Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".
Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.
Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"
Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.
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Das 16. Fernsehsymposium Montreux 17. bis 22. Juni 1989
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Symposium Montreux 1989 - Teil 2
Fortsetzung FKT 10/89, S S66
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2.4. HDTV-Studioproduktionsgeräte
Unter dem Vorsitz von C Dumas-Philon (Frankreich) wurden sieben Kurzvorträge präsentiert, die sich mit den unterschiedlichsten Teilaspekten der HDTV-Gerätepalette befaßten. Dabei bot sich einigen Geräteherstellern die günstige Gelegenheit, wesentliche Details der auf der Ausstellung gezeigten Kameras, Filmabtaster, Objektive, Wiedergabegeräte, Effekt- und Graphiksysteme für das Hochzeilenfernsehen näher zu beschreiben.
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- Anmerkung : Wie Norbert Bolewski in der Nachlese bereits geschrieben hatte, mutierte das Symposium teilweise zu einer Verkaufs- und Werbveranstaltung.
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R. Boyer und J. Y. Eouzan (Thomson, Frankreich)
Gleich im ersten Vortrag berichteten R. Boyer und J. Y. Eouzan (Thomson, Frankreich) über die Vorteile des progressiven Abtaststandards bei HDTV-Studiogeräten. Wurde beim letzten Symposium von den beiden Autoren noch über eine experimentelle Schwarzweißkamera mit doppelter Zeilenzahl und 50 progressiv in der Sekunde abgetasteten Vollbildern vorgetragen, so gab es diesmal auf der Ausstellung mit der "TTV 1250" Proscan von Thomson bereits eine voll funktionstüchtige Farbkamera mit Progressivabtastung zu sehen.
Über die Ergebnisse von subjektiven Tests mit dieser Kamera wurde berichtet. Bei der Progressivabtastung ist die Verkopplung von Vertikal- und Temporalauflösung aufgehoben, und es ergibt sich - bei gleicher Empfindlichkeit und bei gleicher Größe des Abtastelements - gegenüber der entsprechenden Abtastung im Zeilensprungverfahren eine deutliche Verbesserung der Vertikalauflösung im höheren Frequenzbereich.
Auch für die Normwandlung 1250/50 nach 1050/59,94 zeigen sich Vorteile für den Progressivstandard. Im einzelnen wurde über die Bewegungsschätzung, Bewegungskompensation, lineare Interpolation und Fehlerkennung berichtet. Im Progressivstandard ist es bei vertikalen Kanten immer eindeutig, ob es sich um eine bewegte oder um eine ruhende Kante handelt, was bei Interlace nicht der Fall ist.
Zum Schluß wurde noch vorgetragen, welch hervorragende Qualität sich mit dem HD-MAC-Decoder bei Codierung aus dem Progressivstandard erzielen läßt.
Auf die allerdings erforderliche doppelte Bandbreite (60 MHz) bei Progressivabtastung gegenüber dem Zeilensprungverfahren (30 MHz) wurde in der Diskussion nochmals hingewiesen.
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Ein Schwenk zu den HDTV Kamera-Objektiven
Durch die fortlaufenden Verbesserungen der Aufnahmeröhren und CCD-Sensoren für HDTV-Kameras hinsichtlich der Detailauflösung sind jetzt auch die Objektivhersteller aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten, damit nicht das Aufnahmeobjektiv eines Tages zum begrenzenden Element bezüglich der erzielbaren Bildqualität wird.
Dabei sind die speziellen Anforderungen an Fernseh-Aufnahmekameras zu berücksichtigen; hohe Lichtstarke, lange Brennweiten, Notwendigkeit des Strahlenteilerprismas.
Über die Bildparameter, die bei HDTV-Kameras eine wesentliche Rolle für die Bildqualität spielen und über die zuletzt erzielten Fortschritte bei HDTV-Objektiven berichtete G. Corbasson von der Firma Angenieux aus Paris.
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G. Cobasson von Angenieux "berichtet"
Wesentliche Einflußfaktoren bei der Abbildung sind die - unvermeidlichen - Beugungseffekte sowie Vorzeichnungen und geometrische und chromatische Abberationen.
Speziell die Farblängsfehler müssen für CCD-Kameraobjektive in engen Grenzen gehalten werden, da sie - anders als bei Röhrenkameras - nicht so ohne weiteres durch Positionierung des Sensors kompensiert werden können.
Bei all diesen Parametern können wesentliche Verbesserungen durch neue Glassorten, asphärische Linsenformen sowie durch intelligente Objektive (mikroprozessorgesteuerte Einzelglieder) und dynamische Strahlenteilerprismen (Korrektur des Longitudinalfehlers durch einen bewegten Glaskeil) erzielt werden.
Auf die Frage nach den Grenzen für den Telebereich bei HDTV-Kameraobjektiven antwortete Cobasson, daß sich hierfür am besten Spiegelobjektive eignen würden, daß es aber noch Abbildungsprobleme beim Zoomen gäbe.
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Nach wie vor er 35mm Film als HDTV-Quelle
Zumindest in der Anfangsphase eines zukünftigen HDTV-Programm-angebots dürfte der 35mm-Film eine wichtige Rolle spielen. Das betrifft nicht nur die vielen Spielfilme und Fernsehfilm Produktionen in den Fernseharchiven, sondern auch an Neuproduktionen für die HDTV-Wiedergabe ist hier zu denken.
Für die Abspielung im hochauflösenden Fernsehen werden hoch qualitative Filmabtaster benötigt. Über die unterschiedliche Vorgehens weise in Japan und in Europa wurde in zwei interessanten Vorträgen berichtet.
Bei NHK setzte man schon sehr früh auf die Laserabtastung. So wurde zunächst ein HDTV-Abtaster für das 70mm-Format und zuletzt - als deutlich wurde, daß auch das 35mm-Filmformat für das 1125-Zeilen-System voll ausreichend ist - ein 35mm-Filmabtaster aufgebaut.
Die Firma NAC hat dieses Konzept übernommen, und K. Shimooka von der Universität von Japan berichtete über neueste Verbesserungen beim Laser-Abtaster.
K. Shimooka von der Universität von Japan
Bei der Laserabtastung ist für die optomechanische Ablenkung höchste Präzision erforderlich. So rotiert ein Polygonspiegel zur Horizontalablenkung mit 81.000 U/min !!!, wobei sich die horizontalen Bildstands-Schwankungen durch Luftlagerung des Servomotors unter 10ns halten lassen.
Die Komponentensignale R, G, B werden zunächst vom Laserrauschen und von Shading-Effekten befreit und sodann digitalisiert. Nachfolgend wird dann noch das Filmkornrauschen - für jedes Farbauszugssignal individuell - elektronisch reduziert und mittels einer speziellen Konturkorrektur eine Kantenversteilerung erreicht.
