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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Die Gleichmäßigkeit der Schirmbeleuchtung.

Cricks, R. H.: The Maintenance of Screen Illumination. - Increased Projectionist Efficiency needed. (Die Gleichmäßigkeit der Schirmbeleuchtung. - Die Vorführer müssen mehr leisten.) 1 Bild. Ideal Kinema. 5 (1937), Nr. 53 S. 45

Einleitung

Der Verfasser stellt einleitend fest, daß sich die Schirmbeleuchtung in den Kinos nicht, wie nach den beträchtlichen Fortschritten der letzten Jahre hinsichtlich der Projektionslampen und -kohlen zu erwarten wäre, verbessert, vielmehr verschlechtert hat.

In vielen großen und kleinen Kinos hat er unbefriedigende Schirmbeleuchtungen angetroffen, und zwar weniger in dem Sinne, daß die Helligkeit an sich nicht genügte, als daß sie ungleichmäßig war und Färbung aufwies. Tatsache ist, daß der Vorführer höheren Ansprüchen genügen muß, wenn sich die Verbesserungen an den Projektionslampen vorteilhaft auswirken sollen, anderenfalls eine Verschlechterung der Projektion eintritt.

Die Steigerung der Lichtausbeute bei der modernen Spiegelbogenlampe ist auf eine gesteigerte Vergrößerung eines sehr kleinen Kraters in einer Kohle zurückzuführen, die gewöhnlich maximal belastet ist. Der schnellere Abbrand der Kohlen hat zur Folge, daß mangelnde Justierung sich immer unmittelbar auf dem Schirm auswirkt.

Macht sich ungenauer Kohlennachschub bei der Kondensorlampe erst nach einigen Minuten bemerkbar, so bei der Spiegelbogenlampe bereits nach Sekunden. Ferner ist bei der Kondensorlampe mangelhafte Ausrichtung der Kohlestifte ohne Belang, da die Rotation der positiven Kohle den Krater zentral hält; bei der Spiegelbogenlampe verursacht sie eine seitliche Lage des Kraters und Farbflecke auf dem Schirm.

Hinsichtlich dieser beiden Punkte sind nach Angabe des Verfassers die neuen Ship Suprex-A-Kohlen besonders vorteilhaft; ihr flacherer Krater gibt eine ausgeglichenere Schirmbeleuchtung und erfordert deshalb nicht so häufige Kontrollen durch den Vorführer, da infolge des langsameren Abbrandes Fehler in der Justierung oder Nachführung der Kohlen sich weniger schnell auf dem Schirm bemerkbar machen.

Ein Blick auf die Hochintensitätslampen

Bezüglich des Kohlennachschubs bei Hochintensitätslampen fordert der Verfasser, daß nicht nur die Schnelligkeit, sondern auch das Verhältnis des Nachschubs zwischen positiver und negativer Kohle regelbar sei.

Gegenwärtig fehle bei mancher an sich guten Lampe diese Regelbarkeit und die Lampenfabrikanten begründeten dies mit dem Hinweis, daß man dem Vorführer die schwierige Bedienung nicht Zutrauen könne. Der Verfasser gibt zu, daß dieses Mißtrauen in manchen Fällen nicht ganz ungerechtfertigt sei, vertritt aber den Standpunkt, daß ein Vorführer, der diese Mühe nicht auf sich nehmen will, nicht berechtigt sei, eine zeitgemäße Bogenlampe zu bedienen.

ber die mangelhafte Ausrichtung der Kohlen

Die Mangelhafte Ausrichtung der Kohlen kommt auf verschiedene Weise zustande. Jede Lampe sollte für Höhen- und Seitenverstellung der negativen Kohle eingerichtet sein, doch ist dies nicht immer der Fall. Gekrümmte Kohlenstifte gibt es nicht mehr in dem Ausmaß wie früher, sie kommen aber auch heute noch vor.

Abnehmbare Kohlenhalter werden vielfach nach dem Reinigen nicht wieder genau einjustiert und geben dann ebenfalls Anlaß zu ungenauer Einrichtung der Kohlen. Der häufigste Anlaß ist aber in mechanischer Abnutzung der Lampen zu suchen, die ihrerseits wieder auf ungenügende Reinigung zurückzuführen ist, wodurch der Kohlenstaub überall in den Mechanismus eindringt und Abnutzung hervorruft.

