Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45
Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Stand der Filmbearbeitungstechnik zm Ende 1937
aus KINOTECHNIK Heft 2 - Februar Berlin 1938 - Vortrag auf der 1. Jahrestagung der DKG 1937 von Dr. W. Geyer, Berlin
Das Arbeitsgebiet der Filmbearbeitung, der Kopieranstalt, liegt zwischen der Filmaufnahme im Atelier und der Vorführung der Kopie im Theater, aus welcher Stellung sich eine enge Zusammenarbeit mit den Technikern des Aufnahme- und Wiedergabewesens ergibt.
Die Kopieranstalt hat mit dafür zu sorgen, daß der vom Kameramann und Tonmeister gewollte Bild- und Toneindruck dem Besucher im Kinotheater möglichst genau in höchster Güte und ohne technische Mängel übermittelt wird. Kameramann und Tonmeister legen den Keim, der von der Kopieranstalt im wahrsten Sinne des Wortes entwickelt wird.
Es wird nach zwei Methoden entwickelt
Nach zwei Methoden, die in Deutschland und in Amerika nebeneinander angewandt werden, werden die Negative entwickelt: nach Probeentwicklung und nach Entwicklung zu konstantem Gamma. Es ist zur Zeit auch in Amerika noch nicht entschieden, welcher der beiden Methoden der Vorzug gebührt.
Meines Erachtens ist die Entwicklung nach konstantem Gamma das Ziel, das allgemein anzustreben ist. Wenn nach vielen Jahren der Anwendung dieser Methode in Amerika sie sich noch nicht ganz durchsetzen konnte, so liegt das meines Erachtens an den bisher noch nicht weit genug entwickelten Methoden der Beleuchtungs- und Belichtungsmessung. Werden auf diesem Gebiet Methoden geschaffen, die ein noch sichereres Arbeiten des Kameramannes gewährleisten, so werden sich dann auch die letzten Gegner der Entwicklungsmethode zu konstantem Gamma ihrer Anwendung nicht mehr verschließen können.
Die Qualität des verwendenten Negativ-Materials
Für die Herstellung einer photographisch guten Kopie für das Theater ist es erforderlich, daß das hierbei zu verwendende gesamte Negativ-Material eines Films gleichmäßige Härte, gleichmäßige Abstufung der Lichter und Schatten aufweist.
Das Erfordernis, schon im Negativ eine gleiche Gradation der einzelnen Szenen zu verlangen, ist dadurch gegeben, daß bei der Herstellung der Theaterkopien sämtliche Negativszenen fortlaufend nach dem Ablauf der Handlung auf Positiv-Material durchgehend gleicher Gradation kopiert werden müssen, und daß das Positiv-Material bei durchgehend gleicher Entwicklungszeit entwickelt werden muß.
Härteunterschiede von Negativszenen können also nicht durch verschiedene Kopiermaterialien und Veränderungen der Entwicklungszeit ausgeglichen werden, schon nicht wegen der dabei erforderlichen Unterbrechung des Tones und der fortlaufenden Bearbeitung, die gerade eine Gewähr für gleichmäßige Güte bietet.
Die Forderung von gleichmäßig harten Negativszenen innerhalb eines Films ist daher für die Arbeit in der Kopieranstalt unerläßlich, und es ist zu untersuchen, nach welcher Methode man am leichtesten und sichersten eine einmal festgelegte Härte gleichmäßig durch alle Negativszenen eines Films erhält.
Es kommt nicht darauf an, daß die Negative mehrerer Filme unter sich bezüglich ihrer Härte gleich sind. Es ist vielmehr möglich, daß von Film zu Film innerhalb der praktisch vorkommenden Grenzen durch Veränderung der Entwicklungszeit der Positive verschiedene Härtegrade der Negative ausgeglichen werden.
Es können so die Wünsche, die Eigenarten jedes Kameramannes berücksichtigt werden, so weit das natürlich das entsprechende Tonverfahren zuläßt.
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Das entsprechende Tonverfahren spielt auch eine Rolle
Nach dem Intensitätsverfahren z. B. ist das Gamma der Kopie festgelegt, und somit kann außerhalb der zugelassenen Toleranz ohne einen Nachteil für den Ton die Bildnegativhärte durch die Kopie nicht ausgeglichen werden. Die Amplitudenverfahren haben dagegen den Vorteil, daß sie in den praktischen Grenzen unter Beachtung der Positivschwärzung der Tonspur Änderungen der Entwicklungszeit zulassen.
Bei der Negativherstellung, wozu ich Belichtung und Entwicklung zähle, kommt es also darauf an, eine einmal festgelegte vielleicht durch ein Tonverfahren näher bestimmte Härte in allen Szenen eines Negativs zu erreichen.
Zu diesem Zwecke wird in den Fällen der Negativentwicklung nach Proben eine Probe von der zu entwickelnden Rolle entnommen, nach deren Entwicklungsergebnis die Rolle entwickelt wird. Dies Verfahren ist in bezug auf Außenaufnahmen das einzig mögliche, da der Kameramann mit der gegebenen Beleuchtung vorlieb nehmen muß, und Unterschiede in der Härte nur durch die Entwicklung so gut wie möglich ausgeglichen werden können.
