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Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".

Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.

Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"

Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.

Spezielle Anmerkung zu den ersten Montreux-Berichten 1969

Dies sind die ersten abgedruckten Besuchs-Berichte über dieses "Internationale TV Symposium", also sowohl die Vorträge als auch die sich langsam etablierende Profi- Broadcast- Ausstellung im Grandhotel in Montreux. Bisher waren nur kürzeste Mini-Meldungen zu finden, daß da ein TV-Symposium in Montreux am Genfer See stattfinde und irgendwelche mehr oder weniger bekannte "Fernseh-Menschen" mit irgendwelchen Preisen geehrt würden.

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Bericht über das 6. TV Fernsehsymposium 1969 -Teil 1

aus FERNSEH- UND KINO-TECHNIK 1969 Nr. 7
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Verfasser sind Ing. (grad.) Erich Aller, Sender Freies Berlin; Obering Ernst W. Haun, Zweites Deutsches Fernsehen; Ing. Dietrich Waechter, Bayrischer Rundfunk; Dipl.-Ing. Peter Wolf, Institut für Rundfunktechnik; Ing. (grad.) Herbert Wolff, Sender Freies Berlin, der auch die Koordinierung übernahm.
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1. Allgemeines

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Die Zahlen von 1969

Vom 19. bis 23. Mai 1969 fand in Montreux (Schweiz) das 6. Internationale Fernsehsymposium statt, das F. Locher, Generaldirektor der PTT, Bern, eröffnete. An diesem Symposium nahmen etwa 900 Wissenschaftler, Ingenieure, Journalisten der Fach- und Tagespresse sowie weitere mit dem Fernsehen verbundene Interessenten teil. Sie kamen aus etwa 30 Ländern und vier Kontinenten; Australien war nicht vertreten.

Es wurden mehr als 70 Referate über die verschiedenen Fachgebiete des Fernsehens gehalten. Die Vorträge behandelten nachstehend aufgeführte Themenkreise:

  • Broadcasting from Satellites,
  • Progress Reports and Survey Papers,
  • Communication Problems,
  • Cameras, Recording,
  • Programm Production,
  • Measuring and Special Techniques,
  • Telecine.

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„Round Table Conference on World Broadcasting"

Besonders interessant und neu auf dieser Tagung war das von G. Hansen, Technischer Direktor der UER, geleitete Podiumsgespräch „Round Table Conference on World Broadcasting". Gesprächsteilnehmer waren unter anderem die Vertreter der internationalen Rundfunkorganisationen UER, OIRT, URTNA, UAR und NHK.

Das Round-Table-Gespräch wurde eröffnet mit drei Referaten zu den Themen:

  1. Terrestrial transmitter networks, including band VI;
  2. Broadcasting from satellites;
  3. Cable distribution Systems.


Die Art und Weise sowie das Ergebnis dieses Podiumsgesprächs wurden von vielen Teilnehmern sehr positiv beurteilt und als voller Erfolg angesehen. Auf die Einzelheiten wird in diesem Bericht noch ausführlich eingegangen.

Die gleichzeitig veranstaltete Geräteausstellung

Die fachwissenschaftlichen Vorträge wurden durch eine gleichzeitig veranstaltete Geräteausstellung der internationalen Fernseh-Industrie ergänzt.

Gegenüber dem letzten Symposium 1967 verdoppelte sich die Ausstellungsfläche auf rund 6000 m2. Es beteiligten sich 52 Aussteller aus 10 Ländern der westlichen Welt. Die dort ausgestellten Geräte hatten einen Gesamtwert von über 200 Mill. Schweizer Franken und waren hauptsächlich Geräte für Farb-Fernsehstudio-Ausrüstungen - wie Kameras, Film-Dia-Geber, Video-Tape-Recorder -, Mischpulte, Aufzeichnungsmaschinen und Meßgeräte der verschiedensten Art.

Die Geräte, besonders aber die Kameras, zeichneten sich durch hohe Bildqualität, die immer mehr fortschreitende Transistorisierung und die damit verbundene Verringerung des Gerätevolumens aus.

Hauptgewicht wurde auf gute Betriebskonstanz und weitgehende Automatisierung der Geräte gelegt, um das notwendige Betriebs- und Wartungspersonal zu verringern.

Ein richtiger Fernmeldesatellit am Eingang

Hauptblickfang der Geräteausstellung war am Eingang der Ausstellung das naturgetreue Modell des Fernmeldesatelliten INTELSAT IV (s. Titelbild), der von der Hughes Aircraft Company of America gebaut wird und dessen Einsatz für 1970 geplant ist.

Zusammenfassend ist festzustellen, daß die Fachvorträge und ergänzend dazu die Geräteausstellung eine umfassende Übersicht über den weltweiten technischen Stand des Fernsehens gegeben haben; zusammenhängende Probleme und Entwicklungstendenzen wurden dabei deutlich sichtbar.

Die starke Zunahme der Besucherzahlen der Fachvorträge und der Geräteausstellung gegenüber dem vorigen Symposium lassen deutlich erkennen, welches Ansehen diese Veranstaltung in der internationalen Fachwelt genießt.

Die sehr gute Organisation der schweizerischen Gastgeber und die Vielfalt der zusätzlichen Veranstaltungen und Besichtigungen gaben vielen Teilnehmern die Möglichkeit, alte Kontakte über Landesgrenzen hinaus zu vertiefen und neue anzuknüpfen.

2. Broadcasting from Satellites

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Fest- und Einführungsvortrag von Fred P. Adler

Ein Schwerpunkt der Vortrags folge war das „Satellitenprogramm". Entsprechend der Bedeutung" dieses Themas, hieß der Fest- und Einführungsvortrag von Fred P. Adler, Culver City (USA), "Broadcasthing from satellites".

In seinen Ausführungen behandelte der Vortragende unter anderem die Entwicklung des internationalen INTELSAT-Nachrichtensystems und referierte über die nichttechnischen Faktoren, die zur Zeit noch die Sendungen über den Weltraum beinträchtigen.

Die Benutzung des Weltraums für Übertragungszwecke wurde von ihm als sehr bedeutend angesehen. Die Revolution der Kommunikationstechnik durch Satelliten wird jener Revolution ähnlich sein, die die Luftfahrt vor 50 Jahren (1920) für das Transportwesen brachte.

Große Gebiete der Erde waren damals unzugänglich wegen der großen Schwierigkeiten beim Bau von Autobahnen und Straßen. Mit Flugzeugen war dann jeder Platz auf der Erde erreichbar, auf dem ein Flugplatz gebaut und betrieben werden konnte.

Ähnliches werden die Satelliten bezüglich des Nachrichtenwesens bewirken. Rundfunk und Fernsehen wird man dann überall und nicht nur im engen Bereich eines Senders empfangen können.
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Die schnelle Entwicklung der Nachrichtensatelliten

Die schnelle Entwicklung der Nachrichtensatelliten von SYNCOM bis TACSAT und INTELSAT IV und das INTELSAT-Nachrichtensystem wurden kurz beschrieben.

Im Jahre 1965 wurde mit INTELSAT I, der als „Early Bird" bekannt geworden ist, das erste Satellitensystem verwirklicht, das für den kommerziellen Dienst bestimmt war.

