Die Hausmitteilungen der Fernseh AG (später eine GmbH) 1938 bis 1943
Im Jahr 1938 publizierte die Fernseh GmbH die erste Fernseh-Hausmitteilung. Zu der Zeit schien die Welt fast noch in Ordnung, obwohl "unter der Bettdecke" bereits von einem Krieg gemunkelt wurde. Irgendwie lag da etwas ganz Schlimmes in der Luft. Die Mutter des Autors gr erzählte (aber erst Ende der 1960er Jahre), daß so um 1938 auf einmal die Butter knapp wurde und es gab ab 1938 weder Damenstrümpfe (diese Nyolons) noch ganz normale Wolldecken zu kaufen. Auch andere ganz normale Haushaltsgeräte wie zum Beispiel Küchenmesser waren so nach und nach nicht mehr in den Läden zu sehen. Also irgend etwas war im Busch. Das Leben lief eigentlich seinen gewohnten Gang und so gab es diese Spezial-Zeitschrift doch nur für ganz wenige Interessierte, denn wer wußte damals etwas vom Fernsehen ?
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Das Niveau der einzelnen Artikel war und ist sehr hoch.
Für die allermeisten deutschen "Volksgenossen" war es 1938 viel zu hoch, über 95% hatten noch nie eine Wurzelgleichung vor der Nase gehabt, und was eine Differentialgleichung oder eine Intergralrechnung war oder ist, das waren richtige Geheimnisse. Und in den Artikeln kommen diese Gleichungen haufenweise vor.
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Im März 1943 war Schluß
Stalingrad war vor ein paar Wochen Anfang März in einem gigantische Desaster verloren gegangen, ganze Armeen waren vernichtet und jetzt wurde es ernst. Viele hatten es im Gefühl, dieser Krieg war verloren. Dennoch wurde jetzt alles, aber auch alles in die Rüstung gesteckt - vergebens, wie wir heute wissen.
Auch das Drucken von Zeitungen aller Art wurde streng reglementiert und damit waren die Hausmitteilungen der Fernseh beendet.
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