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Wieder war es der Zufall, in der dunklen Ecke auf dem Speicher

Eine Ausgabe des Scherl Verlags

Dort lag ein sehr altes ausgefranstes Paket mit uralten vergilbten und teils ehemals feucht gewordenen historischen Zeitschriften, fast alle aus 1914 bis 1919, also 1. Weltkrieg und danach. Und ganz unten lag dieses Heft vom März 1933, 2 Monate nach der Machtüberhname der NAZIs im alten Deutschen Reich.

Wenn man das aufmerksam durchblättert, nähert man sich dem Eindruck, die Nationalsozialisten seien ja schon mehrere Jahre am Ruder gewesen. Doch schaun wir auf den Inhalt und auf die abgedruckten Texte.

Dieses Heft wurde 2 Monate nach der Reichstagswahl als Sonderausgabe aufgelegt und mit Sicherheit in mehrfach 100.000er Auflage durch die neuen Machthaber verteilt, gegen Entgelt natürlich.

Wissenwert ist, daß sowohl der Scherl-Verlag als auch der Ullstein-Verlag die dominierenden Zeitungsverlage im gesamten deutschsprachigen Raum waren.

Und der Scherl Verlag - Herausgeber der "WOCHE" - gehörte dem Dr. Hugenberg, der sich ab 1931 bis 1933 sehr für eine Veränderung der politischen Sackgasse der vergangenen Jahre engagiert hatte. Hugenberg hatte später die UFA mit allen Subfirmen aufgekauft. Mehr dazu schreibt der Korrespondent und Journalist Hans Georg von Studnuítz in seinen Memoaren.

Der Tag von Potsdam - zum 21. März 1933
Gedenkausgabe DIE WOCHE - Preis 20 Pfennige

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21. März 1933
Der Tag der Nation

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Die Feier in Potsdam

6.30-7.30 Uhr:
Militärplatzkonzert im Lustgarten, dem historischen Platz vor dem Potsdamer Stadtschloß, wo während zweier Jahrhunderte die preußische Garde exerzierte.

10.30 Uhr:
Gottesdienst für die Mitglieder des Reichstags und der Reichsregierung, der feierliche Auftakt zur Eröffnung des neugewählten Reichstags. Die Protestanten vereinigten sich in der Nikolaikirche, wo der Generalsuperintendent der Kurmark, D. Dr. Dibelius, die Predigt hielt und Pfarrer Lahr von St. Nikolai die Schlußliturgie und den Segen sprach. Für die Katholiken fand in der katholischen Pfarrkirche ein feierliches Hochamt statt, das der Domvikar Dr. Banasch zelebrierte.

11.20 Uhr:
Nach den Gottesdiensten begaben sich die Teilnehmer in feierlichem Zuge in die Garnisonkirche, wo der eigentliche Staatsakt stattfand. SA., SS., Stahlhelm und andere nationale Verbände bildeten Spalier. Der Reichspräsident von Hindenburg, der dem Gottesdienst in der Nikolaikirche beigewohnt hatte, fuhr das Ehrenspalier entlang und schritt dann die Front der vor der Garnisonkirche aufmarschierten Ehrenkompanie des Reichsheeres ab.

12.00 Uhr:
Der feierliche Staatsakt in der Garnisonkirche, eingeleitet durch Gesang und Orgelspiel. (Staats- und Domchor unter Leitung von Professor Rüdel.) Der Reichspräsident begrüßt die Regierung und den neugewählten Reichstag.  Dann folgt die Regierungserklärung durch Reichskanzler Adolf Hitler. Während eine im Potsdamer Lustgarten aufgefahrene Batterie 21 Salutschüsse abgab, begab sich Hindenburg in die Königsgruft, wo er an den Särgen Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs des Großen Lorbeerkränze niederlegte.

