Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".
Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.
Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"
Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.
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Montreux-Bericht 1991 - Technische Ausstellung - Teil 5
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9. Fernsehmeßtechnik
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9.1. Videomeßtechnik
Schluß von FKT 11/1991, S, 625
Die Entwicklungen im Bereich der Videomeßtechnik waren 1991, wie nicht anders zu erwarten, an der Vielzahl der inzwischen im Vtdeobereich eingeführten Standards orientiert.
Eine Reihe von Geräten und Komponenten zur Qualitätsüberwachung von analogen Fernsehsignalen tragen dem Rechnung und sind inzwischen so konzipiert, daß sie für unterschiedliche Standards eingesetzt werden können.
Doch zeigt schon die Vielzahl der inzwischen verfügbaren Studiokomponenten, die mit digitalen Standardsignalen arbeiten, daß langfristig die Ablösung der analogen Studiotechnik erfolgen und studiointern die digitale, serielle Signalübertragung und -Verarbeitung Stand der Technik sein wird.
Hier stellt sich die Frage, in welchem Umfang und bis zu welcher Ebene eine meßtechnisch sinnvolle und praxisorientierte Überwachung digitaler Studios möglich ist. Die Palette der Möglichkeiten kann von der analogen Überwachung breitbandiger Übertragungsstrecken, der Darstellung von seriellen Daten mit Augendiagrammen bis zur Datendecodierung mit Bitfehlerratenmessungen reichen.
Zwar stellten nur wenige Firmen Produkte aus, die für die meßtechnische Betreuung digitaler Fernsehsysteme bestimmt waren, doch zeigten Diskussionen mit Meßgeräteherstellern, daß in allen maßgeblichen Firmen Überlegungen angestellt werden, wie und in welchem Umfang digitale Meßtechnik auf digitale Fernsehstandards adaptiert werden kann.
Rohde & Schwarz zweigt den Videoanalyzers UAF
Im Bereich der Prüfzeilenmeßtechnik wurden die bereits 1989 vorgestellten Geräte und Meßautomaten mit erweiterter und verbesserter Software gezeigt.
Rohde & Schwarz zeigte am Beispiel des Videoanalyzers UAF, dessen Meßprogramm 25 Video- und Prüfzeilenparameter erfaßt, einen automatischen Videomeßplatz zur Messung aller wesentlichen HF- und Videosignatparameter, der vollautomatische, hochpräzise Messungen auch ohne separaten Controller ermöglicht.
Der Videoanalyzer UAF kann die Ablaufsteuerung des Meßvorgangs, insbesondere die Einstellung der Peripherie über IEC-Bus sowie die Meßprotokoll-Ausgabe auf einem Drucker übernehmen.
Der Meßautomat Watchdog 2000 der Firma System Video
Der Meßautomat Watchdog 2000 der Firma System Video wurde mit zusätzlicher Software ausgestattet und verfügt inzwischen über Dual-Standard-Software für PAL- und NTSC-Signale.
Das Meßsystem, das mit drei Signaleingängen ausgerüstet ist, kann sowohl Vollbildsignale als auch Prüfzeilen auswerten, hat eine beachtliche Meßgenauigkeit, vom Benutzer definierbare Toleranzgrenzen für Alarmmeldungen und ermöglicht während der Meßvorgänge eine kombinierte Standard-Vektor- und Waveform-Wiedergabe der gemessenen Signale.
Der Meßautomat VM 700A von Tektronix
Tektronix stellte den Meßautomaten VM 700A mit erweiterten Möglichkeiten im Bereich der Komponenten-Meßtechnik vor. Die bisher verwendete Lightning-Signaldarstellung und die Messung unterschiedlicher Laufzeiten mit dem Bowtie-Signal wurden durch acht weitere Meß- und Signaldarstellungs- Möglichkeiten ergänzt.
Sie umfassen Komponenten- Farbbalken- Pegelmessungen, Komponenten- K-Faktor-, Multiburst-, Nichtlinearitäts- und Rauschmeßverfahren sowie Overlay-, Parade-, und Vektordarstellungen.
Bereits vorhandene Geräte können aufgrund ihres modularen Aufbaus problemlos nachgerüstet werden. Die Konfiguration kundenspezifischer Meßsysteme wird von Tektronix in Zusammenarbeit mit einschlägigen Firmen ebenfalls unterstützt.
Die Überwachung und Anpassung des Zeitverhaltens von FBAS- und Komponentensignalen im Studiobereich zählt nach wie vor zu den wesentlichen meßtechnischen Aufgaben.
