Hier stehen die Messe- bzw. Veranstalter "Informationen".
Im Unterschied zu unseren überwiegend selbst formulierten Artikeln und Kommentaren sind das die vorauseilenden Lobeshymnen der Redakteure und Pressemenschen sowie der Messe-Ausrichter, der Messegesellschaften und der Veranstalter. Allermeist basieren die auf den vorab verteilten Presse- Informationen der Hersteller oder der Vertriebsfirmen. Nur die wenigsten dieser Lobeshymnen waren "wahr" bzw. hatten sich wirklich erfüllt.
Die Fachblätter und Magazine waren meist (finanziell) darauf angewiesen, solche Artikel unkommentiert zu veröffentlichen, weil da allermeist auch sogenannte "flankierende Anzeigen" (hinzu) geschaltet wurden. Über diese selbstverständlich erfundenen nebulösen ("das gabs doch gar nicht") Zusammenhänge gibt es ausführliche Seiten im Hifi-Museum, weil es dort ganz besonders offensichtlich wurde, wie "das Spiel" funktioniert.
Und: wir sollten unterscheiden zwischen "Zeilen" und "Linien"
Es fällt immer wieder auf, daß selbst gestandene Fach-Redakteure und Fach-Autoren diese beiden Begriffe allzuoft verwechseln, vertauschen oder ungeschickt benutzen. Viele PAL- Kameras konnten trotz nomineller 625 Zeilen nur echte 450 Linien aufnehmen und auch darstellen. Gleiches gilt für Videorecorder, Monitoren und Fernseher aller Hersteller. In den gesamten englisch sprachigen Publikationen sind es die verwechselbaren "lines" (und ab und zu die TV-lines) und man muß Nachsicht walten lassen. "Sie" unterscheiden das ganz selten.
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Das 10. Internationale Fernsehsymposium und die Technische Ausstellung finden vom 3. bis 10. Juni 1977 statt.
Entwicklungstendenzen auf der Technischen Ausstellung Montreux 1977
Für acht Tage stand Montreux 1977 für die Fernsehtechniker aus aller Welt im Mittelpunkt des Geschehens. Neben dem eigentlichen Symposium mit seinen vielen Fachreferaten zieht dabei aber auch die Ausstellung alle zwei Jahre mehr und mehr die Besucher an. Sie bot auch diesmal oft die Möglichkeit, die in den Fachvorträgen gehaltenen technischen Beschreibungen in die Praxis umgesetzt zu sehen.
Über 100 Firmen aus aller Welt stellten ihre neuesten Geräte für die Fernsehtechnik aus. Neben der normalen Standbesetzung waren häufig auch die Entwickler selbst anwesend, um den angereisten Technikern, Ingenieuren und Wissenschaftlern genauestens Rede und Antwort zu stehen.
Der Ausstellungsraum für die Firmen ist knapp, und viele Unternehmen würden sich gerne räumlich vergrößern, was aber kaum noch möglich sein dürfte. Immerhin hat dies auf der anderen Seite den Vorteil, ohne lange Wege schnell von einer Firma zur nächsten zu gelangen.
Kameras, Video-Aufzeichnung und digitale Techniken
(FERNSEH- und KINO-TECHNIK - 31 Jahrgang - Nr, 7/1977) Im Mittelpunkt der Ausstellung standen diesmal besonders die Geräte für die Video-Aufzeichnung neben Kameras mit kleinen Abmessungen und der Einsatz digitaler Techniken. Bei der Videobearbeitung und auch bei der Tonbearbeitung waren es Geräte mit Zeitcode. die im Blickpunkt standen.
Hier aber, wie bei den anderen restlichen Gruppen, zeigte sich aber nur eine mehr oder weniger ausgeprägte Konsolidierung der vor zwei Jahren geplanten oder als Prototypen vorgestellten Geräte.
1. Video-Aufzeichnungstechnik
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Das neue zweite 1" C-Format wirft seine Schatten
Neben den bekannten 2"- Video-Aufzeichnungsgeräten, von denen nur einige wenige neue Modelle zu sehen waren, stand dieser Bereich diesmal ganz im Zeichen der 1"-Helical-Aufzeichnungsmaschinen.
Bei den europäischen Fernsehanstalten - und das war ganz klar von allen Angesprochenen zu hören — wird die Aufzeichnung auf 1"-Magnetband in Zukunft die 2"-Maschinen in der Studiotechnik ablösen. Doch gerade da, und das war nirgends so deutlich zu merken wie auf der Messe, herrscht noch große Unsicherheit vor, denn bei den 1"-Video-Aufzeichnungsmaschinen gibt es zur Zeit drei nicht kompatible Aufzeichnungsformate: die beiden non-segmented- Verfahren von Ampex und zum ersten Mal in Europa zu sehen von Sony sowie das segmented-Verfahren von Bosch-Fernseh mit deen BCN Maschinen.
Bei den beiden vom Prinzip her sehr ähnlichen non-segmented-Formaten ist allerdings mit einer Einigung auf ein gemeinsames Format durch das
SMPTE Video Recording and Reproducing Committee, Working Group non-segmented one-inch helical recorder, zu rechnen.
Das kann natürlich auch nur im Interesse dieser Firmen sein (vorhandene Anlagen sollen sich aber umrüsten lassen), um eine stärkere Position im Markt zu gewinnen.
Bereits im Augenblick haben sich die genannten Unternehmen nach anderen starken Format-Mitträgern umgesehen, und so gehen jetzt gemeinsam Ampex und Marconi, Sony und Thomson CSF sowie Bosch-Fernseh, Philips, RCA und IVC.
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Vermutlich nur zwei 1" Verfahren überlebensfähig
Trotzdem werden zwei unterschiedliche Formate bleiben. Und es wird sicherlich einen harten Kampf um Marktanteile geben. Das merkte man bereits auf der Ausstellung, denn einige Argumente gegen das Verfahren des anderen dürfte man eigentlich nur als Schlag unter die Gürtellinie ansehen.
Bleibt man bei den seriösen technischen Argumenten, so werden folgende Machteile genannt:
Non-segmented-Formate: (Ampex/Sony)
1. Es sind höchste Anforderungen zu erfüllen, um das Servosystem und die Magnetbandführung so zu fertigen, daß sich trotz der relativ langen Spur keine Störungen beim Abspielen sowohl auf derselben als auch auf einer anderen Maschine ergeben.
2. Die spätere Realisierung einer Magnetband-Cassette ist wegen des großen Scanner-Durchmessers schwierig.
Segmented-Formate: (Bosch BCN)
1. Ein kleiner Kopf-Banding-Fehler ist nicht zu eliminieren,
2. Slow-Motion- oder Einzelbildwiedergabe ist (Anmerkung : zur Zeit noch) nicht möglich.
Es ist selbstverständlich, daß alle Firmen behaupten, die genannten Fehlermöglichkeiten gelöst oder auf ein absolut nicht mehr störendes Minimum reduziert zu haben. Der Berichterstatter kann dies nicht beurteilen, und auch die Ingenieure in den Fernsehanstalten werden das wohl erst nach ausgiebigen Messungen und länger dauernden Praxis-Einsätzen genau beurteilen können.
Eines stimmt hingegen seit Montreux nicht mehr: Mit dem von Bosch-Fernseh in sehr kurzer Zeit entwickelten digitalen Bildspeicher sind nun auch bei segmented-Technik Einzelbild, Slow-Motion und sogar noch viele andere Anwendungen auf elegante Weise doch möglich geworden.
Anmerkung : Das bedeutet, daß der digitale Bildspeicher aus der digitalen Vorentwicklung von Prof. Hausdöfer bereits im Juni 1977 bekannt war.
Die Aufzeichnung auf U-matic- oder VCR-Recorder fallen unter das Thema ENG.
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2. ENG/EFP
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„Strategie gegen den Film"
Natürlich stand auch das Thema ENG (electronic news gathering) im Mittelpunkt der Montreux-Ausstellung, wenngleich lange nicht so spektakulär, wie man es hätte vorher erwarten können.
Was die Aufzeichnungsmedien anbelangt, so muß auch hier mit der 1"-Helical-Maschine begonnen werden, denn es ist eigentlich die Frage, wie man ENG in weitestem Sinne bewertet wissen will.
Die Elektronische Nachrichten-Berichterstattung, also ENG von der Grundbedeutung des Wortes her, ist jedoch nur ein Teil der „Strategie gegen den Film". Der 16mm-Fi!m wird aber nicht nur für die aktuelle Nachrichtenbeschaffung, sondern darüberhinaus in großem Maße für Feature-Produktionen und für Fernseh-Außenproduktionen eingesetzt.
Wenn es gelingt, auch diesen Anwendungsbereich mit elektronischen Medien abzudecken (sogenannter EFP-Einsatz, Electronic Field Production), stehen die dafür erforderlichen hohen Investitionskosten in einem wesentlich günstigeren Verhältnis zu den Produktionskosten.
Dies zu denken ist aber nur dann möglich, wenn die Wiedergabequaiität der elektronischen Aufzeichnung der der 16mm-Filmwiedergabequalität voll entspricht. Nicht zuletzt aus diesem Grund setzt man also — gewissermaßen in die weitere Zukunft blickend — bei Bosch-Fernseh auf das 1"-Format, und sicher werden Ampex und Sony ähnliche Überlegungen angestellt haben.
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Der "BCN-5" Recorder
Die Entwicklung kleiner 1 "-Aufzeichnungsgeräte, die vom System her voll studiotüchtig sind, ist also ein wichtiger Punkt bei der Philosophie des 1"-Formats. Nicht Wunder also, daß man bei einigen Unternehmen kleine Aufzeichnungsgeräte entwickelt hat mit kürzeren Bandlängen und unter Hinfortlassung nicht qualitätsbestimmender Einrichtungen.