Alle bei 35mm-Film vorkommenden Formate können abgetastet werden, jedoch sind Schwenkvorgänge ("pan scan") bei Cinemascope- Filmen und Bildausschnitts- Vergrößerungen durch Zoomen vorerst noch nicht möglich. Ohne Zuhilfenahme eines üblichen Standardkonverters stehen außer den HDTV-Signalen - auf Wunsch - auch Signale für das konventionelle NTSC-Fernsehen am Abtasterausgang zur Verfügung.
D. Poetsch von BTS über den digitalen CCD-Abtaster
Im zweiten Vortrag über HDTV-Filmabtaster berichtete D. Poetsch von BTS (Darmstadt) über die Fortschritte beim Aufbau eines digitalen CCD-Abtasters.
Zuerst wies er auf die Probleme mit der Abtastung der diversen 35mm-Filmformate (Academy, Widescreen 1,85:1 und 1,66:1 sowie Cinemascope) im HDTV-Bildseitenverhältnis 16:9 hin, wobei in jedem Fall Kompromisse hinsichtlich der Bildfeldverluste einzugehen sind.
Durch den sehr breiten Bildstrich bei Breitwandfilmen mit 4-Perf-Filmtransport (zum Beispiel 40% Austastung bei 1,85:1) muß die Zeilenzahl pro Filmbild auf über 1.900 erhöht werden, obwohl davon dann für die eigentliche Bildinformation nur 1250 Vollbildzeilen verwendet werden.
Im weiteren wurde auf den aktuellen Entwicklungsstand der Schlüsselkomponenten des vom BMFT geförderten HDTV-Projekts (EUREKA 95) eingegangen. Da es gegenwärtig noch keine schnellen CCD-Zeilensensoren mit der für HDTV erforderlichen Auflösung gibt, wendet man für den Abtastvorgang einen Trick an:
Im Grünkanal werden 2 Zeilensensoren mit je 1.728 Bildelementen im Offset angeordnet, wodurch die gleichzeitige Abtastung benachbarter Vollbildzeilen ermöglicht wird. Weitere wesentliche Komponenten bei der Filmabtastung sind die Vorverstärkung, die Quantisierungsvorentzerrung - hier will man mittels der von der CIE vorgeschlagenen L*-Kubikwurzel-Kennlirue mit 8 bis 9 bit Auflösung auskommen - sowie die digitale Bildsignalverarbeitung (Gammakorrektur, Matrizierung, Maskierung).
Aus einem Bildspeicher, in dem die Progressiv-Interlace-Wandlung erfolgt, können auch Wiederholfunktionen (zum Beispiel Zeitlupe, Standbild) abgerufen werden. Nachdem das Gesamtkonzept jetzt steht und sämtliche Signalverarbeitungsstufen fertig entwickelt sind, sollen im weiteren noch Zusatzgeräte für den Betriebseinsatz erstellt werden.
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Das zukünftige "elektronischen Kino"
Um dem Betrachter von Fernsehbildern - sei es zu Hause oder zukünftig in einem "elektronischen Kino" - einen wirklichkeitsnäheren Eindruck des Geschehens zu vermitteln, als es mit dem derzeitigen Fernsehsystem möglich ist, genügt es nicht, nur den Blickwinkel bei der Wiedergabe zu vergrößern, sondern es müssen auch noch andere Parameter verbessert werden.
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M. Ogino, T. Yamada und K. Ando berichten
In einem hochinteressanten Vortrag von M. Ogino, T. Yamada und K. Ando über die Schlüsseltechnologien für die HDTV-Femsehbildwiedergabe wurde einleitend von vier Dimensionen gesprochen, die es zu verbessern gilt.
Neben der horizontalen und der vertikalen Detailauflösung sind dies noch die Empfindung der Raumtiefe und die Bewegungswiedergabe. Physiologische Untersuchungen haben gezeigt, daß die empfundene Raumtiefe und auch die Farbsättigung unter anderem noch vom wirksamen Bildkontrast beeinflußt werden.
Während das konventionelle Fernsehen auf dem Bildschirm in etwa einen Kontrastumfang von 30:1 aufweist, ist für eine zufriedenstellende Bilddarstellung ein Umfang von mindestens 300:1 erforderlich.
Dies läßt sich nur durch Reduzierung des Streulichts bei der Aufnahme und bei der Wiedergabe erreichen. Bei einem Projektionsempfänger von Hitachi (Rückpro, 54") konnten nunmehr Werte von etwa 150:1 erzielt werden.
Dies wurde durch Zusammenwirken verschiedener Komponenten erreicht. Zum einen wurde die optische Ankopplung der Abbildungsoptik an die Abtaströhre wesentlich verbessert und zum anderen wurde das Streulicht bei der Wiedergabe - und hier vor allem das Auflicht - durch Verwendung eines Linsenrasterschirms mit in der Frontscheibe vorgesetzten vertikalen schwarzen Streifen erheblich reduziert. Trotzdem wird der horizontale Betrachtungswinkel nicht wesentlich beeinträchtigt. Von der Wirksamkeit dieser Verbesserungen konnte man sich auf der Ausstellung überzeugen.
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J. W. Richards und D. J. Hedley von Sony zur Bildmanipulation
In einem Vortrag von J. W. Richards und D. J. Hedley von Sony (England) wurde ein digitales HDTV-Effektsystem zur Bildmanipulation von Breitwand- Videoproduktionen vorgestellt. Es soll hierbei mit anderen elektronischen Produktionsgeräten zusammenarbeiten und letztendlich die wesentlich aufwendigeren optischen Trickeffektgeräte bei Filmproduktionen ersetzten.
Neben Bild Verzerrungen (Expansion, Kompression) und Rotationen um beliebige Achsen im Raum ist es in erster Linie zur Anfertigung von Animationssequenzen und Spezialeffekten (Einstanzen von Vordergrund- Bildinhalten) bei der Nachbearbeitung gedacht.
Dies wurde durch ein Beispiel aus "Mickey's Studio Tour" eindrucksvoll demonstriert, wobei einem Hintergrund aus einer alten Walt-Disney-Filmproduktion ein fliegendes Auto mit Insassen überlagert wurde.
H. A. Shephard und R. Long (Quantel Limited)
Zum Schluß wurden in einem Vortrag von H. A. Shephard und R. Long (Quantel Limited) Überlegungen zur Herstellung von graphischem Bildmaterial für HDTV angestellt.
Auf diesem Gebiet hat sich die Arbeitsweise innerhalb kurzer Zeit grundlegend geändert. War noch bis vor etwa sieben Jahren mehr oder weniger traditionelle Handarbeit gefragt (am Reißbrett mit Zeichenkarton, Pinsel und Schere und zum Schluß noch eine Video-Kamera für die Aufnahme), so wird die Hauptarbeit heute nahezu ausschließlich mit elektronischen Hilfsmitteln durchgeführt.