In den letzten Jahren hat die INTELSAT-Organisation die Kapazitäten der kommerziellen Satelliten laufend ausgedehnt, und zwar zunächst mit den Satelliten INTELSAT II und kürzlich mit INTELSAT III. Eine weitere Ausdehnung dieser Projekte ist geplant und soll mit dem Satelliten des Typs INTELSAT IV durchgeführt werden (Tab. I).

Dieses Projekt, das in der Entwicklung ist, wird 1970 zur Ausführung kommen und es ermöglichen, daß eine größere Anzahl von Erdestationen mit einer größeren Zahl von Übertragungskanälen arbeiten kann.

Details vom INTELSAT IV

INTELSAT IV hat etwa 2,55 m Durchmesser und eine Gesamthöhe von 5,30 m. Sein Gewicht in der Umlaufbahn beträgt etwa 485 kg. Der zylindrische Teil des Satelliten enthält die elektronischen und elektrischen Geräte und jene Einrichtungen, die notwendig sind, um den Satelliten in seiner Umlaufbahn und Lage im Raum zu halten.

Die zylindrische Trommel ist bedeckt mit etwa 50.000 Solarzellen zur Gewinnung elektrischer Energie aus der Sonnenstrahlung. Der Mast trägt verschiedene Antennen, die dauernd zur Erde gerichtet sind. Jeder INTELSAT-IV-Satellit wird in der Lage sein, gleichzeitig bis zu 6.000 Telefongespräche zwischen verschiedenen Erdstationen abzuwickeln.

Nacheinander können 12 Farbfernsehkanäle oder eine mittlere Anzahl von Telefon- oder Fernsehkanälen versorgt werden. Das bedeutet fünfmal mehr als bei INTELSAT III und 25mal mehr als bei INTELSAT I und II. Größe und Gewicht haben etwa in gleichem Maß zugenommen.
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Die Satelliten baut die Hughes Aircraft Company of America

Mit der Durchführung und Vorbereitung für INTELSAT IV ist die "Hughes Aircraft Company of America" beauftragt worden; die Indienststellung soll Anfang 1970 erfolgen. Das INTELSAT-IV-Projekt ist eine internationale Gemeinschaftsarbeit, an der sich die nachstehend aufgeführten Länder in unterschiedlichem Maße beteiligen: Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Schweiz, Schweden, Spanien und USA.

An weiteren Beispielen wurde die schnelle Vergrößerung des Gewichts der Satelliten sowie deren Leistung und Kapazität gezeigt und die Ausweitung des erdumfassenden Nachrichtenaustausches mit seinen Tausenden verfügbaren Kanälen und der Möglichkeit eines „10-Cent-Gesprächs" in alle Welt beschrieben.

Die Zukunft

Weiter wurde ausgeführt, daß die zweite Generation der Nachrichtensatelliten die Familie der Informationsverteiler-Satelliten sein wird. Sie sind charakterisiert durch das Vorhandensein weniger Kanäle, bieten jedoch die Möglichkeit, eine große Anzahl kleiner, wirtschaftlicher Erdestationen zu benutzen.

So wurden Beispiele von einigen Anfängen gegeben, die im Bereich des Fernsehens gemacht worden sind, wie beispielsweise beim Besuch des Papstes in Columbien. In diesem Zusammenhang ging der Vortragende auch auf Zukunftsprojekte ein, mit denen man sich in Frankreich, Deutschland, Kanada, Indien, Brasilien und den USA beschäftigt.
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Über die Verwirklichung von Rundfunksatelliten

An Hand von Bildern wurden besonders zwei Hauptgruppen dieses Zukunftsprojekts gegenübergestellt, von denen die eine mit komplizierten Bodenstationen arbeitet, aber nur normale Heimempfänger benötigt, während die andere technisch komplizierte und teure Empfänger für den Direktempfang von Satelliten verwendet.

Noch erforderliche technologische Fortschritte zur Verwirklichung solcher Rundfunksatelliten wurden diskutiert. Die grundlegende Technologie ist zwar bekannt, und es müssen keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse mehr gewonnen werden, jedoch sind auf gewissen Gebieten noch weitere Entwicklungsarbeiten notwendig, wie beispielsweise bei der Antennenbündelung, dem präzisen Halten einer Station im Raum sowie den Peilungsproblemen zwischen Satellit und Bodenstation und auf dem Gebiet der Thermik.

Anschließend wurden die Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten von Rundfunksatelliten behandelt. Einige der Vorteile sind zum Beispiel:

Der große Empfangsbereich (160 Mill. km! gegenüber 20 Mill. km! durch große Bodensender); die niedrigen Kosten und die viel schnellere Ubertragungsmöglichkeit, besonders in solchen Gebieten, in denen eine große Anzahl von potentiellen Verbrauchern und wenig oder keine Kommunikations-Infrastruktur besteht.

Das Gebiet der Erziehung und Ausbildung

Ein weiterer, für den Einsatz von Rundfunksatelliten besonders wichtiger Anwendungsbereich ist das Gebiet der Erziehung und Ausbildung. Sendersatelliten sind möglicherweise der einzige Weg, um eine wirksame Familienplanung und landwirtschaftliche Fortschritte in unterentwickelten Ländern zu erreichen.

Die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Systeme wurde gezeigt und ebenso die Auswirkung der Änderung des Satellitengewichts auf die Kosten. Weiterhin diskutierte der Vortragende die Zusammenhänge zwischen „direct broadeasting" und „terrestrial rebroadcasts", das heißt die Wiederaussendung über Erdstationen.

Die Verwirklichung der Projekte mit Sendersatelliten hängt von der Lösung einer Anzahl von Problemen ab, die mehr wirtschaftlichen, sozialen und politischen als technologischen Charakter haben.

Beispiele dafür sind die internationale Zuweisung geeigneter Frequenzen für die neuen Dienste und die Entwicklung neuer erzieherischer und bildender Methoden.

Weiter steht die Frage der politischen Kontrolle der Programme zur Diskussion, besonders in den Erdteilen, in denen mehr als eine Nation diese Programme empfangen kann. Bezüglich der Finanzierung dieser Projekte wurde gezeigt, daß in den meisten Nationen das Erziehungswesen große finanzielle Aufwendungen erfordert (in den USA werden hierfür jährlich 50 Milliarden Dollar ausgegeben) und daß nur ein kleiner Teil dieser Gesamtaufwendungen für Sendersatelliten benötigt wird.

Das Ziel : hunderte von Fernsehkanälen in jedes Haus

Was die Zukunft betrifft, so kann man erwarten, daß nicht nur alle Dörfer und kleinen Gemeinden mit verschiedenen Fernsehprogrammen versorgt werden können, sondern daß Sendersatelliten auch dazu benutzt werden können, um
Hunderte von Fernsehkanälen in jedes Haus der Wohngebiete großer Hauptstädte zu übertragen. Eine Vielzahl von Unterhaltungsprogrammen sowie kultureller, erzieherischer und informatorischer Programme läßt sich so den Zuschauern in großen Städten zugänglich machen.

3. Progress Reports and Survey Papers

Unter dem Titel "First year of colour broadeasting in Europe" wurde ein Rück- und Ausblick über die Entwicklungen und Erfahrungen auf dem Gebiet des Farbfernsehens in Großbritannien, Frankreich, Deutschland (West) und der Sowjetunion gegeben.

