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Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".

Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.

Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"

Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.

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Das 8. Fernsehsymposium Montreux 18. bis 24, Mai 1973

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Einleitung zu der fernsehtechnischen Ausstellung

von E. ALTER-  Ing. (grad.) Erich Alter ist Oberingemeur und Abteilungsleiter beim Sender Freies Berlin. (aus der FERNSEH- UND KINO-TECHNIK 1973 Nr. 7)

Vom 18. bis 24 Mai 1973 fand in Montreux das 8. Internationale Fernsehsymposium statt. Zum möglicherweise wichtigsten Teil dieser Veranstaltung entwickelt sich immer mehr die fernsehtechnische Ausstellung, die diesmal im neuerbauten Kongreßgebäude stattfand.

Auf 6000 m2 Fläche zeigten 98 Aussteller aus 15 Ländern Geräte im Gesamtwert von 300 Millionen Schweizer Franken. Die Ausstellung wurde diesmal von schätzungsweise 3.500 Fachleuten aus aller Welt besucht. Am weitesten angereist waren Besucher aus Australien, Japan, Südafrika und der Volksrepublik China.
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MAZ-Technik

Starkes Interesse fanden diesmal die mit Time-Code arbeitenden elektronischen Schneideeinrichtungen für MAZ-Bänder. Das Angebot reichte von der mit Kleincomputer gesteuerten Einrichtung „ESP" von Albrecht über das durch den Programmspeicher „RAC 2000" erweiterte Schnittgefät „RA 4000" von Ampex und die mit einem Rechner „pdp 11" gesteuerte Einrichtung „ESC 40" der Fernseh bis hin zu der auf dem PfWrps-Stand ausgestellten kanadischen Anlage „FEC" von Central Dynamics mit Prozeßrechner und Plattenspeicher.

Diskutiert wurden aber auch die den EBU-Emplehlungen folgenden Vorschläge der verschiedenen MAZ-Hersteller für einen neuen sendefähigen Aufzeichngngsstandard. Die beiden wesentlichen Punkte dieser Empfehlungen — Bildqualität etwa den jetzigen Vierkopfmaschinen entsprechend und zwei Tonspuren zusätzlich zur Merkspur — werden unterschiedlich erfüllt.

Während RCA vorschlägt, den 2"-Vierkopfstandard um eine zweite Tonspur zu erweitern und die Bandgeschwindigkeit auf 15 cm/s zu reduzieren, verkoppelt Ampex ihren studiotüchtigen 1"-Helical-Recorder „VPR 7953" mit der Vierspur-Magnettonmaschine „AG 440 B" und gewinnt so zusätzliche Tonspuren.

IVC, Rank und Thomson-CSF stellten auf einem Gemeinschaftsstand zum ersten Male in Europa Prototypen ihrer 2"-Zweikopf-Zweitonmaschine vor, und Philips und Fernseh zeigten gemeinsam den schon von einigen deutschen Rundfunkanstalten bestellten 1"-Schrägspur-Recorder „BCR 60".

  • Anmerkung : Sowohl der AMPEX 1" Recorder wie auch die Fese-Philips BCR 60 Recorder Familie wurden Flops, weil sie nicht (bzw. nie richtig) funktionierten.


Für diese Anlagen nannten die Hersteller Preise, die zwischen 30 und 50% der Anschaffungskosten (Anmerkung : bis zu 500.000 DM/West) für die großen Querspurmaschinen liegen. Bei Ampex und Philips/Fernseh sind noch zusätzliche Preisreduzierungen möglich. Wenn die Maschinen nur für sendefähige Aufzeichnung und nicht für sendefähige Wiedergabe ausgerüstet werden.
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Die Farbkameras

Die elektronischen Farbkameras wurden weiterentwickelt. Fernseh, Philips und RCA zeigten Neuentwicklungen tragbarer Kameras mit Studioqualität.

Alle Studioausführungen waren mit drei Plumbicons bestückt. Der Trend geht zum 1"-ACT-Plumbicon. Es wurden nur noch wenige Weiterentwicklungen mit 30mm-Kameraröhren gezeigt. Alle Neuentwicklungen benutzen nur noch 1" Pumbicons.
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Automation

Der Trend zur Automation hat auch die Fernseh-Meßtechnik erfaßt. Mehrere Hersteller zeigten Einrichtungen für die automatische Auswertung der Prüfzeilensignale. Die Geräte messen acht bis vierzehn Parameter, die über einen Meßstellenumschalter ausgewählt und deren Werte von einem angeschlossenen Drucker ausgedruckt werden können. Bei fast allen Fabrikaten ist die Erweiterung um einen Grenzwertfeststeller möglich.

Der Umfang der Ausstellung erlaubt keine lückenlose Beschreibung. Der Bericht kann sich deshalb nur auf Geräte beschränken. die dem Verfasser aus seiner subjektiven Sicht interessant zu sein schienen.
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Philips/Fernseh

Philips und Fernseh zeigten auf einem gemeinsamen Stand zwei Prototypen der neuesten Ausführung des 1"-Video-Recorders „BCR 60". Die Maschinen erfüllen die EBU-Spezifikationen für einen zweiten Aufzeichnungsstandard in allen Punkten. Die beiden Tonspuren sind, nur durch die Kontrollspur getrennt, am oberen Bandrand untergebracht. Sie sind damit stereotüchtig. Das Magnetband liegt in Omega-Umschlingung um die mit einem einzigen Videokopf für Aufnahme und Wiedergabe ausgerüstete Kopftrommel.