Bosch-Fernseh ging mit der Vorstellung des äußerst kleinen "BCN-5"-Geräts, einem 1"-Helical-Recorder mit Videocassette, noch ein Stück weiter in diese Zukunft voran. Die Cassettierung bietet eine besonders einfache und schnelle Bedienung. Vorgesehen sind dann auch Studiomaschinen, die sowohl für den Cassetten - als auch für den Reel-to-reel-Betrieb ausgelegt sind.
Die Wahrheit über die ersten U-Matic PAL Recorder
Nach wie vor bleiben für reine ENG-Anwendungen die U-matic-Geräte und die neuen, verbesserten VCR-Geräte im Gespräch.
Sony gelang es, mit neuen U-matic-Recordern bei PAL und Secam nun die gleiche Qualität wie bei den NTSC-Maschinen zu erreichen. Die früheren PAL-Maschinen krankten ja ein wenig daran, daß, bedingt durch den 625-Zeilen-/50Hz-Betrieb, die Relativgeschwindigkeit zwischen Band und Kopf niedriger als bei NTSC war und somit das Luminanzsignal nur eine maximale Auflösung von 2,5 MHz (±1dB) bei einem Signal-Rausch-Abstand von 45dB hatte.
Durch Entwicklung eines neuen Scannerkopfes, durch Verbreiterung der Spur (bei Verkleinerung des Rasens) und durch Erhöhung der Frequenzlage des Hilfsträgers gelang es, mit den neuen Maschinen eine obere Grenzfrequenz von 3,0 MHz ±1dB (3,5 MHz —6 dB) bei um 3dB verbessertem Störabstand zu erreichen.
Der Grundig „VCR-601" professional Recorder
Bei den VCR-Geräten ist es Grundig ebenfalls gelungen, mit dem professionellen „VCR-601" die Bildqualität zu verbessern. Das Laufwerk wurde dabei völlig neu konstruiert. Gegenüber den konventionellen Laufwerken steht das Oberteil der Kopftrommel nun fest. Die Spurlage ist hinsichtlich ihrer Genauigkeit damit sehr viel besser definiert.
Die Qualität der Kameras für ENG-Anwendungen
Kameras für ENG-Anwendungen wurden in großer Vielzahl vorgestellt. zum Teil auch bekannte Modelle, die nun in PAL-Version lieferbar sind („Microcam"). Zwar läßt sich mit diesen Kameras keine volle Studioqualität erreichen, aber eine Qualität, die weit oberhalb der 3/4"- oder 1/2"-Aufzeichnungsqualität liegt und somit voll ausreichend für diese Anwendungen ist. Ihr Vorteil liegt in den kleinen baulichen Abmessungen, die nahe an die der 16mm-Kameras kommen.
Neuerungen bei den ENG-Kameras
Als spektakulärste Neuheit sei dafür das in Montreux erstmals vorgestellte „Video 80"-System von Philips genannt. Aber es wurden auch andere kleine Kameras mit voller oder fast voller Studioqualität vorgestellt, und zwar in modularer Bauweise, so daß einmal der Einsatz im Studio möglich ist, zum anderen der Kamerakopf vom Kontrollgerät gelöst werden kann und dann leichter und flexibel für den Einsatz bei Außenproduktionen geeignet ist (z. B. RCA „TK 760", IVC „7000 P").
2.2. ENG contra Film
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Das neue Kodak Film-Material
Kodak sorgte dafür, daß man auf der Messe nicht nur mit ENG-Anlagen konfrontiert wurde, sondern daß man gerade auch dem fernsehtechnisch orientierten Publikum einmal die Möglichkeiten der filmischen Aufzeichnung vor Augen führen wollte.
Der Zeitpunkt war gut gewählt, denn gerade in dieser Woche konnte man mit der Auslieferung des neuen "7250"-Films beginnen. Er bietet sich mit 27 DIN Empfindlichkeit überall dort an, wo herkömmliche Umkehrfilme nicht mehr ausreichen, beispielsweise bei nächtlichen Sportaufnahmen oder bei aktuellen Fernsehreportagen, wenn keine zusätzliche Beleuchtung möglich oder wünschenswert ist.
Erstaunlich die doch noch immer relativ gute Bildqualität selbst bei zwei-fach forcierter Entwicklung, mit der man dann im Extremfall sogar auf eine Empfindlichkeit von 33 DIN kommt.
3. Digitaltechnik
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Wenige praktische digitale Anwendungen
Die Einführung digitaler Techniken in die Fernsehtechnik nahm beim Symposium breiten Raum ein. Im Gegensatz dazu waren entsprechende praktische Anwendungen auf der Messe in geringerem Umfang zu finden, was nicht weiter verwunderte, denn hier gibt es noch einige grundsätzliche Probleme zu lösen. Neben der verstärkten Einführung von digital-arbeitenden Timebase-Correctoren, die gegenüber analogen relativ einfach eine große Fensterbreite zulassen, waren digitale Anwendungen eigentlich nur noch bei den Trickmischern und bei den Schriftgeneratoren zu finden, wenn man einmal von dem bereits angeführten digitalen Bildspeicher bei Bosch-Fernseh absieht.
Daß die Digitalisierung im Studio weiter vorangetrieben wird mit dem Endziel, einmal nur noch digital im Studio zu arbeiten, war deutlich zu hören. Dies wird aber nur peu a peu passieren, indem man einzelne Geräte, die bisher analog arbeiteten, für die digitale Technik vorsieht.
Nachteilig sind natürlich dann die relativ vielen A/D - D/A-Wandler, weil ihre Häufung zu einer Bildverschlechterung führen "kann". Trotzdem wird wohl kein anderer Weg daran vorbeiführen, denn im Augenblick ist noch niemand in der Lage zu sagen, wie ein voll digitalisiertes Studio aussehen wird.
Die volle Konsequenz würde ja auch digitale Aufzeichnungstechniken verlangen, von denen im Augenblick noch niemand weiß, in welcher Form sie sich realisieren lassen, ja, ob nicht sogar das Magnetband dann durch andere digitale Speichersysteme abgelöst werden kann.
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3.1. Schriftgeneratoren
Die Messe zeigte eine Fülle von neuen Schriftgeneratoren mit sehr unterschiedlichen Ausführungen. Und neben der rein elektronischen Erzeugung der Zeichen wurde nun auch die Möglichkeit demonstriert, beliebige Zeichen über eine Fernsehkamera aufzuzeichnen und auf eine Floppy-Disc oder anderweitig digital einzuspeichern.
4. Zeitcode-Anwendungen
Zu den wichtigsten Bedingungen zur Automatisierung der Videobearbeitung gehört der Zeitcode. Praktisch alle neuen Video-Aufzeichnungsformate gestatten auch die Aufzeichnung dieses Code auf eine besondere Spur. Leider sind die Aufzeichnungsparameter (Magnetisierung, Anstiegs- und Abfallzeiten) und die Wiedergabeparameter (Pegel, Anstiegs- und Abfallzeiten) noch nicht standardisiert.
Es bleibt zu hoffen, daß das IEC hier schnell eine Lösung finden wird. Trotz dieser Schwierigkeit war das Angebot an überwiegend mit SMPTE-Trmecode arbeitenden Editing-Geräten immens groß. Man konnte sich überzeugen, welche starken Arbeitsvereinfachungen sich hier nicht zuletzt durch die Verarbeitung des Zeitcodes in sogenannten intelligenten Interfaces ergeben können. Eingebaute Mikroprozessoren in Verbindung mit dem Zeitcode ermöglichen die Synchronisierung mit einer Reihe von Aufzeichnungsgeräten und die bildgenaue Festlegung der Start- und Stopp-Stellen beziehungsweise der Schnittstellen.
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5. Sonstiges
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5.1. Fitmabtaster
Welche Bedeutung man dem Film im Fernsehen noch gibt, läßt sich allein aus der Tatsache ablesen, daß einige Firmen mit neuentwickelten Filmabtastern in Montreux aufwarteten (Rank, RCA, Thomson-CSF). Alle drei arbeiten nach dem Prinzip der Flying-Spot-Abtastung. Besonderer Wert bei den Neuentwicklungen wurde auch auf eine schnelle Hochlaufzeit und auf ein mit konstanter Geschwindigkeit arbeitendes Filmtransportsystem zur Filmschonung gelegt.
5.2 Optik
In der Optik hat sich vor allem bei der Herstellung der hochwertigen Fernsehobjektive mit großem Brennweitenbereich nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen die Modulbauweise durchgesetzt. Die Entwicklung weniger in sich abgeschlossener Moduln, die je nach den geforderten End- und Anfangsbrennweiten kombiniert werden, gestattet ein sehr günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis, der ja nur in geringen Stückzahlen auszudrückenden und somit relativ teuren Produktion.
Während man bei Schneider (s. a. S 248 bis 254 in diesem Heft) und Angenieux die Kombination allerdings im Werk je nach Bestellung vornimmt und das Objektiv auch dort justiert, gestattet die Modul-"Philosophie" bei Rank die eigene Kombination dieser Moduln. Allerdings hat man bei dieser Firma das Brennweitenverhäitnis auf max. 1:1 reduziert, während man bei Schneider ein max. 32faches und bei Angenieux ein max. 42faches Brennweitenverhältnis realisiert hat.
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5.3. Sender- und Meßtechnik
Bei den Senderentwicklungen geht der Trend immer stärker zur gemeinsamen Bild- und Tonverstärkung. Für kleinere bis mittlere Senderleistungen scheint sich der Einsatz von Tetroden mit Siedekühlung (Thomson-CSF, Siemens) durchzusetzen, während bei hohen Senderleistungen (ungefähr 20kW) dem Klystron noch der Vorzug gegeben wird. Die Senderentwicklung ist geprägt von dem Bestreben, nach kleinen baulichen Abmessungen und einem geringen Leistungsverbrauch, also Erhöhung des Wirkungsgrades der Senderöhren.
