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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Schmalfilmtechnik - Schmalfilmmöglichkeiten

aus Kinotechnik Heft 16 - August 1936 von Dr. H. Lummerzheim, Berlin
Vortrag, gehalten auf der 139. Vortragssitzung der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft am 29. April 1936.

Die Neuordnung des Arbeitsplanes unserer Gesellschaft

Die Neuordnung des Arbeitsplanes unserer Gesellschaft und die wesentlich geänderte Zielsetzung für unsere Arbeit bringen es mit sich, daß wir einmal einen ganzen Abend der Behandlung eines Gebietes widmen müssen, das bisher an unseren Vortragsabenden zweifellos zu kurz gekommen ist.

Und die Tatsache, daß im Gegensatz zu der reichlich interessanten Entwicklung der Schmalfilmtechnik in den letzten Jahren hier kaum von ihr die Rede gewesen ist, mag es auch rechtfertigen, daß wir an diesem ersten Schmalfilmabend, abweichend von unserer sonstigen Gepflogenheit, nicht ein Einzelthema herausgreifen und bei ihm in die Tiefe gehen, sondern zunächst einmal eine Gesamtdarstellung der Schmalfilmtechnik versuchen, um ihre Besonderheiten aufzudecken und sie nach Inhalt und Ziel gegenüber derjenigen des Normalfilms klar abzugrenzen.

Gegenüberstellung mit der 35mm Normalfilmtechnik

Zunächst darf man hier wohl einmal die Frage aufwerfen, ob es für den Techniker überhaupt gerechtfertigt ist, den 16mm-Film und seine Technik als geschlossenes Gebiet zu behandeln und dieses gewissermaßen als gegensätzlich und gleichberechtigt der Normalfilmtechnik gegenüberzustellen.

Wäre der 16mm-Film heute noch, was er bei seiner Erschaffung war: ein verkleinertes Format neben anderen, um der Kinematographie auf vereinfachter und verbilligter Grundlage den Weg zum Amateur freizumachen, so müßte diese Frage unbedingt verneint werden. So ist die Lage aber zweifellos nicht.

Auf dem Amateurfilmgebiet stehen andere Formate dem 16mm-Film in erfolgreichem Wettbewerb gegenüber; so erfolgreich, daß eine technische Behandlung dieses Gebietes sich keinesfalls auf das 16mm-Format beschränken dürfte, weil es hier weder vorherrschend, noch in seiner Gesamttechnik typisch ist.

Wenn wir es trotzdem für richtig halten, den 16mm-Film als Schmalfilm schlechthin als ein geschlossenes Gebiet im Rahmen der gesamten Filmtechnik zu betrachten und zu behandeln, so hat das seinen Grund darin, daß dieses Format heute weit davon entfernt ist, ausschließlich oder vorwiegend ein Amateurformat zu sein.

Der Weg die Entwicklung des 16mm-Formates seit 1922

Wir können in diesem Kreis als bekannt voraussetzen, welchen Weg die Entwicklung der Dinge seit der Schaffung des 16mm-Formates genommen haben. Als man sich im Jahre 1922 in Amerika entschloß, den bereits bestehenden verkleinerten Amateurformaten ein neues zur Seite zu stellen, das die technischen Erfahrungen mit dem Normalfilm besser berücksichtigte als diese, war man sich darüber klar, welche außerordentlichen Zugeständnisse an die Größe, die Helligkeit und den Detailreichtum des projizierten Bildes die Formatverkleinerung unter allen Umständen mit sich brachte.

Denn wir befanden uns damals in einem Zeitabschnitt, in dem viele führende Techniker den Standpunkt vertraten, daß mindestens für die Vorführung im Theater das von Edison geschaffene und in der ganzen Welt angenommene Bildformat des Normalfilms reichlich klein war.

Es war dem Film damals kaum möglich, mit dem Wachsen der Zuschauerräume, dem starken Verlangen des Theaterpublikums nach technisch vollendeter Vorführung und der reichen Entfaltung der Ateliertechnik mit ihrer hervorragenden Beherrschung von Massenszenen Schritt zu halten.

Formatverkleinerung war also in einer Zeit, in der man ernstlich die Möglichkeiten untersuchte, das Filmformat mindestens für den Theaterbetrieb zu vergrößern, eine echte Amateurangelegenheit, diktiert von der Notwendigkeit einer Verbilligung um jeden Preis.

Es war bereits kein Amateurfilm mehr

Es war nicht zuletzt das dringende Verlangen der Theaterkinematographie, ihre Leistungen im Rahmen des einmal gegebenen Bildformates nach Möglichkeit zu steigern, das dem Schmalfilm half, auf der ganzen Linie die Grenze zu überschreiten, die mit dem Begriff Amateurfilm gegeben war.

Die Fortschritte der Emulsionstechnik in bezug auf Detailwiedergabe zusammen mit der weiteren Entwicklung der Aufnahmeoptik und der Beleuchtungseinrichtungen im Projektor führten nicht nur für das Normalfilmgebiet, sondern auch für alle verkleinerten Kinoformate zu größeren und besseren Projektionsbildern.

