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Gesammelte chronologische Zeitmarken

Diese gesammelten (Presse-) Informationen stammen zum Teil aus den "Runfunktechnischen Mitteilungen" und anderen Fachzeitschriften. Wir haben dies erst mal aufgenommen, um ein Abbild der Entwicklungen zu skizzieren. Presseinfos wurden schon immer "lanciert. Die müssen also nicht wahr sein !! Sollte die eine oder andere Information zu korrigieren sein, bitten wir um Ihre Mithilfe.

FT 1949/01 - Fernsehen in Australien - aus der Funk-Technik

Das australische Kabinett forderte Angebote für die Aufstellung von Fernsehsendern in den 6 Landeshauptstädten an. Ferner sollen zunächst 500 Fernsehempfänger gebaut werden. Das Projekt wird für den Anfang mit 400.000 £ veranschlagt.
(Electrical Review, 1948)

FT 1949/04 - Vereinheitlichung der Fernsehnormen

Am 4.2.1949 wurde ein bedeutsames Übereinkommen zur Vereinheitlichung der Fernsehnormen in Westeuropa getroffen. An diesem Abkommen sind beteiligt Philips und die englischen Firmen Electrical and Musical Ltd, General Electric Ltd., Marconi Worlds Ltd. und Pye Ltd.

Die Normen sehen im einzelnen vor: 625 Zeilen; 25 Bildwechsel/sec,; Zeilensprungverfahren 2:1; Ein-Seitenbandmodulation mit 6 MHz Bandbreite je Kanal; positive Modulation der Bildsignale. Für die Tonmodulation wurden keine Normen festgelegt.

FT 1949/04 - Othello „ferngesehen"

Die Metropolitan-Opera in New York eröffnete ihre diesjähritge Saison mit Verdis Othello in einer glänzenden Vorstellung unter der Leitung von Fritz Busch. Zum ersten Male wurde dabei eine ganze Oper im Original durch Fernsehsender übertragen. Die Beleuchtungsschwierigkelten, besonders im ersten und vierten Akt, wurden ohne Beeinträehtigrung der Zuschauer mit Ultrarot-Scheinwerfern überwunden. Ultrarot-Lichtquellen mit etwa 50kW Leistung sorgten für ausreichende Beleuchtung für die Fernsehkamera, während für die direkten Zuschauer die Bühne in nächtliches Dunkel getaucht war.

FT 1949/04 - Farben-Fernsehen

Die CBS (Columbia Broadcasting System) ist stark bemüht, ihre Geräte für farbiges Fernsehen weiterzuentwickeln. Jüngst vorgeführte Versuche in New York sollen äußerst erfolgreich gewesen sein. Dem Einwand, daß Sendegesellschaften und Publikum sich bereits zu sehr auf das Schwarz-Weiß-Fernsehen festgelegt hätten, begegnet man mit dem Hinweis, daß die Empfänger ganz billig würden. Trotzdem ist mit Einführung des Farben-Fernsehens in absehbarer Zeit kaum zu rechnen.

1955/1 Januar - Bagdad

In Bagdad errichtete Pye einen Fernsehsender mit kom­plettem Studio. Die Anlage arbeitet mit 625 Zeilen.

1955/1 Januar - Schweden

In Schweden sieht der Plan eines Regierungsausschusses das Einführen des Fernsehens innerhalb einer Frist von neun Jahren ab 1956 vor. Es sollen 50 Sender für die zu erwartenden 600.000 Teilnehmer errichtet werden; die Richtfunk­strecke des weiträumigen Landes muß eine Länge von 4.800 km aufweisen.

1955/1 Januar - Schweiz

In der Schweiz wird die Fernseh-Richtfunkstrecke zwischen Deutschland und Italien in einiger Zeit nicht mehr über den Chasseral, sondern über die Gempenfluh bei Ölten nach dem Jungfrau­joch und den Monte Generoso geführt wer­den.

1955/1 Januar - UKW in Finnland

Acht U KW-Sender sind zur Zeit in Finnland in Betrieb, elf weitere werden folgen. Alle Anlagen werden von den USA geliefert werden.

1955/1 Januar - Farbfernsehversuche in Moskau

In Moskau begannen öffentliche Farbfernsehversuche. Das russische System dürfte gegenüber dem amerikanischen NTSC-Verfahren gewisse Ab­weichungen aufweisen, es wird aber die Wiedergabe des farbig gesendeten Bildes mit normalen Empfängern in Schwarz/Weiß er­möglichen. Es handelt sich um ein vollelektro­nisches Folgeverfahren mit Zwischenpunkten und Mischhöhe. Die Farbbildröhre kommt in­folgedessen mit einem Strahlsystem aus.

1955/1 Januar - „S t r a t o v i s i o n" in USA

„S t r a t o v i s i o n" wurde bei der Fernsehübertragung der ame­rikanischen Baseball-Meisterschaften nach Cuba angewendet. Ein Flugzeug vom Typ DC-3 kreiste auf halbem Wege zwischen der Fernsehstation Miami im Süden Floridas und einer Empfangsstation auf Cuba und empfing die Sendung von Miami. Sie wurde auf Dezimeterwellen nach Cuba weiter gereicht.

1955/1 Januar - 452 Fernsehsender in den USA

In den USA arbeiten gegenwärtig 452 Fernsehsender.

1955/1 Januar - Fernsehbrücke Moskau-Berlin

Stars des Moskauer Fernsehens haben kürzlich ihrem Direktor vorgeschlagen, die Regierung zu bitten, den technischen Plan einer Fernsehbrücke nach dem Westen in Erwägung zu ziehen. Dieser Vorschlag soll als Kollektivbeschluß an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden. Der sowjetische Fernsehexperte T. Lissin führte ferner in einer abendfüllenden Sendung des Moskauer Fernsehens aus, daß eine Fernsehbrücke Moskau-Warschau-Berlin voraussichtlich 40 Millionen Rubel kosten würde. Ob und wann ein solches Millionenprojekt verwirklicht wird, hängt natürlich außer von wirtschaftlichen und technischen Problemen auch von der politischen Entwicklung ab. Technisch sind die russischen Sender Smolensk, Minsk, Baranowitschi, Brest-Litowsk oder Bialystok durchaus in der Lage, ein solches Projekt mit ihren Einrichtungen zu betreuen. In den Abschnitten zwischen diesen Städten befinden sich jetzt 16 Relaisstationen.

1955/1 Januar - FS-Programmaustausch mit Frankreich

Die Fernsehkommission der Arbeitsgemeinschaft westdeutscher Rundfunkanstalten und eine Delegation französischer Rundfunk- und Fernsehexperten haben in Frankfurt/Main über eine Festigung der französisch - deutschen Fernsehbeziehungen verhandelt. Im Hinblick auf die inzwischen erweiterten technischen Möglichkeiten wurde beschlossen, den Austausch von aktuellen Sendungen im Fernsehen zu verstärken. Der deutsch-französische Fernsehvertrag wurde dahingehend erweitert, daß die beiden Länder künftig jeden Monat ein aktuelles Fernsehmagazin austauschen, das auf Filmstreifen aufgenommen wird.

1955/1 Januar - Interkontinentales Fernsehen

Die Möglichkeiten für interkontinentales Fernsehen mit Hilfe einer neuen UKW-Ausstrahlungstechnik wurden auf einer Konferenz in Washington von dem Beauftragten für das amerikanische Nachrichten- und Fernmeldewesen, Edward Webster, erörtert. Wenn genügend Erfahrungen gesammelt sind, durfte dieses Verfahren höchst-wahrscheinlich für die Ausdehnung des Fernsehsendernetzes um die ganze Welt von Bedeutung sein.

