Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".
Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.
Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"
Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.
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Montreux-Bericht 1989 - Technische Ausstellung, Teil 1
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Berichterstattung Montreux 1989 - Einleitung
Das Schluß-Kommunique über das 16. Internationale Fernsehsymposium und die Technische Ausstellung, die vom 17. bis 22. Juni 1989 in Montreux stattfanden, wartete mit imposanten Zahlen auf:
- 2.300 registrierte Symposiumsteilnehmer,
- 200 Repräsentanten der internationalen Fachpresse
- 350 Aussteller aus 30 Ländern auf
- 25.000 qm Ausstellungsfläche,
- 40.000 Ausstellungsbesucher aus aller Welt.
In unserem Bericht hier über "Montreux 1989" geht es zunächst um die Technische Ausstellung. Mitarbeiter des Instituts für Rundfunktechnik (IRT) vermitteln Informationen und beschreiben ihre Eindrücke - angesichts des mächtigen Ausstellungsvolumens natürlich ohne Anspruch auf eine auch nur annähernd vollständige Berichterstattung über den in Montreux vorgeführten Gerätepark.
Koordination der Berichte: F. Pilz, IRT
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Wenig sensationelle technische Neuheiten in 1989
Charakteristisch für die diesjährige Ausstellung waren weniger sensationelle technische Neuheiten als vielmehr neue Ausführungsformen bekannter Gerätekategorien, deren "Innenleben" zunehmend von digitaler Signalverarbeitung und mikroprozessorgestützten Funktionsmechanismen bestimmt ist.
Die vor wenigen Jahren - zunächst in Fernsehkameras für den EB-Bereich - begonnene Ablösung der Bildaufnahmeröhre durch den CCD-Halbleiter-Bildsensor hat inzwischen die Klasse-1-Studiokameras erreicht.
Für die Fernsehprogrammspeicherung auf Magnetband in Digitaltechnik scheint sich das von etlichen Firmen angebotene D2-Format (geschlossene Codierung) in der Praxis deutlich schneller zu verbreiten als die D1-(Komponenten)-Technik.
Professionelle Ausführungen von S-VHS-Recordern mit in der ersten Aufzeichnungsgeneration bestechender Bildqualität verlocken zum kostensparenden Einsatz in Bereichen des Fernsehbetriebes, die bislang U-matic-Recordern vorbehalten waren.
Weiter im Steigen ist das Angebot an Geräten für elektronische Bild-Manipulationen und -Tricks sowie für die synthetische Program merzeugung einschließlich dreidimensionaler
Bildeffekte.
Viel Anziehungskraft ging wiederum von HDTV aus, sowohl von den beiden Sonderausstellungen als auch von den HDTV-Exponaten auf den Ständen der einschlägigen Studiogeräte bauenden Firmen.
Ungelöst ist allerdings noch immer eine für den Heimempfang geeignete HDTV-Großbildwiedergabe. Und ein weltweit einheitlicher HDTV-Produktionsstandard ist nicht in Sicht.
Die Vielfalt und Überfülle der in Montreux vorgeführten und miteinander konkurrierenden High-Tech-Systeme und -Verfahren, -Anlagen und -Geräte für die Television rief die Erinnerung an eine warnende These Albert Einstein's wach;
"Mit der Perfektion der Mittel geht einher die Verwirrung der Ziele".
Franz Pilz
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1. Sonderausstellung HDTV
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Die Sonderausstellung für HDTV-Geräte aller Art
Auch bei dem diesjährigen TV-Symposium in Montreux wurde parallel zur eigentlichen Ausstellung eine eigene Sonderausstellung für HDTV-Geräte aller Art veranstaltet.
Diese Ausstellung wurde in einem sehr großen Rahmen abgewickelt, es waren über 25 Firmen vertreten, die ihre neuesten, aber auch teilweise bereits bekannten Produkte präsentierten.
Durch die etwas von der eigentlichen TV-Ausstellung abgesetzte und großräumige Präsentation war es möglich, daß sich der Besucher ausführlich über die mannigfaltigen und auch verfügbaren Geräte informieren sowie von der sehr hohen Qualität der generierten HDTV-Bilder beeindrucken lassen konnte.
Die Firma Sony brachte nach wie vor den größten Teil der ausgestellten Geräte ein, doch wuchs die Zahl weiterer Anbieter und damit der Geräte erheblich an.
So variierten die Geräte von Kameras, Filmabtastern, Recordern, Graphiksystemen, Test- und Meßgeräten über Übertragungssysteme, Normwandler, Filmaufzeichnungsanlagen bis hin zu Monitoren, Display-Systemen und Großbildprojektoren.
Eines hatten sämtliche Ausstellungsstücke gemeinsam; sie basierten alle auf dem von der japanischen NHK vorgeschlagenen Produktions Standard mit 1125/60/2:1. Nur einige wenige Test- bzw. Meßgeräte waren auch für den Standard 1250/50/2:1 des EUREKA-Vor-schlags geeignet.
Waren bei der diesjährigen HDTV-Sonderausstellung nicht mehr die ganz großen Highlights gegeben, so sind doch einige Produkte beachtenswert.
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Die digitale HDTV-MAZ von Sony
Dies ist zum einen die digitale HDTV-MAZ von Sony, HDD-1000, die eine Bandbreite von 30 MHz für Luminanz und je 15 MHz für Chrominanz hat und damit eine bisher unerreichte Bildqualität bietet. Enorm ist auch die Integrationsdichte, die im Signal-Prozessor-Teil der HDTV-MAZ angewandt wird. So fiel dieser Teil vom Volumen nicht größer aus, als derjenige der digitalen 4:2:2-D1-Maschine von Sony.
Ein weiteres interessantes Produkt von Sony war der digitale Frame-Recorder HDDF-500. Es stellt dieselbe Bandbreite wie die digitale MAZ zur Verfügung und kann 32 Vollbilder in einem Halbleiterspeicher aufzeichnen. Die Wiedergabe kann als Standbild oder in Zeitlupe erfolgen. Dieser digitale Frame-Recorder soll in absehbarer Zeit auf die vierfache Kapazität erhöht werden.
Eigentlich wollten die Japaner den Weltstandard setzen
Für die HDTV-Sonderausstellung wurden keine Mühen gescheut. So war unter anderem auch der von der NHK entwickelte Normwandler von 1125/60/2:1-HDTV nach PAL mit bewegungskompensierender Bildfrequenzumsetzung zu sehen.
Er war einer der Highlights unter den ausgestellten Normwandlern. An weiteren Normwandlern war noch ein MultiStandard HDTV-Down-Konverter ME 2001 von Snell & Wilcox ausgestellt. Er kann als Eingangssignal alle bisher ernsthaft vorgeschlagenen und diskutierten HDTV-Standards einschließlich des europäischen EUREKA-Vorschlags verarbeiten und in eine Reihe heutiger angewandter TV-Systeme umsetzen.
Es ist ein verblüffend kleines Gerät. Schon aus diesem Grund kann es bei weitem nicht die Qualität in einem konvertierten Signal bieten wie der NHK-HDTV- Konverter.
Der NTSC-Down-Converter HDNZO00 von Sony
Ein weiterer HDTV-Normwandler auf der Ausstellung war der NTSC-Down-Converter HDNZO00 von Sony, der die Bildwechselfrequenz von 60 Hz nach 59,94 Hz umsetzt. Ein gewisser Nachteil bei der Beurteilung der Qualität der Konvertierungen war das dargebotene Bildmaterial, das fast kaum kritische Szenen und nur relativ langsame Bewegungen und Schwenks enthielt.
