Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".
Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.
Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"
Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.
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Montreux-Bericht 1989 - Technische Ausstellung, Teil 5
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Montreux - Technische Ausstellung 17. bis 22. Juni 1989 (V)
Schluß von FKT 11/89, S. 632
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14. Fernsehmeßtechnik
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14.1. Videomeßtechnik
"Videotechnik 1989", das ist eine Vielzahl etablierter oder diskutierter Codierungen und Formate: Analog oder digital, PAL- oder Komponententechnik:, PAL-Plus, D2-MAC und nicht zuletzt HDTV sind die Stichworte, und in immer schnellerer Folge scheint das Stichwortverzeichnis länger zu werden. Ein rascher technologischer Fortschritt steckt dahinter.
"Videomeßtechnik 1989" ? Wie kann sie mithalten mit den Anforderungen der Videotechnik, sich einstellen auf erhöhte Qualitätsansprüche bei künftigen Systemen, die zum Teil noch in der Diskussion stehen, und für die es eine etablierte Standardmeßtechnik noch gar nicht gibt?
Oder auch ganz konkret; Für welche Testsignalgeneratoren und Meßgeräte soll man sich 1989 entscheiden, wenn man nicht abwarten will oder kann?
Der einschlägige Markt, wie er sich auf der Montreux-AusStellung in voller Breite präsentierte, gibt zum Teil bereits Antworten auf obige Fragen:
Zum einen kann derselbe technologische Fortschritt, der die Videotechnik und die entsprechenden meßtechnischen Anforderungen komplizierter macht, auch für eine komfortablere, schnellere und präzisere, bisweilen sogar (relativ) preiswertere Meßtechnik genutzt werden.
Eine andere Antwort heißt "Flexibilität und Programmierbarkeit", was einen hoffen läßt, zum Beispiel mit einem heute gekauften programmierbaren Generator auch die Meßsignale von übermorgen für erst morgen definierte Formate erzeugen zu können.
Im übrigen werden wir noch für Jahrzehnte neben manchem Neuen immer noch das gute alte PAL und damit auch die zugehörige "klassische" Videomeßtechnik weiterbetreiben, wenn auch - wegen neuer Technologien - komfortabler als in der Vergangenheit.
Zur "komfortablen Videomeßtechnik" zählen natürlich in erster Linie die automatischen Videomeßgeräte.
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Rohde & Schwarz
Ausgehend von im IRT erarbeiteten Grundlagen hob Rohde & Schwarz schon vor 16 Jahren mit dem UPF den nunmehrigen Urahnen dieser Gerätesparte aus der Taufe.
Es folgte 1983 der UVF, ein etwas abgespecktes und erheblich preiswerteres, aber dennoch betriebsgerechtes Meßgerät. Ganz überraschend wurde nun in Montreux ein jüngster Sproß dieser Familie vorgestellt, der Video-Analysator EMF (Bild 48).
Er übertrifft deutlich die Leistungsmerkmale des UVF und löst wohl über kurz oder lang den UPF ab, auf dessen teure Einschubmodularität verzichtet wurde.
Das neue Gerät enthält von vornherein alle allgemein interessierenden WF-Parameter und einiges mehr, so zum Beispiel eine direkte 2T-K-Faktormessung mit variabler elektronischer Meßschablone.
Die Präzision entspricht fast der des UPF, die Meßzeit ist mit 0,6 Sekunden erstaunlich kurz und auch für Abgleichzwecke geeignet, laßt sich aber für erhöhte Genauigkeit bei stark verrauschten Signalen entsprechend verlängern.
Die Bedienung erscheint insgesamt erfreulich einfach und wird durch eine sogenannte "Memory-Card" noch weiter unterstützt: Dies ist ein scheckkartengroßes, batteriegepuffertes 8-kByte-CMOS-RAM, womit Einstelldaten wie Betriebsart, Parameterdefinitionen, Grenzwerte usw. in das Gerät eingebracht bzw. Meßresultate von dort nichtflüchtig entnommen und abgelegt werden können.
Der UAF hat drei durchschleifbare Videoeingänge, so daß zum Beispiel zwei davon für eine Differenzmessung angewählt werden können. Damit lassen sich beispielsweise Generatorfehler oder Verzerrungen einer vorgeschalteten Leitung aus einer Messung herausrechnen, aber auch Laufzeit- und Pegelangleichungen leicht durchführen.
Auch für das bei S-VHS-Recordern verwendete "Zweikomponentenformat" Y/C ist das Gerät somit gut geeignet. Letztlich ist zu vermuten, daß der UAF mit seinen drei Meßeingängen in absehbarer Zeit auch als Variante für die quasisimultane Messung der drei Komponenten Y, R-Y, B-Y erhältlich sein wird.
Tektronix
Nach der Vorstellung eines NTSC-Prototypen in Montreux vor zwei Jahren zeigte Tektronix nun die PAL-Version des VM 700A Video Measurement Set (Bild 49). Dieses mit 10 bit Auflösung arbeitende Gerät vereinigt in sich eine ganze Reihe von Funktionen.
