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Günter Bartosch (1928 - 2013†) schrieb viel (sehr sehr viel) über und aus seine(r) Zeit beim ZDF in Eschborn und Mainz .....

Der ZDF Mitarbeiter Günter Bartosch war 30 Jahre beim ZDF - also von Anfang an dabei -, ebenso wie sein deutlich jüngerer Kollege Knapitsch. Angefangen hatte sie beide bereits vor 1963 in Eschborn, H. Knapitsch in der Technik, Günter Bartosch im Programmbereich Unterhaltung.

Und Günter Bartosch hatte neben seiner Arbeit und seinen Büchern so einiges aufgeschrieben, was er damals alles so erlebt hatte. In 2013 habe ich die ganzen Fernseh- und Arbeits-Unterlagen erhalten / geerbt und dazu die Erlaubnis, die (die Allgemeinheit interessierenden) Teile zu veröffentlichen.
Die Einstiegsseite zu den vielen Seiten beginnt hier.

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Sept. 1993 - Die Geschichte des Satelliten-Fernsehens

Ein zweiteiliger Bericht von Günter Bartosch im Sept. 1993
Ein fernsehhistorischer Knopf kam erneut zu Ehren anläßlich der diesjährigen Funkausstellung in Berlin. Es war jener rote Knopf, mit dem 1967 der damalige Vizekanzler Willy Brandt das Farbfernsehen in Deutschland eröffnet hatte - eine Attrappe, die nach seinerzeitigen Pressemeldungen einen Wert von 2 Mark 50 gehabt haben soll.

Das Deutsche Rundfunkmuseum, zu dessen Exponaten der Knopf jetzt (angeblich) gehört, hatte ihn ausgeliehen, um erneut einem zukunftsweisenden Pernsehereignis dienen zu können.

Doch das Neue, das am 27. August 1993 gegen 13 Uhr durch einen symbolischen Knopfdruck in die Wege geleitet wurde, war eher der notwendig gewordene Schlußpunkt einer langen Entwicklung :

ARD, ZDF und die Dritten Fernsehprogramme MDR und Südwest3 schalteten sich auf den Satelliten ASTRA - nachdem bereits im Juli West3 (WDR) und Bayern3 die Vorreiterrolle in dieser konzertierten öffentlich-rechtlichen Aktion übernommen hatten -, um von dort für den Empfang über private Satellitenschüsseln abgestrahlt zu werden.

Das ZDF in fast ganz Europa

Damit vergrößert sich das Verbreitungsgebiet des ZDF-Programms erheblich; es ist jetzt in weiten Teilen Europas zu empfangen. Die bisherige terrestrische Ausstrahlung war begrenzt auf das staatliche Sendernetz, und für die neuen Bundesländer gab es teilweise Versorgungslücken.

In Erinnerung ist noch der Begriff vom "Tal der Ahnungslosen" im Gebiet um Dresden, das während des "anderen deutschen Staates" vom ZDF-Programm nicht erreicht werden konnte.

Im DDR-Volksmund stellte man die Frage: "Was heißt das: ZDF - ARD ?"

Antwort: "Zentrales deutsches Fernsehen außer Raum Dresden !" Es soll zu DDR-Zeiten Leute gegeben haben, die sich weigerten, nach Dresden zu ziehen, nur weil sie dort das westliche ZDF-Programm nicht sehen konnten, - und es sollen in den letzten Jahren des kommunistischen Regimes sogar Überlegungen angestellt worden sein, in Dresden und Umgebung das ZDF-Programm über Kabel in die Haushalte zu schicken, um einer in der Bevölkerung grassierenden Unruhe entgegenzuwirken.

Das ZDF als Problemfall für die Machthaber der DDR - wer recherchiert's mal nach ?

Vom "Antennenspargel" zur "Schüssel"

Insofern handelte es sich heute um einen historischen Augenblick im Fernsehgeschehen, als mit der Satellitenabstrahlung der wichtigsten deutschen Standardprogramme über ASTRA das Ende der seit 40 Jahren gewachsenen "Antennenspargel" auf den Hausdächern gekommen ist.

An ihre Stelle treten die "Schüsseln", die sich in den nächsten Jahren weiter verkleinern werden; die derzeit jüngste ist nur noch so groß wie eine Pizza.

Bei ARTE werden Überlegungen angestellt, in Kürze einen Platz auf ASTRA zu belegen, lediglich SFB, HR und ORB zögern noch aus finanziellen Gründen, ebenfalls einzusteigen. Die Benutzung eines ASTRA-Transponders (Kanals) kostet derzeit (wir sind noch in 1993) 12 Millionen DM pro Jahr.

Das Engagement des ZDF im Satelliten-Programmangebot soll Anlaß sein, einen Rückblick in der Fernseh-Geschichte zu halten.

Rückblick - Seit wann gibt es Satellitenübertragungen ?

