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Geschichten der Fernsehtechnik in Kurzform.

Hier sind Artikel und Berichte und Geschichten über die Entwicklung des Fernshens aus unterschiedlichen Jahren gesammelt.

Die Sammlung wird bei Neuzugängen aus den unterschiedlichsten Zeitschriften und Magzinen jeweils ergänzt. Manches Mal erlaubt es die Zeit nicht, die Artikel zu bebildern und auch zu  kommentieren, wenn dort zu großer populistischer Unsinn verzapft wurde.
Es kommen auch Artikel zur Präsentation, die nach der Meinung des Chefredakteurs jenseits von Gut und Böse liegen und  mit der Wahrheit nichts mehr zu tun haben. Doch jeder Gast und Leser mag sich selbst sein Urteil bilden.

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Bilder übertragen mit Elektrizität

Ein kleiner Artikel mit unbekanntem Autor :

Die Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie hatte E.Becquerel schon 1839 an einer elektrolytischen Zelle beobachtet, doch wurde die Fachwelt erst 1873 auf den fotoelektrischen Effekt aufmerksam, als W. Smith und May am Element Selen eine Änderung seines elektrischen Widerstandes bemerkten, wenn es schwankender Beleuchtung ausgesetzt wurde. Damit begann eine "Zeit der Spekulationen" um das Problem, "mit Hilfe der Elektrizität sehen" zu können. Anfangs dachte man an ein Mosaik vieler Selenzellen, an die ebenso viele Leitungsdrähte angeschlossen werden sollten. Auf der Empfangsseite wäre die gleiche Zahl von Leuchtelementen vorzusehen, deren Helligkeit von den elektrischen Strömen verändert werden müßte.

Derartige - Systeme wurden seit 1875 von G. Carey und G. Bell bzw. W. Ayrton und I. Perry erdacht. M. Senlacq sprach 1880 den Gedanken aus, die Zellen an Kontakte eines rotierenden Umschalters zu legen, so daß die Bildelemente nacheinander abgetastet werden. Zur Fortleitung der Ströme genügt dann eine einzige Leitung. Derartige Geräte wurden, z. B. 1881 von S.Bidwell, gebaut, übertrugen jedoch nur ruhende Bilder. Erst P. Nipkow (1860-1940) realisierte 1884 im Prinzip den echten "Fernseh"-gedanken, indem er vorschlug, durch eine rotierende Scheibe mit spiralig angeordneten Löchern die Bildvorlage Zeile für Zeile abzutasten (Abb.).

Die Nipkowscheibe ist bis zum Jahre 1935 in aller Welt zur Bildabtastung verwendet worden. Für die Bildwiedergabe führte 1906 M. Dieckmann die (1897 von F. Braun erfundene) Kathodenstrahlröhre als Empfänger ein. Sie war das erste elektronische Gerät, das elektrische Ströme in ein Leuchtbild verwandelt, und befindet sich noch heute in jedem Fernsehempfänger. Es gelang damals, Bilder mit etwa 30 Zeilen und daher noch mangelhafter Auflösung zu übertragen. C. Swinton sah schon 1907 die kommende Entwicklung klar voraus, als er 160.000 Bildelemente für eine gute Übertragungsqualität forderte und die großen Industriefirmen für die weitere Arbeit zu interessieren suchte.
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Die mechanischen und elektrischen Experimente

Nun trat eine Pause ein, da die Einrichtungen, die zur Erfüllung der erkannten Forderungen nötig waren, noch völlig fehlten. Seit der Jahrhundertwende waren außerdem jene umwälzenden Erkenntnisse der Physik gewonnen worden, die wir heute mit den Begriffen Quantenphysik und Relativitätstheorie umreißen. Die Verstärkerröhre war erfunden worden, ebenso neue Fotozellen und die Elektronenoptik. Dadurch wurden alle weiteren Arbeiten befruchtet und führten nach dem Ende des ersten Weltkrieges um 1920 zu einer Periode praktischer Experimente, die immer bewußter auf ein der Öffentlichkeit zugängliches Fernsehen hinsteuerte.

Vorerst waren es wiederum einzelne (v.Mihaly, Baird, Jenkins, Karolus), die sich bemühten, praktisch brauchbare Verfahren zu ersinnen und ihre Ergebnisse einem größeren Publikum bekanntzumachen. Charakteristisch für diese Zeit um 1925 war eine Mischung mechanischer und elektrischer Bauteile, mit denen die drahtgebundene und drahtlose Übertragung 30-60 zeiliger Bilder gelang. Größte Schwierigkeiten bereitete die Aufnahme von Liveszenen, so daß man die Übertragung von Filmen zu verwirklichen suchte.

V. Zworykin hatte 1923 die Idee ausgesprochen, den Leuchtfleck einer Braunschen Röhre, der auf ihrem Schirm ein helles Raster schreibt, als Lichtquelle bei der Abtastung zu benutzen. Die praktische Durchführung gelang 1930 M. v. Ardenne mit dem ersten Lichtpunktabtaster für Filmübertragung. Dennoch fehlte ein trägheitsloses Organ zur Abtastung normal beleuchteter Szenen.

Es ist das große Verdienst von V. Zworykin, 1930 nach fünfjähriger Arbeit eine Bildaufnahmeröhre vorgelegt zu haben, das Ikonoskop, das Bilder mit einer Auflösung von mehreren hundert Zeilen rein elektronisch übertragen konnte. 1939 entwickelten Jams und Rose schließlich das außerordentlich lichtempfindliche Orthikon.

1930 - der Staat steigt ein

Etwa 1925 begannen sich Industriefirmen, ab 1930 auch staatliche Stellen für das Fernsehen zu interessieren, wodurch die Entwicklung recht schnell zu immer größeren Zeilenzahlen und damit besseren Bildern führte. Nach einem Zwischenstadium mit 180 Zeilen war man 1935 bei 400 Zeilen angelangt und übertrug 1936 in Berlin Fernseh-Bilder, die mit der Filmkamera aufgenommen und nach einer Filmbearbeitungszeit von ca. einer Minute gesendet wurden. In den USA und England war ein ähnlicher Stand erreicht, und es wurde begonnen, Normen für das Fernsehen festzulegen.

In diesem Augenblick begann der zweite Weltkrieg und unterbrach die Entwicklung; doch lieferte die militärische Elektronentechnik manches Ergebnis, das nach dem Kriege der Fernsehtechnik zugute kam. Die Zeilenzahl konnte von 500 über 800 auf 1020 gesteigert werden, wobei es leider nicht gelungen ist, international einheitliche Systeme zu vereinbaren. Mit Hilfe der Richtfunk- und Ultrakurzwellentechnik begann 1945 in den USA, wenig später in vielen anderen Ländern das Unterhaltungsfernsehen.

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