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Der Video Timing Analy-zer von Rohde & Schwarz
Rohde & Schwarz entwickelte dafür einen Video Timing Analyzer für alle Studionormen, der mehr als 20 Video-Zeitparameter erfaßt. Die Messung von Impulsbreiten und Steigzeiten, H/V-Jitter, Phasenmessungen zwischen Farbträger und Synchronsignal mit dem TIF (Bild 43) sind ebenso möglich wie die Erfassung von Burstdauer und Amplitude, die Messung des Farbträgers unter verschiedenen Standards sowie die Prüfung des Synchronrahmens.
Der TIF verarbeitet normgerechte, gestörte oder Substandard-Signale, verfügt über drei Signaleingänge und ist mit einer IEC-625-2/IEEE-488-2- und einer Centronics-Schnittstelle ausgerüstet.
Video-Oszilloskope und Vektorskope
Analoge Video-Oszilloskope und Vektorskope zählen zu den klassischen Meßmitteln, doch wurden auch hier bei den neu vorgestellten Entwicklungen nahezu vollständig digital arbeitende Geräte gezeigt.
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Magni
Magni stellte ein Gerät vor, das ein geräteintern erzeugtes FBAS-Signal als Zwischenträger für die oszilloskopische Darstellung eines externen Komponenten- oder FBAS-Signals benutzt. Damit wird eine einfache Verteilung dieses "Oszillo-gramms" möglich.
Die Signaldarstellung kann auf konventionellen Monitoren oder platzsparenden LCD-Displays erfolgen. Das Gerät wird als Oszilloskop oder als Vektorskop geliefert.
Die Komponenteneingänge des Magni-Monitors (Bild 44) verarbeiten unterschiedliche Signalformate wie GBR, MM, Beta, SMPTE usw.
ODFA von Rohde & Schwarz
Das neue TV-Digital-Oszilloskop ODFA von Rohde & Schwarz wurde für hoch-präzise Messungen und die Wiedergabe von Videosignalen in Labor, Produktion, Service- und Überwachungsbereichen entwickelt.
Das Gerät ist mit Soft-Key-Funktionen ausgestattet, Messungen wichtiger Video-Signalparameter sind menüunterstützt. Neben der Signal-auflösung von 0,1 % (bezogen auf Bildschirmhöhe und -breite) sind folgende Features interessant:
- - Rauschbefreiung von Prüfsignalen durch Mittelung,
- - automatische Analyse der Prüfzeilenparameter,
- - automatische Voreinstellung bei Standard-Videosignal-Darstellungen,
- - Teletext-Eye-Pattern-Darstellung,
- - keine Parallaxenfehler oder geometrische Verzerrungen,
- - elektronische Raster und Toleranzmasken.
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Der Digital-Waveform-Monitor 1731D von Tektronix
Zu den neuen Produkten, die den derzeitigen studiointernen 270-Mbit- defacto-Standard von Sony zur digitalen, seriellen Übertragung von Videosignalen verarbeiten können, zählt der Digital-Waveform-Monitor 1731D von Tektronix (Bild 45).
Besonders interessant ist die Möglichkeit der Augendiagrammdarstellung zur Kontrolle digital arbeitender Übertragungsstrecken.
Um vergleichbare Untersuchungen durchführen zu können, wurde der 1731D (ebenso wie die Empfänger-Einheiten) mit einem Equalizer ausgestattet, so daß die gezeigten Diagramme den tatsächlichen betrieblichen Bedingungen entsprechen.
Zusätzlich ist die Verarbeitung paralleler digitaler Videosignale und analoger PAL-Signale möglich. Die bekannte Vektorskop-Serie 1720 wurde weiterentwickelt, und die neuen Vektorskope 1721 (PAL) und 1720 (NTSC) ermöglichen neben der Beurteilung der Farbanteile eines Bildsignals die Darstellung der F/H-Phase.
16:9 Messgeräte
Die Neuentwicklungen im Bereich der Generatoren berücksichtigen bereits jetzt Bildsignale mit neuen Bildseitenverhältnissen.
Philips und Tektronix
So zeigte Philips den 16:9-Color-Pattern-Generator PM 6544, dessen Bildmuster digital erzeugt und in PROMS abgelegt sind.
Das Ausgangssignal ist optional auch in den Formaten Y, Cb, Cr oder G,B,R erhältlich. Für einen bereits bekannten Generator von Tektronix, den 7SG 1001, ist jetzt ein Upgrade-Kit verfügbar, so daß digitale, parallele Komponentensignale nach CCIR-Standard 601 erzeugt werden können.