Bei Innenaufnahmen hat dieses Verfahren jedoch den Nachteil, daß die vom Kameramann gewollte Beleuchtung in der Kopieranstalt nach dieser oder jener Richtung eine Korrektur erhält, die vielleicht von ihm aus nicht beabsichtigt war und ihm, sofern er nicht genau über die erforderliche Entwicklungszeit jeder Szene informiert wird, Unsicherheit in sein Arbeiten trägt.
Im übrigen wird in diesem Fall eine ganze Rolle mit mehreren Szenen nach der Probe der am Ende befindlichen Szene entwickelt, was nur zufällig der erforderlichen Entwicklungszeit bzw. Durchschnittsentwicklung der gesamten Rolle entsprechen kann.
Man denke auch hierbei z. B. an Schwenkaufnahmen, bei denen durch Entnehmen einer Probe vom Ende der Schwenkung bestimmt nicht die richtige Entwicklungszeit für die gesamte Szene festgelegt werden kann.
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Die Entwicklung nach konstantem Gamma
Bei der Entwicklung nach konstantem Gamma werden diese Nachteile vermieden. Genau so wie der Kameramann mit einem einheitlichen Rohfilmmaterial rechnet, ja es sogar verlangt und auch nicht erst vor jeder Aufnahme eine Probe dreht, um danach die Belichtung und Beleuchtung festzulegen, muß er bei seinem Arbeiten von einer Entwicklung zu konstantem Gamme ausgehen können.
Der Vorteil der Negativentwicklung nach konstantem Gamma wird aber praktisch nicht recht in Erscheinung treten, wenn nicht auch die Musterpositive zu konstantem Gamma entwickelt werden. Musterpositive sind die Kopien der Negative, nach deren Ausfall der Kameramann das Gelingen der Aufnahmen und die Qualität seiner Negative beurteilt.
Wie will er sich aber an Hand der Musterpositive ein Bild über die photographische Qualität der Negative verschaffen, wenn Gradationsunterschiede der Negative durch Änderungen der Entwicklungszeit bei der Entwicklung der Musterpositive durch die Kopieranstalt ausgeglichen werden.
Er muß, um sicher und einwandfrei arbeiten zu können, über die Qualität seiner Negative unverfälscht unterrichtet werden, und zwar muß ihm die Qualität so vor Augen geführt werden, wie sie im endgültigen Film zu erreichen ist.
Der endgültige Film kann aber im Positiv, wie wir schon anfangs hörten, nur zu einem über die ganze Filmlänge konstanten Gamma entwickelt werden. Es muß daher innerhalb der Aufnahmen zu einem Film auch das Gamma der Musterpositive konstant gehalten werden.
Wir sehen, daß eine Entwicklung der Musterkopie zu konstantem Gamma auch von den Kopien zu fordern ist, deren Negative nach Proben entwickelt wurden. Wichtig ist, daß das Festhalten an diesen Arbeitsbedingungen immer nur innerhalb und während der Produktion eines bestimmten Films erforderlich ist, und daß ein generelles Festlegen solcher Bedingungen über alle Filme, Kameraleute und Kopieranstalten nicht erforderlich ist, ja sich sogar störend auswirken würde.
Wenn die Kopie des zusammenhängenden Films nicht "paßt"
Leider ist diese Auffassung über konstante Arbeitsbedingungen der Kopieranstalt noch nicht überall vertreten; teilweise wird verlangt, bei der Musterkopierung für jede Szene einzeln das photographisch beste Ergebnis herauszuholen.
Durch Veränderungen der Entwicklungszeit werden dann harte und dichte Negative in ihrem Charakter ausgeglichen und Enttäuschungen bleiben nicht aus, wenn bei der Vorführung der Kopie des zusammenhängenden Filmes einzelne Szenen aus dem Gesamtcharakter des Bildes herausfallen.
Diese vom Gesamtcharakter abweichende Qualität einer Szene wäre anderenfalls schon bei der Musterkopie in Erscheinung getreten, und die Szene hätte vielleicht sogar nochmals aufgenommen werden können.
Außerdem würden durch die dadurch gesammelten Erfahrungen die Fehlresultate verringert und letzten Endes sogar vermieden werden.
Die unterschiedliche Dichte einzelner Negativszenen hat auf die Qualität des Films keinen Einfluß, sofern nicht direkte Unter- oder Überbelichtungen vorliegen, da beim Kopierprozeß Dichteunterschiede durch selbsttätige Lichtwechseleinrichtungen ausgeglichen werden.
Es können also bei der Bearbeitung der Musterkopie Dichteunterschiede der Negative ausgeglichen werden, da der gleiche Ausgleich auch bei der Herstellung der Theaterkopien vorgenommen werden kann. Es empfiehlt sich aber, die Operateure über die beim Kopieren der Muster erforderlich gewesenen Lichtintensitäten zu informieren, um sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen und ihnen in der Festlegung der Belichtung eine größere Sicherheit zu geben.
Die Anforderungen an die Entwicklungsmaschinen
Aus den Anforderungen, die an die Entwicklung der Negative gestellt werden, ergeben sich die Anforderungen, die an die Entwicklungsmaschinen selbst zu stellen sind.
