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Also, wie war das wirklich mit der chronologischen Entwicklung der Fernseh-Technik ?

1939 - der Traum vom Fernsehen

Wann ging es los, wer waren die Beteiligten? Wieviel und welche Rolle haben der Zufall und das Schicksal dabei gespielt?

 

Das ist eine lange Story, zum Glück ist sie jetzt nicht mehr so hektisch. Die Fernseh-Technologie ist (fast) ausgereizt. Und ist ein Markt irgendwann gesättig, dann macht man neue 16:9 Standards und es geht fast wieder von vorne los. Hier mixen wir also die Legenden mit den Aussagen und Inhalten von Zeitzeugen, Interviews, Tonaufnahmen, diversen Büchern und Artikeln und Sonstigem aus allen Enden und Ecken des "Internet" zusammen.

 

Ob alles wirklich "wahr" ist, lassen wir dabei offen. - Urteilen Sie selbst.

Hier geht es jetzt los - und es fehlt noch Einiges.

Diese Seite hier ist noch sehr unvollständig. Eine weit bessere und nahezu vollständige historische Aufarbeitung aus dem Jahr 1953 finden Sie von Gerhart Goebel hier im Fernsehmuseum.

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"Scheherezade" - Ein Märchen aus "1000 und einer Nacht" . . .

Scheherezade

Man sagt ihr nach, sie sei eine kluge Frau mit Visonen gewesen. In der 598. Nacht erzählt Scheherezade dem Kalifen von einem geheimnisvollen Fernrohr, durch das man den Blick auf die Person seiner Träume haben könne. Darüber gibt es viele verschiedene Geschichten.

Das war und ist natürlich nur ein schönes Märchen, aber damit fing es scheinbar an, mit einer erstrebenswerten futuristischen Vision. - Übrigens, die Musik von Rimsky-Korsakov "Scheherezade" auf einer japanisch russischen JVC CD (VDC-519) ist überwältigend.
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1490 - Leonardo da Vinci beschreibt die Kamera "obscura"

Bereits um 1490 hatte Leonardo eine andere Vision beschrieben. In einer dunklen Kammer erschien das Bild eines Objektes an der Wand.

1817 - Berzelius entdeckt das Selen

1839 - Becquerel's Endeckung

Becquerel stellt 1839 fest, daß Selen bei Belichtung zur Spannungsquelle wird (ist das Datum richtig?)

1843 - die Faksimile-Telegraphie zur Bildübertragung

Der schottische Philosoph ?? Alexander Bain zerlegt früh schon Einzelbilder in Punkte und Zeilen und beschreibt die Übertragung dieser Informationen über ein Stromkabel, also lange vor dem Konzept von Paul Nipkow.
Mit Hinweis auf die engl. Wikipedia kommentiert R.W. : Nicht der "schottische Philosoph" Alexander Bain (1818-1903) hat die zeilenweise Bildabtastung erdacht, sondern der schottische Uhrmacher und Erfinder gleichen Namens (1811-1877). Vergleiche engl. Wikipedia: "In 1842, he transmitted the first image over a wire and went on to patent the facsimile machine in May 1843."

Auch spricht man von einem Kopiertelegraph von Bakewell.

1847 - Verbesserung des Konzeptes Bildübertragung

Backwell verbessert die Konzepte von Alexander Bain

1852 - Hittdorf beobachtet den Selen Effekt

Eine Quelle besagt, daß bereits 1852 der Deutsche Johann Wilhelm Hittdorf die Widerstandsänderung des Selens bei wechselnder Beleuchtung beobachtet haben will. Die Geschichtsschreiber benennen aber überwiegend den Iren May erst um 1873 mit dieser Entdeckung.

1855 - Giovanni Caselli entwickelt zeilenfrequente Abtastung

Die von Giovanni Caselli damals schon entwickelte zeilenfrequente Abtastung ist vermutlich der Vorläufer des elektronischen Fernsehens. Er hatte die zeilenfrequente Abtastung geschickt mit der sequentiellen Übertragung verbunden. Casellis Geräte wurden in 1859 sogar in Preußen patentiert.

1863 - Adriano de Paiva's Experimente

Adriano de Paiva projiziert 1863 erstmals ein Bild auf eine Selenplatte und tastet es mit einer Kontaktspitze elektromechanisch ab. Diese Paiva Story finden Sie hier.

1873 - Endeckung der Lichtempfindlichkeit des Selens

Willoughby Smith

Der englische Kabelingenieur Willoughby Smith berichtet über die photelektrischen Eigenschaften des Selens. Angeblich hatte auch Hittdorf schon 1852 diesen Effekt bei unterschiedlicher Beleuchtung bemerkt.

Die May und Smith Story finden Sie hier.

1875 - Kerr - Beeinflußbarkeit polarisierten Lichtes

Kerr entdeckt die Beeinflußbarkeit polarisierten Lichtes durch ein elektrostatisches Feld.

1876 - Graham Bell entwickelt sein Telephon

1878 - Visionen über die elektrische Telescopie.

Von Adrian de Paiva in Porto in Portugal

1878 - noch eine Idee eines Telectroscope Apparates

Der Franzose Rechtsanwalt Constantin Senlecq hatte auch so eine Vision.

1879 - George Carey beschreibt

eine zweidimensionale Fernseheinrichtung

1879 - auch der Italiener Carlo Perosino hatte eine Idee

1880 - ein Buch über das "Le Telectroscope"

Und jetzt schrieb Constantin Senlecq auch noch ein Buch über seinen Traum vom Fernseher.

1881 - Shelford Bidwell überträgt Schattenbilder

Der Engländer Shelford Bidwell bringt im März 1881 bei der Royal Society in London einen Apparat namens "Telephotograph Device" zur Aufführung. Die Idee hatte er bereits am 10. Februar 1881 publiziert.

Die sequentielle Methodik samt Verzögerungsspeicher enspricht damals schon der Morse-Telegraphie und modelliert die sequentielle Architektur der späteren Computer verweg.

1883 - im Dez. - der 18 jährige Paul Nipkow beschreibt seine Idee, die Endeckung oder Erfindung des elektrischen Teleskops

Paul Nipkow

Das genaue Datum ist nicht mehr zu finden, es war irgendwann vor Weihnachten 1883, als der junge Student Paul Nipkow sich das "Elektrische Teleskop" einfallen ließ, es beschrieb und dann zum Patent anmeldete.

1884 - 6. Januar
Paul Nipkow erhält das deutsche Patent 30105

Der lediglich beschriebene Apparat (oder besser die Idee) war ein "elektrisches Teleskop", was immer das aus unserer heutigen Sicht heißen mag. Damals war es umwerfend, alleine die Idee, sich so etwas auszudenken. Die ausführliche Nipkow Story finden Sie hier.
Daß mehrere andere kreative Köpfe bereits weit früher sogar verschiedene Ideen zur digitalen Bildübertragung hervorgebracht hatte, das wissen wir heute. Die Idee Nipkows wurde insbesondere von den Nationalsozialisten im 3.Reich für deren Zwecke mißbraucht und diese (falsche) Wahrheit wurde leider bis in die 90er Jahre bei uns in Deutschland immer wieder fortgeschrieben.

1886 - Ottomar Anschütz konstruiert den Schnellseher

Ein solcher Anschützscher Schnellseher im Original steht heute im gigantischen Fundus der Deutschen Museumsstiftung in Heusenstamm. 24 auf eine Scheibe montierte Glasplatten simulierten in einem stehenden Sichtfenster beim Drehen mit der Kurbel bewegte Bilder. Die Bilder wurden mit der Geisslerschen Röhre von hinten erleuchtet (angeblitzt). http://www.uni-trier.de/~kintop/kins06c.htm

 

Den elektrischen Schnellseher, auch Tachyskop genannt, produzierte damals Siemens & Halske ab 1891 in einer Serie von 78 Exemplaren. Der Schnellseher war auf der Weltausstellung in Chicago 1893 eine Sensation.

1887 - Deutschland - Heinrich Hertz

1887 Deutschland - Heinrich Hertz erzeugt mit elektrischen Funken elektromagnetische Wellen.

1889 - Weiller erfindet sein Spiegelrad

1890 - Eduard Liesegang prägt das Wort "Fernsehen"

1894 - Ottomar Anschütz zeigt seine kinoähnliche Projektion bewegter Bilder

Auf einer 6x8m großen Leinwand soll Anschütz in einem verdunkelten Hörsal in Berlin lebende Bilder vorgeführt haben. Eigentlich gälte er somit als Erfinder des Kinos.

1895 - Max Skladanowsky führt öffentlich Filme vor.

Max Skladanowsky kam auch aus Berlin so wie Ottomar Anschütz und Oskar Meßter. Max Skladanowsky führte am 1. November 1895 in Berlins berühmtem Varieté "Wintergarten" erstmals richtige Filme mit dem von ihm konstruierten Projektor "Bioscop" vor. Dazu hatten er und sein Bruder Eugen 9 Filme mit Zwischentiteln gedreht. Die ersten Schauspieler waren die Brüder Emil und Eugen Skladanowsky.

1895 - die Gebrüder Lumiere erfinden jetzt erst den Kinematographen mit den bewegten Bildern.

1895 - Oskar Messter erfindet das Malteserkreuz für die Filmprojektion

Eigentlich nannte er es das "Deutsche Getriebe". Das war der Durchbruch des funktionierenden ruckartigen Filmtransportes bei den Filmprojektoren, der bis zur heutigen Zeit gilt. Alternativ dazu hatte später Emil Mechau den fließenden Filmtransport mit seinem Mechau Projektor realisiert.

1897 - Der Italiener Guglielmo Marconi und der Russe Alexander Popow

Der Italiener Guglielmo Marconi und der Russe Alexander Popow nutzen die Entdeckung der elektromagnetischen Wellen zur drahtlosen Übermittlung von Morsezeichen über einige hundert Meter. Aus dieser Art der Erzeugung der Hertzschen Wellen entsteht der Begriff "Funktechnik".

