Eine Heft-Seite aus dem Jahrbuch 1935 der "Berliner Illu."
Dies ist ein Einblick in die längst vergessenen 99 Heft-Seiten einer heroisch martialisch überzogenen Verdummungs- und Beschwichtigungs- Propaganda- Zeitschrift der NS Zeit 1935/1936 aus der Reichshauptstadt Berlin. Das AEG Magnetbandgerät "Magnetophon" und das Fernsehen waren bereits erfunden, und die 36. Olympiade warf ihre Schatten voraus. Die Arisierung und die Jundenverfolgung waren in vollem Gange sowie auch die heimliche Aufrüstung von Heer, Marine und Luftwaffe. (Dieses Heft wurde gescannt und überarbeitet im Jan. 2016 von Gert Redlich.)
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Heftseite 20/21 - Hier geht es jetzt wieder richtig zur Sache :
"Der Führer vor den alten Kämpfern"
Die ersten Wochen des Jahres standen völlig im Zeichen des Kampfes um die Befreiung der Saar. Mit allen Mitteln versuchte der internationale Marxismus die Rückkehr des Saargebiets nach Deutschland zu verhindern. Emigranten drängten sich zu Hunderten in das Saarland.
Unter dem Einsatz unendlicher Geldmittel machten sich alle Feinde des nationalsozialistischen Deutschlands daran, die Saarbevölkerung durch Lüge und Terror dahin zu bringen, für die Beibehaltung des bisherigen Zustandes zu stimmen. Sie kleideten diese Aufforderung zum Volksverrat in die Worte: Für Deutschland ja, für Hitler-Deutschland, nein!
Aber alle diese Machenschaften scheiterten an der fanatischen Entschlossenheit der Saarbevölkerung. In mustergültiger Disziplin sorgte sie selbst dafür, daß die Abstimmung, die allein noch zwischen ihnen und der deutschen Heimat stand, ohne jeden Zwischenfall vonstatten ging.
- Anmerkung : Es gab im Saarland keine "fanatische Entschlossenheit". Das ist propagandistischer Unsinn. Die Bewohner hatten ausschließlich die materiellen Vorteile des Anschlusses an Hitlerdeutschland im Sinn. Unter der französischen Besatzung ging es den Saarländern richtig schlecht. Die Franzosen ließen alles, das nicht ihren eigenen Interessen diente, schleifen. Vor allem krankte die Versorgung mit Lebensmitteln - und das 15 Jahre nach Kriegsende. Viel zu spät haben sie erkannt, daß sie es selbst waren, die die Saarländer in die Arme Hitlers getrieben hatten.
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Am 1. Januar dann fand die denkwürdige Abstimmung statt, die zu einem geschichtlichen Ereignis von größter Wichtigkeit wurde. Nach zwei Tagen qualvollen Wartens verkündete am 15. Januar die (Anmerkung : die französische) Abstimmungs- kommission das überwältigende Ergebnis: 90,5 Prozent für Deutschland!
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- Anmerkung : Auffallend an dem Foto ist auch wieder der locker legere flapsige Gruß des Führers, der auf keinen Fall von irgend einem Volksgenossen ebenso locker leger und flapsig (zurück-) gegrüßt werden durfte, das konnte blitzschnell lebensgefährlich sein.
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Bereits zwei Tage später beschloß der Völkerbund in Genf die ungeteilte Rückgliederung des Saargebietes an Deutschland. Staunend vernahm es die Welt, daß sich ohne ,,Hitlerterror« und ohne ,,Goebbelssche Propaganda« über 90 Prozent deutscher Menschen zum Dritten Reiche bekannten. Von diesem Tage an stellten auch die Politiker Europas Deutschland anders in ihre Rechnung ein. Am 30. Januar 1935 wurde das Reichsstatt- haltergesetz verkündet, das die Reichsstatthalter zu vollziehenden Organen des Reichswillens machte und ihnen die Führung der Landesregierungen übertrug.
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Am 24. Januar verabschiedete das Reichskabinett das erste Gesetz über die Durchführung einer Zinsermäßigung und begann damit die seit langem angestrebte organische Zinssenkung. Die Geschäfte des Reichswirtschaftsministeriums. wurden endgültig von Dr. Schacht übernommen.
Am 24. Februar 1935 jährte sich zum zehnten Male der Tag der Neugründung der Partei und zugleich zum fünfzehnten Male der Tag der Verkündung des nationalsozialistischen Parteiprogramms. Mit einer großen Feier in München, einer Rede des Führers vor seinen alten Kampfgenossen und der Vereidigung von politischen Leitern und Amtswaltern der Partei und ihrer Gliederungen wurde der Tag festlich begangen.
Die europäische Entwicklung des Jahres wurde durch die Februar-Maßnahmen Italiens eingeleitet, das zwei Divisionen mobilisierte, um sie nach dem Zwischenfall von Ual-Ual an der abessinischen Grenze aufmarschieren zu lassen. Im Laufe des Jahres zeigte es sich, daß damit die wichtigste Entscheidung der Weltpolitik des Jahres 1935 gefallen war.
Ein französisch-englisches Communique schlug Deutschland eine Organisierung der Sicherheit in Europa durch ein e Anzahl von Pakten vor. Deutschland antwortete, daß es Sache der hochgerüsteten Staaten sei, abzurüsten. Es schlüge aber zur besseren Vorbereitung solcher Verhandlungen zunächst Einzelbesprechungen vor, insbesondere solche zwischen England und Deutschland, nachdem in London die Besprechungen sich zwischen England und Frankreich abgespielt hätten. England akzeptierte diese deutsche Anregung, die im März die britischen und deutschen Minister in Berlin vereinte.
Bade
Und auf der rechten Doppelseite liegt viel Geld rum . . .
Jetzt wurde auch gleich gesammelt - fürs Volk natürlich
Diese Seite 21 ist mit einem riesigen Foto von einem Tisch mit deutschem Münzgeld gefüllt. Die NS Regierung hatte es geschafft, daß die Reichsmark wirklich einen realen Wert hatte. Das war nach den wirren Zeiten nach dem Ende des 1. Weltkrieges samt der Weltwirtschaftskrise für die meisten Volksgenossen ein Zeichen, daß es aufwärts ginge. Und von da an wurde viel zu oft das Hirn ausgeschaltet, auch bei höheren Bildungsschichten.
- Anmerkung : Auch hier ist wieder ganz deutlich eine Art "Meldung"mit tieferem politischen Sinn mit einer ganz lapidaren Spendensammlung auf einer Doppelseite geschickt verknüpft.
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Die orignal Bildunterschrift :
"Das einzigartige Hilfswerk des deutschen Volkes."
Im Zeichen der nationalen Solidarität brachte das nationalsozialistische Deutschland in den beiden letzten Wintern Spenden im Werte von 725.561.525.- RM auf. Allein im letzten Jahr konnten 13.866.000 Volksgenossen vom Winterhilfswerk betreut und vor Hunger und Kälte geschützt werden.
Niemand in Deutschland ist mehr verlassen. Die Nation tritt für ihn ein.
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- Anmerkung : (... solange er freiwillig zum Arbeitsdienst und zur Wehrmacht ging, ja, sonst nämlich nicht.)
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