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Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".

Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.

Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"

Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.

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Montreux-Bericht 1993 - Technische Ausstellung - Teil 4

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7. Videomeßtechnik

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Einleitung zur Meßtechnik

aus FERNSEH-UND KINO-TECHNIK Nr. 11/1993

Das Gebiet der Videomeßtechnik gliedert sich mittlerweile in zwei Bereiche, einen etablierten analogen und einen noch etwas diffusen, sozusagen im Stadium der Geburtswehen befindlichen digitalen Bereich, zumindest, was dort die serielle Schnittstelle betrifft.

Natürlich ist der digitale Bereich derzeit von vorrangigem Interesse, wenngleich die gute alte Analogtechnik noch für viele Jahre an den Videosignalquellen und -senken dominieren und auch dazwischen, geschlossen oder in Komponenten codiert, so schnell nicht aussterben wird.

Günstige Preise, komfortable Bedienbarkeit und kompakte Bauweise bei hoher Leistungsfähigkeit kennzeichnen die neuentwickelten Analog-Videomeßgeräte, Testsignalgeneratoren und Prüfzeileneinmischer, natürlich vorwiegend wegen ihres digitalen, computergesteuerten Innenlebens.
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Der Philips PM 5655

Als Beispiel hierfür sei zunächst der Prüfzeilengenerator und Einmischer PM 5655 von Philips (Bild 63) erwähnt. In seiner Grundkonfiguration ist es ein universell einsetzbares Gerät mit einigen bemerkenswerten Eigenschaften.

So ist hier wohl erstmals die Forderung des Pflichtenhefts 8/13.2.1 (Ausgabe 1988) realisiert, die Austastung an beiden Enden der aktiven Zeile etwas breiter vorzunehmen als die Neueintastung. Das ist dann von entscheidender Bedeutung, wenn das Eingangssignal „alle" Fernsehtextzeilen enthält, die durch neue zu ersetzen sind.

(Fernsehtextzeilen sind bislang die einzigen Signalelemente in der Austastlücke, die bis unmittelbar an die Grenzen des aktiven Zeilenbereichs einen „nicht schwarzen Signalwert" aufweisen können.)

Das Gerät ist ferner in zweifacher Hinsicht PALplus-tauglich. Zum einen ist die „Halbzeile 23" programmierbar, in der unter anderem die Signalisation des Bildseitenverhältnisses erfolgen soll. Des weiteren toleriert das speziell dimensionierte Amplitudensieb auch bis unterhalb des Syncpegels reichende, niederfrequente Signalanteile, wie sie beim PALplus-Helper-Signal in den „Letterbox-Schwarzzeilen" vorkommen können.

Die Optionen des PM 5655

Eine Reihe von Optionen macht das Gerät, das mit seinen vier Zumischeingängen und einer Vielzahl in 12-bit-Auflösung erzeugter Testsignale einschließlich eines Testbildes nur eine Höheneinheit beansprucht, auch für spezielle Anwendungen geeignet.

Für eine Konfiguration als Modulationsleitungs-Endgerät steht beispielsweise ein Videoprozessor zur Verfügung, der Sync- und Burstregeneration, eine Pegelautomatik sowie einen nach Pflichtenheft dimensionierten Begrenzer (gegen Sender-Übermodulation) enthält.

Bei Modulationsausfall wird auf ein (FuBK-)Testbild mit programmierbarem Zusatztext oder auch auf ein ortlich verfügbares Ersatzprogramm störungsfrei umgeschaltet (bereits im Grundgerät enthaltenes Leistungsmerkmal).

Die Option „Quellencodierung" erlaubt beispielsweise die Erzeugung und Einmischung einer fest konfigurierbaren Datenzeile, wobei sich die gerade erst erschienene neue Datenzeilen-Richtlinie 8R6 berücksichtigen läßt.

Von den weiteren Optionen sei hier nur noch der Prüf- bzw. Datenzeilendetektor erwähnt, der eine Eintastung wahlweise nur dann vornimmt, wenn an der vorgesehen Zeilenposition im angelieferten Programmsignal noch nichts enthalten ist.