Der Time-Code kann auf die am unteren Bandrand liegende Cue-Spur aufgezeichnet werden. Eine volle Bandspule hat 90 Minuten Spieldauer (Rückspuldauer etwa 3 Minuten). Der k-Faktor soll kleiner als 2% und die Zeitstabilität -2,5ns sein.

Eine besondere Version dieser Maschinen, der Basic-Recorder „BCR 40", wiegt nur 95kg (in Worten fünfundneunzig) und ist für den Einsatz im Außenübertragungsdienst bestimmt. Seine Aufzeichnungsqualität entspricht der der „BCR 60", die Wiedergabeausrüstung ist jedoch nur für Kortrollzwecke geeignet. Die Bänder müssen deshalb für die Weiterverarbeitung oder Sendung von der Studio-Version „BCR 50" abgespielt werden.
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IVC/Rank-Cintel/Thomson-CSF

Die Firmen IVC, Rank-Cintel und Thomson-CSF stellten gemeinsam zwei Prototypen ihrer baugleichen 2"-Schrägspur-Videorecorder „IVC 9000", „Rank-Cintel 9000" und „TTV 350O" vor. Die Recorder sind als Konkurrenz zu den Vierkopfmaschinen gedacht. Am Stand wurde deshalb auch der Unterschied zu diesen Maschinen herausgestellt: Die Qualität ist gleich, wenn nicht sogar besser - es sind zwei echte Tonspuren, eine Merk-, eine Steuer- und eine Adreß-Spur vorhanden - der Bandverbrauch ist nur halb so groß, und das Band, weil magnetisch längsausgerichtet, ist billiger.

Die Maschine selbst soll ebenfalls wesentlich weniger kosten als eine
herkömmliche 2"-Anlage. Die von der EBU aufgestellten Spezifikationen für einen zweiten Aufzeichnungsstandard werden in allen Punkten erfüllt.

Die Spieldauer erreicht maximal zwei Stunden. Für die Videosignalaufzeichnung wird der sogenannte Super-High-Band-Standard verwendet, bei dem der Synchronboden bei 9 MHz, der Schwarzwert bei 9,9 MHz und der Weißwert bei 12 MHz liegen. In der rotierenden Trommel befinden sich ein Lösch- und zwei Videoköpfe.

Der k-Faktor wird mit maximal 1% angegeben, und die Zeitstabilität für PAL-Signate mit ±1,6ns. Die beiden Tonspuren sind 1,25mm breit und nur durch die Merkspur getrennt am oberen Bandrand untergebracht. Sie sind damit für Stereo-Ton verwendbar.
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AEG-Telefunken

Auf dem Stand zeigte AEG-Telefunken einen Fernsehsender mit 20 kW Bild- und 2 kW Tonleistung, und vor dem Kongreßgebäude war ein Eurovisions-Übertragungswagen für das Zweite Deutsche Fernsehen ausgestellt. Er ist mit fünf Überwachungseinheiten bestückt, die den Anschluß von insgesamt 25 Kommentator-Einheiten ermöglichen. Für die Herstellung des internationalen Tons ist ein Mischpult mit zwölf Eingangskanälen, vier Summen- und Sendewegen und den erforderlichen Einspielwegen eingebaut.

Sechs Schwarz-Weiß-Monitoren und ein Farbmonitor dienen der Bildbeobachtung. Für die Versorgung der Monitoren an den Kommentatorplätzen werden zwei im Bereich IV und V arbeitende Leitungssender mitgeführt. AEG-Telefunken zeigte außerdem einen für den Hörfunk des Westdeutschen Rundfunks bestimmten Stereo-Übertragungswagen. Er ist mit drei Telefunken-Tonbandmaschinen „M15" bestückt und einem Mischpult, das für 24 Eingangskanäle, vier Summen- und zwei Sendewege ausgelegt ist.
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Albrecht Elektronik

Das weiterentwickelte Color-Spot-Photometer ist jetzt mit drei Instrumenten ausgerüstet und ermöglicht damit die gleichzeitige Messung der drei Farbanteile R, G, und B. Die Empfindlichkeit wurde weiter verbessert, so daß jetzt im untersten Bereich bei 60 asb Vollausschlag erreicht wird.

Hauptanziehungspunkt auf dem Stand war die elektronische MAZ-Schnittbearbeitungseinrichtung „ESP", die für das Zweite Deutsche Fernsehen bestimmt ist. Sie arbeitet mit dem EBU-Time-Code, enthält einen Kleincomputer und ermöglicht das Zusammenarbeiten mit einer Slave-Maschine, mit zwei Slave-Maschinen, mit einer Slave-Maschine und einer Master-Maschine sowie mit zwei Slave- und einer Master-Maschine. Die Schnitte können für die Schnittbestimmung simuliert werden. Für die Korrektur sind lediglich die Differenzwerte einzugeben. Ist der Schnitt festgelegt, so wird der zugehörige Time-Code direkt in den Rachner eingelesen. Das Gerät ist damit sehr bequem bedienbar. Die Tastatur ist entsprechend einfach und übersichtlich. Es lassen sich sowohl Vierkopf- als auch Schrägspurmaschinen anschließen. Bei der ausgestellten Einrichtung wurde die Schnittbestimmung an zwei Grundig-Recordern „BK 200" demonstriert.