Das erspart nicht nur Zeit und Kosten, sondern ermöglicht auch Bilder, die bisher unvorstellbar waren. Beim Übergang vom konventionellen Fernsehen zu HDTV ergaben sich jedoch technische Probleme, die es möglichst elegant zu lösen galt.
Durch die gesteigerte Auflösung erhöht sich bei den Graphiksystemen auch die Anzahl der Pixel und somit die Geschwindigkeit, mit der die Mal- und Manipulierprozesse ablaufen müssen.
Um den gleichen Faktor (etwa 5) muß auch der Pixeltransfer schneller ablaufen. Ein HDTV-Bild wird zudem auch noch mehr Text enthalten, so daß es nicht ausreicht, die bisherige Paintbox nur schneller zu machen. Von Quantel wurde nunmehr eine Graphik-Paint-box für die Drucktechnik entwickelt, bei der ähnliche Anforderungen gestellt werden.
Dabei werden die drei Farbauszüge mit 8-bit-Quantisierung verarbeitet, was im Normalfall ausreicht und nur bei erhöhtem Bildkontrast zu Problemen führen kann. Dieses Zusammenwirken mit der Drucktechnik hat zudem den Vorteil, daß man neben den Videobildern auch noch hoch qualitative Druckvorlagen - zum Beispiel für die Werbung - erhält.
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Die Primicon-Röhre für HDTV-Kameras von Thomson
Wenngleich der Trend in der Zukunft auch bei High Definition sicherlich zu Kameras mit CCD-Bild Sensoren geht, so ist die Zeit aufgrund der erheblichen Anforderungen (zum Beispiel 2 Megapixel für den Sensorchip) hierfür noch nicht ganz reif.
Verbesserungen der Kameraaufnahmeröhren sind deshalb nach wie vor von Bedeutung. In einem "Supporting Paper" von J.-L. Ricaud von Thomson wird die Primicon-Röhre für HDTV-Kameras beschrieben.
Diese Röhre hat elektrostatische Ablenkung, ein Dioden-Strahlerzeugersystem mit "Dispenser"-Kathode, verbesserte Se-As-Te-Photohalbleiterschicht mit integrierter Vorbelichtung sowie einen Ausgang, dessen Kapazität gegen Masse verringert wurde.
Die Primicon-Röhre wurde im Rahmen des Eureka-Projekts in der Thomson-Kamera erfolgreich getestet und auch für Produktionen eingesetzt.
Max Rotthaler Institut für Rundfunktechnik, München
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2.5. Geräte für die terrestrische Fernsehübertragung 525/625
Im ersten Vortrag befaßte sich J. M. Barriere (Frankreich) mit dem Thema volltransistorisierte UHF-Sender, eine Realisierungsmöglichkeit aus einer ganzen Reihe unterschiedlicher Sendertechnologien.
Seit 20 Jahren beschäftigt sich die Firma Thomson LGT nicht nur mit der Entwicklung von Tetroden- und Klystrodensendern, sondern auch mit volltransistorisierten Sendern und in der jüngsten Vergangenheit zusammen mit der amerikanischen Firma Comark, die von Thomson aufgekauft wurde, mit der Entwicklung von Klystrodensendern.
In einem Überblick über den Stand der Technik bei Fernsehsender- Leistungsendstufen stellte er die Vor- und Nachteile der einzelnen Senderkonzepte einander gegenüber. Die wichtigsten Entscheidungskriterien sind die Betriebs- und Investitionskosten sowie die Zuverlässigkeit. In Abhängigkeit von der Senderleistung können unterschiedliche Technologien vorteilhaft eingesetzt werden.
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Senderendstufen mit Klystroden
N. S. Ostroff (USA) berichtete vom Einsatz einer anderen Technologie bei Senderendstufen mit einer Klystrode. Die Firma Comark Communications entwickelte zusammen mit Eimac Varian eine Produktreihe von klystrodenbestückten Fernsehsendern, von denen vier Sender in der Zeit von Juni 1988 bis März 1989 bei verschiedenen amerikanischen Fernsehstationen in Betrieb genommen wurden.
Die Sender hatten unterschiedliche Leistungen zwischen 10 kW und
120 kW. Der erste Sender, zugleich der stärkste, wurde für WCES-TV in Wrens (Georgia) errichtet. Da sich dort zwischen 1968 und 1988 die Energiekosten verfünffacht hatten und mit einem weiteren Anwachsen gerechnet wird, aber eine Leistungssteigerung von 30 kW auf 120 kW zur Verbesserung der Reichweite gewünscht wurde, mußte ein neues, kostengünstiges Senderkonzept gefunden werden.
Am 4. Juni 1988 nahm der neue Klystrodensender den normalen Programmbetrieb auf. Bereits im ersten Jahr konnten aufgrund des höheren Wirkungsgrades Energieeinsparungen in Höhe von US $ 45.800 erzielt werden.
Beim Einsatz einer neuen Technologie erhebt sich sofort die Frage nach der Lebensdauer. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß eine Klystrode eine ähnliche Lebensdauer wie ein Klystron erreicht, aber zur Zeit liegt noch keine Betriebserfahrung von mehr als neun Monaten vor.
Ein weiterer Klystrodensender wurde in Indiana in Betrieb genommen. Er liefert mit gemeinsamer Bild- und Tonverstärkung eine Gesamtleistung von 80 kW. Dazu wurden zwei 60kW-Klystrodenendstufen über einen sogenannten "magic tee combiner" zusammengeschaltet. Mit Hilfe dieses Bauteils ist es möglich, ohne mechanische RF-Schalter die Sender einzeln oder gemeinsam an die Antenne zu koppeln.
Beide Senderendstufen werden von volltransistorisierten 600W-Treiberstufen angesteuert, und mittels der "magic tee"-Schaltung ist es möglich, im Falle eines Fehlers in einer Endstufe immer noch eine Ausgangsleistung von 40 kW verfügbar zu haben. Durch den Einsatz eines zweiten Modulators wäre der Sendebetrieb bei fast allen denkbaren Fehlern auch ohne Reservesender zu gewährleisten.
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G. Betnser (Schweden) über den Stereo-Fernsehton
Über die Einführung von NICAM 128 zur Übertragung von Stereoton
beim Fernsehen berichtete G. Betnser (Schweden). Seit Sommer 1987 wurden in Schweden Testsendungen ausgestrahlt. Der offizielle Start für Stereosendungen mit NICAM 728 war der 14. November 1988.
Zur Zeit werden etwa 80 Sendungen pro Monat in Stereo ausgestrahlt, die von etwa 40% der schwedischen Teilnehmer empfangen werden können. Bei der Umrüstung traten senderseitig keine größeren Probleme auf. Anfänglich war der digital modulierte Tonträger jedoch nicht phasenverkoppelt, und dies führte zu Störungen bei der Tonwiedergabe.
