Zum Auffrischen und Erinnern . . . .
. . . sind diese Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit dem Fernsehen, den Kameras, den Videorecordern, den Tonband- und den Magnetband- geräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern.
Wir haben eine KCM 125 völlig zerlegt.
Es war ein bereits nicht mehr funktionierendes Exemplar aus der Kamerawerkstatt eines großen Senders. Und wir haben noch mindestens 2 komplette Exemplare. Insofern kommen keine Tränen mehr.
Das robuste Präzisions-Alugehäuse ist schon eine "ingenieuse" Meisterleistung. Die mechanische Robustheit der KCM 125 im Außeneinsatz ist unter den alten Fernsehleuten eine Legende geworden.
Wir dürfen nicht übersehen, 1985 war der Kamerakopf einer richtigen Studiokamera mit 24 Kilo immer noch ein Leichtgewicht. Mit der großen Zoom-Optik von Schneider oder Fuji waren es dann leicht 50 Kilo plus Bedienteile.
Hier das nahezu leere Alu-Gehäuse von vorne gesehen mit aufgeklappten Seitentüren.
Alles dreht sich um den Strahlenteiler
Der Strahlenteiler (oder auch Farbteiler genannt) ist ein hochpräzises Prisma, an dem in unterschiedlichen Winkeln die 3 Farbaufnahmeröhren angeflanscht sind.
Dieses Kernstück war auch immer eines der Geheimnisse der Entwickler, denn hier wurde die zentrale Qualität der Kamera bestimmt. Sicher müssen die anderen Komponenten wie auch die Röhren genauso edel sein, doch die massive Bauart der Halterung um das Prisma herum war weitgehend ausschlaggebend für die Bildstabilität bei Erschütterungen und auch bei Temperaturänderungen.
Doch erstmal zurück zum Gehäuse
Das Grund-Chassis ist ein Druckgussteil, das an allen Seiten und Ecken und Scharnieren sehr präzise nachgefäst worden ist.
Wir haben insgesamt 4 unterschiedlich alte Kameraköpfe (anhand der Seriennummer) vermessen, das ist edle Qualität.
Da haben sicher auch die Japaner erst mal gestaunt. Hier ein paar Bilder von allen Seiten.
Hier tief unten wurde die untere der drei Röhren "versenkt", denn die gesamte Bauhöhe der "Dreiröhren"- Kameras mußte sich nach den Dimensionen der drei Röhren am Strahlenteiler richten. So wurde so "konstruktiv" optimiert, wo es nur ging, um die Kamera nicht zu groß und damit zu schwer werden zu lassen.
War die Optik erst einmal abgenommen, konnte man den Farbteiler relativ leicht nach vorne klappen. Die beiden Scharniere wie auch die Inbus-Schraube zeugen davon, daß die Optik auch ruhig 30 Kilo hätte wiegen können.
Die Auflagefläche vorne war der Schlüssel für die Präzision der optischen Wiedergabe des aufgenommenen Bildes. Diese Fläche wurde extrem sauber plan geschliffen, damit jede Optik immer wieder ohne erneute Justage angeflanscht werden konnte.
Die temperatursensiblen Vorvestärker waren in der gleichen Gehäusekammer untergebracht wie die Röhren. Dazu haben wir mehrere am Gehäuse fest angeschraubte Wärmefühler entdeckt. Inzwischen sind auch die Serviceunterlagen eingetroffen, sodaß wir über die Kompensationsschaltungen auch bald etwas aussagen können.