N. Bolewski in 1977
Die Aufteilung der obigen Zusammenfassung in Absätze ist etwas daneben gegangen. Es mußte sicher ganz ganz schnell gehen mit dem sogenannten Umbruch dieser FKT Ausgabe,
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Bericht über die Technische Ausstellung Montreux 1977
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1. Aufzeichnungsgeräte
Im Vordergrund bei Ampex standen die beiden Aufzeichnungsgeräte „VPR 1" und „VPR 10". Beides sind 1"-Helical-Video- Aufzeichnungsgeräte, und zwar bei Ampex nach dem Non-segmented-Verfahren. Eine Spur ist etwa 40cm lang und enthält sowohl die Bildaufzeichnung als auch den Synchronimpuls und den Burst. Befürchtungen hinsichtlich der Spurlagengenauigkeit bei der Wiedergabe begegnet Ampex mit dem sogenannten „AST"-System, eine Abkürzung für „automatic scan tracking", also eine automatische Spurnachführung, die so gut sein soll, daß selbst bei Einzelbild oder Slow Motion mit einem Fünftel der normalen Geschwindigkeit eine hervorragende Bildqualität erreicht wird.
Manuelles „jogging" ist ebenfalls möglich. Die Bandgeschwindigkeit ist 24cm/s und die Schreibgeschwindigkeit in der PAL-Ausführung 21,16 m/s.
Die Maschine arbeitet nach dem High-Band-Verfahren mit einer Farbträgerfrequenz für PAL zwischen 7.16 und 9,3 MHz. Die maximale Umspulzeit liegt bei 3min für die gesamte 90-Minuten-Aufzeichnung.
An technischen Daten werden eine Übertragungsbandbreite von 5 MHz ±0,5dB beziehungsweise 5,5 MHz bei —3dB angegeben. Der Signal-Rausch-Abstand ist bei der PAL-Ausführung um 3dB niedriger als bei der NTSC-Version und liegt bei 43dB.
- Anmerkung : Laut unserem Mr..Ampex waren diese beiden "Kisten" ein Flop, man hatte es bei Ampex nicht im Griff mit der Spurnachführung. Erst der von SONY für deren 1" Maschinen entwickelte Schwabbelkopf auf piezo-elektrischer Basis hatte das Problem der geforderten Schnelligkeit einer Spurnachführung gelöst.
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Die Ampex „VPR 10"
Auch hier fand natürlich wieder die tragbare Ausführung, die „VPR 10", besonderes Interesse. Von den qualitätsbestimmenden technischen Daten her absolut gleich, ist das Bandaufzeichnungsgerät für den Betrieb mit 9"-Rollen (Spulen) für eine einstündige Aufzeichnung vorgesehen. Der Bandführungsweg ist etwas einfacher gegenüber der „VPR 1". Das Gesamtgewicht einschließlich Batterie und Band ist 20,3 kg. Nähere Einzelheiten sind dem Beitrag in diesem Heft, S. 257 bis 259, zu entnehmen.
Ein digital arbeitender Timebase-Corrector
Auch von Ampex wurde ein digital arbeitender Timebase-Corrector, der „TBC 1", vorgestellt. Er ist für den Einsatz von Videosignalen von jeder Non-segmented- Helical-Maschine geeignet. Besonders sein Korrekturumfang ist beachtlich, nämlich größer als 10 Zeilen. Unter der Voraussetzung, daß der Signal-Rausch-Abstand des in den Timebase-Corrector gelangenden Signals besser als 48dB ist, liegt der Jitter-Output bei der PAL-Version bei ±20ns bei Schwarz-Weiß, bei ±3ns bei Farbe.
Daß man bei Ampex weiterhin auf das 2"-Band setzt, hat seinen Grund in den vielen Geräten, die in den Fernseh"anstalten" stehen.
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Seit 1956 über 1000 Stück Ampex 2" Recorder verkauft
Seit der Einführung der „AVR"-Quadruplex-Recorder sind über 1000 Stück dieser Geräte verkauft worden. Das war Anlaß, ein weiteres neues Modell, „AVR R", herauszubringen, der wohl erste sogenannte „intelligente" Videorecorder für das Super-High-Band-Verfahren mit Pilottonaufzeichnung (SHBP).
Unter intelligent wird dabei verstanden, mit einem einfachen Kommando eine komplexe Handlungsfolge auszulösen. In Verbindung mit dem sogenannten Edit-Controller „EDM 1" und einem Floppy-Disc-Speicher kann eine große Vielzahl von Spezialeffekten und Schnittabläufen ausgeführt werden. Über 3.00 Schnittbefehle können gespeichert, simuliert und ausgeführt werden.
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Die BNC Familie der Bosch-Fernseh
Bei Bosch-Fernseh stand neben den großen Magnetbandmaschinen „BCN 40" und „BCN 50" vor allem die kleine tragbare Version der „BCN 20" im Vordergrund. Da man all diesen tragbaren Recordern im allgemeinen nur geringe Robustheit nachsagt, demonstrierte Bosch-Fernseh auf einem Rütteltisch die Robustheit und die Unempfindlichkeit dieser kleinen Video-Aufzeichnungsanlage.
Besondere Beachtung fand das erst einige Tage nach Messebeginn nach Montreux gebrachte Cassettenrecorder-Gerät „BCN 5". Im Gegensatz zur „BCN 20" ist der Recorder noch etwas kleiner und wiegt nur 12 kg.
Wesentliches Merkmal ist jedoch der Cassettenbetrieb, der ein automatisches Einlegen der BCN-Cassette gestattet. Sie enthält Magnetband für eine Spieldauer von 20 Minuten, und die Aufzeichnung entspricht voll dem BCN-Format mit der vollen Qualität. Der Recorder ist batteriebetrieben.
Ein erster Prototyp der „BCN 50", mit dem sowohl Spulen- als auch Cassetten-Betrieb möglich ist, wurde gezeigt.
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Neu : Der Digitalspeicher für die BCN 50
Der Nachteil des Segmented-BCN-Verfahrens (2 Köpfe für ein VOllbild) war das Fehlen einer Standbild- oder Slow-Motion-Wiedergabe. Gerade für das Editing war das störend, denn dabei kommt es häufig darauf an, durch langsames Hin- und Rückfahren über mehrere Bilder („jogging" genannt) die genaue Schnittstelle festzulegen.
Das hat sich nun mit der Entwicklung eines Digitalspeichers geändert, der jeder Standard-„BCN" hinzugefügt werden kann (in den noch freien Teil des Untergestells) und der darüber hinaus noch eine Vielzahl von anderen Anwendungsmöglichkeiten gestattet.
Bis zu zwei Einzelbilder je Sekunde lassen sich in Verbindung mit dem SMPTE-Zeitcode speichern und unbegrenzte Zeit betrachten, ohne daß das Kopfrad dabei rotieren muß und damit ohne Gefahr, das Band möglicherweise zu zerstören. Bei Anwahl der jogging-Taste mit der Möglichkeit, das Band leicht hin- und herzurollen, wird das jeweilige Bild gespeichert, und es lassen sich je Sekunde zwei Bilder über den Monitor betrachten, um die entsprechende Schnittstelle zu ermitteln.
Soll der jogging-Vorgang über eine größere Bilderzahl erfolgen, so besteht die Möglichkeit, nur jedes dritte oder siebente Bild zu speichern.
Eine andere wichtige Betriebsart beim Schneiden ist der schnelle Suchlauf. Dazu wird der gleiche Digitalspeicher verwendet. Die Laufgeschwindigkeit kann dabei das Dreifache oder das Sechsfache der Normalgeschwindigkeit sein. Dabei wird jeweils nur ein Teil des Bildes in den Speicher eingelesen, der nach einer bestimmten Bildanzahl zusammen aus diesen horizontalen Teilbildern ein Gesamtbild speichert und auf dem Monitor zeigt.
Die Bilderkennbarkeit auf dem Monitor (farbig) ist hervorragend, wenngleich die „Bildstörung" bei schnellbewegten Szenen natürlich größer ist als bei ruhigen. Der Bildinhalt ist aber in jedem Falle noch recht gut erkennbar.
Der gleiche Digitalspeicher eröffnet auch neue Möglichkeiten für die Bildarchivierung. Auf einem normalen 90-Minuten-Band lassen sich über 100.000 Einzelbilder speichern und gezielt anwählen. Nach Einlesen des auf dem Magnetband gespeicherten Bildes in den Digitalspeicher läßt sich das Bild, wie bereits vorhin beschrieben, ebenfalls unbegrenzt betrachten, weil das Kopfrad nicht mehr rotieren muß.
Bei Benutzung eines 90-Minuten-Bands liegt die ungünstigste Zugriffszeit zwischen dem ersten Bild am Bandanfang und dem letzten Bild am Bandende bei drei Minuten. Benutzt man hingegen ein Zehn-Minuten-Band, auf dem rund 10.000 Bilder gespeichert werden können, so verkürzt sich die Zugriffszeit auf maximal 20 Sekunden.
Gewissermaßen als Zugabe für dieses System besteht auch die Möglichkeit, interessante Tricks einfach auszuführen. Durch geänderte Ausleseadressierung läßt sich beispielsweise das Bild auf ein Viertel seiner Größe reduzieren und gewissermaßen vervierfacht wieder darstellen; auch kann das Bild in Sekundenschnelle seitenverkehrt dargestellt werden, und durch Abfragen nur der einen Hälfte und ihre spiegelbildliche Darstellung auf der anderen lassen sich besondere Tricks erreichen.
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Der Grundig Video-Cassettenrecorder „VCR 601".
Für ENG-Anwendungen zeigte Grundig den (mobilen) Video-Cassettenrecorder „VCR 601". Er entspricht dem bisher bekannten Modell „BK 6001 C" und ist speziell für den Einsatz in Verbindung mit der „FAC 71 "-Kamera konzipiert worden.
Die besonderen technischen Merkmale dieses tragbaren professionellen Recorders sind: horizontale bis vertikale Betriebslage, Netz- und Batteriebetrieb, voll fernbedienbar, eingerichtet für elektronischen Insert- oder Assemble-Schnitt, Standbildwiedergabe und Slow-Motion vorwärts, zwei Tonspuren.