Auf dem Stand sah man außerdem vom IRT entwickelte Geräte, die von Albrecht Elektronik gefertigt und vertrieben werden. Dazu gehören unter anderem ein EBU-Time-Code-Generator, der in einer Kassette (Bauart Fernseh - welche Bauart Nummer ?) eingebaut ist und sich auf wiedergegebenen Time-Code synchronisieren läßt. An der Frontplatte sind acht Einstelier für die Binärgruppen, die sogenannten User-Bits, vorhanden.

Außerdem waren zu sehen ein Datensender und ein Datenempfänger für max, 104 bit, ein achtstelliger Kennungsgeber, in erster Linie für die Einblendung von Stationsnamen in Testbilder bestimmt, ein Video-Rauschmeßgerät mit Ziffernanzeige, ein Video-Analysator und ein achtstelliger Zifferneinblender mit Paralfelein-gang für EBU-Time-Code. Darüber hinaus wurde eine Prüfzeilen-Meßautomatik gezeigt, mit der die Parameter Weißpegel, 2T-lmpuls-Höhe, Farbträgeramplitude, Fahnenziehen, differentielle Phase, Laufzeit Chroma gegen Luminanzsigna! und Störabstand gemessen werden können. Ein weiterer achter Eingang ist zur Freien Verfügung. An das Gerät sind ein automatischer Meßstellenumschalter und ein Drucker anschließbar.
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Ampex International

Ampex demonstrierte den neuen automatischen Video-Kassettenrecorder „ACR 25". Er ist bestückbar mit 24 Kassetten, jede mit einer Spieldauer von zehn Sekunden bis sechs Minuten. Damit ist pausenloser Betrieb bis zu 144 Minuten möglich. Das Gerät benutzt 2"-Bänder und arbeitet im Quadruplex-Betrieb.

Die meisten Bauteile wurden der Studiomaschine „AVR 1" entnommen. An den Kassetten-Recorder kann man das Identification Data Accessory (IDA) anschließen, das die Aufzeichnung und die Wiedergabe von
14 alphanumerischen Zeichen auf die Cue-Spur der Kassettenbänder ermöglicht.

Die Eingabe wurde mit einem Fernschreibgerät vorgeführt, das oberhalb der Tastatur ein Anzeigefeld hat. Für die MAZ-Schnittbearbeitung wurde die schon mehrmals beschriebene „RA 4000" mit einem erweiterten Programmspeicher „RAC 2000" demonstriert. Angeschlossen waren zwei Videorecorder „AVR 1", von denen Ampex seit der Einführung dieses Modells vor drei Jahren 225 Stück verkauft hat, und ein Recorder „VR 1200 C".

Für die „AVR 1" ist jetzt auch ein einfaches elektronisches Schneidesystem unter der Bezeichnung „MK IV Editor" erhältlich, das keinen Time-Code benotigt.

In einem kleinen Studio wurde die wiederum verbesserte Ampex Farbkamera demonstriert. Sie trägt die Bezeichnung „BC-230 B" und ist jetzt mit Automatic Centering ausgerüstet.

Außerdem sah man die neue „VPR 7953", eine Konsolausführung der 1"-Schrägspurmaschine „VPR 7903" mit Laufzeitkorrektor und Studioqualität. Sie war mit einer Vierspurmaschine „AG 440 B" verkoppelt. Auch das Plattenspeichergerät „HS 100" für Zeitlupen- und Standbild-Wiedergabe wurde wieder gezeigt.

Für den Hörfunk-Studiobereich und die Schallplattenproduktion stellte Ampex ein neues Tonbandgerät für 2"-Band vor, das wahlweise mit 8, 16 oder 24 Spuren lieferbar ist. Neben dem Kongreßgebäude stellte die Firma einen für das rumänische Fernsehen bestimmten MAZ-Wagen aus. Er enthält zwei Kompakt-Videorecorder „VTR 1200 C", die Impulsversorgung und eine elektronische Schneideeinrichtung.
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Angenieux

Die Vertriebsgesellschaft Opticam zeigte das gesamte Programm an Varioptiken für den Fernsehstudiobereich der Firma Angenieux. Neu ist ein nur 1,9kg wiegendes Objektiv 10 X 16 für die tragbaren Kameras „KCR 40" der Femseh, „LDK 15" von Philips und die tragbare Version der „TK 45 A" von RCA. Außerdem wurde der Prototyp eines Variobjektivs mit Handbedienung für tragbare Fernsehkameras gezeigt, der nur 900 g wiegt.
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Autocue Ltd.

Die britische Firma Autocue Ltd. demonstrierte den „Autocue 700 Direct Vision Script Prompter" an einer Studiokamera. Vor dem Objektiv der Kamera ist hierbei ein Monitor so angebracht, daß sein Bildschirm waagerecht und unterhalb des Strahlengangs liegt. Ein halbdurchlässiger, vor dem Objektiv montierter Spiegel bildet sowohl zum Bildschirm als auch zur vorderen Linse des Kameraobjektivs einen Winkel von 45°. Blickt der Sprecher in das Objektiv, dann sieht er auf dem Spiegel das Monitorbild.

