Eine phanatstische Idylle im tiefen Wald
In Wiesbaden "Unter den Eichen", da hätten Sie bleiben sollen oder wollen oder müssen, sagt man heute.
Viele der "alten ZDF-Hasen" erinnern sich gerne mit wehmütigem Blick zurück an die alten Zeiten, als man noch aus Enthusiasmus "Fernsehen" gemacht hatte. In der Technik, zumindest in der Abteilung Bild, hieß das Reparieren, Reparieren und immer wieder Reparieren, in den beiden großen Studios hieß es immer wieder Improvisieren und sich mit allen Tricks über die Runden retten. Und das konnten sie gut, die unsichtbaren Spezialisten hinter der Technik der Kameras, denn zu Hause am Bildschirm hatte allermeist keiner etwas gemerkt.
Die Anfänge des ZDF fielen ja gerade in die Zeit des Umbruches von Schwarz-weiß auf Farbe (nach 1964/67). Es gab kaum eine Sendung im Studio oder draußen, bei der am Ende noch alle 4 Farb-Kameras (Kameras so ziemlich der ersten Generation) einwandfrei funktionierten. Von den ersten AMPEX-, RCA- oder FESE- MAZen wollen wir dabei gar nicht reden, dort war es noch viel schlimmer. Denn dort gab es fatale Totalausfälle mit ebenso fatalen Wutanfällen der technisch unbedarften Regisseure oder Produzenten. Die Anfänge der Farbtechnik hätte man locker mit Modelleisenbahn- Spielen vergleichen können. Darum waren in der Technik fast nur Männer, da konnte man "spielen" ohne Ende. Doch es war ein Spielen unter Stress, wenn die Sendung um 19.30 losgehen sollte und die Technik einfach nicht funktionieren "wollte".
Das Betriebs-Klima "unter den Eichen" mit der damals relativ kleinen Mannschaft war - im Nachhinein gesehen - fast urgesund. Erst als das ZDF wuchs und wuchs und irgendwann in diverse Häuser aufgeteilt in Mainz und Wiesbaden arbeitete, da wurde es halt eine Großfirma mit über 3500 Mitarbeitern.
Auch aus Wiesbaden haben wir viele alte Bilder aus den Anfängen des ZDF.