1897 - Ferdinand Braun - die Braunsche Röhre wird erfunden

Karl Ferdinand Braun, Mitbegründer der Firma Telefunken, entwickelte die Kathodenstrahlröhre, die Grundlage jedes Oszillgraphen und jedes herkömmlichen Röhren-Fernsehers sowie diverser anderer Darstellungsprodukte. Der Kathoden­strahl wird als "Lichtpunktschreiber" angegeben.

1900 - Constantin Perskyi führt das Wort "Television" ein.

1901 - England - Marconi telegrafiert drahtlos

1901 England - Marconi telegrafiert drahtlos von Cornwall nach New Foundland über den Ozean.

1902 - Otto von Bronk - Patent auf einen Farbfernseher

Otto von Bronk erhält ein deutsches Patent auf die Übertragung farbiger Bilder.

1904 - Otto Lehmann beschreibt flüssige Kristalle

Die Forschung über die Eigenschaften der Flüssigkristalle (Grundlage unserer LCD Bildschirme) geht auf den Physiker Otto Lehmann (1855-1929 zurück. In seinem Buch von 1904 beschreibt Lehmann das Kristallwachstum und die molekularen Veränderungen an kristallinen Substanzen.

1905 - Charles Maugin erforscht die Eigenschaften von Flüssigkristallen

Mit Hilfe von Röntgenstrahlen erforscht Mauguin (1878-1958) die richtungsabhängigen Eigenschaften von Flüssigkristallen.

1906 - Friedrich Lux hat auch eine Idee eines Fernsehers.

1906 - R. v.Lieben erfindet die Verstärkerröhre.

Robert von Lieben erfindet die Glühkathoden-Verstärkerröhre. Hiermit fangen der Rundfunk und das Fernsehen überhaupt erst an. Jetzt konnte man kleinste Spannungen und Ströme elektronisch verstärken. Alles andere Vorherige war reine theoretische Vision oder Spinnerei, weil bis jetzt die Grundlagen für die Darstellung bzw. Wiedergabe der Signale gefehlt hatten.

Max Dieckmann

1906 - M. Dieckmann baut eine Fenseheinrichtung.

M. Dieckmann kann eine erste praktische brauchbare Fernseheinrichtung mit 20 Zeilen und 10 Bildern/sec vorführen. Die Dieckmann Story finden Sie hier.

1907 - Henry Joseph Round und die "Leuchtdiode"

1907 gelang dem Rundfunkpionier Henry Joseph Round (1881-1966) der Nachweis von Lichtemission eines anorganischen Stoffes unter dem Einfluss einer angelegten Spannung.

 

Bei Marcony in England untersuchte er eine Vielzahl von Materialien auf ihre Eignung für Spitzendetektoren. Dabei beobachtete er, daß ein von Gleichstrom durchflossener Siliziumkarbidkristall gelblich leuchtete. Das emittierte Licht wurde von Round als "kalt" bezeichnet, denn er konnte keine Erwärmung des Kristalls feststellen. Round beschrieb seine Beobachtung in der Zeitschrift Electrical World vom 9. Februar 1907.

 

Dies war vermutlich der erste Bericht über eine auf der Grundlage von Rekombinationsstrahlung arbeitende "Leuchtdiode". Round war aber seiner Zeit viel zu weit voraus.

1907 - Boris Rosing entwickelt ein mechanisch elektronisches Fernsehgerät

1907 - in den USA patentiert de Forest die Elektronenröhre

Die USA patentiert auch die de Forest Elektronenröhre, die sehr ähnlich zu der Lieben-Röhre funktioniert. Man streitet heute noch, wer wirklich der Erste war. Aber ist das so wichtig ? Damals dauerte ein Brief oder eine Zeitung über den Atlantic mehrere Wochen und so wußten nur die Wenigsten, was auf der anderen Seite der Welt vor sich ging.

1908 - Chambell-Swinton überlegt sich ein elektronisches Fernsehen

1909 - 26. Juni Ernst Rumer führt einen Fernseher vor.

Ruhmer stellt eine Kontakttafel mit 10 000 Selenzellen her.

1909 - Arthur Korn : "Über die Spinner und Visionäre"

1909 - elektronisch geschriebene Bilder auf Braunscher Röhre zu sehen

Mit der Braunschen Röhre war es erstmals möglich, Bilder auf einer Fläche darzustellen, ohne jede Mechanik. Max Dieckmann war der Vorreiter.

1911 - 7.November Cambell Swinton kommt dem heutigen Fernsehen sehr nahe.

1915 - erster Röhrensender in Königswusterhausen

Auf dem heute noch existierenden "Funkerberg" Königswusterhausen südlich von Berlin wird der erste Röhrensender in Betrieb genommen. 

1917 - Musik-Übertragung über 60 Kilometer

Hans Bredow und Alexander Meissner führen an der deutschen Westfront Versuche mit Röhrensendern und Rückkopplungsempfängern durch. Bereits 1917 gelingt die Musikübertragung über Entfernungen von bis zu 60 Kilometern.

1919 - 7. Juli - Denes von Mihaly macht Bilder aus der Ferne sichtbar.

Eine ausführliche Beschreibung des Apparates von Mihaly findenSie hier.

1921 - Oleg Vladimirovich Losev entdeckt nochmal die LED

Nach Round (1907) dauerte es weitere 14 Jahre, als der russische Physiker Oleg Vladimirovich Losev (im Westen unter O. W. Lossew bekannt, 1903-1942) im Alter von 18 Jahren den Round-Effekt "wiederentdeckte" und genauer untersuchte. Er vermutete damals richtig, daß das Phänomen als eine Umkehrung von Einsteins photoelektrischem Effekt zu deuten ist.

1923 - 29.Okt. um 8.oo Abends, erste deutsche Fernsehübertragung

1923 - Der Russe Zworykin erfindet das Iconoscope.

Vereinigte Staaten - Der emigrierte Russe V. A. Zworykin erfindet in Amerika das Iconoscope. Es wurde jedoch erst etwa 10 Jahre später in den RCA Labors in die Tat umgesetzt. Zworkin wurde dort Entwicklungschef. In Deutschland nannte man es später eingedeutscht "Bildfänger". Es war neben der Sondenröhre das erste funktionierende (elektronische) Verfahren, Bilder ohne Mechanik zu "fangen". Von 1933 bis 1945 und leider auch noch viele Jahre danach wurde das "Ikonoskop" als deutsche Erfindung reklamiert bzw. propagandistisch vermarktet.

1923 - 29. Dez. Vladimir Kosma Zworykin in den USA

erhält das US Patent auf ein rein elektronisches Fernsehen. Doch die erste reale wirklich funktionierende Röhre, das Zworkinsche Iconoscope, gibt es erst etwa 10 Jahre später, 1933.

1924 - Erste Fernseh Versuche mit der Nipkow Scheibe

In Deutschland macht Professor Karolus A. Karolus die im Jahre 1875 entdeckte Kerrzelle technisch brauchbar und zeigt einen ersten Fernsehversuch mit 45 Zeilen mit der mechanischen Nipkowscheibe im Labor der Universität Leipzig. Im Nachhinein gesehen war es der Weg in die falsche Richtung.

1924 - John Logie Baird, UK, überträgt Schattenbilder elektrisch.

Die Baird Story finden Sie hier.

1925 - Juni Charles Francis Jenkins USA sendet 48 Zeilen Fernsehbilder

1925 - Zworkin experimentiert mit Farbfiltern vor der Röhre

Er ging der Frage nach, wie man farbige Bilder übertragen könne.

1926 - Idee der Ultrakurzwell für Fernsehsender

Fritz Schröter schlägt den Bau von Ultrakurzwellen-Fernsehsendern vor.

1927 - 4.März erstmals bewegte Bilder auf Braunscher Röhre

1927 - April Herbert E. Ives USA,

demonstriert eine 50 Zeilen Fernseh-Sprechverbindung über 300km.

1927 - Eröffnung der Bildfunkverbindung Berlin-Wien.

Eröffnung der Bildfunkverbindung Berlin-Wien.

1927 - Juli Deutsche Reichspost will Fernsehen haben

1928 - 11. Mai - Mihaly demonstriert elektrisches Fernsehen.

1928 - Fritz Pfleumer erforscht das Papierband als Magnetband.

Die große Historie der Magnetbandtechnik steht auf den korrespondierenden Magntebandmuseum Seiten.

1928 - Mihaly führt zur Funkausstellung seinen 30 Zeilen Fernseher vor.

1928 - August Karolus zeigt zur 5.Funkausstellung 96 Zeilen Fernsehen

5. Funkausstellung in Berlin - Telefunken führt am 31.08.1928 erstmals Fernsehen nach dem System Karolus-Telefunken, ein Abtastverfahren von Filmbildern durch einen Mechau-Projektor mit Nipkow-Scheibe (genannt der Spiegel-Fernseher mit Karolus-Kerrzelle), öffentlich vor.

 

96 Zeilen war nicht viel verglichen mit den 625 Zeilen von heute, aber es gab schon mal erkennbare bewegte Bilder zu bestaunen.

 

F. Schröter und A. Schiede steigern die Helligkeit der Braunschen Röhre für Fernseh­zwecke.

1928 - der erste Telefunken Fernseher

Telefunken stellt einen Fernsehempfänger nach dem "Karolus System" vor.

 

Die Fernseher waren wegen der unförmigen Technik noch recht große Schränke oder Truhen. Und leisten konnten sich die Wenigsten solch ein Großgerät. Man knabberte allgemein noch an wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

1929 - 11. Juni - Ein Meilenstein - Die FESE, die Fernseh Aktiengesellschaft Berlin wird gegründet.

Ein für die Entwicklung des Fernsehens weltweit wichtiger Schritt war 1929 das Zusammenraufen von 4 Firmen zur Fernseh Aktiengesellschaft Berlin, dem Vorläufer der späteren unter dem Begriff FESE weltbekannten Robert Bosch Fernsehanlagen GmbH. Die 4 Gründer waren die Firmen Bosch, Baird, Zeiss Ikon (AEG) und Loewe Berlin.

