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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Spitzenleistungen des deutschen filmtechnischen Schaffens

aus KINOTECHNIK Heft 5 / Mai Berlin 1938

Vortrag von Dr. Walter Rahts anläßlich der Jahrestagung 1938 der Reichsfilmkammer

Die Technik im Film oder die Film- und Kinotechnik ist die dritte der Säulen des gesamten Filmwesens neben Filmkunst und Filmwirtschaft. Sie ist ebenso wichtig wie ihre beiden Schwestern, aber leider nicht so beliebt. Manchmal muß sie sogar die Aschenbrödelrolle spielen, weil manche Prominente der Filmindustrie die Technik zwar in der raffiniertesten Weise anwenden, es aber für richtig halten, nicht davon zu sprechen, ja, sie sogar geradezu verleugnen.

Und doch muß man sich darüber klar sein, daß der Einfluß der Technik beim Film ungeheuer ist, daß sich gerade durch das Vorherrschen der Technik der Film grundlegend von allen anderen Kunstgattungen unterscheidet.

Das Wort Technik hat im Film eine ganz andere Bedeutung als etwa in der Malerei, der Plastik, der Musik. Hier bedeutet das Wort Technik das handwerkliche Können des Künstlers, das ihm erst die Möglichkeit schafft, das innerlich Geschaute auszudrücken und zu gestalten. Wir bewundern die Technik eines Dürer und meinen dabei seine Fähigkeit und seine Besonderheit zu zeichnen und zu malen.

Wir sprechen von der Technik eines Musikvirtuosen und meinen seinen Strich, seinen Anschlag, in beiden Fällen die besonderen, anerlernten, mit vielem Fleiß erworbenen Fähigkeiten des Künstlers.

Die Bedeutung der Technik beim Film

Im Film bedeutet das Wort Technik etwas ganz anderes: Hier bedeutet Technik Physik, Chemie, Optik, Maschinenkunde, Elektrizitätslehre und andere Wissenschaften, angewandt auf den Film, Dienerinnen des Films, unentbehrlich für das hohe Ziel des Films, Menschen zu fesseln, Menschen zu erfreuen, Menschen zu belehren.

Erst die Technik hat dem Film die große Verbreitungsmöglichkeit gegeben, die er vor den Kunstwerken der bildenden Künste und des Theaters und der Musik voraus hat, darum hat sie auch für das Filmschaffen eine ganz andere Bedeutung als für die anderen Künste.

Die Technik im Film wird also nicht vom Künstler selbst angewandt, sondern sie besteht unabhängig von ihm, neben ihm, aber sie hilft ihm. Sie spielt ihre Rolle allein, aber häufig eine unmerkbare. Denn wenn der Besucher beeindruckt von dem schönen Film das Filmtheater verläßt, soll er sich der Technik nicht bewußt geworden sein - aber die Tatsache, daß er befriedigt ist, setzt eine riesige technische Arbeit voraus.

Denn die Fehler, die wir bemerken, sind nicht einmal die schlimmsten; die technischen Unzulänglichkeiten, die nicht zum Bewußtsein kommen, verleiden den Kinobesuch in viel stärkerem Maße. Wenn z. B. das Bild durch Flimmern das Auge ermüdet und das Ohr durch unzulängliche Frequenzwiedergabe beleidigt wird, geht der Besucher unbefriedigt aus dem Theater, er weiß nicht warum - aber im Endergebnis leidet der Kinobesuch.
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Bei der Aufnahme fängt es an

Bei der Aufnahme fängt es an: Wieviel technische Faktoren müssen reibungslos zusammenspielen, damit eine gute Aufnahme gelingt:

Der Rohfilm muß nach den neuesten Erkenntnissen hergestellt sein; ist die Emulsion nicht empfindlich genug, ist sie gar verschleiert, so kommt die Szene nicht so auf das Negativ, wie der Regisseur sie aufgebaut hat, und das fertige Positiv wirft ein völlig verkehrtes Bild auf die Leinwand. Ganz zu schweigen von groben Fehlern, daß der Film wegen falscher Perforation oder falscher mechanischer Eigenschaften überhaupt nicht durchläuft und gar kein Bild aufgenommen wird.

Welch technisches Kunstwerk ist eine Filmaufnahmekamera! Das künstlerisch geschulte Auge des Kameramannes und des Regisseurs stellt hohe Anforderungen an die Optik, die scharf und doch nicht zu scharf zeichnen soll, die möglichst viel erfassen, aber möglichst wenig verzeichnen soll. Die Kamera muß von einer unerhörten Beweglichkeit sein, leicht und unhörbar muß sie mitrollen, um Bewegungs- und Laufszenen aufzunehmen.