12.45 Uhr:
Nach Beendigung des Staatsaktes: Vorbeimarsch der Potsdamer Garnison, einer starken Abteilung Schutzpolizei und zahlreicher nationaler Verbände vor dem Feldmarschall.

18-19 Uhr: Militärplatzkonzert im Lustgarten.
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Reichskanzler Adolf Hitler und Vizekanzler v. Papen auf dem Wege zur feierlichern Reichstagseröffnung in der Garnisonkirche

Reichstagsbeginn in Berlin

17.00 Uhr:
Eröffnung der ersten Reichstagssitzung in der umgebauten Krolloper in Berlin, die nach dem Brand des eigentlichen Reichstagsgebäudes die deutschen Volks-Vertreter vorübergehend beherbergen wird. Zu Beginn der Sitzung fand die Wahl des Präsidiums statt: Reichstagspräsident Göring wurde in seinem Amt bestätigt.

19.00 Uhr:
Festvorstellung von Richard Wagners "Meistersingern« in der Staatsoper "Unter den Linden". Dem dritten Akt wohnte die Regierung bei.

20.00 Uhr:
Fackelzug der SA., SS., des Stahlhelm, der Studenten und zahlreicher nationaler Verbände durch die Straßen Berlins.
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Im Geiste der Gefallenen :

Reichspräsident v. Hindenburg beim Festgottesdienst in der evangelischen Nikolaikirche zu Potsdam

Aufruf Hindenburgs zur Reichstags- eröffnung

Am Tage der feierlichen Eröffnung des Deutschen Reichstags, der wie keiner seiner Vorgänger seit dem Ende des Großen Krieges sich zum nationalen und wehrhaften Staat bekennt, gedenke ich in Ehrfurcht und Dankbarkeit der für Deutschland Gefallenen. In steter Treue grüße ich die Hinterbliebenen unserer teuren Toten und in herzlicher Kameradschaft all meine Kameraden aus dem Großen Kriege.

Die Opfer an Leben und Gesundheit, die dieser Krieg von Deutschland forderte, sind nicht umsonst gebracht worden. Aus dem Niederbruch ringt sich Deutschland wieder zu nationaler Kraft empor im Geiste derer, die für Volk und Vaterland kämpften und fielen. Ein starkes Deutsches Reich soll ihr stolzes und bleibendes Ehrenmal sein !
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Anmerkung :

Wenn man heute diesen pathetischen "Schmus" der alten Militär-Schule liest, werden Sie verstehen, daß der alte senile Mann überhaupt nicht mehr kapiert hatte, was er da für einen Reichskanzler auf den Tron gehoben hatte. Auf anderen Quellen werden die SS und SA Aufmärsche vom Berlin der 1931er und 1932er Jahre deutlich beschrieben.

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Hindenburgs Text
"Zum Segen eines in sich geeinten freien, stolzen Deutschland!" - Reichspräsident v. Hindenburg eröffnet mit einer Begrüßungsansprache den Staatsakt in der Garnisonkirche in Potsdam

"Frei von Eigensucht und Parteizank"

Ansprache des Reichspräsidenten v. Hindenburg bei der feierlichen Eröffnung des Reichstags in der Garnisonskirche zu Potsdam

Durch meine Verordnung vom 1. Februar das Jahres löste ich den Reichstag auf, damit das deutsche Volk selbst zu der von mir neugebildeten Regierung des nationalen Zusammenschlusses Stellung nehmen könne. In der Reichstagswahl vom 5. März hat unser Volk sich mit einer klaren Mehrheit hinter diese durch mein Vertrauen berufene Regierung gestellt und ihr hierdurch die verfassungsmäßige Grundlage für ihre Arbeit gegeben.

Schwer und mannigfaltig sind die Aufgaben, die sie, Herr Reichskanzler, und Sie, meine Herren Reichsminister, vor sich sehen. Auf innen- und außenpolitischem Gebiete, in der eigenen Volkswirtschaft wie in der Welt sind schwere Fragen zu lösen und bedeutsame Entschließungen zu fassen.

