Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".
Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.
Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"
Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.
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Montreux 1983
Teil 2. Magnetbandaufzeichnung - Elektronische Einzelbildspeichergeräte - Graphik- und Bildmanipuliergeräte - Schriftgeneratoren und digitale Geräte - Mischer - Videotext
Bericht über die technische Ausstellung 28. Mai bis 2. Juni 1983
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4. Fernsehprogrammaufzeichnung auf Magnetband
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Das "QuarterCam"-System von BOSCH/Fernseh
Bosch-Fernseh stellte zum ersten Mal die europäische 625-Zeilen-/50 Hz-PAL-Version ihres "QuarterCam"-Systems vor. Es besteht aus der tragbaren Recorderkamera "KBF 1", dem Studiorecorder "BCF 10" und dem Field-Editor "BCF 20" (Bild 18) und ist neben "Hawkeye" (RCA) und "Betacam" (Sony) der nunmehr dritte Bewerber für ein von der EBU aus Gründen des erleichterten Programmaustauschs angestrebtes einheitliches Aufzeichnungsformat bei der elektronischen Berichterstattung (EB, EAP).
- Anmerkung : Es sei hier bereits angefügt, das das gesamte "QuarterCam" Projekt ein einzger großer teurer Flop geworden war, ein Millionengrab.
Hervorragendes Merkmal des "QuarterCam"-Formats ist die zweikanalige Aufzeichnung zeitkomprimierter analoger Videokomponenten in einem Spur-und Zeitmultiplex ("Lineplex-Format") auf 1/2"-CrCV Band in einer CVC-Kassette.
Gegenüber seinen Konkurrenten hat die Kamera-Recordereinheit ein geringeres Gewicht (etwa 7,5 kg) sowie geringeren spezitischen Bandverbrauch (2,7m2(h). Im Gegensatz zur 1/2"-Konkurrenz werden die analogen Farbkomponenten (B-Y) und (R-Y) zeilensequentiell aufgezeichnet. Die geforderte Aufzeichnungsdauer von 20 Minuten wird jedoch nur mit einer Sonderausführung der Kassette (V60-Kassette mit 15um dicken Cr02-Band) erreicht.
Anfang Oktober 1983 wird das "Quarter-Cam"-System nach den von einer Expertengruppe der EBU festgelegten Kriterien im IRT getestet werden.
Eine EBU-Empfehlung für eines der drei Formate ist im Februar 1984 zu erwarten.
Neu ist der Studiorecorder "BCN 53" von Bosch-Fernseh
Im Rahmen der konventionellen 1" Aufzeichnungsformate waren folgende bemerkenswerte Weiterentwicklungen zu sehen: Der Studiorecorder "BCN 53" von Bosch-Fernseh (Bild 19), der nunmehr mit Hilfe zweier zusätzlicher Köpfe eine echte Hinterbandkontrolle ermöglicht.
Die maximale Spieldauer beträgt - bei Verwendung von 12,5" Spulen - 2 3/4 Stunden. Neben einem verbesserten und erweiterten Editing-System verfügt der Recorder über einen digitalen 4-Halbbild-Speicher, der einen stufenlosen Übergang vom Standbild zu normaler Wiedergabe erlaubt.
Die "BCN 21" (Bild 20) konnte gegenüber dem Vorgängermodell "BCN 20" in Gewicht und Volumen auf die Hälfte reduziert werden; sie wiegt jetzt mit Batterie und Band nur noch 9,1 kg. Mit Hilfe der herausklappbaren Spulen kann die Aufzeichnungsdauer von 20 Minuten auf 60 Minuten erhöht werden.
- Anmerkung : Die BCN 53 habe ichnoch nie gesehen. Ich vermute, daß die auch nie auf den Markt kam bzw. daß die Zeit der 1" analogen Recorder bereits abgelaufen war.
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Sony Broadcast
Bei Sony Broadcast war die NTSC-Version des "BVH-2500 Delta-Time"-Studiorecorders zu sehen. Er ermöglicht die C-Format- getreue Aufzeichnung und Wiedergabe von Einzelbildern als auch Zeitlupen- und Zeitrafferaufnahmen. Potentielle Anwendungsbereiche dafür sind Computer Graphics, die Speicherung von Einzelbildern als Ersatz für Diageber sowie als Master für die Erstellung von Bildplatten.
Ampex
Der Studiorecorder "VPR-3" (PAL) von Ampex bietet dagegen eine Fülle von betriebstechnischen Vereinfachungen. Die eingebauten Mikroprozessorsysteme sorgen nicht nur für eine flexible Maschinensteuerung und eine weitgehende Systemdiagnose sondern ermöglichen auch - über eine Vielzahl von Menü-Programmen - einen vielseitigen Schneidebetrieb.
3/4"-Aufzeichnungsformat auch für den Rundfunkbetrieb
Der Eindruck, daß das 3/4"-Aufzeichnungsformat auch für den Rundfunkbetrieb zunehmend an Bedeutung gewinnt wurde durch eine Anzahl von Weiterentwicklungen bestätigt, die entweder die Verbesserung der Signal Qualität oder betriebstechnische Erleichterungen zum Ziel hatten.
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Neben Sony bietet nunmehr auch JVC (Bell & Howell) einen 3/4"-Schnittrecorder ("PR-8800 E") sowie einen tragbaren Highband-"U-matic"-Recorder ("PR-4800 E") mit Hinterbandkontrolle an (Bild 21).
Ein Blick in die digitale Zukunft
Einen Blick in die Zukunft ermöglicht der von Sony am Rande der Ausstellung demonstrierte gegenwärtige Stand der digitalen Komponentenaufzeichnung. Die Bildqualität wie auch die Qualität der vier digitalen Tonkanäle, die zeitmultiplex im 220 Mbit/s- Video-/Audio-Bitstrom aufgezeichnet wurden, war beiden gezeigten Betriebsarten und selbst bei abgeschaltetem Fehlerschutz beeindruckend gut.
Die Ergebnisse dieses Versuchs lassen erwarten, daß nach Festlegung eines einheitlichen Aufzeichnungsformats, das in etwa zwei Jahren erreicht sein könnte, ein digitaler Komponentenrecorder ab 1987 zur Verfügung stehen wird.