Wir stoßen auf ein Datum, das noch vor der Zeit liegt, als das ZDF zu senden begann. Der erste Fernseh-Satellit hieß TELSTAR und trug die Bezeichnung 1, weil ein zweiter bereits im Bau war.

Der TELSTAR 1 vom Juli 1962

TELSTAR 1 wurde am 10. Juli 1962 in seine Umlaufbahn um die Erde geschickt, von der NASA abgeschossen mit einer Thor-Delta-Rakete von Cape Canaveral.

Der Satellit hatte einen Durchmesser von 86 cm und wog 77 Kilogramm. Seine Energie bezog er über 3.600 Silizium-Zellen von der Sonne. Die Flugbahn war eine Elipse in Höhen zwischen 540 und 5.600 km. Etwa alle 2 Stunden und 40 Minuten konnte ein Fernsehprogramm von 10 bis 25 Minuten Dauer übertragen werden. Die Empfangsanlagen auf der Erde -damals noch riesige Schüsseln - mußten von teuren Computeranlagen elektromechanisch nachgesteuert werden.

11. Juli 1962 - Erste Fernsehbrücke von USA nach Europa

In der Nacht vom 10. zum 11. Juli 1962 hatte TELSTAR die erste Fernsehbrücke zwischen dem amerikanischen und dem europäischen Kontinent geschlagen. 15 Stunden nach dem Start, während der sechsten Erdumrundung des Satelliten, konnten zunächst Millionen von Amerikanern zum ersten Mal in der Geschichte des Fernsehens über eine Relaisstation im Weltall eine Fernsehsendung empfangen.

Die amerikanische Flagge war das erste Bild, das von der Station Andover im Bundesstaat Maine zu dem die Erde umlaufenden TELSTAR gesendet, von dort wieder zurückgestrahlt, aufgenommen und für den Heimempfang verbreitet worden war.

Die Amerikaner hatten die britische Empfangsstation Goonhilly Downs in Cornwall aufgefordert, sich für einen Übertragungsversuch bereitzuhalten.

Nach Mitternacht englischer Zeit, also am 11. Juli 1962, wurden Millionen britische Zuschauer für eine lange Nachtwache belohnt, wie die Zeitungen berichteten.

Für etwa 2 Minuten flackerte das Bild eines Mannes auf, allerdings blieb der Ton aus. Die britischen Teilnehmer des historischen Ereignisses fühlten sich in die Zeit des Stummfilms versetzt.

Französische Techniker im bretonischen Pleumeur-Bodou ließen die Sektpfropfen knallen, denn sie hatten, infolge eines anderen technischen Systems, eine ausgezeichnete Bildqualität und einen akzeptablen Ton.

Doch konnte in Frankreich kein Fernsehteilnehmer das Ereignis miterleben, denn die Sender waren nicht angeschlossen.

Das deutsche Fernsehen hinkte etwas hinterher

Das deutsche Fernsehen brachte erst am Abend des 11. Juli 1962 die in Großbritannien und Frankreich aufgezeichnete Übertragung aus Amerika in der Abendschau.

Die Presse bemerkte dazu: "Kurze, ziemlich unscharfe Bildfolgen aus dieser ersten Sendung des TELSTAR wurden in einem reichlich knappen deutschen Bericht eingeblendet."

Das war nun der erste, immerhin gelungene Test. Eine richtige vorgeplante Fernsehsendung schickte TELSTAR 1 am 23. Juli 1962 ins Eurovisionsnetz.

Für ca. 10 Minuten erschienen ab 19 Uhr 58 die Freiheitsstatue, dann Präsident Kennedy mit einer Pressekonferenz, die rauschenden Niagarafälle und zuletzt Ausschnitte aus einem Baseballspiel auf europäischen Bildschirmen.

Mit Flaggen- und Hüteschwenken wurden die Zuschauer in der Alten Welt begrüßt. Um 22 Uhr 45 fand die Gegensendung von Europa nach Amerika statt. Sie zeigte aus Rom Szenen aus der Oper "Tosca", Big Ben aus London, "Nachtleben" aus Paris.

Die Reportage vom Anstich eines Hochofens aus Deutschlands Ruhrgebiet ging daneben, weil es für die Zuschaltung zu spät wurde.

Die deutsche Erdfunkstelle Raisting war erst 1964 fertig

Alle Sendungen liefen über das Eurovisionsnetz und wurden von England oder Frankreich ausgestrahlt bzw. empfangen. Die deutsche Erdfunkstelle Raisting am Ammersee in Oberbayern war noch im Bau.

Fertiggestellt wurde sie 1964. Die Antenne, ein Parabolspiegel mit einem Durchmesser von 25m, war zum Schutz vor Schnee und Eis in einer von Luft getragenen Rundhalle, einem "Radar-Dom", von 48m Durchmesser aus Dacron-Gewebe untergebracht.

Die Genauigkeit des horizontal und vertikal drehbaren Parabolspiegels mußte vergleichbar größer sein als bei einer Präzisions-Armbanduhr. (Die Erdfunkstelle Usingen der Deutschen Bundespost arbeitet seit 1979.)

