Die Filmaufzeichnung - genannt FAZ
Obwohl es seit 1956 (in den USA) bereits die Ampex Magnetbandaufzeichnung (MAZ) gab, wurden bei uns in Deutschland wichtige Sendungen noch mit (oder auf) Film gespeichert. Die MAZ kam erst ab etwa 1958 über die Firma Siemens - Büro Karlsruhe - zu uns und war exorbitant teuer. Es wurde immer etwas von ca. 400.000.- DM pro Gerät erzählt, doch das stimmt nur teilweise. Da kam die Vorbereitung eines eigenen Raumes hinzu und die Installation durch Siemens und .. und ... und. Am Ende waren es über 550.000.- DM und das waren zum Beispiel in Bremen immer noch 10 Eigenheime.
Die nachfolgend beschriebene FAZ der Fese aus Darmstadt war deutlich preiswerter (oder billiger) - mit anderen Macken natürlich. Die Ampex MAZ konnte nahezu 60 Minuten am Stück aufzeichnen, die FAZ konnte immer nur Inkremente von 10 Minuten (jeweils eine Kassette) per Überblendung aneinanderreihen.
Der Filmaufzeichnungs-Prospekt der Fernseh GmbH
Was Sie jetzt lesen, ist aus dem Prospekt der Fese von 1963. Sicher wurde den Anbietern für bundesdeutsche Sende-"anstalten" vom IRT auf die Finger geschaut und von der RBT alles nochmals überprüft. Doch das war freiwillig und manche Sender mußten den Bedarf "nach oben" verkaufen und brauchten tolle Texte und wohlklingende Sprüche.
Diese FAZ Anlage basierte komplett auf der Röhrentechnologie. Die Transistoren waren gerade so im Kommen. Zu der Zeit gab es auch bereits eine 2" s/w MAZ der Fese - mit zwei großen Schränken voller Röhren, die BM20.
Und die Röhrentechnik war sehr anfällig. Röhren sind prinzipell Verschleißteile und dazu noch sehr empfindlich auf Temperaturänderungen. Und das galt nicht nur für die Kameras der KOD / KOF Serien, es galt für fast alle Studiogeräte auf Röhrenbasis.
Darum : Sie lesen jetzt die Sonnenseite der Medaille.
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November 1963 • FERNSEH GMBH • DARMSTADT • B25-2
Anwendung:
Die Bildaufzeichnungsanlage "B 16 35 F 15 B" dient zur Aufzeichnung von Fernsehbildern auf 16mm Schmalfilm oder 35mm Normalfilm. Durch die Anwendung von jeweils zwei Filmkameras können Fernseh-Sendungen beliebiger Zeitdauer ohne Unterbrechung auf Film festgehalten werden.
Besondere Merkmale:
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- Aufzeichnung von 16- oder 35mm Filmen durch leicht auswechselbare Kameraplatte.
- Zwei Kameras ermöglichen durch abwechselnden Lauf eine beliebig lange Aufzeichnungsdauer.
- Helligkeitsabhängige Wobbelung des Elektronenstrahles der mit 25kV Anodenspannung betriebenen Aufzeichnungsröhre mit Planschirm.
- Reproduzierbare Messung der Leuchtdichte des Bildschirmes mittels Photozelle.
- Belichtung der Filme in beiden Kameras durch die gleiche Aufzeichnungsröhre, dadurch gleichmäßige Bildqualität nach dem Zusammensetzen der Filmstreifen.
- Horizontalablenkung der Aufzeichnungsröhre umpolbar, um bei Aufnahmen auf Negativfilm normgemäße Kontaktkopien herstellen zu können.
- Verstärkeraustastung und Antrieb der Filmkameras phasenstarr mit dem V-Impuls verkoppelt.
- Automatische Schwarzwert- und Weißwertregelung, einstellbare Aperturkorrektur, weitgehende Gradationsentzerrung, getrennt regelbar für die Schatten und Lichter im Bild.
- Durch Drucktasten einschaltbare Testsignale für Schärfe, Gradation und Aussteuerung.
