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Walter Bruch war weltweit bekannt geworden durch die Verbindung zum deutschen PAL Farbfernsehen.

Typisches Telefunken Foto : Der Chef im Labor, so sah er sich am liebsten.

(Dez. 2008 - von Gert Redlich) Und diese Verbindung wurde geknüpft durch gezielte Firmen-Publicity und das waren massenweise Publikationen (der Telefunken Marketing- Abteilung"en"), in denen recht oft eine "sehr" verklärte Wahrheit geschrieben (lanciert) stand und heute noch steht.

Und es ist merkwürdig.
Trotz der Revoluzzer der 1968er Jahre wird immer noch alles geglaubt, das jemals schwarz auf weiß (irgendwo) geschrieben stand. (= ein indoktrinierter Slogan aus der überwunden geglaubten 12-jährigen NS-Zeit)

Inzwischen (seit Mitte 2007) habe ich mir als Autor gr dieser Seiten ganz viele Bücher (vermutlich immer noch nicht alle) "von" Walter Bruch und "über" Walter Bruch beschafft, gekauft und weltweit ersteigert und mich intensiv eingelesen. Dazu habe ich massenweise in sehr alten Telefunken / Leitz Unterlagen im GFGF Archiv in Hainichen recherchiert und alle nur irgendwie bezogenen Seiten eingescannt.

Bis jetzt kam dabei heraus,
daß von ganz vielen Autoren, Reportern, Redakteuren und Herausgebern und anderen "Schreiberlingen" immer nur die publikumswirksam lancierten Geschichten des Telefunken Marketings weiter abgepinselt, "gekäut" und damit recht bequem und unkritisch als (feststehende) Tatsachen verbreitet wurden.

Prof. Andreas Fickers' Buch

Nur Wenige haben sich bisher "getraut", an dem überwiegend von Telefunken und dann später von den Medien geschaffenen Mythos und der Legende um Walter Bruch zu zweifeln, unter anderem Professor Dr. Fickers von der UNI Brüssel und Dipl. Ing. Helmut Krueger.

Auch in den beiden Büchern von Gerhart Goebel von 1950 und 1953 und von vielen weiteren Autoren, die mir erst in 2013 durch einen Nachlass zugänglich gemacht wurden, findet sich der Name Walter Bruch nicht.

Helmut Krueger hat 2007 in seinem Buch über Emil Mechau (als Schwiegersohn von Emil Mechau) akribisch die Zeit vor und im 2. Weltkrieg recherchiert und als erster Beteiligter die lancierten Mythen um Walter Bruch gerade gerückt.

Professor Fickers hat in seiner Dissertation
um den 1964er SECAM-PAL Krieg sehr ausführlich über diese lange verdrängten Ungereimtheiten - er spricht auch von einem Mythos - geschrieben.

So kommen an mancher "Wahrheit" so langsam Zweifel auf.

Wenn man heutzutage im Internet über Walter Bruch recherchiert (googelt), stößt man fast überall auf die verklärte Wahrheit der Fachhochschule Mittweida, die sich mit diesem zugkräftigen Namen (ihres historischen "Absolventen") zu schmücken versucht und natürlich auch nur die angenehme Seite der Medallie verbreitet.

Gleiches gilt auch für die "Walter Bruch Publikationen"
der alten pensionierten Macher des ehemaligen Fördervereins für ein Fernsehmuseum in Wiesbaden. Auch in den Rundfunk- technischen Mitteilungen, den RTMs und in velen Ausgaben der KT, FKT und FKTG Zeitschrift wird diese Glorie nicht kommentiert und auch die Bruchschen Titel ohne das "ehrenhalber" abgedruckt. Viele dieser Unterlagen habe ich erst im April 2013 mit einem riesigen Nachlass erhalten.
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Erst Technikum, dann Ingenieurschule, dann Fachhochschule

Deshalb mal etwas zu den Grundlagen dieser Legende. Die jetzige Fachhochschule Mittweida wurde vor vielen Jahren (vor 1900) als "Technikum" gegründet. Man spricht im Allgemeinen von einer "Techniker- Schule". Das gab es damals in Deutschland überall, nicht nur im späteren Ossi-Land. Ende der 1930er Jahre wurden daraus dann die sogenannten Ingenieurschulen, wie auch bei uns hier in Gießen, Friedberg, Rüsselsheim, Bingen und Darmstadt usw. zum Beispiel.