Es ist wahlweise ein digitales Videooszilloskop bzw. Vektorskop oder aber ein Rauschmeßgerät mit Spektrumsdarstellung; es mißt anhand eines sin x/x-Testsignals die Gruppenlaufzeit und ist schließlich und in erster Linie ein universeller Video-Meßautomat, jedoch auch ein Gerät für manuelle Messungen, das zum Beispiel mittels Cursor detaillierte Amplituden-, Zeit- und Frequenzmessungen ermöglicht.
Die Bedienung mit nur 20 Tasten, einem Inkrementalgeberknopf und "Touchscreen-Technik" erweist sich als recht einfach, auch eine Bilddarstellung des Eingangssignals als Orientierungshilfe bei Zeilenwahl im aktiven Bildbereich ist vorgesehen.
Wahlweise ist die numerische oder graphische Schirmbilddarstellung einer Vielzahl von Parametern ebenso möglich wie ihre Ausgabe über Drucker bzw. Plotter.
Durch Anwahl des zu messenden Signals aus drei verfügbaren Videoeingängen lassen sich auch relative Messungen, bezogen auf ein Referenzsignal, leicht durchführen. Selbstverständliche Leistungsmerkmale sind Fernsteuerbarkeit, Überwachung vorgebbarer Toleranzen und Alarmabgabe bei deren Überschreitung.
Alles in allem erscheint das VM 700 A auch insoweit zukunftssicher, als Software-Updates für eventuelle neue Meßparameter bei Bedarf sicher verfügbar sein werden.
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Marconi
Ein weiteres automatisches Video-Meßgerät (mit integriertem 10stelligen Meßstellenwahlschalter) ist der "Universal Television Signal Analyzer" 2924 von Marconi.
Er hat gegenüber seiner Einführung vor zwei Jahren nun noch einige Erweiterungen und Verbesserungen erfahren, vor allem zugunsten seiner Anwendbarkeit auch im Studio und Prüffeld, und mißt jetzt mehr als 40 Parameter an PAL-, SECAM- oder NTSC-Signalen.
AVS-System Video
Ebenfalls erwähnenswert ist das weiterentwickelte Meßsystem Watchdog 2000 der Firma AVS-System Video (Bild 50). Vorzugsweise kombiniert mit dem neuen Waveform/Vektor-Monitor 2207 mißt das Gerät inzwischen nicht weniger als 150 Signalparameter mit beachtlicher Präzision, wobei aufgrund eines neuen Softwarekonzepts sich die Meßzeiten gegenüber dem Vorläufermodell drastisch, zum Teil um den Faktor 40, reduzierten.
Ein weiteres neues Leistungsmerkmal ist das automatische Auffinden und Klassifizieren bestimmter Meßsignale wie Multiburst und Farbbalken. Ab Herbst soll für den mit drei Durchschleifeingängen versehenen Watchdog bereits eine Software für Komponentenmeßtechnik verfügbar sein.
Ergänzung :
Der Vollständigkeit des Kapitels "Automatische Videomeßtechnik" halber sei abschließend noch auf den Prototypen des SI 7760 "Video Transmission Analyzer" von Schlumberger verwiesen, der äußerlich an den VM 700 von Tektronix erinnert.
Er bietet ebenfalls die zusätzliche Funktion eines digitalen Videooszilloskops und hebt sich von seinen Konkurrenten dadurch ab, daß er ein Floppy-Disk-Laufwerk als Massendatenspeicher enthält und die Meßwerte über einen eingebauten Kleindrucker ausgibt.
Im Bereich der analogen Videooszilloskope und Vektorskope sind nun Geräte auf dem Markt, die sowohl für PAL wie auch für Komponentenanwendung ausgelegt sind.
Für PAL wie auch für Komponentenanwendung
Hierzu zwei Beispiele:
Tektronix stellte das "Video Measurement Set" 1781R vor, ein präzises, breitbandiges (20 MHz) Pegeloszilloskop kombiniert mit einem separaten Vektorskop, also mit zwei Bildschirmen in einem Gehäuse.
Das Gerät verfügt über drei Komponenteneingänge, einen Composite-Eingang und einen Tastkopfanschluß und gestattet zum Beispiel auch die komfortable Messung von Differentieller Phase, Differentieller Verstärkung und F/H-Phase.
Der Anwender kann halbautomatische Testroutinen programmieren und per "Touchscreen" abrufen. Cursoren für die Zeit- und Spannungsachse und numerische Resultatanzeige, Zeilenwahl und Bilddarstellung des Eingangs Signals sind vorgesehen. Hohe Auflösung und Genauigkeit erlauben einen präzisen Amplituden- und Laufzeiobgleich insbesondere auch von Komponentensignalen.
Magni
Magni bietet neben einer Reihe separater PAL/NTSC- und gleichzeitig Komponententauglicher Waveform- bzw. Vektoroszilloskope ebenfalls ein Kombigerät, den WV 561, mit einem einzigen Bildschirm zur gleichzeitigen bzw. wahlweisen Darstellung von Pegel und Vektor.