Vortrag von Ch. Marshall, London

1. Der Ehrensekretär der Royal Television Society, Ch. Marshall, London, gab einen Überblick für Großbritannien und führte aus, daß vorläufig nur das 2. Fernsehprogramm der BBC in Farbe ausgestrahlt werde (etwa 40 Stunden je Woche).

Der Grund hierfür ist, daß das Fernsehprogramm von BBC II mit der 625-Zeilen-Norm ausgestrahlt wird im Gegensatz zu dem Programm von BBC I und dem kommerziellen Britischen Fernsehen ITA.

Diese beiden Programme (BBC I und ITA) werden erst Ende 1969 oder Anlang 1970 mit Farbsendungen beginnen. Den Fernsehteilnehmern in Großbritannien stehen dann statt heute 40 Stunden insgesamt 140 Stunden Farbprogramme je Woche zur Verfügung. Rund 98% der Bevölkerung werden zu diesem Zeitpunkt durch Sendernetze der BBC und der ITA mit Farbprogrammen versorgt sein.

Der Vortragende gab weiter einen interessanten Ausblick über die Planungen der BBC, der ITA und über die Entwicklungen der britischen Fernseh-Studiogeräte- und -Empfängerindustrie.
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Vortrag von C. Mercier, Paris

2. Über den Fortschritt des Farbfernsehens in Frankreich berichtet C. Mercier, Paris, Technischer Direktor der ORTF.

Ähnlieh wie in Großbritannien, strahlt in Frankreich nur das 2. Programm, das auch mit 625 Zeilen arbeitet, Farbfernsehsendungen aus. Das 2. Sendernetz und die dazugehörigen Übertragungswege sind seit 1967 voll farbtüchtig.

Die wöchentliche Farbprogrammstundenzahl beträgt heute etwa 28 Stunden und wird mit steigender Farbproduktion stetig zunehmen. Man rechnet damit, daß die Anzahl der Farbfernsehempfänger bis 1971 schätzungsweise 400.000 erreicht.

Es wurden Art, Kosten und Durchführungen der Farbsendungen aufgezeigt und die durch die französische Fernsehnorm (SECAM, 819 Zeilen) bedingten speziellen Farbprobleme diskutiert sowie die Handhabung der Studio- und Sendereinrichtungen und die Probleme bei der Wiedergabe von Farbfilmen im Fernsehen behandelt.

Ein anderer, sehr interessanter Überblick behandelte die mit der Farbe im Zusammenhang stehenden Fernsehberufe sowie die Probleme, Arbeitsweisen und Zukunftsaussichten der beim Fernsehen tätigen Berufsgruppen Elektroniker, Bildtechniker, Regisseure und Aufnahmeleiter.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Ausführungen von C. Mercier waren die Themen „Die Farbe", „Der Rundfunkhandel" und „Die Öffentlichkeit". Er machte Angaben über die Ausbildung von Rundfunkmechanikern, die Empfangsqualität sowie über spezielle Testsendungen und Erfahrungen mit Farbempfängern.
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Vortrag von Dr. H. Rindfleisch, Technischer Direktor des NDR

3. Für die Bundesrepublik Deutschland gab Dr. H. Rindfleisch, Technischer Direktor des NDR, einen umfassenden Überblick über den jetzigen Stand und die Entwicklung des Farbfernsehens seit Einführung der Farbe im August 1967.

Einführend erläuterte er die Organisations- und Programmstruktur sowie die Finanzierung der Fernsehanstalten (ARD und ZDF). Er wies darauf hin, daß die Anstalten ARD und ZDF insgesamt drei Schwarz-Weiß-Programme ausstrahlen, die anteilmäßig Farbsendungen enthalten. Dieses Programmangebot kann von rund 80 bis 90% der Bevölkerung empfangen werden.

Die Farbsendestundenzahl des I. und II. Programms betrug im ersten Farbfernsehjahr acht Stunden je Woche und wurde dann laufend erhöht. Zur Zeit strahlen alle drei Programme zusammen 20 Stunden Farbsendungen je Woche aus.

Ab April 1970 sollen die Nachrichtensendungen der ARD farbig ausgestrahlt werden, so daß sich eine weitere Erhöhung der Farbsendestunden ergibt.

In einer Zusammenstellung gab der Vortragende eine Übersicht darüber, welche elektronischen Produktionsmöglichkeiten Anfang 1970 für das Farbfernsehen in der Bundesrepublik zur Verfügung stehen. In dieser Aufstellung sind ARD, ZDF und das Fernsehstudio München zusammengefaßt. Es werden für Farbvorproduktionen und Farbsendungen 12 Produktionsstudios, 15 Ansagestudios, 5 Zwei-Kamera-Ü-Wagen, 7 Vier-Kamera-Ü-Wagen und 57 Video-Tape-Recorder vorhanden sein.

Ausblick zum Ende 1974

Man rechnet damit, daß bis Ende 1974 etwa zwei Drittel der jetzt vorhandenen Schwarz-Weiß-Studios farbtüchtig sind. In Zukunft werden Vier-Kamera- und Zwei-Kamera-Ü-Wagen zur Verfügung stehen, die - im Gegensatz zu früher - nach einer einheitlichen Konzeption gebaut werden, dadurch preiswerter in der Anschaffung sind und sich beim Zusammenschalten mehrerer Wagen (Olympische Spiele) technisch besser einsetzen lassen.

Der Vortragende ging dann in einer weiteren Zusammenstellung auf die prozentualen Anteile von Live-, Magnetband- und Filmproduktionen bei den einzelnen Fernsehanstalten ein.

Dieser Übersicht war zu entnehmen, daß im Jahre 1968 für das ARD-Gemeinschaftsprogramm ungefähr 30% live, 22% elektronisch und 45% auf Film produziert wurde.

Das ZDF produzierte im selben Zeitraum etwa 19% live, 14% elektronisch und 63% auf Film. Die restlichen Prozente waren Sendungen anderer Art wie Dia-Testbild usw.

Auch die erfolgreichen Bemühungen der Deutschen Bundespost, die Sender - soweit sie von ihr betrieben werden (ZDF) - und die 25.000km langen Programm-Zuführungs- und -Verteilleitungen der ARD und des ZDF rechtzeitig farbtüchtig gemacht zu haben, wurden gewürdigt.

Die Normen Wandlungen von SECAM in PAL und NTSC in PAL

Die Normen Wandlungen von SECAM in PAL und NTSC in PAL wurden ausführlich behandelt. Die Deutsche Bundespost baute für die Olympischen Spiele (Grenoble) einen SECAM-PAL-Normwandler und für die Übertragung der Sommerspiele aus Mexiko einen NTSC-PAL-Normwandler.

Letzterer wurde als Ersatz für den voll elektronischen Normwandler der BBC eingesetzt. Dieser Konverter der Deutschen Bundespost, der sowohl von NTSC in PAL und umgekehrt umsetzen kann, wurde ausführlich beschrieben.

Jetzt noch ein paar Statistiken

Ein Überblick über die verkauften Farbfernsehempfänger zeigt, daß es Ende 1968 schon 380.000 verkaufte Geräte gab und es zur Zeit etwas mehr als 500.000 Stück sind.

Eine Aufstellung über die monatliche Produktion von Farbfernsehempfängern im Verhältnis zum Verkauf läßt erkennen, daß Weihnachten 1967, die Olympischen Winterspiele in Grenoble und die Sommerspiele in Mexiko die Verkaufszahlen deutlich in die Höhe trieben.