Das aber bedeutete für das verkleinerte Format die Möglichkeit einer Anwendung der Kinematographie ganz allgemein auf einem Gebiet, das ebenfalls wirtschaftlich auf eine Verbilligung und Vereinfachung angewiesen war und doch nichts mehr mit Amateurkinematographie zu tun hatte. Dieses Gebiet ist die berufliche Verwendung der Kinematographie außerhalb des Theaters.
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Warum der Schmalfilm sich doch durchsetzte

An und für sich hätte die hierdurch geschaffene neue Lage jedem verkleinerten Format zugute kommen können. Wenn sich der 16mm-Film innerhalb ganz kurzer Zeit für die Kinematographie, die weder Theaterkinematographie noch Amateurkinematographie war, als der Schmalfilm schlechthin durchsetzte, so verdankt er das im wesentlichen zwei Tatsachen:

1. Bei ihm als dem jüngsten aller verkleinerten Formate waren die kinematographischen Erfahrungen in besonders glücklicher Weise berücksichtigt. Vor allem war bei ihm ein besonders glücklicher Mittelweg zwischen den widerstreitenden photographischen und kinematographischen Forderungen gefunden.

Die photographische Forderung lautet, das Format des Einzelbildes für die gegebene Breite des Films möglichst groß zu machen. Die kinematographische Forderung dagegen erfordert eine Beschränkung des Bildformates, um die Führung und Bremsung des Films im Projektor so gestalten zu können, daß die mit ihr verbundene Verschrammung sich nicht auf das Bild selbst erstreckt.

2. Der Aufbau einer beruflichen Kinematographie außerhalb des Theaters erforderte in viel stärkerem Maße als die Amateurkinematographie eine Vereinheitlichung der Filmabmessungen. Der Amateur kann es verhältnismäßig leicht ertragen, daß neben seinem Format andere existieren, die in seiner Kamera und in seinem Projektor nicht verwendbar sind.

Wer aber irgendwie und irgendwo beruflich mit Film arbeiten will, ist von vornherein stark daran interessiert, für seine Kamera überall ein Aufnahmematerial mit richtigen einheitlichen Abmessungen kaufen zu können und für seinen Projektor ein großes Archiv fertiger Filme vorzufinden, das er ohne weiteres vorführen kann.
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Eine außerordentlich interessante technische Entwicklung

Mit dem Augenblick aber, mit dem sich nun der Schmalfilm als erfolgreichstes aller verkleinerten Formate für berufliche Anwendung neben dem Normalfilmformat durchsetzt, beginnt für ihn eine außerordentlich interessante und erfolgreiche technische Entwicklung.

Von Anfang an ist die sich hier entwickelnde Technik alles andere als eine vereinfachte und verbilligte Ausgabe der Normalfilmtechnik.

Schmalfilm ist Sicherheitsfilm, (und kein Nitrofilm)

Grundsätzlich unterscheidet sie sich von ihr nicht nur durch die Verkleinerung des Formates mit ihren weitreichenden Folgen und der andersartigen Perforation, sondern ebenso stark durch die ausschließliche Verwendung der Sicherheitsunterlage und die Bevorzugung der Umkehremulsion für die Aufnahme.

Die Tatsache, daß diese drei charakteristischen Merkmale des Schmalfilms aus seiner Amateurzeit in so hohem Maße seiner beruflichen Anwendung zugutekommen, deutet darauf hin, daß zwischen dem Amateurfilmgebiet und der Berufskinematographie außerhalb des Theaters eine stärkere Verwandtschaft besteht, als man im allgemeinen anzunehmen geneigt ist.

Forderungen für eine berufliche Verwendung

Vergegenwärtigen wir uns zunächst einmal, welche Forderungen für eine berufliche Verwendung des Schmalfilms neben der Verbilligung erfüllt sein müssen, damit die kinematographische Darstellung auf diesem Gebiet weiter vorwärts kommt, als dies mit Hilfe des Normalfilms möglich war:

1. Erleichterte, bewegliche Aufnahmetechnik,

Was der Schmalfilm hier zu bieten hat, verdankt er in erster Linie der Formatverkleinerung: Die kleine, handliche Federwerkkamera, die lichtstarke Optik mit hoher Schärfe und großem Tiefenbereich, die sich aus der sehr viel kürzeren Brennweite ohne weiteres ergibt und das verhältnismäßig hohe Filmfassungsvermögen der kleinen Apparate.

2. Beweglichkeit und Einsatzbereitschaft des Projektors.

Auch hier sind die Vorteile, die der Schmalfilmprojektor zu bieten hat, schwer vorstellbar ohne das verkleinerte und doch detailreiche Einzelbild; aber schon hier haben neben der Formatverkleinerung die Bevorzugung der Umkehremulsion mit ihrer unerreichten Feinkörnigkeit und die ausschließliche Verwendung der Sicherheitsunterlage, der wir den Wegfall aller Feuerschutzeinrichtungen verdanken, erhebliche Anteile am Erfolg.