 

Unseres Wissens nach gab es daneben als ernsthaften Wettbewerber nur noch die Firma Telefunken, die sich in Deutschland auch für das Fernsehen einsetzte. Telefunken baute zu der Zeit weltweit große Radio Sendeanlagen mit Röhren von Loewe Berlin.

1929 - 25. Oktober, - Die Weltwirtschaftskrise beginnt - der große Börsenkrach

Der schwarze Freitgag erstickte abrupt viele Hoffnungen der Forscher und Entwickler und manch ein Ton-, Kino- oder Fernseh-Projekt ging baden oder verschwand von der Bildfäche.

1929 - USA - Philo T. Farnsworth zeigt "voll elektronisches" Bildübertragungssystem

Am 7. September 1927 überträgt Philo T. Farnsworth vollelektronisch sein erstes echtes Fernsehbild. Grundlage ist die sogenannte Sondenröhre nach Farnsworth

1930 - Filmabtaster mit 67 Zeilen und 25 Bildern fertig

Baird mit Ardenne

1930 - Fernsehbildröhre von Manfred von Ardenne

1930 macht Manfred von Ardenne die Braunsche Röhre für das Fernsehen brauchbar. Über Ardenne gibt es eine Menge Geschichten und Legenden, deren Wahrheitsgehalt nicht einfach zu bewerten ist.

Ardenne hat sich nach dem 2.Weltkrieg für den russischen Teil Deutschlands entschieden und ist auch dort Zeitlebens geblieben. Seine abnormale Bevorzugung durch das DDR Regime mit vielen Freiheiten und einem westlichen Wohlstand ist von Vielen nie verstanden worden.

1931 - Rudenberg entwickelt die 3 Primärfarben als Phosphorstreifen - ein Patent von 1931

1930 - Erster quarzgesteuerten Fernseh-Sender in Nauen

Telefunken führt in Nauen den ersten quarzgesteuerten Sender für Bild und Ton auf der 6m-Welle vor. Telefunken führt ferner zwischen Nauen und Geltow (etwa 40 km) die erste Kurzwellenübertragung von Fernsehbildern mit direkter Abtastung von Personen vor. Dr. Schröter fordert auf Grund der erzielten Fortschritte die Umstellung auf das rein elektronische Fernsehen (Kathodenstrahlröhre) und stellt das Zeilensprungverfahren bei der Braunschen Röhre unter Schutz.

1931 - neues Zwischenfilmverfahren bei der Aufnahme

Für die Übertragung des Fernsehbildes reichte die Helligkeit damals nie aus. So wurde der deutlich empfindlichere 35mm Film in allen nur möglichen Kombinationen benutzt, um (natürlich) zeitverzögert das Fernsehbild in elektrische Signale umzuwandeln.
Suchen Sie einfach im Suchfeld nach Zwischenfilmverfahren.

1931 - Fernsehempfänger mit 9 x 12 cm Röhre und 90 Zeilen

Telefunken führt auf der Großen Deutschen Rundfunkausstellung den ersten Bild- und Ton-Heimfernseher mit gasgefüllter Braunscher Röhre vor.

1931 - England - Baird's Versuchssendungen mit 30 Zeilen. Erste Derby-Übertragung.

1932 - erster Export einer Fernsehanlage nach Italien

Die Berliner Fernseh GmbH exportiert eine komplette Fernsehanlage nach Italien, ein Novum, den ohne Empfänger keine Zuschauer.

1932 - Eduard Schüller entwickelt den Magnetkopf für Pfleumers Papierband.

Die Konstruktion des Magnetkopfes von Schüller bei der AEG und die dann folgende Entwicklung der AEG Magnetophone und des daraus nach dem Krieg  bei Ampex entwickelten Videorecorders waren außerordentliche Meilensteine, die die kulturelle Entwicklung der ganzen Welt maßgeblich und unumkehrbar beeinflußt hatten.

1932 - Dr. Schröter beschreibt die Schrägspuraufzeichnung

1932 - Die Fernseh AG baut eigene Glasbläserei mit Hoch-Vakuumanlage auf.

1933 - Telefunken baut jetzt Hochvakuum-Bildröhren

Telefunken geht zur Braunschen Hochvakuum-Röhre über. Mit allen Tricks wird gekämpft, um die Braunsche Röhre zur Fernsehwiedergabe zu optimieren. Bislang war sie noch nicht ganz luftleer. Telefunken hat es geschafft.

1933 - Vladimir Zworkin realisiert bei der RCA sein Iconoscope

Bislang (also über 10 jahre lang) war das (mit der elektronischen Aufnahme) ja nur eine Idee, zwar bereits patentiert, aber noch nie realisiert. Erst nachdem die mächtige und reiche RCA die Farnsworthsche Idee nicht kaufen konnte, wurde der amerikanische Russe Zworkin beauftragt, die Idee (also seine Idee) in die Tat umzusetzen. Danach gab es einen sehr langen Streit um die Rechte und die Tantiemen. Technisch war das Iconoscope der Sondenröhre von Fansworth überlegen. Doch die Grundidee kam von Fansworth. Und so kämpften hier in Deutschland die Konkurrenten Fernseh AG und Telefunken um die optimale Lösung. Beide hatten Lizenten von RCA und Fansworth gekauft.

1934 - 1.März Neue Fernsehnorm mit 180 Zeilen und 25 Bildern/s

Mit dem elektronischen "Bildfänger" von Zworkin war die mechanische Lösung nach Paul Nipkow nahezu tot. Es war zwar abzusehen, daß die Mechanik die geforderte höhere Zeilenzahl niemals konnte, nur manche wollten das einfach nicht glauben. Auch die Fernseh AG steuerte dann sehr rasch auf Elektronik um. Jetzt war das "richtige" Fernsehen geboren.

1934 - starker UKW Fernsehsender in Berlin-Witzleben

Telefunken liefert an die Deutsche Reichspost einen Ultrakurzwellensender großer Leistung für Bild und Ton, der in Berlin-Witzleben aufgestellt wird. Die Deutsche Reichspost eröffnet einen regelmäßigen Fernsehbetrieb.

1934 - RCA in den USA stellt neuartige Iconoscope Aufnahme-Röhre in Serie her.

Der Patentstreit zwischen dem kleinen Mr. Farnsworth und der großen RCA (Radio Corporation of America) mit der von Zworkin entwickelten Röhre trieb seltsame Blüten. RCA startete die (Röhren-) Produktion, wohlwissend, daß die Patentfrage böse ausgehen könnte. Am Ende hatte Farnsworth gegen die große, reiche und damit mächtige RCA obsiegt. Es war (in den USA) ein seltener Fall, daß die pfiffigen Richter sich wirklich schlau gemacht hatten und auch eine gewaltige (Industrie-) Lobby das Recht nicht beugen konnte.

1935 - Telefunken entwickelt "eigene" Ikonoskop Aufnahmeröhre.

So lautet jedenfalls die "hauseigene" Pressemitteilung (zwangsläufig bereits im Einklang mit der NS Propaganda). Telefunken hatte natürlich ein Lizenzabkommen mit RCA so wie auch die Fese eines mit Farnsworth hatte. Die Iconoscope Röhre ist definitiv von Zworkin in den USA erfunden und entwickelt worden. Fansworth behauptete, er (Zworkin) hätte bei seiner bereits vorher fertig gewordenen Sondenröhre abgekupfert. Und das oberste Gericht gab im sehr viel später Recht.

1935 - Die Fernseh AG "entwickelt" auch eine Iconoscope Aufnahmeröhre und nennt sie volksdeutsch Ikonoskop.

Man lässt ja nichts anbrennen in der Werbung, auch schon 1935 nicht. Jedenfalls hatte die Fese zur Olympiade 1936 nur die lichtschwachen Sondenkameras fertig und einsatzbereit. Die besseren Iko Kamaras waren bei der Fese noch in der (Weiter-) Entwicklung. Telefunken war 1936 bereits etwas weiter. Im Buch über Emil Mechau wird da einiges beschrieben. Beide Firmen haben das Iconoscope lediglich weiter eintwickelt. Erfunden wurde es in den USA. Das jedoch gefiel der NS Propagande gar nicht. Und so wurde die Wahrheit etwas getuend, besser gesagt aufgehübscht. Das Volk konnte es damals sowieso nur glauben.

1935 - Flimmerfreies 180-Zeilen-Bild mit Mechau Projektor

Telefunken führt den Linsenkranzabtaster, ein Meisterwerk optischer Präzisionstechnik von Emil Mechau, und ein flimmerfreies 180-Zeilen-Bild vor.

Weiterhin liefert Telefunken einen fahrbaren Fernsehsender (in mehreren LKWs) an die Deutsche Reichspost.

1935 - Regelmäßige Fernsehprogramme in Berlin mit Nipkowscheibe - Empfang in Fernsehstuben

Deutschland - es gibt (versuchsweise) regelmäßige Fernsehprogramme in Berlin mit Nipkowscheiben Empfang in sogenannten Fernsehstuben oder auch Fernkinos. Die Bildgröße war anfänglich bescheiden, aber es war eine totale Weltneuheit.

das AEK K1

1935 - Das erste Magnettonbandgerät der Welt, das AEG K1, wird vorgestellt.

Im zweiten Anlauf stellt die AEG auf der Funkausstellung 1935 die umwälzendste Erfindung des Jahrhunderts vor, das erste Magnetbandgerät AEG K1.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts bestätigen sogar führende amerikanische Wissenschaftler die herausragende Bedeutung dieser deutschen AEG Entwicklung für die ganze Welt (das Magnetophon) und stufen sie sogar höher ein als die Dampfmaschine.

1935 - 19. August - Die Halle 4 der Funkausstellung brennt völlig ab.

Durch eine Explosion von 35mm Nitrofilm angeblich in einem Mechauprojektor im Projektions-Keller unter der Halle 4 brannten die gesasmten Holzhallen und damit alle Mustergeräte der genialsten Erfindung jener Zeit völlig ab. Mehr steht auf den Magnetbandseiten.

