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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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1936 - Vorteile und Nachteile bei der Tonabnahme

aus Heft 21 - November 1936 von H. F. Strödecke, Berlin. - Ein Praktiker hat das Wort!
Die Schriftleitung.

Heute hochwertige und betriebssichere Lichttongeräte

Wenn man heute an die Einführung der ersten Lichttongeräte zurückdenkt und sich ihre Vorteile und Nachteile noch einmal vergegenwärtigt, so kann man erfreulicherweise feststellen, daß die wenigen Jahre, die seitdem vergangen sind, genügt haben, um die Geräte ganz erheblich zu verbessern; heute baut man bereits hochwertige und äußerst betriebssichere Lichttongeräte.

Nachstehend wird über einige praktische Erfahrungen berichtet, die der Vorführer bei der Bedienung dieser Geräte macht, dabei soll nicht ein bestimmtes Gerät, sondern die Konstruktion ganz allgemein betrachtet werden.

Die Erfahrungen und Beobachtungen in der Praxis erstrecken sich in der Hauptsache auf die Betriebsbereitschaft sowie auf Störungen und die Möglichkeit ihrer sofortigen Beseitigung.

Die heutigen Tongeräte berücksichtigen ja die diesbezüglich zu stellenden Anforderungen schon in mehr oder weniger großem Umfange, doch muß man andererseits feststellen, daß sich die Konstruktion zu weit von den elementaren Grundsätzen der Praxis entfernt, und manche Geräte bereits erheblich davon abgewichen sind.
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Die elementaren Grundsätze der Praxis

Die elementaren Grundsätze der Praxis sollen hier zusammengefaßt sein in:

  • 1. äußerste Betriebsbereitschaft;
  • 2. übersichtliche Anordnung aller Teile;
  • 3. wirksame Lichtspaltbegrenzung;
  • 4. zuverlässige Oelung.


Die Praxis hat gezeigt, daß die Forderungen hinsichtlich der Betriebsbereitschaft in gewissen Punkten noch nicht ausreichend erfüllt sind, ganz besonders hinsichtlich solcher Störungen, welche während der Betriebszeit auftreten.

Die Verschmutzung der Zelle

Da ist in erster Linie die Verschmutzung der Zelle und Versetzung der Strahlöffnung in der Tonlaufbahn mit Härchen und Schmutzteilen zu nennen. Diese Schmutzablagerung tritt besonders stark bei Geräten mit senkrechter Filmdurchleuchtung auf, wobei sich die störende Ursache nur in wenigen Fallen sofort und ohne Tonunterbrechung beseitigen läßt.

Man versucht, den Schmutz durch Ausblasen zu entfernen; führt dies nicht zum Ziel, so muß man die Zelle herausnehmen, d. h. die Wiedergabe unterbrechen. Es genügt also nicht, das Tongerät in jeder Aktpause zu reinigen, besonders dann nicht, wenn man eine Versandkopie spielt; schon nach kurzer Laufzeit sind wieder soviel Schmutzteile abgesetzt, daß neue Störungen auftreten.

Zur Behebung dieses Mangels dürfte es sich empfehlen, einen Anschluß für Druckluft zu schaffen und das Strahlloch durch eine kleine Düse mit Luft zu bestreichen, ähnlich wie bei der Kühlung des Bildfensters, die sehr vorteilhafterweise durch das Wegblasen von Fasern gleichzeitig eine Reinigung des Bildfensters bewirkt. Auch könnte man Schmutzfänger anbringen und mit Ausblasöffnungen versehen. Schon die Beseitigung dieser Störung würde die Betriebsbereitschaft um ein Vielfaches erhöhen.

Der Schleifenhalter

Was die übersichtliche Anordnung aller Teile anbetrifft, so entsprechen die Geräte heute weitgehend den zu stellenden Anforderungen; insbesondere ist schnellste Auswechslung von Zelle und Tonlampe gewährleistet.

Besondere Beachtung verdient hierbei nur der Schleifenhalter. Man muß immer wieder feststellen, daß die Filmschleife trotz gleicher Einsatzlänge recht verschieden schleudert. Es dürfte dies in der Hauptsache von Materialunterschieden des Filmbandes herrühren, denn die Erscheinung macht sich besonders bei sprödem und hartem Material recht unliebsam bemerkbar.

Es wäre unbedingt erforderlich, einen zu harten Schleifenschlag auf ein Minimum einschränken zu können, was sich durch Veränderung des Schleifenhalters im Betriebe erreichen ließe. Der Schleifenhalter sollte in seinem Drehpunkt eine Handgriffverstellung ähnlich dem Bildhebel erhalten, um ihn damit in den günstigsten Schleifenschlag zur Kreuztrommel einschwenken zu können. Einige Versuche dieser Art brachten recht gute Erfolge.

Die Lichtspaltbegrenzung

Hinsichtlich der wirksamen Lichtspaltbegrenzung zeigen einige Geräte noch eine gewisse Unzulänglichkeit; manche Geräte besitzen überhaupt keine Begrenzung, bei anderen ist sie nicht ausreichend. Wie oft muß man in der Praxis zu behelfsmäßigen Abdeckungen greifen und erreicht damit in der Tat den gewünschten Erfolg.

Was sich aber behelfsmäßig erzielen läßt, sollte bei Neukonstruktionen um so mehr vorgesehen sein. Auf Grund reicher Erfahrungen hinsichtlich Qualität und Zustand der Tonbänder nach einiger Laufzeit halte ich eine beiderseitige Begrenzung des Lichtspaltes unbedingt für erforderlich; darüber hinaus sollten einige Farbglasfilter zum Ausgleich bestimmter Geräusche beigegeben werden.

Diese Hilfsmittel wären sehr wertvoll; sie könnten in eine Kappe, ähnlich der Schlitzkappe mit zwei Spaltbreiten, eingebaut und dann durch Drehen dieser Kappe in den Arbeitsgang eingeschaltet werden.
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Ölen und Schmieren

Bezüglich des Abschmierens aller Walzen wäre zu erwähnen, daß das Abölen heute noch ziemlich häufig und in umständlicher Weise - nämlich unter Herausnahme der Achsen - erfolgen muß, während sich die Zeitspanne bis zum erneuten Ölen durch Verwendung von Kugel- oder Wälzlagerwalzen beträchtlich verlängern ließe; man brauchte dann nur wenige Tropfen Öl nach 3 bis 4 Monaten zur Nachölung zuzugeben, alle übrigen Hantierungen würden sich erübrigen.

Für den Vorführer ist immer von besonderer Wichtigkeit, daß sich das Lichttongerät in seinen Einzelheiten an das jeweilige Tonband anpassen laßt, da der Unterschied zwischen der Wiedergabe eines neuen und eines älteren Tonbandes sehr erheblich ist.
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