Diese Informationen sammelte H. Schachlbauer
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5. Elektronische Einzelbildspeicher-Systeme
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Fernseh-Einzelbilder auf Magnetplatten
Diese englisch "electronic still stores" genannten Systeme zählten zu den viel umlagerten Exponaten der Ausstellung. Es handelt sich dabei um einen neuen Gerätetyp, der auf Magnetplatte an die hundert oder mehr Fernseh-Einzelbilder zusammen mit Adressen selektiv abrufbar speichert und damit im Fernsehbetrieb interessante Alternativen zur bisherigen Verfahrensweise mit Dias, Photos, Telebildern, Graphiken und ähnlichen Bildvorlagen bei der Programmproduktion, Sendeabwicklung und im Bildarchiv eröffnet.
Seit der letzten Ausstellung in Montreux 1981 haben mehrere Firmen ihre damals vorgeführten Labormodelle zur Anwendungsreife gebracht oder ihr Angebotsspektrum erweitert; neue Anbieter sind hinzugekommen.
Den vorgestellten Geräten gemeinsam ist: es werden handelsübliche, für die moderne elektronische Datenverarbeitung zu hoher Perfektion und Betriebssicherheit entwickelte Magnetplatten-Laufwerke (zumeist vom Typ der sogenannten Winchesterplatte) verwendet, und es wird digital aufgezeichnet, allerdings nicht in Echtzeit, sondern über einen Pufferspeicher mit einer an die übliche Betriebsweise der Plattenlaufwerke angepaßten Datenrate.
Sie ist etwa 1 MByte/s, so daß die Aufzeichnung (und ebenso der Abruf) eines Fernsehbildes, das nach der 4:2:2-Version des CCIR-Digitalstandards codiert ist, etwa eine Sekunde beansprucht.
Die Unterschiede der Angebote liegen in ihrer Ausbaufähigkeit und im Komfort der Suchhilfen für das Auffinden der gewünschten Bilder.
Bei Quantel wird jetzt das "Digital Library System DLS 6001" wahlweise mit Plattenlaufwerken verschieden hoher Speicherkapazität (80, 160 oder 470 Vollbilder je Platte) und das zugehörige Steuergerät mit dem leistungsfähigeren Minicomputer "68000" anstelle des bisher verwendeten Typs "LSI 11" ausgerüstet.
Ein voll ausgebautes System mit 8 Laufwerken vermag bis zu 3700 Bilder aufzunehmen. Bemerkenswert ist außerdem die Anschlußmöglichkeit des "DLS 6001" an ein Bildarchiv hoher Speicherkapazität mit Hilfe eines VAX-Rechners von DEC.
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Aber auch mit entgegengesetzter Zielsetzung war Quantel erfolgreich tätig: Für bescheidene Ansprüche wird eine extrem einfache und preisgünstige System Variante mit nur 80 Vollbildern und einem Pufferspeicher angeboten.
"Keywords" und die Möglichkeit, gleichzeitig jeweils 16 verkleinerte Bilder aus dem Speichervorrat darzustellen, erleichtern es, die gewünschten Bilder zu finden und zu "Stacks" für den sukzessiven Abruf zu ordnen.
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Harris zeigt das Modell "Iris II"
Die amerikanische Firma Harris demonstrierte ihr flexibel auf- und ausbaufähiges Modell "Iris II" jetzt im PAL-Standard. Dem Vernehmen nach soll das digitale "Innenleben" der Anlage, das zur Zeit noch auf einem früheren SMPTE-Vorschlag mit 14,3 MHz Abtastfrequenz und der 4:1:1-Unterfamilie basiert, demnächst auf die seit 1982 geltende CCIR-Norm 4:2:2 für digitale Bildsignale im Studio umgestellt werden.
In der Betriebskonzeption des Systems ist vorgesehen, daß die ohnehin erforderlichen Pufferspeicher bei Bedarf auch als Rauschverminderer für die Einzelfernsehbilder einsetzbar sind. Als "Suchhilfen" für das Auffinden der gewünschten Bilder im Speichervorrat dienen verbale Bildbeschreibungen und -Verzeichnisse auf dem Daten-Display des Kontrollgeräts.
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Rank Cintel zeigt "Slide File"
Viel Beachtung fand das von Rank Cintel vorgestellte "Slide File", das aus einer gemeinsamen Entwicklung mit der BBC hervorgegangen ist. Die bewußt bescheiden gehaltene Konzeption mit einer Kapazität von maximal 80 Vollbildern, zwei Pufferspeichern, einer "polyphoto"-Suchhilfe mit 30 verkleinerten Bildern (Bild 22), einfachem numerischen Abruf der Bilder und eingebautem Daten-Cassettenrecorder zum Nach- oder Umladen der Platte (mit 20 Bildern je Cassette) wird vermutlich den Bedürfnissen und Preisvorstellungen vieler kleiner Fernsehproduktionsstätten entsprechen.
Ampex zeigt das "electronic-still-store"-System
Auch Ampex, die bereits in den 1970er Jahren gemeinsam mit der amerikanischen Rundfunkgesellschaft CBS ein Aufsehen erregendes "electronic-still-store"-System auf der Basis digitaler Signalspeicherung auf Magnetplatten - allerdings mit "Echtzeit'-Aufzeichnung - entwickelt hatte, ist nach mehrjähriger Zurückhaltung wieder in Erscheinung getreten: Vorgeführt wurde das brandneue Modell "EES-3" (Bild 23); es soll im Frühjahr 1984 lieferbar sein.
Mit dieser Entwicklung geht jetzt auch Ampex beim Bau von elektronischen Einzelbildspeichersystemen den im Vergleich zur Echtzeitaufzeichnung weniger schwierigen Weg der Speichertechnik mit reduzierter Aufzeichnungsgeschwindigkeit. Im übrigen ist "EES-3" wie die Angebote der Konkurrenz modular ausbaufähig (bis zu 5 Plattenlaufwerken a 400 Bilder) und mit Bedienungskomfort (optischen Suchhilfen) gut ausgestattet.
Gunnerfield Marketing Ltd. zeigt das Modell "GML 8500"
Erwähnt sei noch das von der englischen Gunnerfield Marketing Ltd. vorgestellte Modell "GML 8500". Seine Schnittstellen-Elektronik ist zur Verbindung von 1 bis 4 Winchester-Plattentaufwerken, 1 bis 4 Vollbild-Speichern (vom Typ "DFS 8560") und bis zu 4 Fernbedieneinheiten (mit vieradrigem Kabel) eingerichtet. Auf Wunsch ist ein 1/2"-Magnetbandlaufwerk als Langzeit- oder Massenspeicher anschließbar. Die optische Suchhilfe arbeitet mit der gleichzeitigen Abbildung von 64 komprimierten Bildern.