Durch Einführung der Phasenverkopplung konnten diese Probleme beseitigt werden. In einigen Fällen traten Störungen bei älteren Empfängern auf, bei denen der Analogton aufgrund unzureichender Filterung gestört wurde. Auch hatten einzelne NICAM-Empfänger Probleme aufgrund unzureichender Filterung des ersten Tonträgers, andere wiesen einen zu hohen Klirrfaktor aufgrund von Begrenzungseffekten im Analogteil auf.
Sound-in-Sync für Stereo
Die Entwicklung von Sound-in-Sync für Stereo wurde von C. S. C. Jementson und T. D. Rooke (Großbritannien) erläutert. Schon seit den frühen 1970er Jahren werden die horizontalen Synchronimpulse zur Übertragung eines Tonsignale im Bildsignal verwendet.
Erste Geräte zur Übertragung von zwei Tonkanälen verwendeten das sogenannte NICAM-3-Verfahren. Nachdem zur digitalen Übertragung von Stereotonsignalen das NICAM-728-Verfahren mit einem digital modulierten Unterträger oberhalb des üblichen Tonträgers standardisiert worden war, und der Bitstrom dieses Verfahren einige Gemeinsamkeiten mit dem NICAM-3-Verfahren hat, lag es nahe, das NICAM-728-Verfahren auch für die neuesten Sound-in-Sync-Geräte zu verwenden, so daß das Tonsignal mittels Sound-in-Sync zum Sender übertragen werden kann und mit dem gleichen Bitstrom dort der zweite Tonträger moduliert werden kann, ohne daß dazwischen in die Audiosignalebene decodiert werden muß. Damit ist eine ununterbrochene digitale Tonübertragung von der Quelle bis zum Heimempfänger möglich.
Einsatz von UHF-Reserveantennen
Der letzte Vortrag dieser Session kam ebenfalls aus Großbritannien. Darin berichtete D. R. Brian über den Einsatz von UHF-Reserveantennen zur Sicherstellung der Versorgung. Üblicherweise sind Fernsehsendeantennen als Halbantennen aufgebaut. Für Reparaturarbeiten kann mit einer Halbantenne gesendet werden, das bedingt jedoch gewisse Zeiten einer
Totalabschaltung des Senders.
Da das Programm von Independent Television (ITV) in Großbritannien rund um die Uhr ausgestrahlt wird und sich diese Anstalt ausschließlich aus Werbeeinnahmen finanziert, mußte eine andere Möglichkeit gefunden werden. Die Verwendung von relativ einfachen Reserveantennen stellte eine kosteneffektive Lösung dar, mit der die Versorgung des größten Teils der Zuschauer in einem Sendegebiet bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten sichergestellt werden kann.
Reinhard Gorol - Institut für Rundfunktechnik, München
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2.6. Geräte für Signalquellen 525/625
Unter der Leitung von J.-P. Lacotte wurden sieben Vorträge präsentiert und vom Moderator M. Weiss zur Diskussion gestellt.
B. J. Coldsmith berichtete über Kameraroboter aus der Sicht der Firma Radamec EPO: Insbesondere für Nachrichtenstudios mit häufig wiederkehrenden Kameraeinstellungen und x-y-Bewegungen werden Lösungen angeboten, die mit vermindertem Personaleinsatz und Rechnersteuerung, aber dafür mit einem festen Schienensystem im Bewegungsbereich der Kameras (1 ... 3) arbeiten.
Die Position der Kameras wird mit einem Laser/Reflektor-System laufend vermessen, sodaß Probleme mit Getrieben (toter Gang) entfallen. Auch für die Schwenk- und Neigebewegung wurde ein fehlerfreies System (<1/20°) entwickelt. Für beide Fälle der Fernsteuerung, direkter Blickkontakt und Auswertung der übertragenen Bilder, werden benutzerfreundliche Bediensysteme angeboten.
Die Probleme synchronisierte Bewegung, Sicherheit, Stabilität, exakte Positionierung, Führung der Kamerakabel und die Bedien- und Signalisierungs- philosophie wurden angesprochen. Weitere Entwicklungen zielen auf drahtlose Übertragung von Touch-screen-Bedienung.
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M. Crook (Questech) und der "Zeitlupen"-Recorder
M. Crook (Questech) gab einen Einblick in die Technik eines "Zeitlupen"-Recorders, der ohne die bisherige magnetische Aufzeichnung (Band, Platten) jetzt mit dynamischen RAM-Speichern arbeitet. Die Größe von 8 x 19"-Einheiten und der Stromverbrauch von 800 W erlauben einen Einsatz im Ü-Wagen. Ein- und Ausgänge sind in 4:2:2-Digitaltechnik (ohne Datenkompression) ausgelegt.
Die imponierende Zahl von 12.288 MOS-DRAMs (1 Mbit) erlaubt 78 Sekunden !!! Aufzeichnung. Die Anlage ist für 2 Eingänge (simultane Aufzeichnung und EE-Kontrolle) sowie 2 Ausgänge Programm/Vorschau ausgelegt. Aus dem Speicherkomplex werden jedoch 4 Ausgänge mit anschließender V-Interpolation und Überblendung geführt.
Die Aufzeichnungskapazität kann beliebig auf die beiden Kanäle aufgeteilt werden, wobei jeweils 1 Vollbild die untere Grenze darstellt. Abgesehen von den Vorteilen bezüglich Größe und Stromverbrauch sind noch die hohe Signalqualität, der Sofort-Start, -Stop und -Rücklauf zu bestimmten Einstiegsstellen sowie die gute Interpolation im Zeitlupenbetrieb zu erwähnen.
Künftig wird mit 4-Mbit- und 16-Mbit-Speichereinheiten, die gegen die jetzige (1 Mbit) ausgewechselt werden können, eine Aufzeichnungsdauer von über 5 bzw. 20 Minuten erreicht werden.
S. Haia (Sony) und neue FIT-CCD-Farbkameras
S. Haia (Sony) berichtete über neue FIT-CCD-Farbkameras für den Studio- und EB-Einsatz. Die "Frame-Inter-line"- Transfer-Technik erlaubt um den Faktor 60 verbesserte Reaktion auf Überbelichtung unter Bereithaltung der schon bei IT-CCDs erreichten effektiven 440.000 Bildelemente (PAL), 380.000 (NTSC).
"Vertikales Schmieren" tritt somit nur mehr extrem selten auf, vielleicht noch im externen "shutter"-Betrieb (Kurzzeitbelichtung bis 1/2000 s), der mit den neuen CCDs auch verbessert werden konnte. Optische Vergütung der CCD-Lichteinfallsflächen vermindert die Streulichteffekte auf Werte, die besser als bei Bleioxidröhren (Plumbicons) liegen.
Der Dunkelstrom - Ursache für FPN-Störstrukturen - wurde mit einer Hole-Accumulated-Diode- (HAD-)Schicht reduziert (Faktor 1/10). Damit erreicht die Kamera (BVP-70P) Werte für Empfindlichkeit, Störabstände und Auflösung, die Studiokameras mit Röhren entsprechen oder übertreffen.