Ich weiß, daß Kanzler und Regierung mit festem Millen an die Lösung dieser Aufgaben herangehen; und ich hoffe von Ihnen, den Mitgliedern des neugebildeten Reichstags, daß Sie in der klaren Erkenntnis der Lage und ihrer Motwendigkeiten sich hinter die Regierung stellen und auch Ihrerseits alles tun werden, um diese in ihrem schweren Werk zu unterstützen.

Der Ort, an dem wir uns heute versammelt haben, mahnt uns zum Rückblick auf das alte
Preußen, das in Gottesfurcht, durch pflichttreue Arbeit, nie verzagenden Mut und hingebende Vaterlandsliebe groß geworden ist und auf dieser Grundlage die deutschen Stämme geeint hat.

Möge der alte Geist dieser Ruhmesstätte auch das heutige Geschlecht beseelen, möge er uns frei machen von Eigensucht und Parteizank und uns in nationaler Selbstbesinnung und seelischer Erneuerung zusammenführen zum Segen eines in sich geeinten freien, stolzen Deutschland!

Mit diesem Wunsche begrüße ich den Reichstag zu Beginn seiner neuen Wahlperiode und erteile nunmehr dem Herrn Reichskanzler das Wort.

Reichskanzler Adolf Hitlers Rede
zur Eröffnung des neuen Reichstags in Potsdam

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Die feierliche Eröffnung des neugewählten Reichstags. Reichskanzler Adolf Hitler verliest die programmatische Regierungserk1ärung.

Herr Reichspräsident!
Abgeordnete, Männer und Frauen des Deutschen Reichstages !

Die Rede Hitlers
Die Rede Hitlers
Die Rede Hitlers
Die Rede Hitlers

Schwere Sorgen lasten seit Jahren auf unserem Volk. Nach einer Zeit stolzer Erhebung, reichen Blühens und Gedeihens auf allen Gebieten unseres Lebens sind — wie so oft in der Vergangenheit - wieder einmal Not und Armut bei uns eingekehrt.

Trotz Fleiß und Arbeitswillen, trotz Tatkraft, einem reichen Wissen und bestem Wollen suchen Millionen Deutsche heute vergebens das tägliche Brot. Die Wirtschaft verödet, die Finanzen sind zerrüttet, Millionen sind ohne Arbeit! Die Welt kennt nur das äußere Scheinbild unserer Städte, den Jammer und das Elend sieht sie nicht.

Seit zwei Jahrtausenden wird unser Volk von diesem wechselvollen Geschick begleitet. Immer wieder folgt dem Emporstieg der Verfall. Die Ursachen waren immer die gleichen.

Der Deutsche, in sich selbst zerfallen, uneinig im Geist, zersplittert in seinem Wollen und damit ohnmächtig in der Tat, wird kraftlos in der Behauptung des eigenen Lebens. Er träumt vom Recht in den Sternen und verliert den Boden auf der Erde.

Je mehr aber Volk und Reich zerbrechen und damit der Schutz und Schirm des nationalen Lebens schwächer wird, um so mehr versuchte man zu allen Zeiten, die Not zur Tugend zu erheben. Die Theorie der individuellen Werte unserer Stämme unterdrückt die Erkenntnis von der Notwendigkeit eines gemeinsamen Willens.

Am Ende blieb dem deutschen Menschen dann immer nur der Weg nach innen offen. Als Volk der Sänger, Dichter und Denker träumte es dann von einer Welt, in der die anderen lebten. Und erst wenn die Not und das Elend es unmenschlich schlugen, erwuchs vielleicht aus der Kunst die Sehnsucht nach einer neuen Erhebung, nach einem neuen Reich, und damit nach neuem Leben.