Schätzungen lassen vermuten, daß es bis 1972 etwas über zwei Millionen verkaufte Farbempfänger geben wird.

Zum Schluß seines Vortrages gab H. Rindfleisch einen Überblick über die technischen Planungen für die von der Bundesrepublik 1972 durchzuführenden Olympischen Sommerspiele in München.

Alle deutschen Rundfunk- und Fernsehanstalten haben 1967 die Organisation „Deutsches Olympisches Zentrum (DOZ)" zur Vorbereitung und Durchführung der Olympischen Spiele gegründet.

Nach der gegenwärtigen Planung werden etwa folgende technischen Farbausrüstungen mit dem notwendigen Zubehör zur Verfügung stehen:
20 Farb-U-Wagen, 100 Farbkameras (Anmerkung vom Typ KCU), 45 Video-Tape-Recorder (Anmerkung : Ampex, RA und FESE) und etwa 700 Kommentator-Einheiten.

Das Hauptproblem wird die Personalfrage sein, weil mit einem Bedarf von etwa 1400 Ingenieuren und Technikern zu rechnen ist.

Vortrag von Prof. Siforo, Sowjetunion

4. Einen Überblick über die Farbfernsehentwicklung in der Sowjetunion vermittelte Prof. Siforo, Direktor der POPOV-Gesellschaft. In der Sowjetunion begannen die regelmäßigen Farbsendungen am 1. Oktober 1967.

Heute werden von Moskau aus vier Farbprogramme gesendet; Ende 1968 waren es etwa 6 Stunden je Woche in Farbe. Bis Ende 1969 soll die Wochenstundenzahl verdoppelt werden. Neben dem zentralen Farbprogramm aus Moskau haben alle Sowjetrepubliken ein eigenes Farbprogramm.

Die Auswahl an Farbempfängern wird noch als beschränkt angesehen. Man erwartet hier eine Besserung durch die großen Fortschritte in der Transistorisierung der Empfänger.

Vortrag von F. L. Stümpers, Eindhoven

Über "Work oj CISPR" (Fortschritte in der Arbeit des Internationalen Sonderausschusses für Funkstörungen) berichtete F. L. Stümpers, Eindhoven. Das CISPR (Comite International Special des Perturbations Radioelectroniques) ist ein gemischtes Komitee, das der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (CEI) angeschlossen ist.

Es setzt sich aus Vertretern von Regierungsorganen und der Industrie zusammen und bezweckt die Einigung über Meßmethoden und zulässige Störgrenzen, um vor allem den Empfang des Ton-
und des Fernsehrundfunks zu schützen und den internationalen Warenaustausch zu erleichtern.

Im Komitee wirken gegenwärtig Vertreter von 17 Nationen mit, darunter die UdSSR, die USA und Japan, sowie Angehörige von Organisationen wie CCIR, UER, OIRT, CIGRE usw.

Die erste Zusammenkunft des CISPR fand 1934 in Paris statt. Das CISPR hat zehn spezialisierte Arbeitsgruppen, die sich mit Meß-apparaturen, verschiedenen Arten von Störquellen, statistischen Prüfverfahren, Wörterverzeichnissen usw. befassen.

Derzeitiger Präsident ist Dr. F. L. Stümpers (Niederlande). Das Britische Elektrotechnische Komitee ist für das Sekretariat verantwortlich, während das Zentralbüro des CEI in Genf unter anderem mit der Veröffentlichung und Verbreitung der CISPR-Empfehlungen beauftragt ist. Die Reglements zahlreicher Länder tragen weitgehend den Empfehlungen des CISPR Rechnung.

Das CISPR hält alle drei Jahre eine Vollversammlung ab, in der die Vorschläge der Arbeitsgruppen, die diese in zwei oder drei Zwischensitzungen ausgearbeitet haben, ratifiziert werden. Die Zusammenkunft von Montreux ist eine dieser Gruppensitzungen.

Von den wichtigsten Traktanden seien erwähnt: die Frage der Messung von Störimpulsen, die den Fernsehempfang beeinträchtigen, die Festlegung von Grenzwerten für die von Haushaltgeräten ausgehenden Störungen im Meterwellenbereich und das Problem einer Neugestaltung der Empfehlungen und Berichte des CISPR in einer den Bedürfnissen der Fabrikanten und Prüfanstalten besser angepaßten Form.

A communicational analysis of colour television Systems using an amplitudenmodulated subcarrier (Eine nachrichtentechnische Analyse, von Farbfernsehsystemen mit amplitudenmoduliertem Farbträger) behandelte W. Bruch Hannover. Mit Hilfe einer nachrichtentechnischen Analyse läßt sich ein Vergleich zwischen den folgenden Farbfernsehsystemen, deren gemeinsames Merkmal ein amplitudenmodulierter Farbträger ist, durchführen:
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1. NTSC,
2. sogen. G(t)-System,
3. PAL,
4. AM-SECAM (die ursprüngliche amplitudenmodulierte SECAM-Version),
5. NIR, SECAM IV.
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Bei diesen Systemen wird dem Signal für das Schwarz-Weiß-Bild noch eine Information für die Farbart hinzugefügt. Dabei genügt die zusätzliche Übertragung von zwei Farbdifferenzsignalen, aus denen zusammen mit dem Schwarz-Weiß-Bildsignal am Empfangsort, die für die Erzeugung eines Farbbildes notwendigen Informationen zurückgewonnen werden können.

Die Art der Übertragung dieser beiden Farbdifferenz-Signale - allgemein mit U und V bezeichnet - ist das Charakteristikum der verschiedenen Farbfernsehsysteme.

und weiter ..... ein Versuch mit der Verzögerungsleitung

Durch Betrachtung im Zeitbereich und im Frequenzbereich (Spektralbetrachtung) ist eine übersichtliche Vergleichsmöglichkeit für das nachrichtentechnische Verhalten der verschiedenen Farbfernsehsysteme gegeben.

Die unterschiedliche Empfindlichkeit der Systeme gegenüber Verzerrungen auf dem Ubertragungsweg kommt dabei deutlich zum Ausdruck. Es wurde gezeigt, daß die Verwendung nur eines Farbträgers zur gleichzeitigen Übertragung der Signale V und V es erfordert, eines der beiden Signale zu kennzeichnen, um am Empfangsort V und V eindeutig trennen zu können.

Eine durch Übertragungsfehler verzerrte Kennzeichnung beeinträchtigt am Empfangsort die einwandfreie Trennung der beiden Signale und wirkt sich als Übersprechen zwischen U und V aus.

Bei NTSC ist nur eine einfache Kennzeichnung, nämlich die um 90° gedrehte Phase des mit V modulierten Farbträgers gegenüber U vorhanden. Bei einem weiteren System, dem G(t)-System, wird dagegen das V-Signal durch eine Umpolfunktion G(t) gekennzeichnet. Die Umpolung erfolgt mit halber Zeilenfrequenz.

Im Empfänger wird dann über eine Verzögerungsleitung das Signal der vorhergehenden Zeile so verzögert, daß Trägersignale beider Zeilen sich addieren und subtrahieren lassen und nach diesen beiden Manipulationen das U-Signal sowie nach Abspaltung der G(t)-Funktion auch das V-Signal zurückgewonnen werden.

