Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45
Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Geschichtliches von der Messe für Photo, Optik, Kino in Leipzig
Die Leipziger Messe für Photo, Optik, Kino, Projektion und Feinmechanik fand erstmalig im Jahre 1920, und zwar als ausgesprochene Kinomesse im Meßhaus Jägerhof in der Hainstraße statt. Zahlreiche Firmen der Filmindustrie waren in ihrem Rahmen vertreten, ebenso die Hersteller aller Apparaturen für die Arbeit im Filmatelier usw.
Im nächsten Jahre wurde die Sondermesse mehr und mehr zu einer Firmenschau der gesamten Kinematographie, Photographie, Optik und Feinmechanik ausgebaut. Die Photographie trat von Jahr zu Jahr mehr in den Vordergrund und war auch rein zahlenmäßig durch die meisten Firmen vertreten.
Insgesamt hat die Messe für Photo, Optik, Kino bisher in Leipzig 21 mal stattgefunden, und zwar 1921 bis 1925 zweimal jährlich, seit 1926 nur noch zur Frühjahrsmesse. Ihr Schauplatz war die Turnhalle am Frankfurter Tor. Die Verlegung dieser Messe nach der Halle 12 des Ausstellungsgeländes der Technischen Messe zur Frühjahrsmesse 1935 wird dieser Messeschau einen Rahmen geben, der für einen Ausbau und für die Heranziehung weiterer Firmen die besten Möglichkeiten bietet.
Mit der Verlegung der Photo-Optik-Kino-Messe beginnt ein neuer wichtiger Abschnitt ihrer Entwicklung; sie wird in Zukunft eine noch weit größere Rolle als bisher spielen. Jedenfalls sind schon heute Anzeichen dafür vorhanden, daß das Interesse der Aussteller und Messebesucher für diese Schau schon jetzt bedeutend gestiegen ist, - eine Tatsache, die sich im März 1935 durch höhere Ausstellerzahlen und durch einen erheblich stärkeren Besucherzustrom aus dem In- und Ausland auswirken wird.
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Anmerkung zum intern. Filmkongress Berlin im Mai 1935
In diesem Zusammenhänge sei noch auf zwei weitere Veranstaltungen des Kongresses aufmerksam gemacht, die für den Film- und Kinotechniker von Bedeutung sind:
Das Fernsehen (Stand vom mai 1935)
Nachdem das Fernsehen soeben in praktisch anwendbarer Form in Deutschland an die Öeffentlichkeit getreten ist, wird bei der am Montagabend im Harnack-Haus in Dahlem vorgesehenen Sonderveranstaltung des Reichsfilmarchivs den Delegationen Gelegenheit geboten werden, einer Fernsehsendung beizuwohnen und sich von der Brauchbarkeit unserer deutschen Fernsehtechnik zu überzeugen. (Der Artikel darüber steht hier.)
Die kinotechnische Ausstellung 1935 (neben dem Kongress)
In den wirkungsvoll ausgestatteten Räumen der Krolloper wird eine kinotechnische Ausstellung veranstaltet, die einen überaus vielseitigen Überblick über die verschiedenen Arbeitsgebiete der Film- und kinotechnischen Industrie geben und damit vor den Besuchern aus In- und Ausland Zeugnis von dem hohen Stande deutschen Schaffens auf diesem Gebiete ablegen wird.
An der Schau werden sich u. a. folgende Firmen als Aussteller beteiligen: AEG, Afifa, Askania, Erko, Eugen Bauer, Geyer-Werke, Herbig - Wiesbaden, IG Farben, Klangfilm, Nitzsche, Siemens, Ufa-Handel, Union, Weinert, Zeiss Ikon.
Hieraus erhellt ohne weiteres die Vielseitigkeit und Reichhaltigkeit der Ausstellung. Filmaufnahmeapparaturen, Vorführmaschinen, Tonfilmwiedergabegeräte, Spiegelbogenlampen, Bühnenscheinwerfer, Theaterbestuhlungen, Tonfilmkontroll- und Vorführmaschinen, Spezial-aufnahmeleuchten, Gleichrichter und viele andere film-und kinotechnische Gegenstände und Geräte werden zu sehen sein.
Wie aus dem oben mitgeteilten Programm des Kongresses hervorgeht, sieht die Tageseinteilung des Freitags (26. April) einen besonderen Rundgang durch die kinotechnische Ausstellung anschließend an die Eröffnungssitzung vor.
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