Hier ist es vor allem neben dem mechanisch einwandfreien Filmtransport wichtig, möglichst hohe Konstanz in der Entwicklung zu erzielen. Bei den Maschinen, die nach dem Zirkulationsprinzip (Bild 1) arbeiten, d. h. bei denen der Tank, in dem der Film entwickelt wird, über eine Pumpe mit einem Mischbottich oder Reservoir verbunden ist, wird der neue Zufluß entweder durch Schwimmer, einstellbar kontinuierlichen Zulauf oder in gewissen Zeiten von Hand zugegeben.
Durch mehrmals am Tage durch die Maschine geschickte Gammastreifen läßt sich der Stand des Entwicklers und seine Änderungstendenz leicht feststellen. Die Temperatur des Entwicklers wird durch Kühl- und Wärmschlangen im Mischbottich geregelt, wobei Temperaturschwankungen der Genauigkeit der Regeleinrichtung direkt entsprechen.
Die "Mitstromentwicklung"
Außer diesem schon lange in Anwendung befindlichen Prinzip ist vor einigen Jahren von den Geyer-Werken die "Mitstromentwicklung" eingeführt worden (Bild 2).
Nach diesem Prinzip durchläuft der Film in Schleifenform dicht nebeneinander stehende Rohre geringen Durchmessers, die abwechselnd oben und unten miteinander verbunden sind, so daß der in das erste Rohr fließende Entwickler ein Rohr nach dem anderen durchfließt in Richtung des Filmlaufes. Die Menge des durchfließenden Entwicklers wird durch den automatischen Zusatz von frischem Entwickler in das erste Entwicklungsrohr festgelegt.
Ein Teil des zufließenden Entwicklers wird vom Film aufgesaugt; der übrige verbrauchte Entwickler wird am letzten Entwicklungsrohr herausgedrückt. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß das Entwicklungsbad ohne laufende Gammaproben leicht konstant gehalten werden kann. Das Entwicklungsvermögen ist in diesem Fall nur abhängig von der Menge des Zuflusses, der durch die selbsttätige Einrichtung genauestens einreguliert werden kann, und dem Ansatz des Bades.
Die Temperierung des Bades muß hier durch Temperierung des Entwicklungsraumes selbst vorgenommen werden, was den Vorteil hat, daß die Temperaturschwankungen, die innerhalb der Genauigkeit der Temperiereinrichtungen liegen, sich nicht direkt auf das Entwicklerbad übertragen, wie das bei dem erst geschilderten Verfahren der Fall ist, die Entwicklerflüssigkeit wird die Raumtemperaturschwankungen nur sehr langsam mitmachen und sich immer auf einem Mittelwert halten.
Das Mitstrom-Prinzip ist besonders dort vorteilhaft, wo sich die Konstanz der Bäder schwer prüfen läßt, wie z. B. bei Bleichbädern und dgl. im Zusammenhang mit Farbfilmverfahren. Da allein aus dem Verhältnis des verbrauchten Bades zu der bearbeiteten Meterzahl die Güte des Bades gegeben ist, ist die Erreichung der Konstanz des Bades sehr erleichtert.
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Verbesserungen bei Boraxentwicklern bzw. Feinkornentwicklern
Als Entwickler sind heute vielfach die bekannten Boraxentwickler als sogenannte Feinkornentwickler neben den alten gut bekannten Metol-Hydrochinon- Entwicklern in Gebrauch, deren Eigenschaften wohl schwer zu übertreffen sind.
Der prinzipielle Aufbau von Entwicklungsmaschinen hat sich gegenüber den früher von mir gemachten Ausführungen nicht geändert. In Amerika sind die mit Hilfe von Öl- und Luftturbinen angetriebenen Maschinen in den Hintergrund getreten gegenüber der Maschine, die nach dem Spoor-Thompson- Prinzip arbeitet. Von vielen Seiten sind Verbesserungen und auch Neuerungen vorgenommen worden, von denen die Tageslicht-Entwicklungsmaschinen von Debrie sehr interessant ist.
Bei dieser Maschine wird der Film vollkommen lichtdicht durch die Bäder geführt, so daß er nicht sichtbar und zugänglich ist. Meines Erachtens ist es zweckmäßiger, im Dunkelraum den Film sichtbar und jederzeit zugänglich zu haben. Dabei ist außerdem zu berücksichtigen, daß die heutigen Dunkelräume keinen unangenehmen Aufenthalt mehr bieten wie früher.
Als Verbesserung in letzter Zeit, die sich bei der Entwicklung des Bildes wie des Tones bemerkbar machen wird, ist die Beseitigung des Richtungseffektes zu nennen. Beim Lauf des Films durch den Entwickler nimmt dieser den Entwickler in seiner unmittelbaren Nähe mit gleicher Geschwindigkeit mit.
Mit weiterer Entfernung vom Film wird die Geschwindigkeit des Entwicklers geringer. Die bei der Entwicklung entstehenden Oxydationsprodukte bleiben daher bei der Diffusion in den etwas langsamer laufenden Schichten gegenüber dem Film zurück und verhindern an den entsprechenden Stellen einen Zutritt von frischem Entwickler, so daß diese Stellen in der Entwicklung zurückbleiben.
