Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45
Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Deutsche Kinotechnische Gesellschaft
Jahresbericht der DKG für 1938
aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 4 / April - Zeitschrift für die Technik im Film
Erstattet vom Geschäftsführenden Vorsitzenden Dr. Joachim Graßmann auf der Hauptversammlung der DKG am 30. März 1939 in Berlin
Mitgliedschaft, Die Zahl der Mitglieder hat sich wiederum beträchtlich erhöht. Der DKG gehören jetzt im ganzen 525 (im Vorjahre 368) Mitglieder an, und zwar:
442 Persönliche ordentliche Mitglieder, d. h. deutsche Reichsbürger (im Vorjahre 303), 49 Korporative Mitglieder, davon zwei Vereine des Auslandes, nämlich Finnland und Schweiz (im Vorjahre 43), 34 Außerordentliche persönliche Mitglieder, d. h. die Ausländer (im Vorjahre 22). Ausgeschieden aus der DKG sind in der Berichtszeit insgesamt 17 Mitglieder, davon 5 Mitglieder durch den Tod.
Bemerkenswert aus der Mitgliederbewegung ist besonders der Zustrom junger Film- und Kinotechniker» also unseres Nachwuchses, sowie der Beitritt maßgeblicher Kameramänner und Tonmeister.
Neu : Das Handbuch der DKG
Um die DKG-Mitglieder und die Stellen, die mit der DKG irgendwie zu arbeiten haben, über Aufbau und Arbeitsbereich der DKG zu unterrichten, hat der Vorstand ein Handbuch der DKG zusammengestellt, das zur diesjährigen Hauptversammlung vorgelegt wird.
Dieses Handbuch enthält neben einer kurzen Darstellung der Aufgabe und des Ziels der DKG die Satzung mit Beitragsfestsetzung, die Verleihung der Oskar-Messter-Denkmünze, die Organisation der DKG mit ihren Ausschüssen und Arbeitsgruppen, die Geschäftsordnung und Zusammensetzung des Deutschen Fachnormenausschusses für Kinotechnik und des ISA-Komitees 36 für Kinematographie, sowie schließlich die vollständige und ausführliche Mitgliederliste.
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Die satzungsgemäße Aufgabe erfüllt .......
Im Geschäftsjahr (= Kalenderjahr) 1938 hat die DKG ihre satzungsgemäße Aufgabe zur Förderung der Kinotechnik mit den in § 3 der Satzung festgelegten Mitteln folgendermaßen erfüllt:
1. Sitzungen und Tagungen
Es sind 8 öffentliche Vortragssitzungen, die 154. bis 161., in Berlin abgehalten worden. Dazu kommen 26 Arbeitsgruppen-Sprechabende, 12 Sitzungen der verschiedenen Ausschüsse und einige Werksbesichtigungen.
Die 2. Jahrestagung der DKG hat vom 20. bis 22. Oktober 1938 in Berlin stattgefunden, und zwar erstmals gemeinsam mit der 8. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Photographische Forschung.
Die Zahl der Teilnehmer aus dem Altreich, der Ostmark und diesmal auch dem Auslande hat sich gegenüber dem Vorjahr auf etwa 500 Personen verdoppelt. Zu der Vortragsfolge über die Ergebnisse, Fortschritte und Probleme auf dem mannigfaltigen Gebiete der Photographie sowie der Film- und Kinotechnik traten an Sonderfragen die Photo- und Kinotechnik bei der Luftfahrt und Luftwaffe, die Stereophonie, das Fernsehen und wiederum der Sicherheitsfilm im Normalformat.
Als Auftakt zu dem Filmball der Reichsfilmkammer in München fand dort erstmals am 21. und 22. Januar eine Sondertagung der DKG statt, bei der Vorträge, u. a. über den Siemens-Berthon-Farbfilm, Besichtigungen der Bavaria-Ateliers und -Kopieranstalt sowie der Kinotechnischen Abteilung des Deutschen Museums und eine Kinotechnische Ausstellung vornehmlich der Münchener Firmen veranstaltet wurden. Der gute Erfolg dieser Sondertagung außerhalb Berlins hat zu einer Wiederholung im Jahre 1939 angeregt.