Somit waren Defekte in der Wandlung nur schwer oder auch gar nicht zu erkennen. Dasselbe gilt auch für das Demonstrationsmaterial für das Übertragungsverfahren MUSE, das als Fertigprodukt - MUSE-Coder und MUSE-Decoder - der Firma Toshiba vorhanden war.
Glasfaser-HDTV-Ubertragungssystem von Sony
Ein Glasfaser-HDTV-Ubertragungssystem war von Sony noch zu sehen. Es überträgt jedoch im Gegensatz zu MUSE die volle Bandbreite von 30 MHz für Luminanz und 2 x 15 MHz für Chrominanz, arbeitet mit einer Abtastfrequenz von 74,25 MHz und 8 bit Auflösung. Es verwendet eine Single-Mode-Glasfaser und kann bis maximal 5 km überbrücken. Damit ist es für Außenaufnahmen, aber auch für größere Strecken im Studiobereich zu verwenden.
- Anmerkung : Die allermeisten Fernsehspezialisten hatten noch nie etwas von Single-Mode- oder Mulit-Mode Glasfaser gehört, geschweige denn die Unterschiede verstanden.
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Die HDTV-Kameras
Die bisher erwähnten hochtechnischen Produkte sind nur Teilbereiche einer vollständigen HDTV-Ausrüstung. Gezeigt wurde jedoch das volle Studio-Spektrum. Da sind, um bei der Bildquelle anzufangen, die HDTV-Kameras, die nun schon viele Jahre auf dem Markt sind, aber stetig weiterentwickelt wurden und heute einen hervorragenden Stand präsentieren.
Unter anderem waren die Kameras von Sony (HDC 300 mit 1"-Saticon), Ikegami (EC-L2S mit l 1/4"-DIS-Saticon) mit unterschiedlicher Objektivbestückung zu sehen. Die Objektive wurden speziell für HDTV-Kameras entwickelt und stammen von den Firmen Nikon, Fuji und Canon, von der das neuentwickelte Objektiv P14 x 16,5 BHD f:1.4 hervorzuheben ist.
"umwerfend" die Anzahl der aufgestellten Monitore und Beamer
Direkt "umwerfend" war die Vielfalt und Anzahl der aufgestellten Monitore, Projektoren und sonstigen Wiedergabegeräte. So war nahezu jede größere Firma, die HDTV-Produkte anbietet, mit einem oder mehreren Monitoren vertreten, angefangen von 12"- bis 60"-Geräten.
Im einzelnen waren Monitore von Sony mit der Bezeichnung HDM 2830 E zu sehen, die ein Bildseitenverhältnis von 16:9, C-Phosphore entsprechend dem SMPTE-Vorschlag und einen Flach-Bildschirm mit 60" haben.
NEC stellte den C-32 HD1 vor, ebenfalls mit 60" Diagonale; von Mitsubishi gab es den HD-Monitor SCT-M 401-HD mit 40", einem Bildseitenverhältnis von 5:3, 1.000 Zeilen (Unsinn, es sind Linien !!) Auflösung und einem Pitchabstand von 0,45mm.
An Rückprojektoren waren ein Sharp-Gerät mit 54", großer Leuchtdichte und einem Kontrast von größer als 100:1 vertreten, sowie Hitachi mit dem C 54-3500R, der einen Kontrast von 140:1, bot und Sony mit dem HD 1A.
Da HDTV eine große Auflösung bietet, wurden zur Wiedergabe auch Großbildprojektionssysteme entwickelt. Hierzu stellte Sony den Projektor HD1H 2000 mit einer Diagonale von bis zu 3m vor.
Noch größere Dimensionen boten die Projektoren von General Electric mit dem Talana-Multiple Light Valve - MLV, der ein eindrucksvolles, helles Bild liefert, und Eidophor, die auch ein System für den EUREKA-Vorschlag im Programm haben.
Es gab natürlich noch viel mehr HDTV
Mit Kameras, Wiedergabegeräten und Aufzeichnungsanlagen ist es für ein HDTV-Produktionssystem nicht abgetan. So zeigte Quantel seine Graphic-Paintbox für HDTV, mit der Graphiken vom Besten erzeugt wurden. Allein die Möglichkeit, aus 16,7 Millionen Farben auszuwählen, läßt die vielfältigen Möglichkeiten schon erahnen. Zudem ist diese Paintbox auch für den EUREKA-Standard 1230/50 zu erhalten.
Weitere wichtige Komponenten wie Trickmischer, die Effekte wie Drehung, Kompression, Expansion, harte und weiche Umschaltung von Bildern und noch mehr beherrschen, waren von Sony (HDS-1000T) und von GrassValley (100 CV) zu sehen.
Nicht ganz vergessen und unerwähnt bleiben sollten zahlreiche Kleingeräte wie Verteil-Verstärker und Kreuzschienenverteiler (Pro-bel) sowie Testsignalgeber und Überwachungsgeräte (Tektronix, Shibasoku usw.).
Etwas hervorzuheben ist der neue Testsignalgenerator TSC 1000 von Tektronix mit 30 MHz Bandbreite, Analog- und Digitalausgängen sowie einer enormen Anzahl von Testsignalen, erweiterbar mit einem Zone-Plate-Signal, das in nahezu allen Dimensionen variabel einstellbar ist. Zudem gibt es dieses Testgerät für mehrere HDTV-Standards.
Das Schattendasein der europäischen HDTV Firmen
Mit einem gewissen Schattendasein präsentierten auch auf der eigentlichen TV-(Haupt-)Ausstellung europäische Firmen HDTV-Produkte, die allerdings dem EUREKA-Standard 1250/30/2:1 entsprachen.
Auch wurde im Rahmen des EUREKA-Projekts eine Demonstration gezeigt, über die ein gewisser Schleier des Geheimnisvollen gelegt wurde. Dieser lüftete sich aber kurz nach Beginn der Vorführung von selbst, und man stand alsbald wieder auf dem Boden der nüchternen Tatsachen und machbaren Technik.
Ein jahrzehntelanger Vorsprung der Japaner ist eben nicht innerhalb weniger Jahre aufzuholen, und dieser Tatsache sollte man zumindest offen ins Auge sehen. Trotzdem sind die Anstrengungen und Erfolge einiger europäischer Firmen beachtlich.
Ein HDTV-Übertragungswagen von BTS
So gibt es von BTS einen HDTV-Übertragungswagen, der unter anderem mit drei Kameras KCH 1000 (Objektiv Fujinon HDP 14 x 16.5), zwei analogen MAZen BCH 1000, die Luminanz mit 2 x 10 MHz aufzeichnen, einem HDTV-Switcher RMH 1000, einem Down-Konverter von 1250/50/2:1 nach 625/50/2:1 und einem 4:2:2-D1-Komponentenrecorder DCR-100 ausgestattet ist. Die Tonausrüstung wurde leider etwas spärlich behandelt.
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Thomson zeigt auch HDTV
Von der Firma Thomson-CSF wurde eine HDTV-Kamera mit dem progressiven Standard 1250/50/1:1 im Vergleich zu einer HDTV-Kamera im Standard 1250/50/2:1 mit Zeilensprung gezeigt.
Bedauerlicherweise erfolgte die Wiedergabe auf sehr kleinen Monitoren, so daß die Vorteile und Unterschiede einer Aufnahme bzw. Wiedergabe im progressiven Mode gegenüber dem Interlaced-Mode so gut wie nicht sichtbar waren.
Abschließend kann man sagen, daß dem Besucher der HDTV-Sonderausstellung im Sportzentrum in Montreux ein nahezu perfektionistischer Stand der (japanichen) HDTV-Großgeräte vermittelt wurde, doch lebt ein HDTV-Produktionssystem bzw. eine Studioausrüstung nicht allein von diesen Geräten, sondern auch von vielen Kleingeräten.