Rohde & Schwarz

Rohde & Schwarz hat in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Firma Videotek eine neue Familie preisgünstiger und leistungsfähiger Video-Oszilloskope (VTA 71, VTA 72, VTA 73) auf den Markt gebracht, die sich auf der Frontplatte als „Video-Analyzer" zu erkennen geben.

Hierunter verbirgt sich die Kombination von Waveform-Monitor, Vektorskop, digitaler Meßwertanzeige auf dem Oszilloskopschirm bzw. Ausgabe über Drucker und - beim VTA 73 (Bild 64) - auch noch ein einfacher Video-Meßautomat.

Letzterer mißt in für viele Zwecke ausreichender Präzision (mittlere Größenordnung der Toleranzen: ±1%, 10ns, 5°) eine Vielzahl CCIR-gemäßer und anderer Parameter einschließlich Synchronsignal-Timing. Zwei der Mitglieder dieser Gerätefamilie im halben 19"-Format sind mit vier durchschleifbaren PAL-Eingängen ausgestattet (VTA 71 und VTA 73), während das dritte {VTA 72) sich wahlweise auch für die Messung von Komponentensignalen eignet (Durchschleifeingänge für zwei PAL-Signale plus zwei Komponenten-Tripel, aber auch konfigurierbar für bis zu acht PAL-Durchschleifeingänge.) Bei Bedarf ist hier also ein kleiner Meßstellenumschalter mit enthalten.

Die Geräte eignen sich für den Einsatz im Studio und im Kontrollraum ebenso wie für viele Anwendungen im Labor oder Prüffeid. Vom Benutzer festgelegte Konfigurationen können sowohl intern als auch auf PC abgespeichert werden.

Zwei Betriebsarten stehen zur Verfügung:

Im Modus 1 werden Waveforms, Vektoren, Bilder, auch mehrere nebeneinander „in Parade", und die Sc/H-Phase dargestellt. Zum Amplituden- und Phasenvergleich zwischen mehreren Signalen lassen sich diese, einschließlich des Vektordisplays, auch überlagert darstellen.

Modus 2 stellt vor allem dem Entwicklungsingenieur eine Reihe zusätzlicher „Werkzeuge" zur Verfügung, wie digitale Zeilenwahl, Cursor und digitale Meßwertanzeige sowie ein neuartiges, beliebig rotierbares 3D-Display, das der Vektordarstellung als dritte Dimension in der z-Achse die Luminanzkomponente hinzufügt. Alle Hauptfunktionen werden über Hard-Keys ausgelöst, die weiteren Einstellungen über menügeführte Soft-Keys vorgenommen.
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Das TV-Scope Video/Audio VTA 62

Ein „naher Verwandter" der oben beschriebenen Geräteserie sei noch kurz erwähnt: das TV-Scope Video/Audio VTA 62 von Rohde & Schwarz/Videotek.

Als reines Betriebsmeßgerät zur Waveform- und Vektordarstellung und mit vielen Leistungsmerkmalen ähnlich der oben beschriebenen Sehe ausgestattet, eignet es sich für PAL-FBAS ebenso wie für analoge Komponentensignale nach Beta-, MII-, SMPTE- oder EBU-Standard.

Darüber hinaus gestattet es die Überwachung von Stereo-Audiosignalen nach Pegel und Phasenlage über ein separat oder gleichzeitig mit Videosignalen darstellbares Lissajous-Display (Bild 65), eine Kombination, wie sie bei den deutschen Fernsehanstalten allerdings bislang nicht üblich war.
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Snell & Wilcox

Die englische Firma Snell & Wilcox, vorwiegend bekannt durch ihre Normwandler und Präzisionscoder und -decoder, stellte einen für Laboranwendungen konzipierten „Test Pattern Image Generator" Kudos TPG 20 vor.

