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Seitenansicht mit Klappe für Memory Card
hier der offene Slot mit Diag LEDs

Der INDIGO von Grass Valley "GV" ist für seine Qualitäten erstaunlich klein

Dieser Video-Mischer aus 2006 ist ja eine Kombination aus Bild- und Ton- Mischpult. Inzwischen (in 2021) gibt es davon recht viele - aber wir sind noch in 2006.

Wie haben sie das gemacht, so viel Power in dieses kleine Gehäuse rein zu packen. Hier hatten die Grass Valley Entwickler natürlich eine jahrelange Erfahrung mit den großen Video-Mischpulten für Fernsehstudios im Rucksack. Die großen Mischpulte sind fast alle getrennt in den Bedienteil (die große "Wanne") und den eigentlichen Prozessor, der weit ab im Technikraum in einem 19" Schrank steht.

Hier bei dem Indigo sind die leuchtenden mechanischen Tasten und Drehknöpfe des aktiven Betriebes auf dem Frontpanel leicht schräg angeordnet und die Bereiche der Konfiguration der Ein- und Ausgänge virtuell auf dem Bildschirm eines recht großen sogenannten Touch-Panels.

Mit einer Wippe überblendet der Bediener die vorher ausgewählten Eingänge auf das Ausgangssignal, an dem allermeist ein oder mehrere Beamer und auch ein Recorder dran hängen. Das alles soll das Innenleben können.
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Wir beginnen mit der "SD" Ausführung des Indigo :

Die sogannte "Standard TV" Ausführung (SD-TV) kann "nur" PAL und SECAM Qualitäten - Studio-Qualitäten - (das ist die zu übertragende Datenmenge - die Video-Bandbreite) verarbeiten. Für "High Definition"-Quellen (auch HD-TV genannt mit deutlich höherer Bandbreite) gibt es einen speziellen Erweiterungs-Einschub mit entsprechnden Anschlüssen (Ports), die weiter unten beschrieben wird.
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Die Detailbilder (Fotos) zeigen ganz Erstaunliches - Hightech !

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hier der Aufdruck mit den Layern

Der Blick auf die Audio-Platine mit den Anschlüssen (Platine von oben - im Gerät auf dem Kopf liegend) zeigt die extrem dichte Konzeption der vielen Buchsen und Ports. Die vier großen schwarzen Buchsen in der Mitte sind die kombinierten XLR Mikrofon Anschlüsse (innen passen auch 6,3mm Stereo-Klinkenstecker für dynamische Mikros rein) mitsamt der 48V Phantomspeisung für Kondensatormikrofone sehr hoher Qualität. Links danben liegen die kleineren silber/schwarzen XLR Buchsen für die Ton-Ausgänge in Studiotechnik (symmetrisch). Rechts daneben sind die acht Stück 6,3mm Klinkenbuchsen (Stereo) sowie die vier Cinch/RCA Buchsen (2 x Stereo) für bis zu 8 Stereo- Line-Eingänge.

Auf dem Board sieht der Chip-Fachmann auch, daß die einzelnen Ton-Kanäle (Eingänge wie Ausgänge) alle pro Kanal ihre eigenen A/D und D/A Wandler haben und alles weitere auf den Digital-Platinen verarbeitet wird.
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Ein paar herausgestellte Details

Hier auf diesem Bild muß man ganz genau hinschaun. Auf der Rückseite der Platine ist der hier nicht sichtbare Steckverbinder und diese 55 in die verzinnten Durchkontak- tierungen / "Löcher" der Platine - mit hohem Druck (= mit Gewalt) eingepressten - 55 vergoldeten Pins sind auf Jahrzehnte bombenfest (unlösbar) mit den Kontakt- "augen" verbunden.

Das ist feinste (und sehr teure) Computer- technik von ganz teuren Routern und Switches. Das funktioniert auch nach 40 Jahren noch.
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Die SD-TV Video-Platine mit den normalen Video Ports

Diese Platine liegt zwischen dem Audio- Board (unten drunter) und der Tastatur-Platine (oben drüber). Man sieht den Huckepack-Aufbau deutlich. Ganz links fallen die massiven Stromzuleitungen auf. Das sind keine lowcost PC-Steckverbinder, hier bei den Profis darf nichts ausfallen.

Die analogen Ein- und Ausgänge werden direkt zu den Wandler-Chips geschaltet und dort digitalisiert, die digitalen Ein- und Ausgänge gehen dann zum Prozessor.

