Die Optischen Werke Schneider in Bad Kreuznach.
Man nennt sie heute in gleichem Atemzug mit Carl Zeiss und mit Ernst Leitz, die Firma Josef Schneider in Bad Kreuznach.
Und wenn es nicht auf so vielen alten großen (Fese-) Fernsehkameras unübersehbar drauf gestanden hätte, wüßte fast niemand in der Welt, daß es ein Bad Kreuznach in Deutschland gäbe. (Das gilt durchaus auch für viele Deutsche Mitbürger).
Die "Fotolinsen" oder Optiken interessieren uns hier nicht, (ein Blick auf die Kino- Objektive wird es schon noch geben) denn wir schreiben hier über das Fernsehen.
Und da fing es an mit der Geschichte, daß die gigantischen Rank Taylor Hobson Objektive aus Linsen bestanden, deren optisches Glas bei Schott in Mainz geschmolzen wurde und die in Bad Kreuznach bei Schneider (rund) geschliffen wurden.
Und irgendwann dachte man bei Schneider: das können wir auch. Die Buschtrommel übermittelt, daß es doch nicht ganz so einfach war, ein professionelles Zoomobjektiv für PAL Farbkameras zu "machen".
Die ersten großen TV-Objektive seien angeblich arge Krücken gewesen, immer im Vergleich zu damals verfügbaren und vergleichbaren Optiken der anderen Spezialisten. Doch Zug um Zug wurden die Kreuznacher immer besser und nach einer geraumen Weile bauten Sie dann wirklich tolle und erstklassige Zoomoptiken, sagt nicht nur die Legende, sondern auch ein ehemals zentraler Kopf der ehemaligen Fese, der die Variogons und Angenieuxs und Fujinons, also "sie alle" mal auf dem Tisch hatte.
Ist natürlich alles gar nicht wahr, wir waren immer schon gut, sagen die Kreuznacher von sich selbst. Bei der Zeitzeugenbefragung alter Fese Leute (natürlich unabhängig von einander) stellt sich das im Nachhinein aber "leicht anders" dar. Die Anfänge, also wirklich nur die Anfänge dieser Technik waren wirklich nicht so toll.
Aber wie gesagt, sie haben sich bei Schneider auf ein sehr hohes Niveau herauf gearbeitet und darauf können sie wirklich stolz sein. Von Taylor Hobson und deren urigen Boliden redet heute und eigentlich seit langem niemand mehr. Nur die Japaner, die machen immer noch "Ärger". Unbestritten, bei den HD-TV Optiken haben die Japaner die Nase vorn, noch ?
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Ein paar Infos über Schneider 2007
Laut Unternehmen arbeiten heute etwa 550 Mitarbeiter für Schneider, davon etwa 350 in Bad Kreuznach. Die Produktbereiche sind Industrie, Kino und Foto. Insbesondere im Kinobereich ist man wieder stark im Kommen, denn weltweit wären über 60% aller Kinos mit Schneider Optiken ausgerüstet.
Und wir bekommen dann die alten dicken großen Fernsehobjektive meist mit Kamerakopf hinten dran und schreiben darüber.
Ein Großteil der Schneider Prospekte ist im Frühjahr 2021 bereits eingescannt und wird verarbeitet, ebenso wie die Hausmitteilungen aus der Zeit nach 1959.
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