Das Gerät erzeugt für die 625/50- bzw. 525/60- Normen in 10-bit-Auflösung und in einer Vielzahl von Standards und Formaten 450 verschiedene Testzeilen. Darüber hinaus sind zwei Vollbild-Testvorlagen abgespeichert und auf Knopfdruck abrufbar, auf Wunsch auch mit Bewegung nach einem wählbaren Ablaufschema.

Optional lassen sich hier zwei beliebige Halbton-Bildvorlagen (4:4:4) von digitalen Videobändern oder von Floppy Disks werksseitig einspeichern. An analogen Ausgangsformaten sind wählbar; Composite (PAL), Y/C, RGB, YCRCB.

Die große Flexibilität erlaubt auch eine leichte Anpassung an neue Anforderungen, wie beispielsweise das 16:9-Bildseitenverhältnis. Neben den analogen Ausgangssignalen sind stets die jeweils zugehörigen äquivalenten Digitalsignale verfügbar, und zwar sowohl in paralleler als auch in serieller Form.

Philips HDTV Technik

Natürlich war bei den Meßgeräten auf der Montreux-Ausstellung auch HDTV ein Stichwort. Hierzu sei der HDTV-Test-Pattern-Generator PM 5644 HD von Philips erwähnt, der mit einem genlockfähigen Taktgeber ausgerüstet und sowohl auf 1250 wie auch auf 625 Zeilen schaltbar ist und dementsprechend konventionelle Bi-Level- bzw. Tri-Level-Synchronsignale abgibt.

Er generiert eine Reihe spezieller Signale, insbesondere für Laborzwecke, wie sin x/x, Multiburst-, Linearitäts-Testsignale und bewegte Testvorlagen zur Analyse spatiotemporaler Effekte. Das Gerät ist an Eureka 95 orientiert und enthält neben dem dort spezifizierten HDTV-Testbild auch einen standardgemäßen (Eureka 95-C1) parallelen Digitalausgang, das heißt 10 bit für Luminanz und 10 bit gemultiplext für Cr/Cb.

Mit dem PM 5664 stellte Philips als Prototypen einen Digital-Komponenten- Waveform-Monitor vor, der zwei passiv durchschleifbare Eingänge für die serielle Digitalschnittstelle und auf Wunsch zusätzliche analoge Komponenten bzw. Composite-Eingänge aufweist.

Er enthält alle von den entsprechenden Analoggeräten bekannten Darstellungsvarianten, zum Beispiel Overlay, Parade, Vektor, Star-Display, simultan für beide Eingangskanäle. EDH-Fehler {Error Detection and Handling) gemäß SMPTE RP 165 werden delektiert. Ein D/A-gewandeltes Digital-Eingangssignal steht wahlweise in RGB oder YCrCb zum Beispiel für einen analogen Bildmonitor zur Verfügung.
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Tektronix

Tektronix hatte schon vor Montreux ein entsprechendes Gerät, den WFM 601 Serial Component Monitor präsentiert, der hier als bekannt vorausgesetzt wird. Jedoch wurde als neue Ergänzung hierzu das Diamond-Lightning-Display vorgestellt.

Das ist eine von Tektronix vorgeschlagene kombinierte Vektordarstellung für das RGB-Format, die aus dem bekannten „Lightning" für YCrCb-Komponenten abgeleitet wurde (Bild 66). Die obere Bildschirmhälfte kombiniert in einer Zeile Blau und Grün, wobei als vertikale Bildkomponente B+ und als horizontale B-G dargestellt werden.

Bei der nächsten Zeile geschieht dasselbe mit Rot und Grün, so daß in der Vertikalen der unteren Bildhälfte -(R+G) bzw. in der Horizontalen R-G erscheint. Dieser Bereich kennzeichnet den sogenannten „Gamut für gültige (valid) Signale".

Eine diesbezügliche Aussteuerungsüberwachung ist hiermit möglich und - besonders bei synthetisch erzeugten Signalen - der Hauptzweck dieses Darstellungsmodus. Daneben lassen sich an den Farbbalkenübergängen, wie beim „normalen" Lightning, Laufzeitdifferenzen erkennen.