Auch die Farbwiedergabe ist durch bessere Blau-Empfindlichkeit und Infrarotabsenkung an heutige Studiokameras angepaßt, so daß (abgesehen von gelegentlichen Moire-Effekten durch den R-, B-, G-Offset) ein nahtloser Übergang von Röhren- zu CCD-Kameras erfolgen kann.
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F. Ukigaya über Hitachi Studio-CCD-Farbkameras
Aus dem Hause Hitachi Denshi lag ebenfalls ein Beitrag von F. Ukigaya über Studio-CCD-Farbkameras vor, der (ähnliche FIT-Technologie benutzend) die Kamerafamilie SK-F 700/F3 erläuterte (abgedruckt im Tagungsband). Hier wurde auch die Rolle der Zoom-Objektive behandelt, deren verbesserte Korrektur eine Voraussetzung für praktisch deckungsfehlerfreie Klasse-1-Studioaufnahmen ist.
Ein EDTV-625-Zeilen-Breitbild- (16:9-) System
B. Tichit (Thomson Video) stellte ein EDTV-625-Zeilen-Breitbild-(16:9-) System vor, das in der Kamera und bei der Wiedergabe progressive Abtastung, in der Aufzeichnung, Studioverarbeitung und Aussendung dagegen wie üblich Zeilensprung 2:1 verwendet.
Abwärts- bzw. Aufwäitskonverter sind in diesem Fall erforderlich. (Als Vergleich wird eine 16:9/2:1-Zeilensprung-Kamera und ein 625/50/2:1- Monitor herangezogen.) Wird im Studio die 4:2:2-Digitaltechnik eingesetzt, so wird eine beachtliche Qualität bis zum Heimempfänger übermittelbar: erweiterte Luminanz- und Chrominanzbandbreite ohne störende Cross-Effekte, verbesserte V-Auflösung (1,3) ohne Zwischenzeilenflackern.
Die H-Auflösung in stehenden Bildern sollte um den Faktor 1,9, bei Bewegung um 1,3 besser werden. Die Chrominanzauflösung sollte über H gar um den Faktor 2,3 besser werden.
Die gemeinsam mit TVE und IBA unternommenen Experimente werden beschrieben: die "PROSCAN "-Kamera, die Down- and Up-Konverter, ersterer mit Diagonal-Sampling und -Filterung. Ein modifizierter Lichtpunkt-Filmabtaster liefert wie die Kamera 16:9/l:l-Signale.
Der Aufwärts-Konverter im Empfänger wandelt aus MAC (11 MHz Bandbreite!) mittels bewegungsadaptiver Interpolation in progressive 50Hz-Signale, ohne stärkere Störeffekte zu erzeugen.
Insgesamt ein Vorschlag, der Beachtung verdient, selbst wenn die Kostensituation im Empfänger erst gelöst sein muß.
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Die zweidimensionale Korrektur von Bildstandsfehlern
D. Poetsch (BTS) brachte seinen bereits im Vorjahr bei der FKTG-Tagung in Köln vorgestellten Beitrag über die zweidimensionale Korrektur von Bildstandsfehlern in Echtzeit, wobei er auf die Ursachen und die Störwirkung dieser Fehler einging und die beiden realisierten Verfahren - mechanische und elektronische Fehlerkorrekturen - erläuterte.
Da mit mechanischen Mitteln bald eine Grenze erreicht wird und auch keine Echtzeitüberspielung möglich ist, werden elektronische Verfahren wie "Direct Spocket AÄdressing" (DSA) bevorzugt, wobei die Vertikallage auf 1/10 TV-Zeile genau über einen Tacho abgenommen und auf ±1/4 Zeile nachgeregelt werden kann.
Auch Klebestellen laufen damit praktisch ruckfrei durch den FDL-CCD-Abtaster. Wird dazu noch die Perforation mit einem einfachen CCD-Zeilensensor - 265 Punkte - diagonal abgetastet und das Signal entsprechend ausgewertet, läßt sich die Korrektur auf 1/10 Zeile erhöhen, und zwar über H und V.
Dieses Korrektursystem heißt ESO (Electronic Steadiness Optimizer) und erzielt in Echtzeit sehr gute Resultate, sofern das Filmmaterial einwandfreie Perforation aufweist und die Aufnahme optisch keine gegen die Perforation wechselnden Bilder erzeugt hat.
Die Pinnacle Multifunktions-Video-Workstation
M. C. Gray (Pinnacle Video) berichtete - wie vor 2 Jahren - über Erweiterungen seiner Multifunktions-Video-Workstation, insbesondere über die Software mit der "Prizm"-Architektur, womit sich 3D-Effekte erzeugen lassen. 2D-Folgen innerhalb eines SD-Effekts, die sonst in mehreren Generationen hergestellt werden mußten, sind generierbar und können auf einer Diskette gespeichert werden. Ein Einzelbildspeicher ist in das System eingebunden. Die Demonstration hinterließ einen guten Eindruck.
Albert Kaufmann - Institut für Rundfunktechnik, München
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2.7. Bitratenreduktion bei digitalen Fernsehsignalen
In seiner Einführung zum Thema betonte der Topic Chairman P. Leuthold aus der Schweiz, daß bei der Auswahl der Vorträge die ganze Breite der Aufgaben zur Bitratenreduktion digitaler Fernseh-Signale dargestellt werden sollte.
Damit waren die zur Zeit im Vordergrund stehenden Gebiete der digitalen Fernsehübertragungstechnik, nämlich die Übertragung von HDTV-Signalen auf digitalen Strecken mit relativ hohen Bitraten, die laufenden Standardisierungsbemühungen für den internationalen Austausch von digitalen Studio Signalen nach Rec. 601 mit hohen bis mittleren Bitraten sowie die Übertragung von Fernsehsignalen bei Videokonferenz oder Bildtelefon mit extrem niedrigen Bitraten angesprochen.
Ein besonderer Aspekt dieser Arbeiten ist die Frage der Übertragbarkeit der mit sehr aufwendigen und komplexen Verfahren zur Erzielung hoher Reduktionsfaktoren gewonnenen Erkenntnisse auf die Entwicklungsarbeiten zur Übertragung von HDTV-Studiosignalen.
J. A. Bellisio von Bell Communication Research
Im ersten Vortrag der Reihe stellte J. A. Bellisio von Bell Communication Research ein Konzept für die Übertragung von ATV-(AÄdvanced-Television-) Signalen in dem für die USA geplanten BISDN (dem diensteintegrierenden digitalen Breitband-Übertragungsnetz) vor, das in der Bundesrepublik Deutschland ebenfalls im Rahmen eines Feldversuchs erprobt werden soll.
