Alternativ zu den großen und kleinen Keilplatten gab es die Kameraplatten / Schnellwechselplatten
Nach unserem Wissen hatte der Engländer Bill Vinten (sen.) die großen massiven Keilplatten bei seinen Stativen und Pumpen und Neigeköpfen eingeführt und so zum Standard bei den Film- und Fernseh- (Studio-) Kameras gemacht. Inzwischen haben wir gelesen, das stimme so nicht ganz, diese Art von Keilplatten gab es bereits früher. Auf jeden Fall hatte Bill Vinten mit seiner Version einen Welt-Standard geschaffen.
Für den mobilen Kamera-Betrieb mit den modernen Schulter- kameras war das mit diesen riesigen Keilplatten natürlich überdimensioniert. Selbst die kleinen Keilplatten waren viel zu breit und immer noch zu unhandlich, sodaß die Hersteller der ersten sogenannten EB-Kameras sich etwas Eigenes hatten einfallen lassen, die Kameraplatten.
Und "selbstverständlich" hatte jeder der 5 oder mehr großen Anbieter (SONY, JVC, IKEGAMI, PANASONIC, FESE, BTS, Philips, Thomson, usw.) sein eigenes System konzipiert, damit auf seine Montageplatten auf keinen Fall die EB-Kameras des Wettbewerbers drauf paßten.
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Doch wir müssen hier etwas tiefer einsteigen.
.... und zwar bei der frühen Fotogafie und den Fotokameras. Die ersten Fotokameras hatten eine feste Optik und die war klein. Etwas später bauten Leitz und Zeiss und andere Spezialisten Teleoptiken und die waren schon länger und schwerer.
Ein Profi-Fotograf leistete sich deshalb 2 oder 3 Kamera-Gehäuse (Bodies) mit verschieden großen (langen) fertig angeflanschten Objektiven. Doch er hatte nur 1 Stativ.
Nach dem ziemlich mühseligen Aufsetzen und Anschrauben der jeweiligen Kamera an /auf den Stativkopf wurde die Idee des schnellen Wechselns geboren - die Schnellwechselplatte.
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Das war eine kleine Vorrichtung - eine Platte mit Schwalben- schwanzprofilen, die unten an den Kameras fest montiert wurde und in den Sockel auf dem Stativkopf nur noch eingerastet zu werden brauchte. Die Fingernägel brachen jetzt nicht mehr ab und vor allem, es ging "ruck zuck".
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Die Hobby- und auch die Profi- Foto- kameras hatten alle engl. 1/4“ Gewinde
Aber für die professionellen Film- und Fernseh-Kameras war das schon wegen des Gewichtes sowieso viel zu schmächtig. Diese Kameras hatten unten im Gehäuse alle das 3/8“ Gewinde.
Vor allem, ganz besonders in diesem Bereich dominiert das Zoll-Gwinde bis heute. Das hatten auch die Japaner nicht mehr ändern können. Die japanischen Kameras (und auch die Recorder und fast alle Audio-Geräte) werden alle von metrischen Schrauben zusammengehalten. Jedoch die Verbindung zu einem Stativ oder einem Stativkopf geht nur über diese beiden Zollgewinde.
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Beschäftigen Sie sich länger mit diesem Thema, ....
.... dann stolpern Sie über jede Menge Eigenbrötlerei selbst bei bekannten Foto- und Stativ-Herstellern. Die Abmessungen dieser Schnellwechselplatten variieren um mehrere Milimeter.
Und nicht alle dieser scheinbar gleich großen Schnellwechsel- platten sind quadratisch, auch wieder großer Mist. Das sieht man am Anfang gar nicht. Nur - diese unterschiedlichen Plättchen passen in die größeren Halterungen zwar rein, es klemmt aber nicht. Das ist natürlich richtig großer Mist, daß auch dort einige beinahe gleich große Varianten einem das Leben so schwer machen.
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Gesund - die Hexa-Platte von Manfrotto
Am Ende hatte sich für unseren Museums-Bedarf die 6-eckige Metallplatte der Italiener von der Firma Manfrotto (wurde auch von SABA vertrieben) als unverwechselbar und vor allem robust und handhabbar gezeigt.
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Und was sich die Anbieter alles an Namen einfallen lassen
Suche Sie also nach solch einer Schnellwechselplatte im Internet, reicht ein Suchwort / Suchschlüssel überhaupt nicht aus.
Hier eine paar Beispiele, wonach Sie suchen müssten, um in der Riesenauswahl bzw. dem Riesenverwirrspiel einigermaßen erfolgreich zu sein.
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Schnellkupplungsplatten
Schnellwechselklemme
Schnellwechselplatte
Kameraplatte
RC0-Schnellwechselsystem
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Das sind nur einige Beispiele, es gibt noch viel mehr.
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Hier ein Beispiel von den Profis .....
Auf diesem Stativkopf ist die große professionelle Schnell- wechsel- Platte montiert, in die nun mehrere verschiedene Kameras (des gleichen Herstellers) eingeklinkt werden können.
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