Hier gibt es einen Einblick in die Halbleiter-Technik aus 1984
Man muß den "Grundig Electronic" Ingenieuren neidlos zugestehen, sie wußten ziemlich genau, was sie da machten. Das alles in 2023 nachzuvollziehen - zumal das analoge PAL-Fernsehen von 1967 sowieso vorbei ist - erfordert für mich (nach 50 Jahren) eine Menge Grips und manche Funktionen kann ich mir nicht zusammenreimen. Es war demnach überhaupt nicht trivial, mal schnell ein professionelles Testbild elektronisch "zu zimmern", mit dem man verschiedene Bild-Qualitäten überprüfen konnte. Aber lesen Sie selbst :
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4. Funktionsbeschreibung (eines VG-1000 Standard-Ausführung)
Dieser Beschreibung liegt der Blockschaltplan und der Schaltplansatz zugrunde.
4.1 Taktgeberplatte
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4.1.1 Videotaktgeber, Farbträgeroszillator, 10 MHz VCO (spannungsgesteuerter Oszillator), Farbträgerverkopplung
Kernstück der Taktgeberplatte ist das Video-IC S178 (IC 16). Es liefert bei entsprechendem Eingangstaktsignal sämtliche für die Videotechnik relevanten Signale wie Austast-, Synchron-, Vertikalsignal etc. Ferner läßt sich dieses IC sowohl vertikal- als auch horizontalfrequent extern synchronisieren.
Am Eingang (PIN 17) benötigt dieses IC für die 625 Zeilen / 50 Hz Norm einen 1 MHz Takt. Dieser wird mittels 10:1 Teiler (IC 2) aus dem als VCO arbeitenden Oszillator (T 35, D 16) gewonnen, der auf 10 MHz schwingt.
Über seinen Steuereingang (R 93, D 16), einer entsprechenden Regelschleife, bestehend aus IC18/ und einer Sample und Hold-Schaltung (T18) läßt sich der VCO nachziehen und somit eine exakte Verkopplung zwischen Farbträger und Zeilenfrequenz erreichen. R 42, R 43, C19 und C 20 dienen als Schleifenfilter. T14, T15 dienen zur Ansteuerung des FET T18, der eine Sample und Hold-Schaltung darstellt.
T16 und T17 dienen als Impedanzwandler, um die Sample and Hold-Schaltung niederohmig zu speisen. T20 und T19 haben die Aufgabe, zum Einen den internen Farbträger, zum anderen eine 15 kHz Rampe, die bei der Betriebsart „Extern" auf der Externplatte erzeugt wird, der Sample- and Hold-Schaltung zuzuführen.
Als Farbträgeroszillator arbeitet T32. Ausgekoppelt wird das Signal über T31. T28 und T30 arbeiten auf einen Schwingkreis, der mit konstantem Strom gespeist wird, um bei Intern- und Extern-Betrieb eine konstante Amplitude zu erreichen. Bei Extern-Betrieb ist T33 leitend und der interne Oszillator abgeschaltet, die Basis von T26 liegt auf Masse und der externe Farbträger von Stecker ST10/C8 gelangt über T27 zum Schwingkreis, der auf 4,43 MHz abgeglichen ist.
Über T25 und T24 gelangt der Farbträger zur Ausgangsbuchse „Farbträger". Über T23 wird der Farbträger zum Farbmodulator ausgekoppelt und über T22 gelangen die 4.43 MHz bei Intern-Betrieb zur Sample and Hold-Schaltung.
T21 ist bei Intern-Betrieb gesperrt, bei Extern-Betrieb leitend und zieht somit den Emitter von T22 nach +5V, sodaß T22 sperrt.
Von IC 15/8 gelangen Impulse mit Horizontalfrequenz zu IC 1. Dieses IC teilt durch 4 und liefert an seinem PIN 3 den "PAL-Mäander", an PIN 5 ein viertel der Zeilenfrequenz. IC 9 dient als Pulsbreitenmodulator und hat die Aufgabe, die Frequenz fH/4 um den bei PAL üblichen Präzisionsoffset zu erhöhen, damit ein ganzzahliges Vielfaches zwischen Farbträger und Zeilenfrequenz/4 erreicht wird.