1955/1 Januar - Notizen aus den USA

Farbfernsehen wird sich durchsetzen. Diese Meinung vertreten alle Fachleute des Landes. Am 1. November 1954 wurde die neue Dreifarben-Bildröhre der RCA erstmalig ausgeliefert. Sie besitzt einen runden Kolben von 53cm Durchmesser und kostet 175 US$. DuMont kündigte die erste Rechteck-Farbbildröhre mit 53cm Diagonale an. Damit sind endlich Empfänger mit einem größeren Bild als bisher möglich geworden. Sie werden zwischen 800 und 900 Dollar kosten und nur noch 28 Röhren enthalten. Bisher waren 39 Röhren nötig, und die Bildröhre hatte im Höchstfall 49cm Durchmesser.

Die Einführung des Farbfernsehens ist naturgemäß eine Programmfrage. Die großen Programmgesellschaften werden aber aktiver. NBC bietet den angeschlossenen Fernsehsendern zur Zeit 50 Stunden Farbprogramme monatlich an und wird im nächsten Früh jährlich 60 Stunden liefern. CBS offeriert bis zum 6. April nächsten Jahres 77 Farbfernseh-Shows. DuMont beginnt über WABD mit einem Farbprogramm wöchentlich und wird in Kürze seine beiden Sender in Washington und Pittsburgh anschließen.

Entscheidend ist der Ausbau der Relaisstrecken. Die American Telephone und Telegraph Co. als wichtigste Firma hat von ihren 59.000 „Kanalmeilen" Fernsehstrecken quer durch die USA bereits 31.000 Kanalmeilen für Farbprogramme eingerichtet und konnte im September 65 Städte mit Farbprogrammen aus den Programmzentren beliefern. Zum Jahresende werden 95 Städte angeschlossen und 150 Fernsehsender technisch in der Lage sein, Farbprogramme zu übertragen. Fraglich bleibt trotzdem, ob das Programmangebot der Gesellschaften ausreicht. Die unabhängigen Fernsehsender zögern sehr; im September waren erst zehn davon in der Lage, Farbfernseh-Originalübertragungen durchzuführen; 10 weitere konnten Farbfilme senden.

1955/1 Januar - Notizen aus den USA 2

Die „Stimme Amerikas" dürfte zur Zeit die größte Sendeorganisation der Welt sein. Das Programmzentrum zog kürzlich nach Washington in neue Studios ein, die 2,8 Millionen DM kosteten. Man betreibt 77 Sender, davon 30 Kurzwellensender in den USA, die rund 8 Millionen DM jährlich erfordern. Täglich werden 75 Programme in 38 Sprachen produziert und verbreitet.

Die stärksten Stationen sind die 1000-kW-Anlagen bei München (1735 m), San Fernando auf den Philippinen (263 m) und Okinawa (Mittelwellen). Insgesamt investierte die „Stimme Amerikas" in den letzten fünf Jahren etwa 60 Millionen DM für technische Anlagen einschließlich das schwimmende Senderzentrum „Courier", das vor der Insel Rhodos im Mittelmeer vor Anker liegt.

1955/2 Optimistische Vorhersagen aus den USA

Optimistische Vorhersagen für die „elektronische" Entwicklung im laufenden Jahr veröffentlichte die amerikanische Fabrikantenvereinigung RETMA. 1954 produzierten 2.000 Firmen elektronische Geräte im Werte von rd. 8 Milliarden Dollar, darunter für 2,5 Milliarden militärische Anlagen. Die Zahl der in diesem Jahre herzustellenden Farbfernsehempfänger wird auf 300.000 geschätzt, dafür dürfte der Absatz in Schwarz-Weiß-Geräten etwas fallen. Der Umsatz von Rundfunkempfängern wird sich voraussichtlich auf der gleichen Höhe wie 1954 halten, während Schallplatten und Phonogeräte weiter anziehen.

1955/2 - Englisches Tonbandgerät „Reflectograph"

Mit variabler Geschwindigkeit läuft das englische Tonbandgerät „Reflectograph" mit drei Motoren. Die Bandgeschwindigkeit ist kontinuierlich zwischen 7,5 und 20 cm/sec einstellbar; der Regler rastet bei 9,5 und 19 cm/sec ein. Bei der synchronen Vertonung von Amateurschmalfilmen hat sich das Gerät bewährt.

1955/2 - schweizerische Rundfunkgebühren erhöht

Um sechs Franken auf 26sfr pro Jahr sind die schweizerischen Rundfunkgebühren erhöht worden. Der Mehrertrag dient dem Ausbau eines UKW-Sendernetzes, dessen erste Stationen in der Nordschweiz und im Mittelland sowie in der Westschweiz stehen werden.

1955/2 - Kopieranlage für CinemaScope in USA

Eine Kopieranlage für CinemaScope-Vierspurfilme lieferte Siemens-Klangfilm an die Firma DeLuxe für die 20th Century Fox, Los Angeles/USA. Das erste Gestell nimmt den Ateliertonstreifen mit vier über die ganze Filmbreite verteilten Magnettonspuren auf, während in den sechs weiteren Gestellen sechs Theaterkopien gefahren werden. Zur Verringerung der Kopierzeit laufen die Streifen mit einer Geschwindigkeit von 36 Bildern je Sekunde.

1955/2 - 4 Millionen Fernsehteilnehmer in England

4 Millionen Fernsehteilnehmer gab es am 1. Dezember in Großbritannien. Es ist anzunehmen, daß die ersten drei Werbefernsehsender im Herbst dieses Jahres ihren regulären Betrieb aufnehmen.

1955/2 - 537 Fernsehsender weltweit

537 Fernsehsender wurden Ende 1954 auf der ganzen Welt gezählt. An der Spitze standen die USA mit 421 Stationen, gefolgt von Europa mit 77 (darunter 23 deutsche, 10 englische und 9 italienische Sender); der Rest von 39 Stationen verteilt sich auf Kanada, Cuba, Brasilien, Columbien, Mexico, Argentinien, Venezuela, die mittelamerikanischen Länder, Hawaii, Marokko, Iran, Thailand und Japan.

1955/2 - Fernsehnormen an deutscher Westgrenze

Einige Verwirrung um die Fernsehnorm gibt es an der Westgrenze der Bundesrepublik. Straßburg arbeitet mit der regulären französischen 819-Zeilen-Norm bei 11,25 MHz Trägerabstand; der künftige 100-kW-Fernsehsender auf dem Winterberg im Saargebiet wird im Gegensatz zum bisherigen Saarbrücker Fernsehsender nicht mit 819, sondern mit 625 Zeilen arbeiten (Kanal 7) — und Luxemburg beginnt Probesendungen ebenfalls in Kanal 7, jedoch mit der „wallonischen" Norm: 819 Zeilen, aber nur 7 MHz Kanalbreite.

RM 1955/3 - Farbfernsehversuche beginnen in England

Farbfernsehversuche beginnen in England noch in diesem Jahr. Man wird entscheiden, ob man das auf 405 Zeilen umgestellte amerikanische NTSC-Verfahren mit dem Farbunterträger im Kanal selbst - oder ein spezifisch britisches Verfahren mit dem Farbunterträger außerhalb des Kanals wählen wird. Letzteres könnte dann jedoch nur im Dezimeterbereich arbeiten.

RM 1955/3 - Fernsehrichtfunkstrecke von Australien nach Europa

Leicht utopisch dürften die Äußerungen von Sir George Barnes, BBC-Fernsehdirektor, zu werten sein. Er erklärte, es bestünden keinerlei theoretische Gründe gegen eine Fernsehrichtfunkstrecke zwischen Australien und Europa für die Direktübertragung der Olympischen Spiele im nächsten Jahr (Anmerkung: 1956). Zwar müßte die Strecke 27 Länder passieren - aber die wirklichen Hemmungen seien politischer Art (Frage: wer soll das bezahlen?).