Zunächst wurde das Breitbandnetz mit seinen Komponenten wie Lichtwellenleiter, schnelle Schaltkreise, Paketvermittlung und intelligente Verteilung der Signale beschrieben.
Dieses Netz soll die Integration einer Vielzahl von Diensten (Sprache, Bilder, Daten in LAN- und MAN-Netzen und selbstverständlich auch normale Telefongespräche) durch eine gemeinsame digitale Repräsentation der Signale ermöglichen.
Dabei spielt die Übertragung von Videosignalen für die zukünftigen Nutzer wahrscheinlich eine hervorragende Rolle und wird einen Hauptteil des Datenverkehrs ausmachen. Da aber gerade bei HDTV-Signalen sehr hohe Bitraten benötigt werden, ist die Entwicklung von digitalen Codierverfahren zur bitratenökonomischen Übertragung dieser Signale von eminenter Bedeutung.
Dabei wird die Notwendigkeit einer hohen, auch Teilnehmer zu übermittelnden Bildqualität besonders betont.
Mehrere Aspekte für HDTV-Signale
HDTV-Signale werden dabei nicht nur unter dem Aspekt des Unterhaltungsfernsehens gesehen, sondern stellen eine Plattform für Anwendungen im Bildungsbereich und im industriellen Bereich dar.
Ein entsprechendes Empfängerkonzept sollte neben den bisher verteilten Fernsehsignalen auch die Einspeisung hochqualitativer digitaler Signale vorzugsweise über eine Schnittstelle nach der digitalen Verarbeitung der bisher verteilten Fernsehsignale ermöglichen, um eine Beeinträchtigung der Wiedergabequalität soweit wie möglich zu verhindern.
Interessanterweise wird als Bitrate für die HDTV-Übertragung die auch in Europa angestrebte Bitrate von etwa 135 Mbit/s (die Nutzbitrate des H4-Kanals) genannt. Diese Bitrate, die auch für die Übermittlung von Daten in einem LAN verwendet werden könnte, ist aufgrund der Übereinstimmung mit den bei CCITT standardisierten Bitraten für eine synchrone Übertragungstechnik geeignet, eine Einführung des BISDN zu beschleunigen.
Verteiling über das kanadische Glasfaernetzwerk
Als Netzstruktur für das BISDN-Netz wird eine sternförmige Verteilung mit der Anbindung der Teilnehmer über eine oder mehrere Single-Mode-Fasern (Anmerkung : das ist eine Version der Glasfaser-Verkabelung) an einen Knotenpunkt vorgeschlagen, der wiederum mit der zentralen Vermittlung in Verbindung steht.
Dabei ist die Anbindung der Knotenpunkte an zentrale Vermittlungsstellen durch eine mit den Anforderung sich ändernde Technik (zum Beispiel festgeschaltete Verbindungen, logische Kanäle oder paketvermittelnde Netzwerkelemente) gekennzeichnet.
Für die Teilnehmeranschlußleitungen allerdings ist eine Planung notwendig, die über lange Zeiträume keine essentiellen Änderungen der Leitungstechnik annimmt, da gerade in der Vielzahl der Teilnehme ranschlußleitungen ein Großteil der Installationskosten des gesamten Netzes steckt.
Die sternförmige Verteilung über direkte Leitungen zum Teilnehmer ermöglicht neben dem geforderten Datenschutz eine flexible Anpassung an zukünftige Anforderungen wie zum Beispiel die Änderung von Die nste merkmalen und der Übertragungstechnik (zum Beispiel ATM).
Selbst wenn diese Technik der LWL-Verkabelung zur Zeit noch nicht rentabel erscheint, ist für die Zukunft eine kostengünstige Installation zu erwarten.
Nur noch digitale Codierung und digitale Übertragung
Die digitale Codierung der hoch-qualitativen Fernseh- Quellensignale sowie die Übertragung und Vermittlung in digitalen Netzen bietet gegenüber der analogen Signalverteilung die bekannten Vorteile bezüglich der erreichbaren Bildqualität, der leichteren Steuerung und der dem Teilnehmer zur Verfügung stehenden Vielfalt unterschiedlicher Dienste.
Dazu kommen die Vermeidung einer allmählichen Signalverschlechterung durch Rauschen und Verzerrungen, wie sie bei der Verteilung analoger Signale auftritt, und weitere Vorteile durch die bessere Integrierbarkeit digitaler Signalverarbeitungsprozesse wie die Codierung und die Redundanzreduktion.
Die geplante Bitrate von 135 Mbit/s ermöglicht die Übertragung von NTSC- (und natürlich auch PAL- und SECAM- Signalen ohne jegliche Reduktion und die Übertragung herkömmlicher 4:2:2-Signale mit einer moderaten Kompression auf etwa 60% der Quellenbitrate.
Bei HDTV-Signalen, für deren Wiedergabe oder Übertragung in Nordamerika noch kein allseits akzeptierter Standard existiert, wird eine Reduktion der Quellenbitrate von etwa 600 bis 1200 Mbit/s mit Kompressionsfaktoren von 5:1 bis 10:1 erforderlich werden.
Mehrere Verfahren der Kompression
Nach einer Übersicht über die für die Kompression analog zu übertragender Fernsehsignale angewendeten Verfahren, die im allgemeinen Techniken wie die adaptive dreidimensionale Filterung, die bewegungskompensierte Vorhersage und verschiedene Formen der Unterabtastung umfassen und dabei eine manchmal recht komplexe digitale Signal Verarbeitung durchlaufen, werden die "klassischen" digitalen Kompressions-Algorithmen zur effektiven Reduktion der Bitrate wie DPCM, Subband-Coding und die diskrete Kosinustransformation erwähnt.
Diese Verfahren erlauben, eventuell auch in Kombination, eine dem Gesichtssinn gut angepaßte, sehr effektive Bitratenreduktion, sofern eine Implementierung in Hardware bei den bei HDTV-Signalen zu erwartenden hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten möglich ist.
Weitere Verfahren zur statistischen oder "rauschfreien" Codierung, bei denen die auch nach der eigentlichen Quellencodierung vorhandenen statischen Eigenschaften des Quellensignals zusätzlich zur weiteren Verringerung der zu übertragenden Bitrate ausgenutzt werden, sind zum Beispiel die Huffmann-Codierung und die Run-length-Codierung.
Schutz gegen Übertragungsfehler
Bei allen Reduktionsverfahren muß die mit zunehmenden Kompressionsfaktoren steigende Empfindlichkeit der übertragenen Signale gegen Übertragungsfehler berücksichtigt werden.
Selbst bei den für Glasfaserstrecken typischen sehr geringen Fehlerraten von etwa 10 hoch -9 bedeutet dies bei 135 Mbit/s bereits etwa 1 Fehler pro Sekunde; eine Störung, die nicht mehr toleriert werden kann.