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- Anmerkung (Mäander) : Die Erklärung des Wortes "Mäander" ist nicht gerade einfach. Man könnte es mit gleichförmigen Schlangenlinien erklären. Sehr oft wird auch ein andauerndes Rechtecksignal so benannt. Warum dieses erklärungsbedürftige Kunstwort immer wieder verwendet wird, mag mit der Demonstration der "alternativlosen" Kompetenz zusammenhängen. Ganz wichtig, es gibt keine Rechteck-"Kurven", wie man es in diesen diversen Hochglanz Hifi-Magazinen öfter lesen kann !!!
Dazu wird mit T1 und T 2 eine 25 Hz Rampe erzeugt und durch den FET T3 entkoppelt. Über C6 gelangt die 25 Hz Rampe auf T4 und wird dort einer Gleichspannung überlagert. Diese 25 Hz Rampe moduliert nun die Ausgangsimpulsbreite derart, daß pro 25 Hz Rampe eine Pulsbreitenänderung von 1 Farbträgerschwingung (= 225,55ns) entsteht. Durch entsprechende Wahl des Arbeitspunktes von IC 9 entsteht angenähert eine lineare Pulsbreitenänderung.
Vom Ausgang IC 9 PIN 4 wird das pulsbreitenmodulierte Signal einer Impulsformerstufe (IC 11) zugeführt, die aus der ansteigenden Flanke den Sample-Impuls formt. Bei der Betriebsart „Extern" wird der Sample-Impuls IC 11 an PIN 18 von der Externplatte zugeführt. IC 9 PIN 4 wird bei dieser Betriebsart auf HIGH-Potential gehalten.
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4.1.2 Laufzeitausgleich
Da der Videotaktgeber S178 (IC 16) in MOS-Technik, die übrige Teilerkette zur Bildmustererzeugung aber in Low Power Schottky-Technik aufgebaut ist, ist ein temperaturabhängiger Laufzeitausgleich bestehend aus R39, R40, R38 und C21 notwendig.
4.1.3 Burstkennimpulserzeugung
Um die bei der PAL-Spezifikation festgelegte Burstaustastung (während der Vertikalsynchronfolge über 4 Teilbilder versetzt) realisieren zu können, ist eine spezielle Burstkennimpulserzeugung notwendig. Dazu zählt man vom Zeitpunkt des Vertikalimpulses (Beginn Haupttrabanten) 155 PAL-Mäander ab (IC 3 und IC 2 als Zähler, IC5 Dekodierung für 155).
Rückgestellt wird dieser Zähler von einem Resetimpuls der mit IC 6 PIN 13 aus dem Vertikalimpuls (IC 17 PIN 8) geformt wird. Mit IC 4 und dem Freigabeimpuls an IC 4 PIN 2 werden 9 Zeilen ausgezählt. Dieses Signal (IC 8 PIN 3) dient als Austastsignal des Burstes während der Vertikalaustastung. Mit IC 13 wird die Burstlage und Burstbreite auf der hinteren Schwarzschulter festgelegt.
An IC 10 PIN 8 steht das während der Vertikalaustastung unterdrückte Burstkennsignal zur Verfügung. Durch entsprechende Logikverknüpfung wird dieses Signal aufgeteilt für die beiden Farbmodulatoren U und V, um beim Lineartreppensignal einen Farbträger mit der Größe der Burstkomponente U überlagern zu können. (U Modulator wird mit Austastsignal aufgesteuert).
4.1.4 Ausgangsstufen
Die drei Signale Synchronsignal, Austastsignal und Vertikalsignal werden beim VG 1000 zusätzlich an der Rückwand herausgeführt. Um die entsprechenden Pegel und einen Ausgangswiderstand von 75 Ohm zu erreichen, dienen die Transistorstufen T 5 bis T13.