Die Folge ist dann mangelhafte Führung und Justierung der Einzelteile. Das gilt übrigens auch, wie der Verfasser besonders betont, für die Montage des Spiegels; hier auftretendes Spiel muß durch die Justierungen ausgeglichen werden. Genau zentrierte Spiegelstellung ist naturgemäß grundlegende Voraussetzung für gleichmäßige Ausleuchtung des Schirms.

Die Stromstärke bei den Hochintensitätslampen

Ein Punkt, der nach den Erfahrungen des Verfassers von vielen Vorführern noch außer Acht gelassen wird, ist der, daß bei einer Hochleistungslampe die Watt ebenso wichtig sind wie die Ampère, mit anderen Worten: daß man nicht nur darauf zu achten hat, wieviel Strom durch die Lampe fließt, sondern auch wie hoch die Spannung am Bogen ist, wofür die Bogenlänge ein sichtbares Zeichen darstellt.

Der häufig viel zu kurze Bogen führt nicht nur dazu, daß die negative Kohle den Krater verdunkelt und die geringfügigsten Unterschiede im Nachschub der Kohlen schon beträchtliche Schwankungen der Farbe und Helligkeit der Schirmbeleuchtung zur Folge haben, sondern sie bewirkt auch, daß die Dochtflamme sich nicht richtig entwickelt und ihren Teil zur Erzeugung des Lichts beiträgt.

Dieser wichtige Faktor bei der Regulierung der Hochintensitätslampen läßt sich leichter gefühlsmäßig auffinden als erklären; es gibt eine bestimmte Bogenlänge, bei im Winkel angeordneten Kohlenstiften eine bestimmte Stellung der negativen Kohle, bei der man deutlich empfindet daß die Flamme des positiven Dochts mit größter Gewalt aus dem Krater herausschießt, ohne bereits zu einem langen Flammenschwanz ausgezogen zu werden; durch Einjustieren der Kohlenstifte in die richtige Stellung kann die Schirmhelligkeit, wie Photometermessungen zeigen, um 50% zunehmen.

Die Möglichkeit aber, den Zustand maximaler Lichtleistung aufrecht zu erhalten, kann von Faktoren außerhalb des Lampenhauses abhängen. Es ist zweifellos nicht gut, die Bogenlänge zu vergrößern, wenn hierzu die Ampère vermindert werden müssen und es ist unbedingt notwendig, daß der Lampenstrom kleine Änderungen der Stromstärke und Bogenspannung gestattet.

Der Motorgenerator vesus Gleichrichter

Der Motorgenerator ist dem modernen Gleichrichter insofern überlegen, als er die Möglichkeit bietet, die Spannung und damit auch die Stromstärke vermittels des Nebenschlußreglers sehr viel genauer einzuhalten.

Um diese geringere Schmiegsamkeit auszugleichen, benötigt der Gleichrichter einen besseren Widerstand, als gewöhnlich vorhanden. Der Verfasser hat sich kürzlich einen Widerstand patentieren lassen, der gestattet, die Stromstärke innerhalb 1 Ampère, bzw. die Spannung innerhalb 1 Volt zu halten; man ist somit in der Lage, die optimale Bogenlänge einzustellen und die Stromstärke auf dem erforderlichen Wert zu halten.

Viele Vorführer können nach den Erfahrungen des Verfassers nicht einsehen, daß der Widerstand hinsichtlich Regulierung der Bogenspannung keine Wunder zu wirken vermag; und da verschiedentlich die Auffassung anzutreffen war, man könne mit der Spannung nicht höher gehen, weil auf dem Widerstand eine bestimmte Voltzahl angegeben sei, führt der Verfasser verschiedene Beispiele an wie für eine gegebene Netzspannung und einen Widerstand bestimmter Dimensionierung, Widerstand und Stromstärke unter verschiedenen Bedingungen zu berechnen sind.

Abschließend bemerkt der Verfasser richtig, daß, wenn auch alles gesagt und getan ist, die gleichmäßig gute Schirmbeleuchtung letzten Endes doch von der Leistung und Pflichterfüllung des Vorführers abhängt. Kb

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