Für den Einsatz im Produktionsstudio und speziell zum Überspielen von Recorder zu Recorder können die Geräte extern synchronisiert werden. Ein Anzeigeinstrument dient zur Kontrolle der Aufnahmepegel von Bild und Ton und der richtigen Einstellung des Spurlagenreglers bei der Wiedergabe.
Banddehnungen, die aufgrund von Temperaturschwankungen zwischen Aufnahme und Wiedergabe und bei Bandaustausch auftreten können, werden durch die automatische Bandzugregelung ausgeglichen.
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Neue 2 Stunden Video-Cassettenrecorder
Auf der Hannover-Messe wurden erstmals neue Video-Cassettenrecorder mit zwei Stunden Spieldauer vorgestellt, die sogenannten Longplay-Recorder. Der jetzt zum ersten Mal in Montreux gezeigte Video-Cassettenrecorder
„VCR 5000 AV" ist gewissermaßen das Bindeglied zwischen den seit einigen Jahren auf dem Markt befindlichen 1-Stunden-VCR-Geräten und den neuen Longplay-Recordern. Entgegen der üblichen Zweikopf-Ausführung hat dieses Gerät vier Kopfe, jeweils zwei für den jeweiligen Standard, die sich über einen Schalter umschalten lassen.
Ein zweiter Schalter dient zur Umschaltung auf die jeweilige Bandgeschwindigkeit und ein dritter für die Umschaltung von Normal- auf Chromdioxid-Band. Zur Erhöhung der Bildschärfe und zur Rauschverminderung hat das Gerät eine Crispening-Schaltung. Ein optoelektronischer Bandzugregler sorgt für sehr gute Gleichlaufeigenschaften.
Der Recorder ist mit Video-Ein- und -Ausgang sowohl über AV-Buchse als über BNC-Buchsen ausgestattet. Es lassen sich somit jederzeit videofrequente Aufnahmen oder Überspielungen vornehmen.
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IVC stellt vor
Neben den bekannten Aufzeichnungsgeräten mit dem 1"-IVC-Format (1 Kopf, Alpha-Umschlingung) wurden die 1"-Helical-Recorder von Bosch-Fernseh, die Modelle „BCN 20, 40, 50", in das IVC-Programm aufgenommen.
Marconi gab eine Übereinkunft mit Ampex bekannt, derzufolge sie die neuen von Ampex entwickelten 1 1/2"-Helical-Recorder herstellen und weltweit vertreiben wird.
Das Äquivalent zu der Ampex-Maschine „VPR 1" heißt bei Marconi „MR 1" und die „VPR 10"-Maschine „MR 10".
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Die neuen 1 "-Recorder von Sony
Zum ersten Mal war Sony mit seinen 1"-Recordern nach dem Non-segmented-Verfahren vertreten, das man oft auch als 1 1/2-Kopf-Verfahren bezeichnet. Der eine Kopf zeichnet die gesamte Bildinformation, der zweite Kopf den Synchronimpuls und den Burst auf.
Anders als bei Ampex, wird — wenn man es ganz genau betrachten will — doch „segmented", allerdings eben nicht das Bildsignal selbst. Das Verfahren soll vorteilhaft sein, weil zwischen der Bildaufzeichnung und den „Arbeitsimpulsen" keine gegenseitige Beeinflussung auftreten kann.
Das aufwendigste in Montreux vorgestellte Gerät von Sony hatte die Typenbezeichnung „BVH 1000 PS" und zeichnet PAL- oder Secam-Signale nach dem High-Band-Verfahren auf. Für Ton- oder Time-Code-Aufzeichnung stehen insgesamt drei 0,8mm breite Spuren zur Verfügung.
An technischen Daten werden für das Gerät genannt: Signal-Rausch-Abstand über 44dB, differentielle Verstärkung max. 4%, differentielle Phase max. 4°, Moire bei 75%, Farbbalken unter 35dB.
Die Bandgeschwindigkeit selbst ist 24,05 cm/s, die Relativgeschwindigkeit zwischen Kopf und Band 21,45 m/s. Die Bandbreite ist 5,8 MHz ±0,5dB. Die maximale Aufnahmezeit mit 10,5"-Spule ist 97 min. Eine Besonderheit des Recorders ist die „Bidirex" genannte Suchfunktion. Es ist ein bidirektionales Suchsystem, das diesem Modell hinzugefügt wurde, um das Band in beiden Richtungen über einen großen Bereich zu transportieren. Zwei Betriebsarten, „Shuttle" und „jogging", sind möglich.
Mit „Bidirex" lassen sich mit einem einzigen Drehregler Geschwindigkeitsänderungen von 0 bis zum 60fachen der Normalgeschwindigkeit in beiden Richtungen kontinuierlich wählen. Beim „jogging" braucht dieser Regler nur hin- und herbewegt zu werden.
In Verbindung mit dem digitalen Time-Base-Corrector „BVT 1000 PS" ist die Szene bis zum 30fachen der Normalgeschwindigkeit noch schwarz-weiß erkennbar. Die Farbwiedergabe reicht bis zum 7fachen der Normalgeschwindigkeit.
Beim Audio-Teil wird für die beiden Tonspuren und die Cue-Spur ein Übertragungsbereich von 50 bis 15000Hz ±0,3dB angegeben, der Signal-Rausch-Abstand bei den Tonspuren mit über 56dB und die Übersprechdämpfung zwischen den beiden Tonspuren mit 50dB.
Der tragbare 1 "-Videorecorder SONY „BVH 500 PS"
Für das gleiche Format zeigte Sony den tragbaren 1"-Videorecorder „BVH 500 PS". Mit der maximal möglichen 9"-Spule gestattet er eine Aufnahmezeit von 65min. Er hat als Besonderheit eine Montagemöglichkeit mit einer Backrücksetz-Funktion. Mit ihr läßt sich bereits eine gewisse Rohmontage am Aufzeichnungsort erreichen.
Für die „BVH 10QO PS"-Maschine gibt es ein Fernsteuer-Zusatzgerät „BVR 100 CE", mit dem praktisch alle wichtigen Funktionen des Geräts bis zu 100m Entfernung ferngesteuert werden können. Entsprechende Anzeigen für den Betriebszustand sind vorhanden. Außerdem besteht die Möglichkeit einer einfachen automatischen Schnittbearbeitung.
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PAL und SECAM Bildqualität schlechter als NTSC
Gegenüber den „U-matic"-Geräten für NTSC krankten die Geräte für PAL oder Secam daran, daß sie eine schlechtere Bildqualität hatten. Das lag einmal daran, daß man bisher die gleiche Trägerfrequenz für 625-Zeilen- als auch für 525-Zeilen-Betrieb beibehalten wollte, um bei der Abspielung nicht mit mehreren Standards arbeiten zu müssen.
Das wird auch weiterhin der Fall sein, doch haben diese Geräte jetzt für PAL und NTSC einen schmaleren Abtastkopfspalt, der außerdem noch höher empfindlich ist als die bisher benutzten. Damit gelang es, den Frequenzbereich für den Hilfsträger, der früher zwischen 547 und 685 kHz lag, auf 670 bis 923 kHz anzuheben. Bedingt durch eine verbesserte Mechanik, konnte man außerdem die Spur auf 125um verbreitern (früher 85um) und die Führungsspurbreite auf 40um (früher 80um) verringern.
Zusätzlich kamen noch einige andere Modifikationen hinzu. Ergebnis dieser nun verbesserten „U-matic-H"-Serie ist eine Übertragungsbandbreite bis zu 3 MHz ±1dB (früher 2,5 MHz) beziehungsweise 3,5 MHz -6dB (früher 3,0 MHz). Der Signal-Rausch-Abstand wurde außerdem um 3dB besser und liegt damit bei 48dB.
Zwei Modelle dieser neuen Ausführung wurden von Sony in Montreux vorgestellt, und zwar die Modelle „BVU 200 P" und „BVU 100 P" (PAL-Ausführung, Typenbezeichnung bei Secam anstelle des P ein S).
Der „BVU 200 P" hat 60min Aufnahmezeit und bietet zusätzlich die Möglichkeit, einen Zeitcode auf einer Extraspur aufzuzeichnen und ist vorgesehen für die verschiedenen Schneidearten. Besonders interessant ist das „BVU 100 P"-Gerät; ein tragbarer 3/4"-Recorder mit den gleichen qualitätsbestimmenden technischen Daten wie das große Schwestermodell. Es ist ausgelegt für eine maximale Aufnahmezeit von 20 min, hat ebenfalls, wie das große Gerät, Anschlüsse für den Time-Base-Corrector und wiegt ohne Batteriesatz 3,8 kg.
Schneiden mit zwei „U-matic"-Maschinen
Für das automatische Schneiden mit zwei „U-matic"-Maschinen ist das „BVE 500 CE"-Gerät konzipiert. Die Schnittgenauigkeit liegt bei Verwendung dieses Geräts bei zwei Einzelbildern. Die Bandgeschwindigkeit ist wählbar in vier Stufen von der doppelten Normal-Geschwindigkeit bis zu 1/20. Schnittstellen können mittels Preview-und Review-Funktion wiederholt und kontrolliert werden.
Mit dem „BVG 1000 CE" ist es nun auch möglich, auf eine Extra-Spur den EBU-Timecode aufzuspielen beziehungsweise auszulesen. Das Auslesen kann sowohl bei Einzelbild als auch 128facher Normalgeschwindigkeit vorwärts und rückwärts erfolgen.
Sowohl für die 1"-Maschinen von Sony als auch für die „U-matic"-Maschinen konzipiert ist der digitale Timebase-Corrector „BVT 1000 PS". In Zusammenhang mit dem 1"-Gerät bietet er weiterhin die Möglichkeit einer Bildwiedergabe auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten.