4.1.5 Zähler für Lineartreppe und Farbbalken
IC 12 dient als Zähler für die Lineartreppe. Gesteuert wird dieser Zähler von der Logikplatte. An seinen Ausgängen IC 12/1,2 und 6 stehen die Wertigkeiten 2 hoch 0, 2 hoch 1 und 2 hoch 2 zur Verfügung. Desgleichen dient IC 14 als Zähler für den Farbbalken, der ebenfalls von der Leiterplatte gesteuert wird. Seine Ausgänge liefern die Farbwertsignale Rot, Grün und Blau.
4.2 PROM-Platte
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4.2.1 Horizontal PROM, Vertikal PROM
Beim VG-1000 werden die Zeiten, die zur Erzeugung der jeweiligen Bildmuster notwendig sind, in entsprechenden PROM's abgespeichert. In horizontaler Richtung dienen dazu IC 21 und IC 25. Diese PROM's haben eine Speicherfähigkeit von 512 x 8 Bit und werden durch die Adresszähler IC 12, IC 15 und IC 18 angesteuert.
IC 21 ist durch seine Adressenfestlegung so organisiert, daß ein Zeitraster in horizontaler Richtung von 100ns entsteht. Bei 512 Adressierungsmöglichkeiten kommt man auf die effektive Zeilendauer von 51,2us. IC 25 besitzt durch seine Adressierung ein Zeitraster von 200ns.
In beiden PROM's lassen sich 24 verschiedene Zeitmuster in horizontaler Richtung abspeichern. Die PROM-Ausgänge werden mit D-Flip-Flop's getaktet (IC 22, IC 26) um die Ausgänge "spikefrei" zu machen. Analog dazu ist das Vertikal-PROM aufgebaut, das durch den Adresszähler bestehend aus IC 3 und IC 7 angesteuert wird.
Dieses PROM wurd nur zur Hälfte ausgenützt und besitzt eine Speicherkapazität von 256 x 8 Bit. Da ein Fernsehhalbbild jedoch 312 Zeilen abzüglich 25 Zeilen Austastung besitzt, im PROM aber nur 256 Adressen reserviert wurden, wird der Adresszähler nach 256 Zeilen umgeschaltet (IC 2 PIN 3) auf Rückwärtsbetrieb. Diese Umschaltung ist nur wichtig im zusammengesetzten Testbild und beim Gitter, da sonst ab Zeile 256 der Bildinhalt fehlen würde.
4.2.2 Kreiserzeugung
Das Kreis-PROM IC 9 wird in 4 Ebenen unterteilt, die mit den Steuersignalen IC 18 PIN 7 und IC 23 PIN 6 geschaltet werden. Dabei wird der Kreis wie folgt unterteilt:
1. Ebene (Außenring Anfang)
2. Ebene (Innenring Anfang)
3. Ebene (Innenring Ende)
4. Ebene (Außenring Ende)
Mit einem 9 Bit Komparator IC 13, IC 19, IC 20 und IC 17 wird der PROM-Inhalt mit dem mitlaufenden Adresszählerstand der Horizontal-PROM's verglichen. Bei "Koinzidenz" bekommt IC 24 an seinem PIN 2 einen Vergleichsimpuls, der mit einem geeigneten Takt (IC 27 dient als Flankendiskriminator des 10 MHz Rechtecks) abgefragt wird. Dies geschieht zum ersten Male zum Zeitpunkt Außenring Anfang.
Durch den Vergleichsimpuls wird IC 23 PIN 6 auf HIGH geschaltet und das PROM wird in die 2. Ebene geschaltet. Gleichzeitig schaltet IC 23 PIN 10 auf HIGH. Zum Zeitpunkt Innenring Anfang erhält IC 24 PIN 2 erneut einen Vergleichsimpuls und IC 23 PIN 10 schaltet auf LOW. Zum Zeitpunkt Zeilenmitte wird das PROM in die 3. Ebene geschaltet.