Anmeldung zur Aufnahme in die Techniker- Schule Mittweida vor 1939

Bezogen auf die verklärte Historie des Walter Bruch hatte er also nach seinem Abschluß den sogenannten "Techniker" gemacht. Er hatte also 1935 als Techniker bei Telefunken angefangen, nicht als Ingenieur, wie später so oft behauptet wird. Auf Unterlagen aus Mittweida wird öfter die sogenannte "Immatrikulations- Urkunde" gezeigt, die eine akademische Ausbildung assoziieren sollte.

Es ist jedoch lediglich eine ganz normale "Anmeldung" zu einer Technikerschule (so steht es auch dort wirklich drauf), wie es zu der Zeit um 1930 üblich war. Lediglich an den zur damaligen Zeit echten richtigen Hochschulen und Universitäten wurde "immatrikuliert".

Die lancierte Glorie

Scheinbar mag man sich in Mittweida (und vermutlich auch in Ilmenau) nicht so gerne an die alten historischen Wurzeln als (nur) Technikerschule erinnern, denn heute firmiert Mittweida als Hochschule. Jedenfalls bei uns in Rüsselsheim wurde 1970 mit den ersten möglichen EDV Ausdrucken in großen Lettern bewußt provozierend "Fast-Hochschule Wiesbaden" an die Wand geklebt, als die Ingenierschule auf einmal eine sogenannte FH (= Fachhochschule) wurde. Auch diese "Fast-Hochschule" firmiert inzwischen als Universität.

Die Begründungen (für die Umbenennung) finde ich heute noch abenteurlich
(denn eigentlich hatte sich fast nichts geändert), aber scheinbar spielte Geld dabei eine große Rolle. Inzwischen (ab 2006) "mögen" sich die Unterschiede ja wirklich angeglichen haben. Doch in 2009 hört und liest man wieder Gegenteiliges.

Nur sollte man die Wahrheit nicht zu offensichtlich verdrehen
bzw. stillschweigend hinnehmen, es kommt irgendwann immer alles raus und die Reputation ist dann dahin. So auch im Falle Walter Bruchs. Also: die ersten (graduierten) Ingenieure dürften dort erst nach 1940 ihren "Titel" (Ing. grad.) und ihre Weihen bekommen haben, vorher waren es eben ausgebildete Techniker. (Anmerkung : Gerade eben - Sept. 2015 - ist VW mit der Abgas Betrügerei voll auf die Fre... geflogen - nein - auf die Nase gefallen.)

S
elbst in jüngsten Publikationen (2010) heißt es immer wieder, Walter Bruch sei 1935 bei Telefunken als Ingenieur eingestellt worden. Gerade hier in Deutschland hatten die uralten Zünfte der Ingenieure (VDE und VDI) sehr sehr großen Wert drauf gelegt, daß jede sogenannte "Titelanmaßung" geahndet wurde (es sei denn, sie paßte zum Beispiel in den 1933er Jahren ins nationalsozialistische politische Konzept oder aber in den 1960er Jahren ins Telefunken Marketing-Konzept).

Jedoch ein alter Österreicher erzählte mir, daß das in Östereich ganz anders war: Wer in Österreich oder Ungarn einen Schraubenzieher in seiner Hosentasche hatte, der war schon mal Ingenieur, wer sogar ein Voltmeter und einen richtigen Seitenschneider sein Eigen nannte, der war bereits Diplom-Ingenieur. (Und wer dort ein Oszilloskop bedienen konnte, der war vermutlich bereits ein Doktor oder gar ein Professor.) So sei es damals im Wiener Kaiserreich halt gewesen, damals jedenfalls.
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Ing. Kurt Zühlke "Baujahr" 1913

Die heute (in 2010) über 75, ja sogar 85 und 90 Jahre alten Zeitzeugen (mit Kurt Zühlke war sogar ein aktuell 96 jähriger dabei - er wurde 101 Jahre alt) berichten unisono, von einem Walter Bruch vor 1950 nie etwas gehört zu haben. Das sei alles erst "mit der Farbe" gekommen. Herr Zühlke hatte damals bei der Entwicklung (Konzeption) und Markteinführung des Minifon ab 1951 mitgewirkt und er war schon immer ein Technik begeisterter Konstrukteur. Er wollte so gerne Elektrotechnik studieren, nur konnte seine Mutter das nicht bezahlen.
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Der Name Walter Bruch kommt vor 1945 (eigentlich sogar bis vor 1959) nirgendwo vor.