Eine besondere Digitaltechnik erweitert die effektive Anzahl von Bits je Wort. Damit läßt sich ein größerer Signal-Rausch-Abstand erreichen als theoretisch bei einem 8-bit-System erwartet werden kann.
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Thomson-CSF verkauft drei „U-matic"-Geräte
Das Angebot an Aufzeichnungsgeräten von Thomson-CSF wurde erweitert mit der Hinzunahme von drei „U-matic"-Geräten. Das „TTV 3900" ist ein tragbarer 3/4"-Recorder, die Modelle „TTV 3910" und „TTV 3950" werden zusammen für die elektronische Schnittbearbeitung benutzt.
Mit der Typenbezeichnung „TTV 3700" stellte Thomson-CSF den 1"-Helical-Recorder vor, der mit dem Sony-Aufzeichnungsformat arbeitet. Ein digitaler Timebase-Corrector steht für alle Aufzeichnungsmaschinen zur Verfügung.
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2. Fernsehkameras
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Neuentwicklungen von BOSCH und RCA
Zahlreiche Neuentwicklungen sowohl für ENG als auch für Außenproduktionen mit Fernsehkameras, die Studioqualität bieten, wurden in Montreux gezeigt. Insgesamt wären zu nennen die Kameras „KCN 92" von Bosch-Fernseh, das RCA-Modell „TK 760", die neue Ikegami-Kamera „HL 51", das „Video 80"-System von Philips sowie die „7000 P"-Kamera von IVC.
Zu den reinen ENG-Kameras dürften als Neuheiten zu zählen sein die „Microcam", nun auch in PAL-Version, die Zweiröhren-Kamera „BVP 200" von Sony neben den bekannten Kameras „FAC 71" von Grundig und der „TK 76" von RCA, die in dieser Zeitschrift bereits früher beschrieben, aber in Montreux natürlich noch vorgestellt wurden.
Die „KCA 90" der Bosch-Fernseh
Mit der „KCA 90" hat Bosch-Fernseh für ENG ebenso wie für EFP eine neue Fernsehkamera entwickelt, die ein Gewicht von 7,8 kg hat und ein Bildsignal in voller Studioqualität liefert. Sie enthält die gesamte Elektronik einschließlich Sync-Generator und Coder für PAL, Secam, NTSC oder PAL-M.
Weitere technische Details: drei 2/3"-Plumbicon- oder Saticon-Röhren: interne oder externe Synchronisation für Verbundbetrieb mit Ü-Wagen oder Studios: Stromversorgung aus einem Batterie-Gürtel; maximale Aufnahmedauer bei Batteriebetrieb über 1,5 Stunden; elektronischer Sucher mit 1,5"-Bildschirmdiagonale, für Studiobetrieb auch 5"-Sucher; automatischer Laufzeitausgleich für unterschiedliche Kabellängen; Automatiken für Weißpegel, Schwarzpegel, Streulichtkompensation und automatische Blendensteuerung; RGB-Ausgang für Chroma-Key-Anwen-dung; hochdurchlässiges Strahlenteilerprisma (1:1,4); Filterrad zur Einstellung auf vier Lichtarten; integrierte „Color linear matrix" für einfache Anpassung an andere Studio-Farbkameras; Anschlußmöglichkeit für Variobjektive oder festbrennweitige Objektive mit C-Mount oder Arri-Mount.
Die „KCN 92" der Bosch-Fernseh
Eine andere neue Kamera war die „KCN 92", die im Prinzip den Kamerakopf der „KCK R"-Kamera hat. Sie wird in Verbindung mit dem KCN-Processor im Beipack betrieben, der eine volle Studioqualität der Ausgangssignale gewährleistet.
Der „KCK-R"-Kamerakopf, der auch bei dieser Kamera benutzt wird, ist eine Entwicklung aus der „KCK"-Studiokamera und hat im Gegensatz zu ihr kleinere Aufnahmeröhren und neue Vorverstärker. Auch die „KCN 92" hat automatische Blendensteuerung und automatischen Schwarz- und Weißabgleich.
Eine leichte Kamera „2008" von EMI
EMI stellte mit der „2008" eine leichte Kamera mit drei 2/3"-Saticon-Röhren für Anwendungen in der elektronischen Berichterstattung vor. Der Kamerakopf hat ein Gewicht von 8 lbs (4 kg) und kann bis zu einer Entfernung von rund 120m vom Beipack entfernt eingesetzt werden. Der elektronische Sucher hat eine Diagonale von 3". Die Leistungsaufnahme des Kamerakopfs ist 75W. Das unterste Lichtniveau für brauchbare Bilder bei 3200K, 60% Reflexion und 1:1,7 Optik wird mit 80fc angegeben. Bei 4,2 MHz Bandbreite ist bei 50% Spitzenweiß der Signal-Rausch-Abstand ohne Aperturkorrektur größer als 50 dB. Die Übertragungsbandbreite ist 4,5 MHz beziehungsweise 6 MHz —3 dB.
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Die Dreiröhren-Farbfernseh-Kompaktkamera „FAC 71"
Für ENG-Anwendungen stellte Grundig bereits vor einiger Zeit ein komplettes Programm vor, das auf der Dreiröhren-Farbfernseh-Kompaktkamera „FAC 71" aufbaut. In verschiedenen Systemausführungen mit aufsteckbarem elektronischen Reportage- oder Studiosucher ist sie für tragbaren, mobilen und stationären Einsatz geeignet. Die Kamera kann sowohl mit 2/3"-Vidikons als auch mit Newvicons oder Plumbicons bestückt werden.
Für die Aufzeichnung dient der tragbare Videorecorder „VCR 601". Dieses System ist in seiner Gesamtheit bereits im Heft 12/1976 dieser Zeitschrift beschrieben worden, so daß auf weitere Einzelheiten verzichtet werden soll. Als Neuheit wurde zu diesem System ein automatisches Schneidesystem „ASS 600" vorgestellt.
Drei neue Fernsehkameras von Ikegami
Ikegami stellte drei neue Fernsehkameras vor: die Modelle „HL 77", „HL 37" und „HL 33". Die „HL 77" benötigt kein gesondertes Kamerakontrollgerät. Sie hat automatische Blendensteuerung, automatische Streulichtkompensation, Schwarzpegelregelung und Weiß-Balance. Eingebaut ist der Sync-Generator mit Genlock-Betriebsmöglichkeit. Das Gewicht der Kamera ist 7,4 kg ohne Objektiv. Der elektronische Sucher hat eine Diagonale von 1,5".
Das Modell „HL 37" besteht aus dem Kamerakopf und aus dem Schulterpack, der die Prozessorverstärker, den Synchrongenerator, aber auch die Stromversorgungseinrichtung enthält. Der Kamerakopf selbst wiegt 3,8 kg das Schulterpack 3,9 kg. Die Bildqualität entspricht nicht ganz der der „HL 77". Der Übertragungsbereich liegt bei etwa 4,5 MHz ±0,5dB.
Die neueste Entwicklung ist die „HL 33" mit drei 1"-Plumbicon-Röhren. Auch sie gliedert sich in den Kamerakopf und in das Beipack, das als Rückentrage ausgebildet ist. Die Übertragungsbandbreite bis 5 MHz liegt zwischen ±0,5dB. Als Auflösung wird angegeben in der Bildmitte mehr als 500 Linien, an den Bildrändern mehr als 350 Linien bei 2000lx. In der PAL-Ausführung liegt der Signal-Rausch-Abstand bei 47 dB.
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Die Studio-Kamera „IVC 7000 P"
Aus der bekannten Studio-Kamera „IVC 7000" entstand die tragbare Fernsehkamera „IVC 7000 P". Sie hat die gleichen quatitätsbestimmenden technischen Daten wie das Studio-Modell, und für ihren Betrieb ist kein Kamerakontrollgerät nötig. Sie ist mit drei 1"-Plumbicons bestückt, ebenso wie die Studio-Version. Der Kamerakopf hat ein Gewicht von 7,3 kg; der maximale Abstand zwischen Control-Pack bis zum Kamerakopf kann 61m betragen. Vom Kamerakopf aus können gesteuert werden die Verstärkung (0, +6, +12 dB), automatische Farbeinstellung und Aufzeichnungsgerät Ein/Aus.
Das ControI-Pack enthält die Einrichtungen zur Steuerung von Blende, Farbkorrektur, Weißkorrektur, Schwarzkorrektur usw. Ein Adapter bietet die Möglichkeit, die „7000 P" auf einem Stativ zu befestigen und als vollwertige Studiokamera auch mit Studioobjektiven zu verwenden. Die weiteren technischen Daten sind: Signal-Rausch-Verhältnis in der PAL-Version 49 dB bei 1000lx, untere Grenze für ein brauchbares Bild 30 lx Szenenbeleuchtung bei Reflexionsfaktor 60% und Blende 1:1,6 bei eingeschalteter 12dB-Verstärkung.
Die Auflösung wird mit 400 Linien bei 100% Modulationstiefe in Verbindung mit der Aperturkorrektur angegeben. Die Leistungsaufnahme des Kamerakopfs ist 160 W.
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Das neue Philips-System „Video 80"
Erstmals sah man in Montreux das neue Philips-System „Video 80". Dieses modular aufgebaute System entspricht in seinen technischen Daten im Rahmen der Systeme PAL, PAL-M, NTSC und Secam den Anforderungen der Fernsehanstalten. Durch seinen modularen Aufbau ist es gleichermaßen im Studio wie bei Außenaufnahmen einsetzbar, kann der Erweiterung bestehender Studioeinrichtungen dienen und erlaubt in Verbindung mit einer Telecine-Einheit die Abtastung von 16mm-Filmen, Super-8-Filmen und Dias.
