Die Firma Rohde & Schwarz aus München
Für uns Rundfunk- und "Fernsehmenschen" hat die Firma Rohde & Schwarz eine besondere Bedeutung. Denn - qualitativ guter Rundfunk, vor allem im UKW Bereich und qualitativ gutes Fernsehen bei der Bildtechnik - benötigte hervorragende Meßgeräte. Auch bei der Entwicklung und Produktion dieser komplexen Technik, vor allem in Darmstadt bei der Bosch Fernseh, brauchte man diese Meßtechnik.
Rohde & Schwarz baute vor unserer Zeit im 2. Weltkrieg bereits eigene Edel-Meßgeräte von Weltrang. Die beiden Firmengründer hatte einen sehr hohen Anspruch, wie ehemals auch Siemens - jedenfalls vor den 1930er Jahren.
So richtig los mit "Rohde & Schwarz" ging es aber erst nach 1945, denn vorher war die Firma nur Eingeweihten unter PTE bekannt. In der Aufschwungphase so um 1950 bis 1954 baute Rohde & Schwarz sogar sehr gute leistungsstarke Kinoverstärker vom Typ "UNIPHON".
.
Mein Vater Gerhard Redlich stand mit dem Herrn Mangold von Rohde & Schwarz auf einer Kinomesse 1952 zusammen auf dem Zeiss Ikon Messestand und schwärmte noch Jahrzehnte danach von dessen Wissen im Bereich Verstärkerbau und Röhren-Elektronik. Damals war ja alles noch auf die Verstärker-Röhre bezogen. Und richtige dicke Leistungsverstärker, die auch mal 3 Stunden unter Vollast guten Kinosound brachten, die waren sehr dünn gesäht.
Im Kinomusem in Vollbüttel stehen einige Exemplare der diversen westdeutschen Firmen, die sich in diesem Umfeld versuchten (und bis auf Siemens Klangfilm und Zeiss Ikon scheiterten). Gleichzeitig wuchs in dieser Zeit die Bedeutung des UKW Bereiches und damit auch der UKW Sender. Dort war Telefunken ein erbitterter Wettbewerber und natürlich auch Lorenz und noch ein paar andere Firmen.
Den Kino- und Tonfilm-Bereich verließ Rohde & Schwarz sehr bald und konzentrierte sich auf die ganz teuren High-End Meßgeräte für Rundfunk und Fernsehen.
Das sprach sich rum - auch in USA.
Und dann übernahm Rohde & Schwarz den Vertrieb von Tektronix
Mit diesem Coup hatte Rohde & Schwarz die "Creme de la Creme" der weltweit führenden Meßgerätegruppen unter einem Dach. Sicher, es gab da auch noch Marconi und General Electrics und Hewlett & Packkard und ein paar andere kleinere Edel-Hersteller, aber mit Tektronix im Programm konnte man jetzt alles abdecken und sich bei der kostspieligen Entwicklung neuer Geräte auf die lukrativen Hightech-Lücken konzentrieren.
.