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typische historische Kamera

Zum Auffrischen und Erinnern . . . .

. . . sind diese Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit dem Fernsehen, den Kameras, den Videorecordern, den Tonband- und den Magnetband- geräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern.

Bevor wir in die Eingeweide der dicken großen Optiken blicken, sollten wir etwas über das Glas wissen.

Die Geschichte das Hauses Zeiss
Die Geschichte das Hauses Zeiss
Otto Barnack - die LEICA

Für den heutigen in Europa lebenden Menschen ist Glas ein durchsichtes Material, daß es einfach gibt und das man hat. Man hat es ja tagtäglich vor der Nase, in der Wohnung die Fenster, auf der Nase die Brille und im Auto die Windschutzscheibe. Ach ja, im Handy oder in der kleinen Kamera ist ja auch noch etwas Glas, oft aber aus Plastik. Nur in den besseren Spiegelreflexkameras ist das Glas noch aus Glas und beim Film und beim Fernsehen natürlich.

Dabei ist es noch gar nicht solange her, daß die deutschen Wissenschaftler und Tüftler ganz sicher waren, Glas ist nicht gleich Glas. Diese Weisheit kommt aus Deuschland, aus einer Zeit, als wir wirklich noch die Größten und die Besten waren.

Ich spreche von den Tüftlern bei Zeiss/Jena, Schott/Jena und Leitz/Wetzlar und weiteren deutschen Firmen. Und es gibt Bücher darüber und auch Filme, wie diese Genies geforscht haben, Glas noch "durchsichtiger" zu machen. (Ich weiß, daß man "durchsichtig" nicht steigern kann.)

Um 1845 fing alles an bei Zeiss und Schott

In unseren Regalen haben wir mehre Bücher über die Entwicklung der Linsen und der Optiken und Kameras und all dem Drumrum, das mach brauchte, um besonders edle Mikroskope und Optiken zu bauen. Normale Mikroskope konnte man sogar in Amerika und in Russland bauen. aber die wirlklich guten, ja die . . . .

In dem Buch "Made in Germany" - Die Geschichte das Hauses Zeiss " - ist sehr anschaulich in Romanform das Werden des Glases und das Werden der Linsen für die damaligen Höchstleistungsmikroskope für die Ärzte und Professoren erzählt.

In dem neuen Buch "Oskar Barnack - von der Idee bis zur Leica" ist der mühsame Weg des Entwicklers beschrieben, der etwas ganz besonders Gutes im Kopf hatte - die Idee einer völlig revolutionären Kamera.

In dem Buch "Die Emil Mechau Story" ist der ebenfalls mühsame Weg eines der Pioniere der besonderen Filmprojektoren beschrieben. Aber zurück zu den Linsen, die sie alle benutzen mussten.

Linsen muß man "rechnen" !

Aus dem Leitz Buch entnehme ich, daß der Physiker Prof. Dr. Abbe bei der Firma Zeiss die Linsen "ge-"rechnet hat. Ich dachte bisher immer, man müsse die "be-"rechnen. Und es gibt als Ergebnis seiner Forschungen und Experimente aus den frühen Jahren um 1850 Formeln der Mathematik, über die sogar ich stolpere, weil ich sie nicht verstehe, so komplex sind die. (Ich hatte mit der komplexeren Integral- und Differentialrechnunng schon immer meine Probleme.)

Abbe hatte damals also "ausgerechnet", warum ein Mikroskop milchig war oder unscharf an den Rändern oder doppelte Schatten warf und warum die Virenforscher an der Charitee in Berlin die infizierten Blutkörperchen nur ungenau analysieren konnten. Und er hat auch ausgerechnet, wie ein Mikroskop eine absolut saubere und klare und randscharfe und farbneutrale Wiedergabe des dramatisch vergrößerten Bildes darstellen können müsste.

Und er hat ein Solches gebaut, mit den Schottschen Gläsern und den Zeiss-Mannen. Das hatte Weltgeltung und auf diesem Wissen ist ein ganzer Optikzweig in Deutschland entstanden.

100 Jahre später ist der Glanz fast verblaßt.

Wissensdurstige aus dem Land der aufgehenden Sonne
Links meine zweite Minolta 1975

So um 1870 begann der Höhenflug der Zeiss- und der Schott- Werke und es ging aufwärts, immer nur aufwärts. Selbst der 1. und der 2. Weltkrieg wurde irgendwie überwunden. Das Ungemach kam, als kleine Männchen mit Schlitzaugen sich die Worte des verstorbenen Professor Abbe zur Brust nahmen:

Hirn, Mühe und Fleiß seien die Tugenden, die das Genie ausmachen. Und Linsen müssen gerechnet werden, nur eben nicht mehr mit dem Kopf oder dem Rechenschieber, nein, mit den "Rechner", also dem Computer. Und auf einmal so ab 1970 kamen fantastische (Foto-) Optiken aus dem Land der aufgehenden Sonne, über die wir nur staunen konnten.

Ich erinnere mich an meine erste Minolta SR 101
mit insgesamt 4 festen Brennweiten bis hoch zu 200mm. Die Dias habe ich heute noch und die projeziere ich mit einem Kodak AV 2000 und einer 300mm Optik in 12m Abstand auf eine 6m breite Bildwand. Das ist alles randscharf und von edler Farbe, selbst nach 30 Jahren.

Die Computer rechnen immer besser und schneller.

Am Anfang war die feste Brennweite und dort konnte der Physiker per (damaliger) EDV ein statisches Linsenpaket ausrechnen und optimieren. Als dann die ersten Zooms auf den Markt kamen, war sowohl bei Weitwinkel wie auch bei "Fernsicht" lange nichts mehr optimal. Verzeichnungen, Randunschärfen und Farbsäume waren beinahe normal.

Wieder zeigten uns die Japaner, daß es bei Fujinon und Canon besser ging als bei uns. Was wir nicht mitbekommen hatten, war das Hauen und Stechen innerhalb Japans um die weltweiten Medallien und Oskars. Der alte Ehrgeiz, die Besten zu sein, wurde bei uns Deutschen im (oder mit dem) Wohlstand erstickt.

Und dann fingen die Japaner an, mit völlig neuen Ideen "dem" Linsenfehler (oder auch der Summe der Fehler) bei den Zooms auch durch "Berechnen" auf den tiefsten Grund zu gehen. Sie vergüteten (beschichteten) die einzelnen Linsen in den Optiken (erst mal theoretisch in der Simulation und dann praktisch) in nie dagewesener Perfektion.

Ich kann es nicht messen,
aber einige Hersteller behaupten, sie würden bestimmte Linsen von den ganz großen edlen Zooms (das sind dann 450.000.- Euro pro Stück !!) bis zu 24fach beschichten. Es ist aber verblüffend, das Glas dazu kommt immer noch von Schott aus Mainz am Rhein, direkt vor meiner Haustüre.

Zitate aus allen drei oder noch mehr Büchern weden Sie hier finden.

Bitte etwas Geduld.


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