Die wichtigsten Elemente dieses Systems sind der neuentwickelte Kamerakopf „LDH 10" und das Kamerakontrollgerät für die Signalverarbeitung und Fernsteuerung zahlreicher Funktionen. Mit diesem Kamerakontrollgerät lassen sich ein kombiniertes Video-Mischpult mit Trickgenerator und Titelkamera sowie ein Neunkanal-Audio-Mischpult verbinden. Eine ausführliche Beschreibung dieses Systems erschien bereits im Heft 5/1977.
Die neue „LDK 15 L"
Aus der „LDK 5"-Studiokamera-Familie von Philips ist die neue, leichte „LDK 15 L" hervorgegangen. Das System besteht aus dem Kamerakopf, dem Beipack und der Processor-Einheit. Der Beipack kann bis zu 50m vom Kamerakopf entfernt aufgestellt oder vom Kamera-Assistenten getragen werden und gibt somit dem Kameramann größere Bewegungsfreiheit. Die meisten der elektronischen Standard-Moduln der „LDK 5"-Studiokamera wurden in die Processor-Einheit übernommen und bieten eine volle Kompatibilität zur „LDK 5"-Familie. Die Processor-Einheit kann 150 m vom Beipack der „LDK 15 L" entfernt aufgestellt werden.
Die Verbindung mit dem Regieplatz wird über ein Triaxkabel vorgenommen, das bis zu 2,3 km lang sein kann. Die „LDK 15 L" ist gewichtsmäßig genau austariert und liegt gut auf der Schulter des Kameramanns. Ihr Gewicht ist 8 kg. Für ENG-Anwendungen wird sie in Verbindung mit dem elektronischen 1"-Sucher benutzt. Ein zweiter 4,5"-Sucher steht zur Verfügung. Für Studioanwendungen kann die Kamera mit einem 7"-Monitor bestückt werden.
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Die „TK 760" Fernsehkamera von RCA
RCA's neueste Entwicklung auf dem Gebiet der Fernsehkameras ist die „TK 760". Sie ist gewissermaßen um den T-förmigen Körper der „TK 76"-ENG-Kamera als Grundmodell aufgebaut und basiert auch auf den bereits bekannten elektronischen Einrichtungen dieser Kamera (automatischer Weißabgleich, automatische Blendenkontrolle usw.).
Durch die Benutzung neuer 2/3"-Saticon-Röhren wird sie zu einer auch für Fernseh-Außenproduktionen einsetzbaren Kamera mit voller Studioqualität. Diese neuen Kameraröhren sollen ein schärferes Bild und eine größere Empfindlichkeit haben. Die Aufheizzeit der Kamera liegt unter 10s, und sie ist — das wurde auf dem Stand auch demonstriert - absolut wasserdicht, so daß sie sich auch bei extrem schlechten Witterungsverhältnissen ohne Einschränkung einsetzen läßt.
Gezeigt wurde die neue Kamera in der PAL-Version. Sie ist aber auch erhältlich für die Versionen PAL-B, PAL-M, Secam und NTSC. Die „TK 760" wird ohne separates Kontrollgerät benutzt. Die Stromversorgung ist eingebaut. Ferner vorhanden ist eine automatisch wirkende Kabelentzerrung, um bei Längen bis zu 1000 ft (warum denn jetzt in ft und nicht inMetern ?) ein stets einwandfreies Videosignal zu erhalten. Die Kamera ist auch für den Genlock-Betrieb geeignet.
Weitere technische Einrichtungen: horizontale und vertikale Apertur-Entzerrung, um Rauschen, Luminanz- und Chrominanz-Interferenz zu reduzieren; 5"-Sucher mit 600 Zeilen Auflösung in Bildmitte; Signal-Rausch-Abstand je nach Betriebsart 51 oder 49 dB bei 180 nA Signalstrom im Grün-kanai; Szenen- Beleuchtungsstärke 125 fc bei Blende 2,8 für ein noch brauchbares Bild; Gewicht etwa 20 kg.
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Die kleine PAL-Farbfemsehkamera „BVP 200 P" von SONY
Für die elektronische Berichterstattung entwickelte Sony die kleine PAL-Farb-femsehkamera „BVP 200 P", die kein Backpack braucht. Es ist eine Zweiröhren-Konzeption; für die Luminanz wird eine 2/3"-Saticon-Röhre, für die Chrominanz eine 1"-Trinicon-Röhre benutzt. Die Kamera wiegt ohne Objektiv 5,5 kg und hat eine Leistungsaufnahme von nur 20 W.
Der Signal-Rausch-Abstand wird mit über 50dB angegeben; allerdings ist die Kamera mit 300 lx Minimal-Ausleuchtung in Verbindung mit einem 1 :1,4-Objektiv etwas unempfindlich. Während des Betriebs ist kein Abgleich erforderlich; der Weißpegel wird automatisch geregelt.
Das 1"-MF-Trinicon (Mixed Field) hat elektrostatische Ablenkung und elektromagnetische Fokussierung. Mit dieser Methode soll eine höhere Auflösung auch an den BiIdrändern erreicht werden. Angegeben werden 500 Zeilen in der Bildmitte, 400 Zeilen an den Ecken.
(Falsch : Auch hier wieder, es sollte wohl "Linien" anstelle von "Zeilen" heißen !)
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Die Studiokamera „TTV 1515" von Thomson-CSF
Thomson-CSF stellte mit der Typenbezeichnung „TTV 1516" eine Mehrzweckversion der Studiokamera „TTV 1515" vor. Sie kann sowohl als Studiokamera eingesetzt als auch für den Schulterbetrieb umgerüstet werden. Das dann nötige Kamerakontrollgerät läßt sich bis zu einer Entfernung von 150m vom Prozessor entfernt betreiben. Der Prozessor kann über ein Triaxkabel bis zu einer Entfernung von 1500m vom Regieplatz angeordnet werden. Die Leistungsaufnahme für den Kamerakopf und die CPU ist 180W. Der Kamerakopf selbst wiegt 8kg, die CPU 12kg. Die Kamera ist für alle Standards lieferbar.
Die neueste Entwicklung ist die „TAV 1520", die vor allem für den Einsatz in kleinen Landesstudios konzipiert wurde. Sie hat eine relativ hohe Empfindlichkeit und ist mit drei 2/3"-Plumbicon-Röhren bestückt.
Im Vordergrund bei den Kameras von Thomson-CSF stand natürlich die kleine „Microcam", die nun auch für PAL lieferbar ist. Sie ist eine der leichtesten Kameras. Der Kamerakopf mit den drei Plumbicon-Röhren, dem Objektiv und dem Sucher wiegt nur 3,64 kg. Das Gewicht des Beipacks ist 1,64 kg. Die gesamte Leistungsaufnahme der Kamera ist 24 W, und sie kann aus dem dazugehörigen NiCd-Akku bis zu einer Stunde betrieben werden. Eine Standard-12-V-Batterie erlaubt eine Betriebsdauer von mehreren Stunden. Die Kamera selbst ist in dieser Zeitschrift bereits im Heft 11/1976, beschrieben worden.
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Die RCA-Kamera „TKP 45" und die Philips „LDK 25"
Auf dem Sektor der reinen Studiokameras waren nicht allzuviel Neuheiten zu verzeichnen. Als bekannt darf man die RCA-Kamera „TKP 45" annehmen und ebenfalls die Philips „LDK 25", die in Montreux ausgestattet mit ACT-Plumbicons gezeigt wurde; ferner die „KCK" von Bosch-Fernseh, die „TTV 1515" von Thomson-CSF und die „TC 80" von Harris.
Neu war hingegen die „BCC 10" von Ampex, ebenfalls mit ACT-Röhren, digital arbeitender Fernbedienung für alle elektronischen Funktionen, in Verbindung mit einem Digitalspeicher automatische Schwarz- und Weißpegelregelung sowie Blendensteuerung.
Bei der PAL-Version wird ein Signal-Rausch-Abstand von 52 dB angegeben. Die Auflösung ist 650 Linien, die Modulationstiefe bei 5-MHz-Rastertestbild ohne Aperturkorrektur 40Vft, mit Aperturkorrektur justierbar auf 100%.
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3. Bearbeitung;- und Bildmischanlagen
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Eine Schalteinrichtung von Bosch-Fernseh
Höhere Wirtschaftlichkeit ermöglicht eine neue, preiswerte Schalteinrichtung von Bosch-Fernseh, mit der einer der teuersten Teile einer Studio-MAZ, der Prozessor (damit auch die Monitoren-Einheit), zu zwei verschiedenen Basis-Maschinen delegiert werden kann.
Die Schalteinrichtungen können für drei oder mehr Maschinen erweitert werden. Zusammen mit der Elektronik und dem Prozessor erfüllt die Wiedergabe-Einheit „BC WQ" für den tragbaren „BCN 20"-Recorder nahezu die gleichen Funktionen wie die Studioversion „BCN 50". Ausgenommen sind lediglich die Bandkapazität und die „Shuttle time", Nach dem Aufschieben der „BCN 20" und dem Anschluß nur eines Kabels ist die Einheit betriebsfertig.
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Bosch-Fernseh stellt einen Secam-Mischer „AMC" vor ????
Mit dem Secam-Mischer „AMC" beschritt Bosch-Fernseh einen neuen Weg bei der Entwicklung von Secam-Mischsystemen mit Einkanal-Mischung. Das System besteht aus zwei Gruppen, dem Secam-spezifischen System-Interface mit der Steuerlogik und einem Mischer aus der „RC ME"-Serie.
Um einkanalig in einem Standard-Mischer Secam-Signale zu verarbeiten, muß die frequenzmodulierte Chrominanzinformation in eine amplitudenmodulierte umgewandelt werden. Mit einer Trägerlage oberhalb 5,7 MHz erfolgt die Addition des erhaltenen AMC-Signals zum ursprünglichen Luminanzsignal in Secam-typischer sequentieller Form.