Der Monitor ist nun mit einer Vidikon-Kamera verbunden, die über einem transportierbaren beschriebenen Papierstreifen angebracht ist und den Sprechertext aufnimmt. Schriftgroße und Papiergeschwindigkeit lassen sich den jeweiligen Erfordernissen entsprechend anpassen. Das Abtastgerät ist auf einem Wagen montiert, so daß es beliebig von Studio zu Studio gefahren werden kann.
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Barco

Die Firma Barco aus Belgien stellte ihr Monitor-Programm der Güteklasse 1 mit den Typen „CVTM 2/38", „CVTM 2/51" und „CVTM 2/66" aus (die zweite Zahl der Typenbezeichnung gibt die Bildschirmgröße an). Die Schaltung aller Monitoren ist gleich und im wesentlichen auf 10cm x 16cm großen Steckkarten untergebracht. Eine Reparatur läßt sich durch Auswechseln dieser Karten sehr einfach durchführen. Barco gibt auf die Platinen und Bausteine - jedoch nicht auf die Bildröhren -, eine Garantie von 5 Jahren. Es werden auch bei kleineren Monitortypen ausschließlich Lochmaskentypen mit hoher Auflösung benutzt. Die Monitoren sah man auf vielen Ständen der Ausstellung in Betrieb.
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Robert Bosch Fernsehanlagen GmbH

Die Robert Bosch Femsehanlagen GmbH (Fernseh) zeigte auf einem 430 m2 großen und sehr übersichtlich gegliederten Stand die interessantesten Geräte aus ihrem umfangreichen Lieferprogramm.

In einem kleinen Studio wurden die Kameras demonstriert. Neu war die preiswerte Schwarz-Weiß-Kamera „KP 10" mit 1"-Plumbicon, die wegen ihrer hohen Lichtempfindlichkeit auch bei geringer Beleuchlungsstärke einsetzbar ist.

Die „KCR 40"

Zum ersten Male in Montreux sah man die tragbare Farbfernseh-Kamera „KCR 40". Sie ist mit den neuen 1"-ACT-Plumbicon-Röhren der Reihe XQ 1080 bis 1085 bestückt. Die Kamera wiegt etwa 7 kg, wird auf der Schulter getragen und mit einem bis zu 15m langen Kabel mit einem „Back-Pack" genannten 5kg wiegenden und auf dem Rücken tragbaren Zusatzgerät verbunden.

500 Exemplare „KCU 40"

Dieses Gerät läßt sich über ein normales bis zu 800m langes Kamerakabel an den Verstärkersatz einer Kamera „KCU 40", beispielsweise im Ü-Wagen, anschließen. Die Kamera ist auch in einer Version lieferbar, bei der slatt des Kamerakabels ein bis zu 1000m langes Koaxialkabel benutzt wird. Außerdem ist eine in sich abgeschlossene Version lieferbar; sie ist synchromsierbar und liefert ein komplettes Videosignal. Diese Ausführung wurde mit Batteriebetrieb vorgeführt.

Zum ersten Male in Montreux wurde auch die Farbkamera „KCP 40" vorgestellt. Sie ist mit 1"-Plumbicon-Röhren bestückt und wird auf Wunsch auch mit dem neuen 1"-ACT-P1umbicon geliefert.

Die Kamera „KCU 40", die vor vier Jahren (also 1969) in Montreux zum erster Male vorgestellt wurde und von der bisher über 500 Stück verkauft worden sind, ist inzwischen mit vielen Zusatzeinrichtungen ergänzbar.

Neu für diese Kamera, die normalerweise mit 30mm-Plumbicons bestückt ist, war ein Bausatz für die Umrüstung auf l"-ACT-Plumbicons.

MAZ-Schnittbearbeitung „ESC 40" mit PDP 11

Außerdem wurde ein Multiplexer mit der neuen Farbkamera „KCP 40" vorgeführt. Für die Demonstration der neuen MAZ-Schneideeinrichtung waren zwei MAZ-Anlagen aufgebaut, darunter die neue „BCM 40 E" mit Vakuumlaufwerk, die jetzt in laufender Produktion hergestellt wird.

Die Fernseh stellte für die MAZ-Schnittbearbeitung ein den EBU-Time-Code verwendendes, rechnergesteuertes Verfahren unter der Bezeichnung „ESC 40" vor. Der ausgestellte Prototyp mit Rechner Digital „pdp 11" mit 12K-Speicher und Datensichtgerät mit Eingabetastatur Telefunken „SIG 50" ist für den Norddeutschen Rundfunk bestimmt.