Vergleichsimpuls Innenring Ende schaltet PROM in die 4. Ebene bis Vergleichsimpulse Außenring Ende kommt. Durch den Zeilenzähler IC 5, IC 1 und IC 2 wird das PROM jeweils um eine Zeile (entspricht einer Adresse) weitergeschaltet und somit Zeile für Zeile des Kreises generiert. Abgespeichert wird nur ein Halbkreis, das entspricht 128 Zeilen. Ab Bildmitte wird der Zähler IC 1, IC 5 durch IC 2 umgeschaltet auf Rückwärtsbetrieb und somit die andere Kreishälfte erzeugt.
Das RS-Flip-Flop aufgebaut aus NAND-Gatter (IC 8) dient zum Zentrieren des Kreises, d.h. es wird die Zeile bestimmt, in der der Kreis beginnen soll. Da die Auflösung der Kreissegmente in horizontaler Richtung 50ns beträgt, ist ein Speicher mit 9 Bit erforderlich (1024 x 50ns = 51,2us). Da der im VG-1000 eingesetzte Speicher nur eine Kapazität von 512 x 8 Bit besitzt, wird das 9. Bit im V-PROM abgespeichert und muß deshalb mit der Multiplexschaltung IC 4 zum 9. Bit zusammengesetzt werden. Die Kreisimpulse stehen an IC 23 PIN 10 abrufbereit.
4.3 Logik-Platte
Die Logik-Platte hat die Aufgabe, die aus den beiden Horizontal-PROM's und dem Vertikal-PROM ankommenden Zeitabläufe in vertikaler und horizontaler Richtung derart zu verknüpfen, daß die gewünschten Testbilder entstehen. Weiter bestimmt diese Platte, wann der Multiburstbaustein freigegeben wird, die einzelnen Komponenten ins Testbild eingeblendet werden müssen usw. Dazu müssen die einzelnen Tastausgänge der Bedienplatte mit den entsprechenden PROM-Signalen verknüpft werden.
4.4 Multiburst-Platte
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4.4.1 Funktionsgenerator mit Komparator, Sinusnetzwerk
Der Multiburst wird mit einem Funktionsgenerator nach dem Stromquellenprinzip erzeugt. Dazu wird der Kondensator C5 von dem als Stromquelle arbeitenden Transistor T13 über die Diode D17 aufgeladen bis die Spannung an der Basis von Transistor T2 das Niveau der Basis von T1 erreicht (T 2, T1, T 3 bilden Komparator).
T2 schaltet durch, T1 sperrt. Ebenso schalten T4 und T10 durch, T5 und T9 sperren. Wenn T10 leitend wird, schaltet auch T11 durch und T6 sperrt. Am Kollektor von T11 steht somit die Spannung -5,6 V und über R1 und R2 wird die Basis von T1 auf Minuspotential gelegt.
Über die Pufferstufe T12 und T21 steht der negative Pegel vom Kollektor T11 niederohmig an der Diodenbrücke D17 bis D20. D18 wird leitend, D20 gesperrt. Der Strom der Stromquelle T13 fließt nun über D18 in die Pufferstufe T12, T21. Der Kondensator C5 wird jetzt über D19 und T22 mit demselben Strom wieder entladen, mit dem er vorher über T13 aufgeladen wurde. Der Entladevorgang dauert solange an, bis die Basis von T2 das negative Potential der Basis von T1 erreicht. Die Schaltung kippt um, am Kollektor von T6 stehen dann +5,6 V. Die Diodenbrücke wird wieder umgeschaltet und der Ladevorgang beginnt von neuem.
Der FET T8 und der Transistor T7 dienen als Impedanzwandler und speisen über R25 niederohmig das Sinusnetzwerk bestehend aus T31, T32 und den Dioden D1 und D12. Durch den Spannungsteiler R16, R15, R14, R12, R17 werden mit steigender Dreieckspannung die Dioden D1, D3, D5, D7, D9 und D11 dazugeschaltet und es entsteht eineSinusspannung, die durch Geradenstücke approximiert wird. Analog dazu dienen die Dioden D2, D4, D6, D8, D10 und D12 für die negative Halbwelle.
