Eine Heft-Seite aus dem Jahrbuch 1935 der "Berliner Illu."
Dies ist ein Einblick in die längst vergessenen 99 Heft-Seiten einer heroisch martialisch überzogenen Verdummungs- und Beschwichtigungs- Propaganda- Zeitschrift der NS Zeit 1935/1936 aus der Reichshauptstadt Berlin. Das AEG Magnetbandgerät "Magnetophon" und das Fernsehen waren bereits erfunden, und die 36. Olympiade warf ihre Schatten voraus. Die Arisierung und die Jundenverfolgung waren in vollem Gange sowie auch die heimliche Aufrüstung von Heer, Marine und Luftwaffe. (Dieses Heft wurde gescannt und überarbeitet im Jan. 2016 von Gert Redlich.)
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Heftseite 72 - und ohne Kopf- oder Titelzeile
In dieser Textwüste steht aber sehr viel Politik drinnen . . . .
"Eine Zusammenfassung der Ereignisse aus 1935"
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- Anmerkung : Hier sind wieder ganz geschickt alle möglichen wahren Informationen sowie Falschmeldungen und brachiale Lügen verknüpft und durcheinander gemixt.
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Anfang August sah sich der greise Feldmarschall von Mackensen genötigt, seine Ehrenmitgliedschaft beim »Stahlhelm« niederzulegen.
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- Anmerkung : Vergleichen Sie die Briefe von Günter Bartosch, einem Schüler der Berliner Mackensen Schule, einem Gymnasium für Jungens.
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Mitte August wurden in Deutschland alle Freimaurerlogen aufgelöst. Diese geheimen Gesellschaften, die für eine jüdische Weltherrschaft zum Schaden des deutschen Volkes wirkten, hatten damit ihre verderbliche Rolle ein für allemal ausgespielt. In Frankreich kam es unter freimaurerischer und kommunistischer Führung zu Aufständen im Kriegshafen Brest und in Toulon, die erst nach tagelangen Kämpfen unter Einsatz schwarzer (!) Truppen unterdrückt werden konnten.
- Anmerkung : Freimaurer waren definitiv nicht mit Juden verbunden bzw. oder verknüpft. Diese Herleitung wurde von der NSDAP zur Steigerung des Judenhasses ganz gezielt und zweckoptimiert eingestreut. Die Freimaurer ließen sich nämlich nicht kontrollieren, also wurden sie verboten.
In Berlin wurde am 16. August 1935 die 12. Deutsche Große Rundfunk- Ausstellung eröffnet. Sie bot ein glanzvolles Bild deutschen Rundfunkschaflfens. Besonders die Straße des Fernsehens fand staunende Bewunderung. Mit Stolz konnte Dr. Goebbels bei der Eröffnung darauf hinweisen, daß, seitdem der Rundfunk nationalsozialistisch geführt wird, sich die Hörerzahl von 4,3 Millionen auf 6,7 Millionen erhöhte. Im abgelaufenen Jahr konnten allein 1 Million Volksempfänger abgesetzt werden.
- Anmerkung : Lesen Sie die Erklärungen von Eduard Rhein aus seinem Leben, wie der Volksempfänger ein Hit wurde. (Wer sich keinen kaufen wollte, der wurde dann oft denunziert und in Verruf gebracht, er wolle die Stimme des Führers nicht "geniessen". Dafür - also für das "Nichtkaufen" - konnte man durchaus im KZ landen und das war zumeist extrem ungesund.
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Der große Brand der Halle IV
Drei Tage nach der Eröffnung traf die Funkausstellung ein schweres Unglück: die Halle IV brannte völlig nieder. Feuerwehr, SA, SS, Arbeitsdienst und Reichswehr gelang es, die übrigen Hallen zu retten. Das rund 60 Meter hoch gelegene Restaurant des Funkturmes jedoch wurde gleichfalls ein Raub der Flammen.
- Anmerkung : Das war keine Brandstiftung und so konnte man es den Juden nicht in die Schuhe schieben. Es war schlicht ein Problem mit dem explodierten Nitrofilm eines 35mm Filmprojektors im Keller der hölzernen Halle. Aber auch das ist unbestätigt. Bestätig wurde (aber an anderer Stelle) nur, daß dort 3 Menschen verbrannt waren. Davon liest man hier nichts.
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WenigeTage später traf Deutschland noch ein weiteres schweres Unglück: eine Baugrube in der Nähe des Brandenburger Tors zu Berlin stürzte zusammen. Die Sandmassen begruben 21 Arbeiter, die hier an der Ausschachtung der Strecke für die neue unterirdische Nord-Süd-Bahn der Deutschen Reichsbahn tätig waren. Erst nach Tagen gelang die Bergung der Verunglückten.
Am 30. August flog auf dem Flughafen Frankfurt a. M. der erste Mensch allein durch eigene Kraft. Der junge Flieger konnte in einer Höhe von über 1 Meter über dem Erdboden eine Weite von 235 Meter erzielen.