- Abgabe des Steuersignales zum synchronen Antrieb eines Magnettongerätes.
- Elektrische überblendmarke für Bild und Ton zur Erleichterung des Film- und Tonbandschnittes.
- übersichtlicher Aufbau, leichte Bedienbarkeit und große Betriebssicherheit.
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Allgemeines:
Konstruktion und Aufbau sind den Bedingungen, die der praktische Betrieb der Programm-Produktion erfordert, weitgehend angepaßt. Insbesondere ist Wert auf einfache Bedienung und stabile Bauweise gelegt. Eine unter allen Betriebsbedingungen gleichmäßige Aussteuerung der Aufzeichnungsröhre durch Anwendung von automatischen Regelschaltungen und ein eingebauter Belichtungsmesser gewährleisten eine definierte Belichtung der Filme. Dies kommt einer möglichst günstigen Auswertung der belichteten Filmstreifen in der Entwicklungsmaschine zugute.
Ein Verlust an Bildqualität ist unvermeidlich
Bei der Aufnahme eines Fernsehbildes mittels Filmkamera und Wiedergabe durch einen Filmabtaster ist grundsätzlich ein Verlust an Bildqualität unvermeidlich, wenn Aufzeichnung und Wiederabtastung an die gleiche Norm gebunden sind. Unter allen Umständen wird der Störabstand verringert, da die Wiederabtastung zusätzlich einen Schrotanteil liefert und da, vor allem bei 16mm Film, auch die Körnigkeit der Filmemulsion eine Rolle spielt. Zwangsläufig tritt auch ein Verlust an Vertikalauflösung ein, da das primäre Raster und das wiederabtastende Raster nicht zur Deckung gebracht werden können; daher muß eines der beiden Raster - im allgemeinen das primäre - durch Zeilenwobbelung in vertikaler Richtung „verschmiert" werden.
Das Filmmaterial ist kritisch
Besonders kritisch ist die Auswahl des Schmalfilmmaterials, da das Auflösungsvermögen eines feinkörnigen 16mm Filmes bei mittlerer Lichtempfindlichkeit nicht viel höher liegt als es einem 600zeiligen Fernsehbild entspricht. Bei Verwendung von Negativmaterial zur Aufnahme und Positivmaterial zur Herstellung von Kopien kann der zweimalige photographische Prozeß und die Qualität der Kopiermaschine Einfluß auf die Gradation und den Bildstand im Sinne einer Verminderung der Bildqualität haben. Aus diesem Grunde empfehlen wir in allen Fällen, in denen nicht mehrere Kopien notwendig sind, die Verwendung von Umkehrfilm.
Das Halbbildverfahren ist vertretbar
Die angeführten Gründe, insbesondere die Tatsache, daß in keinem Fall die volle vertikale Auflösung erreichbar ist, führen zu der Erkenntnis, daß die Anwendung des Halbbildverfahrens möglich ist. Viele Versuche ergaben, daß der Verlust an Vertikalauflösung bei der Wiederabtastung mit der vollen Zeilenzahl für das Auge kaum bemerkbar ist. Auf der anderen Seite bietet die Anwendung des Halbbildverfahrens den großen Vorteil, mit normalen Kameras arbeiten zu können, da für die Fortschaltung des Filmes etwa 1/50 sec zur Verfügung steht.
Besondere Verstärker und Spezial-Aufzeichnungsröhren
Besonderer Wert ist auf die Durchbildung der Verstärker gelegt. Durch Einbau von Entzerrern und automatischen Regelschaltungen wird auch bei schwankendem Eingangssignal die gleichmäßige Belichtung des Filmes sichergestellt. Durch Verwendung einer Spezial-Aufzeichnungsröhre wird die größtmögliche Bildqualität erreicht. Die eingebauten Meß- und Prüfeinrichtungen erleichtern die Einstellung und Instandhaltung der gesamten Anlage.
