Sie sind hier : Startseite →  Historie und Geschichte→  Über die "Wahrheit"→  1914-Geschichte des 1.Weltkriegs→  Hintergrund-Infos - Resumè
Allgemeine Kriegszeitung 1914

"Die Wahrheit" - eine Betrachtung an Beispielen unserer deutschen Geschichte

Alleine die Definition von "Wahrheit" stellt die allermeisten intelligenten Menschen vor ein unlösbares Problem, nahezu identisch mit der unlösbaren Definition von "Gerechtigkeit". Es gab aber Zeiten, da wurde die "Wahrheit" von ganz oben diktiert. Und sie wurde erheblich mißbraucht, um zum Beispiel den Krieg als des "Volkes Wille" in die Köpfe der reichs- deutschen Bevölkerung zu tragen.
Auf den nachfolgenden Seiten lesen Sie viele Artikel aus einer deutschen Wochen- Zeitschrift über den Beginn des ersten Weltkrieges 1914 und den Verlauf dieses Krieges, den das Deutsche Reich samt der österreichischen k&k-Monarchie haushoch verloren hatte. Die besondere Aufmerksamkeit beim Lesen sollte sich auf die heroischen "auschmückenden" Attribute der kriegsverherrlichenden Beschreibungen richten.

Und wie man auch in modernen Zeiten die Wahrheit "manipulieren" könnte oder kann, lesen Sie in dem Buch des Dr. Eduard Stäuble (Fernsehen - Fluch oder Segen) aus dem Jahr 1979.

Diese "Betrachtungen" und Beispiele hier sind noch in Arbeit !

.

Das waren jetzt die ersten 5 Ausgaben der "Kriegszeitung" 1914

Mit Erschecken haben wir diesen Zeitgeist zur Kenntnis genommen, der so viel Unheil über Europa gebracht hatte. In diesen doch deutlich überzogenen Darstellungen des Krieges an sich und den Hurrah schreienden Hobby-Soldaten erkennen wir, daß die monarchische Obrigkeit das Volk in allen Großmächten Europas ganz fürchterlich für dumm verkauft hatte.

Nach dem Lesen von vielen weiteren zeitnahen Artikeln ab 1910 kommt heraus, daß alle Großmächte (England, Frankreich, Rusland, Deutschland und Österreich-Ungarn) nur an dem Ausbau ihrer Macht (über andere) und an der Festigung ihres Herrschaftssystems interessiert waren.
.
Und natürlich haben alle von den Kaisern und Königen abhängien Adligen in das gleich Horn geblasen, womit sie ja ihre adlige Existens und ihre geerbten lukrativen Pfründe gesichert sahen. Auffällig ist/war für den Leser auch, daß fast das gesamte Offizierkrops von Adligen besetzt war. Kaum ein "Bürgerlicher" war dort zu finden. Die Bürgerlichen wurden im gesamten Krieg zuerst vor die Gewehre und Kanonen des jeweiligen Feindes "getrieben". Verdun war das Musterbeispiel eines völlig aus dem Ruder gelaufenen sinnlosen Schalchtfeldes.
.

Mit neudeutschen Worten - die Großen waren alle "kriegsgeil".

Und außerdem bestätigte sich wieder eine vielfach wiederholte Ansicht, Politik ist ein "Scheiß-Spiel", damals und auch heute. Insbesondere nach der Gorbatschow- Zeit ab 1990 glaubten viele, es habe sich da etwas geändert, die Menschen, auch die Präsidenten, seien klüger geworden.

Spätenstens im Jahr 2014 (Putin's Krim-Einmarsch) wußten es die aufmerksamen Beobachter dann besser. Und nach dem Einmarsch von Putin's Armee in 2022 in die Ukraine wußten es dann alle anderen - auf einmal - auch.

Und dann in 2025 tutet ein neuer alter amerikanischer beinahe greiser Präsident (er war bereits 78 Jahre alt) in das gleiche Horn. Es geht schon wieder nur um Macht, Macht und wieder Macht - natürlich Macht über andere.
.

Diese ersten 5 Hefte sind zwar etwas "durcheinander", aber ......

Man findet viele geschichtliche Informationen, die uns Gymnasiasten der 1968er Generation in der Schule zuvor nicht vermittelt wurden und die uns immer wieder zu falschen Betrachtungen veranlaßten bzw. verleiteten und immer noch verleiten.

Die geografische Aufteilung der Länder bzw. der Einflußbereiche innerhalb Europas ab dem 18. Jahrhundert ist in den Rückblicken in diesen 1914er Zeitungen durchaus korrekt wiedergegeben. Da gab es auch für die Autoren von 1918 wenig zu rütteln.