Insgesamt gesehen, läßt die auf dem Gebiet der Elektronischen Einzelbildspeichersysteme immer noch zunehmendeZahl konkurrierender Hersteller auf eine für den Kunden günstige Preisentwicklung hoffen.
Diese Informationen sammelte F. Pilz
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6. Elektronische Graphik- und Bildmanipuliergeräte
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6.1. Graphiksysteme
Bei den sogenannten "Digital Paint Systems" wird der Versuch unternommen, dem üblicherweise mit Zeichenstift oder Pinset agierenden Künstler das elektronische Pendant in Form eines Schreibgriffels und einer "elektronischen" Palette zur Hand zu geben.
Um den Künstler bei seiner Arbeit möglichst frei von technischem Beiwerk zu halten, hat sich für den Dialog mit dem Rechner das "graphische Tablett" allgemein durchgesetzt. Zur Darstellung des jeweils verfügbaren "Menüs" (z.B. Farbpalette, Pinselstärke, geometrische Grundfiguren, Schriftarten) wird in der Regel ein gesonderter Bildschirm herangezogen.
Obwohl das von Ampex auf der letzten Montreux-Ausstellung vorgestellte Paint-System "AVA" zwischenzeitlich wieder zurückgezogen wurde, unterstreichen auf der anderen Seite die von Quantel ("Digital Paint Box 7001") und Aurora ("Aurora/100") gezeigten Geräte die Bedeutung dieser "Mal-Systeme, die sich insbesondere zur raschen Editierung von Schautafeln, Wetterkarten, Statistiken oder ähnlichem vorzüglich eignen.
Bei den meisten Systemen lassen sich auch Einzelbilder aus einem laufenden Fernsehprogramm übernehmen und anschließend mit dem Graphiksystem modifizieren.
Bosch-Fernseh
Neu im Reigen dieser "Paint Boxen" sind nun zwei Graphiksysteme von Bosch-Fernseh. Mit dem "Graphic Paint System FPS 1000" wird ein auf dem 16 bit-Mikroprozessor "TMS 9900" basierendes "Mal"-System mit einer Auflösung von 640x480x4 bit angeboten, das aus einer Palette von 65.000 Farben 16 Farben gleichzeitig darzustellen gestattet, zahlreiche Pinselstärken und -formen verfügbar hält und auf einer 10-Mbyte-Wechselplatte bis zu 64 Bilder abzuspeichern gestattet. Noch einen Schritt weiter geht Bosch mit dem "Graphics and Animation System FGS 4000", das eine Kombination von Schriftgenerator, "Mal"-System und Echtzeit-Animationseinrichtung darstellt.
6.2. Bildmanipulier- und Trickgeräte
Die Realisierung elektronischer Trickgeräte zur erleichterten und verbesserten Nachbildung "optischer" Effekte bei Fernsehbildern war erst durch die Anwendung der digitalen Signalverarbeitung unter Einbeziehung eines Bildspeichers möglich geworden.
Welche Beeinflussungsmöglichkeiten für die Geometrie von Fernsehbildern in Echtzeit bei Einsatz dieser Techniken durchführbar werden, hatte Ampex bereits vor zwei Jahren mit seinem System "ADO" besonders eindrucksvoll gezeigt.
Quantel mit ihrem System "DVM 8001 Mirage"
Mit einer Steigerung der mit diesen Techniken möglichen Bildmanipulationen konnte dieses Mal die Firma Quantel aufwarten; die Vielfalt der mit ihrem System "DVM 8001 Mirage" realisierbaren Effekte reichte von Bewegungen in allen Koordinatenrichtungen, Rotationen um jede beliebige Achse im dreidimensionalen Raum, Formatänderungen in horizontaler und vertikaler Richtung von Null bis zur mehrfachen Überschreibung der normalen Fernsehbildgröße bis hin zur Abwicklung der Fernsehbilder, um nahezu jeden beliebig vorgegebenen Körper im Raum und der Nachbildung des "Umblättervorgangs" der gerade übertragenen "Vorlage".
Eindrucksvoll war hierbei die hohe Bildqualität, die nur über einen entsprechend großen gerätetechnischen Aufwand erzielt werden konnte und zu praktisch ruckfreien Bewegungen bei gleichzeitig nahezu vollständiger Unterdrückung von Störkomponenten (den sogenannten Aliaseffekten) führte.
Die unter den Typenbezeichnungen "DPE 5001" (ein-kanalig) und "DPE 5001 Plus" (mit bis zu 5 Kanälen) angebotenen Trickgeräte sind weiterhin im Programm der gleichen Firma.
Zusätzlich wird von Quantel jetzt noch die preisgünstigere Version "DPE 5001 SP" angeboten, die eine Auswahl von Standardeffekten des einkanaligen Systems "DPE 5001" aufweist und durch eine ergonomisch günstig gestaltete Bedieneinheit eine einfache Handhabung des Gerätes über Drucktasten und Joystick erlaubt.
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Questech mit "PAL Video Effects Framestore 6101 P"
Der voll nach den CCIR-Spezifizierungen für den digitalen Studiostandard arbeitende und mit einem Bildspeicher von 8,4 Mbit ausgestattete "PAL Video Effects Framestore 6101 P" von Questech bietet zwar nicht ganz die vielseitigen EffeMmöglichkeiten von "Mirage", hat jedoch Kammfilterdecodierung zur Trennung von Luminanz und Chrominanz, RGB-Ein- und -Ausgänge für normenunabhängigen Betrieb und digitale ECL-Schnittstellen, die das Gerät auch für zukünftige Erweiterungen vorbereitet erscheinen lassen. Intern generierte Testsignale und ein mikroprozessorgesteuertes Überwachungssy stem mit Selbstdiagnosemöglichkeiten lassen auch eine einfache Instandhaltung des Gerätes erwarten.