3. Gefahrlosigkeit der Vorführung und die Möglichkeit, den Projektor offen unter den Zuschauern aufzubauen.

Hier steht die ausschließliche Verwendung der Sicherheitsunterlage im Vordergrund, die allein aber den Erfolg nicht gebracht hätte, da die geringere Schalthöhe des verkleinerten Formates mindestens für die Verminderung des Vorführgeräusches ebenfalls von großer Bedeutung ist.

Wenn Propheten Falschinformationen ausstreuen

Die unzweifelhaften Erfolge, die der Schmalfilm inzwischen aufzuweisen hatte, haben nun vielfach dazu geführt, daß seine allzu eifrigen Anhänger so etwas wie das Ende des Normalfilms auch im Atelier und im Theater prophezeit haben. Das ist m. E. eine völlige Verkennung der technischen Situation, in der wir uns befinden.

Normalfilm und Schmalfilm haben verschiedene Aufgaben zu erfüllen und tun das mit verschiedenen technischen Mitteln. Welches der beiden Formate überlegen ist, hängt jeweils ausschließlich von der zu erfüllenden Aufgabe ab.

In großen Zügen ist die Lage folgende:

1. Bei der Kamera

Der Schmalfilm bietet gewiß große Vorteile: Uhrwerksantrieb, freihändiges, unauffälliges Arbeiten, Tiefenschärfe, hohe Lichtstärke, große Beweglichkeit. Wo diese Vorteile ausschlaggebend sind, kann man beim heutigen Stand der Technik daran denken, Aufnahmen auf Umkehrfilme zu machen, um sie später auf ein 35mm-Negativ zu vergrößern, dessen Kopien, zwischen Normalfilmaufnahmen geklebt, kaum etwas von ihrer Herkunft verraten werden.

Gerade an dieser Stelle kann also der Schmalfilm in begrenztem Umfang sogar in das Gebiet der Normalfilmtechnik eindringen. Wo aber die typischen Vorteile der Schmalfilmkamera von weniger ausschlaggebender Bedeutung sind, wird man niemals etwa aus Filmersparnisgründen vom Normalfilm abgehen, der in bezug auf Detailwiedergabe selbstverständlich immer überlegen ist und bleibt.

2. Die photographische Abbildung.

Hier ist der Schmalfilm grundsätzlich im Nachteil. Die beste Ausführung der Aufnahmeoptik und alle Fortschritte auf dem emulsionstechnischen Gebiet können den Vorteil des Normalfilms nicht aufholen, den er für die über fünfmal größere Bildfläche nun einmal hat. Auch der größere Belichtungsspielraum des Negativmaterials gegenüber dem Umkehrfilm muß hier erwähnt werden. In gewissem Sinne kann die Schmalfilmtechnik von den Vorzügen der Normalfilmaufnahme Gebrauch machen, indem sie Aufnahmen auf Normalfilm verkleinert vorführt. Die Qualität dieser Vorführungen liegt über derjenigen der Schmalfilmaufnahme und kommt in bezug auf Detailwiedergabe der Normalfilmvorführung nahe.

3. Projektoren

Hier fehlt etwas der Vergleichsmaßstab. Man muß also von Fall zu Fall entscheiden, ob der Schmalfilm- oder der Normalfilmprojektor überlegen ist. Soweit es sich bis heute übersehen läßt, gehört im Lichtspieltheater dem Normalfilm unbestritten die Zukunft.

Für ortsfeste Apparaturen bietet das größere Bildformat, der höhere Lichtstrom der Bogenlampe, die gesteigerte Plastik des detailreicheren Bildes so unbestrittene Vorteile, daß bisher der Bau einer Theatermaschine für Schmalfilm meines Wissens von keiner Stelle in der Welt mit Erfolg versucht worden ist.

Es darf hier auch ruhig ausgesprochen werden, daß selbst die besten und modernsten Schmalfilmprojektoren der hohen Beanspruchung im Theaterbetrieb doch wohl nicht gewachsen wären und daß eine Sonderkonstruktion für diese Beanspruchung zu einem Verkaufspreise führen würde, der nicht mehr den gewohnten großen Abstand vom Normalfilmprojektor hätte. Die Vorteile, die der Schmalfilmprojektor bietet, seine Beweglichkeit, seine Gefahrlosigkeit, die Vereinfachung des elektrischen Aufbaus, trotz aller Rücksichtnahme auf verschiedene Stromarten und Spannungen verweisen ihn ganz von selbst auf das Arbeitsgebiet, in das der Normalfilm als Kofferapparat nur in beschränktem Umfange eindringen konnte: Vorführung außerhalb des Theaters.
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4. Filmbeanspruchung und Lebensdauer

Hier ist der Schmalfilm überlegen. Wenn man von vermeidbaren Betriebsstörungen durch falsches Einlegen oder Verschmutzung der Filmführung absieht, bleibt bei ihm die Beanspruchung der Perforation auch bei Vorführgeschwindigkeit mit 24 Bildern/Sek. viel weiter unter dem Wert, der zur Beschädigung einer Lochkante erreicht werden muß, als beim Normalfilm.