Auf diesem Gebiet wird es mit Sicherheit noch viel zu tun geben. Mit den vorhandenen Mitteln sind jedoch schon beachtliche Produktionen durchgeführt worden, die sich auch bei den Rundfunkanstalten vermehren.
Andreas Ebner
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2. Fernsehbildaufnahme
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2.1. Fernsehkameras, Kameraröhren und CCD-Bildsensoren
Von den kleinsten, am Holm montierten 1-CCD-Kameras bis zu großen HDTV-Studiokameras reicht das Spektrum der gezeigten TV-Aufnahnteeinrichtungen. Zunächst seien generell die Fortschritte bei den Wandlern angesprochen.
Bei den Röhren erstaunte die zurückhaltende Vorstellung der von NHK und Hitachi entwickelten HARP-Schichten, die eine um den Faktor 10 gegenüber bisherigen Saticons gesteigerte Empfindlichkeit - praktisch ohne Störabstandseinbußen - aufweisen. Möglicherweise stehen dem Betriebseinsatz noch Lebensdauerprobleme im Weg. Die hohe Auflösung läßt den Einsatz bei HDTV-Kameras als wünschenswert erscheinen. Nur Ikegami zeigte eine entsprechende kleine 3-RÖhrenkamera im 18mm-Format.
"Normale" Saticon- und Plumbicon-Schichten leisten in weiterentwickelten elektrostatisch-magnetischen und komplett elektrostatisch (für Ablenkung und Fokussierung) ausgelegten XQ 3477 und XQ 3487-18mm-Versionen (25mm-Ausführungen in neuen HDTV-Kameras) gute Dienste.
Die Zukunft : 2 Millionen Bildelemente
Bei CCD "träumt" man noch von den etwa 2 Millionen Bildelementen für künftige röhrenlose HDTV-Kameras. Die Grenzen für die Standardformate 525-Zeilen- und 625-Zeilen-TV liegen heute bei etwa 480.000 "Pixeln" und somit in einem Bereich, der für die Konstruktion von Klasse-1-Studiokameras paßt.
Betrachtet man das CCD-Rennen: Frame-Transfer (FT-Inter-line-Transfer (IT) und Frame-Interline-Transfer (FIT), so bleibt IT für Anwendungen bis zu guten EB/EAP-Kameras, wogegen sich FT (mit Motorshutter) und FIT (ohne) um den Studiomarkt streiten, in welchem vertikale "Schmiereffekte" bei Überbelichtung nicht mehr auftreten dürfen.
Vor zwei Jahren wollte man noch nicht voraussagen, daß 1989 alle bedeutenden Hersteller von Studiokameras neben ihren (alten) Modellen mit Röhren (18mm- bis 30mm-Formate) jetzt 3-CCD-Ausführungen vorstellen, an denen nur die dynamische Farbquerfehlerkorrektur nicht vorhanden ist - die bleibt den Röhrenkameras vorbehalten!
Setzt man allerdings neu auf den Markt gebrachte Variobjektive, die mit dem "CCD"-Zeichen geschmückt sind und entsprechende optische Verbesserungen enthalten, an die neuen Kameras, dann trauert man den 3-Röhren-Kameras in Zukunft nicht mehr nach:
SONY hat 3 CCDs mit vorgeschalteten Bildverstärker
Fallen doch viele Serviceprobleme - Röhrentausch, Deckungsjustage - ersatzlos weg, und die Bildqualität läßt sich im Rahmen der Normen kaum mehr unterscheiden.
So werden Aliaskomponenten der CCD-Kameras durch verfeinerte optische Vorfilter weitgehend ausgeschaltet, Störstrukturen durch neue Herstellungsprozesse unterdrückt (z.B. "Hole Accumulated Diodes", HAD-Sensoren bei Sony) und die Farbwiedergabe soweit verbessert, daß aufnahmeseitig kaum mehr Wünsche offenbleiben.
Selbst dem schon kaum mehr vorgebrachten Wunsch nach höherer Empfindlichkeit kommt man mit den 3 CCDs vorgeschalteten Bildverstärkern (Multikanalplatten) entgegen - so bei der BVP7000HS von Sony mit 1/10tel des Lichtbedarfs!
Eine geringere Lebensdauer der Multikanalplatten (Vakuumtechnik) dürfte - vergleichbar den HARP-Röhren - der Preis für die erhöhte Empfindlichkeit sein. Die CCD-Hersteller in Europa - Thomson, English Electric Valve - stellten zwar aus, zielen aber mit ihren Produkten noch nicht auf den Rundfunkmarkt.
Hier hält nur Philips-Valvo mit den Japanern Schritt, obwohl Hitachi, NEC, Matsushita, Sony und neuerdings auch Ikegami eigene CCDs herstellen.
HDTV-geeignete CCDs sind noch in der Phase der Vorstudien (Kodak 4 Millionen Pixel).
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Über die Einteilung bei den Farbkameras
Nun zu den Farbkameras, deren Einteilung in Reportagekameras, Universalkameras mit mehr oder weniger Bedienkomfort bis zu großen Studiokameras - gleiches bei den HDTV-Kameras - ergänzt wird durch neue Spezialausführungen wie progressive Abtastung oder herausnehmbare Prismen + CCD-Einheit, um eine möglichst leichte Kombination von Objektiv und elektrooptischem Bildwandler zu bekommen.
Die Zubehörpalette reicht vom ausflanschbaren Recorder über die verschiedenen Adapter für Mehrader- oder Triaxkabel bis zu HF-Verbindungen (über Funk) zwischen Kamera und Basisstation.
Spezielle Lichtleiter-Kamerakabel hat man nicht mehr gezeigt
- die Stromversorgung der Kamera ginge dazu nur über Batterien - Triax oder gleich HF scheinen die konsequenteren Lösungen. Dies läßt sich generell bei allen Herstellern beobachten.
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BTS zeigt die volle Palette
Im einzelnen zeigte BTS die volle Palette der röhrenbestückten Studio-Kameras von der (ehemals BOSCH) KCM125/318 bis zu (ehemals Philips) LDK 6A/26, deren kompromißlose dynamische Deckungsjustage und Qualitätseigenschaften bekannt sind, bis zu den 1/2"-FT-CCD-Kameras.
Hier wurde die Grundlage für echte Studiokameras in Form des Philips-CCDs NXA 1111 mit etwa 450.000 Pixel gelegt. Noch bleiben die LDK 90 und 900 auf dem Markt, die den bis zu 5 MHz auflösenden Vorläufer-CCD verwenden. Die neuen LDK 91 (tragbar) und LDK 910 (Studioversion, Bild 1) können sich neben Röhrenkameras stellen lassen - ein Qualitätsobjektiv vorausgesetzt!
- Anmerkung : Die LDK 9 kam erst später als Ablösung der LDK 90 und 900 und 91 raus.
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Die verbesserte HDTV-Kamera KCH 1000
Die Betacam-SP-Kombination KCB590 war ausgestellt, ebenso wie die HDTV-Kamera KCH 1000 in Plumbicon- und Saticon-Version sowie mit dem neuen digitalen Enhancer (H und V), deren Bildqualität und Ausrüstung im Bedienbereich gegenüber der Vorläufer-Kamera (etwa 1985) deutlich gesteigert wurde.
Thomson Kamera mit einer Quincunx- Transformation
Thomson Video Equipement stellte Prototypen von 1250/50/1:1 und 2:1-HDTV-Farbkameras vor, die mit den 625-Zeilen- "Procam"/50/l:l- Kameras und einer Quincunx-Transformation in Zwischenzeilen und Rücktransformation auf einen 625/50/l:l-Empfänger verglichen werden konnte - beides im Format 16:9. Über dieses "enhanced System" wird man noch diskutieren müssen!