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2. Forschung.
Über die Arbeiten der Ausschüsse, die vornehmlich der Forschung dienen, ist zu berichten:
a) Der Ausschuß für Geschichte der Kinematographie, der seine Arbeiten als „Historische Kommission der DKG" bereits vor etwa zehn Jahren begonnen hat, klärte im Berichtsjahr den Anteil des Österreichers August Musger an der Erfindung eines optischen Ausgleiches in seiner Anwendung bei der Zeitlupe.
Weitere Prüfungen kinotechnischer Früharbeiten haben keine Ergänzung oder Änderungen der bisherigen geschichtlichen Feststellungen von Liesegang, Messter und Thun in ihren bekannten Veröffentlichungen erbracht.
b) Der Ausschuß für Bildwandbeleuchtung hat vor allem auf der von Herrn Professor Dr. Frieser, Dresden, geschaffenen wissenschaftlichen Grundlage seine Arbeiten so weit gefördert, daß der Obmann des Ausschusses, Herr Professor Dr. Joachim, die „Richtlinien für Bildwandausleuchtung in Filmtheatern" in enger Zusammenarbeit mit dem Fachausschuß „Optische Lichttechnik", der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft unter Leitung von Herrn Dr. Reeb aufstellen konnte, die inzwischen von der Reichsfilmkammer für die deutschen Filmtheater genehmigt worden sind.
Die Durchführung dieser Richtlinien hat eine Reihe weiterer Arbeiten aufgezeigt, die in dem neugebildeten Ausschuß für Bildwandbeleuchtung und Sensitometrie unter der Obmannschaft von Herrn Dr. Walter Geyer in Angriff genommen worden sind.
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c) Der Ausschuß für Filmtheatertechnik, der von den Herren Dr. Pape, Burg, und Rudolph, Berlin, geleitet wird, hat auf Grund von Anregungen der gleichnamigen Arbeitsgruppe folgende Fragen in sein Arbeitsprogramm aufgenommen:
Auf dem Gebiete der Heizung und Lüftung in Verbindung mit den entsprechenden maßgeblichen Firmen Ausarbeitung von Einheits- und Aufbautypen für gewisse Gruppen von Filmtheatern, Ausarbeitung von Richtlinien für die Theaterakustik in Verbindung mit der Arbeitsgruppe Tontechnik, Aufstellung grundsätzlicher Richtlinien für den Bau von Filmtheatern. Diese Arbeiten werden noch in diesem Jahre zu einem gewissen Abschluß gebracht werden können.
d) Der Ausschuß für Sicherheitsfilm, der von Herrn Regierungsrat Dr. Metz geleitet wird, hat in mehrfachen Sitzungen die mit der gesetzlichen Einführung des Sicherheitsfilms zusammenhängenden technischen Fragen erörtert und insbesondere die Möglichkeiten einer weiteren Verbesserung des Sicherheitsfilms sowie seiner Bearbeitung und Vorführung behandelt. Sehr eingehend hat sich der Ausschuß entsprechend den Anregungen der beteiligten behördlichen Stellen, insbesondere der Reichsfilmkammer, auch mit der Frage der Prüfung und Normung sowie der Pflege des Sicherheitsfilms befaßt, wobei die Ergebnisse der Reichsfilmkammer-Großversuche mit Erfolg verarbeitet werden konnten. Die Fragen des richtigen Klebens, der Filmschonung bei der Vorführung und zukünftigen technischen Einrichtungen in den Vorführräumen stellen dem Ausschuß für die nahe Zukunft weitere wichtige Aufgaben.