Wir verdanken das der Tatsache, daß man trotz der Verkleinerung des Formates und der hierdurch gegebenen geringeren Schalthöhe die Dicke des Normalfilms beibehalten hat. Dies ist besonders wichtig für die Konstruktion des Schaltorgans, bei der für den Schmalfilm die besonders
wichtigen Forderungen nach exaktem Bildstand, Geräuschlosigkeit und mechanischer Lebensdauer in den Vordergrund gestellt werden können.

Es ist vielleicht ganz allgemein noch zu wenig bekannt, daß bei genügender Schulung des Vorführers eine Schmalfilmkopie auf Sicherheitsfilm unzweifelhaft eine längere Lebensdauer hat als eine Normalfilmkopie auf Zelluloidunterlage.
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5. Helligkeit

Der Normalfilm ist grundsätzlich weit überlegen. Selbst wenn man für beide Projektoren gleiche Lichtquellen, also Bogenlampen, nehmen würde, könnte man beim Schmalfilm nicht annähernd die Helligkeit der großen Theatermaschine erzwingen, weil man den gleichen Lichtstrom durch ein über fünfmal engeres Bildfenster zwängen müßte, was zu einer ganz unerträglichen Erwärmung des Films führen würde.

Hierzu kommt noch, daß der Schmalfilmprojektor die aus der Formatverkleinerung sich ergebende Beweglichkeit nicht opfern wird, um zu Lichtquellen überzugehen, die einen Anschluß an die gewöhnliche Lichtleitung unmöglich machen.

Bei der Konkurrenz zwischen Normalfilm- Kofferapparaten und Schmalfilmprojektoren schneidet der Normalfilm weniger günstig ab, weil ihm durch die Typisierung gewisse Beschränkungen auferlegt sind, die für den Schmalfilm nicht gelten.
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6. Tonfilmaufnahme und -wiedergabe

Unzweifelhaft ist der Normalfilm hier ganz besonders bevorzugt, weil ihm zur Tonaufzeichnung die 2 1/2 fache Filmlänge zur Verfügung steht. Wenn der Schmalfilm auf diesem Gebiet Erfolge erzielen konnte, die besonders den Techniker überrascht haben, so liegt das wohl daran, daß die Grenzen für die Frequenzwiedergabe weniger durch das Auflösungsvermögen des Films als durch die Verstärker und Lautsprechertechnik gegeben sind.

Das ändert aber natürlich nichts an der Tatsache, daß die rasche technische Verbesserung des elektrischen Teils bei allen Aufnahme- und Wiedergabeapparaturen die grundsätzliche Überlegenheit des Normalfilms immer deutlicher zum Ausdruck bringen "müßte".

Zur Zeit hat der Schmaltonfilm große Chancen auf dem Wiedergabegebiet, wenn an die Leichtigkeit und Beweglichkeit der Wiedergabeapparatur besonders hohe Anforderungen gestellt werden müssen. Ob wir daneben in näherer oder fernerer Zukunft auch eine Tonfilmaufnahme auf 16mm-Film in nennenswertem Umfange erleben werden, kann heute noch niemand voraussehen. Es scheint, daß besonders auf diesem Gebiet der Schmalfilm besonders ungünstig dasteht, da die Beweglichkeit der Kamera durch die Notwendigkeit, ein Mikrophon, einen Verstärker und ein Lichtsteuergerät aufstellen zu müssen, völlig verlorenzugehen scheint.
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Die Zusammenfassung :

Wir wollen uns nun noch einmal in großen Zügen die besonderen Merkmale der Schmalfilmtechnik vor Augen führen:

Das typische Aufnahmematerial für den Schmalfilm ist der Umkehrfilm. Die Begründung zu seiner Einführung in die Schmalfilmtechnik war ursprünglich der Wunsch, dem Amateur die zweimalige Ausgabe für den Film zu ersparen, da er ja im allgemeinen mit einem Positiv zufrieden sein muß. Die emulsionstechnische Durcharbeitung der Umkehremulsion hat aber im Verlauf zu so großen Vorteilen geführt, daß man ihr heute auch da den Vorzug gibt, "wo" man in der beruflichen
Arbeit von vornherein mit einer großen Anzahl von Kopien bzw. Duplikaten rechnen muß.

Der Hauptvorteil des Umkehrverfahrens liegt in einer wesentlich besseren Detailwiedergabe. Bekanntlich fallen bei der Umkehremulsion die grundsätzlichen Schwierigkeiten weg, mit denen man bei der Negativemulsion zu kämpfen hat, um den Gegensatz zwischen Empfindlichkeit und Feinkörnigkeit zu überwinden.