Wirkungsweise und Schaltung
Elektrischer Teil :
Wie das Blockschaltbild (Abb. 2) erkennen läßt, besteht der elektrische Teil der Anlage aus dem Verstärkerzug mit einem Abschneideverstärker, einem Vorverstärker und dem Endverstärker zur Steuerung der Aufzeichnungsröhre, einem Monitor für Kontrollbild und Oszillogramm mit Umschaltung auf verschiedene Meßpunkte, einem Impulsformer, einem Überblendmarkengeber, dem Ablenkgerät und dem Hochspannungsgerät für die Aufzeichnungsröhre sowie dem Netzteil.
Das Signal (BA oder BAS) wird zunächst dem Abschneideverstärker zugeführt. In diesem kann wahlweise der dunkelste Bildpunkt oder die hintere Schwarzschulter auf ein festes Potential gelegt werden. Dann wird das Signal ausgetastet, wobei das Synchronsignal abgeschnitten wird.
Aperturkorrektur und Weißautomatik
Der anschließende Vorverstärker enthält eine regelbare Aperturkorrektur (Cosinus-Entzerrer) sowie eine automatische Verstärkungsregelung (Weißautomatik), die im Zusammenwirken mit der Schwarzautomatik bei schwankendem Eingangspegel die Aussteuerung der Aufzeichnungsröhre und damit die Belichtung des Films weitgehend konstant hält.
Gradationsentzerrung
In weiteren Stufen dieses Verstärkers wird die Gradationsentzerrung vorgenommen. Es sind getrennte Wege und getrennte Regler für die Entzerrung in den Schattenpartien und in den Lichtern vorgesehen. Das Signal wird dann nochmals ausgetastet, wobei die Schwarzabhebung durch einen Regler auf den günstigsten Wert eingestellt werden kann.
Überblendmarken Eintatstung
Im Endverstärker wird die Austastung jedes zweiten Halbbildes durch eine vom Ablenkgerät gelieferte Mäanderspannung durchgeführt. Auch die Überblendmarke wird hier eingetastet. Die Endstufe des Verstärkers liefert die Steuerspannung für die Aufzeichnungsröhre.
Synchronisierung über Synchronsignal
Der Impulsformer liefert alle Impulse für die Synchronisierung sowie für die Tast- und Klemmschaltungen der Anlage. Sämtliche Impulse werden aus dem Synchronsignal abgeleitet.
Im gleichen Chassis wird die Treppenspannung (T) für die Gradationseinstellung sowie ein Testsignal (5 MHz) für die Schärfeeinstellung der Aufzeichnungsröhre erzeugt. Ein weiteres Eichsignal dient zur Erzeugung einer unmodulierten „Weißfläche" auf der Bildröhre.
Synchroner Antrieb eines Magnettongerätes
Ferner liefert der Impulsformer zum synchronen Antrieb eines Magnettongerätes ein annähernd sinusförmiges 50Hz Signal oder wahlweise einen vertikalfrequenten Impuls zur Steuerung eines Synchronumrichters.
Monitor zur Bild-Eingangskontrolle
Dem Eingang des Monitors ist ein relaisbetätigter Schalter vorgeschaltet, der Kontrollmessungen des Eingangssignales, des Signals an der Ausgangsröhre des Endverstärkers sowie am Ausgang des Abschneide- und Vorverstärkers gestattet. Durch Drucktasten einschaltbare Testsignale (Treppensignal, Weißsignal, 5MHz Signal) dienen in Verbindung mit dem eichbaren Monitor zur Voreinstellung der Anlage. Das Treppensignal wird dem Abschneideverstärker, die anderen Testsignale werden dem Vorverstärker zugeführt.
Überblendmarkengeber
Der Überblendmarkengeber erzeugt ein Signal, das - nach Betätigung einer Drucktaste - einmalig geschrieben wird. Es erscheint in der linken oberen Ecke des Bildschirmes. Das Signal steuert die Aufzeichnungsröhre unter Austastung des Bildsignals kurzzeitig schwarz-weiß-schwarz, so daß die Marke auf dem entwickelten Film bei jedem Bildinhalt sichtbar ist. Gleichzeitig mit diesem Signal werden weitere Signale für das mitlaufende Tonband erzeugt, und zwar ein Signal (ca. 0,3 sec) für die Betätigung eines Schreibstiftes und ein weiteres Signal, das auf das Magnetband aufgeschrieben werden kann und aus einem 800Hz Ton gleicher Zeitdauer besteht.