Auch in den Fese Schriften/Büchern von 1938-43 wurde über Entwickler von Telefunken geschrieben

Juli 2009 - Es mag durchaus sein, daß mir wesentliche Unterlagen fehlen, doch habe ich den Namen Walter Bruch nirgendwo vor 1955 (besser: vor 1959) in irgendwelchen Zeitungsberichten, Fachartikeln oder wissenschaftlichen Texten oder gar Büchern gefunden.

Schon gar nicht in den Werbetext-Formulierungen
(heute nennt man das Marketing-Promotion) der Firma AEG und/oder Telefunken, die ja im Bereich "Public Relation", damals Werbung genannt, bestimmt nicht besonders zurückhaltend waren.

Alle verfügbaren Quellen datieren ab 1959 und landen ganz am Ende (als Quellen) immer wieder bei den Telefunken Presseinformationen. Ein Beispiel aus den RTM (die Rundfunk- Technischen- Mitteilungen) von Mitte 1959 - so steht es dort : Dipl. Ing. Walter Bruch fährt zu einem Kongress nach ..... (Telefunken gibt bekannt .....)

Die AEG und auch Telefunken hatten in den Jahren vor 1945 absolut weltbewegende Erfindungen und Entdeckungen zu vermelden und auch immer entsprechend publikumswirksam mit den jeweils beteiligten Namen verknüpft und publiziert.

Das Magnetophon AEG K1 bis K4 zum Beispiel, die Telefunken Sendeanlagen und der AEG/Mechau Filmprojektor sowie die Zeiss Ikon Ernemann 7b Kinomaschine zählten weltweit zum Feinsten, das aus Deutschland kam (außer unseren Minen, Bomben, Raketen, U-Booten, Panzern und Kanonen).

Selbst der allererste Hubschrauber dieser Welt wurde 1939 in Deutschland erfunden und 1940 in Berlin in einer großen Halle vorgeführt - und er wurde eben nicht von Sikorsky in den USA erfunden, wie es lange behauptet wurde.

Es wäre also durchaus von Vorteil, wenn Originale der Publilkationen über Walter Bruchs Tätigkeiten, Leistungen (bzw. Erfindungen) vor dem Kriegsende 1945 irgendwie belegt würden. Diese Unterlagen werden hier sofort und in voller Gänze veröffentlicht.
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Die immer wieder "wiederholte" Story mit der "Bruchschen Olympia- Kanone" scheint so nicht wahr zu sein.

ein sehr oft gezeigtes Foto von 1936
aus seinem (SFB-) Buch Nr.6 auf Seite 61

So verdichten sich also die Informationen, daß Walter Bruch vielleicht irgendwie bei der Entwicklung der Telefunken- Olympia- (Fernseh-) Kamera 1936 "mit dabei" gewesen war, aber die Formulierung "entwickelt" oder "mitentwickelt" scheint jeder Grundlage zu entbehren.

Diese 1936er Iconoscope- Kamera wurde im Telefunken Labor des Dr. Fritz Schröter maßgeblich von Emil Mechau entwickelt. Als Entwickler der Röhre wurde damals W. Heimann (später Professor Dr. Walter Heimann - Wiesbaden) genannt. So hat Walter Bruch es auch in seinem Büchlein aus 1967 völlig korrekt dargestellt. Auch in der Laudatio von 1988 wird es korrekt formuliert.

Alle anderen fremden Aussagen oder die vielen Medien- Rummel- Berichte hätten eigentlich nur von Walter Bruch selbst korrigiert werden können. Doch insbesondere die Presse- abteilung seines Arbeitgebers Telefunken hatte zur Durchsetzung des PAL-Systems mit allen Mitteln die zugkräftigen Legenden und Storys über ihren "Star" verbreitet.

Die Vermutung liegt nahe, daß er selbst über diesen Glorienschein (später) sehr angetan war, denn die Zeit bei Telefunken war nicht unumstruítten. Soweit ich die (seine) Schriften (alle?) gelesen habe, muss ich fairer Weise anmerken, hat er es selbst meist so nicht geschrieben. In späteren Interviews rutschte es ihm aber schon mal so raus. Auch in ganz späten Publikationen zum Beispiel 1987 des RFM (des "Fördervereins zur Errichtung eines Fernsehmuseums") stehen bereits ein paar vedrehte Wahrheiten. Dieser Museums-Verein ist aber 2010 in die Pleite gerutscht und dann aufgelöst worden.