Erst im 3. Reich bei Hitler und Göbbels wurde die Geschichte umgeschrieben und dann ab 1946 in der Ostzone (sie nannte sich selbst DDR) nochmals umgeschrieben. Und erstaunlich : Auch die Landkarten und Pläne von 1918 sind weitgehend wahrheitsgetreu, soweit ich das im Jahr 2025 beurteilen kann.
.
Als Vergleich dienen erstaunlicherweise die historischen originalen Wehrmachts- Karten der Reichswehr aus 1936 bis 1939, die einer unserer Spender in seinem Nachlass aufgehoben hatte. Die Wehrmacht konnte es sich nämlich nicht leisten, der im 2. Weltkrieg kämpfenden Truppe insbesonder auf dem im 1. Weltkrieg heftig umkämpften Balkan fiktives unrealistisches Kartenmaterial unterzujubeln.
.

Über den Kriegsausbruch 1914 wird gelogen, was das Zeug hielt.

Sehr auffälig in diesen ersten Artikeln ist, daß tausende von Malen das heilige Vaterland herhalten mußte und das heilige Blut der Verteidiger dieses heilgen Vaterlandes. Auch wurde der deutsche Kaiser von allen seinen Untertanen "geliebt" und "sie" - also die männliche Bevölkerung - wollten mit ihrem Leben und ihrem heiligen Blut diesen von Gott gesandten Kaiser verteidigen.

Diese hohlen Phrasen wiederholen fast alle Autoren immer und immer wieder, bis man es schon nicht mehr lesen möchte. Gaanz besonders auffälig und irgendwie komischist, daß in den 1914er Ausgaben bereits von gigantischen Verlusten an deutschen Soldaten und blutgetränkten Schlachtfeldern gesprochen wird.

Das könnte einer der Hinweise darauf sein, daß diese Artikel doch erst nach dem 1. Weltkrieg geschrieben wurden, als auch der letzte Idealist wußte, was die Stunde geschlagen hatte - nämlich 9 Millionen Tote.
.

Und wir Deutschen haben immer nur gesiegt - doch ......
irgendetwas stimmt doch da nicht ....

Dann gibt es ab Heft 3 auf einmal heroische Schilderungen, wie die immer so siegreichen angreifenden Deutschen von den bösen Gegnern (Feinden) zu hunderten und tausenden abgeschossen (geschlachtet) wurden.

Auch gibt es auf einmal Schilderungen von völlig überfüllten deutschen Zügen mit Verwundeten und Einblicke in die Lazarette. Also zwischen den Zeilen liest man dann doch, das mit dem ununterbrochenen "Siegen" der kaiserlichen Armeen war nun doch nicht so weit her.

Angeblich waren ja die Feinde in das heilige Reichsgebiet eingedrungen und mußten mit dem Blut der siegestrunkenen deutschen Soldaten wieder vertrieben werden. Doch was wollten unsere kaiserlichen Truppen im neutralen Belgien ?

Warum wurde Lüttich bombardiert ? Und so richtete sich der Blick auf die chronologische Herleitung des Kriegseintrittes des Deutschen Reiches in einen Krieg zwischen Österreich-Ungarn und Serbien und damit auch gegen Russland.

Dieses Prozedere wird mehrfach wiederholt, damit auch der letzte Leser unabhängig vom Intelligenzgrad davon überzeugt wurde, "wir" und unser heilges Reich waren angegriffen worden.
.
Sondiert man diese Herleitungen etwas genauer, kommt eigentlich raus, der deutsche Kaiser fühlte sich und die Seinen (sogar von seinen Blutsverandten) angegriffen. Das Volk hätte es gar nicht interessiert.
.
Interessant ist auch die erstaunlich detaillierte und geschichtlich genaue Aufschlüsselung, wie verwandt und verwoben die ganzen europäischen Adelsfamilien und Königshäuser - die Herrscher von England, Frankreich, Österreich und Russland mit Deutschlands Adligen waren und sind.
.
Und trotzdem wollten alle den Krieg. Es wird dann zwar anders dargestellt, aber am Ende entschied das jeweilige Staatsoberhaupt über Krieg oder Frieden, ..... auch in England.
.

- Werbung Dezent -
Zur Startseite - © 2006 / 2025 - Deutsches Fernsehmuseum Filzbaden - Copyright by Dipl.-Ing. Gert Redlich - DSGVO - Privatsphäre - Redaktions-Telefon - zum Flohmarkt
Bitte einfach nur lächeln: Diese Seiten sind garantiert RDE / IPW zertifiziert und für Leser von 5 bis 108 Jahren freigegeben - Tag und Nacht, und kostenlos natürlich.