1936 - Das Kunststoff-Magnetband wird bei der BASF entwickelt.

1936 - Die ersten elektronischen Kameras produktionsreif

Es begann der Kampf der Kamera Systeme, besser der Aufnahmeröhren. Die Fese hatte deshalb das trickreiche Zwischenfilmverfahren entwickelt und auch Fernsehkameras mit der lichtschwachen Sondenröhre gebaut. Telefunken setzte gleich auf die empfindlichere Bildspeicherrohrkamera (das Iconoscope). Bis 1935 gab es mit beiden Röhren immense Probleme mit dem Licht.

Weiterhin wurde damals 1936 immer noch von dem "Bildfänger" und dem "Bildschreiber" gesprochen. Das zog sich bis nahezu 1945 durch, denn die AEG (und damit Telefunken) entwickelte und produzierte ja auch noch den Tonschreiber, das AEG Magnetophon Tonbandgerät.

1936 - Telefunken überträgt Olympiade live.

Original Pressetext: Telefunken überträgt von der Olympiade mit der Elektronenkamera direkte Bilder auf den Sender und auf ein Großprojektionsbild 1 x 1,20 m. Auf der Großen Deutschen Rundfunkausstellung zeigt Telefunken Bühnen-, Freilicht- und Film­abtastung mit der Elektronenkamera, 375 Zei­len mit Zeilensprung (flimmerfrei), und ein Projektionsgroßbild mit Braunscher Röhre.

Korrekt würde es heißen, daß mehrere Fernseh-Kameras von Telefunken und der Fernseh AG sich den Ruhm teilen müssen. Auch die Großprojektion in den Fernsehstuben oder sogar Fernkinos war anfänglich eine Domäne der Fernseh AG. Telefunken zog erst viel später nach.

1936 - Auch die Fese überträgt die Olympiade nahezu live in die Fernsehstuben.

Eine weitere Fernseh-Übertragung der Olympiade mit dem Zwischenfilmwagen ermöglichte die Fese AG. Zur dieser Weltmeisterschaft 1936 wurde (sicher aus ganz gezielten NS propagandistischen Gründen) ein großer Teil der Sportereignisse live in die Innenstadt von Berlin übertragen.

 

Einer "von denen da unten" im Olympiastadion war vielleicht Walter Bruch, damals noch Kameramann an einer der beiden riesigen brandneuen elektronischen Telefunken Iconoscope Kameras (eine Emil Mechau Konstruktion von Telefunken). Doch sein Name taucht nirgendwo in irgendeiner Publikation dieser Zeit auf. Auch ist auf keiner einzigen historischen Bildunterschrift der Name Bruch zu lesen.

1936 - England - erste öffentliche Sendungen

England - öffentliche Sendungen aus Alexandra Palace mit 405 u. 205 Zeilen.

1936 - die Marconi Wireless Company hat Flüssigkristall-Lichtventil

Die erste Anwendung der (späteren LCD-) Technologie war das Flüssigkristall-Lichtventil, das sich die Marconi Wireless Telegraph Company 1936 patentieren ließ.

1937 - Georges Destriau baut erste LED

Georges Destriau forschte Mitte der dreißiger Jahre im Labor der Kernphysikerin Marie Curie an Zinksulfiden. Als diese Sulfide versehentlich mit Kupfer verunreinigt waren, stellte er unter dem Einfluss eines starken elektrischen Feldes Leuchtwirkungen fest. Destriau verwendete dafür 1937 das erste Mal den Begriff "Electrophotoluminescence" und sprach von Lossew-Licht, der Grundlage für die anorganische LED.

1937 - 15.7. neue Fernsehnorm mit 441 Zeilen und 50 Teilbildern

Umstellung der Sende- und Empfangsapparaturen auf 441 Zeilen mit Zeilensprung, Einführung der Überblendungstechnik für Bühnenbetrieb. Telefunken führt eine Redner-Großbild-Übertragung vor, bei der für die Abtastung und die Projektion Kathodenstrahlröhren benutzt werden. Telefunken zeigt den ersten Blockfernseher (Gemeinschafts - Fernsehempfang).

1937 - Iconoscope Kameras der Fernseh AG mit 441 Zeilen.

Endlich hatte auch die Fese AG ihre eigenen Iconoscope Röhren so weit "weiterentwickelt", daß damit eine brauchbare Kamera realisiert werden konnte. Der Blick nach USA war bereits verwehrt. In Deutschland wehte ein anderer Wind. Und dazu war die Fese Kamera, später als IS9 bekannt, um Dimensionen kleiner und leichter als die 1936er Telefunken Olympia-Kamera. Von Telefunken sind keine Folgeentwicklungen mehr bekannt.

1937 - Fernsehprojektor mit 4qm Bildfläche

1937 - England - Annahme der 405 Zeilen (Marconi).

1937 - Frankreich - Fernsehsendungen vom Eiffelturm mit Nipkowscheibe.

1938 - Farbfernsehen gezeigt. 441 Zeilen.

Deutschland - Berliner Presseball „Im Zeichen des Fernsehens". Farbfernsehen gezeigt. 441 Zeilen.

1938 - Aug. Erster Heim-Fernsehempfänger DE 7 R vorgestellt

Telefunken beginnt mit der Fabrikation von Fernsehgeräten für 441 Zeilen mit Zeilensprung in Form von Spiegelfernsehempfängern. Auf der Rundfunkausstellung 1938 zeigt Telefunken einen kleinen Heimfernsehempfänger als Tischmodell zum Anschluß an Rundfunkgeräte. Der erste Blockfernsehempfänger (Gemeinschaftsfernsehempfang) wird vorgeführt. In Ergänzung der Weiterentwicklung der Großprojektion zeigt Telefunken einen kleineren Projektionsempfänger für Heimzwecke.

1938 - Funkausstellung -Fese zeigt besonders kurze Braunsche Röhre

1938 - Umstieg auf elektronische Filmabtaster der Fernseh AG

1939 - Fernsehkino Turmstrasse Berlin mit 3x4m Bildwand

1939 - Deutschland - Abbruch der öffentlichen Sendungen wegen des Krieges

1940 - das Supericonoscope wurde die Standard Aufnahmeröhre für Kameras

1940/44 - Deutsche u. franz. Rundfunktechniker arbeiten im Studio Cognac-Jay, Paris, mit 441 Zeilen.

1940 - Die HF-Vormagnetisierung wird (wieder) entdeckt.

Wie wir heute wissen, hatten sowohl zwei amerikanische Teams als auch ein Japaner diese Möglichkeit der hochqualitativen Magnettonaufnahme (auf Draht) vorher oder parallel entdeckt. Nur genutzt hatten die Anderen diese Technik nie.

1940 - Fernsehbildübertragung mit 1029 Zeilen vorgestellt

Die Fernseh AG zeigt einen "hochauflösenden" Prototyp einer kompletten Bildübertragung zur militärischen Verwendung, also der Übertragung von Landkarten.

1940 - Peter Goldmark entwickelt Konzept für Farbbildzerlegung

1941 - Vereinigte Staaten - 525-Zeilen-Standard.

1941 Vereinigte Staaten - 525-Zeilen-Standard. Erste Lizensierung einer Commercial-Station. (WNBT für NBC)

1942 - CBS entwickelt ein Farbsystem mit drehenden Farbrädern (Filtern)

1943 - Berlin wird zerbombt, die Fernseh AG muß ausziehen.

Auf Grund der Zerstörungen wird die Fernseh AG nach Obertannwald in das Sudentenland verlagert.

1945 - April - Ein Zug fährt von Obertannwald nach Salzburg

Die ausgelagerten Geräte wurden direkt bei Kriegsende so weit wie möglich aus dem russischen Einflußbereich gerettet. Irgendwer hatte da ein "ungutes" Gefühl im Bauch bzw. die geniale rettende Idee.

1945 - die deutsche Magnetbandtechnik "fliegt" nach USA.

Das war eine typische Story der "Verlierer des Krieges". Die deutschen Patente werden für nichtig bzw. erloschen erklärt und die verbliebene Industrie wird demontiert. Nur ganz Wenige erkennen das Potential der ausgereiften deutschen Magnetbandtechnik. Ausführliche Informationen finden Sie iin der Magnetbandstory im Magnetbandmuseum unter diesem Link.

1945 - Vereinigte Staaten - Einführung des Image Orthicons.

Auch diese Aufnahmeröhre ist eine amerikanische Erfindung bzw. Entwicklung. Auch hier wird der Name sogar nach der NS-Zeit noch eingedeutscht und über Jahre so beibehalten. Es war in den Köpfen der Menschen so Einiges eingebrannt.

1946 - England - Wiederaufnahme der TV-Sendungen durch BBC, 405 Zeilen.

1948 - es geht langsam wieder aufwärts in Deutschland mit dem Fernsehen

1948 - Ampex stellt das erste professionelle US Magnetbandgerät vor.

Das Ampex 200A war das gleiche Urgestein für die Amerikaner wie das deutsche AEG Magnetophon K1 damals 1935 in Berlin. Ohne dieses Ampex 200A wären der Magnetbandtechnik noch einige Jahre des Schlummerns gegeben worden. Bei der gleichen Firma Ampex wurde ab 1950 ein einem Magnebandgerät für Fernsehbilder entwickelt.

1948 - 22.9 Neue (west-) deutsche Fernsehnorm mit 625 Zeilen und 50 Halbbildern

1948 - Die Französische Regierung nimmt den 819 Zeilen Standard an.

Es gibt jetzt Fernseh-Sendungen mit 819 und 441 Zeilen.

1949 - Erster UKW Sender Europas in München sendet

Die Errichtung des ersten (großen) UKW Senders in Europa setzt einen Meilenstein in der Nutzung des neuen UKW Wellenbereiches. Der Sender München-Freimann nimmt als erster UKW-Sender in Europa am 28. Februar 1949 seinen Sendebetrieb auf.

1949 - Die US Behörden erlauben wieder die Arbeit am Fernsehen.

