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aus KINOTECHNIK Heft 3 / Febr. Berlin 1937
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Wie im Vorjahre befindet sich in der Halle 12 die Photo-Optik- und Kinoabteilung der Leipziger Frühjahrsmesse.

Nach allem, was man bisher beobachten konnte, wird Leipzig 1937 der Fahnenträger des Farbfilms sein, wird der Amateurfarbfilm seinen Siegeszug beginnen (ähnlich wie in USA).

Die Agfa- und Kodak-Farbenschmalfilme, dazu die Farben-Normalfilme (Leicaformat) für Photoapparate haben alle Aussicht, zumal schon die zahllosen Farbenphotos den Weg ebnen werden. Der schon im letzten Frühjahr festgestellte riesige Aufschwung der Amateurkinomatographie wird, soviel kann man Voraussagen, durch die Farbe sich noch vervielfachen:

das 8-mm-Format, jetzt ganz klar zum Amateurformat erhoben (die Siegesserien in- und ausländischer Wettbewerbe mögen dies beschleunigt haben), Normalfilm und 16mm-Film reichen vom Atelier aus zwar hinein ins Amateurlager, gehen aber langsam zurück. Zahllos sind übrigens in modernen Spielfilmen Schmalfilmszenen, optisch meisterhaft umkopiert.

Überfliegen wir einmal die Anmeldungen der Film- und Kinoindustrie; beginnen wir mit Normalfilm:

Die drei großen Stände von Bauer, Klangfilm-AEG und Zeiss-Ikon werden auch in diesem Jahre wieder die Angelpunkte der Halle sein.

Klangfilm (Stand 195) bietet eine geschlossene Übersicht ihres Arbeits- und Lieferprogrammes, ergänzt durch die AEG.-Euro-M-Projektoren auf dem Stand zur Besichtigung und mit Europa I-Tonapparatur im Messekino ständig im Betriebe.
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Bis zum Kofferkino herab zeigt der Stand auch alle Einzelteile, Verstärker, Lautsprecher-Kombinationen usw. Ähnliche Aufbauten, abgewandelt entsprechend ihrem Programm, wird auch die Eugen Bauer G.m.b.H., Stuttgart (Stand 133-137) ihre Projektoren für mittlere und größte Theater: die Standard 5 und 7, die Super 7 und den Aero 7, dazu ergänzend die neuen Lorenz-Bauer-Verstärker zeigen, auch die Spezialgeräte: Flanschmotore, Gebläse, Kohlenschubregler, die neuen HI-Spiegelbogenlampen usw.
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Die Zeiß-Ikon (Stand 175) wird ebenfalls im großen Rahmen ihres umfassenden Bauprogrammes die verschiedenen Typen ihrer Bildwerfer aufreihen, vom Schul- und Kofferkino (Kinobox, Phonobox) herauf bis zum schwersten Geschütz: dem Ernemann VII, dem wassergekühlten Bildwerfer für Lichtspielhäuser größten Ausmaßes. Dazu kommen die zahlreichen Zusatzgeräte der Firma, vom Umroller an bis zum Ernophon- Tongerät, vom Diarahmen bis zum Riesenspiegel der Hochintensitätsbogenlampen. Nicht zu vergessen wären auch die neuen Spiegelleuchten (als Rinnen- oder Hängeleuchte ausgebildet) des Zehlendorfer Zeiß-Goerzwerkes.

Das Gebiet der Aufnahme: Kamera, Aufheller, Stative, Film, Objektive, Filter usw. wird reichhaltig vertreten sein.

Die Astro, Neukölln, wird (auf Stand 158) ihre Objektivparade aufmarschieren lassen, das Glanzstück, den Transfokator, und ihre Identoskope vorführen.

Amigo, Berlin (Stand 282), kommt mit einem neuen Stativ mittelstarker Bauart, vielfach erwartet auch von fortgeschrittenen Amateuren: hinzu kommt die neue elektrische Normalkamera mit Akkuantrieb (als großer Bruder der zuletzt herausgebrachten Batterieantrieb-Schmalfilmkamera).

Die Horst-Hilbert-Leuchtwände werden (auf Stand 238-242) ihre Vorteile „ins hellste Licht rücken“, Dr. Fried wird die neue Type für breite Theater vorführen, Oxydationsfreiheit, Abwaschbarkeit unter Beweis stellen usw.

Auf Stand 207 wird die Bogenlampenfabrik K. Weinert, Berlin, ihre Neuheiten an Photoleuchten ausstellen; ihre übrigen großen Ateliertypen, Spots usw. werden weiter in der ständigen Berliner Ausstellung gezeigt.

Die Ringsdorff-Werke A.-G., Mehlen-Rhl., werden übrigens in Halle X (Stand 32) ihr gesamtes Fabrikationsprogramm ausstellen, das außer Kohlenbürsten, Schleifbügeln usw. auch die wichtigen Kohlestifte (Spezialkohlen für Aufnahme und Projektion) umfaßt.
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Man wird in den anderen Hallen auch weitere Dinge finden, die für Film und Kino wichtig sind: etwa die Oszillographen (Schleifen- und Elektronenstrahltypen) von Siemens & Halske, zum Standgebrauch oder tragbar ausgebildet, vielfach verwendbar als Meß-, Prüf-, Kontrollgerät (im Projektorbau, für den Stimmbildner, den Kulturfilmhersteller usw.).