RM 1955/3 - Radio Luxemburg

Zwei Fernseh-Werbesender sind in Betrieb genommen worden. Radio Luxemburg arbeitet mit 819 Zeilen (wallonischen Norm mit 7MHz Kanalbreite) mit z. Z. 30kW Strahlungsleistung in Kanal 7 — und „Europa 1" bei Saarbrücken hat Probesendungen mit 819 Zeilen und französischer Norm (14MHz Kanalbreite) auf 52,4MHz (Bild) bzw. 41,25MHz (Ton) aufgenommen. Mit Hilfe der 300m hohen Richtantenne nach dem Westen soll Empfang bis in die Vorstädte von Paris möglich sein.

RM 1955/3 - Frankreich - Fernsehsender Metz

Der Fernsehsender Metz wurde am 10. Januar 1955 probeweise eingeschaltet. Es ist ein schwacher Umsetzer mit Ballempfang von Straßburg auf 173,1 MHz (Bild) und 162,25 MHz (Ton).

RM 1955/3 - Monte Carlo

In Monte Carlo legten die technischen Experten der europäischen Rundfunkgesellschaften fest, daß die Richtfunkstrecke Köln—Hornisgrinde zweigleisig ausgebaut werden soll, ebenfalls die Verbindung Köln—Simmerath, so daß von dort aus gleichzeitig Belgien und Holland erreichbar sind. Ebenfalls zweigleisig werden die Strecken London—Nordfrankreich, Paris—Straßburg und die belgischen Linien.

RM 1955/3 - Vorbild AFN (American Forces Network)

Dem Vorbild von AFN (American Forces Network) entsprechend, werden in einiger Zeit auch amerikanische Truppenfernsehsender errichtet werden. Erste Stationen sollen auf den Azoren und in Nordafrika ihren Dienst aufnehmen. In Deutschland werden voraussichtlich Anlagen in den Luftwaffenzentren Bitburg und Landstuhl errichtet werden. Die Kanalzuteilung ist ungeklärt.

1957-2 Fernsehen in Finnland

Seit Anfang Februar werden versuchsweise Fernseh-Sendungen vom Turm des Olympia-Stadions in Helsinki zu Meß- und Versuchs­zwecken ausgestrahlt. Es ist vorgesehen, im Spätsommer 1957 den offiziellen Programmbetrieb aufzunehmen. Nach Fertigstellung der geplanten Sender, die nach der Ger­ber-Norm arbeiten werden, soll der Versorgungsbereich im Westen bis Ekenäs, im Norden Rihmäki und im Osten bis Borga reichen. Bis I960 hofft man, den Ausbau soweit vorangetrieben zu haben, daß rund 2 Millionen Finnen am Fernsehprogramm teilnehmen können.

1957-2 Fernsehen aus Dänemark

Der neue dänische Fernsehsender Rangstrup (Kanal 7) hat seit Mitte März seinen Betrieb auf­genommen. Nach dem Stockholmer Wellenplan ist für diesen Sender eine Bildleistung von 60 kW vorgesehen. Der Sender kann in weiten Teilen des nördlichen Schles­wig-Holstein gut empfangen werden. In diesem Zu­sammenhang sei daran erinnert, daß der Fernsehsender Flensburg (Kanal 4) um die Jahreswende 1957/58 seinen Betrieb aufnehmen soll.

1957-3 UER Tagung in Wien

Auf Einladung des österreichischen Rundfunks fand in der Zeit vom 8. bis 13. April 1957 im Wiener Funkhaus eine Tagung der Arbeitsgruppen L und M der Europäischen Rundfunk-Union (UER) statt. Die Arbeitsgruppe L behandelte insbesondere technische Probleme des Eurovisionsnetzes und Maßnahmen für dessen Erweiterung und Verbesserung. Die Arbeits­gruppe M erörterte im wesentlichen Probleme der Bildumsetzung, die infolge der verschiedenen Normen in Europa auftreten. Ein breiter Raum in der Diskussion war den Prüfmethoden gewidmet, die auch während einer Sendung die Überwachung des Eurovisionsnetzes gestatten sollen.

1957-3 Fernsehen in der Schweiz

In der Schweiz sind drei neue Fernsehsender im Bau. Auf dem Säntis wird der höchst gelegene Sender Europas voraussichtlich im Oktober seinen Betrieb aufnehmen. Das Gebiet um Locarno und Bellinzona wird vom Sender Monte Ceneri voraussichtlich ab November versorgt. Die Fertigstellung des Senders San Salvatore im Raum von Lugano und Chiasso wird voraussichtlich im Frühjahr 1958 beendet sein.

1957-3 Frankreich

Frankreich beabsichtigt in diesem Jahr fünf weitere Fernsehsender zu errichten, und zwar in Cherbourg, Rennes, Nantes, Bordeaux und in den Pyrenäen. 18 Fernsehsender, einer davon in Algier, sind bereits in Betrieb. 7 dieser Sender haben eine Sendeleistung von 10 kW oder mehr.

1957-3 Fernsehen in Portugal ab 1958 geplant

Portugal beabsichtigt, 1958 einen regelmäßigen Fernseh-Programmdienst aufzunehmen. Geplant sind 4 Sender in Lissabon, Oporto, Monte Junto, Coimbra. Die Sender werden nach der CCIR Norm arbeiten. Nach der vorgesehenen Versuchsperiode soll täglich ein Programm von drei Stunden Dauer übertragen werden.

1957-3 Fernsehen in Japan

Obwohl das japanische Fernsehen erst im Jahre 1953 begonnen hat, können dort jetzt bereits 3 ver­schiedene Programme empfangen werden. Am 1. Februar 1953 begann die Nippon Hoso Kyokai (NHK) als öffent­lich-rechtliche Körperschaft - vergleichbar etwa mit der BBC in England - mit ihren Fernsehsendungen.

Diese Gesellschaft betreibt Sender in Tokio, Hiroshima, Sendai, Fukuoka, Sapporo, so daß das Netz bereits alle Haupt­inseln umfaßt. Kommerzielle Fernsehsender gibt es z. Z. nur zwei in Tokio und einen Großsender in Osaka. Die NHK bringt ein tägliches Programm von 7 Stunden, wobei die Sportübertragungen einen sehr breiten Raum einnehmen.
Filme dürfen erst drei Jahre nach ihrer Ur­aufführung im Fernsehen gezeigt werden.

1957-4 Österreich

In Österreich wird auf dem Patscherkofel bei Innsbruck ein neuer Fernseh-Sender erstellt. Der Sender wird über eine Dezimeterfunkstrecke mit den Relaisstellen Loferer Alm und Achensee-Kehre von Salzburg aus mit dem Programm versorgt. Die Richtfunkstrecke arbeitet im 4000 MHz-Bereich.
Das südliche Gebiet von Niederösterreich wird durch einen neuen Fernseh-Sender auf dem Sonnwendstein (Kanal 10, 1,5 kW ERP) versorgt. Auf dem Pyramidenkogel südlich des Wörther Sees entsteht eine neue Sendeanlage für Kärnten, die je einen starken UKW-Sender für das erste und dritte Programm des Österreichischen Rundfunks und einen Fernsehsender erhalten soll, der voraussichtlich 1957 den Programmbetrieb aufnehmen wird.

1958-1 Frankreich

In Bordeaux wurden am 14. Dezember 1957 ein Fern­sehsender (Bild 199,70 MHz, Ton 188,55 MHz, 819 Zeilen, 50/12 kW ERP) und ein neues Funkhaus der Radio­diffusion et Television Francaise eingeweiht.

