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Dieser überaus wohlwollende Bericht aus 2003 über alte ZDF Kollegen wurde uns zugespielt . . .

Im Rückblick scheint vieles schöner gewesen zu sein, als es wirklich war und so ist auch dieser Artikel nur ein kleiner Einblick in die Glorie der Vergangeheit.

Günter Bartosch

Wenn Günter Bartosch heute (2003) gelegentlich noch einmal seine alte Wirkungsstätte besucht, wird er im Sender nur noch von älteren Kollegen erkannt. Doch Günter Bartosch war fast von Anfang an dabei. Er kam 1963 zum ZDF und ist einer der vielen, der im Sender Programme produzierte, die noch heute für erfolgreiche Massenunterhaltung stehen.

Der Traum von einem Fernsehmuseum

ja, darauf haben wir damals aufgezeichnet

Der gebürtige Berliner ist auch mit seinen 75 Jahren ein hellwacher Mann geblieben. Seit seiner Pensionierung vor neun Jahren schrieb er unter anderem zwei Lexika über Musicals, ein Theaterstück und vieles mehr. Daneben widmet er seine Zeit heute im "Förderverein zum Aufbau eines Fernsehmuseums" im Wiesbadener Fernsehfundus.

Zur Zeit gibt es nur den Fundus, das bedeutet, man findet in einer alten Halle ein riesiges Gerätelager - alte Röhrenkameras und Drehbücher, Mischpulte und so genannte Zwei-Zoll-Maz-Geräte, mit denen die dauerhafte Aufzeichnung von Fernsehbildern überhaupt erst möglich wurde. In der Wiesbadener Fundus-Halle steht auch der alte original Filmtricktisch, auf dem die Mainzelmännchen laufen lernten.

Aufbruch im RIAS

Begonnen hat für Günter Bartosch alles 1947 in einem Theater in Berlin. Bereits ein Jahr später wechselt er zum RIAS, dem amerikanischen Rundfunksender in West-Berlin. Dort herrscht - bedingt auch durch die Berliner Blockade 1948 - 1949 eine gewisse Aufbruchstimmung. Bartosch wird Assistent des bekannten Schauspielers und Regisseurs Erik Ode, arbeitet zusammen mit Hans Rosenthal und begleitet den Kabarettisten Günter Neuman und seine "Insulaner". Das Motto des Senders "Wir waren die freie Stimme der freien Welt" prägt Programm und Macher.

Aller Anfang ist schwer

Am 1. April 1963 ging das ZDF auf Sendung, und auch in diesem Jahr kommt Günter Bartosch zum "Zweiten". Heute erinnert er sich immer noch sehr gern an die Funkausstellung 1963 in Berlin, an der das ZDF damals zum ersten Mal teilnahm. Der Sender war gerade erst fünf Monate alt und musste viel bieten, um sich den Zuschauer als attraktive Alternative zur ARD zu präsentieren. Beim Fernsehen geht es immer auch darum, Aufmerksamkeit beim Publikum zu wecken.

 

Günter Bartosch betreute damals in Berlin zwei Fernsehshows, die live übertragen werden: "Musik-Express" und "Alle unter einem Hut - Ein fröhliches Treffen mit freundlichen Nachbarn Deutschlands". Außerdem wird bei dieser IFA täglich eine Unterhaltungssendung am Nachmittag ausgestrahlt. Eine Arbeit, die aufregend ist - und eine neue Herausforderung mit sich bringt. Denn es bleibt wenig Zeit für Umbau und Proben. Doch die Macher sind glücklich, denn das Publikum und auch die Zuschauer daheim sind begeistert.

Alltag in Mainz

Er erlebt die ersten Monate des neuen Senders in den Baracken von Eschborn, arbeitet auf dem Gelände in Wiesbaden und zieht schließlich um in den ZDF-Neubau auf den Mainzer Lerchenberg. Günter Bartosch arbeitet vor allem für die Hauptabteilung "Unterhaltung" und betreut zahllose Erfolgsformate - Fernsehshows und Musicals, Musiksendungen und Tanzfilme und natürlich Kabarett.

Unvergessen geblieben sind die großen Shows, die damals ganz Deutschland vor dem Bildschirm verfolgt - "Der goldene Schuss", "Rate mal mit Rosenthal" und die unvergessene "GlücksSpirale", bei der er als Produzent mitarbeitet. Seine Begegnungen mit den Großen der Branche, mit Lou van Burg, Hans Rosenthal und Wim Thoelke sind ihm unvergessen - "Menschen wie sie", sagt Günter Bartosch, "haben mich glücklich gemacht!"
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