Dieser Vorteil der Umkehremulsion ergibt sich automatisch daraus, daß der grobkörnige Anteil der Emulsion als der Träger der photographischen Empfindlichkeit im Umkehrverfahren herausgelöst wird, während er im Negativverfahren zum Aufbau des photographischen Bildes dient.

Die Aufnahmekamera beim Schmalfilm

Die Aufnahmekamera beim Schmalfilm ist in erster Linie durch die Möglichkeit gekennzeichnet, ein Federwerk für den Filmtransport zu benutzen, das bei der geringen Schalthöhe nach jedem Aufzug Film für etwa eine Minute Dauer gleichmäßig transportiert.

Hieraus ergibt sich die große Beweglichkeit der Schmalfilmkamera, die zu einer ganz neuartigen Aufnahmetechnik führt. Das stark verkleinerte Bildformat bringt es außerdem mit sich, daß man Filmpackungen für bequeme Tageslichtauswechselung schaffen kann, die nach der Zahl der Einzelbilder trotz der Kleinheit der Kamera einen genügenden Vorrat an Aufnahmematerial enthalten.

Ganz groß sind schließlich die Vorteile, die sich aus der Verkürzung der Brennweite für die Aufnahmeoptik ergeben. Man könnte hier vielleicht den Einwand machen, daß diese Vorteile durch die Forderung nach größerer Abbildungsschärfe wieder aufgehoben werden, die sich aus dem Bestreben das verkleinerte Einzelbild stärker zu vergrößern und die Projektion unter größerem Gesichtswinkel zu betrachten, zwangsläufig ergibt.

Das ist aber insofern nicht richtig, als man bereits die Aufnahmeoptik für den Normalfilm für einen Zerstreuungskreis errechnet hat, der in der Größenordnung von 0,03 mm liegt, also hart an das Auflösungsvermögen der Emulsion grenzt.

Auch beim besten Umkehrfilm macht die klare Wiedergabe von Details dieser Größenordnung bereits Schwierigkeiten. Die Abb. 2 und 3 mögen dies verdeutlichen. Es ist hier ein Testobjekt aus gleich breiten weißen und schwarzen Linien einmal auf Pan-Kine H und einmal auf Isopan-Umkehrfilm in einer Kleinbildkamera aufgenommen worden.

Die feinsten Details bei den Negativen liegen in der Größenordnung 0,03 mm. Man sieht besonders in der mikroskopischen Vergrößerung, daß die Umkehremulsion das Detail dieser Größenordnung zwar etwas klarer wiedergibt als die Negativemulsion, daß aber von einer scharfen Abgrenzung zwischen Klarheit und Schwärzung nicht mehr die Rede ist.

Was könnte - was müsste man verbesern ?

Eine Steigerung der optischen Abbildungsschärfe würde uns also wenig einbringen. Die aus der Verkürzung der Brennweite für den Schmalfilm sich ergebenden Vorteile kommen ihm also voll zugute: größere Tiefenschärfe und größere relative Öffnung mit verhältnismäßig einfachen technischen Mitteln.

Der Schmalfilmprojektor ist für unsere Technik besonders charakteristisch. Man muß sich hier wirklich streng auf das Wesentliche beschränken, weil gerade dieses Gebiet allein Stoff zu mehreren abendfüllenden Vorträgen liefern könnte.

Die größten Fortschritte sind zweifellos auf dem Gebiet der Beleuchtungstechnik erreicht worden. Aus naheliegenden Gründen beschränkt man sich auf Glühlampen, deren Strombedarf die durch die 6 Amp.-Sicherung gezogene Grenze nicht überschreitet.

  • Amerkung : Damals um 1936 herum waren also die normalen Stromkreise auch aus Ersparnisgründen und Versorgungsgründen der E-Werke auf 6 A beschränkt. Weiterhin wurden in den Häuser keine neuen Kupferleitungen mehr insalliert, sonder Aluminium basierte Versorgungsleitungen. Kupfer musste importiert werden und war inzwischen viel zu teuer. Heutzutage ist es übrigens die 16 A Sicherung.

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Mehrere Glühfäden leuchten das Bildfenster aus

Da man bei ihnen niemals zu einem Leuchtfeld so geringer Ausdehnung und so hoher Leuchtdichte kommt wie bei Bogenlampen, wird die optische Anordnung im allgemeinen so gewählt, wie sie Abb. 4 zeigt. Der Spiegel hinter dem Glühfaden steigert uns die Lichtausbeute und die Gleichmäßigkeit des Leuchtfeldes dadurch, daß er die Fäden in den Zwischenräumen zwischen ihnen reell abbildet.

Die Lampe steht also im Krümmungsmittelpunkt des Spiegels und wird nachträglich etwas dezentriert, so daß die Abbilder der Fäden nicht an die Stellen fallen, an denen sich die Fäden selbst befinden, sondern in die Lücke zwischen ihnen.