e) Der Ausschuß für Schmalfilm, von Herrn Direktor Storch geleitet, hat sich zunächst nur mit Tonschmalfilmfragen befaßt mit dem Endziel, die Tonqualität bei der Wiedergabe zu verbessern. Dabei sind zwangsläufig auch alle Fragen der Tonaufnahme, -entwicklung, -kopie und -wiedergäbe, sowohl was das Filmmaterial selbst, als auch dessen Behandlung und die zu verwendeten Apparate betrifft, einbegriffen. Zur Prüfung der Wiedergabe-apparate werden einwandfreie Frequenzfilme und ein besonderes Tonprüfgerät für Filmkopien geschaffen. Weitere Untersuchungen gelten dem Umkopieren bei geringen Stückzahlen und Massenkopien.
f) Der Ausschuß für Erfahrungsaustausch Filmtechnik und Fernsehen, der im Berichtsjahr mit Beteiligung maßgeblicher Fernsehtechniker gebildet ist, hat seine Arbeiten begonnen mit den Fragen:
Vereinheitlichung der Bezeichnungsweise von Lichtwerten, Geeignetheit des silberfreien Films für Fernsehzwecke und der für die Projektion von Fernsehbildern entwickelten Sonderbildschirme für die Kinoprojektion.
Die in §3, Abs. 2 der Satzung vorgeschriebene „Anregung und Unterstützung praktischer, wissenschaftlicher und technischer Versuchsarbeiten auf dem Gebiete der Kinematographie" hat die DKG auch im Berichtsjahre nicht nur durch die mannigfaltige Tätigkeit ihrer verschiedenen Ausschüsse geleistet, sondern sie hat auch die Forschungsarbeiten des Herrn Prof. Frieser in Dresden auf dem Gebiete der Bildwandaus-leuchtung und der Chemisch-technischen Reichsanstalt für den Sicherheitsfilm durch geldliche Zuwendungen unterstützt.
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3. Lehre.
Für die Belehrung der Mitglieder untereinander sind die Arbeitsgruppen eingerichtet, die an bestimmten Monatstagen regelmäßig Sprechabende abhalten.
a) Die Arbeitsgruppe Bildtechnik tagt unter dem Obmann Herrn Dr. Richard Schmidt jeden 1. Freitag im Monat. Sie hat in ihren größtenteils außerordentlich zahlreich besuchten Sitzungen die aktuellsten Fragen der Bildtechnik vom Rohfilm über die Aufnahme, Bearbeitung und Vorführung bis zu den Sonderfragen des Farbfilms behandelt. Erstmalig zur Behandlung kamen die Fragen Maske und Schminktechnik sowie Standphotographie und hochempfindliche Negativmaterialien.
b) Die Arbeitsgruppe Tontechnik von Herrn Dipl.-Ing. Warncke geleitet, tagt jeden 2. Freitag im Monat. An den stets gut besuchten Sitzungen
haben außer den reinen Tontechnikern auch andere an dem jeweiligen Thema interessierte Herren aus verwandten Gebieten sowie Gäste teilgenommen. Auf Grund kurzer einleitender Referate sind insbesondere besprochen worden: akustische Fragen bei Aufnahme und Wiedergabe, Gegentakt, Anwendungsmöglichkeiten der kombinierten Bildtonaufnahme, Tonaufzeichnung mit ultraviolettem Licht, Schwärzungsmessung, Bemessung der Verstärkung bei Wiedergabeapparaturen.
c) Die Arbeitsgruppe Theatertechnik, die in enger Verbindung mit dem Ausschuß für Filmtheatertechnik steht, wird von Herrn Dr. Pape, Burg, und seinem Vertreter Herrn Rudolph, Berlin, geleitet. mSie tagt an jedem letzten Freitag im Monat und hat bisher besonders die Praxis des Theaterbetriebs behandelt. Zu nennen sind: Heizung und Lüftung, Theaterakustik, die bauliche Raumgestaltung des Filmtheaters, die technische Ausbildung des Leiters und technischen Personals im Filmtheater, Sicherheitsfilm und Bildwandausleuch-tung.