Da die Umpolfunktion G(t) durch Übertragungsfehler nicht beeinflußt wird, ist in diesem Fall die einfach Kennzeichnung des V-Signals mit G(r) ausreichend, um im Empfänger beide Signale wieder zu trennen.

Dieses Verfahren wurde jedoch wegen ungünstigerer
Aussteuerungsbedingungen und nicht optimaler Kompatibilität zugunsten der besseren PAL-Modulation wieder verlassen.
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und weiter .... ein ideales Farb-Übertragungssystem .....

Ein ideales System erhält man durch Kombination der beiden genannten Systeme, indem man das V-Signal doppelt kennzeichnet, also mit der 90°-Kennung des NTSC-Systems und mit der Umpolfunktion des G(t)-Systems.

Damit erhält man das PAL-System, von dem sich durch Fortlassen einer der beiden Kennzeichnungen die anderen Farbfernsehsysteme mit amplitudenmoduliertem Farbträger ableiten lassen.

Bei AM-SECAM werden über einen Umschalter zeilensequentiell U und V gesendet, während bei SECAM IV und NIR in jeder zweiten Zeile U und V mit 90°-Kennung simultan (wie bei NTSC) übertragen werden.

In den dazwischenliegenden Zeilen wird keine Farbinformation gesendet, sondern ein langes Synchronsignal, das für die Demodulation nach U und V gebraucht wird.

Während PAL, wie aus der in Dias gezeigten Spektraldarstellung zu ersehen war, ein Optimum in bezug auf die Signalübertragung darstellt, nützen SECAM und NIR den Nachrichtenkanal nicht voll aus.

NIR erlaubt jedoch bei Verzerrungen eine bessere Trennung von U und V als NTSC. NIR liegt in seinen Übertragungseigenschaften zwischen PAL und NTSC.
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Zu dem Thema "A universal color television System for scientific Programms" (Ein universelles Farbfernsehsystem für wissenschaftlich? Programme) berichtete J. Roizen, Genf, über die Auswahl eines Farbfernsehsystems, das für den nachfolgend geschilderten Einsatz geeignet ist:

Es sollen wissenschaftliche Vorlesungen und Experimentalvorträge namhafter Wissenschaftler farbig aufgezeichnet werden. Kopien dieser Aufzeichnungen sollen dann interessierten Instituten und Universitäten im ständigen Austausch zur Vorführung überlassen werden.

Der Vortragende diskutierte die Gründe, warum von den verschiedenen Möglichkeiten der Aufzeichnung auf Film oder Videoband die Helical-Aufzeichnung auf 1"-Videoband gewählt wurde.

Das benutzte Farbsystem mit dem Namen „SECAM 60" hat folgende Vorteile: Zur Vorführung lassen sich relativ preisgünstige Einkopfgeräte benutzen. Wegen der Aufzeichnung mit 525 Zeilen und 60 Teilbildern ergibt sich bei der Vorführung auch bei sehr hellen Bildern eine bessere Flimmerfreiheit.

Durch Verwendung eines frequenzmodulierten Farbträgers (modifiziertes SECAM) ist bei den abspielenden Geräten kein großer Aufwand für den sonst sehr kritischen Zeitfehlerausgleich erforderlich. Die Herstellung und Erstaufzeichnung der Programme erfolgt mit hochwertigen 4-Kopf-Studiomaschinen auf einem Mutterband, von dem dann Kopien aul 1"-Band nach obiger Norm angefertigt werden.

Die einwandfreie Abspielbarkeit auf allen bei den interessierten Instituten aufgestellten Geräten ist sichergestellt. Durch die Verwendung von 2 Tonspuren, von denen eine den Originalton, die zweite eine Übersetzung erhalten kann, ist das System nicht an Sprachgrenzen gebunden. Die Vorführung von Musterbändern fand auf einem nur geringfügig modifizierten SECAM-Heimempfänger statt.
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Vortrag von A. Ettlinger, New York

Computers in broadcasting (Computereinsatz im Fernsehrundfunk) war das Thema von A. Ettlinger, New York. Bei der letzten NAB-Convention im März 1969 zeigte sich ein verstärktes Interesse an der Automation des Betriebes von Fernsehrundfunkstationen. Als Ergebnis von Überlegungen der einschlägigen Industrie wurde eine Reihe von neuen Systemen vorgestellt

Die erste Anwendung eines Computers im Rahmen der Automatisierung eines Studiobetriebs erfolgte 1960 bei der CBS in Los Angeles. Die neueste, sehr ausgedehnte Anlage ist das in Japan bei der NHK installierte „TOPICS"-System. Die Beschreibung derartiger größerer Systeme erfolgt am besten durch Aufgliederung in die sechs Hauptfunktionen

  • 1. Automation des Sendeablaufs,
  • 2. Systemüberwachung,
  • 3. Datenvorbereitung,
  • 4. Mitschreiben des Betriebsablaufs (Sendeprotokoll),
  • 5. Information der Geschäftsleitung,
  • 6. Erfassung finanzieller Daten.


Die heutigen amerikanischen Forderungen an die Automation auf diesem Gebiet gehen weit über die ursprünglichen Ziele hinaus, die lediglich die Automatisierung des Sendebetriebs vorsahen.

Im allgemeinen stimmen die Vorstellungen in Amerika mit denen bei europäischen Rundfunkanstalten überein, jedoch sind offensichtlich unterschiedliche Schwerpunkte zu erkennen, die durch die verschiedenartige Organisation des Rundfunks in Amerika und Europa bedingt sind.
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Vortrag von G. Förster, E. Legier und H. Schönfelder, Darmstadt

Der Vortrag "A complete and adaptable television-studio-layout" (Eine vollständige und anpassungsfähige Fernsehstudioausrüstung) von G. Förster, E. Legier und H. Schönfelder, Darmstadt, wird demnächst in dieser Zeitschrift veröffentlicht.

Es genüge deshalb der kurze Hinweis, daß sich je nach Aufgabenstellung für die einzelnen Gerätegruppen in einem Fernsehstudio sehr unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten ergeben. Die Vielfalt der betrieblichen Anforderungen wurden am Beispiel der Kontrollplätze in einem Farbfernsehstudio, der Uberblend- und Schalteinrichtungen sowie der Impuisversorgung dargestellt.

Die verschiedenartigen Aufgaben lassen sich nur durch ein sehr anpassungsfähiges und vollständiges Geräteprogramm lösen, über das eingehend berichtet wurde.
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Vortrag von V. Raviola, Vimercate

Modern design philosophy in television broadcasting equipment (Moderne Überlegungen beim Entwurf von Fernsehrundfunksendeanlangen) stellte V. Raviola, Vimercate (Italien), an.

Er untersuchte neue Konstruktionsideen, die zur Entwicklung der sogenannten zweiten Generation von Fernsehanlagen führten. Die Einführung neuer Konstruktionsmerkmale wurde ebenso durch die rapide technologische Entwicklung auf dem Gebiet der angewandten Elektronik unter Einbeziehung der solid-state-Technik gefördert wie durch die Forderung der Rundfunk- und Fernsehverwaltungen nach einem Kompromiß zwischen den verschärften technischen Anforderungen für das Farbfernsehen und der Konkurrenzfähigkeit bei den laufenden Betriebskosten.