Für den überwiegenden Einsatz im Servicebereich ist die neue Generation der Tektronix-Low-cost-Generatoren TSG 111/121/131 gedacht (Bild 46), die wahlweise mit PAL-Signalausgängen oder als Multiformat-Generatoren in den Standards Hi-8, S-VHS und Y/B-Y/R-Y, Y/CTDM für Betacam oder MM arbeiten.
Der neue Generator TSG 273 liefert digitale Composite-PAL-Signale, für das Modell TSG 422 mit Komponenten-Signalausgängen werden optional serielle digitale Ausgänge angeboten.
Rohde & Schwarz
Rohde & Schwarz zeigte ebenfalls TV-Generatoren für das neue Bildseitenverhältnis 16:9. So sind der SGDF für D/D2-MAC sowie der SGPF für PAL-Signale als 16:9-Versionen erhältlich. Diese Generatorfamilien enthalten ebenso wie die NTSC- und SECAM-Versionen 30 hochpräzise, digital erzeugte und durch Tastendruck abrufbare Basisbandsignale.
Für HDTV-Anwendungen wurde ebenfalls eine Reihe neuer Generatoren gezeigt. So wird das Programm von Tektronix ergänzt durch einen Multiformat-Sync-Generator zur Taktversorgung einer HDTV-Produktionsumgebung.
Der HDTV-Generator SPG-1000 ist zusätzlich mit Testsignalen ausgestattet, hat G,B,R- und Y, Pb, Pr-Ausgänge und verarbeitet die unterschiedlichsten interlaced und non-interlaced Genlock-Eingangsformate. Für Master-Sync-Anwendungen stehen sechs Tri-Level-Sync-Ausgänge zur Verfügung. Diverse Laufzeitanpassungsmöglichkeiten erlauben eine flexible Einbindung in bestehende Systeme.
Philips
Philips hat ebenfalls den neuen HDTV-Sync-Pulse&Pattern-Generator PM 5635 (Bild 47) ins Programm aufgenommen. Dieser Generator erzeugt alle Signale, die nötig sind, um ein HDTV-Studio zu synchronisieren (einschließlich der Tri-level-Sync-Signale).
Die Testmuster des PM 5635 enthalten Signale für Routineprüfungen, aber auch spezielle Signale zum Einstellen von Monitoren einschließlich Weiß- und Konvergenzabgleich.
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Zum Abschluß ....
Abschließend soll noch auf zwei Entwicklungen hingewiesen werden, die eine unmittelbare Untersuchung digitaler Signalformate erlauben.
Microvideo
Der Digital Video Analyzer von Microvideo wurde zum Schnittstellentest digitaler Video-Interfaces entwickelt, die nach CCIR 601 arbeiten. Im einzelnen können Synchron-Wort-Sequenzen, Daten außerhalb zulässiger Bereiche, horizontale und vertikale Austastbereiche sowie Bildsequenzen geprüft werden.
Das Gerät wurde für die Untersuchung digitaler Datenströme an parallel arbeitenden Interfaces (CCIR Rec. 656) optimiert. Für ausführlichere Untersuchungen kann das Gerät die Daten von 2 Zeilen Zwischenspeichern und an einen Rechner weiterleiten.
Viewtronix
Digiview ist ein PC-gestütztes Meßsystem von Viewtronix für digitale Fernsehsignale. Jeder IBM-kompatible PC kann mit
der dazu nötigen Hardware (eine Steckkarte) nachgerüstet werden, und die zugehörige Software ermöglicht die Darstellung dieser Signale in tabellarischer oder graphischer Form.
Ein Vergleich mit früher abgelegten Signaldaten ist ebenfalls möglich. Das System kann automatisch das Zeitverhalten der Referenzcodes in allen Zeiten des Bildsignals prüfen sowie sämtliche Fehler ausgeben.
Ein analoger Ausgang, der den aktuellen Meßzeitbereich angibt, sowie externe Triggermoglichkeiten für nicht CCIR-gerechte Signalformate erweitern die Anwendungsmöglichkeiten.
Mit dem dazugehörigen Digiview-Deserializer kann eine Konvertierung des Sony-de-facto- Industrie-Formats vorgenommen werden, so daß nach geringen Modifikationen des Systems auch eine Analyse dieses Datenformats möglich ist.