Ein Muster an Präzision muß sie sein, um den Aufnehmenden ständig den Anblick des richtigen Bildausschnittes zu gewähren und dennoch den Film genau mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit ablaufen zu lassen, 1/48 Sekunde Bewegung, 1/48 Sekunde Stillstand und so fort im rasenden Takt, viele Millionen Male.

Und wehe, wenn er ein einziges Mal versagt, dann nützen alle künstlerischen Inspirationen nichts, dann gibt es Filmsalat.
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Die Beleuchtung

Wie raffiniert muß die Beleuchtung sein, um Effekte richtig herauszuholen, um Massenszenen zur Wirkung zu bringen, um aus der großen Schar der Tanzenden die Hauptpersonen herauszuheben.

Da hat man die Kamera auf fahrbare Gestelle gesetzt, sie an Kräne gehängt, sie unter den Tisch gestellt, sie ist auf Bäumen angebracht, auf rasenden Autos und Flugzeugen sitzt der Kameramann, um mit seiner Technik den Ideen der Gestaltenden zur Wirklichkeit zu verhelfen.

Und man denke an die Kulturfilme! Beispiele wie Unterwasser-, Zeitraffer-, Zeitdehneraufnahmen verkörpern eine jahrelange technische Entwicklung, um mit viel Raffinement und viel Kosten Aufnahmen herzustellen, die dem Besucher so einfach erscheinen.
Dann gibt es das große Gebiet der Tricks: rascher Szenenwechsel, Traumszenen, Visionen, Doppelgängeraufnahmen, Wandelszenen.

Hier tritt die Technik in das Bewußtsein der Beschauer, und hier hilft sie, dem Film das charakteristische Gepräge zu geben, das ihn vom Theater unterscheidet. Die fast unbegrenzten Möglichkeiten, die der Phantasie eines Filmschaffenden ganz andere Gebiete eröffnen, als dem Theaterautor beispielsweise zur Verfügung stehen, verdankt der Film der Technik.

Hinzukommen noch die Tricks, die dem Beschauer verborgen bleiben und verborgen bleiben müssen, und die einen ungeheuren Aufwand von Technik erfordern - und Aufwand von Technik bedeutet Aufwand von Zeit und Geld.
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Und nun der Ton

Dann denke man an den Ton! Der Tonfilm bedeutet einen weiteren Triumph der Technik. Während im Theater und im Konzert das gesprochene Wort des Künstlers direkt auf unser Ohr wirkt, wird es uns im Tonfilm durch die Tontechnik vermittelt.

Es ist unmöglich, einem Nichtfachmann auch nur einen Begriff davon zu geben, was Tontechnik bedeutet. Wie seit Jahrzehnten die Gelehrten und Techniker aller Länder mühsam Stein auf Stein aufeinandergeschichtet haben, um dieses Haus „Tonfilm“ zu erbauen.

Die wissenschaftliche Akustik, die wissenschaftliche und praktische Elektrotechnik mußten ganz neue Wege gehen, bisher nicht dagewesene Methoden ersinnen und Apparate konstruieren, um die Grundlagen für den Tonfilm zu schaffen.

Die Entwicklung erst des Grammophons, dann des Rundfunks, hat dazu beigetragen, aber für die Filmindustrie blieb noch genügend zu tun übrig. Neben die Bildkamera traten im Atelier die Tonaufnahmegeräte, in die Szene kam das Mikrophon, dann stellte sich heraus, das Atelier müßte für Tonfilmzwecke neu gebaut werden, ganz andere Gesichtspunkte wurden maßgebend, die Aufnahmeleiter mußten sich mit „Raumakustik“ befassen; neben dem veränderten künstlerischen Gesicht des Films mußte eine neue Technik aufgebaut werden.
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Die Entwicklungs- und Kopieranstalt

Aus dem Atelier kommt der Film in die Entwicklungs- und Kopieranstalt. Auch hier sind die Zeiten vorbei, wo in behelfsmäßig eingerichteten Räumen aufTrommeln oder Rahmen in einfachen Bottichen die Filme entwickelt wurden. Eine moderne Entwicklungsmaschine ist ein Wunderwerk der Feinmechanik und des Maschinenbaus.

Besonders von den Negativentwicklungsmaschinen wird Präzision und Zuverlässigkeit gefordert, denn das kostbare und vielleicht unersetzliche Negativ darf nie in der Gefahr schweben, verdorben zu werden. Man muß sich auf die Entwicklung absolut verlassen können. Da muß ein Rad genau in das andere greifen, da muß der Film aus einem Bad in das nächste wandern, da darf niemals eine Stockung der Maschine eintreten.