Bis jetzt war es in den amerikanisch besetzten Gebieten verboten, sich mit dem Fernsehen überhaupt zu beschäftigen, jedenfalls offiziell. Bei den Engländern wurde es etwas lockerer gehandhabt.

1949 - Agfa produziert in Deutschland wieder Magnetbänder.

1949 - In den USA beginnt der Farbfernsehkrieg.

Es war natürlich kein Krieg im herkömmlichen Sinne, es war das kriegerische Wettrennen eines elektronischen und eines mechanischen Verfahrens mit allen (auch nicht erlaubten) Mitteln. Letztendlich gewann das elektronische NTSC Verfahren.

1950 - bereits ca. 400 Fernsehempfänger vorhanden

Irgendwo gab es eine Meldung, daß der holländische Fernsehsender im Mai 1950 für seine Versuchssendungen von 567 auf 625 Zeilen umgestiegen ist. Dabei wurden etwa 400 (selbstgebaute) Empfänger gezählt, die umgerüstet werden mussten. (nur in Holland ???)

1950 - Versuchssendungen des NWDR aus Hamburg mit 625 Zeilen.

1951 - Deutschland - Industrieausstellung in Berlin

Von der „Fernsehstraße" gibt es tägliche Versuchssendungen aus Berlin.

1952 - der deutsche Fernsehrundfunk bereitet Sende-Betrieb vor.

Die (bis jetzt geparkte) Fernseh GmbH, jetzt in Darmstadt, entwickelt die ersten Studio Geräte und stattet den ersten Sendebetrieb damit aus. Die Fernseh GmbH liefert dazu die erste Super-Iconoscope S/W Kamera, die Fese IS9.

1952 - 25.Dez. Der NWDR in Hamburg startet Versuchs- Fernsehprogramm

Über 7 Jahre hat es gedauert, bis aus den Ruinen des 2. Weltkrieges wieder ein Fernsehprogramm gesendet wird. Und das kommt aus einem der beiden ehemaligen Bunker auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg. Der NWDR strahlt täglich von 20.00 bis 22.00 (bzw. 22.30) Uhr ein Programm aus. Zusätzlich gibt es ein halb- bis einstündiges Nachmittagsprogramm.

1952 - Grundig errichtet einen eigenen Fernsehsender

In Süddeutschland gab es ja bislang kein Fernsehen, eigentlich noch nie, auch vor dem Krieg nicht. Fernsehen gab es nur in Berlin und nach dem Krieg dann in Hamburg. Max Grundig entschied, wenn wir Fernseher bauen wollen, brauchen wir hier einen Sender und er baute ihn direkt auf seinem eigenen Direktionsgebäude. Mehr über diese Ideen und auch Taten steht in dem neuen Buch von 2008, das Alexander Mayer recherchiert hat.

1952 - Grundig baut die ersten Fernsehempfänger in Serie

Was war schon Fernsehen ohne Zuschauer ? Der Unternehmer Max Grundig erkannte das Potential dieses Mediums und hatte den Mut, erst 95 Fernsehempfänger und dann mal eben mehr als 500 Fernseher zu produzieren. Der Preis betrug damals stolze ca. 1800.- Mark. Und dennoch, sie gingen weg wie warme Semmeln, es gab ja nichts. Ganz kurz danach kam der erste Grundig Fernseher in großer Auflage für weniger als 1000.- Mark raus. Das war der Grundstein für einen gigantischen Erfolg des Deutschen Fernsehens wie auch der Firma Grundig - hier ein Blick in die Historie.

1953 - Andre Bernanose - organische Lichtquellen

In Frankreich gelang es einer Arbeitsgruppe um Andre Bernanose (1912 - 2002) erstmals, Lichtaussendungen organischer Farbstoffe zu beobachten, die einem starken elektrischen Wechselfeld ausgesetzt waren (Electrolumincscence of organic compounds - A. Bernanose 1955).

1953 - Grundig baut die erste deutsche Vidicon Kamrea

Diese Kamera (das Fernauge 40) war nur für industrielle Zwecke gedacht. Bei Grundig gab es übrigens nur "Fernaugen", also keine "Kameras". Bei der Fese nannte man diesen (nicht Studio-) Bereich das "Angewandte Fernsehen".

Dennoch, diese Entwicklung war für damalige Zeiten etwas ganz Besonderes. Auf diesem Gebiet gab es nämlich Nichts. Und 5000.- Mark war 1953 sehr sehr viel Geld. Nur Fürsten und Scheichs und die Polizei konnten sich das damals leisten.

1953 - Schüller konzipiert das "Helical Scan" System

Eduard Schüler erarbeitet das Konzept für ein Schrägspurverfahren für eine magnetische Aufzeichnung, basierend auf einer Idee von Dr. Schröter aus 1932. Ein schnell laufender rotierender Schreib/Lesekopf schreibt schräge Spuren auf ein langsam vorbeilaufendes Magnetband.

1953 - 17.Dez. In den USA startet das NTSC Farbfernsehen.

NTSC steht für national Television System Committee. Der Volksmund sagt wenig später darüber :

Never the same colour = Niemals die gleiche Farbe oder auch nur : Es ist halt bunt, das NTSC Buntfernsehen.

1953 - Ampex entwickelt den ersten Video Recorder

Die Gerüchteküche um diese geheime Entwicklung brodelte, doch auch in den USA gab es immer wieder undichte Stellen oder sogar gezielt gestreute Informationen. Es hatte sich schon herumgesprochen, daß ein hochkarätiges Ingenieurs-Team "dem bewegten Bild" auf den Fersen war. Auch blieb es doch nicht verborgen, daß da so manche dicke große Ampex Kiste des Nachts auf einer der US Messen angeliefert wurde und dann doch nicht geöffnet wurde.

1953 - Die Firma 3M stellt ein 2" Video Band vor.

3M war bei der Ampex Video-Entwicklung mit im Boot, konnte aber wegen der Geheimhaltung nichts richtig machen.

Was nutze ein tolles breites 2" Magnetband, für das es keinen Gebrauch gab. Also mußte man bei 3M warten, bis Ampex seine geheime Maschine fertig konstruiert und dann auch den Experten vorgestellt hatte.

1953 - erste Studio-Farbkamera TK-40 von RCA

Die RCA Zeitschiene geht von der TK-40 in 1953 bis zur letzten Farbkamera TK-47 in 1978, alle in Röhrentechnik. Die TK41 gab es 1968 sogar mal von der Fese unter deren Namen.

1954 - Fernsehen in Japan

Japan stellt zur Zeit ca. 2000 Fernsehgeräte monatlich her. Diese Produktion würden sich angeblich 35 Firmen teilen.

1956 - der Franzose Henri de France entwickelt das SECAM Verfahren.

1956 - 14.April - Der Ampex VR1000 Videorecorder funktioniert

Es gab nur wenige Sternstunden der Magnetbandtechnik. Die uns bekannten Höhepunkte sind die Vorstellung der AEG K1 Tonbandmaschine im Aug. 1935, die Einführung der HF Vormagnetisierung durch von Braunmühl und Weber 1940, die Ampex Studiotonbandmaschine 200A Anfang 1948 und jetzt, jetzt konnte man endlich bewegte Bilder aufnehmen.

1956 - 30. Nov erste Fernsehsendung von einem Videorecorder

Es hatte funktioniert, die erste US amerikanische Sendung lief vom Band und 3 Stunden danach gleich nocheinmal.

 

Das war ein Quantensprung für die Fernsehtechnik.

1957 - mehr als 1 Million Fernsehgeräte in Westdeutschland

Und schon wurden Vergleiche angestellt. In der DDR soll es Ende 1957 nur 140.000 Fernsehgeräte gegeben (?) haben. Der wirklich reguläre Sendebetrieb in der DDR mit 2,5 Stunden pro Tag wurde laut gut unterrichteter Kreise erst im Januar 1956 aufgenommen.

1958 - der NWDR hat eine (die erste S/W) Ampex MAZ bekommen

Und die kam paradoxer Weise von Siemens aus Karlsruhe, aus dem Hoheitsgebiet des Südwestfunks. Kleinere Lieferanten bzw. Importeure konnten das (immense) Kapital und die Folgedienst- leistungen dieser 400.000 Mark Maschine (die Videorecorder von Ampex kosteten damals immerhin 100.ooo US$ und ein (1) Dollar = 4,20 Mark) nicht schultern.

 

Einer der Letzten dieser Boliden steht im Museum für Kommunikation in Frankfurt im Untergeschoß.

1958 - erste japanische Fernseher für Schweden

Im August 58 sollen die Schweden 2500 Fernsehgeräte aus Japan bezogen haben. Der Preis dieser Geräte lag angeblich ganz wesentlich unter dem der europäischen Geräte.

1958 - Farbrecorder Gerüchte von Ampex

Es wurde mit Sicherheit ganz gezielt in die Medien lanciert, das Gerücht, Ampex könne bald auch Farbe. Doch es dauerte noch ein Weilchen, bis der Ampex Recorder wirklich ging.

1959 - in der "sowietischen Zone" DDR beginnt eine geheimnisvolle MAZ Entwicklung.

Der "Zentrale Arbeitskreis Fernsehen" beschloß 1959 die Entwicklung eines professionellen Videorekorders. Dieser sollte sich am Vorbild der Maschinen der amerikanischen Firma Ampex "ausrichten". Ampex hatte nämlich die weltweiten Patente auf sein damals einzigartiges Quadruplex Verfahren. Auch war aufgrund des im Kalten Krieg verhängten Embargos eine Lieferung dieser damaligen "Hochtechnologie" in sämtliche Ostblockstaten vorerst verboten, jedenfalls offiziell.

 

Dennoch "landeten" mehrere Ampex VR1000 hinter dem eisernen Vorhang in Ungarn. Denen fehlten auf einmal die Quadruplex Scanner, die also nachbestellt werden mußten. Merkwüdiger Weise tauchten diese Scanner nie wieder auf oder aber erst sehr viel später wieder "abgelutscht" zum Refurbrish. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Diese DDR MAZ-Entwicklung dauerte ca. 3 Jahre.

