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Achtung: Artikel und Texte aus NS/Hitler-Deutschland 1933-45

Nach der Gleichschaltung der reichsdeutschen Medien direkt nach der Machtübernahme in Februar/März 1933 sind alle Artikel und Texte mit besonderer Aufmerksamkeit zu betrachten. Der anfänglich noch gemäßigte politisch neutrale „Ton" in den technischen Publikationen veränderte sich fließend. Im März 1943 ging Stalingrad verloren und von da an las man zwischen den Zeilen mehr und mehr die Wahrheit über das Ende des 3. Reiches - aber verklausuliert.
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Aus der Fachpresse des In- und Auslandes - Januar 1935

Zur Konservierung von Kinefilmen

(Sprocket in „Brit. Jl. Phot“ v. 21. Dez. 1934)

Der Verfasser bezieht sich zunächst auf drei diesen Gegenstand betreffende Publikationen: einen Bericht der „British Kinematograph Society“, der auf Veranlassung des britischen Filminstituts bearbeitet wurde, einen zusammenfassenden Bericht des „Bureau of Standards“ und eine kürzlich von A. Farciot Edouartin „American Cinematographer“ veröffentlichte Arbeit über einen Versuch zur Regenerierung alter und geschrumpfter Filme. *1)

Der Bericht der Brit. Kin. Soc. ist, wie der Verfasser bemerkt, sehr umfassend. Was die Behandlung des Films in der Kopieranstalt anbetrifft, so wird vollkommenes Ausfixieren in zwei getrennten Bädern empfohlen, ferner gündliches Auswaschen mit einer Schlußwässerung in destilliertem Wasser. Um Brüchigwerden des Films zu vermeiden, darf nicht übermäßig gehärtet werden.

Trotz der relativ kurzen Erfahrung mit schwer entflammbarem (Azetat-) Film darf als wahrscheinlich angenommen werden, daß sich dieser in Anbetracht seiner stabilen Natur für die Herstellung unvergänglicher Bilder besser eignet als der Nitratfilm.

Es wird deshalb empfohlen, Filme, die sich für lange Zeit halten sollen, auf Sicherheitsfilm herzustellen, der nicht mehr als 5% Nitratcellulose oder das Aequivalent enthalten soll.

Kopien von alten oder geschrumpften Filmen werden zweckmäßig durch Projektion, und zwar auf Dup-Negativ- oder -Positivmaterial hergestellt; durch den hierbei entstehenden geringen Kontrast wird erreicht, daß alle Schwärzungen auf dem gradlinigen Teil der Schwärzungskurve zu liegen kommen. Es wird indessen darauf hingewiesen, daß z. Zt. wieder Duppositiv- noch Dupnegativfilm auf Sicherheitsunterlage im Handel erhältlich ist.

Bezüglich der hier wiederholten Angaben hinsichtlich konservierender und feuersicherer Aufbewahrung sei auf die diesbezügliche Arbeit von J. I. Crabtree und C. E. Ives) verwiesen.

Von Interesse ist der Bericht von Farciot Edouat, der sich auf die Behandlung stark geschrumpfter Filme bezieht. Es handelte sich um einen Film, der verschmutzt und so weit geschrumpft war, daß er nicht mehr durch die Kopiermaschine lief. Er wurde zunächst von Hand mit Tetrachlorkohlenstoff gereinigt, darauf, um ihm seine Geschmeidigkeit wiederzugeben, mit Glycerin behandelt. Alsdann ließ man ihn zur Aufnahme von Feuchtigkeit mehrmals durch die Entwicklungsmaschine laufen, wobei der Zug in der Maschine, um das Material zu strecken, verstärkt und der Feuchtigkeitsgehalt der Luft im Trockenschrank so hoch gehalten wurde, wie es unter Aufrechterhaltung des Trockenprozesses überhaupt zulässig erschien.

Es stellte sich heraus, daß infolge dieser Behandlung und auf Grund der Verbesserungen, die Kopiermaterialien und -technik inzwischen erfahren hatten, von dem Negativ eine bessere Kopie erhalten werden konnte, als 11 Jahre zuvor, als das Negativ neu war.  

*1) Wertvolle Angaben befinden sich auch in einem Bericht, den im Jahre 1928 eine von der „Royal Photographie Society“ zur Prüfung der Konservierungsmöglichkeiten von Negativen und Positiven eingesetzte Kommission veröffentlichte. Ref. „Kinotechnik“ 1928, Heft 3, S. 79.

*2) Crabree,, J. I., und I v e ,, C. E.: Die Lagerung wertvoller Filme - „Kinotechnik" 1931, Heft 5, S. 81, und Heft 6, S. 109.

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