Eine genau konstruierte Maschine bedarf genauer Wartung, um Betriebsstörungen zu vermeiden. Mit der gleichen Liebe und Sorgfalt sind die Kopiermaschinen gebaut, die mit wenig Wartung tagaus, tagein laufen und trotzdem dem Negativ die größtmögliche Schonung angedeihen lassen.

Und was für Anforderungen werden häufig an die Technik der Positiventwicklung gestellt; wenn aus künstlerischen Gesichtspunkten die Bearbeitung des Films so lange dauert und aus wirtschaftlichen Gründen der Tag der Uraufführung möglichst früh festgesetzt wird, dann muß die Technik der Kunst und der Wirtschaft helfen, und die Uraufführungskopie muß innerhalb eines Tages in mustergültiger Qualität hergestellt werden, und sie wird es auch!
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Die Technik im Film-Theater

Und nun die Technik im Film-Theater, sie hat es auch nicht immer leicht. Da sind die Wünsche des Besitzers, die Ideen des Architekten, die baupolizeilichen Vorschriften, die feuerpolizeilichen Bestimmungen, und unter Berücksichtigung aller dieser Momente soll eine vollendete Bild- und Tonwiedergabe geschaffen werden.

Bei Neubauten geht es im allgemeinen mit der Durchsetzung der technischen Forderung noch an, aber viel schwieriger ist es, wenn bestehende Einrichtungen umgeändert werden müssen. Aber es hilft nichts, wenn man das Optimum des technisch Möglichen erreichen will, wenn man alle Fehler vermeiden will, die das Publikum im Theater verärgern und ihm den Kinobesuch verleiden, dann muß die Technik ein Wort mitsprechen.

Beim Film fängt es an. Er muß mit einer Genauigkeit, die bis in die Tausendstel Millimeter geht, perforiert sein, damit das Bild nicht tanzt, sondern ruhig auf der Leinwand steht - natürlich muß der mit der gleichen Genauigkeit gearbeitete Projektor seinen Teil dazu beitragen.

Die Veränderung, die der Film im Gebrauch erleidet, muß durch seine chemische Zusammensetzung auf ein Minimum reduziert sein; durch technische Verfahren muß das gefürchtete Verregnen so weit wie möglich vermieden werden.

Ja, ist es nicht ein technisches Wunder, daß ein Film irgendwo in der Welt hergestellt wird, und daß er in allen Filmtheatern der Welt laufen kann. Daß das Bild überall auf der Leinwand gut steht, daß die Zähne irgendeines Projektors genau in die Perforationslöcher eingreifen, daß der knapp 2mm breite Tonstreifen von den Tonlampen der ganzen Welt genau an der richtigen Stelle abgetastet wird. Das ist der Erfolg der Normungsarbeiten auf dem kinotechnischen Gebiet!

Die Bildwiedergabe und die Tonwiedergabe im Theater bedingen Ausstattung der Theater mit den Spitzenprodukten der betreffenden Industrie. Es genügt aber nicht, gute Apparate aufzustellen, sie müssen auch gepflegt werden, um das Maximum an Qualität zu verbürgen. Eine ständige technische Kontrolle ist notwendig, damit nicht in kurzer Zeit aus dem wohlklingenden Organ eines Filmlieblings ein heiseres Krächzen wird.
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Die Verbesserung des Bestehenden

So arbeitet die Technik in allen Zweigen des Filmschaffens unermüdlich an der Verbesserung des Bestehenden. Daneben aber steht sie auch heute noch vor großen und neuen Problemen. Da ist zunächst der Farbenfilm, der in erster Linie ein technisches Problem ist, und dann erst ein künstlerisches und wirtschaftliches.

Solange die Techniker den Farbenfilm nicht ausgearbeitet haben, brauchen sich die Künstler und Wirtschaftler nicht über ihn den Kopf zu zerbrechen. Die Anforderungen, die der Farbenfilm an die Technik stellt, sind ungeheuer; aber die deutsche Technik hat schon große Anstrengungen gemacht, und wir haben alle die Zuversicht, daß es ihr gelingen wird, auch dieses schwierige Problem restlos zu lösen.