NEC zeigt "E-Flex PAL"
Die von NEC vorgestellte Trickeinrichtung "E-Flex PAL" läßt sich in einer Sonderausführung auch mit 2 Kanälen ausstatten, wobei dann in der Betriebsart "Reciprocal" die Vorgänge von Kanal 1 im Kanal 2 genau invers ausgeführt werden. Auch läßt sich damit das "Umblättern von Seiten" und das "Rotieren eines Würfels" von einer Kontrollkonsole aus abwickeln. Neben der im System bereits vorgesehenen Speichermöglichkeit von 128 Ereignissen können mit Hilfe eines optioneil erhältlichen Magnetblasenspeicher-Bausteins jeweils weitere 128 x 4 Ereignisse festgehalten werden,
Weitere Tricksysteme wurden von American Data ("Flexikey"), Thomson-CSF ("TTV 5305") und Vital Industries ("Squeezoom") angeboten.
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7. Schriftgeneratoren, Untertitelungsgeräte
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Infolge verbesserter Halbleitertechnik und zunehmendem Einsatz des Mikrocomputers begnügt sich eine Reihe von Schriftgeneratoren gegenwärtig nicht mehr mit der alleinigen Erzeugung von Schriftzeichen, sondern sie erlauben bei einem Zugriff auf eine immer größere Zahl von Schriftarten mehr und mehr auch Darstellungsmanipulationen in Echtzeit.
"Caption Generator Cypher" von Quantel
So gestattet zum Beispiel der "Caption Generator Cypher" von Quantel Formatänderungen, Rotationen, Bewegungen in allen Richtungen und perspektivische Wiedergabe von Schriftzügen in quasi dreidimensionaler Darstellung, wobei bei Bewegungen im Raum der Schattenwurf der Schrift entsprechend der vorgegebenen Einfallsrichtung des Lichtes "naturgetreu" erhalten bleibt.
Für die Realisierung dieser Bewegungseffekte bedient man sich der gleichen Techniken, wie sie im Bildmanipuilergerät "Mirage" der gleichen Firma angewendet werden.
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"Vidifont Graphics V" von Thomson-CSF
Zahlreiche Animationseffekte erlaubt auch der Schriftgenerator "Vidifont Graphics V" von Thomson-CSF, der zur Graphikeingabe mit einem zusätzlichen Graphiktablett ausgerüstet werden kann (Bild 24).
Aus der Vielzahl angebotener Schriftgeneratoren soll hier nur eine Auswahl erstmals auf der Ausstellung präsentierter Geräte getroffen werden.
"VTW-200" von der For-A Company
Eine ganze Palette von "Type Writern" ist im Angebot der For-A Company, das von den 4-Seitenspeicher-Modellen "VTW-200" mit 7 x 9-Zeichenmatrix und "VTW-210" mit 16 x 20-Zeichenmatrix, Generierung von Rand/Schatteneffekten und drei Darsteilungsarten (normal, horizontales und vertikales Rollen) bis hin zu den 8-Seitenspeicher-Modellen "VTW-300" und "VTW-600" mit jeweils 24 x 24-Zet-chenmatrix reicht, wobei letzteres bereits standardmäßig mit einem zusätzlichen Vorschaukanal ausgerüstet ist und optioneil mit einem Farbzusatz für 8 wählbare Farben, Lichtgriffel, Überblendeinheit mit 8 Schablonen und zusätzlichen Speichermöglichkeiten (Magnetkarte für 1 Seite, Diskette für bis zu 620 Seiten) ausgestattet werden kann.
"MG-100 Microgen" von der Quanta Corporation
Drei Modelle sogenannter "Teleproduction Graphic Titler" sind im Angebot der Quanta Corporation. Neben dem preisgünstigen Modell "MG-100 Microgen", das in fünf verschiedenen Sprachversionen (deutsch, englisch, usw.) angeboten wird und bereits eine Auswahl unter 256 Farben ermöglicht, wurde von Quanta in der "Q7"-Reihe das neue Modell "Select 7" vorgestellt, das bei einer Horizontalauflösung von 20ns unter anderem über 7 Schriftarten, 5 Schriftgrößen, proportionale Schrittweite und wortweise mögliche Umschaltung der in 16 Helligkeits- und 8 Farbtonabstufungen wählbaren Farben verfügt.
Im Spitzenmodell "Quantafont GS" der gleichen Firma ist schließlich das Laden verschiedener Schriftarten möglich, wobei die Zeichen in 24 verschiedenen Größen und einer aus 16 Millionen Farbschattierungen wählbare Farbe dargestellt werden können.
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Ampex zweigt sein "Remote Graphic Unit RGU-2"
Als neues Modell bietet Ampex sein "Remote Graphic Unit RGU-2" an, das zahlreiche Features seines bekannten Schriftgenerators "Chyron IV" in einer preisgünstigeren Form enthält. Besondere Ausstattungsmerkmale dieses Geräts sind die hohe Auflösung von 27ns, die mit "Chyron IV" kompatible Zeichenbibliothek, die von Buchstabe zu Buchstabe wählbare Farbe aus einer Palette von 64 Farben und die Darstellung von bis zu 62 Zeichen je Reihe und bis zu 20 Reihen je Seite, wobei auch die Farbe des Hintergrundes über minimal 8 Fernsehzeilen unterschiedlich gewählt werden kann.
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"Scriptel V" von Unitel
Der für kleinere Studios und Außenübertragungswagen konzipierte Schriftgenerator "Scriptel V" von Unitel verfügt über 4 Zeichengrößen, 2 Darstellungsarten (12 Reihen mit 32 Zeichen, 8 Reihen mit 16 Zeichen) und einen internen 16-Seitenspei-cher, wobei zur Erweiterung der Speichermöglichkeiten optionell ein Diskettenlaufwerk anschließbar ist.
Zu dem mikroprozessorgesteuerten Modell "Scriptel P" sind jetzt eine Reihe von Optionen erhältlich, um eine breitere Anwendung dieses Geräts sicherzustellen: "PWP" für die gleichzeitige Darstellung lateinischer und arabischer Schriftzeichen auf dem Bildschirm, "Sub-tel" für die automatische Untertitelung von Fernsehsendungen auf Band oder Film, wobei als Zeitbezug der U ER/SM PTE-Zeit-code, die TV-Bildsynchranisation oder ein interner Zeitgeber herangezogen werden kann, "Graphtel" für die punktweise Generierung eigener Zeichen und Symbole sowie "Computer" für die Verbindung zu einem Rechner, um Ergebnisse von Wettkämpfen oder Wahlen automatisch zur Darstellung zu bringen.