Die Meßmöglichkeiten entsprechen weitgehend denen des oben beschrieben Tektronix 1781 R. Im Gegensatz dazu benötigt das Magni-Gerät nur eine halbe Gestellbreite und verfügt über sechs Eingänge, denen sich in beliebiger Kombination Composite- oder Komponentensignale zuordnen lassen. Ohne komplizierte Umschalteinrichtungen lassen sich zum Beispiel zwei Quellen unterschiedlicher Formate mit einem Gerät überwachen.
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Philips
Philips trat mit einem neuen Komponenten-Waveform-Monitor (Bild 51), dem PM 5664 gegen den bisherigen Monopolisten auf diesem Feld, den WFM-300 von Tektronix an.
Die Leistungsmerkmale beider Geräte sind nahezu identisch bis auf einen wesentlichen Unterschied: Für die gleichzeitige Darstellung der Amplituden- und Laufzeitrelationen zwischen den drei Komponentensignalen hat Tektronix vor Jahren die "Lightning"-(Blitzlinien-)Darstellung kreiert (Bild 52a).
Dem stellt nun Philips sein sogenanntes "Star-Display" gegenüber (Bild 52b). Im Gegensatz zum "Lightning" konzentriert sich hier die Anzeige von Laufzeitfehlern auf einen einzigen Darstellungsbereich in Bildmitte, in welchem sich die Grün/Magenta-Übergänge beider Farbdifferenzsignale bei korrekter Zeitlage in einem einzigen Punkt mit der senkrechten "Schwarzweißlinie" schneiden.
Abweichungen sind bis herab zu 5ns leicht ablesbar, und auch sonst ist dieses neue Verfahren durchaus überzeugend.
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Das noch umfangreichere Gebiet der Generatoren
Nach der ausführlichen Abhandlung über die Meßgeräte muß das noch umfangreichere Gebiet der Generatoren aus Platzgründen im folgenden etwas knapper gefaßt werden. Auch hier gibt es inzwischen "Kombinationsgeräte".
Magni
Herausstechend der Magni Signal-Creator, gut für NTSC, PAL, analoge und digitale 525- und 625-Zeilen-Komponentensignale einschließlich aller Aufzeichnungsformate bis hin zu Y/C, D1 und D2.
Mit einer scheckkartengroßen "Memory-Card" lassen sich bis zu 100 Signalformen abspeichern und eingeben.
Tektronix
Der Tektronix TSG 371 nennt sich "Component/PAL Television Generator" und besteht aus zwei separaten, unabhängigen 10bit-Generatoren, wobei neben einem sechsfach verteilten Blackburst korrekter F/H-Phase gleichzeitig PAL- und Komponentensignale zur Verfügung stehen.
Philips
Philips hat einen Analog-Komponentengenerator mit Taktgeber im Programm, den PM 5643, der für alle wichtigen Aufzeichnungs- und Interfaceformate (2- und 3-Draht) konfigurierbar ist und mit 10 bit Auflösung arbeitet.
Für Schneidezwecke enthält er einen Blackburstausgang mit präziser F/H-Phase.
BTS
BTS bietet mit dem Test D7 einen neuen 4:2:2-Digitalkomponentengenerator entsprechend CCIR 601 an, der neben vielen anderen Signalformen auch ein komplexes Zonenplattensignal liefert.
PAL-Testsignal- und Bildmustergeneratoren
Weiterhin gibt es natürlich auch Neuerscheinungen bei PAL-Testsignal- und Bildmustergeneratoren.
Tektronix brachte zum Beispiel für seinen PAL Pattern Generator TPC-62S eine Option Ol heraus, deren Testsignalvorrat speziell auf Messungen mit dem VM700A ausgerichtet ist und zum Beispiel sin x/x- und Signale zur Ermittlung des Farbkanalfrequenzgangs enthält.
Rohde & Schwarz hat ein neues, voll digitales Generatorkonzept mit digitaler Farbträgermodulation entwickelt und bietet Geräte für PAL, SECAM oder NTSC an. Die PAL-Version heißt SCPF (Bild 53) und enthält unter ihren 30 Testsignalen auch ein digital abgespeichertes FuBK-Testbild. Auch hier ist die F/H-Phase von digitaler Präzision und Konstanz.
Von Philips kam auch der hochkomfortable, vielseitige und breitbandige Video-Testsignalgenerator PM S640. Er enthält eine enorme Menge von Signalen, darunter Zonenplattensignal bis 13,5 MHz, Sinusfrequenzen bis 20 MHz, CCIR-Prüfzeilen (samt Einmischer), Octopulse in zwei Polaritäten (entsprechend IRT-Vorschlag), sin x/x-Signal, ARD/ZDF-Reflexionsmeß-signal und vieles andere mehr.
Die bekannten Philips-Bildmustergeneratoren der Serie PM 5515 bis 5518 sind nun auch mit Y/C-Ausgängen für Super VHS-Anwendungen erhältlich. (Vorhandene Geräte lassen sich mit dem Modul PM 9553 nachrüsten.) Dieselbe Gerätefamilie gibt es aus aktuellem Anlaß nun auch mit einem Zusatz zur Überprüfung von NICAM-Digitaltondecodern.