Mai 1963 - TELSTAR 2 schwebte in 10.800 km

TELSTAR 1 blieb bis Ende Februar 1963 in Betrieb, allerdings schwieg er durch eine Funktionsstörung ab 23. November 1962, bis es gelang, ihn am 3. Januar 1963 wieder betriebsfähig zu machen.

Am 7. Mai 1963 wurden seine Weltraumaktivitäten von TELSTAR 2 fortgesetzt. Dieser erreichte mit seiner eliptischen Bahn die Höhe von 10.800 km, so daß er rund doppelt lange Sendungen ermöglichte.

TELSTAR 2 war bis Mai 1965 im Einsatz. Auch er hat seine historische Bedeutung: Am zweiten Funktionstag (8.5.1963) übertrug er die erste farbige Sendung von den USA nach Frankreich, natürlich nur für Techniker, denn farbiges Fernsehen für die Allgemeinheit gab es zu dieser Zeit in Europa noch nicht.

Nach TELSTAR kam RELAY von RCA - fürs Fernsehen

Die TELSTAR-Aktivitäten waren eine kommerzielle Unternehmung der AT&T (American Telephone and Telegraph Company), und Fernsehsendungen waren eigentlich nur ein Nebenprodukt des Nachrichten-Satelliten, der 600 Telefongespräche zur gleichen Zeit sowie Fernschreib- Botschaften und Telegramme übertragen konnte.

In das Geschäft der neuen interkontinentalen Nachrichtenverbindungen stiegen natürlich auch andere Firmen ein. Die NASA selbst ließ von RCA den Satelliten RELAY entwickeln und brachte ihn rund 6 Monate nach TELSTAR am 13. Dezember 1962 in den Weltraum; seine ersten Fernsehübertragungen fanden am 9. Januar 1963 statt.

Die neuen geostationären Synchronsatelliten

Das nächste Ziel aber war bereits angepeilt: Synchronsatelliten.
Ermöglichten die bisherigen Relaisstationen im Weltraum durch ihre eliptische Umlaufbahn um die Erde nur kurze Übertragungszeiten, nämlich dann, wenn sie gleichzeitig im Blickfeld von Sender und Empfänger waren, so wurde nun angestrebt, Nachrichtensatelliten in einer Höhe von rund 36.000 km in einer kreisförmigen Bahn so zu plazieren, daß sie bei einer Umlaufgeschwindigkeit von ca. 1.100 km/Std synchron mit der Erdumdrehung laufen sollten.

Bei solch einer "geostationären" Bahn in Höhe des Äquators scheinen sie, von der Erde aus gesehen, stillzustehen. Die Empfangsantennen konnten dadurch fest installiert werden und brauchten nicht mehr (oder nur noch in geringem Maße) mit Präzisionsmechanik nachgeführt zu werden.

Ohne die Synchron-Plazierung der Satelliten wäre das heutige Zeitalter des privaten Fernsehempfangs aus dem Weltraum nicht denkbar.

SYNCOM I versagte, SYNCOM III funktionierte im Aug. 1964

Die erste Generation der Synchronsatelliten hieß SYNCOM. SYNCOM I versagte, doch in die Fernsehgeschichte Einzug hielt SYNCOM III, gestartet am 19. August 1964, mit dem zum ersten Mal Fernsehbilder von Olympischen Spielen, nämlich denen in Tokio, auf dem Wege über den Weltraum live nach Amerika und Europa übertragen wurden - nun auch für das ZDF ! - Die Olympischen Spiele 1968 aus Mexiko lieferte INTELSAT III bereits in Parbe.

Der Nachrichtensatellit EARLY BIRD vom April 1965

Ebenfalls Beachtung in der Historie des Fernsehens verdient der Nachrichtensatellit EARLY BIRD, gestartet am 6. April 1965. Über ihn fand am 2. Mai 1965 eine erste Gemeinschaftssendung zwischen den USA und Kanada auf der einen und Europa auf der anderen Seite statt, und zwar von 17.55 - 19.00 Uhr MEZ.

Am 18, Mai 1965 übertrug die deutsche Erdfunkstelle Raisting ab Mitternacht für eine halbe Stunde ein Farbfernsehprogramm aus England, das über die Eurovisionsstrecke zugeführt wurde, via EARLY BIRD nach Amerika. Die deutsche Erdfunkstelle zeigte sich damit voll funktionsfähig.

Übrigens: EARLY BIRD, der auch durch einen Musikhit des belgischen Pop-Organisten André Brasseur zu einem Begriff wurde, mußte einen Namenswechsel über sich ergehen lassen. Unter Bezug auf seine Betreiberorganisation "International Telecommunication Satellite" wurde er zu INTELSAT 1.