Dieser Vorgang macht sich im Bilde bemerkbar durch eine Art Kometschweif, der quer über das Bild laufende Gegenstände oder auch stehende Gegenstände, die besonders kontrastreich gegen ihre Umgebung abfallen, in Längsrichtung des Films begleitet. Außerdem tritt dieser Vorgang in Erscheinung durch Längsstreifen in Szenen, die eine nahezu gleichmäßige Deckung ohne größere Kontraste haben, und in Auf- und Abblendungen.
Zur Vermeidung des Richtungseffekts ist es erforderlich, den Entwickler durch Düsen gegen die Oberfläche des Films zu drücken, um dadurch die vom Film mitgenommene Entwicklerschicht zu zerstören und durch neuen Entwickler zu ersetzen.
Das Gebiet der Kopiermaschinen
Auf dem Gebiete der Kopiermaschinen hat die bildweise arbeitende Maschine der kontinuierlich arbeitenden gegenüber nicht das Feld geräumt, wenn sie auch teilweise schon stark verdrängt wurde. So paradox es klingt, ist gerade der Tonfilm dazu berufen, diese Maschinengattung nicht aussterben zu lassen, da das am wirtschaftlichsten und besten arbeitende Titel-Einkopierverfahren, welches auch in Amerika angewendet wird, sich dieser Maschinengattung bedienen muß.
Unter den kontinuierlich arbeitenden Maschinen sowohl für Bild- wie für Tonzwecke gibt es außer einer Neuerung aus letzter Zeit, auf die ich später noch eingehen werde und die nur für Tonkopierung in Frage kommt, prinzipiell zwei Gattungen.
Die Teilungsdifferenz durch die Schrumpfung des Negativs
Die eine berücksichtigt die durch die Schrumpfung des Negativs hervorgerufene Teilungsdifferenz zwischen Negativ- und Positivmaterial, während die andere diese Teilungsdifferenz praktisch unberücksichtigt läßt.
Stellen wir uns den Kopiergang eines Tonstreifens nach dem Intensitätsverfahren bei einer Kopiermaschine, die keinen Schrumpfungsausgleich vornimmt, einmal praktisch vor. Es werden in diesem Fall vor dem Kopierspalt das Negativ und das Positiv kontinuierlich vorbeigezogen.
Hat das Negativ nun einen solchen Schrumpfungsgrad, daß es während des Transportes über den Belichtungsspalt gerade um eine halbe Wellenlänge der auf ihm vorhandenen Tonaufzeichnung dem Positiv gegenüber zurückbleibt, so wird in diesem Fall der Ton auf der Kopie überhaupt ausgelöscht werden, da jeder Punkt des Positivs während des Durchlaufes durch den Kopierspalt gleichviel Licht erhält.
An sich ist die Größe der Auslöschung abhängig von der Schrumpfung des Negativs, von der Breite des Kopierspaltes und von der zu kopierenden Frequenz. Man sieht aus Bild 3 z.B., daß bei einem Negativ von 0,3% Schrumpfung eine Frequenz von 6.000 Hertz, falls mit einer Kopierspalthöhe von 4,75mm Höhe kopiert wird, um etwa 38% verwaschen wird.
Da im Mittel die Schrumpfung der Negative etwa 0,3% beträgt, ersieht man, daß die hohen Frequenzen beträchtlich leiden, falls mit breiten Kopierspalten und ohne Schrumpfungsausgleich gearbeitet wird.
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Über den Schrumpfungsausgleich
Nun ist der Filmtransport, insbesondere aber der Ausgleich der Schrumpfungsdifferenz zwischen Negativ und Positiv bei Maschinen, die keinen Schrumpfungsausgleich vornehmen, nicht als rein kontinuierlicher anzusehen. Die Schrumpfungsdifferenz zwischen Negativ und Positiv findet vielmehr jeweils beim Ein- bzw. Auskämmen eines jeden Zahnes aus der Perforation statt.
Würde sich dieser Vorgang plötzlich ruckartig abspielen, so würde man bei einer Kopie eines Negativs von 6.000 Hertz und 0,3% Schrumpfung ungefähr folgendes Bild erhalten (siehe Bild 4):
Unter Benutzung eines Kopierspaltes in Höhe einer Teilung würde über die Kopie laufend in Abständen einer Teilung die Güte der Frequenz bis zum vollständigen Erlöschen abnehmen und wieder zunehmen. Mit der Verengung des Kopierspaltes wächst die Länge des einwandfrei kopierten Teiles, bis bei ganz engem Kopierspalt einwandfreie Kopierschärfe vorhanden ist, die durch eine Störaufzeichnung von 1,5um im Teilungsabstand unterbrochen wird. 1,5um ist die absolute Schrumpfung einer Perforationsteilung bei 0,3% Schrumpfung.
Der wirkliche Ablauf des Kopiervorganges
Der wirkliche Ablauf des Kopiervorganges bei Maschinen ohne Schrumpfungsausgleich liegt zwischen beiden Darstellungen. Er wickelt sich stets verschieden ab je nach Teilungsdifferenz zwischen Negativ und Positiv und Teilungsfehlern im Material und in den Transporttrommeln. Wichtig ist, daß bei kleineren Spaltbreiten der Fehler kleiner wird.