Nach der einkanaligen Mischung wird das AMC-Signal in einer Re-Modulations-stufe wieder in ein normgerechtes Secam-Signal umgeformt. Das AMC-Slgnal wird mit einer Pilotkennung versehen. Dadurch gelingt es, eine automatische Phasenkorrektur durchzuführen. Der bei jedem Secam-Mischprozeß auftretende Schärfeverfust im Luminanzkanal kann durch eine einstellbare Crispeningschaltung reduziert werden.
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Automatisches Schneidesystem „ASS 600" von Grundig
Mit dem von Grundig in Montreux vorgestellten automatischen Schneidesystem „ASS 600" ist die automatische Ausführung elektronischer Insert- oder Assemble-Schnitte in Verbindung mit zwei professionellen Video-Cassettenrecordem „VCR 601" möglich. Darüber hinaus sind alle Funktionen der Recorder voll fernsteuerbar, und die Spielzeit wird in Stunden, Minuten und Sekunden angezeigt.
Neben der unabhängigen Steuerung der zwei Videorecorder lassen sie sich auch parallel bedienen, das heißt, beide Recorder führen die gleiche Funktion aus. Überspielungen lassen sich sowohl von Recorder 1 nach Recorder 2 als auch umgekehrt durchführen.
Mit Hilfe der Standbildwiedergabe-Einrichtung und des Suchlaufs können die Schnittpunkte exakt ermittelt und mittels Tastendrucks gesetzt werden. Danach kann der elektronische Schnitt zunächst simuliert und in einem weiteren Arbeitsgang endgültig durchgeführt werden. Auch das automatische Wiederholen des endgültig ausgeführten Schnitts ist möglich.
Schnittanfang und -ende können über Einzeltasten als Zählerstand zum vollautomatischen elektronischen Schnitt eingegeben werden. Anfang und Ende lassen sich dabei auf verschiedenen Maschinen festlegen. Die für den Schnittpunkt gesetzten Marken bleiben auch nach einem Cassettenwechsel erhalten, so daß Informationen von zwei Cassetten zusammengeschnitten werden können, ohne daß der Zähler jeweils zu Beginn der Cassette wieder auf Null gestellt werden muß.
Durch Eingabe über Einzeltasten kann eine Cassettenposition vorgewählt werden. Werden zwei Marken gesetzt, so läßt sich der Recorder zwischen diesen Marken automatisch hin- und herfahren (Schleifenbetrieb), so daß ein bestimmter Bandabschnitt automatisch laufend wiedergegeben werden kann.
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Bearbeitungsgerät mit der Typenbezeichnung „SE 1" von RCA
RCA demonstrierte ein neues Einbaugerät für ihre „TR 600 A"-Quadruplex-2"-Aufzeichnungsrnaschine. Das relativ einfache Bearbeitungsgerät mit der Typenbezeichnung „SE 1" arbeitet in Verbindung mit dem im „TR 600 A" vorhandenen Mikroprozessor und den ebenfalls dort eingebauten PROMs und bietet die Möglichkeit der Simulation und der Ausführung mehrerer Schnitte.
Dabei werden die Impulse auf der Steuerspur des Videobands gezählt, um bei einem bestimmten eingegebenen Wert auf das andere Pult umzuschneiden. Möglich sind variable Vorrollzeiten und vorwählbare Verzögerungszeiten. Die Schnittstellen können zwischen ±99 Bildern in Einzelbild-Schritten gegenüber der erstgewählten Schnittstelle geändert werden.
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Das automatische Schneidesystem „AE 600" von RCA
RCA demonstrierte ferner für ihre „TR 600 A"-Maschinen das automatische Schneidesystem „AE 600". das in Verbindung mit einer Aufzeichnungsmaschine und acht Abspielmaschinen eine Vielzahl von Schnittmöglichkeiten gestattet. Das System, eingebaut in eine „TA 600 A"-Anlage oder als Fernsteuerkonsole, ermöglicht die Simulierung, Speicherung und den automatischen Ablauf der gespeicherten Schnitte.
Es können Ton- und Bildschnitte von verschiedenen Maschinen, auch zwei Tonspuren gleichzeitig, auf das Aufzeichnungsband überspielt werden. Die Bearbeitung erfolgt über den SMPTE-Timecode. Über ein Monitor-Anzeigedisplay lassen sich die gespeicherten und simulierten Schnitte darstellen mit Anzeige, welche Schnitte bereits durchgeführt wurden. Korrekturmöglichkeiten bis zu 999 Bildern gegenüber der erstgewählten Schnittstelle sind möglich.
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Bildmisch- und Trickeinrichtungen von Grass Valley
Besonderes Interesse fanden die Bildmisch- und Trickeinrichtungen von Grass Valley, die als Tochterfirma von Tektronix vorgestellt wurde. Die Einrichtungen arbeiten über ein Interface mit digitalen Anlagen und bieten einen großen Bereich sonst kaum ausführbarer Effekte.
Vorgestellt wurde die Bildmischeinrichtung „1600 7 K", die über ein Interface mit dem digitalen Video-Prozessor „DVP 15" verbunden ist, der seinerseits den Bild-Synchronizer „FS 15" enthält. Einige der Effekte, die mit diesem Trickmischer erreichbar sind, sind beispielsweise kontinuierliche Bildkompressionen, Chroma-Key-Effekte, Spiegeleffekte bis zur fast unendlichen Vervielfältigung des Originalbilds, Vergrößerungen bestimmter Bildfteile und vieles mehr.
Die Bildmisch- und Trickeinrichtung hat insgesamt 24 Eingänge, 8 Bus-Leitungen, 3 Mischebenen und ein Flip-Flop-Mischsystem. Die Beschreibung der technischen Einzelheiten würde weit über den Rahmen einer Messe-Berichterstattung hinausgehen. Lieferbar ist die Anlage für NTSC, PAL und PAL-M.
Vorgestellt wurde ferner ein zweiter, kleinerer Produktionsmischer, das Modell "1600 IL", mit dem praktisch alle üblichen Tricks und Bildmischungen und zusätzlich rotierende Trickbienden ausgeführt werden können.
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4. Filmabtaster
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Speicherröhren-Abtaster „B 3404" von Marconi
Mit der Typenbezeichnung „B 3404" stellte Marconi auch seinen Speicherröhren-Abtaster für 16mm- und 35mm-Film vor. Dieser Filmabtaster für Greifer-Betrieb, der 1976 den Queen's Award for Technological Achievement gewann, ist unseren Lesern bereits bekannt, so daß hier auf eine nähere Beschreibung verzichtet sei.
Der Filmabtaster „Mark III" wurde um einen Dia-Abtastkopf erweitert. Maximal 16 Dias können auf einer Trommel angeordnet werden. Sie sind einzeln fernbedient ansteuerbar. Digital wird angezeigt, welches Dia im Vorschau-Monitor steht und welches abgetastet wird. Gespeichert werden kann nicht nur die Reihenfolge der Dias, sondern auch ihre jeweilige Fokussierungsposition. Vor der Dia-Abtastung muß der Dia-Objektivkopf gegen den Film-Objektivkopf ausgetauscht werden, was maximal 30 Sekunden dauern soll. Der Wechsel von einem Dia zum nächsten dauert eine halbe Sekunde, für das Überspringen mehrerer Dias wurde eine Zeit von einer Sekunde für neun Dias genannt.
Über den ebenfalls relativ neuen Filmabtaster selbst wurde bereits im Heft 5/1977 berichtet. Das Besondere an ihm ist, daß bei diesem Flying-Spot-Abtaster der kontinuierlich laufende Film entgegen seiner Laufrichtung während jedes wirksamen Halbbildes abgetastet und die vom Film während dieser Zeit zurückgelegte Strecke durch senkrechte Verschiebung der Abtastung während des Vertikalrücklaufs vor der nächsten Halbbildabtastung ausgeglichen wird (Sprungabtastung).
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Ein komplettes Programm an Filmabtastern von RCA
RCA stellte sein komplettes Programm an Filmabtastern für die europäischen Rundfunkanstalten vor. Der „TK 28 B"-Speicherröhren-Abtaster enthält Einrichtungen zur automatischen, elektronischen Korrektur von Schrumpfungsfehlern oder Fehlbelichtungen. Dieses sogenannte ASCET-Korrektursystem regelt automatisch Schwarzpegel, Weißpegel, Schwarz- und Weißbalance sowie Streulicht und korrigiert automatisch auf ein mittleres Grau.
Neu hinzugekommen ist ein automatisch arbeitendes Blendenkorrektursystem; ferner setzt RCA jetzt die neuen 1"-Saticon-Röhren ein, die ein brillanteres Bild ergeben sollen. Ein neuer Vorverstärker mit besserem Signal-Rausch-Verhältnis bietet eine bessere Ton-Wiedergabequalität.
Der 35mm-Ablaster „FR 35" von RCA hat eine programmierbare Logik und ein servogesteuertes Filmfortschaltsystem. Auf der Achse eines kleinen trägheitsarmen Motors ist eine 16-Zahn-Rolle direkt befestigt. Der Motor wird inkremental angesteuert, das heißt, er transportiert jeweils mit einer 90°-Drehung entsprechend der Bildfrequenz das nächste Filmbild in das Bildfenster.
Die Zahnrolle kann aber für den schnellen Filmtransport (bis zum Sechsfachen der Normalgeschwindigkeit) kontinuierlich rotieren. Ein Justierservo positioniert anschließend den Film in die für besten Bildstand notwendige Lage im Bildfenster. Die Tonwiedergabe erfolgt über den Magnetbandspieler „PM 86 SL" für 35mm-oder 16mm-Magnetband. Eine elektronische Interlock-Einrichtung sorgt für die genaue Synchronisation mit dem Filmprojektor.
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Bereich 5. Sendetechnik
wird hier übergangen.
6. Monitoren
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Bosch-Fernseh mit 20 Monitoren-Modellen
Das neue Standard-Monitoren-Programm von Bosch-Fernseh enthält 20 unterschiedliche Schwarz-Weiß- und Farbmodelle. Mit den „BA"-Modellen ist auch eine meßtechnische Bildauswertung möglich, mit den „BB"-Model-len nur die Beurteilung der Bildqualität.