Klaus Schuster
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9.2. Sender- und Empfängermeßtechnik
Auch diesmal waren auf dem Gebiet der Fernsehübertragung und der Sendermeßtechnik wieder einige interessante Neuentwicklungen zu sehen.
Rohde & Schwarz
Aus dem bekannten Meßdemodulator AMFS von Rohde & Schwarz wurde der AMFN weiterentwickelt. Er ist speziell für die Demodulation und Decodierung von digitalen Tonsignalen nach dem NICAM-728-Standard ausgestattet, der bereits in einigen Ländern, vor allem in Skandinavien, eingeführt ist.
In den übrigen Eigenschaften entspricht er dem bereits erwähnten AMFS für den Standard B/G. Eine Variante des AMFN für den britischen Standard I ist ebenfalls erhältlich.
Die TV-Meßempfängerfamilie EWF wurde um ein weiteres Mitglied erweitert, den EMFP. Er ist für den Einsatz in Kabelnetzen gedacht. Die einzelnen Varianten dieser Gerätefamilie unterscheiden sich nur im HF-Teil, die restlichen Baueinheiten sind identisch. Mit dem EMFP ist der Empfang sämtlicher TV-Kanäle im Frequenzbereich von 7 bis 910 MHz möglich.
Eine weitere Neuheit bei Rohde & Schwarz ist der Modulations-Analyzer FMA. Aufgrund seiner hervorragenden technischen Daten bei Modulationsmessungen erfüllt er sogar die Anforderungen von Kalibrierstellen. Er kann als Frequenzzähler, Leistungsmesser, Voltmeter, Psophometer und Klirrfaktormesser sowohl im Rundfunk- als auch im Sprechfunkbereich eingesetzt werden.
Mit einem Modulationsfrequenzbereich von größer 300 kHz und einem Hubbereich von mehr als 700 kHz ist er auch für Messungen bei digitalen Modulationsverfahren geeignet.
und weiter mit R & S
Zur Messung an frequenzumsetzenden Vierpolen vorgesehen ist der Spektrum- und skalare Netzwerkanalysator FSBS. Erstellt eine Weiterentwickung der Analysatoren aus der Familie FSA/FSB dar. Mit einem bis zu 1 GHz frei programmierbaren Frequenzversatz bietet er völlig neue Meßmöglichkeiten.
Umsetzermessungen in Regel- und Kehrlage sowie Ermittlung der Spiegelfrequenzunterdrückung sind damit auf einfache Weise möglich. Eine Empfindlichkeit von -145 dBm im Bereich von 100 Hz bis 5 GHz und ein Meßbereich von mehr ais 170 dB sind weitere herausragende Eigenschaften dieses Analysators.
Für alle wichtigen ton-, video- und hochfrequenten Messungen an Fernsehsendern wurde das lange erwartete Fernsehsendermeßgesteil UCMF (Bild 48) von Rohde & Schwarz vorgestellt.
Der hauptsächliche Unterschied gegenüber der Vorgängerversion des Meßgestells liegt, abgesehen von den neueren Meßgeräten, in den rechnergesteuerten Meßmöglichkeiten.
Ein zum Industriestandard kompatibler IBM-Rechner steuert komplette Meßabläufe, die am Bildschirm und bei Bedarf auch über einen integrierten Drucker ausgegeben werden können.
Manuelle Messungen sind jedoch auch weiterhin möglich. Die Ausstattung des Meßgestells richtet sich nach den individuellen Erfordernissen der Anwender. So ist neben der hohen zweibuchtigen auch eine niedrigere dreibuchtige Ausführung vorgesehen.
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Die schweizerische FTT
Interessanter weise direkt daneben, auf dem Stand von Rohde & Schwarz, hatte die schweizerische FTT ein eigenes Meßgestell ausgestellt. Aufgrund eigener, spezieller Anforderungen wurde es von der schweizerischen FTT konzipiert und zusammen mit den Firmen Rohde & Schwarz und Roschi Telecommunication AG (Bern) realisiert.
Wesentliches Merkmal und hauptsächlicher Unterschied zu UCMF ist der nicht in das Gestell integrierte Rechner vom Typ 360/375 von Hewlett Packard mit einem hochauflösenden Bildschirm (1280 * 1024 Pixel).
Hirschmann
Hirschmann zeigte auf seinem Stand den neuen PAL-MAC-Meßempfänger PME350. Er ist sowohl zur Quaitätsbeurteilung von Signalen nach CCIR-Standard B/G als auch von D2- bzw. HD-MAC-Signalen verwendbar.