Und so hatte Walter Bruch auch nie korrigierend eingegriffen,
wenn die "Lobhudelei" ins Übermaß ausgeartet war. Und das war eigentlich so schade.
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Professor Walter Bruch habe (hat) das PAL System erfunden ?

Hier finden Sie leider viele viele Ungereimtheiten

Zur Einleitung muss man wissen, daß es lange vor der Einführung des Farbfernsehens zwischen den "Experten" beider deutscher Staaten hinter den Kulissen viele private und persönliche Kontakte und Freundschaften gab.

Und aus mancherlei Gründen - sind auch wirklich gute (Fernseh-) Wissenschaftler "ihrer" DDR bis zum bitteren Ende treu geblieben. Auch das ist aus meiner heutigen Sicht zu respektieren. Eine Ausnahme ist da Manfred von Ardenne, er wurde vom Ostberliner Regime schlichtweg "gekauft" und ließ sich willig instrumentalisieren und lebte wirklich gut in seiner abgeschotteten "Insel". Das war fast spiegelbildlich zu Wernher von Braun, der sich von den Amerikanern "kaufen" ließ.

In den Zeitzeugenbefragungen der Jahre 2007 und 2008 habe ich viele dieser inzwischen ergrauten (oder weißhaarigen) Experten beider Welten befragt und natürlich auch zu solchen Themen, denn auch die DDRler (also nicht nur die Tschechen) wollten damals ab 1963 unbedingt PAL haben, "der Russe" (also besser die oberste Führung) wollte es dann aber anders. Und insbesondere in Frankreich, der "Grande Nation", war das Votum für SECAM eine reine absolut politische erzwungene Entscheidung.

Aus den Laboratorien von Telefunken kam mehr nach "drüben", als uns Normalos bekannt wurde. Von mehreren Zeitzeugen (aus beiden Deutschländern) habe ich also unabhängig voneinander erzählt bekommen, daß einer der Spezialisten aus dem Team von Walter Bruch ein Herr (Dr. Ing. ?) Kruse war, der die Idee mit der (späteren PAL-) Verzögerungsleitung bereits 1942 für die deutschen Radarsysteme (Typ Würzburg usw.) entwickelt hatte. (Über diese hochgenaue Verzögerungsleitung wurde 1943 das Entfernungs- Meßsystem des "Würzburg" kalibriert, einfach genial.)

Und Kruse hatte auch die Beziehungen in den Süden (West-) Deutschlands zu einer Firma, die solche Verzögerungsleitungen temperaturstabil auf Glassubstrate aufdampfte. Es gab aber noch mehrere weitere Spezialisten im Team, die gemeinsam diese Idee in die Tat umsetzten und die all diese Geräte gebaut hatten, um das alles mal in "Natura" auszuprobieren. Ein stiller leiser Dr. Mahler (inzwischen Professor) war zum Beispiel das talentierte und geniale organische "Rechengehirn" der Bruchschen Mannschaft. Auch das PAL Prinzip/Konzept mit der 64µs Verzögerungsleitung war bereits (ca. 9 Jahre) vor 1960 bekannt und auch in einer (amerikanischen) Patentschrift formuliert worden.

Das eigentliche Genie des Walter Bruch war, die Zusammenhänge genauer zu durchblicken, das Puzzle aus vielen Ideen zusammen zu bauen und dann zusammen mit Telefunken als "PAL-Produkt" zu präsentieren.
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Und so war es eigentlich "teamwork" . . . wie damals bei Ampex.

das Ampex "six man dream team"

Es war also damals ein ganzes Team, das diese (PAL-) Entwicklung der Verbesserung der Empfangsqualitiät unter der Leitung des mediengewaltigen Chefs vorangebracht hatte. Das Prinzip war als "CPA" (color phase alternating) bereites länger bekannt.

"PAL" wurde die "CPA " Entwicklung erst ganz zum Schluß getauft, auch wenn es oft anders dargestellt wird. Und nach draußen war immer nur der Chef aufgetreten, ganz im Gegenteil zu der deutschen MP3 Entwicklung im Team von Professor Karlheinz Brandenburg am Fraunhofer Institut, bei der die drei wirklichen Entwickler auch die Lorbeeren bekamen und auch in der Patentschrift genannt wurden.