Die Schwarz-Weiß-Monitoren der „BB"-Reihe sind mit umschaltbarer Rastergröße und abschaltbarer Farbträgerfaile ausgestattet. Die Monitoren der Reihe „BA" sind außerdem für die meßtechnische Kontrolle der Bildgeber vorgesehen. So läßt sich beispielsweise das Bild versetzt darstellen, um H- und V-Austastlücken (Impulskreuz) sichtbar zu machen; zusätzlich ist die Überprüfung der Synchronsignale möglich.
Für Geometriemessungen wird ein externes Gittersignal überlagert. Über fünf getrennte Eingänge sind mehrere Signalquellen anschaltbar, die sich verlust- und rückwirkungsfrei über eine Fünffach-Filterkreuzsohiene umschalten lassen.
Sämtliche Farbmonitoren stehen für alle Normen sowie in RGB-Ausführung zur Verfügung. Die Umstellung erfolgt durch Wechsel einer Platine. Alle Monitoren sind mit In-Line-Bildröhre ausgestattet, deren Farbtemperatur von 6500 K auf 3200 K umschaltbar ist. Besonders hervorzuheben ist das Modell „MC 37 BA", das eine zusätzliche Platine für Simple-PAL-Decodierung hat, um die Farbdifferenzsignale vektoriell darstellen zu können.
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Barco und Ikegami
Barco und Ikegami stellten zwei neuartige Bildröhren mit der doppelten Anzahl von Bildpunkten vor, die in Verbindung mit einer Kammfilterschaltung eine hervorragende Auflösung und Schärfe (mehr als 600 Zeilen in der Mitte) bieten.
- Anmerkung : Auch das sollte wohl "Linien" anstelle von "Zeilen" sein.
Tektronix zeigte einen neuen Monitor mit 12"-Trinitron und variabel einstellbarer Aperturkorrektur, der frei von Moirestörungen ist und ebenfalls ein hervorragend scharfes Bild liefert.
Mit der Typenbezeichnung „PVM 2750 E" stellte Sony einen neuen Studio-Farbmonitor vor, lieferbar in PAL oder Secam. Er hat eine 68cm-Trinitron-Röhre, zwei umschaltbare Eingangsbuchsen, Anschluß für ein externes Synchronsignal, Durchgangsschleife für Video- und Synchronisiersignal, Kammfilter und Laufzeitmodulierung für eine hohe Bildauflösung. An technischen Daten wurden genannt: Frequenzgang bis 4 MHz ±2dB, Auflösung über 350 Zeilen (auch hier besser Linien!!!) in der Mitte, kissenförmige Verzeichnung kleiner als 5%.
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Anmerkung :
Es ist schon erstaunlich daß selbst Fachleute wie Norbert Bolewski immer noch viel zu oft nicht zwischen Zeilen und darstellbaren Linien unterscheiden bzw. trennen.
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7. Verschiedenes
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Schriftgeneratoren
Das Angebot an Schriftgeneratoren war in Montreux fast unüberschaubar groß. Viele von ihnen boten eine Vielzahl von Möglichkeiten, so beispielsweise verschiedene Schriftarten, „Einfärben" bestimmter Buchstaben oder Zeilen, Blinken von Buchstaben oder Zeilen, farbigen Hintergrund, Rolltitel und vieles andere mehr.
Die Schriftgeneratoren unterscheiden sich im wesentlichen durch ihre Speicherfähigkeit und den Grad ihrer Automatisierung beziehungsweise Flexibilität.
Die wohl mit am höchsten entwickelten Geräte waren die von Ampex („Chyrorr"), Thomson-CSF („Vidifont") und System Concepts („Quantafont"). Mit dem Modell „Chyron III B" kann man beispielsweise zwischen 19 Schriftarten wählen, die bis zu 84 Einzelzeichen haben können. Neu hinzugekommen auf dem Markt der Schriftgeneratoren-Hersteller ist 3M mit den Modellen „D 3000" und „1500".
Beim „Vidifont"-Gerät, aber auch noch bei einigen anderen, können auch Graphik-Zeichnungen über eine Fernsehkamera abgetastet und gespeichert werden und in Verbindung mit den Schriftgeneratoren beliebig verkleinert, vergrößert oder an bestimmte Stellen „gefahren" werden.
Einige kleinere und deshalb wesentlich preiswertere Anlagen sollte man aber nicht vergessen zu erwähnen. So ist beispielsweise der „Subtel"-Schriftgenerator von Unitel für Filmuntertitelungen entwickelt worden.
Auf einer Floppy-Disc lassen sich über 2000 Untertitel speichern zusammen mit den Angaben für die Synchronisie-rung mit dem Film. Über Einzelbildzählung oder über Zeitcode werden dann die abgespeicherten Titel bildgenau in die Sendung eingeblendet, lassen sich aber zusammen mit dem Film auch auf Videoband überspielen.
Auch der von Delta-System-Studioanlagen ins Programm aufgenommene Schriftgenerator von Ryley bietet bei nur einer Grundschriftart, deren Höhe und Breite veränderbar ist, zahlreiche Möglichkeiten: freie Positionierung, Rolltitel, Unterstreichungen und anderes mehr. Bei praktisch allen Schriftgeneratoren wird - über Mikroprozessoren gesteuert — für das richtige Spatium zwischen den einzelnen Buchstaben gesorgt.
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Ein neuer Mini-Ü-Wagen der Bosch-Fernseh
In Montreux stellte Bosch-Fernseh einen neuen Mini-Ü-Wagen mit der Bezeichnung „VW LT 35" vor. Der VW-Transporter ist mit zwei tragbaren „KCK-R"-Farbkameras ausgestattet sowie mit zwei „BCN 50"-Aufzeichnungsanlagen mit Processor-Umschalter. Gesteuert werden die MAZ-Anlagen am Regietisch über Fernbedienung mit Bandlängenanzeige.
Die videotechnische Ausrüstung wird durch einen A-B-Bildmischer mit fünf Eingängen und durch einen Schriftzusetzer vervollständigt. Für die Tonmischung enthält der Ü-Wagen ein 6/2-Kanal-Tonmrschpult. Die Stromversorgung erfolgt über ein Aggregat im Anhänger, das den Wagen auch während der Fahrt betriebsfähig hält. Bei Netzanschluß werden zwei 220V-Stromkreise mit je 16 A für die videotechnischen Einrichtungen und für die Klimaanlage gebraucht.
Das „Mini-Mobile" von Marconi
Auf dem Ü-Wagen-Sektor stellte Marconi mit dem „Mini-Mobile" einen ebenfalls recht kleinen Wagen vor. Er kann mit den beiden tragbaren Kameras „Mk VIII P" oder alternativ mit einer „Mk VIII P" und einer Standard-„Mk VIII" ausgerüstet werden, enthält ein Aufzeichnungsgerät, einen Bildmischer, einen Studiomischer, Synchrongeneratoren, Farb- und Schwarz-Weiß-Monitoren, Kontrollmonitor und die Einrichtungen zur Signalübertragung über eine Link-Strecke.
Ein neuer Übertragungswagen von Pye TVT Ltd.
Mit den beiden neuen „LDK 15 L"-Kameras ist der neue Übertragungswagen von Pye TVT Ltd., einer Tochtergesellschaft von Philips, ausgerüstet. Für die Aufzeichnung steht ein Philips-„BCN 50"-Recorder zur Verfügung,
Als Fahrzeugmodell wurde der Mercedes-Benz-Wagen L 608 D gewählt, der knapp 6m lang, 2,1m breit und 3,3m hoch ist. Ferner ist eingebaut eine Bildmischeinrichtung zum Schneiden und Mischen der Fernsehbilder mit acht aktiven Eingängen. Auch die Tonmischeinrichtung hat acht Kanäle. Auf Wunsch kann auch ein 12-Kanal-Gerät eingebaut werden.
Das Grundig Audio-Video-Kreuzschienensystem „71"
Großes Interesse fand in Montreux das von Grundig vorgestellte Audio-Video- Kreuzschienensystem „71". Es ist in Modultechnik aufgebaut und übertrifft die elektrischen Bedingungen des Pflichtenheftes Nr. 8/7 1.2. der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten sowie die Bedingungen des Pflichtenheftes Nr. 3/5.
Das Kreuzschienensystem ist in Mehrstufentechnik ausgeführt und kann über einen Prozeßrechner oder einen Mikroprozessor angesteuert werden. Ein ausführlicher Beitrag über dieses System ist im Heft 5/1977 erschienen.
Nachtrag als letzter Absatz :
10. Internationales Fernseh Symposium Montreux hat alle Vorgänger übertroffen
Obwohl man Veranstaltungen wie das Internationale Fernsehsymposium in Montreux und die damit verbundene Technische Ausstellung nicht allein mit Zahlen werten kann und sollte, ist doch festzustellen, daß Montreux 1977 alle Vorgänger übertroffen hat.
Unter den 4.200 Teilnehmern und Besuchern aus 56 Ländern sah man neben einer Delegation aus der Volksrepublik China erstmals auch Besuchergruppen aus Argentinien, Kuba und Mexiko.
Die Technische Ausstellung konnte mit 135 Ausstellern aus 15 Ländern ebenfalls eine Rekordbeteiligung verzeichnen. Die Mehrzahl der Aussteller zeigte sich vom Ergebnis der Ausstellung befriedigt.
Für die Ausstellungsleitung ergibt sich für die Zukunft die Frage, ob eine Vergrößerung der Ausstellungsfläche möglich ist.
Die nächste Technische Ausstellung (Nummer 11) findet vom 26. bis 30. Mai 1979 in Montreux statt, ist also auf fünf Tage verkürzt. Ungefähr zur selben Zeit ist das 11. Internationale Fernsehsymposium geplant. Bereits heute ist ein reges Interesse für das Symposium und für die Ausstellung vorhanden.
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