1959 - Sony baut den ersten volltransistorisierten Fernseher

Sony war der Pionier auf der Transistortechnik und hatte bereits ganz am Anfang 1952 kleine Transistorradios gebaut. Jetzt platze die Nachricht wie eine Bombe. Nicht die Amerikaner oder die Europäer, nein, ein japanisches Unternehmen baut Ende 1959 die ersten volltransistorisierten Fernseher dieser Welt (noch in schwarz weiß).

1960 - eine Sensation, der Ampex Farbrecorder.

Ampex hatte es geschafft. Die alte VR1000 MAZ konnte jetzt richtige Farbe und bekam einen neuen Namen. Anfänglich gab es viele Problem, aber es ging überhaupt erst mal. Mehr steht in der Ampex History.

1960 - Philips entwickelt eine kleine Plumbicon Farb-Aufnahme-Röhre.

Alle bisher entwickelten Aufnahmeröhren hatten ihre Probleme mit dem Nachziehen (von Konturen) bei starken Scheinwerfern oder bei Reflexionen von sehr hellem Licht. Auch war die Linearität des Bildes und die Empfindlichkeit für Farben sehr unterschiedlich und damit war zum Beispiel das Orthicon für die kommenden Farbkameras nahezu unbrauchbar. Bei Philips hatten die Ingenieure die lichtempfindliche Fläche der Röhe mit einer Bleibeschichtung versehen und erstaunliche Erfolge erzielt. Das Plumbicon war im Anmarsch.

1961 - Loewe stellt 2" Schrägspur-Recorder vor

Auf der Funkausstellung 1961 in Berlin stellte Loewe mit dem Optacord 500 einen 2" Helical Scan Recorder vor, gebaut mit mit 35 Röhren und einer Entwicklungszeit von 2 Jahren. Wie so viele Entwicklungen dieser Art bekam auch Loewe das Problem der Spurtreue nicht in den Griff und das Gerät verschwand wieder in der Versenkung.

1961 - Kurt Machein entwickelt den elektronischen Schnitt

Kurt Machein siedelte etwa 1954 aus Deutschland in die USA über und arbeitete an der Stanford Universität bei den Professoren Walter Meyerhof and Wolfgang Panofsky. Irgendwann 1956 hörte er von einem super geheimen Projekt bei Ampex unter der Leitung von Charles Ginsburg, nämlich dem Video Tape Recorder (VTR). Machein´s Aufgabe sollte es sein, den VTR (erst in Schwarz-weiß, dann in Farbe) an die vier unterschiedlichen TV Systeme dieser Welt anzupassen.

 

Letztendlich entwickelte er aber das elektronische Schnittsystem, das es bis dahin nicht gab und das alle für unmöglich gehalten hatten. Mit pfiffigen Ideenund viel Arbeit hatte er es dann geschafft. Frustriert über die Veränderungen im Management bei Ampex gründete er 1962 seine eigene Firma Machtronics, um kleine transportable Videorecorder zu bauen.

1962 - DDR MAZ "Mavicord" wird vorgestellt

Nach dreijähriger Forschungsarbeit kam endlich der Prototyp einer reinen "Fernseh- Aufzeichnungs- anlage" (ohne Schnittmöglichkeiten) mit der Bezeichnung "Mavicord" heraus. Bis 1968 entstanden allerdings nur 12 einzeln zusammengesetzte Exemplare, deren Weiterentwicklung nach den hohen Plänen des Ministerrates aus finanziellen Überlegungen und Kapazitätsgründen zugunsten einer farbtüchtigen Variante gestoppt wurde.

 

Heute weiß man, daß es (fast) bei Todesstrafe verboten war, von diesen Teilen Fotos anzufertigen. Die DDR Quadruplex-Technik war einfach heimlich von Ampex oder RCA illegal abgekupfert bzw. geklaut. Die Quadruplex-Scanner (es waren Ampex Scanner) wurden auch heimlich aus Ungarn "importiert". Und die Verantwortlichen in der DDR wußten das. Die Fese in Darmstadt zum Beispiel durfte nur 15 der (Farb-) Quadruplex- Maschinen pro Jahr in RCA-Lizenz fertigen und verkaufen bzw. die RCA/Ampex Technik weiter entwickeln. (Es gab da ein Überkreuz Lizenzabkommen Ampex- RCA- Fese.)

1962 - Philips stellt das Plumbikon mit Blei-Oxid- (PbO-) Sperrschichttarget vor

Es hatte bei Philips über 2 Jahre gedauert, bis es reif war zur Vorstellung vor internationaler Presse. Eine dramatische Verbesserung von Empfindlichkeit und Qualität zur Orthikon Röhre, das ist das neue Plumbikon.

1963 - Januar - Walter Bruch überzeugt ARD mit PAL

Bei der ARD waren damals und danach noch lange Zeit die Perfektionisten "an der Macht". Heute (in 2007) spricht man nur noch von Korintenkackern. Denn, das PAL von Walter Bruchs Team bei Telefunken war (wie auch SECAM) wirklich nur geringfügig besser als NTSC. PAL ist nämlich über 98% NTSC. Da wurde über das letzte Fitzelchen an Qualität monatelang diskutiert und gerungen. Am Ende war es eine politische Entscheidung.

Heute bei DVBT zum Beispiel redet fast keiner mehr von Perfektion wie damals bei PAL. Bei DVBT sind die Bild-Artefakte und Tonaussetzer inzwischen so häufig, daß man sich das alte PAL wieder zurück wünscht. Der spätere PAL Krieg (1965) und der andere politische Zirkus war allemale vermeidbar und absolut unnötig.

1963 - Philips stellt ein Tonband in einer Kassette vor.

Eigentlich war es der Knaller des Jahrhunderts, aber erst mal hatte es keiner so richtig gemerkt oder kapiert. Es war eigentlich der gleiche Effekt wie 1935, als AEG die erste richtige Bandmaschine dieser Welt vorstellte. Mehr über diesen unerwarteten Geniestreich der CC Kassette finden Sie in der Magnetbandstory.

 

Diese CC Kassette mit der damit verbundenen Akzeptanz, daß die "Usability" noch vor der absoluten Qualität kommt, das war der Durchbruch für alle Arten von späteren Kassetten und davon gab es viele.

1964 - Frühjahr - Inbetriebnahme der ersten DDR eigenen schwarz/weiß MAZ Mavicord QR 300

Für die DDR war es 1964 eine technische Innovation und politische Sensation zugleich. Anfang 1964 ging die erste "in der DDR entwickelte" und produzierte MAZ beim DDR Sportfernsehen in Betrieb, so der Originalton der DDR Medien. Daß die 2" Quadruplex Technologie von Ampex geklaut war und heimlich über Ungarn nach Adlershof "verbracht" wurde, wurde natürlich tunlichst verschwiegen.

"Für die aktuelle Berichterstattung bedeutete dies eine wesentliche Erleichterung, insbesondere bei Sportveranstaltungen.", so der DDR Tenor. Die ersten deutlichen Veränderungen durch die neue MAZ-Technik zeigten sich laut der Kommentatoren aber erst Anfang 1965 (als 2 Ampex MAZen über Jugoslawien hereingeschmuggelt worden waren.) Daß die beiden in der DDR entwickelten MAZen je 10 Kilowatt an Strom verbraucht hatten und fast nicht mehr betriebsfertig waren, kam erst viele Jahre später raus.

1964 - Sony stellt einen lowcost open Reel s/w Recorder vor.

Sony preschte wieder mal nach vorne mit dem Slogan: "Fernsehen für alle zu jeder Zeit" und präsentierte einen 1/2" Spulenrecorder. Die anderen Japaner ließen natürlich nicht lange auf sich warten.

1965 - Philips und Grundig bringen 1" S/W open Reel Videorecorder raus.

Philips und Grundig kooperierten in der Videotechnik, mal besser, mal schlechter, wie man heute weiß. Sie entwickelten abweichend von der AMPEX Quadruplextechnik einen Schrägspur- recorder. Es war das Philips Modell 3400 mit 45 Minuten pro Spule. Umfassende Informationen über die Grundig Story finden Sie hier. Die Idee war gut, kam aber bereits viel zu spät und so richtig begeistern konnte das Teil nicht. Es wurde ein (schwarz-weiß) Flop.

1965 - Das Farbfernsehen kündigt sich an - Die Fernseh GmbH baut die ersten drei PAL Übertragungswagen

NDR, WDR und ZDF starten mit je einem Farb- Ü-Wagen den Farbbetrieb. Diese Ü-Wagen kosteten jeweils etwas über 2 Millionen Mark und das war für die kleineren Sender schon noch ein Haufen Geld.

1965 - Beginn der Entwicklung eines Bildplattensystems bei RCA

die RCA "SelectaVision Video Disc" wurde aber erst ab 1981-1985 erfolgreich vermarktet

1967 - die Fernseh GmbH liefert die ersten drei Farb Ü-Wagen an NDR, WDR und ZDF aus

Der NDR bekommt den FÜ-1, den ersten neuen richtig großen Farb Ü-Wagen mit Fese Farbtechnik - bis auf die Farb-Kameras, die waren nämlich nicht fertig. Es mußten LDK-3 von Philips eingekauft werden.
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1967 - August - Zur Funkausstellung zeigt Philips eine kleine Plumbicon 3 Röhren Farb Studio-Kamera.

1967 - Europa bekommt Farbe, PAL und Secam gleichermassen

1967 - Sony entwickelt einen Farb VCR Prototyp

Der Erfolg der Kassettentechnik (angestoßen von Philips mit der CC Kassette) wurde von Sony (speziell von Akio Morita, dem Chef) frühzeitig erkannt und Sony setzte von nun an nur noch auf Kassetten, vor allem beim aufkommenden Video-Boom.

1968 - RCA entwickelt LCD Display

25 lange Jahre hatte es gedauert, bis im LCD Bereich etwas Neues geschah. Das Team um Geprge H. Heilmeier entwickelte 1968 das erste praktisch anwendbare LCD in den RCA Laboratorien.