Die Schnitte lassen sich sowohl an Kleinrecordern als auch an großen Vierkopf-Maschinen festlegen und im Rechner speichern. Insgesamt können 200 Schnitte gespeichert und anschließend als Take-Liste ausgedruckt werden. Für die Sendeband-Erstellung kann das Gerät sechs Slave-Maschinen und eine Master-Maschine steuern. Die Bedienung erfolgt über die Eingabetastatur des Datensichtgeräts. Alle erforderlichen Daten, auch der wiedergegebene laufende Time-Code, werden auf dem Datensichtgerät angezeigt.
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Für die Farbfilmabtastung waren ein Gerät für 35mm-Film nach dem Flying-spot-Verfahren und ein luftgesteuertes Schnellschaltwerk für 16mm-Film ausgestellt.
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Der Farbmonitor „MC 47 BA 4811"

Weiterhin führte die Fernseh ihren neuentwickelten, halbleiterbestückten Farbmonitor „MC 47 BA 4811" der Güteklasse 1 vor. Für die H-Ablenkung und die Hochspannungserzeugung werden Thyristoren benutzt. Der Monitor ist durch Auswechseln der Videoplatine für RGB-, NTSC-, Secam- und PAL-Betrieb geeignet. Mit 506mm Höhe ist er 63mm niedriger und mit 45kg Gewicht (ohne Haube) um 12kg leichler als der Vorgängertyp; ebenso ist die Leistungsaufnahme um 100W auf jetzt 230W verringert worden. Der Eingang des Geräts kann auf drei externe FBAS-Signale und zwei interne Testsignaie geschaltet werden. Diese Eingangsumschaltung und die Einstellung von Helligkeit, Kontrast und Farbsättigung sind fernbedienbar.
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Neue Bild-Mischer in "Bauweise 60"

Zum ersten Male zeigte die Fernseh ihre neuentwickelte Bildmischkonzeption. Sie besteht aus den Einzelgeraten Mehrkanalmischer (2 ... 12 Kanäle), Trickmischer, Chroma-Key-Gerät, Farbflächengenerator und Schrifteinblender mit Lichtzeigergenerator. Die Videogeräte sind in der neuen Bauweise „60" ausgeführt, bei der 16 Steckkarten in einem Kartenträger in DIN-Breite untergebracht sind, und die Bedienelemente in Modul-Bauweise ergeben zusammengesetzt die Bedienfelder. Die Signalisationsschaltungen sind jetzt in den Bausteinen enthalten, so daß ein gesonderter Signalisationsverteiler nicht mehr erforderlich ist. Mit den Einzelgeräten lassen sich für alle vorkommenden Aufgaben Bildmischeinrichtungen zusammensetzten.
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Grundig

Grundig zeigte als Grundbaustein des neuen Fernauge-Systems die Kompakt-Fernsehkamera „FA 70", die sich mit wenigen Handgriffen mit dem elektronischen Suchermonitor „ES 70" nachrüsten läßt und damit auch für studiomäßige Anwendungen geeignet ist, sowie den neuen 1"-Videorecorder „BK 401 Color" mit elektronischer Schnitteinrichtung (s. a. Seite 246).

Der Recorder ist mit einer Standbildautomatik lieferbar, die die Aufzeichnung einzelner Bilder auf das stillstehende Magnetband erlaubt.

Übor den Zeilenselektor „ZS 50" wurde bereits im Heft 6/1973, S. 208, berichtet. Außerdem wurde das Datensichtgerät „DS 7150/51" gezeigt. Es ist extern synchronisierbar. schreibt max. 1056 Zeichen auf den Bildschirm und erlaubt die Einmischung in jedes beliebige Videosignal.

Über die preisgünstigen Empfänger-Monitore „5010 AV Color" und „1210 AV" mit eingebautem AV-Adapter sind Einzelheiten auf Seite 246 genannt.
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Intertec

Die Genfer Firma Intertec S.A. zeigte unter anderem den von ihr vertriebenen Videograph „Chiron I" und den daraus weiterentwickelten „Chiron II". Für das neue Gerät wurde die Eingabetastatur der Buchstaben um die Adressiereinheit für die Magnetbandschleife Vidiloop erweitert.

Das Steuergerät enthält jetzt alle für die Eingabe erforderlichen Bedienelemente. Für den Abruf gespeicherter Texte sind externe Adressiereinheiten anschließbar. Es ist jetzt möglich, in die Vidiloop mit der Tastatur einzuschreiben, während ein anderer Text in das Sendebild eingetastet wird.

Außerdem zeigte Intertec einen Video-Tape-Conditioner für die Reinigung der Videobänder von lockeren Oxidpartikeln, Staub und Schmutz sowie einen Video-Tape-Evaluator, der zusätzlich noch eine Drop-Out-Meß- und Zähleinrichtung enthält und für die Aufzeichnung von Time-Code umrüstbar ist.
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A. Keller

Neu im Leuchtenprogramm der Firma Keller waren eine Mini-Tageslicht-Leuchte 575 W, 6000 K für Reportageeinsätze und eine Tageslicht-Leuchte 2500 W, 6000 K. Besonderes Interesse fand die neue Fernbedienung für Scheinwerfer, bei der mit einer im Lichtpult installierten Leistungselektronik kollektorlose Gleichstrom- impulsmotoren an der Scheinwerferaufhängung gesteuert werden für die Bewegungen Heben und Senken, Drehen und Fokussieren.

Kudelski

Kudelski S.A. stellte die neue „Nagra IV-S" in Stereo-Version vor. Das Gerät hat einen Eingangsumschalter mit den Stellungen Phantomspeisung, Tonaderspeisung sowie dynamisches Mikrophon 50 Ohm und 200 Ohm. Gleichzeitig mit dem Pilotton kann ein frequenzmodulierter Kommentar auf die Mittenspur aufgezeichnet werden.