1958-1 Internationalen Funkausstellung in Laibach/Jugoslawien

Anläßlich der Internationalen Funkausstellung in Laibach/Jugoslawien vom 6. bis 13. Dezember 1957 wurde dort der dritte jugoslawische Fernsehsender in Betrieb genommen (Kanal 5, 50 kW ERP). Bisher machen Ver­suchsbetrieb: Fernsehsender Zagreb (Kanal 9/0,05 kW ERP), Fernsehsender Belgrad (Kanal 2/5,0 kW ERP). Zum Jahresende ist die Zahl der offiziellen Fernseh­teilnehmer in Jugoslawien mit rund 4.500 angegeben worden.

1958-1 Tele Luxemburg

Der kommerzielle Fernsehsender Tele Luxemburg (Kanal 7) hat seine Senderenergie auf 100 kW erhöht.

1958-1 Norwegen

Nachdem vom Parlament in Oslo zum Jahresende eine gesetzliche Regelung verabschiedet wurde, wird am I. Juli 1960 in Norwegen der offizielle Fernsehprogramm­dienst beginnen. Zur Zeit strahlt in Norwegen der Sender Oslo (Kanal 4/1,3 kW ERP) nur montags von 11 bis 12 Uhr ein Versuchsprogramm.

1958-1 Schweiz

Im Frühjahr 1958 werden die beiden Fernsehsender La Dole/Französische Schweiz und Monte Ceneri/Italienische Schweiz fertiggestellt sein. Zugleich wird auf La Dole ein von der Fernseh-GmbH Darmstadt gebauter Normenwandler für den schweizerisch-französischen Fernsehprogrammaustausch aufgestellt werden.

1958-1 Spanien

Die Fernsehrelaiskette zwischen Madrid und Barcelona, die aus sieben Stationen besteht, ist zum Jahresende 1957 fertiggestellt worden. In einem zweiten Bauabschnitt soll die Relaisstrecke bis zur französischen Grenze erweitert werden und damit die Kontaktstelle zur Eurovision erreichen.

1958-1 Kuba /Mittelamerika

In Kuba als erstem lateinamerikanischem Land brachte am 16. Dezember 1957 eine der dortigen kommer­ziellen Fernsehgesellschaften ein eigenes Farbfernseh­programm. Mitte Januar 1958 sollen die regelmäßigen Farbfernsehsendungen beginnen. Damit ist Kuba das zweite Land nach den USA, in dem regelmäßige Farb­fernsehsendungen ausgestrahlt werden.

1958-2 Die Pläne des Sowjetzonalen Fernsehens

Nach den bekanntgewordenen Plänen des Sowjetzonalen Fernsehens ist im Laufe des Jahres 1958 eine bedeutende Programmerweiterung vorgesehen. Die wöchentliche Programmzeit von 27 Stunden soll auf etwa 40 Stunden gesteigert werden. Eine Erweiterung wird dabei besonders das Nachmittagsprogramm erfahren, das auf täglich 3 bis 4 Stunden verlängert werden soll. Es ist weiterhin geplant, sonntags bereits ab 10.00 Uhr vormittags durchgehend ein Programm auszustrahlen. Der Programmaustausch mit den Ostblockstaaten wird im kommenden Jahr im größeren Umfang durchgeführt werden können, da der Ausbau der Relaisstrecken schon weitestgehend fortgeschritten ist.

1958-2 In der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands

DurchmesserIn der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands wurde der Fernsehturm Dequede (Altmark) nach 15 monatiger Bauzeit gerichtet. Das Hauptstück des Turms ist ein 100 m hohes Stahlbetonrohr von fast 9m, das sich zur Spitze hin verjüngt. Es trägt einen fünfgeschossigen Turmkopf, auf den ein 60 m hoher Stahlgittermast aufgesetzt werden soll. Mit 185 m Höhe soll das Bauwerk das höchste dieser Art in der sowjetischen Besatzungszone werden. Der Turm, der grundsätzlich auch als Antennenträger für UKW- und Fernsehsender geeignet ist, soll als Relaispunkt der Fernseh-Zubringerstrecke dienen.

Seit fast einem Jahr wird auf der Landeskrone bei Görlitz ein Fernseh-Kleinsender (200 W ERP Bildleistung, 50 W ERP Tonleistung) betrieben. Die Anlage arbeitet im Kanal 7 (189,25 MHz Bild, 194,75 MHz Ton) und empfängt die Modulation über Ballempfang vom Fernsehsender Dresden. Der Sender dient nicht der regulären Fernsehversorgung und wird daher auch nicht in den offiziellen Frequenzlisten genannt. Mit dem Betrieb dieses Versuchssenders sollen Erfahrungen für unbemannt arbeitende Fernseh-Kleinsender gesammelt werden. Mit Sendertypen dieser Art sollen später die Versorgungslücken des Fernsehsendernetzes der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands aufgefüllt werden.

1958-2 Spanien

In Spanien strahlt das Fernsehen seit vier Jahren (1954) über einen kleinen Sender in Madrid ein Versuchsprogramm ab. Für 1958 ist der Beginn des offiziellen Fernsehdienstes vorgesehen. Im Laufe dieses Jahres sollen zwei Großsender errichtet werden. Der Sender Guaderrama (etwa 40 km nordwestlich von Madrid) soll die Versorgung der Hauptstadt übernehmen. Der zweite Sender wird in Barcelona erstellt. Die Relaiskette Madrid-Barcelona ist betriebsbereit. 1959 wird in Spanien der Anschluß an das Eurovisionsnetz möglich sein.

1958-2 Das polnische Fernsehen

Auf dem 718m hohen Zobten bei Breslau errichtet zur Zeit eine westdeutsche Firma einen Fernsehsender für das polnische Fernsehen.

1958-2 Italien

In Italien wurde kürzlich neben Mailand und Rom in Palermo das dritte große italienische Fernsehzentrum seiner Bestimmung übergeben. Die Zahl der Fernsehsender der RAI beträgt einschließlich der Umsetzer jetzt 130.

1958-2 Tschechoslowakei

In der Tschechoslowakei hat das Rundfunk-und Fernsehwesen im letzten Jahre eine beachtliche Aufwärtsentwicklung genommen. Auf einer Pressekonferenz in Prag wurde bekanntgegeben, daß es 1945 in der Tschechoslowakei nur 1,3 Millionen Rundfunkempfänger gab. Anfang 1958 wurde die Zahl von 3.150.426 erreicht. Auch das Fernsehen hat sich überraschend schnell entwickelt. Während 1954 bei Beginn der Versuchssendungen in Prag 3.200 Empfänger registriert waren, nähert sich jetzt die Zahl der lizensierten Fernsehgeräte der 200.000-Grenze. Der Zuwachs im Jahre 1957 betrug 100.000 Stück.

1958-2 Ungarn

In Ungarn wurde auf dem Budapester Szechenyi-Berg der erste Fernseh-Großsender errichtet. Er soll in Kürze mit der Ausstrahlung des Fernsehprogramms beginnen. Die Anlage ist in einem 57 m hohen, turmähnlichen Gebäude untergebracht, auf dem eine 38m hohe Antenne installiert ist. Innerhalb von 2 Jahren soll das Netz der Relaisstationen so ausgebaut werden, daß ein Programmaustausch mit der CSR, der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und mit Österreich möglich ist.

1958-3 Sowjetischen Besatzungszone

Von der Industrie in der sowjetischen Besatzungszone wurde auf der Leipziger Frühjahrsmesse ein tragbarer Fernsehempfänger gezeigt. Das kleine kunstlederbezogene Gehäuse hat obenliegende Bedienungsknöpfe. In einem Fernbedienungskästchen ist ein UKW-Rundfunkvorsatz eingebaut. Der Empfänger ist mit einer Bildröhre AW 43/80 mit einem Ablenkwinkel von 90° bestückt.