Schwarz-weiß Signale stellen sich als vertikale Linie dar (keine echte Luminanz, da hierbei R, G und B gleich gewichtet sind!). RGB-Gammakorrektoren könnten hiermit beispielsweise auf Gleichlauf überprüft werden.
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Hewlett Packard

Hewlett Packard, vor Jahrzehnten mit ihren Prüfzeiienoszilloskopen maßgeblich an der Entwicklung der Videomeßtechnik beteiligt, hat nun nach längerer Pause offenbar wieder auf das Gebiet der Videotechnik zurückgefunden.

HP präsentierte in Montreux zunächst neben analogen und digitalen Präzisions-PAL- bzw. NTSC-Codern und -Decodern auch einen 10-bit-Serializer/Deseriaiizer mit einem Zusatzgerät für die automatische Erkennung der Art des parallel zugeführten digitalen Eingangssignals (4fach-farbträger-gesampeltes PAL/NTSC bzw. D1).

Besonders interessant war jedoch der HP Quality Advisor QA 100 (Bild 67). Seine primäre Funktion ist das automatische Sichersteilen „legaler" bzw. „gültiger" digitaler Komponentensignale, ohne sie zu „clippen".

Das geschieht durch rechnerische Überprüfung der jeweiligen YCrCb-Pixelwerte (10 bit) in Realzeit. Falls erforderlichen, wird automatisch die Farbsättigung bis auf ein wählbares Limit zurückgerechnet, und zwar so, daß weder Luminanz noch Kontrast noch Farbart beeinträchtigt werden, was wohl die bestmögliche Annäherung an das Original darstellt.

Stattdessen kann das Gerät aber auch am Monitor illegale Bildbereiche markieren, die sich dann - durch Änderung der Signalquellen-Aussteuerung - manuell korrigieren lassen.

Daneben ist auch in diesem Gerät eine EDH-Auswertung vorgesehen, die bei Übertragungsfehlern der seriell-digitalen Strecke optischen und akustischen Alarm auslöst und das Fehlerereignis samt zugehörigem Zeitcodewert auch noch registriert.

Schließlich bietet HP den eigenständigen kombinierten EDH-Inserter und -Auswerter EDH 10 an. Der Inserter errechnet aus den seriell zu übertragenden Gesamtdaten ein CRC-Prüfwort, das als „ancillary data" dem Datenmultiplex hinzugefügt wird.

Bei der Deserialisierung wird zur Fehlererkennung die gleiche Rechnung empfangsseitig wiederholt und das Resultat mit dem mitübertragenen CRC-Wort verglichen. Da in den bisher auf dem Markt befindlichen Chipsätzen eine EDH-Option (noch) nicht enthalten ist, braucht man derzeit noch einen ganzen 19"-Einschub wie den EDH 10 von HP, um diesen Überwachungskomfort als Zusatz zu realisieren.
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AVS

Der „All Format Digital Video Analyzer" S310 von AVS, das bislang einzige Gerät seiner Art, das zumindest dem Umfang nach den gesamten Bereich der parallelen und seriellen digitalen Videomeßtechnik abdeckt, wenn auch nicht in jeder Hinsicht zufriedenstellend, wurde in Montreux mit einigen neuen Leistungsmerkmalen vorgestellt, die im wesentlichen den Bedienkomfort betreffen.

Das inzwischen auch für die digitalen Composite-Formate (D2, D3) geeignete Gerät ist nun per PC fernbedienbar, eine Fehlerauflistung über einen längeren Meßzyklus ist möglich, pauschale Meßresultate werden über ein LCD-Display in Klarschrift statt wie bisher über Leuchtdioden angezeigt. Die Limits für eine Alarmausgabe lassen sich per Software variieren.
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Faraday Technology

Schließlich noch eine „Kleinigkeit": Zur Überprüfung einer seriell-digitalen Kabelstrecke dient ein etwa 600 DM teures, zigarettenschachtelgroßes, passives Gerätchen, der „Cable Clone" von Faraday Technology.