Und auch bei Ampex hatte bis 1956 das sogenannte "Six Man Dream-Team"
den weltweit ersten funktionierenden !! professionellen Videorecorder entwickelt und auch diese 6 Entwickler sind immer im Team geehrt und gelobt worden, auch wenn eigentlich Charles Ginsburg der Team-Chef war.
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Aug. 2010 - Ergänzung zum PAL Patent :

In der Funkschau Heft 19 aus 1970 habe ich gefunden, wie es wirklich abging. Dort steht Wort wörtlich: Telefunken hat das PAL Patent angemeldet (und nicht der Mitarbeiter Walter Bruch). Walter Bruch war in der oder den Patentanmeldung(en) jeweils als der Erfinder benannt.

"AEG-Telefunken, Inhaber der Pal-Patente, hat Lizenzen für die Fertigung von Farbfernsehgeräten nach dem PAL-System bisher nur . . . . . . . ."  Lesen Sie mehr auf dieser Seite

Und wieder wurde geschummelt, wenn Telefunken von (mehreren) Patent"en" spricht. Denn die ersten beiden Patent-Anmeldungen wurden vom Patentamt in München abgelehnt, weil es sie (in USA) bereits gab. Weiterhin wird auch nirgendwo erwähnt, daß diese (aktuelle letzte) Anmeldung jetzt bereits der dritte Anlauf war, "irgendetwas" für die PAL-Funktion enorm Wichtiges (gewinnbringend) zu patentieren. Und alle diese Hintergründe wurden damals ab 1965 verheimlicht und/oder versteckt oder es war einfach nicht gesellschaftsfähig (opportun), darüber zu reden bzw. zu berichten. Zu viele mehr oder weniger honorige (Damen und) Herren aus Politik und Wirtschaft sonnten sich in seinem "Ruhm".

... und ganz wichtig : "Anmeldung" heißt nicht "Erteilung".

Sehr oft wird (wurde) in Foren und auch in angeblichen Fachzeitschriften von bzw. über die angeblichen 200 Patent-Anmeldungen geschrieben, die Walter Bruch "gehabt" habe oder hätte. - Erstens hat überall die Firma Telefunken diese Patente angemeldet und Walter Bruch war darin jeweils als Erfinder benannt. Und zweitens ist diese Formulierung dermaßen zweideutig und nebulös, daß man auch das mal gerade rücken muß. -

Nirgendwo steht nämlich
, wieviele von diesen Anmeldungen später wirklich als Patent vom deutschen Patentamt akzeptiert und veröffentlicht wurden. Das ist sehr ähnlich wie bei den von den einschlägigen Hausfrauen-, Boulevard- und Klatsch-Medien so unglaublich hochgejubelten "Nominierungen" für einen Oskar (oder einen Grammy), den die dort per Groß-Foto herausgestellten Personen oder Stars oder "Sternchen" dann aber doch nie erhalten hatten. Die angeblichen Stars waren eben "nur" nominiert = angemeldet.

Wie war das mit den Patenten überhaupt ?

Mehr über das wie und wo mit den Patenten vor und nach dem 2.Weltkrieg finden Sie auf dieser sehr ausführlichen Patent-Seite.

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Ganz unbestritten, er war eine beeindruckende Persönlichkeit

Dr. hc. Walter Bruch schmückte sich gerne mit der Mechau Kamera
Dr. hc. Max Grundig hat auch Grandioses geleistet
Dr. hc. Willi Studer wurde sogar in Japan fast wie ein Gott verehrt

Bei all den kleinen Schatten, Walter Bruch hat PAL weltweit hoffähig gemacht. Es ist fast gänzlich sein Verdienst, daß das deutsche PAL System in diesen querulanten Zeiten gegen die Franzosen und die Russen überhaupt eine Chance hatte. Sicher saß er öfter genau zwischen den Stühlen, die ihm oftmals die eigenen Leute (teils Politiker, teils Vorgesetze und teils sogar Mitarbeiter) unter dem Hintern weggezogen hatten. Es gehörte mit Sicherheit eine Menge Durchhaltevermögen dazu, hier hartnäckig und standhaft zu bleiben.

