1956/1 Januar - Internationaler Fernauge-Lehrgang
Ein dreitägiger Lehrgang vereinte 30 Fernaugen-Fachleute aus Österreich, der Schweiz, Belgien, den Niederlanden, Peru, Venezuela, Nigeria und Deutschland in den Grundig-Werken in Fürth, Von den neuesten Entwicklungsarbeiten ist bemerkenswert, daß das Fernauge jetzt auch mit Gummilinse- oder Objektiv-Revolver, ferner mit Stereo-und Teleskop-Optik ausgerüstet werden kann.
1956/1 Januar - F. Hellwege verstorben
Am 8. Dezember 1955 starb unerwartet im Alter von 50 Jahren während eines Kuraufenthaltes Herr Franz Hellwege, Mitglied der Geschäftsführung der Valvo GmbH, Hamburg. Mit ihm verlor nicht nur die Valvo GmbH eine führende Persönlichkeit, sondern sein Tod bedeutet für die gesamte deutsche Rundfunk-, Fernseh- und Elektronik-Industrie einen schweren Verlust.
Franz Hellwege wurde am 8. März 1905 in Hamburg geboren. 1930 trat er als Leiter des Vertriebs für Valvo-Röhren in die Hamburger Radioröhrenfabrik ein. Die unermüdliche Tatkraft des Verstorbenen zeigte sich besonders auch nach dem Kriege, als er sich in enger Zusammenarbeit mit der Fabrikleitung in Hamburg-Lokstedt dem Wiederaufbau der Röhrenfabrik widmete. In diese Zeit fiel auch seine Mitarbeit an der Errichtung der Keramischen Werke in Hamburg-Langenhorn und der Fernseh-Bildröhrenfabrik in Aachen. Seine Sachkenntnis und Initiative stellte Franz Hellwege ohne Rücksicht auf seine Person unermüdlich zur Verfügung. Seine ruhige, menschliche Art, sein lauterer Charakter, seine Hilfsbereitschaft und Klugheit machen sein Hinscheiden nicht nur für seine engeren Mitarbeiter schmerzlich, sondern für alle, mit denen er durch seine Aufgabe in Kontakt kam. Die Fachabteilung Rundfunk und Fernsehen im ZVEI, deren Beirat er bis vor kurzem angehörte, konnte wiederholt seinen besonnenen Rat entgegennehmen.
1956/1 Januar - Dr. Werner Germershausen 40 Jahre bei der AFA
Vor 40 Jahren, am 14. Dezember 1915, trat Direktor Dr. Werner Germershausen in die Dienste der Accumulatoren - Fabrik AG. 1891 wurde der Jubilar in Berlin-Charlottenburg geboren. In Leipzig studierte er Physik, Chemie und Mathematik. Auf Grund seiner 1915 abgeschlossenen Doktorarbeit über die Elektronen-Emission von Oxyd-Glühkatoden wurde er einer der ersten Repräsentanten auf dem sich damals entwickelnden Gebiet der technischen Physik. Seine weiteren Arbeiten auf diesem Gebiet hatten vor allem auf die Entwicklung der Glühkatoden-Gleichrichter zur Ladung von Akkumulatoren entscheidenden Einfluß. Diese Erfolge errang Dr. Germershausen als Leiter der Physikalischen- und Gleichrichter-Abteilung. Im Jahre 1930 übernahm er die Leitung der Patentabteilung der AFA. Seine Tätigkeit hat wesentlich mit dazu beigetragen, der AFA und ihren Tochtergesellschaften VARTA, DEAC und PERTRIX die führende Stellung auf ihren Gebieten stets zu erhalten und auszubauen.
1958-4 die Zahlen aus 1957 und die Prognose 1958
1957 wurden von der deutschen Rundfunkgeräte-Industrie 807.637 Fernsehgeräte produziert. Für das Jahr 1958 rechnet man mit einer Herstellung von rund 1,25 Millionen Fernsehempfänger.