Ein Blick auf die Zukunft mit Parabolspiegel-Antennen

Die Qualitäten, die EARLY BIRD aufzuweisen hatte, ließen die Möglichkeit privaten Fernsehempfangs über Satellit ins Blickfeld rücken.

Man rechnete damals für die Zukunft mit Parabolspiegel-Antennen von 1,80 m Durchmesser. Gegenüber dem 25m-Reflektor der Antennenanlage in Raisting war das eine Utopie. Tatsächlich benötigte noch 1984 der erste europäische Satellit ECS Antennengrößen von fast 6m Durchmesser.

Es war eine Herausforderung - die Überbrückung des Atlantik

Die Überbrückung des Atlantik, der Kontakt zwischen Europa und Amerika, war für die Menschheit eine Herausforderung, seit Columbus die Neue Welt entdeckt hatte.

Die moderne Technik, die im 19. Jahrhundert ihren Anfang nahm, bot Möglichkeiten der Problemlösung. Noch bevor die Ozeanüberquerung mit Flugzeugen gelang, gab es Funkbrücken.

Das erste transatlantische Kabel zwischen Europa und Amerika wurde 1858 von Valentia in Irland nach Neufundland gelegt. Der erste drahtlose Funkkontakt gelang Guglielmo Marconi am 12. Dezember 1901 mit wenigen Morsezeichen zwischen Poldhu/Cornwall in England und Glace Bay/Neuschottland jenseits des Atlantik.

Die erste Fernsehsendung schickte der englische Pionier John Logie Baird mit Hilfe von Kurzwellen am 9. Februar 1928 von London nach New York. Wenige Tage später wurden seine Versuchssendungen auch auf dem Dampfer "Berengaria" auf dem Atlantik empfangen.

Vorher schon gab es bildtelegrafische Übertragungen. Ein erster Bildfunk von Berlin in die USA gelang Arthur Korn am 7. Juni 1922.

Das Projekt STRATOVISION von 1948/1949

Als das Fernsehen nach dem Zweiten Weltkrieg sich anschickte, zu einem weltumspannenden Medium zu werden, tauchte das Problem der Atlantik-Überbrückung erneut auf.

Zahlreiche utopische Ideen wurden geboren, so der Gedanke, Relaissender auf schwimmenden Inseln zu verankern, um auf diese Weise eine Übertragungskette herzustellen.

Interessanter war das Projekt STRATOVISION. Hierbei sollten kreisende Plugzeuge in 10.000m Höhe als Relaisstationen dienen. Mit einer kleinen Anzahl von Maschinen, die von künstlichen Stützpunkten im Atlantik zeitgleich hätten aufsteigen sollen, war daran gedacht, Fernsehsignale über das Meer zu leiten - FP 1 ließ grüßen ! (Anmerkung : Das war ein Science Fiction Film der UFA 1933 mit Hans Albers "FP1 antwortet nicht".) Die in Amerika begonnenen Versuche wurden 1949 wieder eingestellt.

Fernsehen über ein transatlantisches Telefonkabel

Am 18. Juni 1959 gelang der BBC eine Fernsehübertragung von Amerika nach England unter Benutzung des transatlantischen Telefonkabels. Das Verfahren, von Ingenieuren der BBC entwickelt, war kompliziert.

Das britische 405 Zeilen-Bild ließ sich nur mit 200 Zeilen übertragen und mußte umgewandelt werden. Jedes Einzelbild brauchte 8 Sekunden für den Weg durch den Atlantik. Alles in allem konnte ein Ereignis aus Kanada oder den USA 70 Minuten nach dem Zeitpunkt des Geschehens auf die Fernsehempfänger in Großbritannien oder über das Eurovisionsnetz wiedergegeben werden.

Im Grunde handelte es sich um eine Erweiterung des seit 1935 bekannten Zwischenfilmverfahrens auf dem Weg über ein Telefonkabel. Die Qualität des Bildes ließ sehr zu wünschen übrig. Die Sendeminute war allein schon durch die Gebühr für die Benutzung des Kabels sehr hoch. So nimmt es nicht Wunder, daß diese Art der Fernsehübertragung von Kontinent zu Kontinent sang- und klanglos wieder eingestellt wurde.

US-Fernsehverbindung über eine Dezimeter-Richtfunkstrecke

1954 entstand der Plan einer Fernsehverbindung über eine Dezimeter-Richtfunkstrecke mit 68 Relaisstationen von den USA über Kanada, Grönland, Island, den Faroer- und den Shetland-Inseln nach England.

Doch welche Probleme die Überbrückung großer Entfernungen aufwarf, zeigte sich an der Notwendigkeit, das eingeschlossene West-Berlin fernsehmäßig mit der Bundesrepublik zu verbinden.

Die Herstellung der Übertragungswege von 110km Länge ab Höhbeck bei Bremen oder gar von 197km Länge einer "Scattering"-Strecke zwischen Torfhaus im Harz und dem Schäferberg Berlin-Wannsee war schon eine Höchstleistung der Fernsehtechnik.

