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Die Crux mit der Ehre und einem Titel

In Deutschland und auch in den deutschsprachigen Ländern Europas war es seit Langem so, daß ein akademischer Titel durch ein Studium erarbeitet bzw. errungen oder erkämpft werden mußte. Und so wurde bereits vor langer Zeit der Schutz der akademischen Titel (von den einflußreichen Interessengruppen) in die bundesdeutschen Gesetzte gepackt.

Ein akademischer Titel soll etwas über einen gewissen Bildungsgrad aussagen
und bestimme Fähigkeiten dokumentieren. In den letzten 20 Jahren wurden dem Autor hunderte von käuflichen Doktortiteln dubioser Institutionen von Schwarz-Afrika bis Mexico angedient, mit denen sich doch einige Mitmenschen zu schmücken versuchen. Das mag im diplomatischen Dienst hilfreich sein, doch bei den Ingenieurswissenschaften kommt man dem schnell auf die Schliche.

  • Anmerkung: Aktuelles Beispiel Karl Theodor zu Guttenbergs Doktorarbeit - Februar 2011


So sind alle Variationen von Dr. Ing. und Dipl. Ing. bis hin zum Ing. grad. von dem Erlangen des Abschlusses an einer Ingenieurschule, Technischen Hochschule oder einer Universität abhängig. Alleine der Betriebsingenieur konnte vom Betriebsleiter innerhalb des Betriebs (bei entsprechenden nachgewiesenen Leistungen) vergeben (also nicht verliehen) werden.

Die anderen Titel dieser Art waren durchweg Auszeichnungen ehrenhalber an Nichtakademiker
für ganz besondere Leistungen. Und diese Titel sind nach deutschem Recht immer mit h.c. oder e.h. zu ergänzen.

Im Licht der Sonne gibt es auch Schatten

Laut dieser Anzeige im Jahr 2010 hat Walter Bruch auch den Farbfernseher erfunden - was für ein publizistischer Schmarren.

Wenn einer Person ein solch honoriger Titel ehrenhalber verliehen wird, gibt es immer einen wirklich nachvollziehbaren Grund. Diese Person hat sich um irgend etwas Herausragendes besonderes verdient gemacht.

Doch unter den promovierten und habilitierten Kollegen war man selbst mit dem Prof. Dr. h.c. scheinbar doch nicht unter Gleichen, wie mir andere Professoren im privaten Gespräch vermittelt hatten. Nur in der allgemeinen Öffentlichkeit war man den promovierten Mitmenschen scheinbar gleichgestellt.

Sogar "die Medien" verleihen Titel und vergessen das später wieder

Und so sandte zum Beispiel Telefunken den Laborleiter "Dipl. Ing. Walter Bruch" oder gar "Dr. Ing. Walter Bruch" zu weltweiten Konferenzen und Tagungen als Vertreter des Unternehmens und verpasste ihm einen solchen Titel, um ihn im In- und Ausland auf die gleiche Stufe unter die anderen delegierten Kollegen zu stellen bzw. zu heben.

Und die Presse wie auch fast alle anderen Medien (Werbeagenturen) pinselten das einfach immer wieder nur ab und festigten somit die "Wahrheit" schwarz auf weiß. Nur "wahr" geworden ist es dennoch nicht.

In den mir vorliegenden Publikationen von Walter Bruch selbst konnte ich solche "Nachlässigkeiten" und bewußte Falschbezeichnungen nicht finden. Ich vermute, da wurde jemandem wie Walter Bruch von der Presse oder den Medien ein auflagesteigernder Heiligenschein verpaßt.

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