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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Moderne Wiedergabegeräte für 16mm-Tonfilm

aus KINOTECHNIK Heft 10 / Okt. Berlin 1938 - von Dipl.-Ing. Weinberger
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Die Bedeutung des 16mm-Tonfilms für Wissenschaft, Kultur, Technik und Werbewesen hat in den letzten Jahren immer stärker zugenommen. Während dem 35m Normalfilm das Lichtspieltheater vorbehalten ist, hat sich für viele andere Zwecke der billigere und einfacher zu handhabende Schmalfilm durchgesetzt, insbesondere auch deshalb, weil er als Sicherheitsfilm hergestellt wird.

Hierdurch wird die Vorführung vollkommen gefahrlos, und jedermann darf, ohne vorher irgendwelche Prüfungen abzulegen, vorführen.

  • Während beim Normalfilm 52 Bilder auf 1m Film kommen, enthält der 16mm Schmalfilm 133 Bilder/m. Die übliche Projektionsspule für Schmalfilm enthält etwa 120m Film, wiegt 470g und läuft etwa 11 Minuten. Ein Normalfilm, der ebensolange laufen soll, muß 300m lang sein und würde mit Spule etwa 3,5 kg wiegen.


Die Vorteile

Diese Vorteile des Schmalfilms wirken sich besonders dort aus, "wo" es darum geht, ohne große Transportkosten Filmvorführungen zu improvisieren. Die Vorführgeräte für Ton-Schmalfilm bestehen aus einem Projektor, wie er auch für stummen Schmalfilm benutzt wird, und einem Lichttonzusatz.

Die Siemens-Wiedergabegeräte für 16mm-Tonfilm verwenden Lichttonzusätze nach dem System Klangfilm-Tobis. Sie setzen sich zusammen aus einem Lichttonlaufwerk, das fest am Projektor angebracht ist, sowie einem Verstärker und einem Lautsprecher. Entsprechend den verschiedenen Bedürfnissen werden die Geräte in verschiedenen Ausführungen gebaut.

Die übersichtliche Anordnung der Bedienungsorgane und der Einknopf-Lautstärkeregler gestatten leichte Handhabung auch im verdunkelten Raum. Außerdem kann die Lautstärke bei dem großen Verstärker mit einem Saalregler von einer beliebigen Stelle des Raumes aus geregelt werden.

  • Anmerkung : Der damals wie auch heute noch allgemein verwendete Sprachgebrauch von "Lautstärkeregler" und auch vom "Saalregler" ist leider voll daneben (zumindest unglücklich), weil es korrekt Stellglieder sind und nur der bedienende Mensch ist der "Regler". Aber so war es nun mal.

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Jetzt beginnt der eigentliche Werbetext für diesen Projektor

Die Siemens-Wiedergabegeräte für 16mm-Tonfilm werden nach internationaler Norm hergestellt, d. h. die Tonspur läuft, in Projektionsrichtung gesehen, auf der linken Seite, während es früher üblich war, die Tonspur auf die rechte Seite zu legen.

Die Tonspur des 16mm Films ab 1936

Wollte man amerikanischen 16mm-Tonfilm, dessen Tonspur auf der linken Seite lag, auf europäischen Geräten vorführen, so mußte man den Film so einlegen, daß der Tonstreifen von der rechtsliegenden Tonoptik abgetastet werden konnte. Dabei wurde aber das Bild seitenverkehrt projiziert; durch Vorsetzen eines Umkehrprismas konnte man indes das Bild umkehren.

Um eine allgemeine internationale Austauschbarkeit der Filme zu erreichen, waren seit langem Bestrebungen im Gange, eine einheitliche Norm zu schaffen.

Ende 1936 einigte man sich in Budapest auf einer internationalen Normenkonferenz, an der alle interessierten Länder teilnahmen, den Tonstreifen einheitlich, in Projektionsrichtung gesehen, nach links, und die Schicht nach dem Objektiv hin zu legen.