Der SPUTNIK verblüffte und inspirierte die Welt

Die alte Idee der Abstrahlung von Fernsehsignalen über künstliche fliegende Stationen am Himmel kam sofort wieder auf, als die Sowjetunion 1957 mit dem erfolgreichen Start ihres unbemannten Satelliten SPUTNIK die Welt verblüffte.

Er funkte sein berühmtes "Piep-Piep" zur Erde. Bevor das Satellitenzeitalter ganz begann, versuchte die US-Luftwaffe 1960 mit einem riesigen, im Weltraum aufgeblasenen aluminiumbeschichteten Ballon von etwa 40m Durchmesser, die Wellen eines Fernsehsignals in rund 1.600 km Höhe reflektieren zu lassen. Die Energie war aber so gering, daß die Bilder unscharf blieben.

Die Sende-Energie eines Satelliten ist enorm wichtig

Trotz aller Erfolge der Weltraumtechnik blieb die Frage der Erzeugung der notwendigen Energie für alle Aktivitäten im Steuerungs- und Übertragungsbereich das Kardinalproblem.

Wenn die EmpfangsschüsseIn der Erdfunkstellen anfänglich riesig waren und mit Präzisionsmechanik gesteuert werden mußten, so war das bedingt durch die geringe Energie, die vom Weltraum zurückkam.

TELSTAR 1, der erste Nachrichten-Satellit, lieferte zum Beispiel gerade mal 2,5 Watt, was sich mit dem Strombedarf einer Taschenlampe vergleichen läßt. Doch bis zum Empfangsort verringerte sich diese Energie, trotz Bündelung in einem Richtstrahl, auf etwa ein Billionstel Watt. Diese minimale Energie mußte in der Erdfunkstelle auf einer Fläche von einigen hundert Quadratmetern mit größter Genauigkeit gesammelt werden.

In den rund 30 Jahren bis heute hat sich das Energieproblem für die Versorgung der Satelliten wesentlich verringert und die Empfangsanlagen verkleinerten sich enorm von anfangs rund 30m auf nun schon 40cm.

Jetzt kann man sich einen Parabolspiegel schon problemlos am Campingwagen aufhängen und fast überall in Europa das heimatliche Programm - auch das ZDF - empfangen. Wenn das kein Portschritt ist !

Das RANGER-Projekt der NASA - Fotos vom Mond

Parallel zur Entwicklung der Relaisstationen im All liefen weitere Versuchsprogramme. Satelliten sollten nicht nur zum Empfang und zur Wiedergabe eines Signals dienen, sie sollten auch selbst sehen können. Dazu benötigten sie eine oder mehrere Kameras. Und dies war nicht nur eine Energie-, sondern auch eine Gewichtsfrage.

Zunächst arbeitete man mit Fotokameras. Das RANGER-Projekt der NASA sollte Nahaufnahmen vom Mond liefern. Die RANGER-Serie war zwar vom Pech verfolgt, doch endlich übermittelte RANGER VII am 31. Juli 1964 Bilder vom Mond. Die Aufnahmen begannen in einer Höhe von etwa 2.000 km über dem Mond und endeten bei etwa 100m vor dem Aufprall der Sonde auf dem Erdtrabanten.

Zum ersten Mal war es den Menschen möglich, Details der Mondoberfläche zu sehen. Am 14. Juli 1965 funkte die Sonde MARINER IV über 220 Millionen km klare Aufnahmen der Mars-Oberfläche zur Erde. Die Entwicklung der Satelliten-Kameras gipfelte in der Übertragung der Mondlandung am 21. Juli 1969.

Die politischen Krisen von 1961 und 1962

Die sowjetischen Raumfahrterfolge - zum SPUTNIK von 1957 gesellte sich die sensationelle Erdumrundung des Kosmonauten Juri Gagarin in der Raumkapsel WOSTOK am 12. April 1961 - schreckten die Militärs im freien Westen auf.

Nun drohte Gefahr aus dem Weltraum, und die aggressive Politik des sowjetischen Diktators Chruschtschow hätte leicht den Kalten Krieg zu einem heißen werden lassen können.

Der Bau der kommunistischen Mauer in Berlin 1961 und die gefährliche Kuba-Krise 1962 spornten auch die Weltraumaktivitäten der USA an - und nicht nur im kommerziellen Bereich. Nachdem sich die Gefahr gegen Ende des Jahrzehnts wieder verringert und die USA mit der erfolgreichen Mondlandung erneut Vorsprung erzielt hatten, trat eine Stagnation ein, zumindest, was das Engagement in kommerziell genutzten Fernsehsatelliten betraf.

Dann war 20 Jahre Pause

Die Olympischen Spiele brachten jeweils zwar weitere Schritte nach vorn, doch die stürmische Entwicklung der 1960er Jahre setzte sich nicht fort, einmal wegen des Vorrangs militärischer Objekte, zum anderen aus dem Zwang, sparen zu müssen. Rund 20 Jahre vergingen, bis das Satellitenfernsehen einen neuen Anschub bekam.