Außerdem wird S&H Leuchtwechselzahlen zeigen, ein wertvoller Helfer für den Kinobesitzer für Programm-Nummernansage usw., 16 bzw. 32cm hoch. Auch die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG Berlin) stellt ihr gesamtes Fabrikationsprogramm vor allem im Hause der Technik aus: der große Stand 176 dort zeigt für Film- und Kinointeressenten viele Gleichrichter- und Umformertypen, auch mit Glühkathoden, ebenso ein Ignitrón genanntes Entladungsgefäß mit Quecksilberkathode.

Der neue AEG-Zeitdehner, jetzt in endgültiger Form bis 80.000 Bilder je Sekunde arbeitend, wird eine Sonderstellung auf dem AEG-Stand einnehmen. Die AEG-Bildwerfer werden, wie erwähnt, in der Halle XII bei Klangfilm aufgebaut zu finden sein; Elektronenstrahl-Oszillographen werden ebenfalls dort vorführbereit sein.

Die neuen Gealuxleuchten (für 100 bis 300 Wattlampen) auch Quecksilberdampflichtmischung werden dem Kinobesitzer auf dem allgemeinen Stand der AEG noch besonders auffallen; auch die zahllosen kleinen Antriebsgeräte werden viel Interessenten finden.

Auch die Quecksilberdampfumformer der Gleichrichter G.m.b.H. (Berlin), werden in der Halle der Elektrotechnik zu sehen sein, da sie auf dem Stand von Brown & Bovery vorgeführt werden.

Graß & Worff (Grawor, Berlin), wartet mit ihren Groß-Lautsprecheranlagen und Lautsprecherspezialtypen auf Stand 206 des Hauses der Elektrotechnik auf; bietet auch die zahlreichen Zusatz- und Ergänzungsgeräte, wie Plattenspieler, Projektions-Reklameapparate usw.
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Die "Leicakamera" hat mit ihrem Kleinformat auf Normalfilm eine Flut von Photokameras des Format 24 x 36mm auf dem Markt erzeugt. Ernst Leitz (Wetzlar) zeigt seine Meisterstücke und zahllose Neuigkeiten für Aufnahme, Wiedergabe und Vergrößerung.
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Ihagee (Dresden) wird neben ihrer Kamerareihe ebenfalls die Exakta für Normalbeschickung herausbringen, dazu neue Vergrößerungsgeräte. Ob die Kodak (Berlin) einen eigenen Stand bezieht, und dort auch ihre neue 24 x 36-mm-Kamera zeigt, ist noch ungewiß.
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Selbstverständlich werden es sich die führenden optischen Firmen nicht nehmen lassen, würdig vertreten zu sein:

Busch (Rathenow), Heyer (Görlitz), Schneider (Kreuznach) und Zeiß (Jena) haben ihre großen vielseitigen Stände vorbereitet. Zeiß hat vor allem das neue Kipronar F:1,9 bis 100mm Durchmesser; Schneider die Xenare, Xenons usw. bewährter Typen; Busch vor allem die Spiegel für Spiegelbogenlampen, das Magnaskop-Vario- Projektionsobjektiv und Hugo Meyer die Reihe der Plasmate zur Ausstellung bestimmt.

Das Schmalfilmgebiet ist reichhaltig vertreten, wenn man die Meldungen der bekannten Firmen allein überfliegt:

Groß ist die Schau von Siemens & Halske: Vier Kameratypen: Dreifachschlitten, Standardgewinde, Transfokator und Askania-Spiegellinsen- nebst Weitwinkelobjektiv sind typische Dinge bei Siemens.

16mm und 8mm sind vielseitig vertreten: Siemens hat auch fünf Bildwerfer, Spulen bis zu 120m Fassungsvermögen.

Zeiß-Ikon bietet ebenfalls sowohl auf dem 16-, als dem 8mm-Gebiet viele Typen: Kameras und Bildwerfer (Movikon mit gekuppeltem Entfernungsmesser, Kinox auch mit Ton als Phonokinox).

An weiteren Schmalfilmfabrikanten seien Niezoldi & Krämer (München) nicht vergessen, werden das Amateurinteresse erwecken. Eugen Bauer (Stuttgart) bringt seinen 9,5- und 16mm-Pantalux-Bildwerfer, auch den Selecton für 17,5mm-Format.

Das stark zurückgetretene 9,5mm-Format erscheint auch noch im Siemens-Zweifilmbildwerfer. Die Bildwerfertypen von Lytax (Freiburg), Olympia-Knetsch (Breslau) und Liesegang-Argus (Düsseldorf) werden ihre Vorzüge energisch ins Feld führen.

Die SchmalfiImzentrale (Zorn und Tiller, Berlin) werden auf Stand 273 ihre Trischtische und Titeleinrichtungen vorführen, dazu noch einzelne Neuheiten praktischer Art.

von Georg Otto Stindt im März 1937

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