Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45
Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Okt. 1939 - Hier gibt es einen ersten Hinweis, daß mit dem genialen Führer ein siegreicher Krieg angefangen hatte.
Hier war es also keine "Spezialoperation" wie bei Putin im Frühjahr 2022 oder ein Hitlersches "Unternehmen Barbarossa", das kommt erst in 1941. Der Autor spricht jetzt schon von "Krieg" und Sieg.
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Deutsche Filmschaffende, Kameraden und Kameradinnen !
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- Anmerkung : Bereits in 1939 wurde "gegendert".
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Wieder beginnt ein neues Winterhilfswerk, das diesmal im Zeichen des Krieges steht. Die geniale Staatsführung Adolf Hitlers und die siegreiche deutsche Wehrmacht haben Volk und Reich im Osten gesichert. Nun ist es an uns allen, ihr und dem Führer unseren tiefsten Dank auszudrücken. Das Kriegswinterhilfswerk des Jahres 1939/40 gibt dem ganzen deutschen Filmschaffen dazu Gelegenheit. Durch tatkräftige Mitwirkung und durch begeisterten Einsatz wird es erneut seine lebendige Volksverbundenheit bekunden.
Carl Froelich Präsident der Reichsfilmkammer
Mitteilungen der DKG (im Okt./Nov. 1939)
Beförderungen
Die Herren "Oberstleutnant" Kutzleb und "Oberstleutnant" Schimpf sind vom Führer und Reichs- kanzler zu "Obersten" befördert worden.
Betrifft: Weiterarbeit der DKG
Im DKG-Rundschreiben vom 18. Sepember 1939 ist mitgeteilt worden, daß vorerst nur die Arbeiten der Ausschüsse der DKG soweit wie möglich fortgeführt werden sollten. Jetzt hat sich bereits die Möglichkeit ergeben, auch die Arbeit einiger Arbeitsgruppen wieder aufzunehmen und öffentliche Vortragssitzungen abzuhalten. Einladungen für die Sprechabende der Arbeitsgruppen werden Ende dieses Monats in der üblichen Form der Monatseinladungen an die Mitglieder versandt.
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Und damit ist Heft 10 bereits zuende - es ist Krieg !
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Und - es kommen fast nur noch "Anordnungen" .....
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"Anordnung" zur allgemeinen Einführung des metrischen Gewindes
vom 21. April 1939 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 94).
(aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 11 / Nov. - Zeitschrift für die Technik im Film)
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§ 1
Schrauben, Muttern und Fassonteile (Dreh-, Preß- und Stanzteile) aller Art mit Innen- und Außengewinde bis einschließlich 10mm Durchmesser jeder Art dürfen für den Inlandsbedarf nur mit metrischem Gewinde nach den DIN-Blättern Nr. 13 und 14 bzw. mit metrischem Feingewinde nach den DIN-Blättern Nr. 243, 517 bis 521 hergestellt werden.
Schrauben, Muttern und Fassonteile (Dreh-, Preß- und Stanzteile) aller Art mit Innen- und Außengewinde über 10mm Durchmesser jeder Art sollen für den Inlandsbedarf möglichst mit metrischem Gewinde nach den DIN-Blättern Nr. 13 und 14 bzw. mit metrischem Feingewinde nach den DIN-Blättern Nr. 243, 516-521 hergestellt werden.
Ausgenommen von der Bestimmung des § 1 ist die Herstellung von einzelnen Schrauben, Muttern und Fassonteilen für den Reparaturbedarf.
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§ 2
In besonders begründeten Einzelfällen kann der Reichswirtschaftsminister oder die von ihm beauftragte Stelle auf schriftlichen Antrag Ausnahmen zulassen. Die Anträge sind über die zuständige Wirtschaftsgruppe bzw. den zuständigen Reichsinnungsverband einzureichen.
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§ 3 (die Strafen !!)
Zuwiderhandlungen gegen § 1 Ab. I dieser Anordnung werden gemäß II Abs. 1 der Zweiten Verordnung zur Durchführung des Vierjahresplans vom 5. November 1936 (Reichsgesetzbl. I S. 936) bestraft.
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§ 4
Die Anordnung tritt am 1. Oktober 1940 in Kraft, jedoch mit ddr Maßgabe, daß vom 1. April 1940 an für die Neuanfertigung von Gewinden, die nicht zur Erfüllung laufender Aufträge hergestellt werden, die Vorschriften dieser Anordnung gelten.
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- Anmerkung : Eine Anordnung war auch im 3. Reich kein Gesetz und dennoch war sie "strafbewehrt", auch damals ein juristisches Unding. Keiner der braven Volksgenossen wagte jetzt zu Kriegszeiten sich dagegen zu stellen. Diese Anordnung spiegelt die überall zu bemerkende dramatische Rohstoffknappheit wieder, die zu solchen restriktiven Maßnahmen führte.
Es gab in Berlin seit Anfang 1938 keine Wolldecken mehr zu kaufen und feine Damenstrümpfe gab es schon seit 1937 nicht mehr.
Auch Eisen war inzwischen richtig rar und deshalb teuer. Bei dem 1941er Unternehmen Barbarossa standen fast 1.000 deutsche Panzer an der polnisch russischen Genze zum Einfall in die Sowietunion bereit, von denen keiner wieder zurück nach Deutschland kam.
Übrigens : Im Okt. 2022 hatte Russlands (besser "Putins") Armee etwa 1.200 explodierte oder von den Ukrainern erbeutete schwere Kampf-Panzer (T72 und T90 je etwa 40 Tonnen) in der Ukraine zurücklassen müssen, auch ein extrem teurer Verlust an teurem Stahl.
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