Seine Freunde attestieren ihm,
(er hatte leider nur wenige echte Freunde) daß er als große kräftige Person einfach etwas darstellte, wo immer er sehr selbstbewußt auftrat und daß er seine Idee (das PAL-Konzept) und sich selbst außergewöhnlich gut "verkaufen" konnte.

Am Ende, so haben "sie" erzählt, hatte er vermutlich sogar selbst geglaubt, PAL erfunden zu haben. Heute wissen wir, daß sich die Person und das eigene Denken wie auch die Wahrnehmungsfähigkeit weit verändern kann, wenn man erst mal in die Fänge der (immer sensationsgeilen) Medien gerät und dort im Rausch und Glanz verbraten und seelisch verbrannt wird.

Und so möchte ich diesen Verdienst Walter Bruchs um die deutsche Entwicklung PAL auf keinen Fall schmälern, doch wie so immer, wo es die helle strahlende Sonne gibt, gibt es immer auch Schatten.

Am 5. Dezember 1964 wurde ihm lokalpatriotisch von der Universität Hannover die Ehrendoktorwürde
(von der Fakultät für Maschinenwesen !! - die natürlich unheimlich viel mit Fernsehen zu tun hatte) für seine Leistungen um das PAL Farbfernsehen im "hannoverranischen" !! Telefunken Labor verliehen.
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Nachtrag in 2015 - (zum letzten Absatz)

Ein Leser hat uns anonym gemailt (wir bieten das aus- drücklich an!), daß ich mich da geirrt habe. Er schreibt:

  • "Wegen des Artikels über Walter Bruch: es wird mit leichter Ironie darauf verwiesen, daß Bruch den Titel von der "Fakultät für Maschinenbau" der TU Hannover erhalten habe. Der Fachbereich Elektrotechnik war damals tatsächlich dem Maschinenbau angegliedert. Grund zur Ironie besteht daher nicht."

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Weiter im Text:
Und von 1968 an bis 1978 hatte er als Lehrbeauftragter für das "Institut für Theoretische Elektrotechnik und Hochfrequenztechnik" Vorlesungen über Fernsehtechnik gehalten. Diese Ehrungen wurden ihm auf jeden Fall zurecht zuerkannt.
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. . . und . . . . . . sie lächelten.

Auch die weltweit bekannten und ebenfalls sehr verdienten Personen wie Max Grundig und Willi Studer erhielten von den ortsansässigen Hochschulen ihren Ehrendoktor für herausragende Leistungen. Und beide hatten auch keine akademische Laufbahn durchschritten und dennoch Weltgeltung erreicht.

Und für diese Beiden war es auch nie ein Makel, etwas Anderes vorzugeben, obwohl der "große Max" es später gerne hörte (er war da schon über 75), wenn er als "Herr Doktor" angeredet wurde, so sagten es die, die Ihn kannten und schätzen . . . und . . . . . . sie lächelten.
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Nachtrag Sept 2009

Selbst im eigentlich renomierten Handelsblatt steht diese trübe Glorie drinnen, einfach nur denkfaul und bequem abgeschrieben aus anderen tausenden von Büchern.

Farbfernsehen – Hopsende Soße (26.08.2006) von Thomas Knüwer

Deutschland gegen Frankreich, Walter Bruch gegen Charles de Gaulle - Anfang 1965 . . . . . . . . . - ich zitiere:

Zu dieser Zeit reist ein Ingenieur des deutschen Telefunken-Konzerns nach Übersee, um die farbige TV-Neuigkeit zu studieren. Sein Name: Walter Bruch. Sein Lebenslauf: bunt.

Für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin entwickelte er eine zwei Meter lange Kamera für Live-Übertragungen. Später baute Walter Bruch für Wernher von Braun eine Fernsehüberwachung für die Tests der V2-Rakete in Peenemünde.

Ein wenig verschroben ist Walter Bruch. Ein Frickler, der sich schon während des Studiums der Elektrotechnik im sächsischen Mittweida mehr um seine Basteleien schert als um gute Noten. . . . . . . . . . .
Diesen Unsinn (es stehe doch geschrieben....) haben "wir Deutschen" uns sogar 60 Jahre nach dem "Dritten Reich" herüber gerettet:

Was irgendwo schwarz auf weiß zu lesen steht, das kannst Du getrost Nachhause tragen, das ist einfach wahr!

Was ist das für ein merkwürdig dümmlicher Journalismus, alles immer nur noch so abzuschreiben - und nochmal und nochmal (falsch) herunter zu beten.