4.4.2 Treppengenerator, Ansteuerschaltung
Gesteuert wird dieser Teil von der Logikplatte. Der Zähler IC 1 steuert einen 3-Bit-Binärdekoder IC 2, der abwechselnd die Stromschalter T34 bis T45 auf den gemeinsamen Arbeitswiderstand R106 schaltet. Die anschließenden Transistorstufen haben die Aufgabe, die Stromquellen T13 und T22 mit dem entsprechenden Treppensignal anzusteuern, wobei T27, T28 und T29 als invertierender, T18, T19 und T20 als nichtinvertierender Verstärker arbeiten. Die Transistoren T23, T24 und T25, sowie T14, T15 und T16 arbeiten als Verstärker und gleichen die Temperaturabhängigkeit der Ube der Stromquellentransistoren aus.
4.4.3 Start-Stop-Einrichtung
Damit bei jedem Burstpaket die erste Schwingung im Nulldurchgang beginnt und die letzte Schwingung im Nulldurchgang endet, gelangen Eintastimpulse von der Logikplatte zum IC 3 PIN 1/2.
Dieses als D-Flip-Flop arbeitende IC erhält einen Takt vom Komparator (T9), wobei dieser so gewählt ist, daß der von der Logikplatte kommende Eintastimpuls immer zu dem Zeitpunkt abgefragt wird, an dem das Dreieck seine negative Spitze hat.
Steht an IC 3 PIN 5 LOW-Pegel, sperrt T48 und die Kathode von D15 wird auf ca. +6 V hochgezogen. D15 sperrt und der Kondensator C5 kann geladen werden. Geht IC 3 PIN 5 auf HIGH, schaltet T48 durch, die Basis von T47 liegt auf Masse. An der Kathode von D15 stellt sich eine Spannung ein, die mit R79 eingestellt werden kann. Wird nun bei Eintreffen eines Eintastimpulses der Ausgang IC 3 PIN 5 zum Zeitpunkt der negativen Umschaltspitze des Dreiecks von LOW auf HIGH geschaltet, führt der Funktionsgenerator seinen Ladevorgang soweit aus bis D15 leitend wird (Emitterspannung T46 plus Diodendurchlaßspannung D15). Der Haltevorgang setzt ein und dauert solange an, bis der Ausgang IC 3 PIN 5 wieder auf LOW geht (nächster Eintastimpuls).
4.5 Farbplatte
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4.5.1 20 T Filter, Sägezahngenerator
Der von der Logikplatte kommende Puls (Basis T16) hat eine Breite von ca. 1us und wird mit T15 verstärkt. T14 dient zur niederohmigen Ansteuerung eines speziellen Filters. Dieses Filter wird so dimensioniert, daß seine Stoßantwort eine sin2 Kurvenform ergibt. Erreicht wird dies mit sogenannten Thomson Filtern bzw. mit Filteranordnungen nach A. Kastelein. Das Filter hat eine Halbwertbreite von 2us. Der Transistor T13 dient zur Klemmung.
Die beiden Modulationsachsen U und V werden jeweils mit linear steigender Amplitude ausgesteuert. Dazu dienen die beiden Sägezahngeneratoren mit T1, T2, T3, T4, T5 und T6, sowie T7, T8, T9, T10, T11 und T12. Zeitgemäß gesteuert werden diese wiederum von der Logikplatte (Basis T11 und T5).
4.5.2 Farbdifferenzerzeugung
Da die beiden Modulatoren im Gegentakt angesteuert werden, geschieht die Farbdifferenzerzeugung mittels Differenzverstärker (IC 1, IC 2). Die Matrizierung des Farbbalkenbildes geschieht dabei mit sog. Stromschaltern, die gemäß der Matrizierungsvorschrift zum einen auf den invertierenden, zum anderen auf den nichtinvertierenden Modulationseingang arbeiten.