Bei der Demodulation von AM-Restseitenbandsignalen kann zwischen einem echten Synchrondemodulator und einem Quasi-synchrondemodulator, wie er in modernen Heimempfängern verwendet wird, umgeschaltet werden.
Die FM-Tondemodulation erfolgt nach dem intercarrierverfahren. Bei MAC-Signalen kann die Qualität einer Übertragungsstrecke über eine Bitfehlerratenmessung beurteilt werden.
Das bereits vor zwei Jahren ausgestellte Transmitter / Transposer- Testsystem SUT 650-S zur Ermittlung des Zeitverhaltens von Sendern und Umsetzern durch Messung von Amplituden- und Phasengang ohne Verwendung eines Demodulators stand auch diesmal im Mittelpunkt des Besucherinteresses.
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Die japanische Firma Shibasoku + die Firma Heucke
Ein Gruppenlaufzeitmesser nur für das Basisband (100 kHz bis 10 MHz) ist der TD20B der japanischen Firma Shibasoku.
In der Funktion mit dem Hirschmann-Meßsystem vergleichbar ist das schon lange angekündigte TV-Meßsystem TLH 453 (Bild 49) der Firma Klaus Heucke.
Dieses kompakte tragbare Gerät ist jedoch eine vollständige Eigenentwicklung dieser Firma, die auf dem internationalen Markt und damit auch in Montreux durch die Firma Heynen vertreten wird.
Es können vor allem Amplituden-, Phasen- und Gruppenlaufzeitgänge von Sendern, Modulatoren und Umsetzern gemessen werden. Die Auswirkung auf verschiedene Meßsignale (250 kHz, 2T- und 20T-Signal) kann mittels Fast-Fourier-Transformation (FFT) berechnet und dargestellt werden.
Dadurch wird eine Aussage über das Zeitverhalten beispielsweise eines Umsetzers ohne die Verwendung eines Meßdemodulators möglich. Die Messung von differentieller Phase und Amplitude ist als Option vorgesehen. Ein interner PC-AT-Rechner mit einem 3,5"-Laufwerk ist für die Gerätesteuerung zuständig.
Bei Anschluß einer externen Tastatur steht dem Anwender ein eigenständig nutzbarer Rechner zur Verfügung.
Eine weitere Neuheit zur Fehlerratenmessung von DSR-Signalen stellt das DSR-Bit-Error-Test-Set TLH 865 dar. Als Zusatzgerät zu einem Empfänger mit Digitalausgang wertet es das 11bit lange Synchronwort im Hauptrahmen des DSR-Signals aus.
Ebenso interessant ist der Spike Counter TLH 998, der eine quantitative Aussage über die Häufigkeit sichtbarer Störungen bei Satellitenübertragungen erlaubt. In einem Testbild wird die Anzahl der schwarzen und weißen Spikes gemessen.
Mit einer optionalen internen Rauschquelle kann einem Satelliten-ZF-Signal ein genau einstellbarer Rauschanteil überlagert werden. Als weitere Neuheiten dieser Firma sind der NICAM-Coder TLH 140 und der NICAM-Decoder TLH 340sowie ein Synchronde-modulator TLH 337 und ein einkanaliger ZF-Demodufator TLH 338.
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Die Firma Plisch
Nur vor ausgewähltem Publikum führte die Firma Plisch im Hotel Eden in Montreux den VF/ZF-Meßsignalgenerator VRM 100 vor.
Dieses Gerät vereinigt in sich einen Videosignalgenerator zur Generierung aller wichtigen Prüfsignale im Vollbild und in den Prüfzeilen, einen Eintastmischer, einen durchstimmbaren Seitenbandgenerator für Video-, aber auch für Tonsignalanwendung, einen Restseitenbandmodulator, einen Zweiseitenbandmeßmodulator, einen Zweitonmodulator und einen RF-Mischer mit Eichleitung.
Mit diesem Generator sind auf einfache Weise Qualitätsmessungen mit Zeitsignalen an Sendern, Umsetzern und Empfängern möglich (Bild 50).
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Der Feldstärkemonitor FSM 860 der von Barco
Zur automatischen Überwachung und Messung aller Radio- und TV-Ton- und -Bildsignale in Kopfstellen von Kabelanlagen ist der Feldstärkemonitor FSM 860 der von Barco geeignet (Bild 51).
Eine weitere Neuheit bei Barco ist der durchstimmbare Konverter TC 860, der ein ZF-Signal von 38,9 MHz auf eine beliebige Frequenz zwischen 470 und 860 MHz umsetzen kann.