Für den Störabstand je Spur nennt der Hersteller 69dB (nach CCIR); bei der Betriebsart „Nagramaster" sind sogar 73dB erreichbar. Zu dem vor zwei Jahren erstmalig vorgestellten Minirecorder „Nagra SN" ist eine Halbspurvariante mit der Bezeichnung „Nagra SNS" hinzugekommen Bei 2,38 cm/s Bandgeschwindigkeit hat das kleine Gerät 7 Stunden Gesamtspietdauer. Als Zubehör wird ein Aussteuerungsmesser mit regelbarem Verstärker angeboten, der in den Leitungsweg vom Mikrophon eingefügt und in der Hand gehalten werden kann. Außerdem ist ein Quarzgenerator erhältlich, der den 10Hz-Pilotton für die Aufzeichnung auf die Nutzspur erzeugt. Für die Wiedergabe cfes Pilottons dient der Synchronisalor „LPS", der entweder die Bandgeschwindigkeit auf exakte Tonhöhen-Wiedergabe steuert oder einen für die Weiterverarbeitung erforderlichen Pilotton (50 oder 60 Hz) erzeugt.
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Marconi Instruments Ltd.

Marconi Instruments Ltd. stellte ein umfangreiches Meßgeräteprogramm aus. Besonders hervorzuheben ist eine neue Meßautomatik 1ür 14 Parameter in Prüfzeilensignalen, die mit GrenzwertfeststeUer und Meßstellenumschalter ausgerüstet ist.
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Memorex

Memorex demonstrierte auf einer Vierkopf-Maschine das 2"-Band „Chroma 90". „Chroma x", ein neues Chromdioxidband mit 1", 3/4" und 1/2" Breite wurde auf Schrägspurmaschinen und in Kassetten-Recordern vorgeführt. Der Bandtyp „Chroma 80" wurde auf einem 1"-Recorder „IVC 900" demonstriert.

3M

Die "Minnesota Mining & Manufacturing" Company demonstrierte auf 2"- und 1"-Recordem ihre Bandtypen „3M 400" und „3M 461 HE". Außerdem war eine Minicom-24-Kanal-Magnettonmaschine mit Cue-Spur für Time-Code ausgestellt, die auch mit Dolby-Systemen erhältlich ist. Darüber hinaus waren Zubehörgeräte für MAZ-Anlagen wie Time-Code-Generator, Synchronizer für Time-Code und ein Drop-Out-Registriergerät zu sehen.
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Philips

Philips hatte auf dem Stand wieder ein kleines Studio aufgebaut und demonstrierte dort die schon bekannte Kamera „LDK 5" und die neue tragbare Kamera „LDK 15". Beide Typen sind mit 1"-ACT-Plumbicons ausgerüstet. Die „LDK 15" kann auch mit zusätzlichem Lichtverstärker betrieben werden; die Empfindlichkeit erhöht sich dann um den Faktor 5.

Es wurde außerdem die neue preiswerte Farbkamera „LDH 20" vorgeführt, die sowohl mit Vidicons als auch mit Plumbicons lieferbar ist. Um die Fernbedienbarkeit der „LDK 5" zu demonstrieren, fuhr eine auf einem Motorboot installierte Kamera auf dem Genfer See und war über zwei Richtfunkstrecken mit dem Kongreßgebäude verbunden. Die Bilder dieser Kamera wurden mittels Trickmischers in die Studiobilder eingeschachtelt. Weiterhin wurde der Prototyp einer Infrarot-Link-Strecke vorgeführt, die vorläufig nur das Videosignal überträgt. später aber auch das Tonsignal übertragen soll. Sie ist für den Außenübertragungsbetrieb vorgesehen, arbeitet mit 40cm-Parabolspiegeln und soll eine Reichweite von 1000 bis 1500m haben, Außerdem sah man den mit der Farbkamera „LDH 20" bestückten Multiplexer „LDH 16". Die vier Eingänge waren ausgelegt für 16mm- und Super-8-Film, Dia-Abtastung und Ansage.

Darüber hinaus waren auf dem Stand noch ausgestellt ein Tonregiepult, die Magnettonmaschine „Pro '36", ein professioneller Audio-Cassetten-Recorder und eine Vielzahl von Meßgeräten.

Ein besonderer Platz war dem jetzt zehn Jahre alten Plumbicon vorbehalten, dessen neueste Ausführung — die 1"-ACT-Röhre mit erweiterter Rotempfindlichkeit (XQ 10B3, XQ 1065) - in den Kameras auch der meisten anderen Aussteller benutzt wurde.

Auf dem Hochfrequenzgebiet wurden integrierte Schaltkreise sowohl für kleine als auch große Antennenanlagen, Bausteine für Sende- und Empfangsanlagen im 12GHz-Bereich und das Vierkammerklystron YK 1151 für Fernsehsender im Band IV und V ausgestellt.

weiter mit Philips

Auf dem Philips-Stand wurde außerdem die MAZ-Schneideeinrichtung „PEC 102" der kanadischen Firma Central Dynamics vorgeführt. Die Anlage arbeitet mit Steuer- und Sichtgerät, einem Computer mit 16K-Speicher von CD oder Digital, einem kleinen Plattenspeicher mit einer Kapazität von 64000 Worten, einem Fernschreiber und den Geräten zum Lesen und Schreiben des SMPTE-Time-Codes. Die Einrichtung ermöglicht die Schnittbestimmung an Kleinrecordern und Vierkopf-Maschinen. Die Schnitte können auch mit Hilfe eines Trickmischers weich ausgeführt oder getrickt werden. Das Sichtgerät steltt anschaulich die jeweilige Arbeitsweise dar. Es lassen sich insgesamt 600 Schnitte speichern und sortieren und auf dem Fernschreiber alle erforderlichen Listen ausdrucken. Für vereinfachte Schnittbearbeitung bietet Central Dynamics das System „EOS 200'' an. Das Gerät wurde für Anwender entwickelt, die schon einige Einrichtungen "PEC 102" besitzen und für ihren auf Time-Code umgestellten Betrieb eine einfache Schnittmethode benötigen.