(T 24, T 23, T 22, T 21, T 28, T 27 U- Modulator; T 37, T 36, T 43, T 43, T 42, T 41, T 40 V- Modulator).
Mit entsprechenden Stromschaltern werden auch die Vektoren (G-Y)=0, (B-Y), -(B-Y), (R-Y) und -(R-Y) erzeugt.
Gesteuert werden diese Stromschalter ebenfalls von der Logikplatte. Die drei für den Farbbalken notwendigen Signale R, G und B werden auf der Taktgeberplatte mittels Zähler erzeugt. Der Burst wird ebenfalls mit zwei Stromschaltern erzeugt (IC 1 PIN 1,2,3,4,5 und IC 2 PIN 1, 2,3,4,5).
Der Differenzverstärker, sowie die zur Vektor- bzw. Farbbalkenerzeugung notwendigen Stromschalter arbeiten auf gemeinsame Arbeitswiderstände (R87, R88, R86, R85), denen Besseltiefpässe 3. Ordnung vorgeschaltet sind, um die Farbdifferenzsignale entsprechend der PAL-Norm im Frequenzspektrum auf ca. 1,3 MHz zu begrenzen.
Die Dioden D1, D2, D3, D5 und der Ansteuertransistor T31 haben die Aufgabe, bei einem HIGH-Potential an der Basis T31 die Emitter der Stromschalter T17, T18, T23, T24, T21, T22; T27, T28 hoch zu legen. Damit wird bewirkt, daß die (B-Y)-Komponente des Farbbalkens und des (G-Y)=0 Vektors abgeschaltet werden, also nur die (R-Y) Komponenten dargestellt werden. Den gleichen Zweck haben die Dioden D6, D7, D8, D9 und der Transistor T30, die die (R-Y)-Komponente abschalten.
4.5.3 Farbteil mit U und V Modulator, Trägeraufbereitung
Von der Taktgeberplatte kommend wird der Farbträger mit dem RC-Glied R 127, C 76 für den U Modulator um -45° phasenverschoben, entsprechend mit dem RC-Glied C78, R143 um +45° phasenverschoben, um den für die Quadraturmodulation notwendigen Trägerversatz von 90° zu erreichen. Die exakte 90° Phasendrehung wird mit L9 (grob) und C74 (fein) erreicht.
Die für die PAL-Umschaltung benötigte zeilenweise Umschaltung des Farbträgers für den (R-Y) Modulator geschieht in IC 5 (MC1445L). Dieses IC besitzt zwei voneinander unabhängige Verstärker mit invertierenden Eingängen, die auf einen gemeinsamen Arbeitswiderstand arbeiten und mit einem Steueranschluß umgeschaltet werden können.
Auf den Steueranschluß wird der PAL-Mäander (IC 5 PIN 2) gegeben, der Farbträger wird auf PIN 4 und PIN 5 gegeben, wobei PIN 4 den invertierenden Eingang des Verstärkers B, PIN 5 den nichtinvertierenden Eingang des Verstärkers A darstellt. Die Spannungsteiler R135, R132, R136, R131, sowie R129, R112 und R134, R113 dienen zur Pegelanpassung, da IC 2 eine feste Verstärkung von 20dB besitzt.
Die beiden Farbmodulatoren werden mit IC 4 (U-Modulator) und IC 3 (V-Modulator) realisiert, wobei diese Bausteine nach dem sog. Stromverteilungsprinzip arbeiten (MC 1496). Die Modulatoren besitzen zwei gegenphasige Signaleingänge (PIN 1 + 4), an denen das Farbdifferenzsignal anliegt und zwei gegenphasige Trägereingänge (PIN 10 + 8) an denen der Farbträger eingespeist wird.
Der Farbträgereingang besitzt schaltenden Charakter, deshalb werden im Y-Kanal die bei der Modulation auftretenden Mischprodukte, insbesondere die ungeradzahligen Oberwellen unterdrückt.