Nachfokussierung und Punktschärfe
Das Ablenkgerät ist zur Erzeugung eines möglichst guten Rasters besonders sorgfältig durchgebildet. Die Geräte für die Horizontal- und Vertikalablenkung arbeiten außerordentlich stabil und erzeugen ein geometrisch einwandfreies Raster. Eine dynamische Nachfokussierung in beiden Ablenkrichtungen sorgt für weitgehend gleiche Punktschärfe über das gesamte Raster.
Kein Moire bei der Wiedergabe
Das Spulensystem besteht aus einer langen Konzentrierspule und den darüber angeordneten Ablenkspulen. Für die erforderliche Wobbelung der Zeilen in Vertikalrichtung ist ein 20 MHz Generator eingebaut. Die Amplitude ist fein regelbar und kann durch ein Mikroskop beobachtet und so genau justiert werden. Die Wobbelung des Elektronenstrahls der Aufzeichnungsröhre erfolgt abhängig von der Bildhelligkeit derart, daß die Zeilen sowohl in den hellen als auch in den dunklen Partien des Bildes genau aneinanderschließen, womit ein Moire bei der Wiedergabe des Bildes im Filmabtaster vermieden wird.
Aufzeichnungsröhre mit 25kV Anodenspannung
Das Hochspannungsgerät liefert die Anodenspannung für die Aufzeichnungsröhre, die durch eine elektronische Regelschaltung unabhängig von der Belastung und von der Netzspannung konstant gehalten wird.
Als Aufzeichnungsröhre wird anstelle der bisher verwendeten Röhre mit einer Anodenspannung von 15kV bei der neuen Ausführung eine Röhre mit 25kV benutzt, so daß ein wesentlich helleres Bild zur Verfügung steht. Der Belichtungsspielraum für den Film ist daher beträchtlich vergrößert.
25 Hz Doppel-Synchronumrichter für Kameramotoren
Der Doppel-Synchronumrichter dient zur Erzeugung einer sinusförmigen Spannung mit einer Frequenz von 25 Hz zum Antrieb der Kameramotoren. Die Phase der Antriebsspannung wird durch ein mäanderförmiges Signal festgelegt, das vom Vertikalimpuls abgeleitet ist und gleichzeitig jedes zweite Teilbild im Endverstärker austastet. Durch diese Anordnung erübrigt sich eine Phaseneinstellung des Filmantriebs von Hand.
Die Netzgeräte enthalten die Transformatoren, Gleichrichter und Siebglieder für die Oberspannung der verschiedenen Geräte. Die elektronischen Regler und die Heiztransformatoren befinden sich auf den einzelnen Chassis.
Wirkungsweise (und Schaltung)
Optischer Teil
Das Bild der Aufzeichnungsröhre wird über einen Oberflächenspiegel, je ein Reflexionsprisma und eine Spezialoptik in der Filmebene der Kameras abgebildet. Die Trennung der beiden Lichtwege geht unter Vermeidung von halbdurchlässigen Spiegeln ohne Lichtverlust vor sich.
Durch einen leicht exzentrischen Einbau der Kamera-Objektive werden Trapezverzeichnungen und Neigung der Schärfenebene vermieden. Der gewählte optische Strahlengang ermöglicht das gleichzeitige Arbeiten beider Kameras.
Aufzeichnungen gleichzeitig mit zwei Kameras
Normalerweise wird zum Übergang von einer auf die andere Kamera kurze Zeit gleichzeitig aufgezeichnet, so daß eine Überlappung der Filmstreifen auftritt. Die überblendmarke erleichtert hierbei das Schneiden und Kleben des fertigen Filmes. Es kann aber auch bei Vorhandensein von zwei kompletten Anlagen bei wichtigen Aufzeichnungen immer gleichzeitig mit zwei Kameras aufgezeichnet werden.
