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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Die geräuscharme Atelierkamera der Askania-Werke A.G.

aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 10 /Okt. - Zeitschrift für die Technik im Film

Die geräuscharme Atelierkamera der Askania-Werke A.G., Berlin-Friedenau
Von Dr.-Ing. Paul Heinrich
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Richtlinien bzw. Vorschläge aus 1936

Die Richtlinien, welche die Deutsche Kinotechnische Gesellschaft im Jahre 1936 für die Schaffung einer deutschen Atelierkamera aufgestellt hat, enthalten eine Reihe von Vorschlägen, welche aus Erfahrungen stammen, die an deutschen und ausländischen Kammern gewonnen wurden.

Zwei Forderungen solltert grundsätzlich erfüllt werden, nämlich:

  • 1. Gerader Filmlauf zwischen Vorwickeltrommel, Greifersystem und Nachwickeltrommel und
  • 2. Innenkassetten, um eine geschlossene glatte Bauform zu erreichen.


Nach mehrjähriger intensiver Entwicklungsarbeit in enger Fühlungnahme mit der Universum-Film A.G. sind die ersten Geräte fertiggestellt worden (Bild 1 und 2). Ein Blick in die Getriebeseite der Kamera zeigt, daß der Konstrukteur bewußt daran gegangen ist, eine strapazierfähige Maschine zu entwickeln (Bild 3). Der Antrieb der Kamera erfolgt durch einen herausnehmbaren Drehstrommotor, der von den übrigen Getriebeteilen durch besondere schwingungsdämpfende Unterlagen getrennt ist.

Der Filmtransport

Die Filmfördermittel (das sind keine "Geldmittel" wie nach dem Krieg), das sind Vor- und Nachwickeltrommel sowie Aufwicklung, sind - im Bild links vom Motor - zu einer Getriebegruppe vereinigt, die elastisch mit dem Motor gekuppelt ist.

Das Greifergetriebe einschließlich der Sektorblende liegt akustisch isoliert von den Filmfördermitteln - im Bild rechts vom Motor - und ist mit ihm ebenfalls durch eine elastische Kupplung verbunden. Die Getriebegruppen sind jede einzeln für sich auf ein Geräuschminimum gebracht und durch die mehrfache akustische Unterteilung wurden Resonanzerscheinungen vermieden.

Die Gestänge oberhalb des Motors dienen für Objektivscharfeinstellung, Irisblende und Ausschwenken des Greifers. Dahinter ist das Lupenrohr sichtbar.

Keine Öl- sondern Fettkammern

Sämtliche schnellaufende Getriebeteile sind mit Fettkammern versehen worden, damit beim täglichen Gebrauch diese Getriebeseite der Kamera geschlossen bleiben kann, um das unerwünschte Eindringen von Staub zu vermeiden.

Zum Filmeinlegen braucht nur die andere Seitentür geöffnet zu werden (Bild 4). Die beiden 300m fassenden Kassetten sitzen auf gemeinsamer Achse, in die einstellbare Friktionen für Vor- und Rückwärtslauf eingebaut sind. Die Kassettenmäuler bestehen aus Metallbacken ohne Samtdichtungen.

Sie werden beim Schließen der Kameratür automatisch etwa 1cm weit gespreizt. Zwischen Kassetten und Wickelrollen sind "Salatsicherungen" angebracht. Der Film wird von der Vorwickelrolle geradlinig über den Greifermechanismus zur Nachwickelrolle geführt. Erst dann wird durch eine Kehrschleife zu einer auf derselben Achse sitzenden Wickelrolle die notwendige seitliche Versetzung erzielt, um einen geraden Einlauf in die Aufwickelkassette zu erreichen.

Das Greiferwerk

Das Greiferwerk läßt sich durch Umlegen eines an der Rückwand der Kamera angebrachten Schaltgriffes in beliebiger Stellung des Greifers seitlich ausschwenken. Gleichzeitig schaltet sich an dem Ort des Bildfensters die Mattscheibe ein. In dieser Stellung wird bei weitgeöffneter Filmtür, die am Greifergehäuse angelenkt ist, das Filmband eingelegt.

Der Greiferblock läßt sich ebenso wie die Wickelfriktionsachse durch Lösen einiger Schrauben ohne ein Spezialwerkzeug in weniger als 1 Minute gegen einen Reserveteil austauschen (Bild 5). Transportgreifer wie Justiergreifer sind doppelseitig ausgeführt.

Durch das rahmenförmige Pendelfenster kann auch (die Bildschärfe ??) auf den Film mittels einer lichsttarken 6-fach vergrößernden Lupe eingestellt werden. Das Filmfenster drückt sich beim Einschwenken des Greiferwerkes federnd gegen den Objektivträger, wodurch eine konstante Entfernung von Objektivanlage bis Filmebene gewährleistet ist.

Die rotierende Blende

In dem Ständer vor dem Greiferblock ist die rotierende Blende untergebracht, deren Öffnungswinkel sich im Stillstand und während des Laufes von 0° bis 180° verändern läßt. Da die Blendenverstellung in der Regel durch den seitlich der Kamera stehenden Assistenten erfolgt, ist ihr Betätigungsknopf oberhalb des Fensters angebracht, durch das die Einheitsskala für die Entfernungseinstellung der Objektive abgelesen werden kann.

Die Objektive sind einzeln in Schnellwechselfassungen mit verdeckten Steuerkurven für einen Einstellbereich von 1m bis Unendlich eingebaut. Der mit einer Planglasplatte abgeschlossene wegschlagbare Schutztubus paßt für Objektive von 2,8 bis 10cm Brennweite einschließlich Filter- und Gazehalter; Kompendium und Sonnenfahne können an ihm befestigt werden.

Die Irisblenden der Objektive werden durch einen Handgriff betätigt, der sich - wie der Entfernungseinstellknopf - an der Rückseite der Kamera befindet (Bild 6). Zwischen beiden befinden sich Meterzähler und das im Bild der Übersicht halber abgenommene Okular der Einstellupe. Das Öffnen der Lupe erfolgt durch leichtes Andrücken der Stirn an einen Gummidoppelaugen-schutz, welcher sich für rechts- oder linksäugige Beobachtung umschalten läßt.
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Der Tachometer und die „Mattscheibe

Unterhalb des "Lupen-Okulares" befindet sich das Tachometer, rechts von diesem der Umschaltegriff von „Film" auf „Mattscheibe". In Stellung „Mattscheibe" ist der elektrische Schalter, der sich links neben der Anschlußdose befindet, blockiert.

Die Kamera kann erst wieder in Gang gesetzt werden, sobald der Schaltgriff auf „Film" umgelegt ist. Die Einergangkurbel befindet sich in handlicher Nähe unterhalb des Umschaltgriffes.

Die Deutsche Filmakademie in Babelsberg hat diese Atelierkamera eingehenden Prüfungen unterzogen, worüber gesondert berichtet wird. Es sei hier nur das Ergebnis der Geräuschmessungen vorweggenommen:

In 1 m Abstand von der Stirnwand der Kamera beträgt die Geräuschstärke 25 Phon.
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Bild 1. Geräuscharme Atelierkamera der Askaniawerke A.-G., Berlin. Bedienungsseite
Bild 2. Getriebeseite
Bild 3. Getriebeseite geöffnet
Bild 4. Bedienungsseite geöffnet
Bild 5. Einzelnes Greiferwerk
Bild 6. Rückseite
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