Das gleiche gilt für andere Fragen, wie die Einführung des Sicherheitsfilms anstelle des gefährlichen Nitrofilms und den plastischen Film. Die deutsche Technik arbeitet ständig mit ihren besten Köpfen und mit allen Mitteln an der Verbesserung und am Fortschritt - versagen wir ihr nicht unseren Dank und unsere Anerkennung!
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Vortrag Dr. Ing. Walter Pape auf der Jahrestagung 1938

aus KINOTECHNIK Heft 5 / Mai Berlin 1938
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"Wünsche des Theaterbesifzers an die Technik im Film" - Auszug aus dem Vortrag Dr. Ing. Walter Pape auf der Jahrestagung 1938 der Reichsfilmkammer

Auf dem Wege zum Auge und Ohr des Theaterbesuchers hat das Bild einer Szene, die menschliche Stimme, der Klang der Musik, viele Umwandlungen zu durchlaufen, deren jede zu Verfälschungen Veranlassung geben kann. Solche Fehler sind um so größer, je unvollkommener die verwendeten Apparaturen und Verfahren sind.

Dabei ist unbedingte Voraussetzung, daß jedes Glied in der Kette der Bearbeitung den gleichen Grad der Entwicklung erreicht. Wiederholt ist der deutschen Filmindustrie der Vorwurf der Rückständigkeit gegenüber der ausländischen gemacht worden.

Unsere Filmtechnik ist der des Auslandes mindestens ebenbürtig, jedoch scheint mir ihre Anwendung nicht immer in dem Tempo vor sich zu gehen, wie es z. B. der wirtschaftlich viel besser gestellten amerikanischen Filmindustrie möglich ist.
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Die Bildtechnik

Die Bildtechnik hat, wo sie sich moderner Aufnahmekameras, Optiken, Beleuchtungseinrichtungen und hochwertigen Filmmaterials bedient, einen beachtlichen Stand erreicht. Dennoch ist häufig die Bildqualität, besonders bei Kurzfilmen, unter dem Durchschnitt.

Es wäre zu wünschen, daß durch künstlerische Kontrastgebung, sinnvolle Verteilung von Licht und Schatten, stärkere Verwendung von Sonnenstrahlern, das Bild jenen Charakter erhält, den man fälschlicherweise mit Plastik bezeichnet. Die photographische Wirkung des Bildes auf den Beschauer muß dem Ablauf der Handlung zugeordnet sein.

Es ist nicht immer unbedingt notwendig, daß eine Spielszene bis in alle Einzelheiten ausgeleuchtet ist, vielmehr trägt eine Konzentration des Lichtes auf die für die Handlung wichtigste Stelle auch zur Konzentration der Gedanken des Theaterbesuchers auf den Ablauf der Handlung bei. Die Anwendung des Dunning- und ähnlicher Verfahren der Modelltricks, der Hintergrundprojektion und der photographischen Hintergründe im Sinne einer Produktionskostensenkung ist sehr zu begrüßen.

Häufig jedoch wirkt die Verschiedenartigkeit des Hintergrundes zur vor diesem gefilmten Szene, sowie der helle Fleck in der Mitte der kmematographlschen Hintergrundprojektion störend.

Ein schon häufig ausgesprochener Wunsch möge bald in Erfüllung gehen: Aufklärungen und Erläuterungen der verschiedenen Tricks in der breiten Öffentlichkeit sollte man vermeiden. Das Publikum hat wenig richtiges Verständnis dafür und vermutet schließlich Tricks auch bei Szenen, die auf ganz andere Wirkung abgestellt sind und vielleicht im Gegenteil bei der Aufnahme sehr hohe Kosten verursacht haben.

Die Verfeinerung der Lichtbestimmungsmethoden, die Normung des Entwicklungs- und Kopiervorganges zur Vermeidung von Belichtungsfehlern erfüllt den Wunsch nach der Qualitätssteigerung des bewegten Bildes. Dem gleichen Ziele dient der Wunsch nach Verwendung moderner Belichtungsmesser, die die Ausmessung des gesamten Helligkeitsumfanges einer Szene gestatten. Mit solchen Instrumenten ließe sich die von den Kopieranstalten immer wieder geforderte Entwicklung nach konstantem Gamma verwirklichen.

Die von den Kopieranstalten ausgeführten Überblendungen fallen durch Kornveränderungen während des Überblendungsvorganges mehr oder weniger unangenehm auf. Hier Änderungen zu treffen, ist zwar kein besonders wichtiger, aber ein durchaus berechtigter Wunsch.

Zu den Wünschen an die Überblendungstechnik im Film gehören auch jene, die an die Aktüberblendungstechnik zu richten sind. Es ist dringend erforderlich, die Normung der Start- und Überblendungszeichen sowie die Kennzeichnung der Akte durch Buntfilm zum Abschluß zu bringen.