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"Aston 3" von der Firma Aston
Auch der vor zwei Jahren erstmals vorgestellte und jetzt auch in einer lateinisch/arabischen Version erhältliche Schriftgenerator "Aston 3" der Firma Aston läßt sich mit einem "Font Composer" zur Generierung von Schriftzeichen über eine Schwarzweißkamera und mit einem "Sub-title Controller" für einen automatischen Untertitelbetrieb ausrüsten.
Mehrsprachenausführungen sind schließlich auch für die Untertitelsysteme von Screen Electronics ("CGM-200 S": lateinisch/arabisch) und der Tore Seem A.S. ("Digital 8000"; lateinisch/arabisch, lateinisch/kyrillisch oder lateinisch/griechisch) erhältlich,
8. Spezielle digitale Videogeräte
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Die vom CCIR vorgeschlagene 4:2:2-Studionorm
Fortschreitende Technik, sinkende Preise für Halbleiterspeicher und der zunehmende Einsatz von Mikrocomputern lassen auch bei Zeitfehlerausgleichern und Bildsynchronisatoren die immer stärkere Einbeziehung über den eigentlichen Korrekturvorgang hinausgehender Zusatzfunktionen für einen universelleren Einsatz dieser Geräte erkennen. Diese Entwicklung kommt auch in der zunehmenden Verwendung der aufwendigeren Komponentencodierung anstelle der zunächst vorherrschenden geschlossenen Codierung bei diesen mit digitalem Innenleben arbeitenden Geräten zum Ausdruck; allerdings ist die vom CCIR vorgeschlagene 4:2:2-Studionorm erst bei wenigen Geräten anzutreffen,
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8.1. Zeitfehlerausgleicher
Bildverbesserungsmöglichkeiten bei Mehrfachkopien und Erleichterungen für den Editiervorgang bis hin zur Übernahme von Mischerfunktionen bei der Nachbearbeitung kennzeichnen die jüngste Generation der auf dem Markt befindlichen Zeitfehlerausgleicher, so daß der Anteil der nur für eine Zeitbasiskorrektur ausgelegten Geräte immer stärker zurückgeht. Auffallend ist auch, daß Zeitfehlerausgleicher in CCD-Technologie kaum noch im Angebot sind.
Das Grundmodell "1002-S" der britischen GML
So verfügt bereits das mit einem "floating-window" von 16 Zeilen ausgestattete Grundmodell "1002-S" der britischen GML über zahlreiche Möglichkeiten der Bildverbesserung, wobei das Gerät auch gegenüber kurzzeitig fehlenden oder störspitzen-überlagerten Sync-Signalen in hohem Maße immun ist.
Das nach Herstellerangaben Signale aller auf dem Markt befindlichen Schrägspurmaschinen akzeptierende Gerät ermöglicht die vollsynchrone Wiedergabe selbst bei Stop- und Slowmotion-Betrieb einfacher "U-matic"-Geräte.
Im Modell "2002-S" der gleichen Firma lassen sich darüber hinaus Veränderungen der Farbbalance und Korrekturen der insbesondere bei einfachen "Colour-under"-Geräten auftretenden Laufzeit unterschiede zwischen Luminanz und Chrominanz vornehmen; optionell kann dieses Modell außerdem mit einem "Direct-colour"-Eingang, für studioprofessionelle Auf Zeichnungsgeräte und Bildplattenspieler ausgerüstet werden, wobei sich die verarbeitbare Bandbreite von 3 auf 5,5 MHz (±0,5dB) erhöht.
Schließlich ist das mit zwei Zeitfehlerkorrekturkanälen und einem "Digital-Effects"- Prozessor ausgestattete Spitzenmodell "4004-S" zusätzlich in der Lage, verschiedene Überblendeffekte ohne Zuhilfenahme eines gesonderten A/B-Mischers vorzunehmen, so daß dieses Gerät im Zusammenspiel mit drei Aufzeichnungsmaschinen eine für viele Anwendungen ausreichende Nachbearbeitungsmöglichkeit zu äußerst kostengünstigen Bedingungen ermöglicht.
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Zeitfehlerausgleicher von For-A
Eine ähnliche Aufteilung nimmt auch der japanische Hersteller For-A Company bei seinen Zeitfehlerausgleichern vor. Während das bereits mit Komponentencodierung und einem Korrekturfenster von 16 Zeilen ausgestattete Basismodell "FA-410" Zeitfehler aller mit Heterodyn-Prozessen arbeitenden Aufzeichnungsgeräten (3/4"-"U-matic", "VHS", "Betamax", neue 1/4"-Technik) auszugleichen gestattet und das Modell "FA-430 P" über zusätzliche Möglichkeiten der Bilddetail Verbesserung in H- und V-Richtung, Farbkorrektur und Rauschverminderung für Luminanz und Chrominanz verlügt, ist das "Digital TTL System" "FA-450 P" des gleichen Herstellers ebenfalls zweikanalig und mit zusätzlichen Mischerfunktionen ausgestattet, wobei alle EinstellmögHenkelten (wie auch beim Modelt "FA-430 P") über eine abgesetzte Konsole vorgenommen werden.
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Sony
Sony bietet zu dem für Anwendungen bei servogesteuerten "Colour-under"-Maschinen vorgesehenen und mit 29-Zeilen-Korrekturfenster, Komponentencodierung (Abtastung: Y: 10,9 MHz, C: 5,4 MHz; 8-bit-Quantisierung) und Dropoutkompensation ausgestatteten Modell "BVT-800P" und dem zum Einsatz bei seinen C-Format-Maschinen konzipierten und mit 20-Zeilen-Korrekturfenster, geschlossener Codierung (Abtastung mit 4-facher Farbträgertrequenz; 8-bit-Quantisierung) und Geschwindigkeitsfehlerkorrektur arbeitenden Modell "BVT-2000P" nun zusätzlich unter der Typenbezeichnung "BKH-2100"-(NTSC)/"2200", (PAL)/"2300" (PAL/SECAM umschaltbar) eine aus 4 Platinen bestehende Einsteckversion eines Zeitfehlerausgleichers für seine Geräteserie "BVH-2000" an, die mit einer neuartigen Korrekturschaltung zur verbesserten Geschwindigkeits- fehlerkompensation ausgestattet ist und ein erkennbares Schwarzweißbild bis zum 50fachen der Normalgeschwindigkeit des Bandgerätes erlaubt.