Daneben wurde die heutige Standardtechnik nicht vernachlässigt: 3-IT-CCD heißt bei Thomson 2/3-Zoll-Format (Sensoren aus Japan). Die neue Generation von CCDs mit 440.000 Pixeln findet man in der kleinen TTV1647 (Bild 2), die wie die TTV1640 in das Baukastensystem von Adaptern bis zur Studioanwendung integriert ist, als erstes aber mit Beta-SP als Kamerarecorder vorgestellt wird.
Weiter wurde die TTV 1645 "Sportcam" mit großem Sucher und Objektivadapter für die größten am Markt zu findenden Variobjektive vorgestellt. Ausgerüstet mit 18mm-Plumbicons waren die Kameras TTV 1532 mit den tragbaren "Begleitern" TTV 1624 und die mit 25mm-Plumbicons bestückte große TTV 1525 c zu sehen.
Vergleicht man Empfindlichkeit und Störabstände, so übertrifft die TTV 1647 die Röhrenversionen um l/2 Blende und etwa 2 dB - eine beachtliche Entwicklung in etwa 4 Jahren!
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Nur fünf japanische Mitbewerber
Außer diesen beiden europäischen Kameraherstellern zeigten die fünf japanischen auf der Ausstellung vertretenen Mitbewerber beachtliche Paletten von Kameras.
Hitachi Denshi brachte neue Kameras mit FIT-CCDs (470 000 Pixel) heraus, die im Design der bekannten Röhrenkamera SK 970 gleichen. Jetzt heißen sie SK-F700/ F710 (Studioversion, Bild 3) und SK-F3 sowie SK-Fl (EB-Version), letztere mit 350 000 Pixel. Daneben stand auch die CK-28, eine Reportagekamera mit 333 500 Pixel in IT-CCDs, die mit den üblichen Recorder- und Kameraadaptern lieferbar ist. Die bewährte 3-Röhrenkamera (25mm-Plumbicon) SK-120 war ebenfalls ausgestellt, sicher auch zum Beweis, daß die FIT-ausgerüsteten neuen Kameras die Röhrentechnologie heute weitgehend erreichen und in einigen Punkten übertreffen (Empfindlichkeit +1/2 Blende).
FPN-Störstrukturen und vertikales Schmieren sind heute kein Thema mehr - vor zwei Jahren noch deutliche Nachteile für CCD-Kameras. Aliaseffekte sind allerdings noch etwas zu finden,
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Ikegami präsentierte eine geradezu winzige 3D-Kamera
Ikegami präsentierte in der HDTV-Sonderschau die große EC-U25-Kamera mit 3 x 30mm MS-Plumbicons, die 200 lx bei Blende 5,6 benötigt. Am Hauptausstellungsstand war schüchtern in der hintersten dunklen Ecke die mit 2/3-inch-HARP-Röhren ausgerüstete HL-U25 HDTV-Kamera zu sehen, die mit etwa 1/10 der üblichen Beleuchtungsstärke auskommt und bei 800 Linien (hier korrekt bezeichnet !!) in Bildmitte auch mehr als 30 % Modulationstiefe aufweisen soll. Wie lange die Röhren die nach Prospekt zulässigen +45°C Umgebungstemperatur aushalten, konnte man nicht erfahren. Eingehende Messungen sind jedenfalls erforderlich.
Ikegami bot eine weitere Überraschung - eine geradezu winzige 3D-Kamera MKC-300 (Bild 4). Die Wiedergabe erfolgt sequentiell, flackerfrei mit doppelter NTSC-Frequenz, 120 Hz über V. Beide Kameras sind mit je 3 x FT-CCDs ausgerüstet sowie mit im Augenabstand angeordneten kleinen Variobjektiven 8 ... 80mm Brennweite.
Studiokameras in 3-Röhren-Ausführung wie die HK-327 (30mm-Plumbicons)oder die HK-323 (25mm-Plumbicons, auf Wunsch auch 18mm) wurden wieder gezeigt, dazu sieben CCD-Kameras von den einfacheren 1/2"-Typen HC-200 und HC-230 (395.000 Pixel) über die Reportagekameras HL-53 und HL-99A mit bemerkenswert hohen Störabständen (60 dB), erstere mit 480 000 Pixel IT-CCD, bis zu den neuen mit FIT-CCDs ebenfalls 480 000 Pixel bestückten Kameras ML 355 (Studiotyp) und HL 355P als Begleitkamera sowie die HL 55A (eine tragbare Universalkamera).
Noch nicht genug, die Helmkamera MKC-100 hat einen einzelnen 420.000-Pixel- CCD-Sensor und bringt es noch auf 52 dB Störabstand - verbunden über HF mit der Basisstation. Die Kamera HL55 kann mit einem 2,8 kg leichten HF-Adapter PTR-1 und einem zugehörigen automatisch nachführenden Basis-Sende- Empfänger zur kabellosen Live-Kamera umfunktioniert werden (Bild S).
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Weietre Kameras von JVC und Panasonic
JVC glänzte mit den Kameras KY80-3 x 18mm-Plumbicon und der neuen KY 25, 2/3"-CCD (Bild 6), die den professionellen S-VHS-Recorder auf den Leib geschneidert ist und mit 430.000 Pixel der einfacheren 1/3"-Sensoren enthaltenen KY 15 deutlich in Auflösung und Störabstand überlegen ist.
Panasonic stellte diesmal unter der Bezeichnung AQ-20 eine tragbare, mit digitaler Signal-Verarbeitung ausgestattete 3 x FIT-CCDs (480.000 Pixel) enthaltende Kamera (Bild 2) vor, dazu eine Studioversion mit gleicher Technik zur Aufnahme großer Objektive.
Studiert man das Blockschaltbild, so stellt man noch ansehnliche analoge Teil-Prozessoren fest und findet im Digitalteil (8 bit!) eine - ungewöhnlich - am Eingang angeordnete Kennlinien-Vorentzerrung (gamma table). Immerhin sollte sich der bisher nötige manuelle Abgleich von etwa 100 Einstellern jetzt über Mikroprozessor-Steuerung vereinfachen lassen.
Eingehende Untersuchungen sollten erweisen, ob die Qualität des Gesamtsystems die Einordnung in eine entsprechend hohe Kameraklasse möglich machen - mehr als 60dB S/N erregen Neugierde!
Eher als Recorder-Kamera ist die ebenfalls mit FIT-CCDs (aber mit nur 333.500 Pixel) ausgerüstete AK400 anzusehen. Auch sah man eine 2-CCD-Kamera WV-F70 (Y/RGB), die aber besser zu einer S-VHS-Aufnahmeeinheit paßt. Auch die WV-F200A mit 3 CCDs gehört mehr in den professionellen Sektor.
Sony zeigt dien euen FIT-CCDs
Bei Sony sah man außer der schon erwähnten hochempfindlichen BVP-7000 HS (Bild 8) insbesondere die neuen FIT-CCDs (440.000 Pixel) in den Kameras BVP-370P (Bild 9) in der abgemagerten preisgünstigen Version BVP-270P nur mit IT-CCD - und BVP-70P, die qualitativ und im Äußeren der bekannten 3-Plumbicon-Kamera BVP-360 weitgehend gleich kommt. Auf verbesserte Farb-Matrix- Korrekturmöglichkeiten und Aperturkorrekturen (aus G und R) sei besonders hingewiesen.
Die zentrale Fernjustage von bis zu acht Kameras über eine MSU-350 und acht CCU-370P ist bei Kameras dieser Klasse eine Selbstverständlichkeit.