Testmöglichkeiten für Videotext und VPS sind ebenfalls vorgesehen; für letzteres stehen acht verschiedene Labels einschließlich Statuscode und Unterbrechungscode zur Verfügung.
Stand der D2-MAC-Meßtechnik
Der Stand der D2-MAC-Meßtechnik ist insofern außergewöhnlich, als hier bereits vor Inbetriebnahme eines neuen Systems eine Vielzahl spezifischer meßtechnischer Ausrüstungen verfügbar sind.
Vor allem Rohde & Schwarz hat in Sachen MAC einiges zu bieten: Der D2-MAC-Generator SDMF (Bild 54) erzeugt eine Reihe von Testsignalen und Testbildern sowie sämtliche Tonkonfigurationen und -schutzarten.
Hier handelt es sich fast um einen "ausgewachsenen" MAC-Codierrechner, der aber auch zum Beispiel zu Prüfzwecken Codierungs-Vorschriften gezielt verletzen kann.
Des weiteren gibt es innerhalb der neuen, kompakten Generatorfamilie von Rohde & Schwarz (der PAL-Generator SCPF gehört dazu) auch eine D-MAC/D2-MAC-Variante SGDF, die ähnlich dem SDMF 30 verschiedene Testsignale, darunter das MAC-Testbild nach FuBK-Spezifikation, enthält und lediglich beim Ton sich auf die vier vorwiegend benutzten Konfigurationen beschränkt.
Rohde & Schwarz hat ferner den sogenannten TV-Syncer entwickelt, der zu Meß- und Überwachungszwecken aus dem D2-MAC-Signal ein "konventionelles" Synchronsignal ableitet bzw. dem MAC-Bildsignal anstelle des Datenbursts überlagert.
Auch wenn PAL-, NTSC- oder SECAM-Signale zugeführt werden, funktioniert das Gerät als Mehrnormen-Amplitudensieb, liefert einen normgerechten Sync und zeigt die jeweils vorliegende Fernsehnorm an.
Rauschmessung an MAC-Systemen
Für die Rauschmessung an MAC-Systemen bietet das Unternehmen einen 7,5-MHz-Bandbegrenzungstiefpaß sowie ein Bewertungsfilter an, das einem mit dem Faktor 1,3 umskalierten CCIR-Unified-Weighting Network entspricht (gemäß einem bundesdeutschen CCIR-Vorschlag).
Matra zeigte ein D2-MAC-Daten-und Tonüberwachungsgerät T59, das speziell auf die Daten Übertragungsformalismen ausgerichtet ist und eine Reihe diesbezüglicher Zustände auf einem LED-Feld anzeigt.
Von derselben Firma gibt es im übrigen auch einen D2-MAC-Referenzsignalgenerator T70, der neben Testbildern von einer Festplatte auch bis zu 25minütige Ton/Datensequenzen abgeben kann.
Schließlich bietet auch Schlumberger einen D/D2-MAC-Testsignalgenerator an, den SI7765, der die üblichen Bild- und Prüfzeilensignale, jedoch keine Ton-Datenmodulation bereitstellt.
D2-MAC kann also kommen
Alles in allem steht also nicht der Mangel an spezieller Meßtechnik einer Einführung von D2-MAC im Wege.
Auch die Entwicklung der HDTV-Meßtechnik erfolgt derzeit noch nicht unter dem Druck einer unmittelbar bevorstehenden Einführung solcher Systeme auf breiter Front.
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Mehrere Standards kompliziern die Meßtechnik - z.B. HDTV
Im übrigen kompliziert natürlich die sich abzeichnende Etablierung mehrerer Standards auch diesen Meßgerätesektor.
So offeriert zum Beispiel BTS seinen HDTV-Taktgeber und Bildmustergenerator Tbst H 1000 in zwei Ausführungen: 1125/60/2:1 umschaltbar auf 1250/50/2:1 oder für 1050/59,94/2:1 umschaltbar auf 525/59,54/1:1.
Der Taktgeber sieht bereits das 3-Pegel-Synchronsignal vor. Unter den Testsignalen (Bandbreite 20 MHz) befindet sich auch ein zirkuläres und hyperbolisches Zonenplattensignal mit veränderbarer Bewegungsgeschwindigkeit.
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Tektronix
Tektronix hat seinen für Labor und Prüffeld geeigneten HDTV-Testsignalgenerator in drei Varianten vorgestellt: TSG-1050, TSG-U25 und TG-1250 (Bild 55), wobei die Indizes den Zeilenzahlen entsprechen und die 1050- bzw. 1250-Zeilenversion auch auf die halbe Zeilenzahl für Progressivabtastung einstellbar sind.
Die Signalbandbreite beträgt hier 30 MHz, und der Testsignal-Vorrat enthält auch bewegte Sequenzen zur Überprüfung von Bewegungsdetektoren.
Mit einer speziellen Software SDP 1000 lassen sich an einem PC anwenderspezifische Signale bzw. Signalfolgen entwickeln und über PROMs in das Gerät einbringen, das im übrigen auch parallele digitale Ausgänge enthält.
Nach dem schon vor zwei Jahren vorgestellten HDTV-Waveform-Monitor 1730 HD zeigte Tektronix nun auch den Prototypen eines portablen HDTV-Oszilloskops.