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und weiter
Der Vollständigkeit halber seien noch erwähnt:
der von Microtime nun auf einen Korrekturbereich von 24 Zeiten erweiterte PAL/SECAM-Zeitfehlerausgleicher "2080", der im Schwar-zweiß-/SECAM-Betrieb und bei Farbträgerrückführung über die volle Videobandbreite (5,5 MHz) verfügt und optionell mit Dropoutkompensation, Bilddetail Verbesserung und Rauschunterdrückung auszustatten ist.
der von RCA auf die eigene Bandgeräteserie "TR-800" abgestimmte Zeitfehlerausgleicher "TBC 210-P", bei dem mit Hilfe einer Abtastschattung der Anschluß an das Aufzeichnungsgerät selektiert und dann automatisch die wichtigsten Kontrollfunktionen auf die Steuerkonsole des Aufzeichnungsgerätes umgeschaltet werden, und
der von Harris bereits bei der letzten Montreux-Ausstellung angekündigte Zeitfehlerausgleicher "HSV 517", der bei einem 16-Zeilen-Speicher zur Zeitbasiskorrektur und Komponentencodierung eine Bandbreite von 3,5 MHz (±3dB) bei Farb-Betrieb und 5,5MHz (±3dB) bei Monochrome-Betrieb hat und mit der SECAM-Option auch den "Direct-colour'-Betrieb zuläßt und RGB-Ausgänge zur Verfügung hält.
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8.2. Bildsynchronisatoren
Bei den Bildsynchronisatoren besteht weiterhin die Tendenz, neben aufwendigen Geräten für zusätzliche Bildmanipulationen preiswertere Ausführungen in möglichst kompakter Bauweise für den reinen Synchronisierbetrieb zur Verfügung zu stellen.
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Quantel
Zu dieser Gerätekategorie gehört insbesondere der erstmals auf der IBC '80 vorgestellte Bildsynchronisator "DFS 1751" von Quantel, zu dem nun auch ein digitaler Tonsynchronisator "DAS 175" mit gleich geringen Abmessungen (19-inch-Einschub, 4,5cm hoch, 43cm tief) hinzugekommen ist, mit dem der durch den Bildsynchronisierbetrieb in unterschiedlicher Größe gegebene Zeitversatz zwischen Bild und Ton für zwei hochwertige Tonkanäle und einen Zeitcodekanal vollautomatisch ausgeglichen werden kann, wobei sich das Gerät mit jedem beliebigen Bildsynchronisator zusammenschalten läßt.
Microtime
Nicht ganz so kompakte Ausmaße hat der für PAL, PAL-M und NTSC erhältliche Bildsynchronisator "S-130" von Microtime (19" breit, 9cm hoch, 43cm tief), der in der PAL-Version die Abtastung mit dreifacher Farbträgerfrequenz und die Quantisierung mit 8bit vornimmt, Speicherraum für alle Referenz-, Prüfzeilen- und Datensignale (z.B. Videotext) bereithält und bei fehlendem Eingangssignal die automatische Umschaltung wahlweise auf "Freeze"-Betrieb oder Bildschwarz gestattet.
Harris
Der erstmals in Montreux gezeigte "Frame Synchronizer" "HVS 631" von Harris bildet das Kernstück des von der gleichen Firma gefertigten "Digital Still-Store"-Systerns "Iris 11". Nebenden optionellen Möglichkeiten der Bildverbesserung durch getrennt einstellbare Rauschunterdrückung für Luminanz und Chrominanz und der Realisierung von Bildkompression und Lageverschiebung hat das mit Komponentencodierung arbeitende Gerät bereits in der Standardversion den RGB-Mode, um direkt mit Geräten auf RGB-Basis wie Farbcoder oder RGB-Farbkorrektoren zusammenarbeiten zu können und mit seinen RGB-Ein-und Ausgängen für zukünftige Komponentengeräte gerüstet zu sein.
Quantel und Questech
Weiter im Angebot sind die Bildsynchronisatoren "DFS 3001" von Quantel und "6001 P" von Questech, wobei sich letzterer über ein ikroprozessor unterstütztes Steuersystem mit einer Reihe von optionell angebotenen "Control Panels" (z.B. für häufig verwendete Trickeffekte, zur Zusammenstellung und Speicherung von Effektsequenzen oder zur Aktivierung des Quadsplit- Betriebs) zusammenschalten läßt, die durch die Standardgröße (8" x 4 inch) mit den gängigsten Mischer-Bedien-Konsolen größenmäßig harmonieren.
8.3. Standardkonverter
Gegenüber früheren Montreux-Ausstellungen blieb das Angebot an Standardkonvertern vergleichsweise gering. Neben den bereits bekannten Gerätetypen "ACE" von GEC-McMichael und "DSC 4005" von Quantel war von letzterer Firma unter der Bezeichnung "Silk" ein digitaler Standardkonverter für die Umwandlung der Normen NTSC, PAL und SECAM vorgestellt worden, der durch dreidimensionale Interpolation mit Hilfe adaptiv wirkender, nichtre-kursiver Digitalfilter besonders weiche ("silky") Bewegungsabläufe sicherstellt.
Darüber hinaus ist dieses Gerät mit einer "Overscan"-Einrichtung ausgerüstet, um die durch eine zu breite Austastung entstandenen schwarzen Bildränder zu überschreiben.
Nicht unerwähnt bleiben sollte noch eine neue deutsche Entwicklung eines Standardkonverters, der außerhalb der Ausstellung gezeigte "Digital TV Standard Converter STC 2003" der Firma G.F. Video Technik, Barsinghausen, der neben der Normwandlung auch die Arbeitsweise als Bildsynchronisator, Zeitfehlerausgleicher und Testbildgenerator für PAL. SECAM und NTSC erlaubt.
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8.4. Bildverbesserungsgeräte
Der unter Einsatz eines Bildspeichers als Universalgerät für die gleichzeitige Rauschreduktion, Bilddetailverbesserung und Farbkorrektur von Sony konzipierte "Digital Video Multi-Prozessor" "BVX 30" hat auch zwei Jahre nach Erscheinen der NTSC-Version noch keine PAL-Ausführung nach sich gezogen.
Offensichtlich ist die Nachfrage nach solchen doch recht aufwendigen Geräten vergleichsweise gering. Auch für das mit Korrekturmöglichkeiten für Farbe (Gamma, Pegel, Schwarzwert), Bilddetail (horizontal, vertikal) und Videosignal (Pegel von Luminanz und Chrominanz, Sync- und Burst-Signalform) ausgestattete "Image Correction System" "ICS-4000" der For-A Company ist bisher nur die NTSC-Version erhältlich.