Mit vier Kippschaltern lassen sich hiermit schrittweise zusätzliche Kabellängen simulieren (bis max. 375m Beldon 8281}. Die Anzahl von Metern, um die sich eine zu untersuchende Strecke „verlängern" läßt, bis der charakteristische plötzliche „Absturz" erfolgt, ist zumindest ein indirekter Qualitätsparameter für die betriebliche Beurteilung einer Digital Übertragung. Für den achtfachen Preis ist auch eine PC-steuerbare Version erhältlich.

und jetzt noch Gigahertzen und Subnanosekunden

Was die Meßtechnik der kritischen Analogparameter bei der seriellen Digitalübertragungstechnik betrifft, so war in Montreux auf diesem heiklen Gebiet der Gigahertzen und Subnanosekunden, also einer Meßtechnik, wie sie heute für Abnahmen (nicht für den Betrieb!) erforderlich ist, nichts Neues zu entdecken.

So gab es beispielsweise auf die Frage nach einer zuverlässigen Jitter-Messung „im Seriellen" weder in Vorträgen noch in Workshops noch in der Ausstellung eine befriedigende Antwort, außer dem pragmatischen Trost, solche Messungen seien über kurz oder lang doch wohl gar nicht mehr nötig, wenn sich die betriebliche Robustheit des Systems insgesamt und seine Überwachbarkeit in der parallelen Ebene als hinreichend erwiesen haben sollten.

Arthur Heller
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8. Rundfunkversorgung

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8.1. Sendermeßtechnik

In allen Bereichen der Fernsehsender-Meßtechnik geht die Tendenz zur digitalen Berechnung aller Test- und Meßparameter, wobei die verschiedenen Meßsysteme alle wichtigen Parameter und Kurven auf Bildschirm oder auf Papier darsteilen können.

Komfortable Systeme drucken das komplette Meßprotokoll aus. Der große Vorteil dieser neuen rechnergestützten Meßgeräte ist, daß es nur ein kritisches Teil im Meßzweig gibt, den A/D-Wandler am Eingang des Meßsystems, alle anderen Vorgänge werden fehlerlos im Prozessor berechnet. Die heute verwendeten schnellen Rechner erlauben inzwischen die gleich schnellen Meßzyklen, wie sie aus der Analogtechnik bekannt sind.
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Die Videoanalysator

Eines der ersten Geräte dieser Art ist der Videoanalysator VM700 von Tektronix. Hirschmann stellte einen neuen Prüfzeilen-Meßempfänger PME 350 vor (Bild 68), der von 0 Hz bis zur Satelliten-ZF von 1.750 MHz durchstimmbar ist und sowohl PAL- als auch MAC-Signale auswerten kann.

Der Empfänger ist für terrestrische Sender, Kabel- und Satellitenanlagen verwendbar. Der hochpräzise Meßempfänger demoduliert die Prüfzeilensignale, berechnet im digitalen Signalanalysator alle wichtigen Video- und Modulationsparameter und gibt diese mit den zulässigen Toleranzen auf LCD-Display oder Drucker aus.
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Plisch

Ein ähnliches Gerät für Messungen an Fernseh-Umsetzern und -Sendern (ESG 100) wurde von Plisch vorgestellt. Neben allen wichtigen Videoparametern kann das Gruppenlaufzeitverhalten, das Rauschspektrum und ähnliches gemessen werden. Aus der gleichen Serie kommen auch der RF-Mischer ZRM WO und der RF-Meßsignal-Generator VRM 100.

Rohde & Schwarz

Brandneu ist der universell einsetzbare TV-Netzwerk-Analysator SWVF von Rohde & Schwarz; zusätzlich zu den bekannten Prüfzeilenauswertungen können diverse RF-Messungen wie Intermodulationsanalyse, Spektrumanalyse, selektive Amplituden- und Gruppenlaufzeitmessungen durchgeführt werden.