Hewlett Packard
Hewlett Packard erweitert seine Produktpalette der allgemeinen Meßtechnik nun auch mit Geräten speziell für die TV-Meßtechnik. Gerade bei TV-Signalen haben digitale Spektrumanalysatoren und Oszilloskope gewisse Nachteile gegenüber analogen Geräten.
Daher hat man bei Hewlett Packard digital arbeitenden Geräten für TV-Anwendung eine quasianaloge Darstellung eingeführt.
Hier ist der tragbare CATV-Analysator HP 8590B zu nennen, der beispielsweise eine direkte Kanaleingabe erlaubt und bei dem sogar eine Bild- und Tonwiedergabe möglich ist.
Die kompakten und leichten Oszilloskope der Typenreihe HP 54600 sind ebenfalls mit dieser quasi-analogen Anzeige ausgestattet und auch aufgrund des günstigen Preises für den TV-Service geeignet.
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Tektronix
Auch bei Tektronix war ein neuer Spektrumanalysator, der Tek 2712, zu sehen (Bild 52). Mit einem Frequenzbereich von 9 kHz bis 1,5 GHz und einem Gewicht von nur 10 kg bietet er einen hohen Bedienungskomfort, digitale Speicherung von 4 Signalen und analoge Darstellung.
Mit einer speziellen Option ist es auch bei diesem Gerät möglich, Fernsehsignale von terrestrischen Sendern und Satelliten mit AM und FM zu demodulieren.
Durch einen eingebauten Frequenzzähler wird eine Auflösung von 1 Hz und eine Genauigkeit von 0,5 x 10~6 für die Frequenzanzeige erreicht.
Wisi
Für CATV-Anwendungen vorgesehen ist der neue Meßempfänger WA 50 der Firma Wisi. Er deckt alle Frequenzbereiche für FM-Tonrundfunk {87,5 bis 108 MHz), Fernsehen (Band 1, lll, alle Sonderkanäle, Band VI/V) und Satellitenempfang (ZF von 950 bis 1750 MHz) ab.
Reinhard Gorol
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10. Rundfunkversorgung
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10.1. Sendertechnik
Wichtigste Neuheit bei Rohde & Schwarz auf dem Gebiet der Leistungssender war der volltransistorisierte 10kW-TV-Sender NT 413S2 für den VHF-Bereich Band III (Bild 53). Er ist der erste Vertreter des neuen TV-Sendersystems 2100, das ein Leistungsspektrum von 1 kW bis 10 kW abdeckt.
Durch ein sehr wirkungsvolles Kühlsystem und den Parallelbetrieb von acht Bild- und zwei Tonverstärkereinschüben, denen jeweils ein eigenes Netzgerät zugeordnet ist, wird eine hohe Verfügbarkeit eines Einzelsenders erreicht.
Durch diese sogenannte aktive Reserve ist auch im Fehlerfall, wenn zum Beispiel ein Endstufenmodul ausfällt, ein unterbrechungsfreier Betrieb mit reduzierter Leistung sichergestellt.
Die Vorstufen sind in passiver Reserve doppelt vorhanden. Da die Endstufen breitbandig ausgelegt sind, reduziert sich an Standorten mit mehreren Sendern die Ersatzteilhaltung, und bei einem Modulwechsel ist kein Abgleich erforderlich.
Die Sender des Systems 2100 sind über Schnittstellen vollständig fernsteuerbar und von zentraler Stelle aus kontrollierbar. Sie eignen sich daher besonders für unbemannte Standorte.
Thomson LGT
Im Gegensatz zur letzten Ausstellung in Montreux vor zwei Jahren zeigte die Firma Thomson LGT keine volltransistorierten Fernsehsender für Standard-TV-Signale, da eine neue Typenreihe erst in Entwicklung ist.
Statt dessen wurde der Prototyp eines Senders zur terrestrischen Aussendung von D2-MAC-Signalen vorgestellt. Dieser Transistorsender mit einer Leistung von 1 kW arbeitet im UHF-Bereich.
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Harris
Die Firma Harris zeigte dagegen voll transistorisierte Sender sowohl für den VHF-Bereich als auch für den UHF-Bereich. Die UHF-TV-Sender sind eine Entwicklung von Harris TVT in England und stehen für Leistungen von 3 kW bis 15 kW zur Verfügung.
Die VHF-TV-Sender wurden von Harris Allied in Amerika entwickelt und sind von 1 kW bis 10 kW lieferbar.