Diese Informationen sammelte G. Moll
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9. Videomischersysteme
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Es gibt fast nichts Neues
Gegenüber den 1981 in Montreux angebotenen Mischersystemen ist keine grundsätzliche Neuerung festzustellen. Erweiterungen findet man dagegen bei den bereits angesprochenen digitalen Videoeffekten, die in große Produktionsmischer integriert werden.
Außerdem wird die Steuerlogik heute besonders für die komplizierten "Mehrebenen-Montagen" und vorprogrammierten Schnittabläufen mittels Mikroprozessor-Steuerung und -Speicherung durchgeführt.
Vom einfachen Mischer für Kleinreportagewagen (Bild 25) bis zu extremen Großanlagen war alles vertreten. Hier seien nur die wesentlichen Firmen erwähnt - American Data, Bosch-Fernseh, Thomson-CSF, Grass Valley, Central Dynamics, Philips, Ampex - bei denen neben den Produktionsmischern auch Videokreuzschienenanlagen ausgestellt waren.
Alle diese Systeme sind einkanalig für codierte Videosignale ausgelegt. Daneben gab es - zunächst nur für experimentelle Zwecke und Systemstudien - Drei-Kanal-Mischer für die Signalkomponenten Y, (J und V zu sehen.
Diese Informationen sammelte A.Kaufmann
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10. Automation im Fernsehstudio
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Vom Gebiet der Automationstechnik im Fernsehstudio gibt es weniger etwas Sensationelles zu berichten als vielmehr eine kontinuierliche Weiterentwicklung im Detail, insbesondere zum Zweck der besseren Bedienöarkeit der immer komplexer werdenden Geräte.
10.1. Schnittbearbeitung
Typische Beispiele dafür finden sich auf dem Gebiet der MAZ-Schnittbearbeitung: Nach wie vor beliebt sind Funktionstastaturen, wegen der zunehmenden Anzahl der Funktionen jedoch droht die Zahl der Tasten ins Unermeßliche, zumindest aber ins Unübersichtliche zu steigen.
Eine Abhilfe dafür sind "Soft-Keys", also Tasten, deren Funktion ständig wechselt und jeweils elektronisch angezeigt wird. Im maschineneigenen Editor der neuen MAZ-Maschine "VPR-3" von Ampex wird dieses Prinzip angewandt und erlaubt dort die Kontrolle eines gut ausgebauten Schnittsystems für bis zu fünf Maschinen mit nur sechs Tasten.
Da jedoch bei Betriebsleuten Soft-Keys wegen des fehlenden Bezugs zwischen Funktion und "Tasten-Geographie" nicht so sehr beliebt sind, geht CMX nun einen anderen bemerkenswerten Weg: Im Schnittsystem "3400 + " wird ein Keybord verwendet, das gänzlich aus Soft-Keys besteht. Die Funktionen dieser Tasten wechseln allerdings nicht dauernd, sondern können vom Benutzer nach seinem speziellen Geschmack frei programmiert werden.
Fünfstellige Leuchtanzeigen in jeder Taste kennzeichnen die programmierte Funktion. Das so programmierte Feld wird abgespeichert und steht auf Wunsch jederzeit wieder zur Verfügung. Somit ist jeder Benutzer für die Ergonomie seines Tastenfelds selbst verantwortlich.
Geplant ist bei dem genannten System für die Zukunft sogar die Möglichkeit der Spracheingabe für Befehle.
Abgesehen von dieser Zukunftsmusik wurde eine groBe Zahl einfacher Schnittsysteme angeboten, insbesondere auch für die Anwendung bei der elektronischen Berichterstattung.
Dazu gehören das "BVE 800" von Sony für "U-matic" und das "RM 38" von JVC (Bell & Howell) für "U-matic" und sogar "VHS"-Cassetten. Speziell zur Erleichterung des Werbeschnitts zeigte AEG die Kopplungsmög-lichkeiten eines "Mosaic"-Systems mit einem beliebigen Rechner. Dieser dient zur gesamten Verwaltung der Werbespots, das heißt, zur Archivierung, Spotzusammenstellung und Kostenabrechnung. Über ein Standardformat (SMPTE-Vorschlag) werden die Daten für den aktuellen Werbeschnitt an das Schnittsystem übermittelt.
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10.2. Tonnachbearbeitung
Die Tonnachbearbeitung wird bei Videoproduktionen heute noch etwas stiefmütterlich behandelt. Um sich die Möglichkeiten von Schneidetisch und Synchronstudio, wie sie vom Film her bekannt sind, auch für Videoproduktionen zunutze zu machen, bieten einige Firmen Synchronizer an, die die Verkopplung eines Videogeräts (meist "U-matic") mit einem Schneidetisch ermöglichen.
Wegen des völlig anderen steuerungstechnischen Verhaltens dieser beiden Gerätetypen konnte eine wirklich starre Verkopplung jedoch bisher nicht erreicht werden; es trat stets ein Nachlaufen der Laufwerke untereinander auf ("Gummiband-Effekt").
Absolut gelöst hat dieses Problem nunmehr Steenbeck durch eine Methode, die auf den ersten Blick archaisch anmutet, aber sehr gut funktioniert:
Die mechanische Kopplung einer "U-matic" mit einem Schneidetisch.
Steenbeck bietet unter der Bezeichnung "ST 941 V" einen solchen "Videobild-Tonschneidetisch" an; dabei ist ein JVC-"U-matic"-Gerät in den Schneidetisch integriert und wird vom Schneidetisch mechanisch über eine biegsame Welle angetrieben. Eine patentierte Auswertung der Kontrollspur des Videogerätes vermeidet jeden Schlupf zwischen den Magnetfilmlaufwerken einerseits und der MAZ andererseits. Das Ergebnis ist eine tatsächlich starre Verkopplung, die ein Arbeiten ermöglicht, wie es beim Film üblich ist.
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10.3. Elektronische Farbkorrektur
Für den Bereich der elektronischen Farbkorrektur zeigte Bosch-Fernseh eine beachtenswerte Gesamtlösung. Den "Film Reproduktions Programmierer" "FAP 60". (siehe auch 2.3. und Bild 14).
Mit modularen, nach Kundenwunsch komponierbaren Bedienfeldern werden alle Erfordernisse der Farbkorrektur einschließlich der Fernbedienung von Abtaster und MAZ erfüllt. Die Bedienkonzeption ist so gestaltet, daß "nicht das System den Bediener führt, sondern der Bediener das System", das heißt, ohne eine Bevormundung des Bedieners sind alle denkbaren Aktivitäten realisierbar.