400 MHz Bandbreite, Anstiegzeit kürzer als 1ns, besonders glatter Amplituden- und Phasengang (bzw. Impuls-Sprungverhalten) bis 30 MHz und hohe Helligkeit sind seine Basisparameter.
Es verträgt 3-Pegel- und 2-Pegel-Synchronsignale, ist kompatibel zu PAL, SECAM, NTSC sowie 2-Draht- und 3-Draht-Analogkomponenten und verfügt über Zeilenzählung bis 1280.
Anmerkung : Achtung - hier werden wirklich die Zeilen des Bild-Signals gemessen bzw. analysiert, unabhängig von der später darzustellenen Anzahl der Linien auf dem Wiedergabegerät.
Cursoren und sonstiger Bedienungskomfort sind selbstverständlich für dieses Gerät, dessen Einsatzgebiet sich vom Entwicklungslabor über Fertigung und Service bis zur präzisen QualitätsÜberwachung erstreckt.
Arthur Heller
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14.2. Sender- und Empfängermeßtechnik
Auch auf dem Gebiet der Fernsehübertragungs- und der Sendermeßtechnik waren bei vielen Firmen interessante Neuentwicklungen zu sehen. Dabei handelte es sich teils um Weiterentwicklungen bekannter Geräte, teils um Geräte für neue Übertragungssysteme, nämlich das D/D2-MAC-Paketverfahren und das NICAM-728-Verfahren zur digitalen Übertragung eines Stereosignals zum Fernsehbild.
Rohde & Schwarz
So wurde von der Firma Rohde & Schwarz erstmalig ihr neuer Fernsehmeßdemodulator AMFS (Bild 56) als Nachfolger des mehr als zehn Jahre lang gebauten AMF2 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Er enthält einen Synthesizer hoher spektraler Reinheit, der im gesamten Frequenzbereich von 42 MHz bis 960 MHz durchgestimmt werden kann. Die Einstellung des Empfangskanals erfolgt wahlweise durch Eingabe der Kanalnummer, der Bildträgerfrequenz oder der Speicherplatznummer, unter der vorher ein Empfangskanal abgespeichert wurde.
Zur Demodulation der Bildsignale stehen ein Synchrondemodulator mit zusätzlichem Quadraturausgang und ein Hüllkurvendemodulator zur Verfügung. Die FM-modulierten Tonsignale werden im AMFS nach dem Intercarrierverfahren (Quasiparallelton) demoduliert. Für die Anwendung als Ballempfänger ist auch eine Paralleltondemodulation möglich.
Das NICAM 728 Fernsehton-Verfahren
Für die digitale Fernsehtonübertragung nach dem Verfahren NICAM 728, das in Skandinavien bereits eingeführt wurde und in Großbritannien versuchsweise im Einsatz ist, waren entsprechende Geräte von verschiedenen Firmen zu sehen.
Rohde & Schwarz, Philips , Tektronix
Rohde & Schwarz zeigte einen Generator und einen Modulator als Einschübe zum bekannten TV-Meßsender SBUF/ SBTF2, und den Meßdecoder NDZ, der von einem Meßempfänger, zum Beispiel dem EMFT gespeist werden kann.
Bei Philips konnte man einen NI-CAM-Demodulator PM5688 als Ergänzung zu dem schon bekannten NI-CAM-Modulator PM 5687 sehen.
Die Firma Tektronix hatte ihre entsprechenden Geräte, nämlich den 728 ENICAM-Coder und den 728D-NICAM-Decoder (Bild 57) ausgestellt.
In diesem Zusammenhang wurde von Tektronix auch wieder der seit vielen Jahren bekannte TV-Meßdemodulator gezeigt, der jetzt die Bezeichnung 1450-3 trägt und einen Ausgang zum Anschluß des 728D erhalten hat.
Die Decoder aller drei Firmen erlauben eine Beurteilung des Digitalsignals mittels Fehlerratenmessung und Augenhöhe. An dieser Stelle sind auch die Farbtestbildgeneratoren PM 5515 TN und PM 5S18 TN der Firma Philips zu erwähnen, die zusätzlich zu verschiedenen Videosignalen auch Ton- und Datensignale nach dem NICAM-Verfahren erzeugen können.
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Varian TVT
Die Varian TVT zeigte ihre Sound-in-Sync-Geräte vom Typ 1903 und 1904, die eine Stereo-Tonübertragung mit Quaternärsignalen im NICAM-728-Format im Synchronimpuls des Videosignals ermöglichen.
Vor allem in Großbritannien werden diese Geräte auf Zubringerstrecken eingesetzt, da dieses Digitalsignal direkt für die Modulation des zweiten digitalen Tonträgers verwendet werden kann.
Hirschmann
Für das D/D2-MAC-Übertragungsverfahren zeigte Hirschmann ein Gerät namens MAC-Test-300. Dies ist ein Meßdemodulator zur standardunabhängigen Demodulation von AM-modulierten MAC-Signalen ausgelegt für volle sendeseitige Nyquistfilterung.