Die bekannte IT-CCD-Kamera BVP-7P wurde in einer mechanisch teilbaren Version, T7P, vorgestellt, bei der mittels eines Adapterkabels die Prismen-CCD-Einheit aus der Kamera entfernt und auf das Objektiv direkt aufgesetzt wird - interessant, wenn die Aufnahmeeinheit so klein und leicht wie möglich sein sollte.
Die Kamera-Recorder-Kombination BVW 300P enthält den 440.000 Pixel IT-CCD der vorgenannten Kamera - 7 kg komplett trägt der Kameramann auf der Schulter! Über die Kurzzeitbelichtung (electronic shutter), bei nahezu allen CCD-Kameras inzwischen eingeführt, spricht man kaum mehr, Sony bietet Werte bis 1/2000s an.
Wichtiger sind die mit der "Hole Accumulated Diode" HAD-Technologie verbesserten Sensoren - man übertrifft in der NTSC-Version die magische 60dB-Grenze im Störabstand. HDTV - bei Sony seit Jahren en vogue - bekam bereits vor einem Jahr eine neue Kamera HDC-300, die in der Sonderschau eingesetzt wurde.
Erste Betriebserfahrungen bestätigen die um gut eine Blende gegenüber dem Vorläufermodell verbesserte Empfindlichkeit.
Äußerlich hat man die 35mm-Filmkamera zum Maßstab genommen, nicht eine elektronische Studiokamera. Mit neuen voll elektrostatisch arbeitenden 1"-Saticonröhren ausgerüstet werden beachtliche Daten für Störabstand (44dB) und Auflösung (30% bei 800 TV-Zeilen) erreicht.
- Anmerkung : "TV-Zeilen" sind nicht die Zeilen der Fernseh-Norm sondern die bei uns zur Unterscheidung so benannten darstellbaren "Linien".
Die bei Ampex gezeigten CCD-Kameras sind baugleich mit den Sony-Versionen.
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2.2. Objektive für Farbfernsehkameras
Der Durchbruch der CCD-Studiokameras wäre nicht möglich ohne neue, besser korrigierte Variobjektive, die auch in den Grenzbereichen noch gute Rasterdeckung und Modulationstiefen in den drei Farbkanälen aufweisen - bei 3-Röhren-Klasse-1-Kameras konnte man noch einiges dynamisch korrigieren.
Die zweite große Anforderung an TV-Objektive stellt die Aufnahme hochauflösender Systeme - bisher noch mit 3-Röhren-Kameras. Alle bekannten Hersteller bringen Neuigkeiten in diesen Richtungen.
Angenieux
Angenieux zeigte neue mikioprozessorgesteuerte Objektive (für Studiokameras), z.B. 20*8,5mm oder 20*6,7mm für die Formate 2/3" und 1/2" - natürlich CCD-geeignet. Für HDTV angepaßt an die BTS-KCH 1000 stand das 15x12mm-Objektiv für 1" (auch als 15x16mm für 30mm-Röhren) zur Verfügung.
Schneider
Schneider brachte große 20fach-CCD-Variobjektive für die beiden Formate (2/3, 1/2") heraus, deren Weitwinkel - und minimale Objektabstandswerte - besonders günstig sind. Auch hier Mikroprozessor-Steuerung. Auf die HDTV-Entwicklung wird man nicht mehr lange warten müssen.
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- Anmerkung : Auf Anfrage der BTS (Prof. Hausdörfer) hatte Schneider verlauten lassen, daß bei den (bislang geplant) geringen Stückzahlen (von der KCH 1000 waren 24 Stück in der Planung) eine HDTV Optik nicht entwickelt würde.
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Optex
Optex zeigte das Schwemm Gyrozoom in zwei Ausführungen mit 6% und 30% zulässiger Schwenkgeschwindigkeit, ohne daß die stabilisierende, vibrationsdämpfende Wirkung bei Frequenzen > 0,4 Hz beeinträchtigt wird - eine Spezialität, die für 2/3"- und Filmkameras angeboten wird.
Drei Hersteller aus Japan ....
Aus Japan stellten diesmal drei Hersteller aus: Canon, Fujinon und Nikon.
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Canon
Canon stellte für das 2/3"-Format zwei CCD-korrigierte Studio/AÜ-Objektive J 20 x 7,5mm und J 16 x 8mm vor - mit der Besonderheit, daß die Entfernungseinstellungen mit einem hinter der feststehenden Frontlinie angeordneten Linsenglied vorgenommen wird.
Vorteile sind dabei geringere Verzerrungen, bessere chromatische Korrektur, bessere MTF und staubdichter Aufbau. Selbst für 1/2"-CCDs hat man das 50fach-Variobjektiv angepaßt.
Für den EB-Sektor stehen neue 15fach Variobjektive zur Verfügung (beide Formate 1/2" und 2/3"). Für HDTV beschränkt sich Canon auf 14fach-Variobjektive für die Formate 30mm, 25mm und 2/3", bietet dafür jedoch hohe MTF bis in die Ecken und geringere chromatische Fehler.
Fujinon
Fujinon trumpft mit einem 55fach-Brennweitenbereich für Studio-AÜ-Objektive auf (für die Formate 2/3" und 1/2") und mit verbesserten 14fach-EB-Objektiven, Anfangsbrennweiten 8,5mm bzw. 6,4mm für die beiden Bildformate.
Unverändert ist das Angebot im Weitwinkelsektor für EB. Bei auf den Teilbereich hin optimierten Objektiven hat Fuji ein 16fach- und ein 24fach-Variobjektiv neu eingeführt, beide mit 2fach-Extender, ersteres unter 1,5kg leicht, das zweite unter 3kg für HDTV.
Es stehen nun insgesamt 7 Variobjektive (in 30mm, 25mm und 18mm Ausführung) und 5 Festobjektive (je für beide großen Formate) zur Verfügung, wobei sowohl auf die Bedienung im "Filmaufnahme"-Stil als auch auf den "TV-Kamera"-Stil Rücksicht genommen wird.
Auf die reichhaltigen neuen Fernbedienelemente, Vorsatzlinsen und Konverter einzugehen, ist hier schon aus Platzgründen unmöglich.
Nikon - neu im TV-Markt
Neu im TV-Markt hat Nikon in Montreux die schon bekannten HDTV-Spezialobjektive für das 1"-Format ausgestellt, 7fach- und 5,5fach-Variobjektive sowie Festobjektive mit 15mm und 50mm Brennweiten.
Dazu kommen für die 2/3"-EB-Kameras und für CCDs korrigierte Variobjektive mit 13 x 9mm und 15 x 8,5mm, Extender 2x und recht geringen Gewichten. Ein Konverter dient zur Anpassung von Kleinbild-Objektiven an 2/3"-Format- EB-Kameras, womit auch Fisheye-Aufnahmen möglich werden.
2.3. Stative, Beleuchtungsgeräte
Stative, Schwenk- und Neigeköpfe sowie Kamerakrane zeigten die Firmen Miller Fluid Heads, Sachtler und Vinten.
Sachtler
Hervorzuheben sind bei Sachtler die Reportage-Stative ENG2 mit doppeltem Auszug und einer neuen Klemmung, das EFP2 für 150mm-Kugelköpfe und Höhenbereich 528 mm bis 1580 mm; insgesamt sind damit 7 Stative mit 2fachem Auszug erhältlich.
Der Hydrokopf Studio 80 wurde im Gewichtsausgleich und Verschiebeweg erweitert und ist für Film- und Electronic Cinematrography besonders geeignet. Sachtler hat sich auf dem Leuchtengebiet neu etabliert und hat für Halogenglüh- und Metalldampflampen neue Reportageleuchten herausgebracht, so die kleinen serienmäßigen 125 D (Bild 10) und die 575 D. Auch für Stufenlinsenscheinwerfer mit 80, 150, 200 und 250 mm Linsendurchmesser wurden Neuentwicklungen vorgestellt. Die Leistungsstufen reichen von 125 W bis 2,5 kW - alle mit einseitig gesockelten Brennern.