Vor dem Leuchtfeld steht ein Kondensor möglichst großer Apertur, der uns einen nach dem Film hin konvergenten Strahlenkegel liefert. Der Strahlenvereinigungspunkt liegt im hinteren Hauptpunkt des Projektionsobjektivs.

Das Problem für die Gestaltung des Leuchtfeldes der Lampe und die Errechnung des Kondensors ist nun in erster Linie, an der Stelle, an der dieser Kegel durch die Filmebene geschnitten wird, eine möglichst starke und gleichmäßige Ausleuchtung zu erzielen.

In idealer Weise gelingt das gerade bei einer Glühlampe natürlich nie. Die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist in der Mitte gut, nach dem Rande hin aber ziemlich schlecht. Je besser die Gleichmäßigkeit ist, desto geringer ist an dieser Stelle der Lichtverlust. Man kann dann nämlich den Kreis, der den Querschnitt des Strahlenkegels an dieser Stelle begrenzt, ziemlich eng um das rechteckige Filmfenster herumlegen und hat somit verhältnismäßig geringe Verluste.
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Das Projektionsobjektiv

Für das Projektionsobjektiv sind Abbildungsschärfe und Lichtausbeute von gleich großer Bedeutung. Die Größe der Eintrittspupille soll möglichst dem Querschnitt entsprechen, den der Lichtkegel an dieser Stelle hat.

Nur wo diese Forderung noch nicht erfüllt ist, ist von einer weiteren Steigerung der relativen Oeffnung ein Helligkeitszuwachs zu erwarten, der quadratisch mit der relativen Oeffnung ansteigt. Wird die Eintrittspupille größer als der Querschnitt des Strahlenkegels, so ergibt sich hieraus lediglich eine Aufhellung der im Film stärker geschwärzten Partien, da nur von diesen Streustrahlen ausgehen, die aus dem Lichtkegel hinter dem Kondensor heraustreten. Die gesteigerte relative Oeffnung bringt uns also weniger eine Steigerung der Helligkeit als eine Minderung der Helligkeitskontraste.

Die Abb. 5 gibt einen Gesamtüberblick über die Lichtverluste, die zwischen der Lichtemission der Lampe und dem Austritt aus dem Projektionsobjektiv liegen. Man sieht an der außerordentlich geringen Gesamtausbeute von 1,75%. mit welchen Schwierigkeiten der Konstrukteur und der Optiker auf diesem Gebiet trotz der großen Fortschritte der letzten Jahre immer noch zu kämpfen haben.

Die Filmbeanspruchung

Ein noch größeres Problem ist die Filmbeanspruchung und die Lebensdauer der Kopie im Schmalfilmprojektor. Noch mehr als die Theaterpraxis ist ja die berufliche Kinematographie außerhalb des Theaters auf Wirtschaftlichkeit angewiesen.

Auf die Dauer sind für jeden, der mit Film praktisch arbeitet, die Ausgaben für die Kopien größer als die Ausgaben für die Apparatur. Die Schmalfilmtechnik verdankt ihre großen Fortschritte nicht zuletzt der Tatsache, daß bei guter Schulung des Vorführers mit einer nahezu unbegrenzten Lebensdauer der Kopien gerechnet werden kann.

Wie günstig die Verhältnisse bei der Schmalfilmprojektion liegen, ergibt folgende Ueberlegung: Die Kraft, mit der im ungünstigsten Falle ein einseitiger Einzahngreifer beim Schaltvorgang in das Perforationsloch eingreift, ergibt sich im wesentlichen durch Addition von zwei Summanden:

1. Der Reibung, die man im Filmkanal zur Erzielung eines guten Bildstandes braucht. Dieser Reibungsbetrag muß also so groß sein, daß der Film sicher an der Stelle zur Ruhe kommt, an der der Greifer seinen tiefsten Punkt erreicht hat. Der Film darf also nicht um einen Undefinierten Betrag über das Ziel hinausschießen.

Es geht hierbei natürlich um die Größenanordnung 0,01 mm. Nach Laboratoriumsversuchen ist diese Reibungskraft praktisch unabhängig von Geschwindigkeit und Beschleunigung des Films. Sie ist aber außerordentlich davon abhängig, daß es sich wirklich um die von der Fabrik eingestellte Reibung blanker Filmoberflächen gegen blanke Metallflächen handelt.

Eingestellt wird diese Reibung beim Schmalfilm auf einen Wert, der für dünnen Film wie den Ozaphan-film in der Nähe von 50, für den Schmalfilm gewöhnlicher Dicke immer noch unter 100 g liegt. Die geringste Verschmutzung der Filmbahn steigert diese Reibung ganz erheblich, also nicht etwa von 100 auf 150 g, sondern je nach dem Grad der Verschmutzung auf 1000, 2000 oder 3000 g.