Original-Arriflex-Kameras
Die Kameras sind Original-Arriflex-Kameras, die mit einer Spezialoptik in Sonderfassung, einem Spezialmotor für 25 Hz und einer besonderen Kupplung ausgerüstet sind. Die beiden 16mm Arriflex Kameras sind auf einer abnehmbaren Platte montiert, die gegen eine gleiche Platte mit zwei 35mm-Arriflex Kameras austauschbar ist. Es ist daher möglich, mit der gleichen Anlage lediglich durch Austauschen der Kameraplatte 16mm- und 35mm-Aufzeichnungen vorzunehmen. Der Übergang von einem Format zum anderen benötigt nur eine Zeit von etwa 15 Minuten.
Der Sucher ist als Winkelsucher zum bequemen Einblick vom Arbeitsplatz ausgebildet. Im Sucherfeld sind geeichte Strichmarken angebracht, die das Justieren der Rasterlage und Rastergröße auf der Aufzeichnungsröhre, z.B. nach Auswechseln von Röhren im Ablenkgerät oder der Aufzeichnungsröhre selbst, ermöglichen.
Kontrolle der Belichtung über Vakuumphotozelle
Um die günstigste Belichtung des Filmes jederzeit sicherzustellen, ist über der Aufzeichnungsröhre eine Vakuumphotozelle angeordnet, die auf ein geeichtes Meßinstrument arbeitet. Mit Hilfe dieser Anordnung in Verbindung mit den entsprechenden Meßimpulsen können vor Beginn der Aufzeichnung die günstigsten Werte von Grundhelligkeit und Spitzenleuchtdichte, die für die zu verwendende Filmsorte vorher durch Versuche ermittelt wurden, eingestellt werden.
Wir empfehlen Umkehrfilme von ......
Als Filmmaterial empfehlen wir Umkehrfilm der Firmen Agfa, Schleussner (Adox), Ferrania, für den die Einstelldaten des Verstärkers, die Eichdaten für Grundhelligkeit und Spitzenhelligkeit von uns angegeben werden können. Andere entsprechend feinkörnige Filmsorten sind auch verwendbar, sofern sie in Bezug auf Empfindlichkeit und Gradation innerhalb der Regelbereiche des Aufzeichnungsgerätes liegen. Insbesondere ist auch die Verwendung von Negativfilm möglich, wofür die Horizontalablenkung umpolbar ausgeführt ist.
Es ist empfehlenswert, für eine zusammenhängende Aufzeichnung Filme gleicher Emulsionsnummer zu verwenden und darauf zu achten, daß die Filme dem gleichen Entwicklungsprozeß unterworfen werden. Damit ist gewährleistet, daß die Filmstreifen gleichen Bildcharakter haben, da sie ja von der gleichen Aufzeichnungsröhre belichtet werden. Bei der Wiederabtastung ist dann der Übergang von einer zur anderen Kamera nicht merkbar.
Der Aufbau der FAZ Anlage
Die Anlage ist in drei Schränken untergebracht. Im Bildaufzeichnungsgerät "B BG10 B" sind die Chassis des Ablenkgerätes, des Endverstärkers, des Überblendmarkengebers und des Hochspannungsgerätes untergebracht.
Die Aufzeichnungsröhre steht senkrecht
Aufzeichnungsröhre und Ablenkeinheit sind senkrecht derart angeordnet, daß der Bildschirm etwa mit der Oberkante des Schrankes abschließt. Darauf baut sich auf einer abnehmbaren Platte der optische Teil mit den Kameras auf.
Bedienungsorgane in bequemer Sichthöhe
Im Bildaufzeichnungs-Verstärker "B 32 VS 15 B" sind der Abschneideverstärker, der Vorverstärker, der Impulsformer sowie der Stufengraukeil- und der 5MHz Generator untergebracht. In bequemer Sichthöhe ist der Monitor für Kontrollbild und Oszillogramm eingebaut.
Die Bedienungsorgane sind auf kleinen Pulten bzw. neben den Kameras angeordnet und so verteilt, daß die Anlage von einem Mann bequem bedient werden kann.