Auf Grund dieses Beschlusses mußte die bisher in Europa für 16mm-Tonfilmgeräte übliche Bauweise verlassen und die Tonabnahmestelle auf die linke Seite des Films verlegt werden.

Wie es funktioniert

Bei den Geräten nach alter Norm gelangte das von der Tonlampe ausgehende Lichtbündel auf kurzem, geradem Weg durch die Optik und die Tonspur des
Films auf die Photozelle, die in die Tonbahn eingebaut war.

Bei den Geräten nach internationaler Norm müssen Tonlampe und Optik auf die linke Seite des Films, also tiefer in den Gerätekörper hineinverlegt werden. Die Photozelle kann nicht mehr innerhalb der rotierenden Bahn untergebracht, sondern muß über ihr angeordnet werden.

Das von der Tonoptik kommende Licht gelangt nicht mehr auf geradem Wege durch die Tonspur des Films zur Photozelle, sondern wird durch einen zwischen dieser und der Tondurchleuchtungsstelle an seinen Innenseiten total reflektierenden Glasstab umgelenkt.

Die Tonoptik ist für Filme eingestellt, deren Schicht dem Objektiv, d. h. der Photozelle zugekehrt ist. Diese Schichtlage ist bei allen Filmkopien vorhanden, die durch Verkleinerung von 35mm-Tonfilm (Normalfilm) auf 16mm-Tonfilm nach internationaler Norm hergestellt werden.
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Ab jetzt Filmspulen bis 240m und 3:4 Bildformat

Bei der Neukonstruktion der Tongeräte wurde außerdem auf Abweichungen in den Abmessungen ausländischer Filmspulen Rücksicht genommen und das neue Tongerät um 2cm länger ausgeführt als das bisherige. Damit können alle handelsüblichen Filmspulen bis 240m Fassungsvermögen benutzt werden.

16mm-Tonfilmkopien werden im allgemeinen durch Umkopieren von 35mm-Tonfilmen gewonnen. Die Kopieranstalten sind in der Lage, nach alter oder internationaler Norm zu kopieren. Es muß dies bei der Bestellung jedoch genau angegeben werden, da die Kopieranstalten sonst rückfragen müssen.

Beim 16mm-Tonfilm ist das Verhältnis von Höhe zu Breite jedes Bildes 3:4, was beim 35mm-Tonfilm nicht immer der Fall ist. Die Bildgrenzen können dann beim Kopieren nicht zur Deckung gebracht werden. Bei der 16mm-Tonkopie entsteht dadurch entweder

a) ein dunkler Abdeckungsstreifen (bei der Projektion als schwarzer Längsstreifen neben dem Bild sichtbar) oder
b) das Bild wird gegenüber dem auf dem 35-mm-Tonfilm oben und unten etwas beschnitten.

Sofern nicht wichtige Teile des Bildes durch den Beschnitt verlorengehen, wird man die Möglichkeit b immer vorziehen.

Anders liegen die Verhältnisse bei 35mm-Tonfilmen mit neuer Bildfensternorm, bei der das Seitenverhältnis des Bildes ebenso wie beim 16mm-Tonfilm 3:4 beträgt. Bei solchen Filmen treten beim Umkopieren die oben geschilderten Verhältnisse nicht auf.

Das Bild auf dem 16mm-Tonfilm deckt, die Verkleinerung berücksichtigt, genau das Bild auf dem 35mm-Film.
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Bild 1. Siemens-Standard-Projektor für 16-mm-Tonfilm ohne Koffer
Bild 2. Lichttongerät, alte Norm
Bild 3. Lichttongerät, internationale Norm
Bild 4. Einzelteile des Lichttongeräts nach internationaler Norm : a Glasstab, b Tonlampenkäfig, dahinter Tonlampe, c Tonoptik, d Tonspalt, e rotierende Filmbahn f Photozelle
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