Rohde & Schwarz hatte einen TV-Modulator SBKM und einen D2-MAC-Ersatzsignal-ZF-Modulator SBKE ausgestellt, beides Geräte zur Modulation von D2-MAC-Signalen auf Kabelkanälen im Hyperband.
Für Laboranwendung und Fertigungstests vorgesehen ist der TV-Sat-Testgenerator SPS. Er erzeugt frequenzmodulierte Trägersignale im Frequenzbereich von 10,95 bis 12,75 GHz. Den Modulationssignalen, bestehend aus einem externen Videosignal und einem intern oder extern modulierbaren Unterträger ist ein Energieverwischungssignal überlagert. Das Gerät ist vorbereitet für D2-MAC-Signale und für die Umsetzung von Signalen des digitalen Hörrundfunks.
Kathrein, Heucke, Heynen
Meßempfänger für den mobilen Einsatz waren von der Firma Heucke, vertreten durch die Firma Heynen, und von Kathrein zu sehen. Das Gerät der letztgenannten Firma ist mit einer Farbbildröhre ausgestattet.
Beim Multistandard-Meßempfänger 267 der Firma Heucke fiel ein optionaler LCD-Farbbildschirm mit einer Diagonalen von etwa 8cm (3,3 inch) auf. Dieser Bildschirm kann im Gehäusedeckel installiert werden und zeichnet sich durch eine gute Farbwiedergabe und einen relativ großen Betrachtungswinkel aus.
Der Meßempfänger 267 vereinigt in sich vier verschiedene Gerätefunktionen, nämlich: TV-Meßempfänger, Spektrumanalysator, Video-Oszilloskop und UKW-Meßempfänger. Das Gerät ist kompakt und netzunabhängig.
Rohde & Schwarz
Zur Messung und Überwachung von Fernsehsendern zeigte Rohde & Schwarz einerseits ein mobiles Testsystem WMP, das aus den altbekannten Geräten LFM2, LDS und ODF besteht und ein automatisches Fernseh-Monitoring-System FAMOS, dessen Kernstück der ebenfalls schon länger bekannte Video-Analyzer UVF ist.
Ein neues Konzept von Hirschmann
Dagegen stellte die Firma Hirschmann ein neues Konzept zur Messung des Übertragungsverhaltens von Sendern und Umsetzern vor. Ihr sogenanntes Transmitter-Transposer- Test-System verwendet einen Netzwerkanalysator HP 8753B von Hewlett Packard, zu dem ein eigenes Zusatzgerät zur Aufbereitung der Videosignale und Aufwärts- bzw. Abwärtsmischung der ZF-Signale entwickelt wurde.
Ein IBM-AT-kompatibler PC mit mathematischem Coprozessor steuert über einen IEC-Bus die Geräte und führt die notwendigen Berechnungen durch, Rechenergebnisse und Meßkurven werden auf dem hochauflösenden Bildschirm des Analysators dargestellt.
Damit können Amplituden- und Phasengang, differentielle Verstärkung und differentielle Phase von Fernsehsendern und Umsetzern gemessen werden, falls die Oszillatorsignale der Sendervorstufe zugänglich sind.
Mittels Fast-Fourier-Transforma-tion (FFT) können die Auswirkungen von Übertragungsverzerrungen auf verschiedene Zeitsignale ermittelt werden, wie dies nach dem neuen Umsetzer-Pflichtenheft 5/2.6 von ARD und ZDF erforderlich ist, ohne daß dazu ein (mit Eigenfehlern behafteter) Meßdemodulator verwendet werden muß.
An dieser Stelle sollen auch auf die an anderer Stelle bereits ausführlich beschriebenen Videoanalysatoren und TV-Meßsysteme verschiedener Firmen erwähnt werden:
Der Videoanalyzer UAF von Rohde & Schwarz, das Video Measurement Set VM 700 von Tektronix in der nun endlich verfügbaren PAL-Version, ein ähnliches Gerät Sl 7760 der Firma Schlumberger, ein Broadcast-Monitoring-System namens Minder von Marconi, das auf dem TV-Signalanalysator 2924 basiert, und das Meßsystem Watchdog 2000 der Firma AVS System Video mit seiner extremen Meßgenauigkeit.
Reinhard Gorol
15. Rundfunkversorgung
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15.1. Terrestrische drahtlose Versorgung (Sendertechnik)
Wie auch in den Jahren zuvor waren Sender und Umsetzer für die terrestrische Fernsehversorgung auch dieses Jahr ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung.
Thomson LGT
Vor allem die Firma Thomson LGT zeigte Fernsehsender aller Leistungsklassen in der ganzen Palette möglicher Technologien. So sind jetzt im UHF-Bereich bereits Leistungen von 5 bis 10 kW und im VHF-Bereich bis 30 kW mit volltransitorisierten Endstufen verfügbar.
Die schon vor einigen Jahren von der Firma Eimac Varian vorgestellte Klystrode wurde zusammen mit der Firma Comark, die zu Thomson-CSF gehört, zur Einsatzreife entwickelt und bietet sich nun vor allem für UHF-Sender hoher Leistung an.