Vinten
Vinten, der Altmeister für Studiostative, stellte eine neue Kameragleitschiene, ein neues Studio-Pedestal Hawk, unsichtbar für den AÜ-Einsatz, und einen ebenso für beide Einsätze gedachten Schienenwagen Penguin II vor.
Ein neues, speziell für den mobilen Einsatz konstruiertes Pedestal Osprey wurde ebenso wie die neue Generation leichter Kamerasupports Vision erstmals gezeigt. Die Schwenk- und Neigeköpfe (bis zu ±90°) verdienen Beachtung, ebenso das fernsteuerbare Auto-Pedestal Microswift (Bild 11) mit Servosteuerungen für Schwenk, Neigen, Heben/Senken. In die Fernbedienung können nach Wunsch auch die Objektiveinstellungen und das Kameramatching mit einbezogen und gespeichert werden, so daß sich von einem Arbeitsplatz aus wiederholt auftretende Einstellungen (z.B. bei Nachrichtensendungen) auch mehrere Kameras streßfrei bewältigen lassen.
Dedolight (Vertrieb)
Beleuchtungsgeräte und Miller Fluid Heads fand man bei Dedo Weigert, der seine Miniaturleuchten Dedolight - maximal 150 W Niedervolt mit Stufenlinse und Hilfslinse - in weiterentwickelter Form und mit Zubehör (elektronische Trafos) zeigte (im Einsatz auf der Sony-Show).
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ADB
ADB brachte seine bekannten Stufenlinsenscheinwerfer sowie eine Reihe von Spotlights 1200/1000 W für den Studioeinsatz mit Halogenglühlampen und die Lichtsteuereinheiten S20 bzw. S28/II, zu sehen auf dem Siemens-Stand.
Strand Lighting
Strand Lighting stellte die neue Galaxy-3-Steuereinheit und einen kleinen Ausschnitt aus dem Scheinwerferprogramm aus. Beachtung verdient auch das "precision automated lighting System" PALS zur Ferneinstellung der Scheinwerfer bezüglich Schwenk, Neigen, Fokus und Abbiendung - in Verbindung z.B mit Galaxy 3.
Bei Lee-Colortran fand man neue Tageslicht-Leuchten für Hochdruck-Metalldampflampen mit einseitiger Sockelung von 270 W bis 2,5 kW in Spiegel- und Stufenlinsenversionen. Von den lieferbaren Lichtstellanlagen wurde lediglich der Typ Scenemaster 60 ausgestellt.
Albert Kaufmann
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3. Film im Fernsehen
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3.1. Filmmaterialien
Die Berechtigung des Films als eigenständiges Produktionsmittel und als Programmträger im Fernsehen ist in der Fachwelt nach wie vor voll anerkannt: Immer wieder war in Montreux zu hören, wie froh man ist, daß man - bei all dem Hickhack um den HDTV-Weltstandard - mit dem Film wenigstens einen weltweit einheitlichen Standard für den nationalen und internationalen Programmaustausch hat.
Die Informationen über neue bzw. verbesserte Filmmaterialien waren auf dieser elektronisch orientierten Ausstellung recht spärlich gestreut. Über allgemeine Technologiefortschritte konnte man sich noch am besten bei einem Workshop informieren, der am Montag, den 19. Juni frühmorgens im Hyatt-Hotel veranstaltet wurde.
Das Thema: "Die technischen Eigenschaften von Film für zukünftige Fernsehproduktionen" war sehr vielversprechend. Hier hatten die Rohfilmhersteller ausreichend Gelegenheit, die Verbesserungen der sensito-metrischen und photographischen Eigenschaften ihrer neuen Filme durch Fortschritte in der Emulsionstechnologie vorzustellen und auf ihre zukünftigen Auswirkungen für das Fernsehen einzugehen.
Dabei wurde vor allem der Vergleich mit dem Hochzeilenfernsehen gesucht. Ging man bisher davon aus, daß nur das 35mm-Filmformat dem HDTV adäquat sei, so diskutiert man jetzt schon, ob nicht - bedingt durch die letzten Verbesserungen - hierfür auch der 16mm-Film im Super-16-Format (mit einem Bildseitenverhältnis von 1,68:1) bereits ausreichend sei.
Vortrag von Dr. Alan Masson von Eastman Kodak
So wurden in einer Arbeit von Glenn Kennel (vorgetragen von Dr. Alan Masson) von Eastman Kodak, Rochester, Vergleiche zwischen zwei HDTV-Kameras und diversen Filmformaten (16, 35 und 65mm) bezüglich Lichtempfindlichkeit, Modulationsübertragungsfunktion (MTF), Detailgrenzauflösung und Rauschen durchgeführt.
Dabei wurde nachzuweisen versucht, daß der Super 16 in seinen Bildeigenschaften durchaus mit HDTV konkurrieren kann - sofern er direkt abgetastet wird. Allerdings müßte die Filmkörnigkeit, vor allem bei den höherempfindlichen Materialien, noch weiter verbessert werden.
Am Ausstellungsstand von Kodak
Am Ausstellungsstand von Kodak konnte man dann über die neue Familie der EXR Color Negativfilme, bei denen nunmehr in allen drei Schichten die T-Grain-Technologie eingesetzt wird, noch mehr Einzelheiten erfahren.
So wird mit dem EXR 7248 ein neuer mittelempfindlicher (21 DIN) Farbnegativfilm für Glühlicht angeboten. Aufgrund seiner verbesserten Eigenschaften (vor allem Körnigkeit und Schärfe, aber auch größerer Belichtungsspielraum als beim bisherigen Typ 7291) eignet er sich besonders für hochwertige Spiel- und Dokumentarfilme.
Speziell bei einer Direktabtastung im Fernsehen kommen die Verbesserungen voll zum Tragen. Bei den Farbnegativfilmen EXR 7245 (16mm) und 5245 (35mm) handelt es sich um hochauflösende Filme, die mit einem Belichtungsindex von 50 (entspricht 18 DIN) auf die Belichtung unter Tageslichtverhältnissen abgestimmt sind.
Diese Filme sollen sich durch ultrafeines Korn, höchste Schärfe und hervorragende Farbwiedergabe auszeichnen. Der EXR 5296 ist ein neuer 35mm-High-Speed-Film für Glühlicht (Belichtungswert = 500). Seine besonderen Eigenschaften, neben der hohen Empfindlichkeit, sind ein außergewöhnlicher Unterbelichtungs- Spielraum und eine ausgezeichnete Wiedergabe von Schwarztönen in den Schattenbereichen.
Die Keykode-Randnummern - eine Codiertechnologie
Alle Filme der EXR-Familie im 35mm-Format sollen - beginnend
mit dem Typ 3296 ab Ende dieses Jahres 1989 - mit den erstmals in Europa vorgestellten Keykode-Randnummern lieferbar sein. Darunter versteht man eine Codiertechnologie, bei der die vom Rohfilmhersteller bei der Fabrikation aufbelichtete Randsignierung sowohl aus der Klarschrift-Information (im Gegensatz zu den bisherigen Fußnummern jetzt alle 25cm eine neue Information) als auch aus einem maschinenlesbaren Strichcode besteht (Bild 12).
Dadurch verspricht man sich erhebliche Vereinfachungen beim Schnitt und bei der Nachbearbeitung sowie bei der Überspielung von Film auf Videoband. Als erster Schritt zur Einführung bietet sich eine Automatisierung des sogenannten Negativabziehens an (Nachschneiden des Negativs nach einer geschnittenen Arbeitskopie), das bisher mühsam von Hand mit Hilfe der Fußnummern erfolgte.
