Die Lieben "Röhre" von von 1906
1906 hatte der Österreicher Robert von Lieben so eine Idee und erfand oder erdachte einen Glaskolben, der mit geschicktem Innenleben Spannungen verstärken konnte. Mehr steht in der umfangreichen Historie.
Angeblich zeitgleich haben auch andere Erfinder wie der Amerikaner de Forest (und auch Japaner) mit luftleeren Glaskolben experimentiert und reklamieren deshalb diese historische Erfindung auch für sich.
Das Ganze wurde später (und eigentlich bis heute) einfach als "Röhre" oder "Elektronenröhre" benannt.
Mehr über die Röhre bei den Verstärkern finden Sie hier im Hifi-Museum.
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Die Röhren wuchsen gewaltig und konnten bald 500 KW Sendeleistung steuern.
Insbesondere die deutsche AEG mit der Konzerntochter Telefunken (neben den Engländern und Amerikanern) entwickelte riesen Ungetüme, die man später kaum noch tragen konnte.
Bald gab es zehntausende von Röhrentypen für alle Aufgaben und für jeden Zweck und und auch für (fast) jeden Geldbeutel. Ein Entwicklungssprung von Loewe/Ardenne war es dann noch, mehrere Funktionen in einen Glas-Kolben zu integrieren.
Bereits 1923 entwickelten Farnsworth und Zworkin Bildwandler- Röhren, die Sondenröhre und das Ikonoskop.
Das tat der Russe Zworkin aber in den USA, wohin viele Russen ausgewandert bzw. nach der Revolution geflohen waren.
Wie in den Details zu lesen steht, hat er sich das zwar bereits 1923 patentieren lassen, aber gebaut wurde das erste funktionsfähige Ikonoskop erst 10 Jahre später, als Phil Farnsworth (ebenfalls Amerikaner) seine Sondenröhre schon viele Monate funktionsfähig am Laufen hatte.
Mit dem Ikonoskop konnte man wie mit der Farnsworth Röhre stille und bewegte Bilder aber mit deutlich höherer Lichtempfindlichkeit "einfangen" und elektronisch weiterleiten.
Hiermit begann das eigentliche Fernsehen überhaupt erst und von nun an nahm das elektronische Fernsehen (so, wie wir es heute kennen) seinen Lauf und war nicht mehr zu bremsen.
Es ist also nicht korrekt, daß Paul Nipkow der Vater des Fernsehens ist. Er hatte nur die Gedanken der Bildzerlegung in Punkte schriftlich festgehalten und ein Patent darauf erhalten.
Nach der Farnsworthschen Sondenröhre und dann dem Zworkinschen Ikonoskop ging es Schlag auf Schlag weiter mit den Entwicklungen der Bildaufnahmeröhren.
Es folgte das Ortikon, das Plumbikon und das Vidikon und viele Andere hinterher, bis der Halbleiterchip die Röhren an sich nahezu obsolet machte.
Mehr über die Entwicklungen vor 1939 finden Sie hier beim amerikanischen Fernsehen.