V. Raviola berichtete über die Hauptprobleme bei Hochleistungssendern im VHF- und UHF-Bereich sowie bei im gleichen Frequenzbereich arbeitenden Umsetzern. Die unterschiedlichen Eigenschaften von Anlagen der neuen Generation gegenüber den konventionellen Geräten wurden diskutiert und abschließend einige typische, nach den neuen Gesichtspunkten entwickelte Anlagen, die bereits in Betrieb sind, beschrieben.
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4. Communication Problems

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Vortrag von G. Hansen, Technischer Direktor der EBU

Das aktuelle Thema "The Eurovision satellite project" (Das Eurovisions- Satelliten-Projekt) behandelte G. Hansen, Technischer Direktor der EBU. Die spektakuläre Entwicklung der Eurovision und die erfolgreiche Anwendung von Fernmeldesatelliten für Fernsehübertragungen hat die technische Leitung der EBU zu Überlegungen angeregt, an Stelle der konventionellen Richtfunk- und Kabelverbindungen für Eurovisionsübertragungen ein System von Satellitenverbindungen zu planen.

Etwa 20 Erdfunkstellen in Europa und Nordafrika in Verbindung mit geeigneten Satelliten könnten das kostspielige internationale Bild-, Ton- und Kommentarleitungsnetz ersetzen.

Außer dem Vorteil, kurzfristig in sehr flexibler Weise über das Satellitensystem Fernsehübertragungsverbindungen in Europa und Nordafrika aufbauen zu können, ließe sich auch eine größere Wirtschaftlichkeit erzielen.

Zur Zeit betragen die jährlichen Kosten für internationale Leitungsverbindungen der Eurovision rund 10 Millionen US-Dollar; die in jedem Jahr steigenden Kosten für die internationalen Leitungsverbindungen werden 1975 etwa 14 Millionen US-Dollar erreichen.

Demgegenüber scheint es möglich zu sein, durch Einsatz eines Satellitensystems die gesamten Jahreskosten niedriger zu halten. Für die Ausführung wurde in enger Zusammenarbeit von EBU und ESTEC (European Space Technology Centre) als Prototyp eines Betriebssatelliten der Satellit „EURAFRICA" entworfen, dessen zukünftiger Einsatz jedoch noch ungewiß ist.

Weitere in Betracht gezogene Möglichkeiten sind eine modifizierte Version von INTELSAT III, die Benutzung zweier Kanäle von INTELSAT IV oder eine Weiterentwicklung des Versuchssatelliten SYMPHONIE.
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Vortrag von P. Blancheville, Paris

Über "The Symphony satellite project" (Das Satellitenprojekt Symphonie) sprach anschließend P. Blancheville, Paris. Diese Aufgabe ist ein französisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt, das die Erstellung eines Prototyps und die Konstruktion von zwei weiteren Flugkörpern umfaßt, die zu Forschungszwecken auf dem Fernmeldegebiet als Synchron-Satelliten vom Raumflugzentrum Guyana durch die europäische Organisation CECLES-ELDO gestartet werden.

Von den ersten beiden Satellitenmodellen wird jedes zwei voneinander unabhängige Ubertragungskanäle erhalten. Die Übertragungen können zwischen einer östlichen und einer westlichen Betriebszone durchgeführt werden.

Die östliche Zone umfaßt einen großen Teil Europas, Afrikas und des Mittleren Orients, die Westzone einen großen Teil von Südamerika, die Antillen und die Ostküste von Nordamerika. Die technischen Eigenschaften der Ubertragungskanäle der Satelliten stimmen mit Festlegungen des CCIR überein.

Über die Satelliten können Farbfernsehprogramme, Tonprogramme in Rundfunkqualität, Telefongespräche, Fernschreiben und Signale für die Datenverarbeitung übermittelt werden. Die zu diesem System gehörenden Erdfunkstellen kommen mit relativ kleinen Antennendurchmessern (10 ... 15m) aus.

Im Zuge der Weiterentwicklung dos Systems ist vorgesehen, über den Satelliten eine sogenannte halbdirekte Programmverteilung vorzunehmen. In diesem Falle können über größere, entsprechend ausgebaute Gemeinschaftsantennenanlagen vom Satelliten direkt Fernsehprogramme empfangen werden.

Vortrag von J. Feldmann, DBF, Berlin

"Feasibility of TV broadeasting in band VI" (Möglichkeit eines Fernsehrundfunks im Band VI) ist ein international viel diskutiertes Thema. Darüber berichtete J. Feldmann, DBF, Berlin.

Im Hinblick auf die Freigabe des Bandes VI (12GHz-Bereich) für den Fernsehrundfunk wurden Untersuchungen angestellt, um folgende drei Funkte zu klären:

  • 1. Das Ausbreitungsverhalten von Zentimeterwellen innerhalb von Städten.
  • 2. die technischen Voraussetzungen auf der Senderseite bei Einführung des Fernsehrundfunks im 12-GHz-Band und
  • 3. die entsprechenden Bedingungen auf der Empfangerseite.


Die Untersuchungen wurden an einem Versuchsnetz angestellt, das aus einigen 12GHz-Sendern und -Empfangskonvertern bestand. Damit sollen Erfahrungen für den Aufbau eines weiteren Versuchsnetzes gesammelt werden, deren 12GHz-Rundstrahlsender mit normalen Fernsehsignalen (Standard B und G) moduliert sind.

Auf der Empfängerseite muß es möglich sein, auch mit handelsüblichen Fernsehempfängern die im 12GHz-Bereich ausgestrahlten Fernsehprogramme zu empfangen. Zu diesem Zweck ist ein Konverter erforderlich, der die empfangenen 12-GHz-Kanäle in die Fernsehbänder I, III oder IV/V umsetzt.

Jedes konventionelle Fernsehgerät oder Kabelverteilernetz kann dann mit dem Konverterausgang verbunden werden. Die Ergebnisse der Ausbreitungsmessungen zeigen, daß durch Hindernisse zwischen Sende- und Empfangsantennc totale Schattenzonen entstehen. Eine drahtlose Versorgung aller Häuser in einer Stadt ist daher nicht gesichert und kann mit vernünftigen Kosten nicht durchgeführt werden. Fernsehzuschauer, die auf diese Weise benachteiligt sind, müssen daher über Kabel von einer Empfangsstelle versorgt werden, die günstigere Empfangsverhältnisse hat.
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Vortrag von J. J. Geluk, Hilversum

"General distribution by wire" (Verteilung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen über Leitungen) - ein Vortrag von J. J. Geluk, Hilversum - ist die sachliche Ergänzung zu dem vorhergehenden Vortrag.

Es wurden die Gründe erläutert, warum einerseits die Anzahl der ausgestrahlten Rundfunk- und Fernsehprogramme erhöht werden sollte, andererseits dem „klassischen" drahtlosen Rundfunk durch die Programmverteilung über Leitung ein Konkurrent entsteht, der historisch betrachtet eine ältere Technik ist als der drahtlose Rundfunk.

Die Suche nach Frequenzen zur Ausstrahlung weiterer Programme zwingt zur Benutzung kürzerer Wellenlängen, die wegen ihres Ausbreitungsverhaltens vom Fernsehrundfunk weg mehr und mehr in Richtung zum geschlossenen Teilnehmerkreis führen.