1969 - die Fese Farbkamera KCU 40 wird weltweit der Maßstab für Farbkameras

Es war nach vielen langen Durststrecken wieder mal ein richtiger Erfolg für die Darmstädter Fernseh GmbH. Sie war nicht perfekt, die KCU, aber sie setzte Maßstäbe.

1969 - Philips - Grundidee optisch abgetasteter Scheiben

Klass Compaan (Philips) entwickelt die Grundidee optisch abgetasteter Scheiben

1970 - Die analoge Bildplatte nach dem TED System wird vorgstellt.

Rechts im Bild ist schon das fertige Abspielgerät aus 1975 gezeigt.
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1970 - Zwei Physiker von Hoffmann La Roche entwickeln ein nutzbares LCD Prinzip.

Martin Schadt und Wolfgang Helfrich legten im Zentrallabor von Hoffmann La Roche in Basel die Grundlagen der modernen Flüssigkristall-Displays (Liquid Crystal Displays = LCD) bei Raumtemperatur. Dieser elektrooptische Effekt von chemischen Substanzen mit flüssigkristallinen Eigenschaften wird in einem Aufsatz von 1971 in Applied Physical Letters genau beschrieben.

1971 - Sony stellt die U-matic Kassetten-Technik vor

Mit diesem 3/4" Bandlaufwerk wollte Sony eigentlich in den Consumer Markt, wurde aber vom VHS Konkurrenten JVC ausgespielt. Dennoch war das Sony U-matic Sytem so gut, daß es in kürzester Zeit den Maßstab für die elektronische Berichterstattung setzte und alles Vorangegangene an mobilen Magnetbandgeräten ersetzte.

1972 - Philips stellt der Presse einen Laser Bildplattenspieler vor.

1972 - eine erste Bildplatte wird vorgeführt

Erste praktische Demonstration optisch abgetasteter Scheiben (Compaan, Kramer)

1972 - Die Fernseh GmbH beendet die Herstellung von Fernseh-Aufnahme-Röhren.

1972 - Leipziger Messe - DDR Farbrecorder vorgstellt

Jetzt war es offiziell. Eine farbige DDR 2" Quadruplex MAZ "Mavicord" (auch ein Ampex Clone) feierte 1972 auf der Leipziger Messe eine vor ausländischen Gästen inszenierte Premiere. Es ist nicht bekannt, ob "man" sich mit Ampex geeinigt hatte, denn das Quadruplex System der älteren Geräte war ja geklaut, also offiziell gestohlen. Der eiserne Vorhang war das Schutzschild, da kam Ampex nicht ran.

 

Doch die DDR Entwickler waren viel zu lange hinter der Zeit her. Und von dieser MAZ sind nur 27 Stück für den RGW-Markt in Produktion gegangen, weil die aufwendige Herstellung, die übergroßen Dimensionen, der gewaltige Energiebedarf, die geringe Bildqualität bzw. die hohe Störanfälligkeit eine weitere Nutzung nicht mehr zu rechtfertigten seien. Der eigentliche Grund war kurz darauf die Vorstellung der ersten 1" BCN MAZ der westdeutschen Fese, die so gut wie alles erheblich besser konnte und die sogar die Amis das Fürchten lehrte. (Ees war eigentlich eine amerikanische Entwicklung.)

1972 - 1975 - Die Fernseh GmbH und Philips entwickeln 1" Schrägspur Studio Recorder.

Philips war der Kooperationspartner der Fese und gemeinsam wollte man die Ampex Lizenzrestriktionen brechen. Doch die BCR 40 wurde zur unendlichen Geschichte und zum Glück nie verkauft. Sie war einfach ein Flop, denn die Philipser hatten das mit der großen Schrägspurtrommel nicht im Griff.

1972 - Fese und Partner stellen 130 Farb-Kameras und 27 Ü-Wagen zur Olympiade bereit

Die Olympiade war der erste große Mega-Event für das neue deutsche Farbfernsehen und unsere bundesdeutsche Studio-Technik. Es wurde alles zusammen getragen, das "Beine" hatte. Also alle Ü-Wagen und Kameras und MAZen. Natürlich war auch Ampex mit dabei, denn diese Geräte waren inzwischen einigermaßen ausgereift. Und die Bilder wurden in alle Welt in perfekter deutscher Qualität übertragen.

Ein Wermutstropfen waren die über 5000 Grundig (Röhren-) Farbfernsehgeräte, die an allen Ecken und Enden aufgestellt waren. Fast keiner der Fernseher war länger als eine Stunde konvergent. Die genervten Techniker rasten von Gerät zu Gerät und justieren nach, immer im Kreis rum, hoffnungslos und frustriert

1973 - die ersten Flüssigkristall Displays kommen aus Japan

1975 - Sony stellt den Betamax Farb VCR vor

1975 - die Fese stellt den 1" Farb Studio Recorder BCN 50 vor.

Jetzt hatte es geklappt, die Überraschung war perfekt. Die neuen 1" BCN Maschinen setzten weltweit den neuen Maßstab für Broadcast Video (in PAL). Der Markt kam in Bewegung, zugunsten der Fese. So etwas hatte keiner und der Vorsprung betrug ein paar Jahre. Das B-Format (damals gab es noch keine Bezeichnung dafür, es wurde einfach als "Bosch" Format proklamiert) wurde standardisiert und einfach so genannt, es war das weltweit zweite Video Format für Fernsehsender nach dem 2" Quadruplex System von Ampex und jenes hierß von da an A-Format.

1976 - Ampex und Sony planen neuen 1" Format Standard, das C-Format.

Ampex war nun in Not und die eigene Schrägspurtechnik funktionierte immer noch nicht. Inzwischen weiß man, daß wichtige Entwicker (warum auch immer) im Unfrieden geschieden waren und diese Kapazitäten fehlten jetzt. Also tat man sich mit Sony zusammen und das C-Format wurde (in USA) durchgedrückt.

 

Natürlich hatte die Fese auch daran "Schuld". Es gab keine NTSC BCN40. "Man" wollte das (anfänglich) mit dem NTSC nicht, flüstert die Buschtrommel. 

1976 - JVC entwickelt mit Pansonic das VHS System

Sony war zwar der technologische Vorreiter, doch es gab in Japan auch einen gnadenlosen Wettbewerb untereinander. "Die anderen" entwickelten ein relativ problemloses 1/2" Kassetten- Format für den Endkunden. Es war nicht berauschend, aber es lief und war billig herzustellen. Matsushita war inzwischen einer der weltgrößten Elektronik Konzerne geworden und war so für JVC ein super Partner. Die beiden Firmen ließen sich die drei Buchstaben "VHS" weltweit als Markenzeichen eintragen und bevor die anderen es gemerkt hatten, wurden billigste Lizenzen an "alle" vergeben. Philips/Grundig und Sony waren schlichtweg zu teuer und die Amis waren mit der leidlichen Qualität zufrieden. Man sah ja "etwas" auf dem Bildschirm.

1976 - Sept. - JVC stellt den VHS Recorder vor

Angeblich hatte JVC dieses VHS System im April 1976 bei Sony vorgestellt, doch Sony wollte vom Betamax System nicht ab und so startete JVC mit Panasonic zusammen.

1978 - Markteinführung des Philips Laser-Vision-Systems

die Video-Langspielplatte wird mit einem Laser abgetastet, transparente Kunststoffscheiben mit 20 bzw. 30 cm Durchmesser und 36 Minuten bis 60 Minuten Spieldauer je Plattenseite

1978 - Sept. Ampex stellt das eigene 1" C-Format vor.

Ampex stellt seinen (zusammen mit Sony entwickelten) VPR-2 Recorder vor. Ampex hatte Jahre vorher mit dem Helical Scan System nur Schiffbruch erlitten und war 1975 von der Bosch-Fernseh aus Deutschland mit der BCN total überrumpelt worden. Der Preis wurde mit 29.000.- bis 40.000 US $ angegeben.

1978 - erste digitale Aufzeichung auf 1" Band in England

Ein Mr. J.L.E. Baldwin (Independant Broadcast Authority) baut einen digitalen Recorder auf der Basis der Fese BCN Maschine. War die erste Vorführung im Jan 1978 nicht besonders erfolgreich, wurden später bessere Ergenisse erzielt.

1978 - NHK Labors aus Japan stellen HDTV mit 1.125 Linien vor.

Das Bildverhältnis betrug damals 5:3 auf einen 30 inch Widescreen-Monitor

1979 - Grundig/Philips stellen Video 2000 vor

Nachdem man die Schwächen der Philips/Grundig VCR Recorder erkannt hatte, und das dauerte eigentlich viel zu lange, brachte man mit Video 2000 eine neues besseres aber inkompatibles Video System auf den Markt.

 

Es war technisch perfekt, jedenfalls in der Theorie. Ein Anflug von Größenwahn ließ dann die Träume ziemlich schnell platzen. VHS hatte so gut wie alle Auslandsmärkte bereits besetzt. Das blieb nur noch Europa übrig und das war zu wenig.

1979 - BTS, Ampex und Sony stellen digitale MAZ vor

Alle arbeiten an digitalen Aufzeichnunsformaten. Im Feb 1979 zeigt Ampex während der SMPTE in San Francisco publikumswirksam den ersten voll digitalen Video-Recorder als Labormodell auf der Basis der bekannten 2" AVR-3 mit einem 8-Kopf System. Sony zeigte kurz darauf im März auf der NAB in Dallas ebenfalls ein voll digitales Labormodell basierend auf deren BVH-1000, einem 1" Laufwerk.

1982 - Sony stellt Betacam für Profis vor

1983 - Sept. die Fese stellt QuarterCam vor.