Teil 2

Als Bismarck dem kulturellen Streben der deutschen Nation die staatspolitische Einigung folgen ließ, schien damit für immer eine lange Zeit des Haders und des Krieges der deutschen Stämme untereinander beendet zu sein.

Getreu der Kaiserproklamation nahm unser Volk teil an der Mehrung der Güter des Friedens, der Kultur und der menschlichen Gesittung. Es hat das Gefühl seiner Kraft nie gelöst von der tiefempfundenen Verantwortung für das Gemeinschaftsleben der europäischen Nationen.

In diese Zeit der staats- und machtpolitischen Einigung der deutschen Stämme fiel der Beginn jener weltanschaulichen Auflösung der deutschen Vollsgemeinschaft, unter der wir heute noch immer leiden.

Und dieser innere Zerfall der Nation wurde wieder einmal, wie so oft, zum Verbündeten der Umwelt. Die Revolution des Novembers 1918 beendete einen Kampf, in den die deutsche Nation in der heiligsten Überzeugung, nur ihre Freiheit und damit ihr Lebensrecht zu schützen, gezogen war.

Denn weder der Kaiser noch die Regierung noch das Volk haben diesen Krieg gewollt. Nur der Verfall der Nation, der allgemeine Zusammenbruch zwangen ein schwaches Geschlecht, wider das eigene bessere Wissen und gegen die heiligste innere Überzeugung die Behauptung unserer Kriegsschuld hinzunehmen.

Diesem Zusammenbruch aber folgte der Verfall auf allen Gebieten. Machtpolitisch, moralisch, kulturell und wirtschaftlich sank unser Volk tiefer und tiefer.

Das schlimmste war die bewußte Zerstörung des Glaubens an die eigene Kraft, die Entwürdigung unserer Traditionen und damit die Vernichtung der Grundlagen eines festen Vertrauens! Krisen ohne Ende haben unser Volk seitdem zerrüttet.

Teil 3

Aber auch die übrige Welt ist durch das politische und wirtschaftliche Herausbrechen eines wesentlichen Gliedes ihrer Staatengemeinschaft nicht glücklicher und nicht reicher geworden. Aus dem Aberwitz der Theorie von ewigen Siegern und Besiegten kam der Wahnsinn der Reparationen und in der Folge die Katastrophe unserer Weltwirtschaft.

Während so das deutsche Volk und Deutsche Reich in inneren politischen Zwiespalt und Hader versanken, die Wirtschaft dem Elend entgegentrieb, begann die neue Sammlung der deutschen Menschen, die in gläubigem Vertrauen auf das eigene Volk dieses zu einer neuen Gemeinschaft formen wollen.

Diesem jungen Deutschland haben Sie, Herr Generalfeldmarschall, am 30. Januar 1933 in
großherzigem Entschluß die Führung des Reiches anvertraut.

In der Überzeugung, daß aber auch das Volk selbst seine Zustimmung zur neuen Ordnung des deutschen Lebens erteilen muß, richteten wir Männer dieser nationalen Regierung einen letzten Appell an die deutsche Nation.

Am 5. März hat sich das Volk entschieden und in seiner Mehrheit zu uns bekannt. In einer einzigartigen Erhebung hat es in wenigen Wochen die nationale Ehre wiederhergestellt und dank Ihrem Verstehen, Herr Reichspräsident, die Vermählung vollzogen zwischen den Symbolen der alten Größe und der jungen Kraft.

Indem nun aber die nationale Regierung in dieser feierlichen Stunde zum erstenmal vor den neuen Reichstag hintritt, bekundet sie zugleich ihren unerschütterlichen Willen, das große Reformwerk der Reorganisation des deutschen Volkes und des Reichs in Angriff zu nehmen und entschlossen durchzuführen.

Im Bewußtsein, im Sinne des Willens der Nation zu handeln, erwartet die nationale Regierung von den Parteien der Volksvertretung, daß sie nach fünfzehnjähriger deutscher Not sich emporheben mögen über die Beengtheit eines doktrinären, parteimäßigen Denkens, um sich dem eisernen Zwang unterzuordnen, den die Not und ihre drohenden Folgen uns allen auferlegen.