1958-3 England

In England hat am 28. April 1958 in Chillertön Down auf der Isle of Wight ein Fernsehsender den Versuchsbetrieb aufgenommen (Kanal B 11, Bild 204,75 MHz, Ton 201,25 MHz). Die zunächst kleinere Strahlungsleistung soll voraussichtlich Anfang August auf 100 kW ERP erhöht werden. In Richtung Deutschland wird die Strahlungsleistung auf 65 kW ERP reduziert sein.

1958-3 Frankreich

In Frankreich wurden am 1. März 1958 insgesamt 10,25 Millionen Rundfunkhörer und 742.000 Fernsehteilnehmer registriert. Die Zunahme im Februar 1958 betrug etwa 33.000 Rundfunkteilnehmer und 38.000 Fernsehteilnehmer.

1958-3 Österreich

In Österreich wurden am 1. März 1958 insgesamt 24.275 Fernsehteilnehmer registriert. Die Zunahme im Februar 1958 betrug 2.556.

1958-3 Schweiz

In der Schweiz strahlt das Observatorium Neuenburg für Meßzwecke und zur Zeitkontrolle Eichsendungen auf den Frequenzen 2500kHz und 5000kHz aus. Die Senderleistung beträgt etwa 500W. Vor jeder Eichsendung wird die Morsekennung HBN gegeben.
Weiterhin nahm in der Schweiz am 24. April 1958 der höchstgelegene Fernsehsender Europas auf dem 2.500m hohen Säntis seinen Betrieb auf (Kanal 7, 20 kW ERP). Die Bild- und Tonmodulation wird über eine Richtfunkstrecke vom Utliberg empfangen. Vom gleichen Mast aus arbeiten zwei UKW-Sender mit je 10 kW ERP. Der Bau erforderte konstruktive Maßnahmen wegen der schwankenden Witterungseinflüsse. So sind z. B. die Antennen gegen Vereisung durch eine Polystyrolhülle abgedeckt.

1958-4 Argentinien

Der argentinische Auslands-Rundfunkdienst RAE hat sein Europaprogramm erweitert. Über den 100 kW-Kurzwellensender LRA, der auf der Frequenz 15.345 kHz strahlt, wird in der Zeit von 22.00 bis 22.30 Uhr eine Sendung in deutscher Sprache übertragen.

1958-4 Dänemark

In Dänemark haben im Mai 1958 die dortigen Fernsehsender Aalborg (Kanal 5), Mejerup b/Holstebro in Westjütland (Kanal 10), den Betrieb aufgenommen.

1958-4 Finnland

Ende April wurde der zweite finnische Fernsehsender in Lahti seiner Bestimmung übergeben. Der Versorgungsbereich des neuen Senders erfaßt etwa 300.000 Einwohner. Im Strahlungsbereich des FS-Senders Helsinki wohnen etwa 600.000 Einwohner. Im weiteren Ausbau soll als nächste Station der Fernsehsender Abo im stark bevölkerten südlichen Landesteil errichtet werden.

Gleichzeitig wurde mit der ersten Ausbaustufe der Richtfunkverbindungen für die weiter geplanten Fernsehsender begonnen. Zunächst werden Turku und Tampere mit Helsinki verbunden. Bis Ende des Jahres sollen die Strecken soweit fertiggestellt sein, daß ein einseitiger Richt(funk?)betrieb möglich ist. Zu diesem Zeitpunkt sollen auch diese Fernsehsender betriebsbereit sein. Später soll dann von Turku aus über die vorgelagerten Aalands-Inseln über Schweden der Anschluß an das Eurovisionsnetz hergestellt werden.

1958-4 England

In Groß-Britannien werden seit Anfang Mai von der BBC Fernseh-Testsendungen im Band IV/V (654,25 MHz Bild, 659,75 MHz Ton) mit einem 625 Zeilensystem und frequenzmoduliertem Ton ausgestrahlt. Diese Versuchssendungen gehören zum Testprogramm, das im Zusammenhang mit den Vorversuchen für das Farbfernsehen durchgeführt wird.

Bei den im November vergangenen Jahres gestrahlten Versuchssendungen wurde noch das 405 Zeilensystem mit AM-Ton benutzt. Außerdem wird Groß-Britannien eine Versuchsrichtfunkstrecke betreiben, die ohne Zwischenrelais unter Ausnutzung der troposphärischen Streustrahlung die Entfernung von 320km überbrückt. Der Sender arbeitet auf der Frequenz 858MHz. Die Anlage ermöglicht z.Z. die Übertragung von 24 Sprechkanälen. Es ist vorgesehen, die Verbindung so auszubauen, daß 60 Sprechkanäle oder wahlweise ein Fernsehkanal mit 3 MHz-Breite übertragen werden können.

1958-4 Österreich - Fernseh-Teilnehmer

In Österreich wurden am 1. April 1958 26.829 Fernseh-Teilnehmer registriert.

1958-4 Polen

In Polen strahlen z.Z. 21 Lang- und Mittelwellensender. Die stärkste Anlage ist der Langwellensender Raszyn bei Warschau (227 kHz), der mit zwei parallel geschalteten Aggregaten von je 250 kW etwa 500 kW ausstrahlt.

Fernseh-Programme werden z.Z. ausgestrahlt von den Sendern Warschau (Bild ERP 7,5 kW), Lodz (Bild ERP 0,5 kW), Posen (Bild ERP 0,05 kW). In Kattowitz und Breslau werden moderne Fernseh-Großsender, die von der Firma Siemens gebaut werden, den offiziellen Betrieb in Kürze aufnehmen. Weitere Fernsehstationen sind in Stettin und Danzig geplant.
Das Richtfunknetz ist zum Teil noch sehr primitiv aufgebaut. Bei gelegentlichen Übertragungen zwischen der Tschechoslowakei und Polen wird die Bildmodulation über tragbare Reportage- Richtfunkstreckenanlagen weitergereicht.

1958-4 Türkey - deutscher Rundfunk

Der türkische Landessender Ankara (100 kW) überträgt seine deutschsprachigen Programme täglich in der Zeit von 20.30 bis 21.15 Uhr auf der Frequenz 7.285 kHz.

1958-5 Budapest

In Budapest tagte in der Zeit vom 27. Februar bis 10. März 1958 die Studiengruppe 4 der Technischen Kommission der OIR mit folgender Tagesordnung:
1.  Eingliederung weiterer polnischer Sender in den Frequenzverteilungsplan für die Bänder I bis III.
2.  Frequenzverteilung für Dezimetersender.
3. Zusammenarbeit der OIR und der EBU (UER) bei der Erforschung der ionosphärischen Ausbreitung von Lang- und Mittelwellen.
4. Entwicklung von Standards und Bestimmung grundsätzlicher Daten für die Planung von Rundfunk- und FS-Sendern in den Bändern IV und V.
5. Gemeinsame Richtlinien für die Planung von Dezimetersendern in allen OIR-Mitgliedsstaaten.

1958-5 Algerien

Das Fernsehnetz in Algerien soll von Frankreich ausgebaut werden. Der Fernsehsender Algier ist bereits seit Ende 1957 in Betrieb. Im Laufe des Jahres 1958 kommen die FS-Sender in Oran und Constantine hinzu. Mit diesen drei Sendern können dann 80% der Bevölkerung erfaßt werden. Das Programm besteht z. Z. zum größten Teil aus Filmaufzeichnungen des französischen Fernseh-Dienstes in französischer oder arabischer Sprache.

Am 14. Juli 1958 gelang der Versuch einer Fernsehübertragung von Agier nach Paris. Dabei wurden die Signale über eine Relaisstation geleitet, die in einem Flugzeug, das in 6000m Höhe kreiste, eingebaut war. Auf dem Festland wurde die Modulation an zwei Stellen, die von Algier rund 700km entfernt sind, empfangen, einmal von Pic de Nord in den Pyrenäen zur Weitergabe über die Relaisstrecke Pic du.Midi - Bordeaux - Limoges - Paris, zum anderen bei Marseille zur Weitergabe über Lyon nach Paris. Das Programm, eine 16-Minuten-Reportage, kam mit brauchbarer Qualität beim Fernsehteilnehmer an.