Die Netzversorgung
Das Bildaufzeichnungs-Netzgerät B NG 13 B enthält die Netzgeräte zur Anodenspannungsversorgung der Anlage sowie den Doppel-Synchronumrichter zum Betrieb der Kamera-Motoren. Der Hauptschalter für die gesamte Anlage ist hier untergebracht, während die Einschaltung der beiden Netzgeräte jeweils durch Relais und Schütze von den Bedienungspulten des Bildaufzeichnungs-Verstärkers bzw. Bildaufzeichnungsgerätes aus vorgenommen werden kann.
Die Belüftung
Jeder Schrank wird durch mehrere Ventilatoren entlüftet. Beim öffnen der Schranktüren schaltet sich eine Beleuchtung selbsttätig ein und erleichtert die Überprüfung und Pflege der Anlage.
Eine Selbstverständlichkeit
Alle Schaltelemente sind übersichtlich und leicht zugänglich angeordnet. Die Bauelemente sind mit Nummern versehen, welche mit der Beschriftung der beigegebenen Schaltbilder übereinstimmen.
Optional - ein Bild-Umkehr-Verstärker
Zusätzlich sind auf besonderen Wunsch noch ein Bild-Umkehr-Verstärker UK und ein Rastergeometrie-Prüfgerät "O RA 9C" lieferbar.
Der Bild-Umkehr-Verstärker erlaubt ein negatives Bild auf der Aufzeichnungsröhre zu schreiben. Nach der Aufnahme und einfachen Entwicklung des Filmes entsteht so sofort ein vorführbarer Positivfilm.
Das Rastergeometrie-Prüfgerät ermöglicht durch Anwendung des Interferenzprinzips eine exakte Überprüfung und Einstellung der Rastergeometrie.
TECHNISCHE DATEN
Abmessungen: | Bildaufzeichnungs- | Bildaufzeichnungs- | Bildaufzeichnungs- |
Verstärker B 23 VS 15 B | gerät B BG 10 B | Netzgerät B NG 15 B | |
Höhe | 1650 mm | 1300mm+430mm | 1650 mm |
Breite | 720 mm | 720mm+300mm | 720 mm |
Tiefe | 540mm+170mm (Pult) | 540 mm+170 mm (Pult) | 540 mm |
Gewichte: | ca. 170 kp | ca. 150 kp | ca. 245 kp |
Das bedeutet ein Gesamtgewicht von ca. 600 Kilo !!!!
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Netzanschluß:
Netzanschluß: 220V +5%/-10% 50Hz ca. 12,5A
und !!
3 x 220V +5%/-10% 50Hz ca. 3 x 0,3A
Fernsehnorm
Fernsehnorm: 625 Zeilen, CCIR-Norm
Bildformat 3:4
Aufzeichnung jedes zweiten Teilbildes. Auf Wunsch auch für andere Normen, z. B. 819 Zeilen, lieferbar.
Bild-Eingang
Eingang: wahlweise
Signalgemisch (BAS) 0,8 V . . . 1,5 Vss an 75 Q
oder
Bildsignal mit Austastung (BA) 0,8 V . . . 1,2 Vss an 75 Q
Synchronsignal (S)
Vertikalimpulse (V) -3,5 V ... 4,5 Vss an 75 Q
Austastsignal (A)
Filmmaterial:
Es wird empfohlen:
16mm Umkehrfilm der Firmen Agfa, Schleussner (Adox), Perutz, Ferrania, einseitig perforiert
16mm-Negativfilm: Kodak 7374
35mm-Umkehrfilm: Kodak Plus X Reversal
35mm-Negativfilm: Kodak 5374 Es sind auch andere feinkörnige Filmsorten verwendbar, soweit ihre Empfindlichkeit ausreichend ist und die zur Entzerrung der Gradationskennlinie des Films erforderliche Verstärkerkennlinie mittels der vorgesehenen Regler im Verstärker eingestellt werden kann.