Das Gerät analysiert dabei direkt das modulierte RF-Signal und vermeidet damit mögliche Fehler des Meßdemodulators. Der derzeitige Meßbereich reicht aber nur von 0 bis 55 MHz, das heißt bis einschließlich Fernseh-ZF
kann gemessen werden.

Die Erweiterung für alle Fernsehbereiche ist jedoch in Aussicht gestellt. Ein sehr kompaktes System ist das neue TV-Sender-Kontrollgestell UKF, das die komplette Programmverteilung und alle notwendigen Test- und Meßgeräte für einen TV-Doppelsender in einem Gestell untergebracht hat (Bild 69).
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Philips und Hewlett & Packard

Philips hat einen neuen TV-Meßdemodulator PM 5695 für terrestrische und einen Typ PM 5696 für Kabelanwendungen entwickelt. Bei Hewlett & Packard wurde der kleine kompakte, tragbare Spektrum-Analysator HP8590 für alle CCIR-Normen gezeigt. Mit diesem Gerät können alle wichtigen Kabelmessungen wie Kreuzmodulation, Triple Beat usw. durchgeführt werden.

Hirschmann

Ein Komplettsystem für Überwachung, Messung und Management von Kabelkopfstationen ist das Karino-System" von Hirschmann.

France Telecom CNET

Ein kleines portables, vollautomatisches Feldstärke-Meßinstrument (2 kg) mit Anzeige der wichtigsten Systemdaten des abgestimmten Fernsehkanals kommt von France Telecom CNET.

Tektronix

Ein interessantes Gerät für Entwicklungs- und Testlabors von digitalen Fernsehsystemen ist der Cable-Sweeter von Tektronix, ein Gerät, das alle Arten von Echos simuliert, einschließlich zeitlich schwankender Echos.
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8.2. Sendertechnik

Im Bereich der Fernseh- und Rundfunksendertechnik setzt sich die Tendenz zu den leistungs- und kostensparenden Sendertypen fort. Durch die gestiegene Lebensdauer der Sender gleicht sich der höhere Einstandspreis nach einiger Zeit wieder aus.

Die Ausgangsleistung bei den Halbleitertypen hat ebenfalls weiter steigende Tendenz. In Montreux wurden TV-Sender mit Transistorendstufen im VHF-Bereich bis 30 kW und im UHF-Bereich bis 20 kW angeboten.

Einige Firmen demonstrierten erste Sendertypen für terrestrische HDTV-Übertragungen. Es konnten analoge Systeme wie HD-MAC oder eines der vorgeschlagenen US-Systeme mit Multicast oder digitalen Systemvarianten aus den USA oder Europa übertragen werden.

Bei mehreren Firmen waren erste Prototypen von DAB ausgestellt, im Bereich von einigen hundert Watt Ausgangsleistung. Weit über 20 Hersteller von Fernsehsendern oder Fernsehumsetzern aus Europa, den USA und Japan waren auf der Ausstellung in Montreux vertreten.

Im Bereich der Eingangs- und Modulatorstufen wurden Geräte für die diversen neuen und zum Teil bereits eingeführten Bild- oder Tonverfahren vorgestellt, wie NICAM, RDS, D2-MAC und terrestrische Pay-TV-Systeme.
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CCETT und Thomson-CSF

CCETT und Thomson-CSF demonstrierten eine der ersten Direktausstrahlungen von digitalen Fernsehsignalen mit COFDM-Modulation auf der Basis von DAB.

Von einem Senderstandort auf der französischen Seite des Genfer Sees wurde das digitale Signal mit relativ geringer Leistung abgestrahlt und in Montreux empfangen.

In einer der Ausstellungshallen wurde mit einer nur etwa 20cm langen Stabantenne ein störungsfreies Fernsehbild mit etwa VHS-Qualität (5 Mbit/s) direkt empfangen. Wie Antenne konnte dabei beliebig im Raum bewegt werden, ohne daß es zu Bildausfällen kam.