1958-5 Österreich

Die österreichischen Postbehörden registrierten am 1. August 1958 34.889 Fernsehteilnehmer, von denen etwa die Hälfte im Bereich von Wien wohnen. Der Neuzugang im Juli belief sich auf über 2.000 Teilnehmer.

Der schon seit Jahren geplante Großsender auf dem Lichtenberg bei Linz soll bis Ende 1960 fertiggestellt sein. Mit den Bauarbeiten wird voraussichtlich noch in diesem Jahr begonnen. Die Planung sieht einen etwa 130m hohen Antennenmast vor. Die gesamten Aufwendungen werden rund 3,25 Millionen Mark betragen. Die für Oberösterreich sehr wichtige Station soll mit 2 UKW-Sendern von je 50kW-Leistung (für das 1. und 3. Programm) sowie mit einem Fernsehsender von 60kW ERP ausgestattet sein.

1958-5 Schweiz

Der Zuwachs an Fernsehteilnehmern in der Schweiz betrug im Juni 1958, wie amtlich von der PTT mitgeteilt wurde, 1442. Insgesamt gibt es in der Schweiz nunmehr 41.159 Fernsehteilnehmer.

1958-5 UdSSR

In der UdSSR sind z.Z., wie amtlich mitgeteilt wurde, 38 Fernsehstationen in Betrieb. Ihre Zahl soll bis Anfang 1959 auf 77 erhöht werden. In Moskau gibt es bei einer Einwohnerzahl von etwa 7 Millionen 700.000 Fernsehempfänger. Die größte Anzahl der Geräte besitzt noch 30 bzw. 36 cm-Röhren, jedoch werden jetzt fast nur noch 43 cm-Geräte verkauft.

1958-5 Japan

In Japan werden noch im Laufe dieses Jahres 13 neue private Fernsehsender den Betrieb aufnehmen. Für 1959 und 1960 haben weitere 12 Stationen Lizenzanträge gestellt. Durch die Inbetriebnahme der neuen Sender zusammen mit den geplanten Preissenkungen erwartet man in Japan für das Fernsehen einen erheblichen Aufschwung. Man schätzt, daß die Anzahl der Fernsehteilnehmer bereits die Millionengrenze überschritten hat.

1959-1 Referat über "Fernsehen in Großbritannien, Überblick über 1957"

In einem kurzen Bericht wird die Anzahl der BBC-Sender und der ITA-Sender zusammengestellt und in zwei Plänen wird die erreichte Flächenversorgung durch beide Sendernetze gezeigt. Dabei ist natürlich die Versorgung durch die BBC wesentlich höher, sodaß unversorgte Lücken nur im nördlichen Schottland und im westlichen Wales auftreten. Die Versorgung der ITA ist daneben wesentlich dünner. Immerhin sind große Bezirke der Umgebung von Glasgow, Edinburgh, London, Bristol und vor allem in der Gegend von Durbin und Lichfield auch durch die ITA versorgt.

Die Sendertabelle der BBC zeigt 2 Sender im Kanal l (45 MHz Bild, 41,5 MHz Ton), 4 Sender im Kanal 2 (51,75 MHz Bild, 48,25 MHz Ton), 4 Sender im Kanal 3 (56,75 MHz Bild, 53,25 MHz Ton), 4 Sender im Kanal 4 (61,75 MHz Bild, 58,25 MHz Ton) und 3 Sender im Kanal 5 (66,75 MHz Bild, 63,25 MHz Ton). Die effektiv abgestrahlten Bildleistungen liegen zwischen 2 und 200kW ERP. Die Gesamtzahl der Sender dieser Liste beträgt 17. Die Liste der ITA-Sender zeigt für Kanal 8 (189,75 MHz Bild, 186,25 MHz Ton) l Sender, Kanal 9 (194,75 MHz Bild, 191,25 MHz Ton) 2 Sender, Kanal 10 (199,75 MHz Bild, 196,25 MHz Ton) 3 Sender. Die Leistungen der ITA-Sender liegen im Durchschnitt höher und reichen von 65 bis 475 kW ERP Bildleistung. Die Gesamtzahl der ITA-Sender beträgt 5. Es fällt auf, daß sämtliche BBC-Sender im Band I liegen, während sämtliche ITA-Sender im Band III betrieben werden.

Die BBC-Antenne am Crystal-Palace besteht aus acht Lagen von 4 Dipolen. Die niedrigste in 350 Fuß Höhe und die höchste in 505 Fuß. Eine andere Aufnahme zeigt eine Antenne für Kanal 10 mit einem Gewinn von 13 und einer effektiv abgestrahlten Leistung für das Bild von 200kW. Von der BBC wird gesagt, daß sie im abgelaufenen Jahr 3 Sender in Betrieb genommen habe. Der Versorgungsgrad des Fernsehdienstes der BBC am Ende 1957 soll 98% bei einer Bevölkerung von 50 Mill. betragen haben. Die unversorgten Gebiete liegen außerhalb der normalen Bevölkerungszentren, aber aus geographischen Gründen ist die Aufgabe einer ergänzenden auffüllenden Versorgung in diesen, besonders spärlich besiedelten Gebieten sehr schwierig. Es kann durchaus sein, daß die BBC sich auf automatische RelaisStationen beschränken wird.

Zusätzlich zu den in der Liste bereits erwähnten Stationen sind im Jahre 1957 Sender kleiner Leistung in Betrieb genommen worden und es ist die Ausgangsleistung des Senders Norwich vergrößert worden und soll im Frühjahr 1958 noch zusätzlich weiter verstärkt werden. Das abgestrahlte Bildsignal in Nord-Irland litt in der abgelaufenen Periode bis zu einem gewissen Grade darunter, daß der Sender Dives unzuverlässigen Empfang vom Sender Kirkoshotts gehabt hat. Um dieser Schwierigkeit zu begegnen, hat die BBC einen Sender auf der Isle of Man in Betrieb genommen, auf der die Fernsehsignale von Holme Moss empfangen und über eine Dezistrecke nach Dives geleitet werden.

Der Fernsehdienst der BBC wird jetzt von 18 Sendern ausgestrahlt, eingeschlossen den Versuchssender Brighton. Die erst drei Jahre alte ITA erreicht eine Versorgung, die auf der Karte zwar wiedergegeben ist, aber das Endstadium für 1957 nicht ganz wiedergibt. Erst am 14. Januar 1958 ist die Station St. Hilary in Betrieb genommen worden. Sie war jedoch für den 17. Dezember 1957 vorgesehen und hat von diesem Tage an tatsächlich Versuchsbetrieb gemacht. Die Inbetriebnahme dieses Senders zur Versorgung einer geschätzten Bevölkerung von über 3 Millionen bringt die gesamte Bevölkerung innerhalb des Versorgungsbereiches der 6 ITA-Sender auf etwa 38 Millionen. Das sind immerhin auch schon 76% der Bevölkerung. Innerhalb der Versorgungsgebiete der ersten 5 ITA-Sender befinden sich 4,75 Millionen Heimempfänger, die in der Lage sind, sowohl die BBC als auch die ITA zu empfangen. Die Antenne in Black-Hill ist insofern ungewöhnlich, als die Strahlerelemente zentral innerhalb des Antennenmastes mit 750 Fuß Höhe liegen und durch die Öffnungen in der Stahlgitterkonstruktion strahlen, so daß sie dadurch die Windbelastung verringern. Die Pläne dier ITA umfassen auch die Inbetriebnahme der Sender Chillerton Down auf der Isle of Wight und eines Senders im Nordosten des Landes.