Dieser Fehler läßt sich noch beträchtlich verringern durch Anwendung von Maschinen mit konstantem Schrumpfungsausgleich. Bei ihnen wird an der Kopierstelle Negativ und Positiv auf einer Trommel geführt,
deren Durchmesser derart bemessen ist, daß das den kleineren Umfang durchlaufende Negativ gegenüber dem Positiv keinen Schlupf mehr aufweist.
Die Schichtseite des Negativs wird gedehnt, die des Positivs gestaucht, und zwar um so mehr, je kleiner der Durchmesser der Trommel ist. Der Durchmesser der Trommel ist so festgelegt, daß eine Schrumpfung von etwa 0,3% gerade kompensiert wird, da dieses die Durchschnittsschrumpfung der Negative ist.
Ist ein Negativ mehr oder weniger geschrumpft, so tritt nur die Differenzschrumpfung in Erscheinung. Der Zusammenhang zwischen dem Kopiertrommeldurchmesser und der bei dem entsprechenden Durchmessergerade kompensierten Negativschrumpfung geht aus Bild 5 und 6 hervor. Der in der Formel auftretende Faktor S stellt die Schrumpfung dar. Das Positiv wird von der Mitte der Trommel aus belichtet. Diese Kopiermaschinen geben an sich sehr befriedigende Resultate.
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Der schlupffreie „Non-slip-printer“
Eine interessante Neuerung ist der „Non-slip-printer“, die „schlupffreie Kopiermaschine".
Bei dieser Maschine ist das Prinzip des Schrumpfungsausgleiches ähnlich wie bei der Maschine mit konstantem Schrumpfungsausgleich (Bild 7). Das Negativ läuft auf dem Umfang einer kleinen Rolle ab. Das Positiv läuft an der Belichtungsstelle in linienförmigem Kontakt mit dem Negativ. Durch entsprechende Anordnung des Positivweges werden entsprechend dem zu großen oder zu geringen Positivtransport Schleifen gebildet, die ihrer Entstehungsursache selbst durch entsprechende Durchmesseränderungen entgegenwirken.
Aus der vorhin abgeleiteten Formel sehen wir, daß mit kleinerem Kopiertrommeldurchmesser größere Schrumpfungsdifferenzen kompensiert werden können. Der Durchmesser der Kopiertrommel bestimmt also die Maximalschrumpfung, die kompensiert werden kann. Bei 1% Schrumpfung beträgt der Durchmesser der Trommel 30mm. Wird Negativ mit 1% Schrumpfung kopiert, so schmiegt sich das Positivmaterial im leichten Bogen um das Negativ. Wird ungeschrumpftes Negativ kopiert, so wird das Positiv den gleichen Durchmesser annehmen wie das Negativ, jedoch nach der entgegengesetzten Seite.
Durch diese selbsttätige Durchmesser-Regulierung der Positiv-Schleife wird ein Schlupf zwischen Negativ und Positiv innerhalb der durch den Durchmesser der Trommel festgelegten Schrumpfungsgrenze verhindert, so daß die auf Schrumpfung und entsprechenden Schlupf zurückzuführenden Fehler beim Kopieren nicht auftreten können.
Wieweit sich dieses Prinzip bewähren wird, muß noch abgewartet werden. Die Versuche sind weder in Deutschland noch in Amerika abgeschlossen; bei Vergleichsversuchen mit anderen Kopiermaschinen-Typen ist insbesondere zu berücksichtigen, daß die vom Non-Slip-Printer erhaltenen Kopien mit gerichtetem Licht und naturnotwendig mit einem Kopierspalt sehr geringer Höhe hergestellt sind, was unabhängig vom „Non-Slip“ nach den vorher gemachten Ausführungen die auf Schlupf zurückzuführenden Fehler an sich schon praktisch eliminiert.
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neu : Kopieren mit violettem Licht
Ich möchte hier noch zu einer weiteren Neuerung auf dem Kopiergebiet, die in den letzten Monaten viel von sich reden machte, kommen. Es ist dies das Kopieren mit violettem Licht, dessen erhöhtes Auflösungsvermögen schon lange bekannt ist, aber an Bedeutung erst jetzt gewinnt, nachdem durch die dauernde Verbesserung der Tonherstellung der Vorteil der Verwendung dieses Lichtes erst interessant wird.
Durch das Kopieren mit violettem Licht wird das Auflösungsvermögen des Films gesteigert, da einmal durch die starke Absorption des Lichtes durch die Schicht und die in ihr vorhandenen Halogensilberkörner eine Streuung des Lichtes in der Schicht vermieden wird und außerdem zum wesentlichsten Teil durch die starke Absorption des violetten Lichtes eine Lichtreflexion in der Zelluloid-Luftgrenze nicht mehr auftreten kann, da diese reflektierende Grenze von praktisch keinem Licht mehr erreicht wird.
