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1936 Erster 3-Kanal Video Mischer
1939 Studio mit 2 Kameras

1936 - Alles fing beim Fernsehen mal klein an - (außer bei den Kameras.)

(Dort ware es umgekehrt, denn dort fing es im Unterschied zu den Mischpulten ziemlich groß an.) Bei den Mischpulten war es anders.

Ganz in den Anfängen so um 1936 orientierte man sich an der Tontechnik, denn es gab ja keine Vorlagen oder Muster. Es gab nur die Anforderungen der Regisseure und Künstler, mit mehr als einer Kamera arbeiten zu können.

Und ganz am Anfang gab es da einfach einen Schalter. "Klick-klack", mehr nicht. Doch das reichte nicht. Also baute man ein Mischpult mit 3 Kontrollmonitoren und 3 (der Tontechnik ähnlichen) Schiebereglern zum fließenden Ein- und Ausblenden der Bildquellen.

Es war ein bedeutender Fortschritt gegenüber dem vorherigen reinen Umschalten von zwei Signaleingängen. Viel ist über diese Technik nicht überliefert, es schien leidlich zu funktionieren.

Die Mischpulttechnik 1963 beim ZDF

Auf dem Bild sehen Sie links das Tonmischpult, dann das Steckfeld des Kreuzschienenverteilers und rechts daneben das Bildmischpult. Das war damals feinste Sahne. Auf den vier kleinen Vorschau-Monitoren konnten die beiden Bediener für Bild und Ton die die angelieferten Quellen schonmal sehen und oben drüber war der etwas größere Ausgangsmonitor. Oben rechts oder links daneben hatte man den sogenanten HF Fernseher, mit dem die ganze Mannschaft sehen konnte, was da draußen beim Zuschauer wirklich ankam.

Hier ein Detailfoto des Bildmischers.

Auf den Symbolen auf den Tastenblöcken ganz vorne kann man erkennen, daß es schon ganz einfache Überblendmöglichkeiten gab, die uns heute recht primitiv vorkommen. Doch wir schrieben damals erst 1963 und alles war noch in Röhrentechnik aufgebaut. Es war schon eine wahre Meisterleistung der Darmstädter Ingenieure, mit der trägen Röhrentechnologie solch kleine Tricks hinzubekommen. Was wir auf den Bildern nicht sehen können, die eigentliche Technik war in zwei mannsgroßen Stahlschränken irgendwo hinter der Wand untergebracht. Dies hier ist nur die Mischpult-Wanne.

Die Bildregie eines 4 Kamera Ü-Wagens um 1960 bis 64

Rechts im Bild sehen sie unten direkt über dem Pult die vier kleinen Vorschaumonitore, darüber in der Mitte den Monitor für das Ausgangssignal, links davon 2 kleine Hilfsmonitore für vom Studio aus zurück eingespielte Quellen und rechts den ganz normalen HF-Kontroll-Fernseher (mit der Antenne auf dem Dach des Ü-Wagens).

Der Bildmischer ist so klein, daß er - ganz ganz links im Bild - fast nicht auffällt. Die drei Mikrofone dienen der Kommunikation mit den Kameraleuten. Der Toningenieur mit seiner Technik saß dahinter - im Rücken der Bildleute - und konnte und mußte auch über diese Monitore seinen Ton schalten und steuern.
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Die Transistortechnik kam fließend.

Spätestens mit der Entwicklung der Farbkameras etwa ab 1962 wurden auch diese Mischpulte transistorisiert und damit wurden die Technik-Schränke "hinter den Kulissen" deutlich kleiner.

Vorne in der Regie wurde es jetzt erheblich komfortabler und leichter zu handhaben. Doch auch hier stiegen die Ansprüche vor allembei großen "Anstalten" deutlich an. War der Bildingenieur an der SAW (Sendeabwicklung) bislang mit 8 oder 10 Eingängen voll zufrieden, so lagen jetzt zum Beispiel für eine aktuelle Nachrichtensendung 20 oder mehr Bild- (und Ton-) Quellen gleichzeit auf den Eingängen.

Bei wichtigen oder bedeutenden internationalen Ereignissen kamen die Bilder live aus aller Welt und neben den Sprechern und Moderatoren standen mehrere Filmgeber und MAZen "Gewehr bei Fuß" und sollten lückenlos und pannenlos auf Sendung gehen.

Und dann kam die Olympiade 1972 in München

Es war eine gewaltige Herausforderung, berichten die alten Fese Leute bei meinen Zeitzeugenbefragungen. Erstmalig wieder in Deutschland (nach dem Krieg), dann auch noch in Farbe und dann auch nochweltweit live. Da durfte nichts schief gehen, die Blamage wäre weltweit der Kollaps der Deutschen Fese geworden. Wenn die Deutschen das nicht können .......

Rechts einer der größten Farbfernseh-Regieräume, die bis dato überhaupt in Betrieb gegangen waren. Vorne die Tonregie, dahinter etwas tiefer die Bildregie.

Ein Taktgeber für zig hundert Kameras und Ü-Wagen und MAZen und Filmgeber.

An anderer Stelle wird genau erläutert, warum der Taktgeber im analogen Fernseh-Studio so wichtig ist bzw. war. Es ist fast wie in Großstädten, in denen die "grünen Wellen" der Ampelanlagen alle zentral von einem einzigen Taktgeber gesteuert werden müssen. Sonst läuft da bei den Ampeln nichts mehr synchron und der Feierabend-Verkehr bricht völlig zusammen.

Im (alten analogen) Studio ist der Takt bzw. das Synchronsignal ebenso essentiell wichtig für alle Bildquellen, seien es interne Quellen oder die live angelieferten Signale / Bilder der Auslandsstudios. Denen wurde oft sogar der Studio-Takt dorthin angeliefert.
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Amerikaner, Engländer und vor allen die Japaner fühlten sich herausgefordert.

Die 1972er Olympiade wurde hier in Deutschland ohne größere Pannen mit Bravour gemeistert. Es war das bis dahin größte Fernsehspektakel, an dem so viel unterschiedliche Technik zusammenarbeiten mußte. Selbst die Amerikaner zogen höflich den Hut.
Die Japaner ließen nicht allzulange auf sich warten und stiegen ganz ganz niedrig ein.

Es geht weiter

1992 - die halb digitale 1250 HDTV Regie, ein Meisterwerk

Das war schon so ziemlich das Feinste auf der Welt, das im Rahmen der Eureka 95 Studien entwickelt wurde. Das Bildmischpult in der Mitte läßt kaum erahnen, was für ein großer Schrank hinter den Monitoren stand, um die vielen HDTV Kanäle zusammen zu führen. Ganz rechts sehen Sie den absolut irren Senderegie Kontrollmonitor. Es war eine Spezialanfertigung von Sony, denn so etwas wurde in Europa nicht gebaut. Das Mischpult hingegen mit allen Einschüben auf dem neuesten Stand der Halbleitertechnik kam vollends aus den Labors aus Darmstadt.

Und inzwischen haben wir mehrere wirklich große Mischer / Switches erhalten

Der BTS DD30 Mischer im Mueseums-Fundus

Und diese "Production Switchers" (wir sagen Bildmischer dazu) haben es in sich, da ist eine sehr lernintensive Software unter der Haube.

Um solch einen "Production Switcher" mal zu Laufen zu bekommen, hatte ich mir die Manuals "alle" vom ftp Server des Herstellers BTS/Philips usw. herunter geladen.

Das sind hunderte von Seiten mit genauen Angaben, wie was zu funktionieren habe und es ist überhaupt nicht trivial.
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