2. Der Kraft, die zur Überwindung der Trägheit des Filmstückes zwischen den beiden Schleifen erforderlich ist. Sie wird nach den Regeln der Physik durch das Produkt aus Masse und Beschleunigung dargestellt, ist also während des Schaltvorganges nicht konstant, sondern erreicht im Augenblick der höchsten Beschleunigung ihr Maximum. In der zweiten Hälfte des Schaltvorganges wird sie negativ.

Dieser zweite Summand in der Gesamtbeanspruchung ist also die Größe, die wir hätten, wenn im Filmkanal gar keine Reibung herrschte. Außer Ansatz bleiben können geringfügige Beiträge zu der Beanspruchung, die dadurch auftreten, daß z. B, während der Fortbewegung des Films ständig die Schleifen neu gebildet werden müssen und diese Arbeit zum größten Teil von den Zahntrommeln, zu einem geringen Teil aber auch durch den Greifer zu leisten ist.

Diese Belastung kann man errechnen

Ganz allgemein ergibt sich als Summe für die Beanspruchung des Perforationslochs durch den Einzahngreifer ein Wert, der stets unter 150 g liegt, solange der Filmkanal sauber ist.

Stellt man diesen 150 g den Wert gegenüber, den der Film als Beanspruchung aushält, und der stets über 1.500 g beträgt, so sieht man, daß bei sauberer Vorführung die Perforation praktisch überhaupt nicht beansprucht wird; ein wichtiger Hinweis für den Konstrukteur, der seine ganze Aufmerksamkeit darauf richten muß, einen guten Bildstand zu erzielen und dafür zu sorgen, daß die einzig gefährliche Verschmutzung der Filmführung möglichst unwahrscheinlich wird, und daß es dem Vorführer nach Möglichkeit erleichtert wird, sie auf Sauberkeit zu kontrollieren.

Der ungehinderte Übergang von 35mm auf 16mm

Neben den bisher besprochenen Elementen der Schmalfilmtechnik ist für ihre Anwendung nun vor allem der ungehinderte Übergang zwischen dem 35-mm- und dem 16-mm-Format von Bedeutung. Die Grundlage hierfür bildet die Tatsache, daß man bei der Schaffung des 16mm-Formates trotz aller Abweichungen von den Abmessungen des Normalfilms das Seitenverhältnis des Bildausschnittes bei 3:4 belassen hat.

Hierdurch war es ohne weiteres möglich, optische Kopiermaschinen zu bauen, die es ermöglichten, von vorhandenen Normalfilmnegativen jederzeit Schmalfilmverkleinerungen anzufertigen und, was in neuester Zeit ja erhöhte Bedeutung gewonnen hat, auch Vergrößerungen von Schmalfilm auf Normalfilm anzufertigen. Beim 35mm Tonfilm liegen die Verhältnisse bekanntlich nicht ganz so einfach.

Man hat hier bei 16mm Film aus guten Gründen auch für den Ton-Schmalfilm das Seitenverhältnis 3:4 bestehen lassen, dessen Aufgabe man beim 35mm Normalfilm nachträglich ja bitter bereut hat, so daß in der Schmalfilmtechnik der Übergang vom stummen Film zum Tonfilm ohne Änderung des Kamera- und Projektorfensters möglich ist.

Wo man gezwungen ist, Schmalfilmverkleinerungen von einem Normaltonfilm zu machen, dessen Bild nicht dem Seitenverhältnis 3:4 entspricht, bleibt nichts anderes übrig, als im Schmalfilmprojektor eine Verkleinerung des Bildfeldes durch den meist geschwärzten Tonstreifen in Kauf zu nehmen.

Schaffung von Schmalfilmarchiven

Die Möglichkeit, besonders Schmalfilmverkleinerungen von bestehenden Normalnegativen herzustellen, ist nicht nur für die Schaffung von Schmalfilmarchiven aus den Beständen der Stummfilmzeit des Theaters wichtig.

Noch heute werden in großem Umfange Normalfilmaufnahmen ausschließlich zum Zwecke der Verkleinerung auf Schmalfilm hergestellt. Der Techniker muß wissen, daß die hierdurch erreichte Positivqualität des Schmalfilms an der Spitze steht, also selbst diejenige von Umkehr-Originalen in bezug auf Detailreichtum übertrifft. Besonders wenn man große Auflagen voraussehen kann, wie z. B. bei der Anfertigung von Werbefilmen, wird man diesem Verfahren unbedingt den Vorzug geben. Für den Schmaltonfilm ist es ja zur Zeit praktisch überhaupt die einzige Möglichkeit zur Herstellung brauchbarer 16mm-Positive.

Die Vorteile des Ozaphanfilms

Die technische Erweiterung, die das Schmalfilmgebiet in den letzten Jahren erfahren hat, verdanken wir neben dem Hinzukommen des Lichttonfilms vor allem einem neuen Positivmaterial, das hier wenigstens kurz noch erwähnt werden soll: das ist der Ozaphanfilm.

Bei diesem Material handelt es sich bekanntlich um ein silberfreies Kopiermaterial, bei dem ein in Cellophan eingelagertes Farbstoffbild durch lichtempfindliche Azo-Farbstoffe gebildet wird.