Weitere kleinere Anbieter
Eine Reihe hierzulande weniger bekannter Firmen aus Italien(ABS, Itame, Teko, Telecom, TVE) sowie die Firmen Hirschmann und Fuba waren mit einer Auswahl aus ihrer Angebotspalette eigener Sender, Umsetzer und Modulatoren auf der Ausstellung vertreten.
Beachtenswert war auch ein TV-Sender des slowenischen Herstellers IMP Telekom aus Ljubljana, der Sender und Umsetzer aller Leistungsklassen für VHF- und UHF-Bereich produziert.
Dieser Hersteller fertigt übrigens für Siemens die kompletten Endstufen, die als Ergänzung der reinen Röhrenpalette von Siemens noch angeboten werden, weil Siemens sich aus dem Senderbau zurückgezogen hat. Das TV-Endstufen- Programm reicht im VHF-Bereich von 4 kW bis 20 kW und im UHF-Bereich von 50 W bis 20 kW.
Nochmal Plisch aus Viernheim
Wie bereits im vorhergehenden Kapitel erwähnt, war die Firma Plisch nicht auf der allgemeinen Ausstellung vertreten, sondern zeigte ihren neuen TV-Kleinumsetzer der Familie "Jolly N" nur einem ausgewählten Publikum.
Der Typ UEE 700 ist dabei für gemeinsame Bild/Ton-Übertragung ausgelegt, während der UEE 710 Bild- und Tonsignale getrennt überträgt. Beide Gerätetypen können in allen Frequenzbereichen für Leistungen von 1 W bis 20 W, im VHF-Bereich bis 40 W geliefert werden. Sie sind auch als Steuerumsetzer für Anlagen mit größerer Leistung einsetzbar.
Bei allen Kassetten, mit Ausnahme der frequenzbestimmenden Filterkassette, kann ein abgleichloser Austausch durchgeführt werden, da sie breitbandig ausgelegt sind.
Das digitale Tonübertragungsverfahren NICAM 728
Das digitale Tonübertragungsverfahren NICAM 728, das bereits in einigen Ländern (vor allem in Skandinavien) eingeführt ist, sorgte bei vielen Firmen für Impulse auf dem Gerätesektor.
So waren Neuheiten für die Übertragung, Aussendung oder den Empfang dieser Signale bei einer Reihe von Firmen zu finden.
Geräte für die Codierung und Übertragung von NICAM-Signalen zu den Sendern mittels Sound-In-Sync (RE8400, RE 8410) und einen QPSK-Modulator (RE 8580) zur Ausrüstung eines Senders liefert BE Instruments.
Mit einem neuen NICAM-Tonmodulator, dem PM S686A, wartete Philips auf. Er basiert auf dem bereits bekannten PM 5886. Durch eine interne Taktregenerierung wird aus dem NICAM-728-Digitalsignal das für den QPSK-Modulator notwendige Taktsignal mit hoher Phasenstabilität erzeugt.
Das digitale Impulsformungsfilter arbeitet mit 16fachem Oversampling bei 8 bit Auflösung, was einen besonders ebenen Amplituden- und Gruppenlaufzeitgang zur Folge hat.
Mit nur einer Höheneinheit (44 mm) ist das Gerät sehr kompakt gebaut und ist, nebenbei bemerkt, im Gegensatz zum bisher bei Philips üblichen Schwarz nun hellgrau lackiert.
Rohde & Schwarz zeigte ebenfalls einen neuentwickelten NICAM-Modulator, den SNM, für den Einsatz an Fernsehsendern. Auch bei diesem Gerät ist man nicht auf eine externe Taktversorgung angewiesen.
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Senderkomponenten
Einen wichtigen Beitrag zur Ausstellung liefern auch die Hersteller von Senderkomponenten. Hier ist beispielsweise die Firma Spinner 2U nennen, die aus ihrem umfangreichen Angebot unter anderem einen wassergekühlten Abschlußwiderstand und eine nachbarkanaltaugliche Drei-Sender-Weiche für den UHF-Bereich zeigte.
Thomson Sintra liefert Oberflächenwellenfilter (SAW-Filter) für Sender und Umsetzer. In erster Linie sind jedoch die Hersteller von Senderröhren wie Thomson und Siemens zu nennen, die eine breite Palette an Röhren und Klystrons für alle Leistungsstufen anbieten.