Rohde & Schwarz

Alle deutschen Firmen aus dem Fernsehsender- und Umsetzerbereich stellten ihre neuen Produkte vor. Rohde & Schwarz bietet TV-Sender bis zu Ausgangsleistungen von 40 kW mit den energiesparenden IOT-Klystrontypen an (IOT steht für "Inductive Output Tube").

Die Rundfunk- und Fernsehsender sind wahlweise mit Präzisionsoffset, Musicam, RDS oder Zweitonträgersystem ausrüstbar.
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Plisch

Von Plisch ist erwähnenswert die ULE-Serie, eine Serie von kompakten tragbaren Fernsehsendern bzw. Leistungsverstärkem für den mobilen Einsatz in Störfällen und als mobile Reserve.
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Telefunken, Hirschmann und Rohde & Schwarz

Neben den bekannten TV- und Rundfunksenderkonzepten zeigten die drei Firmen Telefunken, Hirschmann und Rohde & Schwarz erste DAB-Prototypen mit Leistungen um 250 W. Auch von NEC aus Japan wurden OFDM-Sender und Modulatoren entwickelt.

Pesa, GEC-Marconi, Plessey

Die spanische Senderfirma Pesa zeigte TV-Modulatoren und TV-Sender, bei denen die Senderfrequenz mit der Zeilenfrequenz verkoppelbar ist. IOT-Sendertypen kommen von GEC-Marconi.

Von Plessey wurde ein kompakter, halbleiterbestückter und nachbarkanaltauglicher 10kW-FM-Rundfunksender vorgestellt.

Italia Ponti Radio, Teko Telecom und Abe. Comark

Präzisionsoffset-Steuerstufen und -Sender liefern die italienischen Firmen Italia Ponti Radio, Teko Telecom und Abe. Comark, eine US-Tochter von Thomson-CSF, bietet TV-Sender mit IOT-Klystrons für gemeinsame oder getrennte Bild-Ton-Verstärkung mit Leistungen zwischen 20 und 200 kW an.

Der neue Sendertyp „Dual-use" ist für die Übertragung von NTSC und den D-HDTV-Standard entwickelt worden. Comark hat in seinen TV-Sendern zur Verbesserung der Intercarrier-Tonstörungen eine breitbandige Intermodulations-Korrektur integriert.
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TTC (USA) und NEC

Bis 240 kW reicht das Senderleistungsangebot von TTC aus den USA. Die transistorisierten Sendertypen der japanischen Firma NEC erreichen im VHF-Bereich Leistungen von 30 kW, im UHF-Bereich Leistungen bis 20 kW.

Fernsehumsetzer

Im Bereich der Fernsehumsetzer geht die Tendenz zu geringerer Stromaufnahme bei gleichbleibender Linearität und zu geringeren Nebenaussendungen. Der Typenübergang von den reinen Kabelumsetzern zu den terrestrischen Fernsehumsetzern ist fließend, ähnlich fließend ist der Übergang zu den TV-Sendern bei den höheren Leistungstypen im Umsetzerbereich. Meist sind die Modulatoren und die Vorstufen für alle Leistungstypen identisch. Die sehr guten Nachbarkanaleigenschaften der Kabelumsetzer werden inzwischen auch von den terrestrischen Typen erreicht.
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Siemens

Siemens stellte verbesserte Sendetetroden für Fernseh- und Rundfunksender vor. Die gittergesteuerten Röhrentypen sind wegen ihrer hohen Wirtschaftlichkeit auch heute noch der größte Konkurrent für verschiedene andere Endstufentechniken. Thomson präsentierte die stromsparenden IOT-Klystrontypen und die verbesserten Hypervapotron-Tetroden für 20kW-Sender mit gemeinsamer bzw. für 44kW-Sender mit getrennter Bild-Ton-Verstärkung.
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Thomson-LGT, EEV, Varian und Philips

Der neue „Synchronous FM Transmitter" von Thomson-LGT ist vorgesehen für den Einsatz an Autobahnen und in abgeschatteten Sendegebieten usw.