Denn die Arbeit, die das Schicksal von uns fordert, muß sich turmhoch erheben über den Rahmen und das Wesen kleiner tagespolitischer Aushilfen.
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Teil 4

Wir wollen wiederherstellen die Einheit des Geistes und des Willens der deutschen Nation! Wir wollen wahren die ewigen Fundamente unseres Lebens: unser Volkstum und die ihm gegebenen Kräfte und Werte. Wir wollen die Organisation und die Führung unseres Staates wieder jenen Grundsätzen unterwerfen, die zu allen Zeiten die Vorbedingung der Größe der Völker und Reiche waren. Wir wollen die großen Traditionen unseres Volkes, seiner Geschichte und seiner Kultur, in demütiger Ehrfurcht pflegen als unversiegbare
Quellen einer wirklichen inneren Stärke und einer möglichen Erneuerung in trüben Zeiten.

Wir wollen das Vertrauen in die gesunden, weil natürlichen und richtigen Grundsätze der Lebensführung verbinden mit einer Stetigkeit der politischen Entwicklung im Innern und Äußern. Wir wollen an die Stelle des ewigen Schwankens die Festigkeit einer Regierung setzen, die unserm Volke damit wieder eine unerschütterliche Autorität geben soll. Wir wollen alle die Erfahrungen berücksichtigen, sowohl im Einzel- und im Gemeinschaftsleben wie aber auch in unserer Wirtschaft, die sich in Jahrtausenden als nützlich für die Wohlfahrt der Menschen erwiesen haben.

Wir wollen wiederherstellen das Primat der Politik, die berufen ist, den Lebenskampf der Nation zu organisieren und zu leiten. Wir wollen aber auch alle wirklich lebendigen Kräfte des Volkes als die tragenden Faktoren der deutschen Zukunft erfassen, wollen uns redlich bemühen, diejenigen zusammenzufügen, die eines guten Willens sind, und diejenigen unschädlich zu machen, die dem Volke zu schaden
versuchen.

Aufbauen wollen wir eine wahre Gemeinschaft aus den deutschen Stämmen, aus den Ständen, den Berufen und den bisherigen Klassen. Sie soll zu jenem gerechten Ausgleich der Lebensinteressen befähigt sein, den des gesamten Volkes Zukunft erfordert. Aus Bauern, Bürgern und Arbeitern muß wieder werden ein deutsches Volk.

Es soll dann für ewige Zeiten in seine treue Verwahrung nehmen unseren Glauben und unsere Kultur, unsere Ehre und unsere Freiheit. Der Welt gegenüber aber wollen wir, die Opfer des Krieges von einst ermessend, aufrichtige Freunde sein eines Friedens, der endlich die Wunden heilen soll, unter denen alle leiden.

Die Regierung der nationalen Erhebung ist entschlossen, ihre vor dem deutschen Volke übernommene Aufgabe zu erfüllen. Sie tritt daher heute hin vor den Deutschen Reichstag mit dem heißen Wunsch, in ihm eine Stütze zu finden für die Durchführung ihrer Mission. Mögen Sie, meine Männer und Frauen, als gewählte Vertreter des Volkes den Sinn der Zeit erkennen, um mitzuhelfen am großen Werk der nationalen Wiedererhebung.
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Anmerkung zu obigem Text :

Auch diesen Text sollte man zwei mal lesen, denn von den ganzen genannten Zielen und Versprechungen ist nicht der geringste Teil in Erfüllung gegangen. Nach den Zeitzeugenberichten aus den Jahren 1946 bis 1960 (hier auf anderen Seiten sogar abgedruckt) war es in 1933 noch erstaunlich ruhig mit der Durchsetzung der Machtergreifung und es schien wirklich (wirtschaftlich) aufwärts zu gehen. Viele Säuberungs-Aktionen wurden aber bereits vor der Öffentlichkeit versteckt und unter der Hand von der Gestapo ausgeführt. Ab 1934 wurde es aber ganz offensichtlich, was die Hitler Regierug wirklich bezweckte.