Der Export der Fernsehgeräte belief sich im Jahre 1957 auf 179.000 Stück (Produktionswert rund 97 Millionen). Man erwartet eine Exportsteigerung 1958 auf insgesamt 250 000 Fernsehgeräte.
1958-4 die Zahlen aus 1958
Die Fernsehempfängerproduktion in der Bundesrepublik ist im ersten Halbjahr 1958 gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um 68% gestiegen. Der Export erhöhte sich in den ersten fünf Monaten 1958 gegenüber den gleichen Monaten 1957 um 60%.
Nachdem auf der Messe in Hannover die Neuheiten der deutschen Fernseh-Produktion der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, präsentierte die deutsche Rundfunkindustrie zum 1. Juli 1958 etwa 180 neue Modelle von Rundfunkgeräten und Musiktruhen. Der Phono-Teil vieler Geräte ermöglicht bereits stereophonische Wiedergabe. Die Preise für die Geräte sind im allgemeinen unverändert geblieben.
1959-1 1-Millionen Fernsehempfänger produziert
Zum ersten Mal seit Beginn des Fernsehens wurde in der Bundesrepublik die 1-Millionen-Grenze in der Jahresempfängerproduktion überschritten. Es ist damit zu rechnen, daß im gesamten Jahr 1958 etwa 1,4 Millionen Fernsehempfänger produziert wurden.
1959-2 Leipziger Frühjahrsmesse
Auf der Leipziger Frühjahrsmesse in der Zeit vom 1. bis 10. März 1959 konzentrierte sich das Angebot vorwiegend auf Geräte mit 43 cm Bildröhren. Das Standard-Modell „ Weißensee" zeigt weiterhin ein 36 cm Bildrohr. Bei den Rundfunkgeräten fällt auf, daß moderne Gehäuseentwürfe wieder in den Hintergrund getreten sind und Nachfrage nach konservativen Empfängerformen besteht. Die technische Ausstattung, wie Röhrenbestückung, Klangregister usw., entspricht etwa dem Stand der westdeutschen Technik.
1959-5 Schweiz
In der Schweiz fand in der Zeit vom 27. August bis 1. September 1959 in Zürich die schweizerische Ausstellung für Fernsehen, Radio, Phono und Elektronik statt. Wie in der Bundesrepublik ist auch in der Schweiz die Tendenz zur größeren Bildröhre erkennbar. Man schätzt, daß etwa 70% der verkauften Geräte mit einem 53 cm Bildrohr bestückt sind. U. a. war auch ein amerikanischer, serienmäßig lieferbarer Volltransistor-Fernsehempfänger mit Batterieanschluß ausgestellt. In einem Gehäuse mit den Abmessungen 21,3 cm x 42,2 cm x 14,3 cm befindet sich ein auf alle amerikanischen Kanäle abstimmbarer Fernsehempfänger mit 21 Transistoren, 2 Hochspannungsgleichrichterröhren und einer 5 cm Bildröhre. Sie steckt senkrecht in dem schmalen hohen Gehäuse und ihr Leuchtschirmbild wird mit einer Optik zu einem virtuellen Bild von den scheinbaren Abmessungen eines 36 cm Bildrohres vergrößert.
1959-6 Frankfurt im August 1959
Am 17. August 1959 haben sich in Frankfurt die Fachverbände des Radio- und Fernsehgeräte-Einzelhandels aus acht Ländern zur „Europäischen Föderation der nationalen Organisation des Radio- und Fernseh-Einzelhandels" zusammengeschlossen. Vertreten waren Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Holland, Österreich, Schweiz, die Bundesrepublik Deutschland. Die Vereinigung hat sich zur Aufgabe gestellt, für eine reelle Preisgestaltung zugunsten der Verbraucher einzutreten und alle Anstrengungen zu unterstützen, die zur Verbreitung von Rundfunk und Fernsehen dienen.