Die beiden Modulationsprodukte U und V werden in der nachfolgenden Verstärkerstufe T44, T45, T46, T47 addiert und über T48 der Videoplatte zugeführt. T49 dient in Zusammenhang mit der Taste Farbe zum Abschalten der Chroma-Amplitude. Dabei muß Stecker St6/a 10 auf LOW liegen, T49 leitet und verbindet den Emitter von T48 niederohmig mit +5V. T48 sperrt und der Chroma-Signalweg ist unterbrochen.
4.6 Videoplatte
Zur Helligkeits- Signalerzeugung des Farbbalkensignals und zur Erzeugung der Lineartreppe werden ebenfalls Stromquellenschalter als Digital-Analog-Wandler eingesetzt. Dazu müssen die Widerstände R15, R19 und R22 die Matrizierungsvorschrift
Y = 0,298 R + 0,586 G + 0,114 B
erfüllen, die Widerstände R29, R33 und R36 sind nach dem Schema 1-2-4 entsprechend der dualen Wertigkeit abgestuft. Angesteuert werden beide DA-Wandler durch IC 1, das als Puffer dient. IC 1 bekommt seine Signale RGB bzw. 2°, 21, 22 von Zählern auf der Taktgeberplatte.
Die Transistoren T1 bis T7 stellen wieder Stromquellenschalter dar und erzeugen, gesteuert von der Logikplatte, die Signale Gitterlinien senkrecht (T7, T8), 50 Hz Sprung (T3, T4), Y-Signal für Vektoren (T1,T2) und 30% Weißfläche (T5, T6). Diese gesteuerten Stromquellen arbeiten auf einen gemeinsamen Arbeitswiderstand R39, ebenso die Transistorstufen T29 bis T31, die die Analogsignale addieren.
Die Transistoren T25, T26 addieren das Synchronsignalgemisch zum Bildinhalt und speisen gemeinsam mit T27 einen Filter. Dieser Filter, dimensioniert nach A. Kastelein, formt aus den Gitterimpulsen sin2 Impulse mit einer Halbwertbreite von 200ns und sorgt außerdem dafür, daß sämtliche sprunghaften Übergänge eine Anstiegszeit von 200ns erhalten.
Außerdem verzögert es das Y-Signal um ca. 200ns, dient also gleichzeitig als Laufzeitausgleich zwischen Y-Signal und Chromasignal.
Der Restlaufzeitausgleich wird mit einem anschließenden aktiven Allpassglied 1. Ordnung ausgeführt (T37, C28, R82). Mit Transistor T40 wird das Chromasignal, das vom Potentiometer R2 kommt, zum BAS-Signal addiert = FBAS.
R2 hat eine calibrierte Stellung mit 100% Chromaamplitude (Schalter gedrückt). Bei gezogenem Schalter läßt sich die Chromaamplitude kontinuierlich von 0 bis zu ihrem Nominalwert einstellen.
T41 und T42 haben die Aufgabe, das 250 kHz Rechteck dazuzumischen. Dieses Signal wird deshalb erst nach dem 200ns Filter dazuaddiert, um eine andere Anstiegs- und Abfallzeit zu bekommen. T43 dient als Pegelwandler, T44 steuert die Klemmschaltung T48, C34 niederohmig an. Geklemmt wird mit T48 auf das negative Signal, d.h. auf Synchronpegel, um das Kreissignal unabhängig vom Bildinhalt dazuaddieren zu können.
Damit sich das Kreissignal nicht dem FBAS-Signal mit einer konstanten Amplitude überlagert, sondern seine an R71 eingestellte Amplitude nicht überschritten wird, ist eine sog. analoge "ODER Funktion" notwendig. Dazu dienen T46 und T45, wobei das Signal an den Emittern ausgekoppelt wird. Am Emitter steht immer das Signal mit der positiveren Amplitude. Mit den Transistoren T34, T35 wird aus den von der PROM-Platte kommenden Kreisimpulsen ein definierter Pegel erzeugt.
