Eine Heft-Seite aus dem Jahrbuch 1935 der "Berliner Illu."
Dies ist ein Einblick in die längst vergessenen 99 Heft-Seiten einer heroisch martialisch überzogenen Verdummungs- und Beschwichtigungs- Propaganda- Zeitschrift der NS Zeit 1935/1936 aus der Reichshauptstadt Berlin. Das AEG Magnetbandgerät "Magnetophon" und das Fernsehen waren bereits erfunden, und die 36. Olympiade warf ihre Schatten voraus. Die Arisierung und die Jundenverfolgung waren in vollem Gange sowie auch die heimliche Aufrüstung von Heer, Marine und Luftwaffe. (Dieses Heft wurde gescannt und überarbeitet im Jan. 2016 von Gert Redlich.)
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Heftseite 76 - Mussolini und seine "Kolonien"
Für uns ist es im Jahr 2016 nicht so präzise nachzuvollziehen, warum diese Seite so (oder überhaupt hier) enthalten war. So gut wie alle Bilder und Texte sind destruktiv. Durfte man selbst, also die deutsche NS Propaganda über den Freund, den Duce, den italienischen Führer, so nicht herziehen und mußten darum ausländische Spottzeichnungen herhalten ? Zur Zeit ist mir der Sinn dieser Anspielungen fremd. Ab dem Mai 1935 hatten sich die total entgleisten deutsch-italienischen Beziehungen wieder verbessert. Warum also diese Bilder auf einer ganzen Seite ?
Ein Blick auf diese Seiten erklärt einiges über diese Beziehungen :
Der-deutsch-italienische-pressewaffenstillstand-vom-13-mai-1935
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Aus der amerikanischen Zeitschrift »Vanity fair«:
"Kaiserlicher Zirkus ! Der Duce und der Löwe von Juda."
Aus dem schwedischen Witzblatt ,,SöndagSnisse-Strix":
,,Der bewaffnete Frieden" oder der Genfer Marsch um die abessinische Palme.
Aus dem ältesten englischen Witzblatt »Punch«:
Das kleine Fräulein Lire: ,,Geh’ nicht in den Krieg, Pappi, denk doch bloß, was mir dabei passieren kann.«
Aus der französischen Zeitung »La Victoire«:
,,Die Genfer Tragödie. John Bull verteidigt den Frieden gegen den Angreifer Mussolini."
Aus der italienischen Monatsschrift »La Lettura«:
,,Der Abessinier verteidigt die afrikanische Zivilisation."
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Heftseite 77/78/79 - ein gezielter deutscher Blick ins Ausland
"Ein Jahr des Streiks, Revolten, Unruhen ... im Ausland"
. . . . aber natürlich "nur im Ausland", weil ab 1933 in Nazi- Deutschland die braunen Horden der SA und SS sowie die GESTAPO dem ganz schnell ein Ende gemacht hatten bzw. hätten. So sind die Untertitel ganz bewußt auf die Kommunisten als Feinde von Ruhe und Ordnung zugeschnitten.
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Der Herausgeber kommentiert das 1935 so :
In weiten Teilen der Welt erschüttern Streiks und Unruhen, Aufstände und Demonstrationen das Gefüge der Völker. Immer wieder erkennt man bei solchen Unruhen die Hand der kommunistischen Internationale. Während auf der einen Seite die Sowjets in den Völkerbund aufgenommen wurden, fuhren sie auf der anderen Seite fort, die Völker gegen dieselben Regierungen aufzuhetzen, mit denen die offizielle Politik paktierte. Das Ziel des Weltkommunimus ist unverrückbar dasselbe wie seit jeher : die Erde in ein unabsehbares Chaos zu stützen. Allein des nationalsozialistische Deutschland hat dieser bolschewistischen Wühlarbeit einen festen Damm entgegengesetzt und verteidigt so die abendländische Kultur gegen die Barbarei.
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Erstes Beispiel : England . . . . .
Im Streikgebiet der Bergwerke von Südwales kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen Angehörigen des Bergarbeiterverbandes und nichtorganisierten Arbeitern. Ein Zug, der 150 Arbeitswillige zu den Gruben führte, wurde von den Streikenden mit Steinen beworfen und schließlich von den Schienen gestürzt.
Nächstes Beispiel Frankreich :
Französische Polizisten mußten gegen demonstrierende Kommunisten in Toulon vorgehen, die versuchten, einen allgemeinen Generalstreik zu entfesseln.
Später mußte sogar reguläres Militär gegen die Aufwiegler eingesetzt werden.
Nächstes Beispiel USA :
Bild links : Großstreik der Schneiderinnen von Texas. Arbeitswillige wurden schwer mißhandelt und durch die Straßen gejagt. Die Polizei mußte zahlreiche Rädelsführerinnen verhaften.
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Bild rechts : Kommunisten überfielen Ende Juli im Hafen von New York den deutschen Dampfer ,,Bremen" und rissen die Hakenkreuzflagge herunter. Nach heftigem Kampf gelang es der Polizei, die tobenden Kommunisten zurückzuwerfen und zu zerstreuen.
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Nächstes Beispiel Dänemark :
In Kopenhagen zogen 40.000 Bauern vor das Schloß, um dem König ihre Not zu klagen. Die marxistische Regierung hatte versucht, die Bauern an dem Aufmarsch vor ihrem König zu hindern.