Für den HDTV-Einsatz sind bei EEV die IOT-Klystrontypen bis 60 kW (Bild 70) erhältlich.

Philips zeigte neben seinen Klystrons auch verbesserte Leistungsund Breitbandtransistoren für Sender und Umsetzer. Den Klystrontyp MSDM (Multi-Stage Depressed Collector) für Sender mit verbessertem Wirkungsgrad liefert Varian aus der Schweiz.
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8.3. Kabelfernsehtechnik

Im Bereich der Kabelfernsehtechnik ist das derzeit vorrangige Ziel die Erhöhung der Kanalkapazitäten. Beim Koaxialkabel wird das durch Ausweitung des Frequenzbereichs bis 500 oder 900 MHz erreicht.

Diverse Firmen bieten verbesserte Verstärker, Kanalaufbereitungseinheiten, Kabel und ähnliches für die erweiterten Frequenzbereiche an. Für die zweite Alternative „fibre-to-homne" zeichnet sich noch kein einheitliches und vor allem wirtschaftliches Konzept ab.
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Das Koaxialkabel und das Heinrich-Hertz-Institut

Die Nr. 1 bei der TV-Programm Verteilung bleibt vorerst noch das Koaxialkabel. Das Heinrich-Hertz-Institut demonstrierte auf der Ausstellung das kohärente optische Übertragungsprinzip. Auf einer einzigen optischen Faser könnten damit bis zu 100 breitbandige HDTV-Programme übertragen werden.

Der Empfang der Programme erfolgt im optischen Bereich nach dem aus der Rundfunkempfängertechnik bekannten Superheterodyne-Prinzip. Bezüglich der Realisierung und der Kosten für ein solches System sind allerdings die Meinungen etwas gedämpfter als vor einem Jahr.

Die dritte Möglichkeit, viele Programme zum Teilnehmer zu bringen, ist das MMDS-System, die sogenannte „drahtlose Kabelverteilung". Ein Paket von 30 oder mehr Programmen wird über einen Sender geringer Leistung im Mikrowellenbereich übertragen und beim Teilnehmer mit einem kleinen Spiegel empfangen.

Nachteil des Systems ist: Der TV-Satellitenempfang wird zum Teil gestört bzw. unmöglich gemacht, da MMDS im gleichen Frequenzbereich arbeitet. Über 20 deutsche und ausländische Firmen zeigten neue breitbandige Kabelprodukte.
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Hirschmann und weitere Hersteller

Die Tendenz geht zu modular aufgebauten Verteilnetzen, wie zum Beispiel des Kann-System von Hirschmann.

Die Vorteile der offsetverkoppelten Kabelkopfstation zeigte France Telecom mit ihrem „Anti-shot-silk System" SYAM. Alle Kanäle sind über Synthesizer synchronisiert, und Störeffekte wie Intermodulation und Moire werden deutlich reduziert. Bei den TV-Steckdosen wird die Zahl der Typen weiter reduziert. Bei Kathrein gibt es zum Beispiel nur noch zwei Steckdosen-Typen. Fuba zeigte das kombinierte Koax- bzw. optische Kabelsystem SM 8000 bei 862 MHz sowie ein intelligentes Hotel-TV-System. Ausschließlich digital konzipiert ist das neue Ton- und TV-Verteil System von ANT-Bosch-Telecom.

Mit dem Datenverteilsystem Wisivan von Wisi werden Daten über Satellit auf den Tonunterträgern zur Kabelkopfstation bzw. zum Teilnehmer verteilt. Andere Datenkonzepte kommen von Philips oder Kathrein, wie das System Videodat, das in der vertikalen Austastlücke arbeitet.

Siegfried Dinsel
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Das war der 4. und letzte Berichtsteil aus Montreux 1993

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