Nach Auskunft von Kodak soll das Keykode-Verfahren bei der SMPTE zur Standardisierung eingereicht werden, so daß in Zukunft auch andere Rohfilmhersteller mitmachen könnten. Einer Aufbelichtung des Strichcodes auch auf 16mm-Film stehen vorerst noch Probleme mit anderen Zeitcodeverfahren (z.B. Aaton-Code) entgegen, die den Platz zwischen Filmrand und Perforationsloch für sich beanspruchen. Daß das Keykode-Verfahren mit 35mm-Film auch problemlos funktioniert, davon konnte man sich auf dem Stand von Eastman Kodak bei der Demonstration eines Lesegeräts überzeugen.
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Ein Workshop-Vortrag der Fuji Film Ashigora Research Laboratories
In einem weiteren, hochinteressanten Workshop-Vortrag der Fuji Film Ashigora Research Laboratories wurden von S. Honjo gleichfalls Vergleiche zwischen der mit Super-16-Film im Fernsehen erreichbaren Bildqualität und HDTV angestellt.
Dabei wurde über ein Experiment berichtet, das kürzlich von Sony PCL mit den neuen Fujicolor Negativfilmen (F-64; F-125; F-250) im japanischen HiVision-Fernsehstandard durchgeführt wurde.
Die Filmaufnahmen erfolgten bei 30 Bildern/s (zur Verbesserung der Bewegungswiedergabe bei der Abtastung im 60Hz-Fernsehsystem) und die Überspielung auf Videoband wurde mit einem HDTV-Kameraabtaster von Ikegami durchgeführt.
Bei der subjektiven Beurteilung auf einem 41"-Monitor zeigte es sich, daß die in der Bildstruktur deutlich verbesserten F-64- und F-125-Filme (19 bzw. 22 DIN) ausreichend scharf und rauschfrei waren, während der höherempfindliche Typ F-250 (25 DIN) in den Schatten etwas rauschte.
Die Schlußfolgerungen, die sich aus diesen Versuchen ziehen lassen, könnte man so interpretieren: Bei Optimalbedingungen ist mit den neuen, verbesserten nieder- bis mittelempfindlichen Negativmaterialien bei Direktabtastung auch im Super-16-Format eine für das 1125/60 HDTV-System gerade ausreichende Bildqualität erreichbar. Jedoch sind weitere Verbesserungen nötig, damit auch im täglichen Sendebetrieb voll zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden können.
Wie diese zukünftigen Verbesserungen aussehen könnten, wurde von Honjo hinsichtlich der Farbwiedergabe deutlich gemacht. Hier läßt sich durch Verschiebung der spektralen Empfindlichkeit der rotempfindlichen Schicht von derzeit 650nm (im Maximum) nach 625nm sowie durch Einbau einer zusätzlichen, vierten Emulsionsschicht (blaugrünempfindliche Schicht zur Farbmaskierung) eine wesentliche Verringerung der Farbfehler in den für den Film kritischen Grünbereichen erzielen.
Dies wurde anhand einer experimentellen Abtastung eines neuen Farbnegativfilms für den Amateurbereich ("REALA") aufgezeigt. Die resultierenden Farbabweichungen mit diesem neuen Material liegen in der gleichen Größenordnung, wie sie derzeit bei guten Videokameras zu finden sind.
Diese Verbesserungsmöglichkeiten sollen möglichst rasch auch den Kinefilmmaterialien zugute kommen.
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3.2. Film- und Diaabtastung
Bei den Filmabtastern gab es seit längerem wieder eine echte Neuheit zu sehen.
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Rank Cintel
Die Firma Rank Cintel setzt nach wie vor für die Überspielung von hochwertigen Filmproduktionen auf Videoband - sei es zur Nachbearbeitung in den Produktionshäusern oder zur Sendung von Spielfilmen bei den Rundfunkanstalten - auf das Lichtpunktabtastprinzip.
Nach 14 erfolgreichen Jahren mit dem Mark-III Abtaster wurde nun mit dem URSA eine Neuentwicklung vorgestellt. Zwar im alten Gehäuse untergebracht (Bild 13a), wurden doch wesentliche Bauteile und Schaltungsteile neuentwickelt.
So wurde für die Flying-Spot-Abtaströhre eine Spezialanfertigung aus der Militärtechnik übernommen (Bild 13b). Das Neue daran ist, daß eine Grauglas Scheibe (face plate, 8cm dick) in die Frontglasscheibe mit der Emissionsschicht integriert wurde, wodurch sowohl das Streulichtverhalten wesentlich verbessert wurde (übertragbares Kontrast Verhältnis auf dem Film etwa 1000:1) als auch die Lichtausbeute und damit der resultierende Störabstand deutlich gesteigert werden konnten.
- Anmerkung : Das sind die 8cm dicken Scheiben aus Kampfpanzern, die nicht nur schützen sollen, sonder auch die Sicht des Zielschützen deutlich verbesern.
Darüber hinaus hat die Röhre mit dem X3-Phosphor jetzt auch eine längere Lebensdauer. Die Abtaströhre ist nunmehr in einen kompakten Einschub mit vorjustierten Ablenkspulen eingesetzt, so daß die gesamte Einheit problemlos von der Frontseite ausgetauscht werden kann.
Durch lineare Verstärker wird eine hochpräzise Positionierung des Abtastrasters ermöglicht. Dadurch lassen sich mittels digitaler Ansteuerung der XY-Koordinalen definierte Abtasteffekte (Rotation, Kippen, Verzerrung usw.) erreichen.
Auch die Optik zur Abbildung des Abtastrasters auf dem Film wurde bezüglich Auflösung und Schärfe verbessert.
Die gesamte Signalverarbeitung erfolgt voll digital.
Dadurch wird höchste Bildstabilität erreicht. Die Digitaltechnik wird in den RGB-Kanälen mit 14 bit Quantisierung durchgeführt, um den großen Dynamikumfang von Negativfilmen unterzubringen und um höchste Genauigkeit bei der Farbkorrektur zu erzielen.
Es gibt auch eine digital gesteuerte Sekundärfarbkorrektur (SCC), wobei die Leuchtdichte individuell beeinflußt werden kann. Auch Einbrennschutz und Shadingkorrektur erfolgen digital.
Wie bereits bei den Vorläufergeräten werden die Digitalsignale dem Digiscan-Bildspeicher zugeführt, von dem sowohl digitale 4:2:2-Signale (bitparallel A CCIR Rec. 656) als auch analoge Komponentensignale verfügbar sind.
Dabei steht auch ein 4:2:2-Referenz-Signalspeicher zur Verfügung, der durch eine variable Split-Screen-Einrichtung die Anpassung der zu korrigierenden Bilder an irgendwelche Referenzbilder erlaubt.
Der Abtaster hat auch eine neuartige digitale zweidimensionale Aperturkorrektur (horizontal und vertikal), und es können diverse Matrixkoeffizienten zur Grundkorrektur verschiedener Filmtypen eingegeben werden.
Für den täglichen Sendebetrieb ist es sehr wichtig, daß ein automatisch ablaufender Grundabgleich aller Funktionen innerhalb von zwei Minuten möglich ist. Alle individuellen Einstellungen am Abtaster können auf einer Floppy-Disc abgespeichert und somit nach längerer Unterbrechung reproduzierbar wieder eingelesen werden.
Eine Umwandlung auf verschiedene Filmformate (16/35/Dia) und Bildformate (1,66/1,85/2,35) ist problemlos möglich, und auch Zoomvorgänge (XY) können vorgenommen werden.