Da beim Kopieren der Transversalverfahren infolge der erforderlichen hohen Schwärzung hohe Lichtintensitäten sowohl bei der Aufnahme wie beim Kopieren erforderlich werden, tritt diese störende Reflexion nur bei dieser Tonschrift in Erscheinung, während beim Intensitätston praktisch keine störende Reflexion infolge der geringen Lichtintensitäten, die die reflektierende Grenzschicht noch treffen, auftreten kann. Es wird daher das Kopieren mit violettem Licht auch nur bei diesem Verfahren von Vorteil sein.
Da bei Transversalverfahren die Überstrahlung der Aufzeichnung bei der Aufnahme durch entsprechende Belichtung beim Kopiervorgang zum Teil kompensiert wird, stehen die Kopierbedingungen von den Aufnahmebedingungen in gewisser Abhängigkeit und es ist daher erforderlich, um den Vorteil der Verwendung von violettem Licht zur Geltung kommen zu lassen, sowohl bei der Aufnahme wie bei der Kopierung dieses Licht zu verwenden.
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Nichts Neues auf dem Gebiet des "Kopiertricks"
Das Gebiet des Kopiertricks hat keine wesentlichen Neuerungen zu verzeichnen. Die Arbeit auf diesem Gebiet in der Kopieranstalt ist relativ gesehen stets gestiegen, da die Tendenz herrscht, alle bei der Aufnahme nur störenden und viel Zeit und hohe Kosten in Anspruch nehmenden Trickaufnahmen möglichst in die Trickabteilung der Kopieranstalt zu verlagern, in der sie von wenigem rein technischem Personal hergestellt werden können. Für ein Gelingen der Arbeiten ist hier die Materialfrage und ein peinlich genaues Arbeiten von Bedeutung.
Bei einer ganz gewöhnlichen Überblendung wird an der Stelle der Überblendung das abzublendende Negativ mit abnehmendem Kopierlicht kopiert, das Positiv um die Länge der Abblendung zurückgenommen und die neue Szene mit allmählich zunehmendem Kopierlicht weiter kopiert. Um Material zu sparen und nicht beide Szenen in ganzer Länge zu dublizieren, werden die Szenen nur an der Stelle der Überblendung gedubelt und die erhaltene Überblendung zwischen die Originalnegative eingeklebt.
Damit an den Klebestellen das Bild nicht tanzt, müssen alle Kopier- und Klebevorgänge mit Sperrgreifern ausgeführt werden, so daß Gewähr für genaue Justierung des Filmsbildes vor und hinter den Klebestellen gegeben ist. Diese rein mechanischen Schwierigkeiten lassen sich mit entsprechenden Mitteln leicht meistern.
Schwieriger ist jedoch, an den Klebestellen einen Sprung in der photographischen Qualität des Bildes zu vermeiden, denn an den beiden Klebestellen stößt jeweils die Originalaufnahme mit dem Duplikat direkt in laufender Handlung aneinander, und oft genug wird dieser Übergang wegen des zu großen Kontrastes zwischen Original und Duplikat unangenehm empfunden, trotz des besonderen Duplikat-Positiv- und Duplikat-Negativ-Materials, welches die Rohfilmfabriken für diese Zwecke zur Verfügung halten.
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Neue besonders feinkörnige Materialien
In letzter Zeit sind diese Materialien von der amerikanischen Kodak durch besonders feinkörnige bereichert worden, die das Originalnegativ praktisch nicht mehr vom Duplikat unterscheiden lassen. Bei solchen Materialien wird es dann hoffentlich selbstverständlich sein, daß bei Überblendungen und allen Trickarbeiten nicht nur ein Teil der Szene, sondern die ganze Szene gedubelt wird.
Durch derartige Materialien, die auch bald in Deutschland zu erwarten sind, wird es auch ermöglicht, Szenen, die aus dem Gesamtcharakter eines Negativs herausfallen, über ein Duplikat dem Gesamtcharakter nachträglich anzupassen und ihre Qualität dadurch zu heben.
Den Theatern gute Kopien zur Verfügung zu stellen
Die Aufgabe der Kopieranstalt ist es letzten Endes, den Theatern gute Kopien zur Verfügung zu stellen, und die Kopieranstalt ist bemüht, zu ergründen, was unter einer guten Kopie zu verstehen ist. Hier an dieser so wichtigen Frage hapert es leider sehr mit der Antwort, da die Güte der Vorführung nicht allein von der Güte der Kopie, sondern im wesentlichen Maße auch von den Projektionsverhältnissen des Theaters abhängig ist, die in fast allen Theatern verschieden sind.
Eine Kopie, die gut wirken soll, muß dem entsprechenden Theater angepaßt werden. Wehe dem Kinobesitzer, der eine Kopie bekommt, die nicht zufällig einigermaßen seinem Theater zugeschnitten ist.
Daß unter diesen Bedingungen nicht nur das Bild, sondern auch der Ton leiden muß, brauche ich nicht zu erläutern. Ich freue mich, mitteilen zu können, daß auf diesem Gebiet schon an verschiedenen Stellen eifrig gearbeitet wird. Die noch festzulegenden Richtlinien bzw. Bedingungen, die eine Projektion erfüllen muß, brauchen gar nicht in engen Grenzen gehalten zu werden, es würde sehr viel geholfen sein, wenn die jetzt vorhandene breite Skala von Projektionsverhältnissen etwas zusammengedrängt würde.