Kameras:
2 Arriflex 16mm Kameras mit Spezialoptik und Winkelsucher, auf einer abnehmbaren Platte montiert. 120m Kassetten mit einer Laufdauer von 10,5 Minuten je Kassettenfüllung.
oder
2 Arriflex 35mm Kameras mit Spezialoptik und Winkelsucher, auf einer abnehmbaren Platte montiert. 300m Kassetten mit einer Laufdauer von 10,5 Minuten je Kassettenfüllung.
Antrieb der 16- oder 35-mm-Kameras durch Spezialmotoren mit 25Hz über Synchronumrichter, automatisch phasenrichtig mit Halbbildaustastung im Verstärker.
Aufzeichnung des Begleittones
Die Bildaufzeichnungsanlage B 16 35 F 15 B ist nur für die Aufzeichnung des Fernsehbildes eingerichtet; die in die Anlage eingebauten Kameras gestatten nicht die Aufzeichnung des Begleittones der Fernsehsendung. Die Tonaufzeichnung erfolgt völlig getrennt von der Bildaufzeichnung auf geeigneten Tonspeichern.
Das Zweibandverfahren
Es wird daher nach dem Zweibandverfahren gearbeitet, das eine bequeme Weiterverarbeitung der Bild- und Tonstreifen ermöglicht. Die Tonaufzeichnung erfolgt auf einem synchron laufenden perforierten Film nach dem Magnettonverfahren, das bei entsprechender Ausbildung die geforderte Tonqualität zu erreichen gestattet.
Wir empfehlen das Magnetocord von Siemens-Klangfilm
Als Tonaufzeichnungsanlage empfehlen wir das Magnetocord von Siemens-Klangfilm, mit dem Tonaufnahmen in Studioqualität hergestellt werden können.
Bild- und Tonband synchron
Der synchrone Ablauf von Bild- und Tonband wird in der nachstehend beschriebenen Weise sichergestellt; die für die Synchronisierung der Magnettonanlage erforderlichen Signale können der Bildaufzeichnungsanlage "B 16 35 F 15 B" entnommen werden; außerdem liefert die Anlage auch überblend- bzw. Startmarken für das Tonband.
Bei netzsynchronem Betrieb kann das Magnettongerät ebenso wie die Bildaufzeichnungsanlage "B 16 35 F 15 B" unmittelbar an das Drehstromnetz angeschlossen werden, von dem auch die Synchronisiersignale des Fernsehbildes abgeleitet sind. Der Synchronmotor der Magnetocordanlage läuft dann nach dem Hochlaufen mit netzsynchroner Drehzahl. Da auch die Motoren der Filmkameras über den Synchronumrichter der Aufzeichnungsanlage und den Impulsgeber mit dem Netz verkoppelt sind, ist der Synchronismus von Bild- und Tonband ohne weitere Maßnahmen gewährleistet. Die von der Bildaufzeichnungsanlage bereitgestellten Synchronisiersignale werden in diesem Falle nicht benötigt.
Bei quarzsynchronem oder fremdsynchronem Betrieb, wobei die Rasterfrequenz des Bildsignals mit der Frequenz des örtlichen Drehstromnetzes nicht übereinstimmt, muß der Motor im Magnettongerät mit der Vertikalfrequenz des Bildsignals synchronisiert werden. Hierfür sind im wesentlichen zwei Verfahren anwendbar.
Nach dem ersten Verfahren
Nach dem ersten Verfahren kann zur Lieferung des bildsynchronen Drehstromes für den Antrieb des Magnettongerätes ein zusätzlicher, im Aufzeichnungsgerät "B 16 35 F 15 B" nicht eingebauter 50Hz Synchronumrichter "F UR 15" (Ausführliche Beschreibung siehe Prospekt F40) verwendet werden. Für die Synchronisierung des Umrichters wird vom Impulsformer der Bildaufzeichnungsanlage ein V-Impuls mit einer Amplitude von -4Vss an 75Ohm abgegeben. Der in der Bildaufzeichnungsanlage B 16 35 F 15 B eingebaute Synchronumrichter für die Motoren der Filmkameras kann keinesfalls zum Antrieb von Magnettongeräten verwendet werden, da er eine Frequenz von 25 Hz liefert und auch nicht zusätzlich belastet werden darf.