Von den drahtgebundenen Programmverteiler-Systemen wurde das sogenannte "Community Antenna Television" (CATV)-System erwähnt. Bei diesem System wird das ursprüngliche Prinzip abgewandelt, die über eine besonders günstig gelegene und aufwendige Antenne (Gemeinschaftsantenne) empfangenen Signale direkt über Leitung an die Teilnehmer zu geben.

Vielmehr werden die Signale demoduliert, in verschiedener Weise entzerrt und korrigiert, gegebenenfalls neu moduliert und über Leitungen verteilt. Die Möglichkeit, zusätzliche Informationen wie Wetterberichte, Börsennachrichten usw. zu übermitteln, ist einer der Vorzüge dieses Systems. Es wurde dann über die verschiedenen Möglichkeiten zur Ausführung und die technischen Eigenschaften eines solchen CATV-Systems berichtet.

Von den verschiedenen, vor allem nach dem Verbreitungsgebiet unterschiedenen Verteilersystemen ist besonders das sogenannte „country-wise aerial System" in den Niederlanden auf großes Interesse gestoßen. Allerdings haben die hiermit verbundenen Probleme die generelle Einführung um einige Jahre verzögert. Hierüber wurde im Hinblick auf neueste Entwicklungen berichtet.
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H. H. Meinke und H. Lindenmeier, München,

H. H. Meinke und H. Lindenmeier, München, berichteten über die in der Fachwelt viel diskutierten "Transistorized reeeiving antennas" (Transistorisierte Empfangsantennen). Bei diesen Antennen werden verstärkende Transistoren als integrierter Bestandteil in die Antenne einbezogen. Das hat mehrere Vorteile:

1. Der Transistor arbeitet wie jeder bekannte Antennenverstärker und gleicht die Verluste des nachfolgenden Koaxialkabels aus.

2. Man kann mit Rauschanpassung statt mit Leistungsanpassung zwischen Antenne und Transistor arbeiten und dadurch das Signal-Störspannungs-Verhältnis des Empfangssystems verbessern. Es wurden mit üblichen Transistoren Rauschzahlen von 1,4 bei 50 MHz. 1,8 bei 200 MHz und 3,2 bei 800 MHz erreicht.

3. Durch die Wahl entsprechender Antennenformen konnte man auf Anpassungsnetzwerke zwischen Antenne und integriertem Transistor verzichten und die Anpassungsverluste verringern. Da die Anpassungsnetzwerke immer frequenzabhängig sind, führt ihr Fortfall zu einer vergrößerten Bandbreite. Im ganzen gesehen, erreicht man hierdurch kleinere Antennen als sonst üblich. Nach einem Überblick über die Anwendungsmöglichkeiten derartiger verkleinerter Antennen wurden Probleme der Kreuzmodulation diskutiert. Zum Schluß wurden Bilder von ähnlichen integrierten Antennen gezeigt, deren Einsatz man für zivile oder kommerzielle Anwendungen in der nächsten Zukunft erwartet. Es ist anzunehmen, daß in den nächsten Jahren verschiedene neue und verbesserte Fernsehantennen auf dem Markt erscheinen werden, die diese neuen Erkenntnisse praktisch anwenden.
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N. Nürmann, Bremen

Über "Colour monitors and measuring equipment for radio television stations" (Farbmonitore und Meßgeräteausstattung für Fernsehrundfunkanstalten) referierte N. Nürmann, Bremen. Er berichtete über verschiedene neuentwickelte Meßgeräte für den Einsatz in Fernsehrundfunkstationen sowie über einen Farbmonitor mit einer besonders günstigen Relation zwischen Qualität und Preis.

Die Idee zur Herstellung eines solchen Farbmonitors besteht darin, auf der Basis eines serienmäßig gefertigten Farbfernsehempfängers durch zusätzlichen Einbau eines Trenntransformators, Videoeingangsverstärkers usw. einen Monitor aufzubauen.

Dabei wird durch Aussuchen von einigen sehr eng tolerierten „Gerätebausteinen" aus der großen Serie erreicht, daß die daraus in einer besonderen Betriebsabteilung fertiggestellten Monitore im Hinblick auf Schärfe, Geometrie, Farbreinheit und Konvergenz über dem Durchschnitt der Heimempfänger liegende Werte erreichen. Zum Abschluß wurde ein die neuesten Betriebserfahrungen berücksichtigendes, verbessertes Gerät dieser günstigen Preisklasse beschrieben.
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5. Round table Conference on World broadeasting

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(Round-Table-Konferenz über Weltrundfunkfragen) Vorhaben dieser „Round-Table"-Konferenz war es zu diskutieren, auf welche Weise die Fernsehzuschauer in aller Welt mit noch mehr Programmen versorgt werden könnten. Der Leiter dieses Podiumsgesprächs, G. Hansen, Direktor der Technischen Zentrale der EBU in Brüssel, hatte zu diesem Round-Table-Gespräch drei Experten eingeladen, die zunächst über die Möglichkeiten referierten, das Angebot an Fernsehprogrammen zu erweitern.
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G. Heinzelmann, Darmstadt

G. Heinzelmann vom Fernmeldetechnischen Zentralamt in Darmstadt referierte über "Terrestrical transmitter networks, including band VI" (Erdgebundene Senderketten im Band VI). Er ging davon aus, daß in der Bundesrepublik Deutschland drei Fernsehprogramme mit den dazugehörigen Senderketten in den Bändern I, III und IV/V existieren.

Zusätzlich wird hier von privaten Interessengruppen der Wunsch nach weiteren Fernsehprogrammen geäußert. Abgesehen von den politischen und rechtlichen Fragen, hat das FTZ untersucht, auf welche Weise diese neuen Fernsehprogramme zu den Zuschauern gebracht werden können.

Es bietet sich hierzu der Frequenzbereich des Bandes VI (11,7 ... 12,7 GHz) an. Für dieses 12-GHz-Band erstellte das FTZ eine Fernsehnetzplanung, bei der das Fernsehsignal in üblicher Weise in AM bei 8 MHz Kanalabstand ausgestrahlt werden soll.

Das Ergebnis dieser theoretischen Untersuchungen ist, daß die optimale Senderkette im 12GHz-Bereich aus vielen Sendern mit relativ kleiner Leistung bestehen muß. Allerdings läßt sich auch damit keine vollständige Versorgung erreichen.

Das bedeutet erhöhten Aufwand auf der Empfangsseite: aufwendige und damit teure Antennen mit Konvertern, in ungünstigen Empfangsgebieten (Großstädten) Groß-Gemeinschaftsantennen mit Kabelverteilung. Ein SHF-Sender (SHF - super high frequency) ist in Berlin versuchsweise installiert worden.

Damit konnten erste praktische Erfahrungen gesammelt werden, die im wesentlichen das Ergebnis der theoretischen Untersuchungen bestätigt haben.
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G. J. Phillips von der BBC

Das zweite Referat hatte "Broadcasting from satellites (Direktes Satelliten-Fernsehen) zum Thema. Hier sprach G. J. Phillips von der BBC-Forschungsabteilung über die Möglichkeiten, Fernsehprogramme direkt von Satelliten zu empfangen.

Der große Vorteil des direkten Sendens von Satelliten besteht darin, daß man mit einem einzigen Sender ein sehr großes Gebiet vollständig versorgen kann. Für die großen europäischen Länder benötigt man dabei eine Breite des Sendestrahls von etwa 1°.