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Nachtrag Dez 2009

Dez 2009 - Gert Redlich - Angestoßen durch diese Seite und eine Referenz des Herrn Scheida aus Österreich auf diesen obigen Artikel hat das Thema erstaunliche Wellen geschlagen. Vor allem ältere Herren fühlen sich persönlich angegriffen und betrachten (nicht beschimpfen) das weiter oben Gesagte als Demagogie.

Sie erlauben Anderen überhaupt keine Kritik an ihrem Idol und schreiben seitenlange Posts in www.wumpus-gollum-forum.de/forum/board/fernsehen-oldtimer....usw.
In Radiomuseum.org wurde eine ähnliche Entgleisung auch wieder entfernt.

Was wieder besonders auffällt, ist, daß relativ beratungsresistent auf der Telefunken Patentschrift gefußt wird, die nie jemand angegriffen hat. Ein erteiltes Patent ist nunmal ein Patent, jedenfalls solange es nicht angefochten oder gar zurückgezogen wird. Zum Beispiel wurde das 1929 erteilte Magnetband-Patent von (an) Herrn Pfleumer 1936 vom Patentamt amtlich widerrufen.

Die Quellen:

Im Herbst 2007 habe ich Professor Schönfelder in Bad Harzburg besucht und mich mit ihm lange und unter anderem über diese PAL/Bruch Historie und seine Kenntnisse davon unterhalten. Dabei lief mit seiner Erlaubnis ein Aufzeichnungsgerät mit. Kurz zuvor im Sommer 2007 und vor allem später in 2008 und 2009 habe ich mit Professor Hausdörfer in Darmstadt ebensolche langen Zeitzeugen- Befragungen gemacht, telefonisch auch mit Professor Völz.

Denn diese drei Herren geniessen bei mir eine wesentlich höhere Glaubwürdigkeit
als alle Museumsdirektoren Deutschlands, denn diese drei waren damals ganz dicht am Ball, täglich damit befaßt und in viele Interna involviert. Die ersten beiden Herren haben von 1964 bis 1969 beruflich die Farbfernsehentwicklung "betrieben" und persönlich hautnah miterlebt und die damaligen Abteilungen bei der Fernseh GmbH in Darmstadt geleitet.

Wenn die Gesprächs-Aufzeichnungen alle bearbeitet und zu Papier gebracht worden sind, kommen noch mehr hintergründige Stories ins Web, die manchen Verfechtern deutscher Glorie nicht angenehm sein werden.

Übrigens wurde die Patentanmeldung von der Firma Telefunken
"tatkräftigst" aus Eigeninteresse forciert und auch durchgezogen. Das Patent lautet deshalb auch auf Telefunken, Walter Bruch ist dort als der Erfinder benannt. Damals war es für einen Privatmann aus finanziellen Gründen nahezu unmöglich, in Deutschland ein Patent zu erlangen. Es mußte nämlich immer ein Patentanwalt eingeschaltet werden, damals jedenfalls.

22.12.2009 - Anmerkung vom Autor gr

Da sind sie wieder, die Schatten von damals. Wie ich auf anderen Seiten bereits vermutet hatte, sind die im NS Reich geprägten Denkweisen bis lange nach 1980 in den Köpfen mancher Veteranen eingebrannt. Und was da nicht ins Denkschema passt, wird dann einfach als falsch bezeichnet (eine sehr wohlwollende Umschreibung).

Es ist doch keine Schande, zu seinen Wurzeln zu stehen. Weder ein Dr. Max Grundig noch ein Dr. Willi Studer hatten je ein Problem damit, "nur" ein Doktor ehrenhalber zu sein. Es war und ist doch eine absolut wertvolle Anerkennung der hervorragenden Leistungen der jeweiligen Person.

Wer über solche Themen (PAL/Bruch) ernsthaft recherchiert, kommt um die Doktorarbeit des Professor Fickers nicht herum. Er beschreibt dort mindestens ein Interview mit Heide Riedel, in welchem sie selbst aussagt, in ihren Gesprächen mit Herrn Bruch von diesem "voll eingenommen" worden zu sein. Professor Fickers kommt zu dem Schluß, daß damit diese beiden Heide Riedel Bücher nahezu vollständig die (Eigen-) Aussagen des Walter Bruch darstellen.