Auf dem Huckepackboard sehen Sie ganz rechts, daß an allen Schrauben, die der Servicetechniker kennen muß, kleine Pfeile aufgedruckt sind. Diese Schrauben halten die Boards zusammen (und auf Abstand).
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Auf den Platinen die CPUs

Wenn Sie die PDF-Anleitung duchscrollen und die vielen Menus bewundern, was da alles eigestellt werden kann, sind Sie erstmal verwirrt. Auf jeden Fall fällt auf, die beiden CPU(s) muß (müssen) ganz schon ackern. Die Videoprozessoren können in der Regel nur ihren - den einen Spezial-Job - machen. Die Haupt CPU muß vielerlei können.

Die Kühlkörper auf den beiden CPUs sind erstaunlich klein, die müssen "zwangsbelüftet" werden. Das wiederum bedeutet, da rauschen oder lärmen zwei Lüfter in dem Indigo. Und wenn die ausfallen, gibts richtig Ärger.

Im dritten Bild sehen sie die Spezial-Chips, die die reine Video-Arbeit übernehmen. Ganz oben am Rand sehen Sie auch wieder die unzähligen Pins der Steckverbinder- Blocks zwischen den Platinen untereinander.

Ganz links oben fällt die massive Stromzuleitung auf. Da fließen schon einige Ampere, die das Netzteil verlustfrei bereitstellen muß.
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Das Tastenfeld ohne Abdeckung

Mit diesen Tasten haben die Grass Valley Entwickler mindestens genausoviel Erfahrung wie die Spezialisten in Weiterstadt bei BTS/GRass Valley. Die Tasten sind verschiedenfarbig beleuchtet und müssen viel aushalten. Insbesondere dürfen sie nicht "prellen" und die Elektronik verwirren. In den großen Studio-Mischpulten wird in der Hauptsendezeit unter Stress gearbeitet.

Da muß "die Taste" funktionieren, egal wie. Und wenn man einfach nochmal drauf haut. Bei einer Großveranstaltung mit 20.000 Zuschauern gelten die gleichen strengen Gesetze wie im Fernseh-Studio mit Millionen Zuschauern.
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Gleiches gilt für die Wippe, den Hebel, mit dem der Bediener von einer "Eingangs- Ebene" zur anderen überblendet. Hier sieht man, daß der Mischer 3 Reihen solcher Eingangs-Wahl-Ebenen besitzt.

Dieser Hebel ist zwar massiv befestigt, geht aber dennoch butterweich und leicht gedämpft und hat an seinen beiden Endstellungen robuste aber weiche Anschläge, sodaß man ihn wirklich zügig  - oder auch langsam - von oben nach unten oder wieder zurück bewegen kann. Hier ist es fast wie bei den Lautstärkeknöpfen der Edel-Hifi-Verstärker, die "Haptik" (das Gefühl) muß stimmen. Übrigens gilt das auch für den Druckpunkt der vielen Tasten.
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Die sechs Flachbahn-Schiebesteller

Für den "Tonmann" im Kopf des Bedieners gibt es einige Schmanklerln, die richtig Spaß machen können. Die Flachbahnsteller haben kleine Motörchen und lassen sich so per Software auf einen abgespeicherten Wert bewegen. Außerdem können Sie mit dem virtuellen Schiebesteller am Bildschirm vorkonfiguriert werden und der Knopf des Stellers läuft dem Finger am Bildschirm hinterher - das ist sehr effektvoll und begeisterungsfähig.

In dem Mischer sind sowieso Eigenschaften eingebaut, die aufhorchen lassen. Man kann ganze Bild- und Ton-"Sessions" abspeichern und wieder abrufen. Sicherlich muß man das etwa länger (und vor allem vorher) üben wie auch die anderen Möglichkeiten.
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Nobody is perfect - sagen auch die Experten

Bei dieser Komplexität in dieser Enge kommt es natürlich vor, daß das eine oder andere Modul oder die Komponete nicht so arbeitet, wie sie sollte, vor allem, da das HD Board später nachgeliefert werden solte. So wurde an einigen Stellen nachgearbeitet.
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Das Herz des Indigo
nachgearbeitet
nachgearbeitet

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Die Stromversorgung des Indigo

Natürlich braucht solch ein Mischer auch Leistung und er braucht Spanungen, und zwar dieselben Spannungen wie bei den PCs. Die Prozessoren stammen aus dem PC Umfeld. Im Indigo wurde ein professionelles "open frame" Schaltnetzeil der 175 Watt Kategorie eingesetzt. Aber auch das muß bei höherer Belastung belüftet werden.