RCA (1973)

Die RCA hatte auf ihrem Stand ein kleines Studio eingerichtet, in dem sie die neue Farbkamera „TK 45 A" - eine Weiterentwicklung der „TK 44" — und deren tragbare Version demonstrierte.

Die Kamera ist mit drei 30mm-Plumbicons bestückt und enthält vier automatische Systeme für Schwarzbalance, Weißbalance, Blende und Centering. Mit Hilfe des „Portable-Kit" kann die Kamera "TK 45 A" innerhalb einer Stunde in die tragbare Version umgebaut werden.

Außerdem zeigte RCA den neuen tragbaren 2"-Vierkopf-Recorder „TPR 10'". Er besteht aus zwei etwa gleich schweren Koffern, die zusammen etwa 45 Kg wiegen Der eine Koffer enthält das Laufwerk, der andere die Elektronik. Der Recorder enthält auch einen Löschkopf. Die maximale Auf Zeichnungszeit ist 20 Minuten.

Außerdem wurde der schon zweimal in Montreux ausgestellte und inzwischen über lOOmal verkaufte 2"-Video-Kassettenrecorder „TCR 100" mit weiteren Verbesserungen demonstriert. Er wurde computergesteuert, konnte kontinuierlich aufzeichnen, hatte eine Einrichtung für Programm-Identifikation auf der Cue-Spur des Bandes und konnte dadurch auf einem angeschlossenen Fernschreiber Sendeprotokolle ausdrucken lassen.

Für die Filmabtastung wurde der Prototyp eines 16mm-Kassettenabtasters unter der Typenbezeichnung „TCP 1624" vorgeführt. Der Abtaster enthält zwei Laufwerke, jedoch nur eine Abtasteinrichtung, die mittels Prismas in 0,2s von einem Laufwerk auf das andere umgeschaltet werden Kann. Den Laufwerken werden die Filmkassetten von einem kreisrunden Magazin zugeführt, das 24 Filmkassetten, jede mit maximal 2 Minuten Spielzeit aufnehmen kann. Darüber hinaus wurde der Videorecorder „TR 60", im Detail weiter verbessert, bei der niedrigen Geschwindigkeit von 7 1/2 ips demonstriert.
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Rohde & Schwarz

Rohde & Schwarz zeigte Geräte aus dem umfangreichen Programm für die Fernseh-Meßtechnik. Das Prüfzeilen-Eintastgerät „SPEF" wurde um eine Synchronsignalregeneration und einen Weißbegrenzer erweitert und heißt jetzt „SPRF". Es kann mit den neuen Einschüben „Verstärkungsregelung AGC" und „Signalentzerrer" ergänzt werden. Zur automatischen Auswertung der Prüfzeilensignale dient der neue Prüfzeilen-Meßwertgeber „UPF".

Zwölf Einzelgeräte messen die einzelnen Parameter Und wandeln die Ergebnisse in anafoge Gleichspannungen um. Ein Analog-Digital-Wandler zeigt auf seiner Anzeigeeinheit die Meßergebnisse an. Alle Einzelgeräte und das Netzgerät sind in einem Kassettenträger zusammengefaßt Ein Grenzwertüberwach er für die Einhaltung der vorgegebenen Toleranzen ist anschließbar. Für das Videoskop „SWOF" wurde ein Mitlaufzusatz für die Messung des Frequenzgangs von offenen Strecken und Prüflingen mit sehr langen Laufzeiten, beispielsweise Satelliten Übertragungsstrecken und Videorecorder, vorgestellt. Außerdem sah man den neuen Fernseh-Ballempfänger „EB 001", den neuen Fernseh- Überwachungsempfänger „EKF" sowie einen TV-Leistungsverstärker für die Bereiche IV und V.
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Schlumberger

Die französische Firma Schlumberger zeigte ein preiswertes Farbfernsehsystem, bestehend aus Regieeinrichtung, Farbkamera mit 1"-Plumbiconröhren und Abtaster für 16mm-Farbfilm mit 1"-Vidikonkamera. Außerdem sah man ein programmierbares Tonmischpult, bei dem mittels einer Zifferntastafur die Eingangssignale auf die sechs Kanäle und diese wiederum auf die Gruppen geschaltet werden können. Eine über die ganze Pultbreite angeordnete Anzeigeeinheit zeigt den Schaltzustand an und enthält gleichzeitig die Aussteuerungsanzeige.

