Eine Heft-Seite aus dem Jahrbuch 1935 der "Berliner Illu."
Dies ist ein Einblick in die längst vergessenen 99 Heft-Seiten einer heroisch martialisch überzogenen Verdummungs- und Beschwichtigungs- Propaganda- Zeitschrift der NS Zeit 1935/1936 aus der Reichshauptstadt Berlin. Das AEG Magnetbandgerät "Magnetophon" und das Fernsehen waren bereits erfunden, und die 36. Olympiade warf ihre Schatten voraus. Die Arisierung und die Jundenverfolgung waren in vollem Gange sowie auch die heimliche Aufrüstung von Heer, Marine und Luftwaffe. (Dieses Heft wurde gescannt und überarbeitet im Jan. 2016 von Gert Redlich.)
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Heftseite 46/47 - und gleich geht es weiter mit der Glorie :
"Hitler = Jugend 1935"
Das größte Ereignis der Hitlerjugend war neben dem gewaltigen Aufmarsch beim »Parteitag der Freiheit« in Nürnberg das erste Welttreffen der HJ, das um die Juliwende in dem kleinen Örtchen Kuhlmühle bei Rheinsberg mehr als 1.500 auslandsdeutsche Hitlerjungen aus der ganzen Welt in der Heimat ihrer Väter und ihrer deutschen Kameraden vereinigte.
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- Anmerkung : Nach Aussagen eines inzwischen 92-jährigen Onkels (wir haben 2015) war es selbst für die HJ Kinder in tiefsten Schlesien "das Allergrößte", einmal nach Berlin zum Führer zu "dürfen". Was war es erst für die Kinder in Siebenbürgen für ein lange vorbereitetes Erlebnis, einmal heim ins Reich zum Führer zu dürfen. Wir können uns das im Zeitalter der Kommuniktionsgesellschaft kaum noch vorstellen.
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50.000 beim Appell vor dem Führer.
Ein Trommlerkorps des Jungvolks marschiert auf dem Parteitag in Nürnberg in das Innere des Stadions.
Hitlerjungen vor den Türmen von Tannenberg, "wo" (oh weh - welch ein Deutsch schon 1936) sie sich am ersten Todestag des Feldmarschalls von Hindenburg zu einer Gedenkstunde versammelten.
Im Deutschlandlager der Hitlerjugend. Marine-Hitlerjugend singt vor ihrem Zelt zum Schifferklavier deutsche Seemanntsweisen.
Die Kinder "durften" zu den Soldaten . . . .
Als Gäste bei der Felddienstübung. Im August 1935 durfte die auslandsdeutsche Jugend, die zum Deutschlandlager aus allen Teilen der Welt gekommen war, auf dem Döderitzer Truppenübungsplatz Übungen des 3. Armeekorps aus nächster Nähe verfolgen.
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Überall wurden neue "Tempel" eingeweiht, auch in Heidelberg
- Anmerkung : Für die ganzen Hakenkeuzfahnen und Fackel-Läufe brauchte man beeindruckende Kulissen, ähnlich kollossal wie bei den römischen Aphitheatern. Bestes Beispiel war das riesige Aufmarschgelände in Nürnberg. Dieses hier in Heidelberg war geradzu provinziell klein.
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