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Erwähnenswert ist ein sogenannter Schirmgitter-Modulator (Bild 54) von Thomson Tubes Electroniques, mit dem während der Zeit der Synchronimpulse die Schirmgitterspannung bei Tetroden erhöht wird und somit die Röhren mit einer niedrigeren Anodenspannung betreiben werden können.
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Klystrodensender
Bei Klystronsendern wird eine vergleichbare Technik schon seit einiger Zeit angewendet. Dadurch wird eine Erhöhung des Wirkungsgrades und als Folge davon eine Verringerung der Senderbetriebskosten erzielt.
Die bereits 1983 von Eimac Varian erstmalig vorgestellte Klystrode wurde auch diesmal nur als Bauelement und nicht in einer fertigen Endstufe gezeigt.
Klystrodensender sind bislang nur in Amerika in Betrieb. Die Klystrode ist ein technisch anspruchsvolles Bauelement, das die Vorteile von Klystron und Tetrode in sich vereinigt. Sie bietet hohe Verstärkung, hohen Wirkungsgrad und lange Lebensdauer. Über den letztgenannten Parameter waren allerdings unterschiedliche Aussagen zu hören.
Reinhard Gorol
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10.2. Satellitenrundfunk
Anders als noch auf der Ausstellung 1989 entstand der Eindruck, daß die Übertragung von Fernsehsignalen über Satelliten, sowohl über Nachrichtensatelliten als auch über Rundfunksatelliten, inzwischen zu einer selbstverständlich angewendeten Technik geworden ist, die nicht mehr als Neuigkeit präsentiert zu werden braucht.
So wurde zum Beispiel bei der eindrucksvollen Demonstration des" Digicipher"-Verfahrens am Stand von General Instruments erwähnt, daß das Signal über PanAmSat aus den USA übertragen wurde, die Satellitenempfangsantenne (2,4m Durchmesser) wurde aber nicht besonders herausgestellt, sondern befand sich irgendwo im Hintergrund.
Auch die Zahl der Aussteller von Satellitenempfangsanlagen schien eher zurückgegangen zu sein. Vor allem die bekannten großen Antennenhersteller zeigten jedoch wieder ein breites Angebot.
Neben Parabolantennen mit Brennpunkt- oder Offsetspeisung und Durchmessern von 55cm bis etwa 2,4m wurden speziell für den Empfang des TV-SAT auch einige Flachantennen vorgestellt.
Kathrein
Kathrein zeigte eine quadratische Flachantenne mit 41 cm Kantenlänge, deren Gütefaktor G/T mit 8dB/K angegeben wird. Die kleinste gezeigte Parabolantenne (60cm) hat demgegenüber einen Gütefaktor von etwa 12dB/K.
Fuba
Fuba zeigte ebenfalls eine quadratische Flachantenne von 32cm Kantenlänge, die im Gegensatz zur oben beschriebenen jedoch nicht mit einer Kante, sondern mit einer Diagonalen in der Waagerechten ein G/T von 7dB/K ergibt. (Eine flächengleiche Parabolantenne von 36cm Durchmesser hätte etwa einen Gewinn von 31dB.)
Wisi
Wisi zeigte ebenfalls eine Reihe von Parabolantennen, jedoch keine speziell für TV-SAT ausgelegte. Überhaupt war zu erfahren, daß vom gesamten Umsatz an Satellitenempfangssanlagen derzeit etwa 90% auf Astra entfallen, etwa 5% auf DFS/Kopernikus und nur etwa 5% auf den gesamten Rest (Eutelsat, TV-SAT und andere).
Advent
Im Freigelände stellte die englische Firma Advent wiederum SNG-Anlagen vor. Ein Typ (Lynx) ist in einem Kleinbus montiert und kann im Bedarfsfall ausgebaut und als Flyaway-Einheit verwendet werden. Ein zweiter Typ (Mantis) ist gleich als Flyaway-Einheit konzipiert. Beide Anlagen sind in der Lage, außer PAL auch MAC- und Breitbandsignale (bis 10 MHz) zu übertragen.
Rolf Süverkrübbe
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Ausblick auf "Montreux 1993"
Das nächste, 18. Internationale Fernsehsymposium wird vom 10. bis 15. Juni 1993 wieder in Montreux stattfinden. Mit dem unvergleichlichen "Ambiente" dieser kleinen Stadt am Genfer See wird Montreux sicher auch im Jahre 1993 wieder Anziehungspunkt für zigtausende von Besuchern sein.
Koordination der Beiträge: Rolf Hengstler
FERNSEH- UND KINO-TECHNIK Nr. 12/1991
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