Immer wieder tauchen von seiten des Theaterbesitzers Klagen über die Kopiendichte auf. Hier wäre zu wünschen, daß die Technik vollständig gleichmäßige Kopien mit genormter Gradation und maximaler Schwärzung liefert. Um derartige Kopien in jedem Theater einwandfrei vorzuführen, sind allerdings bestimmte Voraussetzungen für die Bildwandbeleuchtung der Lichtspieltheater erforderlich.
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Tontechnik

Während die Bildtechnik des zweidimensionalen Schwarzweißfilms durch eine verhältnismäßig lange Tradition bereits einen sehr hohen Standard erreicht hat, erwartet man von der Tontechnik im allgemeinen, und von der Tontechnik im Film im besonderen noch mancherlei Verbesserungen.

Grundgeräuschfreie Aufnahmeapparaturen sind entwickelt, der Filmgleichlauf ist einwandfrei und lineare und nichtlinnare Verzerrungen bei der Aufnahme nahezu ausgeschlossen. Neue klangtreue Mikrophone mit erhöhter Richtungsempfindlichkeit sind entwickelt, hochwertiges Tonnegativmaterial steht zur Verfügung und die raumakustische Forschung ermöglichtes, den Schallverlauf einwandfrei zu bestimmen und weist Wege für die zweckentsprechende Korrektur der Hörsamkeit eines Raums.

Leider läßt jedoch die Anwendung moderner Apparate und die Verwertung der neuesten Erkenntnisse in der Tontechnik noch manches zu wünschen übrig.

Ein besonders dringender Wunsch an die Tontechnik des Films bezieht sich auf die Einhaltung der Sprachverständlichkeit. Bei der Musik im Film sollte möglichste Reinheit des Klangbildes bei voller Dynamik und bei schwacher Aussteuerung angestrebt werden, wobei möglichst lautstärkengetreue Wiedergabe erwünscht ist.

Voraussetzung für die Erfüllung der vorgenannten Wünsche ist allerdings hinreichende Dämpfung des Ateliers, günstigste Mikrophonaufstellung und die Verwendung moderner Noiseless-Aufnahmeapparaturen bei der Originaltonaufnahme, und nicht erst beim Überspielen.

Auf diese Weise können in Verbindung mit der ständig geübten Technik des Überspielens unter der Voraussetzung einwandfreier Weiterverarbeitung Kopien höchster Qualität geliefert werden. Der Saalregler im Lichtspieltheater würde seinen Charakter als Lautstärken- Ausgleichsregler verlieren und nur noch zur Angleichung der Lautstärke an den Besetzungsgrad des Theaters dienen.

Es wäre zweckmäßig, dem Tontechniker nach den Aufnahmen die Kopie zur letzten Ausfeilung noch einige Tage länger zu belassen, als es heute allgemein üblich ist.

Auf keinen Fall darf bei der Beurteilung des Tons in den Ateliers jene häufig verbreitete Ansicht Platz greifen, daß für den Erfolg eines Films die Technik nicht übermäßig wichtig sei. Diese Ansicht ist nur darauf zurückzuführen, daß schon wiederholt Filme mit ausgesprochen schlechtem Ton größte Geschäfte waren.

Für die Güte des Tonteils der Kopien sind in sehr hohem Maße auch die Kopier- und Entwicklungsanstalten verantwortlich. Hier gehen die Wünsche des Theaterbesitzers dahin, die bei der Aufnahme erreichte Tonqualität möglichst zu halten. Die allgemeine Anwendung schlupffreier Kopiermaschinen mit konstantem Gleichlauf, möglichst mit einwelligem oder kurzwelligem
Kopierlicht, soll das schwierige Problem der Qualitätshaltung beim Kopierprozeß meistern.
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Schlußbemerkung

Daß die Technik im Film durch ihre Monopolstellung, die sie in Deutschland einnimmt, und durch Patentschwierigkeiten nicht ungünstig beeinflußt werde, wünscht der deutsche Theaterbesitzer.

Zum Schluß sei noch auf die Zukunftsprobleme der Technik hingewiesen, die den deutschen Theaterbesitzer mehr oder weniger erfreuen, manchmal aber auch mit einer gewissen Sorge erfüllen. Gegentaktverfahren, Stereophonie, Farbfilm, plastischer Film, plastischer Farbfilm, Fernsehen sind technische Fortschritte, die, wenn sie ausgereift sind, sich unbedingt durchsetzen werden.

Ähnliche Vorfälle wie bei der Einführung des Tonfilms oder gar schwerwiegende wirtschaftliche Erschütterungen wird die Reichsfilmkammer beim Auftauchen und bei der Einführung neuer Erfindungen zu verhindern wissen.

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