Die Klystrode vereinigt in sich die Vorteile von Klystron und Tetrode; sie bietet hohe Verstärkung, hohen Wirkungsgrad und lange Lebensdauer. Einige Sender dieses Typs sind in Amerika bereits erfolgreich im Einsatz.
Auf dem Stand der Firma Vazian TVT war ein volltransistorisierter VHF-Sender mit einer Leistung von 10 kW von der kanadischen Firma Larcan ausgestellt. Bei einem volltransistorisierten Sender zählt vor allem die hohe Zuverlässigkeit der Transistoren und damit die hohe Verfügbarkeit des Senders, denn der Wirkungsgrad ist deutlich geringer als der eines Tetrodensenders.
Rohde & Schwarz
Die Firma Rohde & Schwarz wagt sich derzeit auf dem Gebiet des Senderbaus noch nicht ganz so weit auf technologisches Neuland vor, aber sie zeigte einen Band-I-TV-Sender mit einer Leistung von 10 kW, dessen Bildsendervorstufe und der komplette Tonsender volltransistorisiert sind.
Weiterhin war ein VHF-Sender mit 1 kW Leistung und gemeinsamer Bild-und Tonverstärkung zu sehen. Auf dem Freigelände hatte Rohde & Schwarz eine mobile TV- und FM-Sendestation mit Solar Speisung ausgestellt.
Diese Station kann mit einem Hubschrauber transportiert und in unwegsamen Gebieten ohne Netzversorgung eingesetzt werden. Beide Sender waren voll transistorisiert und boten eine Ausgangsleistung von 100 Watt.
Von den klimatischen Verhältnissen und den installierten Geräten hängt die Anzahl der benötigten Solarzellenmodule ab. Die am Sendemast befestigte Solarzelle diente jedoch lediglich der Speisung der Satellitenempfangsantenne zur Demonstration.
Für die notwendigen Pufferbatterien mit einer Kapazität von 500 Ah ist ein Ladegerät mit Über- und Unterspannungsschutz eingebaut.
Die Firmen Hirschmann und Fuba sowie eine Reihe hierzulande weni-
ger bekannte Firmen vor allem aus Italien (ABE, ABS, Itame, Itelco, TEM) waren mit einer Auswahl aus ihrem Angebot an eigenen Sendern, Umsetzern und Modulatoren auf der Ausstellung vertreten.
Reinhard Gorol
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15.2. Kabelfernsehen (CATV-Anlagen, Meßgeräte, D2-MÄC, Pay-TV)
Die Mehrzahl der bestehenden Kabelnetze überträgt die TV-Programme im Bereich unterhalb von 300 MHz. Die ständig wachsende Zahl von Programmen erfordert zusätzliche Frequenzbereiche.
Der erste Schritt war die Erweiterung um den Hyperbandbereich von 300 bis 450 MHz. Nahezu alle deutschen Hersteller, wie Hirschmann, Fuba, Wisi, Bosch. Kathrein, Philips, aber auch ausländische Firmen, wie Jerrold u.a., bieten Verstärker und Kopf Stations-Ausrüstungen für die 450-MHz-Technik an.
Die nächste Erweiterungsstufe ist die Nutzung bis 550 MHz bzw. bis 860 MHz. Auch für diese Frequenzbereiche sind bereits Geräte am Markt, zum Beispiel bei Bosch, Philips, Teleste, Cabletime u.a. Bis zu 60 TV-Kanälen können mit dieser zusätzlichen Erweiterung übertragen werden.
Erste Zweiweg-Kabel Systeme wurden, u.a. von Bosch, Philips, Kathrein und Citycom vorgestellt, wobei die Rückkanäle zwischen 5 und 30 MHz liegen.
Die dominierende Störung in Kabelnetzen sind die Kreuz- bzw. Intermo-dulations-Produkte. Durch den Synchronbetrieb aller Bildträger wird der Einfluß dieser Störungen deutlich reduziert (Fuba, Cabletime).
Satelliten-Empfangs-Einrichtungen
Satelliten-Empfangs-Einrichtungen für Kabelkopf Stationen wurden von allen namhaften Herstellern angeboten. Bei Kathrein wurde der neue Kabelumsetzer für den Empfang von digitalen DSR-Hörrundfunk-Programmen vorgestellt.
Für die Programmzuführung von Kabelnetzen und zur Verbindung von Kabelinseln werden heute sowohl Richtfunkverbindungen als auch optische Fasern verwendet. In den USA werden zum Teil schon Kabelanlagen über Satelliten versorgt.
Bei der Programmverteilung per Richtfunk dominiert die blockweise Übertragung von mehreren TV-Kanälen in Restseitenband-AM-Betrieb (Hirschmann). Die Firma Philips demonstrierte die Möglichkeit der kombinierten Versorgung über terrestrische Mikrowellen-Sender.
Der Sender dient der Programm Zuführung von Kabelanlagen und gleichzeitig der direkten terrestrischen Versorgung bis zum Endverbraucher. Solche Sender haben Reichweiten bis zu 60 km, und sie können bis zu 30 Programme blockweise übertragen.