Ein weiterer Tonregietisch ist wegen seiner neuartigen Modultechnik interessant. Die Module sind aus Aluminiumspritzguß hergestellt. Der Tisch enthält keine Relais, sondern ist ausschließlich mit Halbleitern und IS bestückt. Darüber hinaus wurden Magnetbandspieler für 16- und 17,5-mm-Magnetfilm mit elektronisch gesteuertem Antrieb gezeigt. Die Laufwerke enthalten keine Zahntrornmeln, sondern die Geschwindigkeit wird mittels Photozellen von den Perforationslöchern des Magnetfilms gesteuert.

J. Schneider & Co. Kreuznach

Die optischen Werke Joseph Schneider & Co., Kreuznach, demonstrierten an einer 1'-Plumbicon-Kamera das neue Variobjektiv mit dem ungewöhnlich großen Brennweitenverhältnis von 1:30. Dieses neue Objektiv sah man auch auf dem Fernseh-Stand an der „KCU 40", auf dem RCA-Stand an der „TK 45 A" und auf dem Philips-Stand an der „LDK 5".

Das Objektiv ist für die Kameras mit 30mm-Kameraröhren unter der Bezeichnung 30 x 20 und für Kameras mit 1"-Röhren als 30 x 16 lieferbar. Das Objektiv 30 x 20 hat den Brennweitenbereich 20 ... 600mm bei einer relativen Öffnung von 2,1 bis 6,3. Die entsprechenden Werte für die Ausführung 30:16 sind 16...480 mm und 1,7 bis 5,1. Die kürzeste Aufnahmeentfernung ohne Nahlinse ist 85cm, mit Nahlinse [1,17 dpt) 42cm. Die Konstruktion ist so ausgeführt, daß alle schon vorhandenen Schneider-Bedienelemente des Baukastensystems verwendet werden können.
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Siemens

Bei Siemens sah man in Montreux unter anderem ein tragbares Tonmischpult, ein Standard-Tonmischpult in „Sitral"-Technik, einen Niederfrequenzmeßplatz, eine vor- und rückwärtszählende, digital-anzeigende geräuschlose Stoppuhr, eine Richtfunkeinheit für das 12GHz-Band sowie Geräte und Bausteine für große Gemeinschafts-Antennenaniagen.

Außerdem wurde das Magnetfilmgerät „Duocord E" mit elektronisch gesteuertem Antrieb ausgestellt, das leicht extern synchronisierbar ist. Das schnellstartende Laufwerk kann bis zur 20fachen Nenndrehzahl synchron angetrieben werden. Für die Studio-Beleuchtungstechnik wurde das Lichtsteuersystem „Sitralux S" vorgestellt, das als Speicher den Siemens-Prozeßrechner „320" benutzt.
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Sony

Die Sony Corporation führte ihre „U-matic Color"-Videocassettengeräte für das PAL-System vor. Der Kassettenrecorder „VO 1601 D" für Aufnahme und Wiedergabe, jedoch ohne eingebautes HF-Empfangsteil, ist mit 616 mm Breite, 465 mm Tiefe und 205 mm Höhe bedeutend größer und mit voraussichtlich 4.500 DM auch teurer als die bekannten VCR-Recorder. Es wird aber auch das Modell „VP 1001 D" angeboten, das nur für Wiedergabe ausgelegt und entsprechend kleiner und billiger ist.

Die mit 3/4"-Videoband bestückten Kassetten lassen sich bequem von vorn in die Geräte stecken. Das Band hat zwei stereotüchtige Tonspuren, die auch einzeln verwendbar sind. Das wiedergegebene Bild hat für einen Kassettenrecorder, der für den Heimgebrauch bestimmt ist, einen hohen Qualitätsstand. Außerdem zeigte Sony noch den Video-Projektor „VPP 2000", der mittels einer Hochleistungs- Trinitronröhre ein 1 Meter breites Bild auf einen speziell gekrümmten Bildschirm wirft. Der vorgeführte Projektor war noch für NTSC ausgelegt; eine PAL-Version soll demnächst lieferbar sein.
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Thomson-CSF

Die französische Firma Thomson-CSF demonstrierte in einem kleinen Studio die drei Versionen ihrer mit 30mm-Plumbicons bestückten und bisher in 200 Exemplaren ausgelieferten Farbkamera „TTV 1515".

Neben einer einfachen Ausführung „S" (Simple), die für nicht so anspruchsvolle Anwender bestimmt ist, gibt es die konventionelle Version „C", die mit mehradrigem, bis zu 250m langem Kamerakabel arbeitet.

Die Version „M" mit Multiplexsystem verbindet den Kamerakopf mit der Kontrolleinheit über ein bis zu 2000m langes Triaxkabel. Außerdem wurde ein 16mm-Filmabtaster nach dem Flying-Spot-System mit vorprogrammierbarer Farbkorrektur vorgeführt. Darüber hinaus sah man viele neuentwickelte Geräte wie beispielsweise den Secam-Bildmischer, den PAL-NTSC-Bildmischer, einen Trickmischer, Secam-Coder und -Decoder sowie das gesamte Farb- und Schwarz-Weiß-Monitorprogramm. Das umfangreiche Ausstellungsprogramm wurde abgerundet durch eine rechnergesteuerte Sendekontrolle, einen neuen UHF-Fernsehsender und einen Fernseh-Obertragungswagen, der vor dem Kongreßgebäude aufgestellt war,
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Das war ein Einblick in die Ausstellung Montreux 1973

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