  • Anmerkung : Im Rahmen der schon vor 1936 angelaufenen Sparmaßnahmen (wegen der vermuteten Kriegsvorbereitungen) war die "Verschwendung" von kostbarem Silber für die Hobby-Filmer nicht zu genehmigen - also verboten.


Der Grund, weshalb dieses Material gerade für das 16mm-Format erscheint, ist teilweise wirtschaftlicher, teilweise aber auch technischer Natur. Wir müssen bei einem Kopiermaterial, bei dem das Bild nicht auf der Oberfläche des Trägers sitzt, sondern in diesem eingelagert ist, uns mit einer wesentlich geringeren Dicke begnügen, nämlich mit 50um gegenüber 150um beim Silberfilm. Für dieses erheblich dünnere Material brauchen wir die besonders günstigen Bedingungen für die Fortschaltung im Projektor, die an anderer Stelle dargelegt worden sind.

Welche Bedeutung der Ozaphanfilm besonders für die Herstellung von Werbefilmen und Schulfilmen in den nächsten Jahren bekommen wird, kann heute noch niemand voraussagen.

Sein sehr geringer Preis, der bei Auflagen von 100 Kopien und darüber nur etwa ein Fünftel des Filmpreises für die Silberfilmkopie beträgt, berechtigt natürlich zu großen Hoffnungen.

Die erheblichen photographischen Schwierigkeiten, die besonders im Hinblick auf die sehr steile Gradation des Oza-Verfahrens auftauchten, können heute im wesentlichen als überwunden betrachtet werden. Auch mit den besonderen Rücksichten, die man auf die geringere Dicke des Materials bei der Vorführung zu nehmen hat, haben sich die Vorführer verhältnismäßig leicht abgefunden. Bestehen bleibt natürlich die Tatsache, daß die millionenmal geringere Lichtempfindlichkeit dieses Materials die Verwendung einer normalen Kopiermaschine ausschließt, so daß mit Spezial-maschinen gearbeitet werden muß, und die Notwendigkeit, ein besonders flach graduiertes Dup anzufertigen, dessen Kosten auf eine große Auflage verteilt werden müssen, wenn das Verfahren wirtschaftlich sein soll.
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Zusammenfassung des Gesagten :

Wir wollen nun zum Schluß noch einmal einen Überblick geben, wo für den Augenblick die Anwendungsmöglichkeiten für unsere Technik liegen.

Der Schmalfilm hat, seit er die Grenzen des reinen Amateurgebietes überschritt, in folgenden Arbeitsgebieten Erfolge zu verzeichnen:

a) In der Schulkinematographie.

Sie kennen alle den für die gesamte Kulturwelt vorbildlichen Plan des Reichserziehungsministers, nach dem innerhalb weniger Jahre jede deutsche Schule mit einem Schmalfilmprojektor und entsprechenden Unterrichtsfilmen ausgerüstet werden soll.

b) Als Lehrfilm im weiteren Sinne des Wortes.

Besonders auf dem Gebiet des Sports hat sich gezeigt, daß man die Ausbildung des Nachwuchses durch Schmalfilmvorführungen in außerordentlich wirksamer Weise unterstützen kann.

c) Als Werbefilm.

Hier handelt es sich darum, Wege zu finden, um die anschauliche kinematographische Darstellung außerhalb des Theaters in den Dienst der weltanschaulichen und geschäftlichen Werbung zu stellen, und das ist, wie hier ebenfalls bekannt ist, in Deutschland und in anderen Ländern mit großem Erfolge getan worden.

Stellt man nun aber einmal die technischen Möglichkeiten, die uns die Schmalfilmkinematographie bietet, der Anwendung gegenüber, die sie bisher gefunden hat, so kann man natürlich nur zu dem Schluß kommen, daß den bewundernswerten Leistungen der schaffenden Techniker besonders in den letzten Jahren die praktische Verwertung nur langsam und schleppend folgen konnte.

Sieht man dieses Problem von einer noch etwas höheren Warte, so ergibt sich folgendes:

Den Technikern, die vor 40 Jahren die Kinematographie geschaffen haben, hat zweifellos das nicht vorgeschwebt, was in den letzten Jahrzehnten aus ihr geworden ist. So erfreulich die Erfolge der Theaterkinematographie sind, die in ihrer Größe natürlich niemand vorausgeahnt hat, so muß doch gerade der Techniker immer wieder darauf hinweisen, daß die unerhörte Anschaulichkeit der kinematographischen Darstellung auch noch zur Lösung ganz anderer Aufgaben berufen ist.

Es kann wohl keinem Zweifel unterliegen, daß wir hier im Anfang einer neuen Entwicklung stehen, in der der Schmalfilm eine große Rolle zu spielen berufen ist.
Film in fernen Ländern

Von Hans-Georg Meißner, Leipzig im Sommer 1936
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