Ausgekoppelt wird das Signal mit T47, der ein Besseltiefpassfilter 4. Ordnung speist. Dieses Filter mit einer Grenzfrequenz von ca. 5 MHz hat die Aufgabe, die ungeradzahligen Oberwellen der Farbmodulatoren zu unterdrücken (L5 und C40 sind bei der 3. Oberwelle in Resonanz). Außerdem formt dieses Filter die Anstiegszeit des 250 kHz Rechtecks. Da im Multiburst Frequenzen bis 10 MHz auftreten, wird dieser nach dem Filter mit T54 dazuaddiert.
Anschließend durchläuft das Signal den Pegelwandler T52 und wird an T38 mit den Synchronimpulsen nach oben, an T50 mit den Synchronimpulsen nach unten dem Videopotentiometer R1 zugeführt. Über zwei Schalterstellungen läßt sich somit das Videosignal in der Polarität umschalten und mit R1 in der Amplitude verändern.
Der Verstärker mit den Transistoren T56, T57, T60, T62, und T63 arbeitet als nichtinvertierender Verstärker, der mit R114 und R113 gegengekoppelt ist. Am Ausgang steht das Videosignal wahlweise mit den beiden Polaritäten und variablen Pegel von 0 V bis max. ca. Uss=2V an 75 Ohm zur Verfügung.
Transistor T49 koppelt das Videosignal zum HF-Modulator aus. T58, T59, T61, T65 und T64 arbeiten ebenfalls als nichtinvertierender Verstärker mit der Gegenkopplung R145, R144. Die Ausgangsspannung ist hier fest mit Uss=1V an 75 Ohm eingestellt.
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4.7 Bedienplatte
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4.7.1 Selbstauslösende Tasten
IC 8 und IC 9 dienen als Speicher für die selbstauslösenden Tastenfunktionen, wobei stellvertretend für alle Tasten die Wirkungsweise an der Kreistaste erklärt wird.
Ist der Q Ausgang IC 8 PIN 2 HIGH, so liegt über IC10 PIN 15 die Katode der Diode D22 auf LOW, d.h. am S-Eingang IC 8 PIN 4 bleibt ein ankommender Eingangsimpuls wirkungslos, da das Potential 0,7 V nicht übersteigen kann. D21 ist gesperrt, da an der Katode HIGH-Pegel liegt.
Ein ankommender Eingangsimpuls, der über C16 differenziert wird, kann am R-Eingang wirksam werden. Bei S=0 und R=1 kippt der Q Ausgang auf LOW, somit sperrt jetzt D22 und der nächste Eingangsimpuls kann nur am S-Eingang wirksam werden, d.h. der Q-Ausgang kippt in seinen anderen Zustand. Das RC-Glied R26, C14 dient dazu, den Kippvorgang verzögert auf den S- bzw. R-Eingang zu legen, damit auftretende Prellimpulse der Taste keinen ungewollten Kippvorgang erzeugen.
4.7.2 Gegenseitig auslösende Tasten
IC 3, IC 5 und IC 6 sind D-Flip:Flop's, an deren D-Eingänge die jeweilige Taste liegt. Über die Dioden D3 bis D14 sind die Tasten "ODER"- verknüpft und lösen an dem monostabilen IC 7 einen Impuls aus, der das "UND"- Gatter IC 2 PIN 5 verriegelt. Die Impulsbreite ist so gewählt, daß Prellimpulse der Tasten keinen Einfluß haben. Beim Zurückkippen des monostabilen Multivibrators wird die Information, die durch die gedrückte Taste am entsprechenden D-Eingang steht, ins Flip-Flop übernommen. Als Einschaltnullstellung dient C1, R1 und IC 2 PIN 3.
4.8 Stromversorgung
Die Stromversorgungsspannungen werden mit (analogen) Festspannungs-IC's erzeugt, wobei die Z-Dioden am Ausgang Schutzdioden für positive Überspannung und für negative Spannungen darstellen.
4,9 Externe Synchronisation (OPTION)
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ist bei uns nicht vorhanden
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