1959-1 Finnland

In Finnland arbeiten z. Z. 17 UKW-Sender, die etwa 80% der finnischen Bevölkerung versorgen. Man schätzt, daß etwa 450.000 UKW-Rundfunkempfänger in Betrieb sind. Es ist geplant, in den nächsten zwei Jahren noch weitere 11 UKW-Sender zu bauen.

1959-1 Italien

In Italien wurden am 13. Dezember 1958 1 Million Fernsehteilnehmer registriert.

1959-1 Polen

In Polen waren Anfang Dezember 1958 insgesamt 67.000 Fernseh-Empfänger bei der Postverwaltung gemeldet. Damit wären in den vergangenen 12 Monaten rund 22.000 neue Empfänger aufgestellt worden. Es sollen jedoch zusätzlich 35 bis 40.000 weitere, nicht gemeldete Fernsehempfänger vorhanden sein.

1959-1 Schweden

In Schweden wurde die 700 km lange Dezistrecke Malmö-Göteborg-Stockholm mit 15 Relais-Stellen im 4-GHz-Band in Betrieb genommen. Eine Fortsetzung des Ausbaues in nördlicher Richtung ist vorgesehen. Für die Richtungsumsteuerung, die in 7 Sekunden durchgeführt werden kann, ist eine Fernsteuerungs- und Fernkontrollanlage vorgesehen, die auf einem besonderen drahtlosen Kanal im 2-m-Band arbeitet. Mit der Inbetriebnahme dieses schwedischen Streckenabschnittes ist nunmehr die Eurovisionsstrecke von Stockholm bis Palermo vollendet.

1959-1 Zeilenumsetzers 625/819 Zeilen

(Heute spricht man von einem Normenwandler.) Die Fernseh-Direktverbindung zwischen der Schweiz und Frankreich ist nach der Inbetriebnahme eines Zeilenumsetzers 625/819 Zeilen nunmehr aufgenommen worden.
In der Schweiz wurden am 1. Januar 1959 50.304 Fernsehteilnehmer registriert. Etwa 10% der Geräte sind an öffentlichen Stellen, wie z. B. Gasttätten usw. aufgestellt.

1959-2 Frankreich

Das französische Fernsehen plant bei der Tour de France 1959 ein Flugzeug für die Fernsehdirektübertragung einzusetzen. Damit soll ermöglicht werden, Aufnahmen der Übertragungswagen von jedem Punkt Frankreichs aus über die fliegende Relaisstation direkt auf das Sendernetz zu übertragen. Gleichzeitig soll auch eine Bord-Fernsehkamera Direktaufnahmen aus der Vogelperspektive übertragen.

1959-2 Island

Für den isländischen Staatsrundfunk wird in Reykjavik ein neues Funkhaus erstellt und von deutschen Firmen die komplette Studioeinrichtung installiert. Das Gebäude umfaßt ein Hörspielstudio, ein großes Musikstudio, vier Diskussions- und Sprecherräume mit den zugehörigen Regie- und Ansagekabinen.

1959-2 Schweden

In Schweden wurden zum Jahresende 1958 sechs neue Fernsehsender in Betrieb genommen (Kanalnummern eingeklammert): Gävle (9), Karlstad (5), Linköping (9), Motala (7), örebro (2), Skövde (3). Von diesen neuen Stationen werden etwa 1,2 Millionen Einwohner erreicht.

1959-2 Argentinien

Der argentinische Kurzwellen dienst von Radio Nacional in Buenos Aires strahlt auf der Frequenz 15 345 kHz wochentags in der Zeit von 20.00 bis 21.00 GMT mit Richtstrahlern nach Europa Sendungen in deutscher Sprache.

1959-2 Japan - 1,5 Millionen Fernsehteilnehmer

In Japan waren am 1. Januar 1959 insgesamt 49 Fernsehsender in Betrieb. Davon gehören 24 der staatlichen NHK-Rundfunkgesellschaft, und die übrigen 25 sind in privater Hand. Für das Jahr 1959 ist die Inbetriebnahme von weiteren 17 Stationen vorgesehen, so daß Ende des Jahres voraussichtlich rund 80 Fernsehsender im Betrieb sein werden. Nach offizieller Bekanntgabe waren im Dezember 1958 1.516.672 Fernsehgeräte angemeldet.

Die japanische Fernsehgeräte-Industrie ist derart schnell zu einem solchen Umfang angewachsen, daß sie heute die viertgrößte Industrie des Landes ist.
Zur Zeit beträgt die Monatsproduktion etwa 400.000 Einheiten. Das ist das Vielfache der entsprechenden Vergleichszahl aus dem Vorjahre.

1959-2 Neu-Seeland

Nachdem sich Neu-Seeland endgültig für die 625-Zeilennorm entschieden hat, ist damit zu rechnen, daß in Kürze der Versuchsbetrieb aufgenommen wird. Der Versuchssender (60,75 MHz Ton, 55,25 MHz Bild) wird in Auckland auf dem Sendegebäude des Neu-Seeländer Rundfunks erstellt.

1959-3 April 1959 - Millionengrenzen bei Fernsehteilnehmern

Nach den statistischen Unterlagen, die den Stand vom April 1959 ausweisen, haben acht Länder die Millionengrenze an Fernsehteilnehmern überschritten:

Vereinigte Staaten 49,8
Großbritannien 9,15
Kanada 3,11
UdSSR 3,0
Bundesrepublik Deutschland 2,53
Japan 1,75
Italien 1,25
Frankreich 1,25

Es ist zu erwarten, daß in Kürze auch die Länder Australien, Brasilien und Mexiko die Millionengrenze erreichen.

1959-3 Polen

In Polen hat das Präsidium des Komitees für Rundfunkangelegenheiten nunmehr die Pläne für den Aufbau eines Fernsehzentrums in Warschau verabschiedet. Der erste Abschnitt soll 1965 fertiggestellt sein. Bis zu diesem Zeitpunkt werden drei Studios mit den dazugehörigen technischen und redaktionellen Einrichtungen erbaut sein. Das gesamte Objekt umfaßt einen umbauten Raum von 190.000 m3. Nach Fertigstellung des Vorhabens wird es möglich sein, zwei Fernsehprogramme zu produzieren.

1959-3 Schweiz

In der Schweiz betrug am 1. März 1959 die Zahl der angemeldeten Fernsehgeräte 56.481. Im Monat Februar 1959 betrug die Zunahme 3.486 Geräte.

1959-3 Spanien

In Spanien wurde am 4. Februar 1959 die Fernseh-Richtverbindung zwischen Madrid und Barcelona offiziell eröffnet.

1959-3 Tschechoslowakei

In der Umgebung von Touzin in der Tschechoslowakei ist mit dem Bau eines neuen Fernsehsenders begonnen worden. Der Standort ist von der bayerischen Grenze etwa 35 km entfernt.

1959-4 Das Eurovisionsnetz

Das Eurovisionsnetz, welches z. Z. zwölf europäische Länder erreicht, soll bis zur Olympiade 1960 auf insgesamt siebzehn Länder erweitert werden. Noch in diesem Jahr ist mit dem Anschluß von Jugoslawien zu rechnen. Im kommenden Jahr sollen Spanien, Portugal und Norwegen, möglicherweise auch Irland hinzukommen.

1959-4 Frankreich

In Frankreich wurde die Radiodiffusion et Television beauftragt, ein zweites Fernsehprogramm aufzubauen. Bereits im Frühjahr 1960 wird man über den Sender Eiffelturm vorerst für Paris ein zweites Fernsehprogramm ausstrahlen. Dabei soll für das zweite Programm die 819 Zeilen-Norm beibehalten werden.