d) Die Arbeitsgruppe Kameramänner, die Herr Alexander von Lagorio leitet, setzt sich ausschließlich aus aktiven Kameramännern zusammen und ist ein berufstechnischer und kameradschaftlicher Zusammenschluß zur Behandlung der besonderen Fachinteressen der technisch interessierten Kameramänner.
e) Die wertvolle Tätigkeit dieser in Berlin tagenden Arbeitsgruppen wird in zunehmendem Maße ergänzt werden durch die Arbeit der Ortsgruppen in München, Dresden und Wien, mit deren Errichtung im Berichtsjahr begonnen worden ist.
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4. Deutscher Fachnormenausschuß für Kinotechnik.
Von besonderer Bedeutung sind auch im Berichtsjahre wiederum die gemeinnützigen und wegen ihrer Gründlichkeit in der ganzen Welt anerkannten Arbeiten des von der DKG unterhaltenen „Deutschen Fachnormenausschusses für Kinotechnik" gewesen, dessen Vorsitzender Herr Dr. Rahts ist. Neben Festlegung der Kinofilmnormen, besonders bezüglich der Lage der Tonspur, wurde vor allem das Normblatt für Sicherheitsfilm ausgearbeitet und fertiggestellt, das die Grundlage bildet für den Entwurf des Gesetzes über Sicherheitsfilm.
Auf dem Internationalen Normenkongreß, der vom 28. bis 30. Juni 1938 in Berlin getagt hat, wurden unter der Führung des Deutschen Fachnormenausschusses für Kinotechnik bzw. des ihm übertragenen ISA-Sekretariats 1938 für Kinematographie die deutschen Normenvorschläge im großen und ganzen von den Vertretern der anderen Länder angenommen. Die bisher reibungslose Verhandlung mit dem amerikanischen Normenausschuß ließ leider in der zweiten Hälfte des Jahres zu wünschen übrig.
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5. Kinotechnische Literatur
Auf dem Gebiete der kinotechnischen Literatur, das satzungsgemäß die DKG auch zu betreuen hat, ist zu vermelden, daß die Zeitschrift „Kinotechnik", als deren Herausgeber der Vorstand der DKG zeichnet, sich auch in ihrem 20. Jahrgang gut entwickelt hat und namentlich im Ausland steigenden Absatz findet.
6. Zusammenarbeit mit den berufsständischen Vertretungen
Die Zusammenarbeit mit den berufsständischen Vertretungen, insbesondere der Reichsfilmkammer und ihren Außenstellen hat sich im Berichtsjahr sehr erfolgreich gestaltet.
Die DKG hat über den Beirat für filmtechnische Fragen der Reichsfilmkammer eine Reihe von Vorarbeiten zur Verbesserung der Bild- und Tontechnik von der Aufnahme bis zur Wiedergabe überwiesen bekommen, deren Ergebnisse für die Entschließung der Reichsfilmkammer und ihrer Fachgruppen ausschlaggebend gewesen sind.
In enger Verbindung hat die DKG wiederum gestanden mit der Chemisch-Technischen Reichsanstalt, mit der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt, mit den gleichgerichteten oder benachbarten Fachverbänden und Gesellschaften des In- und Auslandes, so insbesondere mit den Deutschen Gesellschaften für photographische Forschung, für Steroskopie und für Phonetik, mit der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft, der Technisch-Literarischen Gesellschaft und dem Reichsverband Deutscher Fachkinohändler.
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7. Die Deutsche Filmakademie in Babelsberg
Im Berichtsjahr hat die am 18. März 1938 durch Erlaß des Führers und Reichskanzlers zur Sicherung der Fortentwicklung des Filmwesens errichtete Deutsche Filmakademie in Babelsberg ihre Tätigkeit begonnen. Zum Leiter der Filmtechnischen Fakultät der Akademie ist unser langjähriges Mitglied Rudolph Thun berufen worden.