Im großen Riesenreich der Sowjetunion gabs ein Problem

Die Sowjetunion hatte schon früh nachgezogen, galt es doch, das Riesenreich mit dem parteigesteuerten Fernsehen zu versorgen. Am 23. April 1965 begann das sowjetische Fernsehsatelliten-Zeitalter mit dem Nachrichtensputnik MOLNIJA 1, durch den der Ausstrahlungsbereich des Moskauer Programms gewaltig ausgeweitet wurde.

Bis Anfang 1968 wurden sieben MOLNIJA-Objekte in ihre Bahn gebracht. Zugleich wurde der Aufbau von Bodenstationen nach dem sowjetischen ORBITA-System vorgenommen. 1971 arbeiteten 36 OBIIA-Bodenstationen in der Sowjetunion zur Weiterleitung der über MOLNIJA empfangenen Programme.

Die Japaner schockten Amerika und Europa mit neuen Ideen

In West-Europa ließ man sich demgegenüber viel Zeit mit der Entwicklung des Satellitenfernsehens. 1974 und 1975 starteten in deutsch-französischer Zusammenarbeit zwei Modelle SYMPHONIE, die mehr als zehn Jahre lang Versuchszwecken dienten.

Erst als ein neuer Schock Amerika und Europa aufschreckte, setzte sich wieder etwas in Bewegung. Diesmal waren es die Japaner, die schockten.

Mit Vehemenz erweckten sie das Elektronische Zeitalter zum Leben und brachten der Welt ein neues Schlagwort: Unterhaltungs-Elektronik.

Als privatwirtschaftliches Fernsehen politisch verhindert war

Plötzlich waren auch die alten Ideen wieder da, mit mehr Fernsehprogrammen das Geschäft zu beleben. In Deutschland begriff man nicht so recht, was sich für Möglichkeiten auftaten. Noch war privatwirtschaftliches Fernsehen politisch verhindert, und für die vorhandenen Fernsehprogramme reichte das terrestrische Sendernetz aus.

Bei der Deutschen Bundespost bewegte man sich behäbig in die falsche Richtung. Man forschte, was sicherlich sehr lobenswert war, doch andere dachten kommerzieller und weitaus praktischer. Zu gleicher Zeit wurden zwei Projekte in Angriff genommen, ein deutsch-französisches Satelliten-Programm der staatlichen Postverwaltungen und das private luxemburger ASTRA-Vorhaben.

Juni 1983 - das ARIANE Projekt

Zunächst lag die Deutsche Bundespost noch vorn. Im Juni 1983 startete mit einer ARIANE-Rakete der Nachrichten-Satellit ECS (European Communication Satellite). Er war dazu gedacht, die Verteilung von Fernsehprogrammen in einzelne, noch nicht miteinander verbundene Kabelnetze zu übernehmen. Der Deutschen Bundespost standen auf ECS zwei Fernsehkanäle zur Verfügung.

1984 kam der "Ur-Knall"

Mit mattem "Ur-Knall" war am 1. Januar 1984 das erste deutsche Kabelversuchsprogramm in Ludwigshafen gestartet worden. Zum ersten Mal in Deutschland waren hierbei private Fernsehveranstalter zugelassen.

Die öffentlich-rechtlichen Veranstalter ARD und ZDF beteiligten sich mit neuen Programmen, so dem Kulturkanal vom Südwestfunk sowie dem ZDF-Musikkanal und einer zeitversetzten Nachrichten- und Auswahlsendung des täglichen ZDF-HauptProgramms unter der Bezeichnung ZDF 2.

Als Private waren dabei die EPF (Erste Private Fernsehgesellschaft), getragen von der Zeitung "Rheinpfalz" in Ludwigshafen, die sich mit einem täglichen Fensterprogramm den Kanal mit ZDF 2 teilte, und die neugegründete PKS (Programmgesellschaft für Kabel- und Satellitenrundfunk).

Einen Tag später, am 2. Januar 1984 um 17.30 Uhr begann RTL-plus ein täglich 5-7 1/2 stündiges kommerzielles deutsches Fernsehprogramm terrestrisch von Luxemburg aus in die Westpfalz einzustrahlen.

Und unser ECS-F1 hatte immer noch 2 ungenutzte Kanäle

Und im All schwebte ECS - F1 (Flight 1) mit zwei für die Bundesrepublik gemieteten, doch noch immer unbenutzten Kanälen. In deutschen Landen schwelte der Streit um die Belegung.

Die SPD, die sich schon schwergetan hatte, für die Kabelpilotprojekte private Fernsehveranstalter zu akzeptieren, wollte die Ausstrahlung kommerzieller Programme über Satellit verhindern.