1959-4 Japan

In Japan hat Anfang April 1959 die Anzahl der Fernsehteilnehmer die 2-Millionen-Grenze gerade überschritten. Eine besonders starke Zunahme war anläßlich der Kronprinzen-Hochzeit festzustellen.

Die japanische Fernseh-Gesellschaft NTV übertrug am 10. Mai 1959 in Tokio ihr erstes offizielles Farbfernseh-Programm, das zwei Stunden dauerte. Im Stadtgebiet hatte man sechsundsechzig Farbfernsehgeräte für die Bevölkerung aufgestellt.

1959-4 USA - Transatlantische Fernsehübertragung

In den Vereinigten Staaten führte am 18.Juni 1959 die NBC in New York eine transatlantische Fernsehübertragung über Kabel durch, bei der ein 16 mm-Film übertragen wurde. Die Bandbreite betrug nur 5 kHz, was durch Zeitdehnung erreicht wurde, so daß eine Filmszene von 30s Dauer eine Übertragungszeit von 50Min. benötigte. Die Aufnahme am Empfangsort erfolgte wiederum auf Film, der nach etwa 15 Min. Entwicklungs-und Bearbeitungszeit vorführfertig war.

1959-4 USA - 3 GHz HF Transistor entwickelt

Die amerikanische Philco Corporation gibt die Ent-wicklung eines Germanium-Transistors bekannt, der in Schwingschaltung bis maximal 3.000 MHz verwendet werden kann. Nach Angabe der Firma soll bei 1.000 MHz noch ein Leistungsgewinn von 9,8 dB vorhanden sein, während er bei 200 MHz 22 dB betragen soll.

1959-4 Kanada

In Kanada wurde am 18. Juni 1959 anläßlich der Ankunft der britischen Königin auf Neufundland die transkanadische Fernsehbrücke, die längste Fernsehstrecke der Welt, in Betrieb genommen. Das letzte Teilstück dieser insgesamt 6.000 km langen Fernsehverbindung überspannt die 100 km breite Wasserstraße zwischen Neufundland und dem kanadischen Festland.

1959-5 Dänemark

Der dänische Rundfunkrat hat am 4. August 1959 beschlossen, daß ab April 1960 regionale Hörfunkprogramme über UKW abgestrahlt werden sollen. Dafür werden sechs neue UKW-Sender (Nord-, Mittel-, Süd-Jütland, Fünen, Seeland und Bornholm) errichtet.

Im südlichen Teil der dänischen Insel Laaland wurde ein neuer Fernmeldeturm errichtet. Er liegt in der „Vogelfluglinie" in der Nähe von Hyldager. Der Betonturm hat einen Durchmesser von 3,7 m, ist 55 m hoch und trägt einen 67 m hohen Stahlmast. Damit ist ein wichtiges Glied der Relaisverbindungen für Eurovisionssendungen zwischen Deutschland und Dänemark im Endausbau fertiggestellt.

1959-5 Libanon

Im Libanon wurde vor kurzem in Beirut eine neue Fernseh-Senderanlage in Betrieb genommen. Die beiden Sender arbeiten nach der Gerber-Norm und strahlen in den Kanälen 5 und 7 je ein arabisches und ein englisch/ französisches Werbe-Fernsehprogramm aus.


1959-5 Schweden

Schweden hat in Hörby in Übereinstimmung mit dem Stockholmer Wellenplan einen neuen Fernsehsender (Kanal 2, Leistung 100 kW) in Betrieb genommen. Die Antenne ist auf einem 320 m hohen Turm installiert. Das schwedische Fernsehprogramm kann dadurch in weiten Teilen Dänemarks empfangen werden.

1959-5 USA

In den USA unternahmen die beiden großen amerikanischen Fernseh-Gesellschaften Columbia Broadcasting System (CBS) und National Broadcasting Company (NBC) ungewöhnliche Anstrengungen, um über den Besuch des amerikanischen Präsidenten in Europa die Fernsehzuschauer in Amerika schnellstens zu unterrichten.

Die CBS installierte auf dem Londoner Flughafen eine Ampexanlage, durch die die Sendung aus Köln über die Eurovisionsleitung aufgenommen und anschließend mit einem Düsenflugzeug direkt nach New York geflogen wurde. Die Ampexbänder wurden dann unmittelbar von einer provisorisch eingerichteten Sendestelle im Flughafen New York abgespielt, so daß bereits acht Stunden nach der Aufnahme die Reportage auf den amerikanischen Bildschirmen erschien.

Die NBC benutzte das neue „Kabel-Film-Verfahren", das kürzlich von der BBC beim Besuch der Königin von England in Kanada erprobt wurde. Dabei wurde die auf Film aufgenommene Eurovisionssendung über das transatlantische Kabel nach dem amerikanischen Kontinent übertragen. Dadurch war es möglich, die ersten Filmstreifen, allerdings nur Ausschnitte von wenigen Minuten, bereits nach 5 1/2 Stunden in Amerika zu senden.

1959-6 Dänemark

In Dänemark wurde Ende Oktober 1959 der Fernsehsender Nästved (Kanal 6, 60 kW ERP) in Betrieb genommen.

1959-6 Frankreich

In Frankreich wurden vor kurzem von der Radiodiffusion et Television Francaise auf dem Eiffelturm in Paris zwei stärkere UKW-Sender in Betrieb genommen. Darüber hinaus erhielt das obere Elsaß einen zweiten UKW-Sender beim Mulhouse/Belvedere. Damit umfaßt das französische UKW-Netz 24 Sender.

1959-6 Frankreich - England

Die Fernsehrichtfunkstrecken zwischen Frankreich und Großbritannien wurden bis Ende Juni 1959 von den Rundfunk-Gesellschaften beider Länder (RTF Paris und BBC London) betrieben. Nunmehr haben die Postverwaltungen der beiden Länder die Strecken übernommen. Die englische Station steht in Tolsford Hill bei Folkestone. Dort befinden sich auch die beiden Normenwandler (819/405 Zeilen und 625/405 Zeilen), die in beiden Richtungen arbeiten können. Die französische Gegenstelle befindet sich in Fiennes bei Calais. In jeder Richtung stehen zwei unabhängige Bildkanäle mit einer Bandbreite für das Bild mit 819 Zeilen (13,15 MHz) zur Verfügung. Beide Stationen sind außerdem mit Vielkanalanlagen für den Fernsprechverkehr bestückt.

1959-6 Jugoslawien

In Jugoslawien ist mit der Inbetriebnahme eines vierten im Kanal 10 betriebenen Senders auf dem 800m hohen Krvavec die erste Ausbaustufe des jugoslawischen Fernsehnetzes abgeschlossen. Bei der Erstellung der Senderanlagen waren ungewöhnliche Geländeschwierigkeiten zu überwinden, sodaß es oftmals notwendig war, Sender- und Antennenmaterial durch Hubschrauber an die Bauplätze zu bringen. Das jugoslawische Fernsehprogramm wird z. Z. außerdem noch über die Sender Belgrad (Kanal 6), Zagreb (Kanal 9) und einem provisorischen Sender in Laibach ausgestrahlt.

1959-6 Kanada

In Kanada bestehen auf der 838km langen Fernseh- und Fernsprechrichtfunkstrecke zwischen St. Johns / Neufundland und Sidney / Neuschottland besondere Schwierigkeiten. Die Strecke wird über 23 Relaisstellen geführt, die im 4 GHz-Bereich arbeiten. Zusätzlich muß die Meerenge von Cabot in einer Breite von 110km überwunden werden. Zur Überbrückung dieser Entfernung wird eine automatisierte Raum-Diversity- Einrichtung benutzt.

1959-6 Spanien

Nachdem in Spanien die Richtfunkstrecke zwischen Madrid und Barcelona in Betrieb gestellt wurde, sollen demnächst neue Fernsehsender bei Muela-Zaragoza und Alpicat errichtet werden.

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