In Belgrad entstand ein Streik der Autotaxen, als die Regierung den unhaltbaren Zuständen im Belgrader Autotaxengewerbe ein Ende bereiten wollte.
In Frankreich zettelten bolschewistische Agenten in dem Kriegshafen Brest blutige Unruhen an, die erst durch Einsatz von Truppen nach tagelangen Kämpfen niedergeschlagen werden konnten. Auch diese ,,Aktion" forderte Todessopfer.
Auf den Philippinen hetzten Kommunisten die Eingeborenen in einen blutigen Aufstand. Es gab über 50 Tote und zahlreiche Verletzte. Weinend versuchen Angehörige erschossener Terroristen ihre Angehörigen zu identifizieren.
Und jetzt erst kommt das Bild von dem "Bösen"- und das ist Stalin
. . . und die Drahtzieher all dieser Aufstände, Unruhen, Streiks : Stalin, der Generalsekretär der Kommunistischen Partei und Dimitroff im Präsidium des VII. Weltkongresses der Kommunistischen Jnternationale in Moskau.
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Heftseite 80 - Das Eigenlob darf natürlich nicht fehlen . . . .
(. . . . und wenn es noch so gelogen ist.)
"Was sie über Deutschland sagten . . ."
Bild 1 : Lord Lothian, Mitglied des englischen Oberhauses : "Hitler-Deutschland" will keinen Krieg. Hitler will ihn nicht, - nicht, weil er Pazifist ist, sondern weil er weiß, was Krieg bedeutet, weil er seine Pläne für die Ausbildung und
Einigung der jungen Generation nur im Frieden ausführen kann.
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Bild 2 : Senator Robinson, USA : ,,Aus Rußland nach Deutschland zu kommen, ist wie eine Fahrt aus dunkler Nacht in den hellen Tag.- Adolf Hitler hat an der Spitze eines nationalsozialjstischen Deutschland Europa vor dem Bolschewismus bewahrt."
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Bild 3 : Major Fetherstone-Godley, Führer der britischen Frontkämpfer : »Nicht nur unter den ehemaligen Frontkämpfern, sondern im ganzen deutschen Volke besteht der lebhafteste Wunsch nach enger Freundschaft mit England.«
- Anmerkung : Alles zusammen ist natürlich der größte Quatsch, der den Lesern aufgebrummt wurde. Nichts von den Aussagen entstammte in diesem Wortlaut der Realität. Alle Sätze wurden "aufgehübscht" bzw. dem Sinne nach verdreht
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- Anmerkung : In den folgenden Aussagen steckt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit. Es steht aber alles zwischen den Zeilen.
Bild 4 - Pichot, Präsident der Union Federale der französischen Frontkämpfer : »Für die friedensbereite Haltung des deutschen Kanzlers gibt es einen Grund, der in Frankreich leider unbekannt geblieben ist. Die Frontkämpfer werden mich instinktiv verstehen, aber auch die anderen werden, hoffe ich, meinen Gedanken folgen: Hitler hat den Krieg mitgemacht, er ist ein einfacher Soldat, und die Männer aus seiner nächsten Umgebung haben ebenfalls den Krieg mitgemacht. Soldat und Mann des Volkes, das ist Hitler!«
- Anmerkung : Da steht es ganz deutlich für jeden erkennbar : Hitler ist ein einfacher Soldat. Weiter hat er es nicht gebracht, vermutlich reichte es auch nicht weiter. Das Ergebnis dieser "Qualifikation" zum "Staatsmann" kennen wir alle.
Bild 5 - Jean Boissel, französischer Frontkämpfer und Schriftsteller : »Als schwerverwundeter Frontsoldat bin ich nach Deutschland gekommen. Ungeheuer ist das, was in den verflossenen zwei Jahren errichtet wurde, gigantisch wird das sein, was in den kommenden Jahren friedlicher Aufbauarbeit erstehen wird. Man liest in den französischen Zeitungen von der Entrechtung des deutschen Arbeiters und des deutschen Bauern. Ich habe mich selbst davon überzeugen können, daß das Wohlwollen der deutschen Regierung im besonderen Maße gerade diesen Berufsgruppen gilt.«
- Anmerkung : Das mit dem per Gesetz verfügten Zwangs-Arbeitsdienst und der allgemeinen Wehrpflicht hatte der Franzose wohl noch nicht mitbekommen oder aber nicht sehen wollen.
Bild 6 - Lord Rothermere, ein englischer Zeitungskönig : ,,Die überragendste Gestalt in der heutigen Welt ist Adolf Hitler. Er steht in der direkten Reihe jener großen Menschheitsführer, die selten mehr als einmal in zwei oder drei Jahrhunderten auftauchen. Hitlers tiefer Glaube an seine eigene Sendung ist eine Kraft, die sich fühlbar macht, sobald man mit ihm in Berührung kommt. Hitler ist der einzige wirklich volkstümliche nationale Führer in Europa.«
- Anmerkung : Bereits zu seinem Tod (durch Selbstmord) stand fest, man wird den "Menschheitsführer" und "sein" Volk und die zigmilionen Toten so schnell nicht vergessen.
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