Sie drohte - seit damals hat sich nichts geändert - mit der Anrufung des Bundesverfassungsgerichts. Weniger problematisch war es, dem ZDF, das einen Anspruch angemeldet hatte, einen der Satellitenkanäle zuzusprechen, doch auch das geschah erst zögerlich am 23. Februar 1984 durch die Ministerpräsidenten der Länder.

Zwar war es nur des Satelliten "Ostbeam", dessen Strahl so gerichtet war, daß seine besten Empfangsbedingungen in der Türkei gegeben waren, doch war immerhin ein Anfang gemacht.
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Das deutsche Satellitenfernsehen startete am 1. April 1984

Offiziell eröffnet wurde das deutsche Satellitenfernsehen erst am 1. April 1984, als im Münchener Osten und Südosten das zweite Kabelpilotprojekt seinen Start hatte.

Erst kurz vorher, am 28. März 1984, hatte die AKK (Anstalt für Kabelkommunikation) als Aufsichts- und Lizenzbehörde den "Westbeam" des ECS der Gruppe PKS zugesprochen.

Auf der Strecke blieben, grollend, die Verlage Bertelsmann und Gruner & Jahr, weil sie sich bereits zu 40% am terrestrisch ausgestrahlten RTL-plus-Programm beteiligt hatten.

Das private Satellitenprogramm PKS bekam vier Stunden Vorsprung

Das private Satellitenprogramm PKS hatte am 1. April 1984 vier Stunden Startvorgabe vor dem Programm ZDF 2. Ministerpräsident Bernhard Vogel meinte dazu in Ludwigshafen, man solle dies den privaten Veranstaltern gönnen, nachdem die öffentlich-rechtlichen Anstalten ja schon 20 Jahre Vorsprung hätten.

Nichtsdestotrotz, das fernsehgeschichtliche Ereignis der ersten deutschen Satellitenübertragung ist mit dem ZDF verbunden.

Juli 1984 - SAT1 wurde gegründet

Am 13. Juli 1984 wurde in Mainz zwischen ZDF, ORF und SRG das "Satellitenfernsehen des deutschen Sprachraums" 3SAT gegründet. Am 1. Dezember 1984 begannen die Sendungen von 3SAT über den "Ostbeam" des ECS, indem ZDF 2 durch das neue Programm abgelöst wurde. Die PKS ging in einem großen Konsortium auf, das vornehmlich von Zeitungsverlegern getragen wurde. Ab 1. Januar 1985 sendete statt der PKS nun das neue Programm SAT 1.

Für einige Zeit war die deutsche Fernsehwelt damit wieder in Ordnung. Doch die fortschreitende Verkabelung und "neuentdeckte" (längst vorhandene) terrestrische Frequenzen führten dazu, daß sich SAT 1 und RTL-plus weiter ausbreiteten und nach und nach auch neue Programme hinzukamen, u.a. das Satellitenprogramm 1-PLUS der ARD.

Das ASTRA-Projekt kalkulierte von Anfang an mit 16 Kanälen

Doch eine Umwälzung der Situation deutete sich an. Das private luxemburger ASTRA-Projekt war schon von vornherein für die Abstrahlung von 16 Fernsehkanälen und deren Empfang in privaten Haushalten geplant.

Bereits Ende 1985 sollte ASTRA im All sein, doch Probleme mit der Trägerrakete ARIANE 4 verzögerten den Start, und zwar so schwerwiegend, daß drei Jahre ins Land gingen, bis das ASTRA-Projekt seinen Anfang nehmen konnte.

Und die Deutsche Bundespost war vom Pech verfolgt

Gleichermaßen war die Deutsche Bundespost vom Pech verfolgt. Der Einsatz des am 21. November 1988 mit viel Propagandaaufwand gestarteten Satelliten TV-SAT 1 scheiterte an einem vergessenen Sicherheitsbolzen, der das "Sonnensegel" für die Energiegewinnung verklemmte.

Außerdem hatte die Bundespost aufs falsche Pferd gesetzt. Man versprach sich viel von der Anwendung einer neuen Fernsehtechnik mit der geheimnisvollen Bezeichnung D2-Mac als "Zwischenetappe auf dem Weg zum hochauflösbaren Fernsehen der Zukunft".
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So gut wie niemand konnte (oder wollte) "D2-Mac" empfangen

Weder der gescheiterte TV-SAT 1 noch der baugleiche französische Satellit TDF-1 oder der deutsche Nachfolger TV-SAT 2 waren privat empfangbar, und für die von ihnen verwendete Technik hätten die Zuschauer neue Geräte gebraucht.

Diese Fehlplanung kostete ca. 585 Millionen DM

Alles in allem eine gigantische Fehlplanung, die an den Zuschauern völlig vorbeiging und enorme Kosten verursacht hat. Allein der Verlust des Satelliten TV-SAT 1, der jetzt als Weltraum-Schrott die Erde umkreist, wurde mit 585 Millionen DM veranschlagt.