Normungsarbeiten
Derartige Normungsarbeiten sind auch schon vor einiger Zeit in Amerika aufgegriffen worden. Die Verhältnisse liegen drüben jedoch günstiger als bei uns. Die amerikanischen Kopieranstalten bestätigten mir, daß sie Uraufführungskopien für spezielle Theater nicht herzustellen brauchen.
Dieser Umstand scheint damit zusammenzuhängen, daß ausnahmslos in den amerikanischen Theatern Hochintensitätslampen anzutreffen sind. Jeder Theaterbesitzer ist bestrebt, seine Bildwandhelligkeit möglichst hoch zu treiben, daher ist die Skala der drüben vorzufindenden Bildwandhelligkeiten viel geringer als hier, da die obere Grenze ja allein technisch bedingt ist. So sieht man auch drüben in kleineren Kinos photographisch einwandfreie Bilder.
Über die Projektionsverhältnisse, die in verschiedenen Theatern angetroffen werden, gibt Ihnen die Zusammenstellung der Leuchtdichten verschiedener Theater ein Bild. Wir haben die Kurven derart gewonnen, daß wir mit einem optischen Photometer, dessen Überlassung wir Herrn Prof. Frieser zu danken haben, die Leuchtdichte der Leinwand maßen.
Während der Messung ließen wir einen Meßfilm ablaufen, der über die ganze Leinwand eine gleichmäßige Schwärzung zeigte, die nacheinander mehrere Schwärzungsgrade durchlief. Die Leuchtdichten wurden jeweils von einem Platz im Kino, der um die vierfache Bildbreite von der Leinwand entfernt war, in asb gemessen und in Bild 8 auf die Abszisse als Logarithmus des zehnfachen Wertes aufgetragen. Wir haben also die Messungen der Praxis möglichst angepaßt, indem wir einen Film, zwar einen besonderen, vorführten, und die Intensität des Reflexlichtes mit dem Auge maßen.
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Die gemessene Leuchtdichte in Theatern
Vergleicht man z. B. Kurve 1 mit Kurve 6, so ersieht man, daß in dem Theater 1 bei einer Schwärzung von 0,1 eine Leuchtdichte von 100 asb gemessen wurde. In dem Theater 6 war eine Schwärzung von etwas über 0,7 erforderlich, um dieselbe Leuchtdichte zu erhalten, d. h. es herrschte also in diesem Theater die siebenfache Lichtmenge gegenüber dem Theater 1. Will man also absolut die gleichen Projektionsverhältnisse in beiden Theatern erreichen, müßte die eine Kopie im ganzen um 0,6 in der Schwärzung höher liegen als die andere. Dies ist nun dank der Konstruktion unseres Auges nicht erforderlich.
Unsere Pupille wird sich in dem einen Theater mehr erweitern als in dem anderen. Damit ist die Schwierigkeit aber nicht behoben. Einmal laufen die Kurven nicht ganz parallel. Außerdem kann man in dem größeren Schwärzungsumfang, den man mit der Projektion von 6 wiedergeben kann, viel mehr Detailstufen, von denen jede gegen die folgende und vorhergehende gerade unterscheidbar sein soll, unterbringen, als in dem zur Verfügung stehenden viel engeren Bereich der Projektion von 1.
Projiziert man die für die Projektion 6 hergestellte Kopie in der Projektion 1, so wird diese im ganzen zu dunkel sein, man wird wohl in den Lichtern noch Details erkennen, in den Schatten jedoch nicht mehr; unter sich sind bedingt durch den verschiedenen Anteil die Schatten werden „zugehen“.
Eine für die Projektion 1 erforderliche Kopie muß entsprechend den Projektionsverhältnissen einen viel kleineren Schwärzungsumfang haben. Dadurch wird die Detailwiedergabe insbesondere in den Schatten leiden; das Bild wird flach, es wird an Plastik verlieren und photographisch nicht befriedigen, wenn nicht von vornherein bei der Aufnahme darauf Rücksicht genommen werden konnte.
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Die Bedingungen der Projektionsverhältnisse
Und hier möchte ich nochmals auf meine Ausführungen zu Anfang des Vortrages zurückkommen. Um gute Theaterkopien in jedem Theater zu erhalten, ist es nicht nur erforderlich, daß die Projektionsverhältnisse in großen Zügen festgelegt werden, sondern es ist auch erforderlich, daß die Musterkopie, nach der der Regisseur und der Operateur ihre Atelierarbeit beurteilen wollen, nicht nur unter Berücksichtigung der Herstellung der Theaterkopie hergestellt wird, sondern daß sie auch in einer Vorführung betrachtet wird, die den festgelegten Bedingungen entspricht.
Erst dann wird sich die nach der Vorführung der Musterkopie vorgenommene Korrektur der Aufnahme durch alle Stadien hindurch im Theater wunschgemäß auswirken können.
Wenn man eine Gegenüberstellung der Filmbearbeitung in Deutschland und in Amerika vornehmen will, so darf die Tatsache nicht außer acht gelassen werden, daß in Anbetracht des enormen Kopienbedarfes und der hohen Löhne teils schnellere, teils andere Arbeitsmethoden in Amerika Anwendung finden als bei uns.