Das QuarterCam Video System mit der Lineplex Kassette sollte bei der Fese mal der Renner werden. Ein Helical-Scan System auf der Basis eines schmalen 1/4" Bandes in Broadcast Qualität war damals eine technologische Herausforderung. Doch daran sind schon andere gescheitert. Für die schon kränkelnde Bosch Fese war es laut Insider Informationen der Todesstoß, also der Sargdeckel. Das System war analog, der mobile (Andock-) Recorder hatte masive Probleme mit der Mechanik und die ausgelieferten System kamen alle !! postwendend wieder zurück. Die Sender konnten und wollten sich keine "Spielerchen" mehr leisten. Und letztendlich waren "die Japaner" besser.

1983 - Hitachi stellt erste CCD Kamera vor

Eine Kamera auf der Basis des neuen CCD-Element (Charge Coupled Devices), also ohne die obligatorische Aufnahme Röhre, das war der Anfang vom Ende der Plumbicon Kameras.

1984 - Video 2000 von Philips-Grundig wird eingestellt

Es war ein Flop - schade. Es war besser als alles andere und es war deutsch. Nur haben die beiden Konzernlenker gravierende Fehler beim Vermarkten gemacht und das war dann das Ende für Video 2000.

 

Daß die Grundig Produktion zu 95% fabrikneuen Schrott produzierte, wurde erst beim Ausliefern gemerkt, zu spät. Die alten Grundig Servicetechniker können heute noch wilde Stories von überquellenden Reparatur- Eingangslagern erzählen. Manche hatten schon reine traumatische Komplexe, wenn sie morgens in die Firma kamen. Und keiner hat es gemerkt ?

1986 - Philips (Holland) und die Fernseh GmbH "gründen" ein Joint Venture, die BTS.

Bosch "erkennt" (urplötzlich?), daß die Fernseh GmbH zu klein sei, um der gewaltigen japanischen Konkurrenz auf Dauer zu widerstehen. Bosch hält somit eine Zusammenarbeit mit Philips Broadcast für gesünder und sinnvoll, so der offiziele Wortlaut.

 

Böse Zungen sprechen auch vom endgültigen "Abstoßen" der lange ungeliebten Fernsehabteilung in Darmstadt, die sich mit dem Festhalten an analoger Technik völlig verausgabt hatte. Die Quartercam / Lineplex Entwicklung soll an die 85 Millionen Mark verbrannt haben und das war dann doch des Guten zu viel. Ende für Bosch Fernseh.

1987 - Dr. Hornbeck von TI entwickelt den Mikrospiegel

Er wußte damals noch nicht, was man damit machen könnte. Man dachte mehr an die Lasertechnik und Kreuzschienen Verteiler. Und dann "pflanzte" man mal mehrere Tausend auf einen Chip und es funktionierte, man konnte so schnell "spiegeln", daß man ein bewegtes Bild projezieren konnte. Der Video- Beamer war die Zukunft.

1987 - erste organische Leuchtdiode - die OLED

Einen Durchbruch bei der organischen Lichtquelle konnten die Chemiker Ching W. Tang und Steve van Slyke von Eastman-Kodak verzeichnen, die 1987 erstmals eine OLED mit einer Einsatzspannung etwa 10V experimentell betrieben.

1989 - Sony stellt den ersten kleinen Camcorder vor

1989 - BTS entwickelt 1250/50 Zeilen HDTV

Die "neue" Philips Broadcast, (also eigentlich die alte BTS), entwickelt ein herausragendes analoges HDTV System im Rahmen des (mit über 500 Millionen DM) massiv geförderten EU Projektes Eureka-95. Die Prototypen funktionieren wirklich glänzend. Die ganze weltweite Fernsehwelt staunt, beäugt aber akribisch die gewaltigen Infrastruktur-Kosten und die Sendefähigkeit bis ins Wohnzimmer.

1990 - auch Philips entwickelt leistungsfähige Halbleiter Sensoren

Das sind die Chips, die die Plumbicon Röhre ersetzen werden. Und Philips hat sowohl einen HDTV Chip (LDK 9000) als auch extrem hochwertige NTSC und PAL Chips mit 806 x 600 Pixels (474.000 Bildpunkte).

1992 - HD-TV in Albertville und Barcelona im Einsatz

Also das europäische HDTV funktioniert, zwar gesponsert mit irrem Aufwand, doch die Fachwelt staunt. Es wäre also reif. Das HDTV Olympia Programm geht 1992 in alle Welt, doch fast keiner kann es senden. Die BTS Technik ist absolut produktionsreif. Die Sender und die Verbände zögern. Es sind die Kleinigkeiten, die zum Nachdenken anregen. Digitale Technologien hätten doch einige Vorteile. Die Analogtechnik ist nicht mehr zukunftsweisend.

1993 - Philips (Holland) übernimmt die BTS (ex Fernseh GmbH) komplett.

Nachdem die "Markt-Probleme" eskalieren, gibt Bosch die restlichen Anteile von BTS komplett an Philips ab. So ist wenigstens ein Teilbereich der ehemaligen Fernseh GmbH Darmstadt zu retten. Der Jubel dauert nicht allzu lange. Auch Philips wird mit dem Erbe aus Deutschland nicht glücklich. Die Digitale Invasion aus Japan macht das Leben sehr schwer.

1993 - Sony stellt "Digital Betacam" vor

Betacam an sich war schon ein gewaltiger Fortschritt und viele Sender stürzten sich auf diese Kassettentechnik. Digital Betacam versprach unbegrenztes Kopieren ohen Verluste. Das war ein Sprung nach vorne ohnegleichen.

1993 - erster digitaler Bildmischer von BTS wird einegeführt

1994 - JVC stellt W-VHS HD-Heimvideoreorder vor.

1994 - BTS stellt digitalen Bildabtaster "Spirit DataCine" vor

der Vorschlag kam von Matsushita & Sony und den Hollywood Filmfirmen, um neue Zielgruppen, Umsätze bzw. Erträge zu ermöglichen.

1995 - Die erste digitale Handycam wird vorgestellt.

1995 - die DVD wird vorgestellt

1996 - erste durchgehend digitale Sendezentrale beim NDR

1997 - Philips legt BTS und DVS zu Philips Broadcast zusammen

Jetzt können wir ja darüber scheiben. Die Zeichen standen schon länger auf Sturm, wie bei so vielen deutschen Unternehmen der 3000 Mann Klasse. Man konnte mit manchen (neuen digitalen) Entwicklungen nicht mehr Schritt halten, die Mannschaft war verwöhnt (worden) und in die Jahre gekommen. Es war eigentlich eine Rundumerneuerung angesagt. Und so etwas geht nur mit einem harten Schnitt.

2001 - Thomson Multimedia übernimmt Philips Broadcast

Nach der ersten "Eingemeindung" der Fese (Fernseh / BTS) in die Philips Broadcast Aktivitäten ist jetzt endlich fast ganz Europa mit SECAM und PAL bei der Thomson Tochter "Thomson Multimedia" unter einen Hut gekommen. Scheinbar nur so ließ sich die Hersausforderung der Japaner und Amerikaner irgendwie beantworten.

 

Das war der offizielle Marketing Spruch "Nr. 7". In der Realität scheint einem der Philips Oberen der Kragen geplatzt zu sein wie damals einem der Bosch Oberen, als der "Laden" vermutlich einfach keinen Gewinn mehr abwerfen wollte. Und alle Abteilungen wurden meist für sich alleine durchleuchtet und dann hieß es nur noch "schnell verkaufen". Der Thomson Konzern aus Frankreich ist eine Staatsfirma ähnlich wie Bull es damals war. Wie es da mit zu erarbeitenden Gewinnen aussieht, ist nicht so recht bekannt.

2002 - Thomson kauft auch die Grass Valley Group

Thomson kauft auch die amerikanische Hightech Schmiede Grass Valley und "gemeindet" sie ein in den Multimedia Bereich und nennt diesen Bereich dann auch noch in "Grass Valley" um. Jedoch nur für kurze Zeit, denn es muss ordenlich gerauscht haben innen drinnen bei den Franzosen.

2003 - das Ende der Home Video Recorder nähert sich

CD, DVD und Harddisk Recorder graben dem Magnetband die Kunden ab. Die Gurus sagen aber auch dieser Technologie ein baldiges Sterben voraus. Die Solid State Speicher, also die Flash- und anderen Medien werden in Zukunft die (mobilen) Daten speichern. Der Verkauf von VHS Recordern ist nahzu zum Erliegen gekommen. Nach 40 Millionen Stück (40.000.000) pro Jahr!! nur für Europa wird es exponentiell weniger mit der Tendenz gegen "Null".

2006 - "Thomson Multimedia" nennt sich in "Grass Vally" um ??

Was immer die doch so eitlen und (national-) stolzen Franzosen (aber nur die der Thomson Multimedia/Broadcast Division) bewegt haben mag, sie haben den alten französischen Namen Thomson aufgegeben und den Namen der amerikanischen Tochterfirma Grass Vally angenommen.

 

Dabei wollte doch Frankreich mit Thomson Brandt mal die (Elektronik-) Welt beherrschen. Bei der versuchten Übernahme von Grundig 1979 (und vorher schon anderer Deutscher Rundfunk-Hersteller) hatten Sie die erste größere Schlappe erlitten, dann haben sie die Philips Broadcast samt ehemaliger Fese von Philips gekauft. Und daran knabbern sie sehr schwer.

2006 - Dez. Die letzten Richtfunkstrecken der Post werden endgültig abgeschaltet.

Die moderne Technik mit gigantischen Satelliten- und Glasfaserstrecken hatte seit zwei Jahrzehnten in die Vernetzung Einzug gehalten. Diese Funk-Technik hatte ihren Zenith schon sehr lange überschritten.

2007/2008 - die DVD hat das Magnetband verdrängt.

Danach hat die Festplatte die DVD verdrängt und im Moment wird der Speicher-Chip bzw. der Flash-Speicher die Festplatten verdrängen. Und es ging alles ziemlich schnell mit der Veränderung.

2009 Jan - Analoge Fernsehsender in Deutschland weitgehend abgeschaltet

In einer Publikation wurde dargestellt, daß Deutschland weitgehend auf DVBT umgestellt wurde. Die dicken 500 KW Sender auf den Bergen konten Zug um Zug abgeschaltet werden.

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