Der Indigo in der SD Ausführung (also ohne den HD Zusatz) will bei uns bei 230 Volt - im Leerlauf !! - gerade mal 68,8 Watt "sehen".

Die drei Prozessoren auf dem zusätzlichen HD Board werden sicher deutlich mehr verbrauchen. Siehe unten drunter.
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Die Messungen erfolgten alle im Leerlauf, also ohne rechenintensive Umwandlungen von Protokollen und Bildschirm Auflösungen bzw. Formaten. Ist der Mischer unter Last in Betrieb, wird die Leistungsaufnahme sicher auch nochmal steigen.

Das Netzteil könnte kritisch sein oder werden

Das offene Industrie-Netzteil ist mit 175 Watt Vollast bei ausreichender Belüftung spezifiziert. Die Bauelemente sind aber sehr eng, fast zu eng gepackt. Also mit dem Lüfterchen wird es eng, das zeigen 20 Jahre Erfahrung mit billigen PC- und teuersten Profi-Netzteilen.

Wird das HD Board mit diesen Leistungsprozessoren eingebaut, sind bei Vollast der Videobearbeitung ganz schnell 100 zusätzliche Watt gefragt. Die Kühlkörper und der kleine Lüfter auf einem der 4 CPUs lassen das vermuten.

Im ebay werden immer mehr defekte INDIGOs angeboten, die alle nicht mehr starten. Darum hier schon mal die Belegung der großen Steckerleiste :
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Die Farbverteilung zur Orientierung : Links ist Pin 24 der schwarze, Pin 12 der rote, rechts ist Pin 13 weiß und Pin 1 ist gelb
die Netzteil- Temperatur- Überwachung
PIN von links an FUNCTION PIN von links an FUNCTION
12 rot STANDBY +Ve 24 schwarz STANDBY RETURN
11 blau POWER GOOD 23 weiß REMOTE ON/OFF
10 rot-dick CH1 OUTPUT 22 blau CHI GOOD
9 rot-dick CH1 OUTPUT 21 rot-dick CH1 OUTPUT
8 rot-dick CH1 OUTPUT 20 rot-dick CH1 OUTPUT
7 rot dünn +SENSE CHI 19 scharz-dünn -SENSE CHI
6 schwarz-dick OV COMMON 18 schwarz-dick OV COMMON
5 schwarz-dick OV COMMON 17 schwarz-dick OV COMMON
4 rot-dick CH2 OUTPUT 16 schwarz-dick OV COMMON
3 rot-dick CH2 OUTPUT 15 rot-dick CH2 OUTPUT
2 rot dünn +SENSE CH2 14 scharz-dünn -SENSE CH2
1 gelb CH3 OUTPUT 13 weiß CH4 OUTPUT

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Es gibt noch mehr Details, die aber hier zu weit führen - zuerst zu dem HD-Modul

.... das als Option auf der Rückseite in den vorbereiteten Einschub-Platz (Slot) eingesteckt werden kann.
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Beim sogenannten hochauflösenden Fernsehen (HD von 2006) muß teilweise 4 mal soviel an Bild-Information vom Eingang zum Ausgang transportiert werden im Vergleich zum SD-TV.

Der Trick bei der Sache ist, daß die ganze Steuerung der Bildsignale samt dem sogenannten Upscaling und Downscaling vom Steuerprozessor auf der Hauptplatine aus geleitet wird und diese HD Prozessoren nur an der Ausführung beteiligt sind.

Beim Start des Indigo wird abgeprüft, ob die HD Karte vorhanden ist und dann werden die Kompressions-Codes in die RAM-Speicher der Karte geladen.
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es kommt also noch mehr ...
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Diese Karte ist fast voll

Die Intelligenz des Indigo steckt in einer Flash-Memory Karte

Auf der rechten Seite des Indigo finden Sie einen Slot, in dem eine sogenannte Compact-Flash Digital Memory Card steckt. Auf der 128 MB Karte sind nur 2 Dateien drauf, die vom Boot-Rom geladen werden. Aus dem Dateinamen linuxdisk.img und systemd erkennt man, daß hier ein fest konfiguriertes Linux System gestartet wird.
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