In der Regel wird daher die Anwendung fehlerkorrigierender Codes notwendig sein, um die Restfehlerrate unter 10 -13 halten zu können und damit eine für die meisten Anwendungen ausreichende Übertragungssicherheit zu gewährleisten.
In den Labors von Bellcore wurde die Codierung von HDTV-Signalen mit 135 Mbit/s in der Simulation anhand von kurzen Bildsequenzen erfolgreich demonstriert. Dabei wurden als Quellencodierverfahren die reine DCT, eine Kombination von Subband-Filterung mit DPCM und schließlich eine hierarchische DPCM/PCM eingesetzt. Mit diesen Verfahren wurde eine Bitratenkompression von etwa 5:1 bei sehr guter Bildqualität erreicht. Untersuchungen, die im IRT zur Codierung von HDTV-Signalen durchgeführt werden, bestätigen diese Aussagen.
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Trends bei der Anwendung von Bitraten- Reduktionsverfahren für TV-Signale
Im zweiten Vortrag dieser Sitzung berichtete H. Murakami von KDD (Japan) über Trends bei der Anwendung von Bitxaten-Reduktions verfahren für TV-Signale und über die zur Zeit laufenden internationalen Standardisierungsbemühungen.
Die zunehmende Einführung digitaler Techniken in den Telekommunikationsnetzen einerseits und die Umstellung in den TV-Studios auf digitale Verarbeitungstechniken andererseits bedingt die Standardisierung von Studio- und Übertragungstechnik für den internationalen Austausch von Fernsehprogrammen.
Standard für 4:2:2-Studiosignale
Während mit der Empfehlung 601 und weiteren Empfehlungen von CCIR die Grundlagen für einen weltweit geltenden Standard für 4:2:2-Studiosignale und für die Verbindung von Studiogeräten einschließlich der digitalen MAZ geschaffen wurden, ist die Vereinheitlichung von Übertragungsverfahren für den internationalen Austausch von Fernsehsignalen noch nicht abgeschlossen.
Eine ganze Reihe verschiedener Systeme zur Bitratenreduktion dieser digitalen Fernsehsignale wurde bereits entworfen, einige davon in Hardware realisiert und in Übertragungsversuchen auf Satellitenstrecken und Glasfaser Verbindungen praktisch erprobt.
4:2:2-Quellensignale im Weitverkehr
Die Übertragung der 4:2:2-Quellensignale im Weitverkehr erfordert eine möglichst hohe Kompression der Quellenbitrate von 216 Mbit/s, um die Übertragungskosten zu minimieren.
Dies gilt in ähnlicher Weise für die Satellitenübertragung, bei der die wirtschaftliche Nutzung der verfügbaren Übertragungskapazität im Vordergrund steht.
Aufgrund dieser Vorgaben und der zum Teil bereits vom CCITT empfohlenen Bitraten für die Übertragung im BISDN konzentrierte man sich dabei auf den bereits erwähnten Bitratenbereich zwischen 30 und 34 Mbit/s. Zusätzlich wurde besonders von den europäischen Staaten die Übertragungbitrate von 140 Mbit/s, die eine exzellente Bildqualität und die Nachbearbeitbarkeit der Signale garantiert, für den Austausch von Fernsehsignalen zwischen Studios propagiert.
Übertragungsbitrate 30 bis 34 Mbit/s und 140 Mbit/s
Die Standardisierungsbemühungen im CMTT, die vor allem in der IWP CMTT/2 vorbereitet und diskutiert werden, umfassen Codecs für die Übertragungsbitrate 30 bis 34 Mbit/s und 140 Mbit/s.
Eine speziell für die Entwicklung eines Codecs im Bereich 30 bis 34 Mbit/s eingesetzte Expertengruppe sollte die verschiedenen Vorschläge bewerten und weltweit einheitliche Codier- und Übertragungsverfahren festlegen. Die Arbeiten zur Codierung von Fernsehsignalen für diese Bitraten konzentrierten sich zunächst meist auf die geschlossene Codierung von PAL-, SECAM-und NTSC-Signalen, wobei als Codierverfahren zum Beispiel die Intrafield-DPCM oder -DCT eingesetzt wurden. Dabei wurde in der Regel nur die spa-tiale Korrelation des Bildsignals für die Redundanzreduktion genutzt. Wesentliche Hardware-Komponenten waren dabei schnelle dynamische RAMs mit hoher Speicherkapazität,
Un djetzt folgt eine Menge "Zukunft"
Weitere Fortschritte der Halbleitertechnologie erlauben dann auch die Ausnutzung der temporalen Redundanz durch komplexere Methoden, die eine Bewegungskompensation einschließen, um auch bei Übertragungsraten von etwa 30 Mbit/s noch eine ausreichend gute Bildqualität erreichen zu können.
Mit der Etablierung der Empfehlung 601 wurde der Übergang von der geschlossenen Codierung zur Komponentencodierung vollzogen.
Allerdings waren die Anforderungen an Codierverfahren sehr hoch, da eine Übertragung mit 1,4 bis 1,5 Bits pro Abtastwert erreicht werden mußte, wobei auch die Tonübertragung, der Fehlerschutz und die Übertragung von Zusatz Signalen in dieser Datenrate enthalten war.
Technologische Probleme bereitete die sehr kurze Zeit von etwa 70ns für den gesamten Ablauf des Reduktionsalgorithmus einschließlich Bewegungskompensation, DPCM, adaptiver Quantisierung usw., die den Einsatz von sehr schnellen SRAMs oder DRAMs mit hoher Speicherdichte erforderlich machte.
Voraussetzung für die Etablierung eines Übertragungsstandards ist die Festlegung der Anforderungen der Nutzer (Rundfunkanstalten) an das System bezüglich der Bildqualität des zu übertragenden Signals, der Fehlerempfindlichkeit, der zu übertragenden Tbnkanäle und der Zusatzsignale.
Außerdem muß die Erfüllung dieser Anforderung durch Tests mit geeignetem Bild- und Tonmaterial nachgewiesen werden können. Die SG 11 des CCIR beauftragte die IWF 11/7 mit der Aufstellung der Anforderungen und der Auswahl geeigneter Testverfahren.
Diese Aufgaben wurden von der Ad-hoc-Arbeitsgruppe AHG-BCT, die mit der Ausarbeitung der Testprozedur betraut war, und der AHG-TPS, die eine ausreichende und repräsentative Folge von Testbildern und Testsequenzen zusammenstellen sollte, wahrgenommen.
Bei dieser Testprozedur mußten sowohl die Eigenschaften der zu testenden Codecs (zum Beispiel spatiale und temporale Redundanzreduktion mit Bewegungskompensation) als auch die zu erwartenden Nachbearbeitungsprozesse für das Bildsignal berücksichtigt werden.
Zusätzlich wurden die für eine subjektive Bewertung der Ergebnisse wesentlichen Beobachtungsbedingungen und die Durchführungsmodalitäten bei den subjektiven Tests sowie die Auswertung der Testergebnisse festgelegt.