Und auch das wird nicht vergessen: Walter Bruch hatte bewundernswerte Qualitäten,
Menschen in seinen Bann zu ziehen und äußerst charmant zu unterhalten. Er war auf keinen Fall ein "zurückhaltender" Mann, wie es in einem anderen Artikel absolut falsch zu lesen stand. Ihn beschreiben die, die ihn kannten, (Prof. Schönfelder / Prof. Hausdörfer siehe weiter oben) als sehr intelligenten überaus aktiven Gesprächpartner. Der Artikel hier beschreibt (bezüglich der "zurückhaltenden" Art) auch nur bestimmte lancierte Wahrheiten. Dafür sind aber die anderen Aussagen in der Summe absolut zutreffend.

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. . . auf denen (auch anonym) Kritik geübt werden kann und soll und auf denen man mit den Autoren Kontakt aufnehmen kann. So kann jeder Andersdenkende gerne die Quellen oder Belege präsentieren, auf denen etwas konträr Anderes stände.

Ich jedenfalls habe lange recherchiert und bisher nichts gefunden. Und die Artikel in der Funkschau von 1970 können schon gar nicht als Beweis herhalten. (Übrigens: wir haben die Funkschau und die Funk-Technik zu 99% lückenlos hier in der Redaktion resident zur Recherche vorliegen.) Dort wurde ganz offensichtlich (und vor allem sehr oft) der originale Telefunken Pressetext nahezu wörtlich abgepinselt.

Februar 2010 - weitere Zeitungsartikel im Anrollen

Inzwischen sind weitere Artikel aus den Zeiten um 1965 bis 1969 eingelaufen und die werden auch zitiert und kommentiert werden.

Nachtrag 2013 - Eine Zusammenfassung in der Telefunken Zeitung 1950-54 gefunden

In der Telefunken- Zeitung von 1950-54, der Hauszeitschrift von Telefunken, habe ich einen 2-seitigen Artikel von Walter Bruch entdeckt, der die Historie des deutschen Fernsehens vor 1945 zusammen faßt.
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Nachtrag aus 2017 - ndr.de (NDR1 vom 03.01.2013)

Hier ist es sehr sorgfältig und nahezu korrekt dargestellt:

  • Der Wettlauf um das beste Farbfernsehen beginnt
    1950 kehrt Bruch zu Telefunken zurück, jetzt allerdings als Chef der Entwicklungsabteilung für Fernseher in Hannover. Obwohl das Schwarz-Weiß-TV in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt und nur in wenigen Haushalten ein Empfänger steht, geht der technische Fortschritt voran. Amerika und Europa, Ost und West konkurrieren bereits um das beste Farbfernseh-System. (Anmerkung : Das war natürlich historischer Unsinn. Um und noch Jahre nach 1950 hatte Europa ganz andere Sorgen.)
    Völlig neu ist es daher nicht, was Bruch 1963 auf den Monitoren zeigt. Bereits gut zehn Jahre zuvor hatten US-Forscher das NTSC-System entwickelt. Dabei tauchen jedoch immer wieder deutliche Farbfehler auf. Gesichter laufen schon mal grün an, eine Wiese färbt sich plötzlich bläulich. Den Konzernen ist klar: Wer diese Mängel beheben kann, steht vor einem riesigen Geschäft. So suchen die Techniker fieberhaft nach einer Lösung.

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  • Ein Patent für die Technik aus Hannover
    Telefunken richtet Bruch in Hannover sogar ein eigenes Forschungslabor unterhalb seines Privathauses ein, das sogenannte Pantoffellabor. Dort tüftelt er auch nach Feierabend und am Wochenende, verfolgt die Entwicklung in den USA und die Fortschritte des konkurrierenden französischen SECAM-Systems. Schließlich gelingt ihm der Durchbruch:
    Er optimiert ein bereits bekanntes Verfahren auf NTSC-Basis.
    Am 31. Dezember 1962 meldet Telefunken es als "Farbfernsehempfänger für ein farbgetreues NTSC-System" beim Deutschen Patentamt an.

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  • Amerkung : Dieses (erste !!) Patent wurde zwar angemeldet, aber erst die dritte (Folge-) Anmeldung wurde vom deutschen Patentamt akzeptiert. Die anderen beiden vorangegangenen "Anmeldungen" wurden nämlich abgelehnt, sie seien bereits bekannt gewesen.

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