Es gab anfänglich schon grosse Geheimnisse
Die bundesdeutschen "Anstalten" taten sich bis in die 1980er Jahre nach "althergebrachter" Behörden-Mentalität richtig schwer damit, die gewaltigen Zahlen der Werbeeinnahmen - also der Werbemilionen - mal auf den öffentlichen Tisch zu legen - also ganz einfach zu veröffentlichen. "Was geht es den Zuschauer und Zwangs-Gebühren Zahler schon an, was wir da so einnehmen" - und vor allem, was damit wirklich gemacht wird.
Doch da gab es einen einfach nicht zu bremsenden "Bohrer" - Namens Dr. Kurt Wagenführ mit seinen "Fernseh-Informationen". Er "bohrte" so lange, bis er die Zahlen so langsam zusammen bekommen hatte. Und so veröffentlichte er Ende 1970 schon mal die Kosten pro Werbe-Sekunde. Natürlich war das nicht "allen" recht, doch irgendwann mußte diese Öffnung sowieso mal kommen.
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Auch das Werbefernsehen wird teurer ...... so so . . .
Ab Januar 1971 - Erhöhung der Einschalttarife.
FI - Wie das ZDF mitteilt, ist es nicht mehr möglich, die seit September 1966 unveränderten Einschaltpreise für das ZDF-Werbefernsehen beizubehalten, so dass ab Januar 1971 eine Preisanhebung erfolgen wird.
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- Anmerkung : Das ist natürlich völliger Schwachsinn, denn die Werbeeinnahmen bei allen Rundfunk- und Fernsehanstalten und privaten Sendern sind 100%er Profit = Ertrag. Die gesamte Abspiel- und Sende-Technik ist doch sowieso vorhanden und der Anteil am Strom für die Sendeleistung ist marginal.
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Die neuen Preise betragen für
15 | Sekunden | DM | 13.300.- | (bisher | DM | 10.000.-) |
20 | Sekunden | " | 17.200.- | (" | " | 12.800.-) |
30 | Sekunden | " | 24.500.- | (" | " | 18.300.-) |
45 | Sekunden | " | 34,200.- | (" | " | 25.400.-) |
60 | Sekunden | " | 41.000.- | (" | " | 30.400.-) |
Zu der notwendig gewordenen Preiserhöhung wird vom ZDF ausgeführt, dass die Programmleistungen hinsichtlich Umfang, Struktur und Qualität in den letzten Jahren entscheidend verbessert wurden und dass der Anteil der Farbsendungen am Gesamtprogramm bereits im nächsten Jahr 80% ausmachen werde. Die Programmverbesserung sei vor allem auch dem Werbefernsehen zugutegekommen. Die Sehbeteiligung bei den Werbeblöcken sei kontinuierlich gestiegen, während der Tausenderpreis ständig gesunken sei, -
.... wie aus der nachstehenden Übersicht hervorgeht :
1. Quartal 1967 - 1. Quartal 1970 - (1967 und 1968 nur Preisgruppe B }
eingeschaltete Geräte |
Tausenderpreis (30-Sek.-Spot) |
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Jahr | Zeitraum | in % | Tausend | DM | |
1967: | 1.Quartal | 17 | 2.216 | 8,66 | |
2.Quartal | 14 | 1.835 | 10,46 | ||
3.Quartal | 14 | 1.879 | 10,22 | ||
4.Quartal | 20 | 2.708 | 7,09 | ||
1 963: | 1.Quartal | 23 | 2.964 | 6,17 | |
2.Quartal | 19 | 2.345 | 7,80 | ||
3.Quartal | 19 | 2.544 | 7,19 | ||
4.Quartal | 23 | 3.260 | 5,61 | ||
1969: | 1.Quartal | 27 | 3.913 | 4,63 | |
2.Quartal | 21 | 3.066 | 5,97 | ||
3.Quartal | 19 | 2.851 | 6,42 | ||
4.Quartal | 26 | 3.993 | 4,58 | ||
1970: | 1.Quartal | 27 | 4.176 | 4,33 | |
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Über eventuelle Preisanhebungen bei den Werbetöchtern der ARD-Anstalten - man hört da von unterschiedlichen möglichen Preiskorrekturen zwischen einigen wenigen Prozent und etwa 20% Prozent - liegen Beschlüsse bisher noch nicht vor.
Der Aufsichtsrat der "Norddeutsches Werbefernsehen GmbH" tritt in Hamburg am 9. Juni zu einer Sitzung zusammen, in der voraussichtlich auch eine Entscheidung über die NWF-Einschalttarife für 1971 getroffen werden dürfte.
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Nachtrag :
Wie aus Presseinformationen des Bayerischen Rundfunks hervorgeht, hat der BR in den 1990er Jahren 1 Milliarde DM Werbeeinnahmen erlöst - pro Jahr !!!
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