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2003 - Telefunken nach 100 Jahren - ein Schmarren

Da schreibt "ein Liebhaber" (Erdmann Thiele) vermutlich über seine Braut, könnte man sagen. Alles ist vom Feinsten und alles war super und alles hat funktioniert. Nur die anderen sind schuld - also an der Pleite der AEG/Telefunken.

So weit an der Wahrheit vorbei habe ich lange kein so dickes Werk mehr durchgeblättert. Das dort Geschriebene zwingt geradezu zur Korrektur bzw. zur Gegenrede. (Lesen Sie mal die detaillierten Seiten von Dr. Kuper aus Wedel über die Magnetophon- Fertigung in Wedel von 1955 bis 1962 und das Resume dazu.) Und schaun Sie mal in die ersten Rezensionen zu den beiden Büchern rein, dort finden sie fast das Gegenteil.

Der Autor Erdmann Thiele hat bei so vielen aufgeführten Ereignissen und Vorkommnissen "daneben gegriffen", das ist schade, wird doch durch die gediegene Aufmachung genau das Gegenteil suggeriert, also eine fundierte Seriosität bei der historischen Betrachtung vorgespielt. Leider ist dem nicht so.

Das Beispiel "Walter Bruch" spricht für sich :

Walter Bruch in diesem Telefunken Buch von 2003:

Herr Erdmann Thiele hat es genauso vom Telefunken Marketing übernommen, wie es seit etwa 1961 pausenlos als Presseinfo rausgegangen war.
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Der Text als Text :
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  • Walter Bruch, 1935-1976 (mit Unterbrechungen) bei Telefunken.
  • 1936 entwickelte er die erste elektronische Fernsehkamera,
  • 1938 Einrichtung des ersten deutschen Fernsehstudios
  • 1945/1946 Fernsehentwicklung im Oberspreewerk,
  • 1950 Leiter der Grundlagenentwicklung für Rundfunk- und Fernsehgeräte in Hannover,
  • 1963 Erfindung des in rund 70 Ländern eingeführten PAL-Farbfernseh-Systems
  • Besitzer von 120 Patenten

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Davon stimmt so gut wie nichts.

  • Die 1936er Fernsehkamera entwickelten Dr. Schröter, Emil Mechau und Dr. Walter Heimann, der Name Bruch taucht bis etwa 1959 nie auf, nirgendwo.
  • In allen historischen Aufzeichnungen und Berichten (z.B. vom Chef und Abteilungsleiter Dr. Schröter) über das erste Fernsehstudio kommt der Name W. Bruch auch nicht vor, nirgendwo.
  • 1963 hatten das Bruchsche Team unter seiner Regie die Teilwissensbereiche zum PAL-System zusammengebaut, die alle bereits Jahre vorher bekannt waren.
  • Das wichtige Patent, das das PAL-Verfahren schützen sollte, wurde im 3. Anlauf von Telefunken angemeldet, W. Bruch war dort als Erfinder benannt, weil (aus internen Telefunken-Gründen) nur eine Person benannt werden durfte.

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Und keiner hatte sich bis in die späten 1990er Jahre getraut, das alles mal nachzurecherchieren oder gar infrage zu stellen.
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