In den nächsten zehn Jahren wird man Satelliten mit einigen Kilowatt Sendeleistung in Umlaufbahnen bringen können (je Kilowatt Sendeleistung rechnet man mit etwa 500 kg Satellitengewicht).

Solarzellen sollen die zum Betrieb notwendige Energie liefern. Konventionelle AM-Fernsehsender können aber bei einigen Kilowatt Sendeleistung aus Störabstandsgründen keine befriedigende Empfangsqualität liefern.

Man mußte deshalb andere Modulationsverfahren suchen. Ein günstiger Kompromiß scheint die FM zu sein. Phillips nannte hier einige Zahlen; Bei 12 GHz Sendefrequenz, 500 W ERP und 1° Sendestrahlbreite soll bei FM empfangsseitig ein Störabstand von etwa 45 dB erreichbar sein.

Auch bei direktem Fernsehen von Satelliten ist auf der Empfangsseite erhöhter Aufwand notwendig, wobei besonders Störmöglichkeiten durch andere Satelliten zu berücksichtigen sind. Es müssen Richtantennen verwendet werden, die bei 1m Durchmesser im 12GHz-Bereich einen Öffnungswinkel von etwa 2° haben. Den Empfänger stellt sich Phillips vor als FM-Empfangsgerät für 12GHz mit Video-Ausgang, der mit dem Video-Eingang eines konventionellen AM-Fernsehempfängers verbunden wird.

Zum Schluß faßte Phillips noch einmal die Eigenschaften des direkten Fernsehens von Satelliten zusammen:
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  • 1. Vollständige Versorgung eines Versorgungsgebietes ist möglich.
  • 2. Der Satellit ist zwar teuer, aber trotzdem sind die Gesamtkosten in den meisten Fällen geringer als bei der Errichtung einer konventionellen Senderkette.
  • 3. Auf der Empfangsseite muß ein relativ hoher Aufwand getrieben werden.

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L. Richard, Electrobel, Brüssel,

Im letzten der drei Referate sprach L. Richard, Electrobel, Brüssel, über "Cable distribution Systems" (Verteilung von Fernsehprogrammen über Kabel), im englischen CATV genannt.

Das CATV ist in Amerika am meisten verbreitet. Von einem günstig gelegenen Antennenstandort wird eine Ortschaft oder Stadt mit Fernsehprogrammen versorgt. Dabei werden über das Verteilerkabel nicht nur die Fernsehprogramme übertragen, die man mit üblichen Antennen auch auf dem Hausdach empfangen kann, sondern auch Programme, die normalerweise nicht zu empfangen sind. Dazu errichten die CATV-Gesellschaften zusätzliche Richtfunkverbindungen zu ihren Verteilerpunkten.

Auch in Europa gewinnt das Kabelfernsehen immer mehr an Bedeutung. In England, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und in Frankreich sind CATV-Anlagen in Betrieb. Auch in der Bundesrepublik Deutschland werden Groß-Gemeinschafts-Antennenanlagen immer häufiger installiert.

Die Vorteile liegen auf der Hand: bessere Bildqualität, keine Antennenwälder auf den Hausdächern, Großstädte und Bergtäler können besser versorgt werden. Der letzte Punkt wird besonders wichtig werden, wenn erdgebundene und Satellitensender im Band VI (12 GHz) ihren Betrieb aufnehmen.

Der Referent betonte, daß Kabelfernsehanlagen große Investitionen erfordern, die nur bei einer großen Teilnehmerzahl gerechtfertigt sind. Kabelfernsehen wird nur dann attraktiver werden, wenn die Kosten pro Teilnehmer in der Größenordnung der Kosten einer Antenneninstallation auf dem Hausdach liegen.
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Zusammenfassung der Experten aus vier Erdteilen

Nach diesen drei Referaten bat der Leiter des Podiumsgesprächs Experten aus vier Erdteilen (Asien, Europa, Afrika und Amerika) um ihre Meinung zu den angesprochenen Themen und Fragen. Dabei wurde betont, daß diese Experten ihre eigenen Meinungen vertreten und nicht die der Organisationen, denen sie angehören.

Matsuura, Japan, NHK

Der Vertreter aus Asien (Matsuura, Japan, NHK) meinte, daß für Japan alle drei angesprochenen Möglichkeiten (erdgebundene Band-VI-Sender, Satellitenfernsehen und Kabelfernsehen) von Bedeutung seien. Kabelfernsehanlagen sind in Japan bereits in Betrieb. Was das Satellitenfernsehen anbetreffe, so meinte er, daß vor der praktischen Realisierung in Asien noch mannigfaltige Probleme politischer, sozialer und wirtschaftlicher Art zu lösen seien.

K. A. Iouchkevitchous aus Prag

In ganz ähnlichem Sinne äußerte sich der Vertreter der OIRT, K. A. Iouchkevitchous aus Prag. Er betonte besonders, daß der OIRT Länder mit sehr langer und mit sehr kurzer Fernsehtradition (Entwicklungsländer in Asien) angeschlossen seien. Daraus erwüchsen besondere Probleme. Auch er war der Ansicht, daß die Schwierigkeiten eines weltweiten Fernsehens nicht auf technischer, sondern auf politischer und wirtschaftlicher Ebene liegen.
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Antar, URTNA

Der Vertreter Afrikas (Antar, URTNA) machte auf die speziellen Probleme der Entwicklungsländer aufmerksam, in denen es beispielsweise den meisten Familien unmöglich ist, einen eigenen Fernsehempfänger zu kaufen. Gemeinschaftsempfänger - zum Beispiel für ein ganzes Dorf - sind hier die Regel. Dem direkten Satellitenfernsehen steht das Problem der Sprachenvielfalt in Afrika gegenüber.

G. Barllett, NAB

Am "eindeutigsten" (Amerkung : Wer schrebt solch einen Unsinn ?)sprach sich der Vertreter der USA (G. Barllett, NAB) gegen ein direktes Satellitenfernsehen aus. Er gab zu bedenken, daß es in den USA seit 20 Jahren ein hochentwickeltes Fernsehnetz mit über 200 Millionen Zuschauern gibt.

Das Fernsehen ist zudem noch kostenlos und wird ausschließlich durch Werbung finanziert. Jede Neuerung bedingt zusätzliche Kosten, und weder die Rundfunkgesellschaften noch die Zuschauer sind in den USA bereit, diese Kosten zu tragen. Schon aus diesem Grunde sind seiner Meinung nach vorerst keine großen Neuerungen zu erwarten.
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G. Hansen aus Brüssel

Als letzter der Experten äußerte sich der Leiter der Round-Table-Konferenz, G. Hansen aus Brüssel. Er meinte, daß für den Bereich der EBU neben dem Kabelfernsehen sowohl erdgebundene Band-VI-Sender als auch Satellitensender von Interesse seien. Für das Kabelfernsehen sieht er besondere Möglichkeiten in der Verteilung von regionalen Fernsehprogrammen, während das Satellitenfernsehen naturgemäß für nationale oder internationale Programme prädestiniert ist. Hansen glaubt, daß in den Jahren 1980 bis 1985 in den großen europäischen Ländern direktes Satellitenfernsehen möglich sein wird.
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(Fortsetzung folgt)
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