Wenn man berücksichtigt, daß in Amerika im Durchschnitt etwa 250 Kopien hintereinander von einem Film gezogen werden, während die entsprechende Zahl in Deutschland mit zeitlichen Unterbrechungen etwa 70 beträgt, so kann nicht vielleicht von einer uns überlegenen Filmbearbeitungsindustrie gesprochen werden, weil man in Amerika Maschinen findet, in denen Rohfilm-Klebemaschine mit Kopiermaschine, Entwicklungsmaschine und Vorführungsapparat kombiniert sind.
So wird dort in einem Arbeitsgang geklebt, kopiert, entwickelt und vorgeführt. Wir können uns in Deutschland dagegen nur in kleinerem Rahmen bewegen und können die Möglichkeiten, die uns die Technik bietet, leider nicht so ausschöpfen, wie in Amerika. Quantitativ werden wir uns mit Amerika nicht messen können, aber qualitativ brauchen wir einen Vergleich mit Amerika nicht zu scheuen.
Ein Vortrag aus Dez. 1937
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Verbesserungen an Tonkopiergeräten
aus KINOTECHNIK Heft 2 - Februar Berlin 1938 - von H. Freese
Vergleich zwischen Kopiergeräten und Aufnahme- oder Wiedergabegeräten
Die Tongeräte für Aufnahme und Wiedergabe sind heutzutage in durchaus zufriedenstellender Vollkommenheit erhältlich. Die Lösung der technischen Probleme dieser Geräte, vorwiegend mechanischer und optischer, liegt in vielen Veröffentlichungen vor.
"Man sollte meinen" (ui, wer war das ??), diese ziemlich fertige Technik von den Aufnahme- und Wiedergabegeräten auf die Kopiergeräte zu übertragen, wäre nun eine kleine Mühe. Das stimmt leider nicht. Der Kopiervorgang ist nicht einfach eine Kombination von einem Wiedergabe- und einem Aufnahmevorgang, sondern enthält zusätzliche Schwierigkeiten.
Das ist wohl auch der Grund, weshalb die Tonkopiertechnik das empfindlichste Glied in der Kette der Übertragungsstufen zwischen Mikrophon und Lautsprecher darstellt.
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Mechanischer Teil
Die größte Ähnlichkeit mit reinen Wiedergabe- und Aufnahmeverhältnissen liegt beim elektrischen Umschreiben vor, "wo" tatsächlich ein Wiedergabegerät mit einem Aufnahmegerät gekoppelt wird. Aber hier taucht schon eine Komplikation auf. Sind beide Filmläufe voneinander unabhängig, so können die mechanischen Filter gegenphasig schwingen.
Die Transportschwankungen werden dann verdoppelt. Dafür kompensieren sich allerdings bei gleichphasigen Schwingungen die Transportfehler zu 0. Im Mittel über längere Zeiten sollte also das gleiche zu erwarten sein, wie bei jeder normalen Aufnahme- und Wiedergabekombination.
Der Unterschied ist hier jedoch ähnlich wie bei dem Vergleich zwischen Aufnahme einerseits und Wiedergabe andererseits: Eine bestimmte Häufigkeit irgendwelcher Störungen ist weniger gefährlich bei der zufälligen Verteilung während einer Wiedergabe als bei der dokumentarischen Festlegung in einer Aufnahme der Kopie.
Die gegenphasige Additionsmöglichkeit der Filterschwankungen ist nicht
nur den elektrischen, sondern auch den optischen Umschreibmaschinen eigen. Sie kann als rein mechanische, durch die Filmlauf-Filterung bedingte Störung völlig vermieden werden, wenn die beiden Tonrollen starr verbunden sind. Mit dieser eigentlich nächstliegenden Lösung ist man aber bereits einer ganz spezifischen Kopierstörung verfallen: der ungleichen Schrumpfung des Positivs und Negativs.
In keinem Einfilmgerät, also in keiner Tonkamera oder in keinem Wiedergabegrät ist man gezwungen, an der Belichtungsstelle dem Film eine von der Schrumpfung abhängende variable Geschwindigkeit zu erteilen. Zwar gibt es eine Menge Konstruktionen, die sich diese Aufgabe stellen. Doch haben sie sich in der Praxis glücklicherweise als vermeidbar erwiesen. Dagegen zwingt das Zusammentreffen zweier Filme an der Belichtungsstelle der Kopiermaschine unumgänglich zur Lösung dieser Aufgabe. In diesem Punkt ist also die optische oder elektrische Kopie mit einem gemeinsamen Transportelement für beide Filme identisch mit der Kontaktkopie.
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Optischer Teil
Außer den größeren Transportschwierigkeiten treten auch schon bei Stillstandkopien zusätzliche Belichtungsschwierigkeiten auf, die z. T. schon in der Reproduktionstechnik bei den pneumatischen Kopierrahmen bekannt sind. Der Andruck bei der Kontaktkopie und die Schichtdicke bei großen Kopieraperturen sind spezielle Kopierprobleme.
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- Jetzt folgen noch 5 weitere A4 Seiten mt Formeln ohne Ende, die nie wieder gebraucht und sowieso fast nicht verstanden werden. Das alles haben wir weggelassen.
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