Teil 5

In unserer Mitte befindet sich heute ein greises Haupt. Wir erheben uns vor Ihnen, Herr Generalfeldmarschall.

Dreimal kämpften Sie auf dem Felde der Ehre für das Dasein und die Zukunft unseres Volkes. Als Leutnant in den Armeen des Königs für die deutsche Einheit, in den Heeren des alten Deutschen Kaisers für des Reiches glanzvolle Ausrichtung, im größten Kriege aller Zeiten aber als unser Generalfeldmarschall für den Bestand des Reiches und für die Freiheit unseres Volkes. Sie erlebten einst des Reiches Werden, sahen vor sich noch des großen Kanzlers Werk, den wunderbaren Aufstieg unseres Volkes, und haben uns endlich geführt in der großen Zeit, die das Schicksal uns selbst miterleben und mit durchkämpfen ließ.

Heute, Herr Generalfeldmarschall, läßt Sie die Vorsehung Schirmherr sein über die neue Erhebung unseres Volkes. Dieses Ihr wundersames Leben ist für uns alle ein Symbol der unzerstörbaren Lebenskraft der deutschen Nation.

So dankt Ihnen heute des deutschen Volkes Jugend, und wir alle mit, die wir Ihre Zustimmung zum Werk der deutschen Erhebung als Segnung empfinden. Möge sich diese Kraft auch mitteilen der nunmehr eröffneten neuen Vertretung unseres Volkes.

Möge uns dann aber auch die Vorsehung verleihen jenen Mut und jene Beharrlichkeit, die wir in diesem für jeden Deutschen geheiligten Raume um uns spüren, als für unseres Volkes Freiheit und Größe ringende Menschen zu Füßen der Bahre seines größten Königs.
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Jetzt wird das 1.Kabinett von Adolf Hitler vorgestellt

Daß diese Bilder im März 1933 in einer Auflage von mehreren Hunderttausenden wirklich so erschienen waren, muß wohl ein Ausrutscher gewesen sein, denn von Papen wie auch Goebbels machen keinen so mitreißenden Eindruck. Ein Teil der Köpfe erlebte die nächsten Jahre auch nicht mehr - unfreiwillig.

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Das Kabinett vom März 1933

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Adolf Hitler
Franz v. Papen
Dr. Joseph Goebbels
Graf Schwerin v. Krosigl

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Freiherr v. Eltz-Rübenach
Dr. Franz Gürtner
Dr. Alfred Hugenberg
Franz Heldte

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Freiherr v. Neurath
Hermann Göring
Freiherr v. Blomberg
Dr. Wilhelm Fricl

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Und jetzt beginnen die neuen Jubelfotos der Aufmärsche

Es war den Berlinern schon ein oder 2 Jahre vorher aufgefallen, daß die braunen Horden die Masse der Bevölkerung mit Fackel-Umzügen und Fackel-Märschen zu begeistern suchte. Das klappte aber nur bei einem ganz betsimmten Teil der Berliner.

So waren die Pressefotografen und Journalisten gehalten, die Teilnehmer und Zuschauer dieser Aufmärsche formatfüllend in Szene zu setzen - was ja auch glänzend gelungen war. EIn großer Teil der bevölkerung glaubte da alles, das da in Hitlers rede angesprochenwurde.

Alleine der damls junge Journalist Hans Georg von Studnitz, Angestellter des Scherl Verlags von Dr. Hugenberg, erlaubte sich leise und dezent kritische Kommentare. Sein Chef mußte mehrfach die Hand über ihn halten, damit er keinen Schaden nahm.
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