Keine Abkehr von der direkter Codierung des 4:2:2-Signals
Im Rahmen der CMTT-Aktivitäten findet die Entwicklung und Bewertung kompletter Übertragungssysteme einschließlich Codierung und Fehlerschutz statt. Dabei werden die Bedingungen der Übertragungsstrecken und die durch das CCITT vorgegebenen Übertragungsraten zugrunde gelegt.
Die zu definierenden Übertragungssysteme sollten in den nächsten 2 bis 4 Jahren im Rahmen internationaler Übertragungsexperimente in Hardware ausgetestet werden können.
Nachdem ein von der IWP CMTT/2 zunächst definiertes Referenzsystem für die Übertragung von 4:2:2-Signalen über 30 bis 34 Mbit/s, das intern nach Filterung als 3:1:1-System arbeitete, vor allem von europäischen Rundfunkanstalten aufgrund der eingeschränkten Auflösung abgelehnt wurde, begann eine Expertengruppe mit der Definition eines neuen Referenzsystems, das mit direkter Codierung des 4:2:2-Signals arbeitet.
Dieses System basiert auf der Verwendung einer bewegungskompensierten Interframe-DPCM, die adaptiv abhängig vom Bildinhalt auch in einen Interfield- oder Intrafield-Mode umschaltet.
Parallel dazu wurde in einer weiteren Expertengruppe ein mit der diskreten Kosinustransformation arbeitendes Codierverfahren definiert, das ebenfalls den Einsatz von bewegungskompensierter Interframe, Interfield und Intrafield-Codierung vorsieht.
Für die Übertragung mit 140 Mbit/s wurde von der Bundesrepublik Deutschland ein hybrides DPCM-Codierverfahren vorgeschlagen und als "canditate codec" akzeptiert, das für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zwischen Studios eine hochqualitative Übertragung von 4:2:2-Signalen erlaubt.
Dieses mit zweidimensionaler Prädiktion arbeitende Verfahren wurde im IRT aufgebaut und getestet. Es garantiert volle spatiale und temporale Auflösung und ist daher besonders für Zuspielleitungen geeignet.
Noch in diesem Jahr könnte für wesentliche Parameter der Übertragungssysteme eine Übereinkunft getroffen werden und damit die Grundlage für einen hochqualitativen und kostengünstigen internationalen Austausch von Fernsehprogrammen gelegt werden.
In einer Demonstration wurden Beispiele von codierten (Bitrate etwa 30 Mbit/s) Testbildern und Testsequenzen gezeigt, wobei allerdings die durch die analoge MAZ-Aufzeichnung und die Projektion auf der Großleinwand drastisch reduzierte Bildqualität keinen Schluß auf die tatsächlich erzielten Ergebnisse zuließ.
Der dritte Vortrag von H. Lohscheller (ANT)
Im dritten Vortrag wurden von H. Lohscheller (ANT) die Elemente der Bildcodierung für 64-kbit/s-Kanäle vorgestellt. Die Übertragung von Bildsignalen mit extrem niedrigen Raten, wie sie beim Schmalband-ISDN gegeben sind, hat zu einer intensivierten Forschung im Bereich der Bitratenreduktion geführt, um auch bei einer Bitrate von 64 kbit/s eine noch akzeptable Bildqualität zu erreichen.
Bei der Übertragung von Standbildern liegt der Schwerpunkt der Codiertechnik bei der möglichst guten Wiedergabe von spatialer Auflösung und Farbauflösung, während beim Bildtelefon die Bewegungsauflösung bei geringeren Anforderungen an andere Bildparameter im Vordergrund steht.
Der Vortrag gibt einen Überblick über den Stand der Entwicklung, die Standardisierungsaktivitäten und die Realisierungsmöglichkeiten für die Codecs.
Codierverfahren für ein 4:2:2-HDTV-Bild
Ein weiteres Diskussionsthema war die für eine hochqualitative Übertragung von HDTV-Signalen notwendige Bitrate. Ausgehend von der Tatsache, daß ein HDTV-Bild etwa die fünffache Datenmenge eines 4:2:2-Bildes aufweist, scheint die Notwendigkeit einer etwa fünffachen Übertragungsrate auf der Hand zu liegen.
Dies würde dann einer Bitrate von etwa 150 Mbit/s entsprechen.
Untersuchungen in verschiedenen Laboratorien lassen den Schluß zu, daß mit einer Videobitrate von etwa 125 Mbit/s die Verteilung von HDTV-Signalen mit ausgezeichneter Qualität möglich ist.
Allerdings muß noch eine Reihe von Parametern wie der große Bildschirm, das geänderte Bildseitenverhältnis, der geringere Betrachtungsabstand, die Störwirkung von Rauschen u.a. geklärt werden, um hier definitive Antworten geben zu können.
Abschließend wurden die Auswirkungen der zur Zeit heftig propagierten ATM = Asynchronous-Transfer-Mode-)Übertragungstechnik auf die Codierung von Fernsehsignalen diskutiert.
An vielen Stellen beschäftigen sich die Entwickler mit Codierverfahren, die den ATM-Bedingungen angepaßt werden können. Allerdings sind auch Warnungen aus den Reihen der Rundfunkanstalten nicht zu überhören, die auf noch ungeklärte Auswirkungen auf die Übertragung von Fernsehsignalen hinweisen.
Dazu gehört zum Beispiel der bei ATM-Übertragung mögliche Verlust ganzer Datenpakete und damit entsprechend großer Anteile der Videoinformation, die nicht ohne Verluste rekonstruierbar sein wird.
Ein weiterer zu berücksichtigender Effekt ist eine variable Verzögerung der eintreffenden Informationspakete, die mit großer Wahrscheinlichkeit zu Problemen mit der bisher sehr genau einzuhaltenden Zeitreferenz (3ns Zeitgenauigkeit) des Fernsehsignals führen wird.
In Nordamerika wird die ATM-Technik im Kontext einer synchronen Übertragungshierarchie gesehen, die eine Reihe dieser Probleme von vornherein vemeidet. Dabei steht der Gedanke im Vordergrund, daß die Einführung neuer Techniken eigentlich eine Verbesserung mit sich bringen und nicht zusätzliche Restriktionen verursachen sollte.
Für die Rundfunkanstalten sollten diese und ähnliche Diskussionen Grund genug sein, um mit großer Sorgfalt die zukünftige Entwicklung dieser für das BISDN entscheidend wichtigen Technik zu beobachten und Vorbehalte früh und mit entsprechendem Nachdruck einzubringen, um eine für die Signal Verteilung zumindest im Studiobereich möglicherweise bedenkliche Entwicklung beeinflussen zu können.
Herbert Hofmann - Institut für Rundfunktechnik, München (Fortsetzung folgt)
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Es geht weiter mit Symposium Teil III
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