Die Leiter und Lehrbeauftragten der Lehrgruppen Bildtechnik, Tontechnik und Filmchemie sowie der in Vorbereitung befindlichen Kurse für Außenstehende sind fast ausschließlich auch dem Mitgliederkreise der DKG entnommen. Nach den vom Präsidenten der Deutschen Filmakademie, Herrn Müller-Scheldt, auf der letzten Jahrestagung der DKG gemachten Ausführungen ist aus der engen Zusammenarbeit der Akademie und der DKG eine wesentliche Förderung der Kinotechnik zugunsten der Filmkunst zu erwarten.
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8. Jubiläen im Kreise der Film- und Kinotechnik
Im Jahre 1938 sind folgende Jubiläen im Kreise der Film- und Kinotechnik gefeiert worden:
Der 25. Gründungstag der Optischen Werke Joseph Schneider & Co., Kreuznach und der Kinotechnischen Abteilung von Krupp, Essen.
Der 10. Gründungstag der Tobis Tonbild Syndikat AG. und der Klangfilm GmbH, in Berlin.
Die 25jährige Tätigkeit feierten bei der Agfa der Vorsitzende der DKG, Herr Dr. Rahts, und bei der Ufa der Direktor des Kopierwerks Afifa und Mitgründer der DKG, Herr Kurt Waschneck.
Den 20. Jahrgang beendete das Organ der DKG, die „Kinotechnik". Ihr langjähriger um die Entwicklung der Zeitschrift hoch verdienter früherer Redakteur Herr Leopold Kutzleb wurde zum Ehrenmitglied der DKG ernannt.
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9. Der Vorstand der DKG
Der Vorstand der DKG setzt sich seit ihrer Neuordnung im Jahre 1935 zusammen aus den Herren:
Dr. Walter Rahts, Berlin, Vorsitzender,
Prof. Dr. Hermann J oach i m, Dresden, Stellvertretender Vorsitzender,
Dr. Joachim Graßmann, Berlin, Geschäftsführender Vorsitzender.
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10. Kassenbericht.
Gemäß § 9 der Satzung hat der Vorstand die Mitglieder Notar Dr. Georg Egberts und Carl Haller in Berlin zu Rechnungsprüfern bestimmt. Diese Herren haben nach erfolgtem Jahresabschluß das gesamte Kassenwesen der DKG geprüft und laut ihrem Prüfungsvermerk vom 29. März 1939 in dem Journal der DKG für richtig befunden.
Die DKG hat auch im Berichtsjahr wiederum einen Reichszuschuß über die Reichsfilmkammer erhalten. In ungefähr gleicher Höhe haben die maßgeblichen Firmen der Film- und Kinotechnischen Industrie einen Förderbeitrag geleistet. Dank dieser Sonderbeiträge ist es möglich geworden, die wichtigen Arbeiten durchzuführen und die Aufgaben zu erfüllen, die der DKG im großen Deutschen Reiche gestellt sind.
Die Elektrotechniker des "Gesamtreiches" in Wien
aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 5 / Mai - Zeitschrift für die Technik im Film
Der Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) hält seine diesjährige Mitgliederversammlung vom 31. Mai bis 3. Juni 1939 in Wien ab.
Die Tagung beginnt mit einem weltanschaulichen Vortrag des SA-Gruppenführers Giesler-Linz „Die Verpflichtung unserer Zeit" am Abend des 31. Mai. Auf den 1. und 2. Juni sind die wissenschaftlichen Vorträge angesetzt, deren etwa 60 aus allen Gebieten der so weit verzweigten Elektrotechnik einschließlich ihrer Anwendungen - z. B. in Luftfahrt und Lichttechnik - geboten werden. Am Nachmittag des 2. Juni findet die Geschäftssitzung statt, in der geschäftliche und organisatorische Fragen behandelt werden.