Das zweite Verfahren
Das zweite Verfahren arbeitet nach Art des Pilottonverfahrens der Tonfilmtechnik, für das z. B. das Magnetocord 16 M/R „Pilot" eingerichtet ist. Die zur Synchronisierung benötigte Drehstromleistung für den Synchronmotor des Magnettongerätes wird von einem 100W Spezialverstärker geliefert, dessen Eingang die mit der Bildfrequenz verkoppelte Pilotfrequenz von 50 Hz zugeführt wird. Diese Pilotfrequenz wird vom Impulsformer der Bildaufzeichnungsanlage abgegeben. Damit der Verstärker nicht die volle Antriebsleistung für die Magnetocordanlage abzugeben braucht, enthält diese noch einen zweiten Motor mit Hauptschlußcharakteristik, der an das örtliche Drehstromnetz angeschlossen wird und den Hauptteil der benötigten Antriebsleistung liefert. Der Synchronmotor benötigt dann nur eine Leistung von 30-40 Watt, um einen Synchronlauf zu erzwingen.
Kein Pilottongenerator erforderlich
Während bei direkten Filmaufnahmen nach dem Pilottonverfahren der Pilotton von der Filmkamera abgenommen wird, wird er, wie vorstehend beschrieben, vom Impulsformer der Bildaufzeichnungsanlage geliefert. Die Filmkameras der Aufzeichnungsanlage brauchen daher nicht mit einem Pilottongenerator ausgerüstet zu sein.
Vom ersten Verfahren wird man insbesondere dann Gebrauch machen, wenn ein Synchronumrichter für 50Hz bereits zur Verfügung steht. Im anderen Falle ist das zweite Verfahren mit Spezialverstärker billiger und einfacher.
Das Tonaufzeichnungsgerät Magnetocord 16 M/R „Pilot" ist universell für alle genannten Betriebsfälle verwendbar.
600m perforiertes 16mm Magnetband
Das Magnetocord-Aufzeichnungsgerät faßt 600m perforiertes 16mm Magnetband (auch Magentfilm oder einfach nur "Cord" genannt) und erlaubt daher eine ununterbrochene Aufzeichnung bis zu 52 Minuten Dauer. Sollen längere Fernsehsendungen pausenlos aufgezeichnet werden, so sind zwei Magnetocordgeräte erforderlich. Für jedes dieser Geräte ist, abgesehen vom netzsynchronen Betrieb, ein eigener Spezialverstärker notwendig. Die Steuerung beider Geräte erfolgt parallel mit den betreffenden Steuersignalen aus der Bildaufzeichnungsanlage. Die Bildaufzeichnungsanlage selbst ist, wie beschrieben, durch die Ausstattung mit zwei Kameras für pausenlosen Betrieb beliebig langer Programme eingerichtet.
Überblend-Impulse und Startzeichen
Gleichzeitig mit der überblendmarke zur Sicherung des richtigen Anschlusses der einzelnen Filmstreifen wird von der Bildaufzeichnungsanlage B 16 35 F 15 B ein entsprechendes Signal für die Tonaufzeichnung abgegeben. Dieses besteht aus einem Impuls von 0,3 s Dauer, entweder in Form eines Rechteckimpulses mit 60 Vss an 3,5 kOhm zur Betätigung eines Schreibmagneten oder in Form eines Tonimpulses mit 800Hz mit 3 Veff (Ri = 5kOhm). Das Zeichen dient in Verbindung mit der überblendmarke am Bildfilm als Startzeichen bei Beginn der Aufzeichnung.
Die weiteren Zeichen bei jedem Wechsel der Bildaufnahmekameras nach je 120m Film (Laufdauer ca. 10,5 min) sind nur für die Montage des Bildfilmes notwendig, nachdem der Magnettonstreifen mit 600m Länge für eine Aufzeichnungsdauer von 52 Minuten ausreicht. Das Signal für die überblendmarke am Tonband ist daher abschaltbar. Nur bei längeren Aufzeichnungen ist auch auf den Tonbändern der beiden Magnettongeräte eine überblendmarke erforderlich.