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Italien will seine Kolonien retten
Der September trieb die internationalen Verwicklungen, die durch das Eingreifen Englands gegen die italienischen Expansionswünsche in Abessinien entstanden, weiter voran. Es gelang dem Völkerbund und seinen verschiedenen Ausschüssen nicht, Italien von seinem Ziele abzubringen. England begann seine Flotte im Mittelmeer zu sammeln, befestigte in größter Eile Gibraltar, Malta und Ägypten, zog Fluggeschwader zusammen und sicherte die ägyptisch-libysche Grenze, während Italien mit seinen Truppenverschiffungen nach Abessinien fortfuhr und außerdem begann, Truppen nach Libyen zu entsenden. Der Negus erteilte einem englischen Finanzmann eine Konzession auf 75 Jahre zur Ausbeutung der Bodenschätze halb Abessiniens. Er hielt sie trotz heftiger italienischer Proteste und englischer Vorstellungen aufrecht.
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Nochmals Rückblick auf den ,,Parteitag der Freiheit"
In Deutschland wurde der September beherrscht vom ,,Parteitag der Freiheit", der in glanzvollem Rahmen die ganze Nation um den Führer sammelte. Während des Parteitages trat der Reichstag zusammen. Er krönte die wiedergewonnene innere und äußere Freiheit durch die Verkündung der Hakenkreuzfahne als alleinige Flagge des Reiches. Er beschloß das Reichsbürgergesetz und das Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre, das eine klare Trennung zwischen dem deutschen und dem jüdischen Volke schuf und damit die rassische Grundlage des deutschen Volkes für alle Zeiten sicherte. Heer und Marine veranstalteten zum ersten Male wieder große Herbstmanöver. Die erste deutsche Front - Unterseeboots - Flotille wurde in Dienst gestellt. Sie erhielt den Namen des großen deutschen Seehelden Otto Weddigen.
Ein Gesetz zur Sicherung der deutschen evangelischen Kirche, das am 24. September erlassen wurde, gab dem Reichsminister Kerrl die Möglichkeit, die verworrene Lage in der evangelischen Kirche zu ordnen. Neuwahlen im Memelgebiet, die von den Litauern unter schärfstem Terror und mit unglaublichen Rechtsbrüchen durchgeführt wurden, brachten nach einem zweitägigen Wahlakt einen überwältigenden Sieg des Deutschtums. Von 29 Landtagssitzen wurden 24 von den Deutschen errungen. Die Litauer mußten sich trotz Masseneinbürgerungen mit 5 Mandaten begnügen.
Mitherausgeber Bade
Heftseite 73 - auf einer ganzen DIN A3 Seite
"Die Jungfrauen des BDM"
Heftseite 74/75 Belangloses nicht ohne Hintergrund
2 PS sind ihm am liebsten. Der weltberühmte Autokonstrukteur Dr. Ferdinand Porsche, dessen Wagen den deutschen Farben großen Erfolg brachten, zieht es auf privaten Reisen vor, seine kleinen Ausflüge mit einem 2 PS zu unternehmen. Dr. Porsche mit seiner Gattin am Hafen von Monte Carlo.
Trink, solang du trinken kannst. In einem Bierlokal in Dallas-, im Staate Texas, wurde eine Neuerung eingeführt: Für etwas mehr als einen halben Dollar pro Stunde kann man Bier trinken, soviel man trinken will. Allerdings muß der Gast, der wirklichen Nutzen von dieser Neuerung haben will, mehr als 9 Pints = über 3 Liter trinken.
Der drehbare Altar für drei Konfessionen. Im New-Yorker Staatsgefängnis befindet sich ein Altar, der je nach dem Bekenntnis der Gottesdienstteilnehmer in einen katholischen, protestantischen oder methodistischen Altar verwandelt werden kann.
Jeder sein eigener Uhrenzeiger.
In Walla, im Staate Washington, malte ein Bürger auf einen sonnigen Platz zum allgemeinen Gebrauch eine Sonnenuhr auf. Jeder, der sich in den Mittelpunkt der Uhr stellt, kann vorausgesetzt, daß die Sonne scheint, die Tageszeit an seinem eigenen Schatten ablesen.
Ein seltener Fall: Versicherung gegen Thronoerlust. Der frühere König Prajadhipok von Siam hat vor einigen Jahren bei französischen und englischen Versicherungsgesellschaften für den Fall des Thronverlustes oder eines durch die innerpolitischen Verhältnisse in Siam notwendig gewordenen Thronverzichts Versicherungen abgeschlossen. Nachdem im Frühjahr dieses Jahres erfolgten Verzicht haben auch die Gesellschaften mit der Auszahlung begonnen. Der Gesamtwert seiner Renten aus dieser schlauen Maßnahme beläuft sich im Jahr auf 40 000 Dollar.
Und jetzt noch etwas aus Berlin :
Die Hundstagshitze wird erträglicher gemacht. Während der heißen Julitage 1935 stellte die deutsche Reichsbahn an verschiedenen Stationen am Ende des Bahnsteigs Behälter auf, in denen sich eisgekühlter Kaffee befand. Das Bahnhofspersonal und die Beamten der ein- und ausfahrenden Züge konnten sich hier kostenlos mit einem Erfrischungstrunk versorgen.
- Anmerkung : Es ist schon erstaunlich, daß dieser "kalte Kaffee" von 2 Beamten bewacht werden mußte. Von meinem Opa aus Berlin hatte ich aber gehört, daß es viele dieser "Beamten" ohne viel Lametta gab. Es waren damalige Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für ganz ganz wenig Geld, damit sie nicht auf der Straße landeten bzw. standen. Heute wären das die 1-Euro Jobs.
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