Hier hält auch Prof. Dr.-Ing. Ramsauer den großangelegten Festvortrag über „Elektronen- und Ionenströme in der Elektrotechnik", der als Experimentalvortrag einen anschaulichen Einblick in den neuesten Stand dieses Forschungszweiges gibt. Empfänge in der Hofburg und im Rathaus bilden den gesellschaftlichen Teil der Veranstaltung. Mit Besichtigung ostmärkischer Industriewerke schließt am 3. Juni 1939 die Tagung des VDE.
Deutsches Museum
aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 6 / Juni - Zeitschrift für die Technik im Film
„Auf Beschluß des Vorstandes und des Vorstandrats des Deutschen Museums in München wurde auf der diesjährigen Jahresversammlung der Vorsitzende der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft Dr. Rahts und der geschäftsführende Vorsitzende Dr. Graßmann auf die Dauer von 3 Jahren in den Verwaltungsausschuß gewählt."
Wirtschaftsgruppe Feinmechanik und Optik
aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 8 / Aug - Zeitschrift für die Technik im Film
Wie uns die Geschäftsführung der Wirtschaftsgruppe Feinmechanik und Optik mitteilt, hat der Leiter der Wirtschaftsgruppe im Einvernehmen mit dem Beirat auf Grund eines Erlasses des Reichswirtschaftsministers sich entschlossen, im Jahre 1939 keine Mitgliedervollversammlung abzuhalten. Die nächste Jahreshauptversammlung ist für Mai 1940 in Aussicht genommen. Als Tagungsort wird Stuttgart beibehalten.
Arbeitsgruppe Theatertechnik
aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 9 / Sept. - Zeitschrift für die Technik im Film
Sprechabend am 30. Juni 1939
Thema: Sicherheitsfilm.
Herr Dr. Pape hält ein kurzes einleitendes Referat. Da schon in einer früheren Sitzung der Sicherheitsfilm ausführlich behandelt worden war, wird auf Einzelheiten nicht mehr eingegangen. Es wird wiederholt, daß die Einführung des Sicherheitsfilms sich auf die Apparatetechnik und insbesondere auf die Sicherheitsvorschriften auswirken wird. Herr Kluche betont, daß alle Fragen, die den Film selbst betreffen, praktisch restlos geklärt sind.
Wenn heute noch Klagen über Schwierigkeiten bei der Herstellung der Klebestellen kommen, so gibt es dafür in den meisten Fällen nur die Erklärung, daß leider das Vorführpersonal in vielen Filmtheatern nicht sorgfältig genug arbeitet und auch Nitrofilm nicht kleben kann. Um weitere Erfahrungen zu sammeln, wird darauf aufmerksam gemacht, daß der Film „Ballnacht" auf Sicherheitsmaterial hergestellt wird. Es soll auf Fabrikat und Eigenschaften geachtet werden.
Umzug der Reichsfilmkammer und der DKG
aus KINOTECHNIK 1939 - Heft 9 / Sept. - Zeitschrift für die Technik im Film
Der Präsident der Reichsfilmkammer teilt mit, daß die Geschäftsräume der Reichsfilmkammer, einschl. Fachschaft Film und sämtlicher Fachgruppen, der Filmkredit-Bank GmbH, der Allgemeinen Filmtreuhand GmbH., der Deutschen Filmexport GmbH, und der Filmrevisions GmbH, sich ab 31. August 1939 in Berlin W15, Meinekestraße 21 befinden. Seit dem gleichem Tage ist auch die Geschäftsstelle der DKG im Hause der Filmkammer untergebracht. Die Geschäftsräume des Filmnachweises verbleiben in der Friedrichstraße 210.
- Anmerkung : Damit ist die DKG im Aug. 1939 zu einer abhängigen Unterabteilung der Reichsfilmkammer "eingemeindet" worden.