Eine Heft-Seite aus dem Jahrbuch 1935 der "Berliner Illu."
Dies ist ein Einblick in die längst vergessenen 99 Heft-Seiten einer heroisch martialisch überzogenen Verdummungs- und Beschwichtigungs- Propaganda- Zeitschrift der NS Zeit 1935/1936 aus der Reichshauptstadt Berlin. Das AEG Magnetbandgerät "Magnetophon" und das Fernsehen waren bereits erfunden, und die 36. Olympiade warf ihre Schatten voraus. Die Arisierung und die Jundenverfolgung waren in vollem Gange sowie auch die heimliche Aufrüstung von Heer, Marine und Luftwaffe. (Dieses Heft wurde gescannt und überarbeitet im Jan. 2016 von Gert Redlich.)
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Heftseite 52/53 - Ein makabrer Geburtstag :
"Eine Waffe hat Geburtstag"
Vor 50 Jahren wurde die Welt durch die Erfindung Maxims überrascht, der dem Soldaten im Maschinengewehr eine neue Waffe in die Hand gab.
Ihr Geheimnis bestand in der Ausnutzung des Rückstoßes beim Schuß durch eine Konstruktion, die ein Selbstladen in schneller Folge ermöglichte. Ihre große Bewährungtzprobe bestand die Waffe im russisch-japanischen Krieg 1904/05. Sie wurde dann in allen Armeen der Welt eingeführt.
Bild oben : Schießübung 1907 in Metz. Charakteristisch ist die hohe Schlittenstellung der schweren Maschinengewehre, die dicht nebeneinander eingesetzt, eine geschlossene Feuerfront bilden.
Bild rechts : Neue Verwendungsmöglichkeiten des Maschinengewehrs: Ein schweres Maschinengewehr mit zwei gleich visierten Läufen an Bord eines modernen Bombenflugzeuges.
An der äußersten Grenze des englisch-indischen Reiches: Dragoner eines Eliteregiments der Kolonialkavallerie sind zum Gefecht abgesessen und haben ein leichtes Maschinengewehr gut getarnt in Stellung gebracht.
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Reichswehrsoldat am leichten Maschinengewehr. Die feldmarschmäßige Ausrüstung mit Gasmaske kennzeichnet den Schützen unserer Tage. Mann und Waffe passen sich jedem Gelände an.
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Und jetzt - gleich nach dem Maschinengewehr . . .
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Jetzt zeigt das Bild eine der wirklich echt gefährlichen deutschen Waffen : Sie war sogar nach 1945 für die eigentlich verwöhnten Amerikaner höchst "gefährlich".
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Das ist ein ganzseitiges Bild auf einer A3 Seite mit dem Titel: "Sommerlust"
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- "Froh mit Licht und Wind im Bunde
- glänz’ ich über blauem Grunde,
- und der Tiefe, kühl und frisch,
- Nixe halb, halb Silberfisch."
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- Anmerkung : Hier wird es wieder ganz deutlich, wie die Propaganda- Informationen ganz gezielt unterschiedliche Themen geschickt vermischen und wie sie (ein-) gestreut werden.
Da werden im damals noch prüden Deutschland zwei "Waffen" nebeneinander auf ein gleiches Niveau gestellt.
Es war das gertenschlanke wohlproportionierte blonde reinrassige "Fraulein", das nach dem Sieg der Alliierten so gut wie jeden Amerikaner in seinen Bann zog, die Russen und die Afrikaner bei der Franzosen-Armee natürlich auch. Alleine die Engländer hielten sich vornehm oder klug zurück, hatten sie doch in Dünkirchen 380 tausend (380.000) Soldaten retten können.
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Heftseite 54/55 - Ein "verniedlichender" (eigentlich verlogener) Blick nach Italien: Der "DUCE" und seine Familie
Vor dem Politiker und Staatsführer Mussolini verschwindet der Mensch und Familienvater für die Öffentlichkeit fast völlig. Und doch ist der Mann, der die europäische und Weltpolitik aufs stärkste beeinflußt, ein treusorgender Gatte und liebender Vater, dessen schönste Erholung die im Kreise seiner Familie ist.
Die drei ältesten Kinder freilich sind selbständig geworden : Vittorio und Bruno dienen als Fliegeroffiziere im afrikanischen Heere, Edda ist die Gattin des Propagandaministers Graf Ciano geworden, der nun gleichfalls als Führer eines Kampfgeschwaders an der abessinischen Front weilt.
Nur die beiden jüngsten: Romano und Anna Maria beleben noch die freien Stunden Mussolinis.
- Anmerkung : Zu dieser Zeit zum Winter 1935 war in höheren eingeweihten Kreisen der deutschen Politik und auch in der noch nicht vollständig kontrollierten Presse bereits hinreichend bekannt, daß der Duce neben seinen 6 Kindern bereits ein sehr ausschweifendes Liebesleben mit divesen (italienischen) Freundinnen führte und die Scheinehe mit seiner Frau nur noch offiziell vorgeführt wurde. Nur schreiben durfte man darüber nichts, es wäre sehr gefährlich geworden. Also diese zwei Seiten waren weitgehend geheuchelt und verlogen. Vergleiche zum späteren Silvio Berlusconi sind nicht zufällig ähnlich. Mehr über die Famile des Duce steht in dem Tagebuch des Herrn von Studnitz.
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Der Duce grüßt.
Der Chef der italienischen Regierung, Benito Mussolini, verläßt nach der Konferenz von Stresa, der x-y-ten seit dem »Friedensschluß« von Versailles, den Konferenzort am Lago Maggiore.
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- Anmerkung : In Deutschland wäre der Soldat rechts im Bild bereits von der Gestapo abgeholt worden, hätter er den (deutschen) Führer genauso locker und leger zurück gegrüßt wie hier. Die beiden Gardesoldaten links am Tor bezeugen ihren miltärischen Gruß. Auch das wäre in Deutschland nicht von langer Dauer gewesen.
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Im Kreis der Familie. Eine Aufnahme aus dem Jahre 1930. Ganz links die Gattin des Duce, Donna Rachele, die auf ihrem Arm die jüngste Tochter Anna Maria trägt, daneben der älteste Sohn Vittorio, auf den Armen des Vaters Romano, faschistisch grüßend. Ganz rechts Bruno und hinter ihm die älteste Tochter Edda.
Konversation in Rom im Frühsommer des Jahres 1935
Lordsiegelbewahrer Eden (links) im Gespräch mit Italiens Propagandaminister, dem Schwiegersohn Mussolinis, Graf Galeazzo Ciano. In der Mitte seine Gattin Edda Ciano-Mussolini.
Unter den jüngsten Soldaten für Ostafrika sind die beiden ältesten Söhne Mussolinits, Bruno und Vittorio, die, siebzehn- und achtzehnjährig, sich als Freiwillige meldeten. Beide haben das Pilotenexamen bestanden.
Bei einer Parade in Rom. Romano, der jüngste Sohn des Duce, von Kind auf im Geist der faschistischen Idee erzogen.
Mit einem Fleißpreis ausgezeichnet ...
Anna Maria Mussolini, der jüngsten Tochter (rechts-), wurden vom italienischen Kultusminister Prämie und Diplom für gute Leistungen überreicht.
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- Anmerkung : Ähnlich wie Hitler und die NSDAP kam auch Mussolini durch eine leidlich demokratische Wahl - also mit einer Mehrheit - an die Macht. Dennoch wurde er nach Kriegsende 1945 samt seiner Freundin getötet bzw. erschlagen und an den Füßen an einer Laterne aufgehängt der jubelnden Menge der befreiten Italiener vorgeführt.
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