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10.4. Automatische Sendeabwicklung
Für den Bereich der automatischen Sendeabwicklung stellte Grass Valley als Ergänzung seiner Mischeinrichtungen das "M 200 Modular Automation System" vor. Im Dialogverkehr mit dem Benutzer lassen sich bis zu 200 Events abspeichern.
Die Firma Delta-System schließlich zeigte die erste von fünf rechnergesteuerten automatischen Sendestraßen, die für das Kabelfernsehen in Ludwigshafen eingesetzt werden sollen. Jede Anlage besteht aus einem komfortablen Bediengerät, den davon gesteuerten Video- und Audiokreuzschienen sowie -mischern und dem Datenmonitor, der die Sendepläne wiedergibt. Die genaue Zeit wird einer Uhr entnommen, die vom 2eitzeichensender "DCF-77" synchronisiert wird.
Diese Informationen sammelte K.-H. Trißl
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11. Videotext
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Der regionale Videotext
Während in der Vergangenheit Geräte und Systeme für den UK-Teletext-Standard praktisch nur von britischen Firmen angeboten wurden, zeigte Albrecht, Schwabach, zwei auf der Basis von IRT-Entwicklungen entstandene Geräte, die insbesondere für regionalen Videotext von Bedeutung sind.
Der "Videotext-Kombinierer" dient dazu, Tafeln aus verschiedenen auch asynchron ankommenden Videotext-Programmen auszuwählen und zu einem neuen Videotext-Zyklus zusammenzufügen. Darüber hinaus lassen sich mit diesem Gerät auch dezentral eingegebene Untertitel ohne Datenverkehr mit dem Zentratrechner direkt in den Videotext-Zyktus einfügen, wie dies bei einem Gemeinschaftsprogramm aus regionalen Fernsehbeiträgen wünschenswert ist.
Außerdem läßt sich mit dem Kombinierer unter Nutzung weiterer Zeilen in der vertikalen Austastlücke (z.B. am Senderausgang) die Zugriffszeit entsprechend verkürzen.
Als weiteres Gerät zeigte Albrecht das ebenfalls auf einer (RT-Entwicklung basierende kleine Videotext-System "TX-83". In einem einzigen Gerät werden hierbei die Videotexttafeln editiert (zusätzlich ist eine Langzeitspeiche-rung auf Disketten möglich), der gewünschte Übertragungszyklus zusammengestellt und das einzumischende, mit dem Fernsehsignal synchrone Videotext-Datensignal erzeugt.
Im Grundausbau für etwa 50 Seiten soll das Gerät einschließlich Farbmonitor ebenso wie auch der Kombinierer etwa 50.000 DM kosten; mit beiden Geräten läßt sich damit eine regionale Videotext-Editierstation ohne großen Aufwand realisieren, wobei der Kombinierer dazu dient, überregionale Seiten und Untertitel in den Übertragungszyklus einzufügen.
In einer Sonderausführung "TX83-S1" ist das System nach einem Anforderungsprofit bei IRT und SFB speziell für die Editierung und Sendung von Untertiteln bei aktuellen Sendungen konzipiert.
Universität Southampton in Zusammenarbeit mit IBA und Oracle Teletext Limited zeigen "Newfor"
Um den Zeitaufwand für die Videotextuntertitelung zu vermindern, ist an der Universität Southampton in Zusammenarbeit mit IBA und Oracle Teletext Limited das Untertitel-Eingabesystem "Newfor" entstanden, dessen Nachbau die VG Electronics übernommen hat.
Das System eignet sich neben der Zeitcode gesteuerten Untertiteleingabe vor allem für die Live-Untertitelung und soll hierbei den Zeitaufwand um bis zu 40% verkürzen. Erreicht wird dies durch eine automatische Aufgliederung des eingegebenen Textes nach linguistischen Gesichtspunkten der englischen Sprache und durch eine automatische Festlegung der Standzeit der einzelnen Untertitel entsprechend ihrer Länge und einer vorgebbaren Lesezeit.
Häufig gebrauchte Wörter können hierbei vom Benutzer über frei wählbare Abkürzungen aufgerufen werden. Auf der Basis des auch bei der Berliner Videotextanlage benutzten Editierterminals "VG 1062" bietet die gleiche Firma das modular aufgebaute Videotextsystem "TTS-4" an, das in der einfachsten Ausführung für die Übertragung eines einzelnen Magazins mit maximal 144 Tafeln (einschließlich Mehrfachtafeln) ausgelegt ist und sich auf einen S-Magazin-Betrieb mit Anschlußmöglichkeiten von bis zu 32 Terminals erweitern läßt.
Für die Archivierung von Tafeln kann ein Doppel-Disketten-Laufwerk angeschlossen werden.
Aston
Aston zeigte ein neues Videotext-Editierterminal, das unter Verwendung eines Mikroprozessors und durch Einsatz eines 2-Selten-Speichers gegenüber dem Vorgängermodell mit verbesserten Editiermöglichkeiten aufwartet und bereits Vorkehrungen für eine Erweiterung auf "Level 2/3" des UK-Teletext-Standards hat.
Unitel
Die für Bildschirmtext und Videotext nach dem französischen Antiope-System gleichermaßengeeignete Eingabestation "Textel V" von Unitel faßt sich nun auch mit einer Graphikerweiterung zur Generierung frei definierbarer Zeichen (DRCS) versehen, wobei die Umsetzung von Graphikvortagen unmittelbar in DFICS über eine Schwarzweißkamera mit nachgeschaltetem "Digitizer" erfolgt.
Dieser zunächst nur in einer Ausführung für 95 DRCS-Zeichen mit 6 x 10-Zeichenmatrix verfügbare Zusatz soll bis Ende dieses Jahres auch in einer für den neuen deutschen Bildschirmtext-Standard einsetzbaren Version mit 12 x 10-Zeichenmatrix erhältlich sein. Schließlich ist noch das Untertitelsystem "Subtex" der gleichen Firma für die Editierung, Speicherung und zeitcodegesteuerte Übertragung von Untertiteln zu erwähnen, bei dem für Rechnerdialog, Editierung und Übertragung je ein eigenes Sichtgerät vorgesehen ist.
Diese Informationen sammelte G.Möll
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