Ein Super-16-Bildfenster ist in Vorbereitung. Die Abtastung von dolbysierten Lichttonspuren ist jetzt möglich, und auch eine automatische Szenenwechselerkennung ist auf Wunsch erhältlich.
Durch Zusammenarbeit mit einer amerikanischen Firma kann jetzt auch ein digitaler Rauschminderer (Auswertung von zusätzlich vier Vollbildern) angeboten werden. Bei der Vorführung des URSA-Abtasters auf der Ausstellung konnte man einen guten Eindruck von der Bildqualität und der Funktionalität gewinnen.
Vor allem die Brillanz und Klarheit der Bilder konnten überzeugen. Durch die Reduzierung der Streulichteffekte sollte es nunmehr auch möglich sein, kontrastreichere Spielfilme ohne Detailverluste in den Schatten abzutasten.
Daneben wurden auf dem Rank-Stand noch der CCD-Abtaster ADS2 mit dem verbesserten Fairchild-Sensor 135 CD und der HDTV-Abtaster gezeigt, wobei letzterer sowohl für den 1125/60- als auch für den 1250/50-Studiostandard lieferbar ist.
Der HDTV-Abtaster ist bis jetzt nur für die Abtastung des 35mm-Filmformats konzipiert (3- oder 4-Loch-Vorschub); ein Super-16-Bildfenster soll in Vorbereitung sein.
Ein Problem bei der Wiedergabe von Filmen im Fernsehen ist nach wie vor der unruhige Bildstand, der immer wieder zu Beanstandungen Anlaß gibt.
Eine interessante Möglichkeit, den Bildstand bei der Überspielung von Filmen auf Videoband mittels des Rank Mark III-Abtasters zu verbessern wurde auf dem Stand von "Steadi-Film" aus den USA demonstriert.
Zwar lassen sich allein durch mechanische Änderungen am Bildfenster bereits die horizontalen Bildstandsschwankung auf nahezu die Hälfte (etwa 60ns) verringern, aber dies ist oft noch nicht ausreichend, vor allem wenn es sich um Titeleinblendungen, Computergraphiken usw. handelt.
Beim kontinuierlichen Filmtransport im Mark III wird der Film am Rand geführt, so daß der Bezug des in der Filmkamera aufbelichteten Bildes zum Perforationsloch verloren geht. Das Steadi-Filmsystem versucht nun das Problem dadurch zu lösen, daß der Film nach Einführung in das Bildfenster kurzzeitig zur Abtastung festgehalten wird, wobei - ähnlich wie bei einer optischen Kopiermaschine - ein Justiergreifer die exakte Positionierung sicherstellt.
Der intermittierende Filmtransport erfolgt mittels eines Schrittschaltmotors, und zwar mit max. 2 Bildern/s. Die Aufzeichnung auf Magnetband in "non-real-time" wird mittels eines Einzelbild-Videorecorders (z.B. Ampex VPR III) vorgenommen. Damit erzielt man dann einen Bildstand, der in der Größenordnung von 10 bis 20ns liegt.
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BTS (Broadcast Television Systems)
Bei BTS (Broadcast Television Systems), Pionier bei den Filmabtastern mit CCD-Zeilensensoren, gab es eine Menge an Verbesserungen des FDL 60 zu sehen. So wurde recht eindrucksvoll die sogenannte "Print-Look"-Funktion demonstriert.
Dabei kann - besonders bei flau belichteten Negativen - mittels einer speziellen nicht linearen Entzerrungskennlinie ("black compression" im Gegensatz zu "black-streteh" bei zu harten Positiven) eine Verbesserung des visuellen Eindrucks in den Schatten erzielt werden, recht ähnlich dem Bildeindruck, wie er sich bei Kopierung auf ein normales Kopiermaterial ergibt.
Dabei wird nur das Leuchtdichtesignal, nicht jedoch die Farbsignale beeinflußt. Als günstiger Nebeneffekt wird zudem das Rauschen in den Schattenpartien verringert.
Daneben wurde bei BTS das Schwergewicht auf eine weitere Verbesserung des Bildstands gelegt. So spricht man jetzt von drei Betriebsarten, von denen die beiden ersterwähnten serienmäßig sind.
Dies sind der sogenannte Servomode mit dem Tacho-Capstan-Regelkreis (Grobkorrektur beispielsweise für Spielfilme mit leicht beschädigten Perforationslöchern) sowie der DSA-Mode (Direct Sprocket AÄdressing) für Film Produktionen, bei denen es auf guten Bildstand ankommt (z.B. Titel, Graphiken usw.).
Auch nach Klebstellen ist eine schnelle Ausregelung möglich. Mit diesen beiden Betriebsarten ist ein Bildstand von ±0,3 Zeilen erreichbar.
Die dritte Betriebsart ESO (Electronic Steadiness Optimiser) wurde für höchste Ansprüche entwickelt. Mittels eines eigenen CCD-Sensors (Bild 14), werden die Perfolochkanten abgetastet und die ausgewertete Information zur Ausregelung in Echtzeit verwendet (Rest 0,1 Zeilen vertikal und 12ns horizontal).
Bei groben Fehlern (z.R schlecht ausgeführte Klebestelle oder fehlendes Perfoloch) wird auf DSA zurückgeschaltet.
Für den FDL 60 wird es künftig auch Optikblöcke zur Abtastung von Super-16- und Super-35-Filmen geben, wobei ein zusätzlicher XY-Zoom erforderlich ist.
Außerdem kann das 4-Perf-Transportsystem durch Austausch von Zahnrollen und der jeweiligen Elektronik zur Wiedergabe von Filmproduktionen umgerüstet werden, die nach dem 3-Perf-Verfahren hergestellt wurden. Ein HDTV-Abtaster ist in Vorbereitung.
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Fumeo aus Mailand
Von der Firma Fumeo aus Mailand wurde ein Multiformatabtaster (Dia/S8/S16) nach dem Multiplexverfahren mit Röhrenkamera vorgestellt, wobei für den Transport ein neuentwickeltes Laufwerk verwendet wird. Der Filmabtaster ist eine Billigversion für Kunden, die sich die teueren, vielseitigen Geräte der großen Firmen nicht mehr leisten können.
Thomson Video Equipement
Der erstmals vor vier Jahren in Montreux von Thomson Video Equipement vorgestellte CCD-Diaabtaster TTV2710 wurde auch diesmal - mit verbesserter Shadingkorrektur - wieder ausgestellt. Er heißt jetzt TTV2715 und wird bei Rank Cintel unter der Bezeichnung ADS 80 als Bildgeber für das Slide-File II (nunmehr im Tandem betreibbar) angeboten.
Daneben wurde auch ein Diaabtaster für HDTV gezeigt (TTV 2725, Bild 15). Er arbeitet vorerst noch mit einem CCD-Zeilensensor mit 2048 Bildelementen und soll später auf einen Sensor mit 6.000 Pixel erweitert werden. Die Quantisierung beträgt 12 bit und die Abtastzeit für ein vollständiges RGB-Signal 8 Sekunden.
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3.3. Farbkorrekturgeräte
Neben den bekannten, auf ihren jeweiligen Filmabtaster zugeschnittenen, Farbkorrekturanlagen der marktführenden Abtasthersteller BTS und Rank Cintel gab es auch wieder eine Reihe von interessanten, universell einsetzbaren Farbkorrekturgeräten bei kleineren Firmen zu sehen.
Auffallend war, daß diese Firmen in den vergangenen beiden Jahren auf den offensichtlichen Bedarf bei den Rundfunkanstalten und Produktionshäusern reagiert haben und nunmehr zunehmend auch Korrekturgeräte für Komponentensignale anbieten.
Max Rotthaler (wird fortgesetzt)
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Das war Teil 1 des Ausstellungs-Berichtes von Montreux 1989
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