Für die Programmverteilung über optische Fasern werden heute die verschiedensten analogen (FM, VSB-AM) und digitalen (PCM, PSK, SFM) Modulationsverfahren verwendet. Der erforderliche Datenstrom für die digitale Übertragung liegt abhängig von der Bildqualität und abhängig von der Kanalzahl zwischen 34 Mbit/s bis 356 Mbit/s.
Optische Übertragungsanlagen mit Kanalzahlen bis zu 45 TV-Kanälen werden von Bosch, Philips, Cables de Lyon, Texcan, SEE und NKF angeboten. Von der Firma ANT wurde ein Einzelbild-Übertragungs-System mit nur 64 kbit/s Datenstrom demonstriert.
Kabelmeßtechnik
Auf dem Gebiet der Kabelmeßtechnik sind besonders zu erwähnen die neuen Geräte für die MAC-Übertragung und verbesserte Geräte für die RZ-Messungen auf Kabel. Meßmodulatoren und Meßdemodulatoren und andere Kabelmeßeinrichtungen für PAL sind im Lieferprogramm von Rohde & Schwarz, Philips, Tektronix, Schibasoku und Barco.
Das neue Sender/Umsetzer-Meßsystem von Hirschmann eignet sich auch hervorragend für die Messung von Kabelsystemen. Mit diesem Gerät können Messungen im modulierten ZF-Frequenzbereich durchgeführt werden, und ohne Meßdemodulator können zum Beispiel die Verzerrungen des 2TTmpuls per PC errechnet werden.
Das vorgeschlagene Modulationsverfahren für direktstrahlende Satelliten ist D2-MAC. D2-MAC-Coder und D2-MAC-Decoder bzw. Meßdecoder wurden von Fuba, Matra und Tandberg angeboten.
Die Geräte von Matra und Tandberg sind zusätzlich für das D-MAC-System und für Scrambling (Pay-TV) ausgerüstet. Die für die D2-MAC-Kabel-Übertragung notwendigen ZF-Modulatoren in Restseitenband-AM-Technik gibt es bei Rohde & Schwarz, Hirschmann, Bosch und anderen.
Diverse Verschlüsselungssysteme für "Pay-TV" und "Pay-per-view" waren auf der Ausstellung zu sehen. Sie reichten von der einfachen Synchronimpuls-Unterdrückung bei PAL bis zu den piratensicheren D2-MAC-Scrambling-Verfahren.
PAL-Scrambl-ing-Systeme wurden bei Bosch, Philips, Nordex und Fuba vorgestellt. Scrambling-Geräte für D2-MAC sind bei Fuba, Tandberg und Matra erhältlich. Das "Pay TV "-System mit der besten Bild-Qualität ist die Verwendung von umschaltbaren ZF-Konvertern in sternförmigen Kabelnetzen. Solche Geräte wurden vor einigen Jahren auch für das BK-Netz der Post von deutschen Firmen gefertigt. In Montreux wurden erweiterte Systeme für 85 TV-Kanäle von Plessey und Cabletime vorgestellt.
Siegfried Dinsel
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15.3. Rundfunkübertragung über Satelliten
Für Einzel- und Gemeinschaftsempfang von Fernseh- und Tonrundfunksendungen über Satelliten aller Art wurden von allen namhaften Antennenfirmen Empfangsanlagen ausgestellt.
Die Größen der gezeigten Parabolspiegel lassen sich grob in drei Klassen einteilen: Für die Rundfunksatelliten hoher Leistung TV-Sat 2 und TDF 1 werden Parabolspiegel von 55 bis 60 cm, vereinzelt auch 40 cm, offeriert, für die sogenannten "medium power"-Satelliten Astra, DFS und Telecom 1 und eventuell Eutelsat II 85 bis 90 cm und für Eutelsat I und Intelsat 120 bis 180 cm, für Großgemeinschaftsanlagen auch darüber (280 bis 450 cm).
Die Empfangskonverter sind in das Speisesystem integriert, das sowohl als Einzeleinheit für nur eine Polarisationsrichtung als auch als Dop-pelsystem für den gleichzeitigen Empfang beider Polarisationen angeboten wird.
Letzer Abschnitt
Hinter den Kulissen zeigte TDF dem interessierten Fachbesucher noch Satellitenempfang von TDF 1 mit 29cm-Parabolspiegel (durch die Isolierglasscheibe!). Das Bild rauschte zwar, war aber durchaus ansehnlich (C/N geschätzt etwa 13 bis 14 dB, also einige dB über der FM-Schwelle).
Christoph Dosch, Rolf Süverkrübbe
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Ausblick auf "Montreux 1991"
Das nächste, 17. Internationale Fernsehsymposium soll vom 13. bis 18. Juni 1991 abermals in Montreux stattfinden. Veranstaltern und Gastgebern ist zu wünschen, daß sie mit Besonnenheit und Tatkraft die Probleme meistern, die eine Veranstaltung dieser Größenordnung im idyllisch gelegenen Montreux und seinem chronisch beengten Ausstellungszentrum erfahrungsgemäß verursacht.
Koordination der Beiträge: Franz Pilz
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Das war der letzte Teil 5 des Ausstellungs-Berichtes von Montreux 1989
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