Mit 16 Fernsehkanälen ca. 77% von 130 Millionen Fernsehhaushalten

Das Unternehmen SES (Société Européenne des Satellites) in Luxemburg war klüger und man dachte kommerziell. Schon die erste Planung lief darauf hinaus, mit den 16 Fernsehkanälen 77% der rund 130 Millionen Fernsehhaushalte in Europa zu erreichen, und zwar so, daß sie mit Parabolantennen direkt empfangbar sein konnten.

Die Verzögerung des Projekts durch die Probleme mit der Trägerrakete führte dazu, daß ASTRA von 1989 an mit größerem Nachdruck auf den Markt drängte.

Dem ASTRA 1A, gestartet am 11. Dezember 1988, folgte am 3. März 1991 der ASTRA 1B mit einem Drittel verstärkter Sendeleistung gegenüber seinem Vorgänger. Nun standen 32 Eernsehkanäle zur Verfügung, die seit 23. Dezember 1992 voll belegt waren.

Die ersten für den deutschen Markt abgestrahlten Programme waren ab 8. Dezember 1989 SAT1 und RTL; am 30. März 1990 begab sich 3SAT auf den Transponder (Kanal) 10 des ASTRA.

1989 wurde KOPERNIKUS gestartet

Abermals hatte die Deutsche Bundespost einen Fernsehsatelliten ins All tragen lassen : 1989 KOPERNIKUS. Er strahlte acht deutschsprachige Fernsehprogramme ab, war jedoch noch immer nicht für den Normalverbraucher empfangbar, sondern diente der Fernseh-Verteilung und insbesondere der Verbindung zwischen Berlin und der Bundesrepublik.

Inzwischen boomte ASTRA, besonders, als sich in den neuen Bundesländern viele Zuschauer für den Empfang des Satellitenprogramms entschlossen und sich die im Preis stark gefallenen Anlagen mit den Parabolspiegeln zulegten. Man richtete sich auf die Orbitposition 19,2° Ost ein, denn von dort kamen über ASTRA die meisten Programme.

Mit ASTRA 1C jetzt über 50 Fernsehkanäle

Konsequent entwickelten die cleveren Luxemburger ihr Projekt weiter. Am 12. Mai 1993 erreichte der neue ASTRA 1C die von SES belegte Orbitposition. Damit verfügt das ASTRA-Projekt nun über 50 Fernsehkanäle und zahlreiche Hörfunkfrequenzen, die sämtlich aus der gleichen Richtung kommen und fast schon ausgebucht sind.

Sie alle können mit einer einzigen, festinstallierten, inzwischen auf 60-40cm geschrumpften Parabolschüssel (oder der neuen Flachantenne) von jedem Haushalt privat empfangen werden.

Das ZDF-Programm kann nun mit kleinsten Anlagen gesehen werden von Stockholm und Warschau bis Sevilla und Lissabon, von Nordschottland und Belfast bis Korsika und Florenz sowie bis Marokko und Tunesien mit etwa doppelt großen Antennen. Nur der Balkan, Griechenland und die Türkei liegen außerhalb der Strahlungszone von ASTRA 1C.

ASTRA hatte alle Konkurrenten weit hinter sich gelassen

Seit der Funkausstellung Berlin 1993 werden fast alle deutschen Fernsehprogramme von ASTRA-Satelliten abgestrahlt. Damit hat sich in aller Stille eine Revolution ereignet, die tiefgreifende Folgen haben wird.

Nicht nur, daß ASTRA alle Konkurrenten weit hinter sich gelassen hat, die private Unternehmung aus Luxemburg hat alle staatlichen Aktivitäten in Deutschland und Frankreich in den Schatten gestellt.

KOPERNIKUS und die anderen Postsatelliten schweben bald verlassen von allen herum, und von neuen Satelliten, wie dem geplanten HOT BIRD PLUS, an dem Telekom und Postminister Bötsch Gefallen finden, läßt man im Interesse der Steuerzahler besser die Finger.

Die Satelliten 1E und 1F sind in der Entwicklung

Denn auch für die Zukunft hat ASTRA schon vorgeplant. Für 1996 sind die Satelliten 1E und 1F in der Entwicklung. Mit 1F sollen Analog- und Digitaldienste mit voraussichtlich 18 Transpondern von der ASTRA-Orbitposition 19,2° Ost angeboten werden.

Wenn sich die Verbreitung von Fernsehprogrammen weiterhin so stürmisch entwickelt wie seit Anfang dieses Jahrzehnts, werden nicht nur die bisherigen Antennenanlagen auf unseren Hausdächern überflüssig, sondern vielleicht sogar die Fernsehtürme auf unseren Bergen und in unseren Städten.

Und noch etwa anderes droht: Fernsehveranstalter, die über ASTRA ausstrahlen, könnten sich weigern, der Telekom Gebühren für die Kabeleinspeisung zu zahlen. Das wäre dann das Aus für das Kabelfernsehen.

1993 ist das Jahr des Umbruchs.

Ein zweiteiliger Bericht von Günter Bartosch im Sept. 1993
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